1830 / 138 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ihré Einkünfte zu VETGUGRO während man diejeuigen , die außer ihrem Amte noch Rang und Vermögen besißen unan

etastet láßt.‘/ Ein von Herrn C. Woo d gemachtes Amendénient wegen Reduzirung eines Gehaltes um 590 Pfd.

wurde von 178 Stimmen gegen 106 verworfen. Als

darauf (es wak eine. halbe Stunde nach Mitternacht? eine auf Jrland Bezug habende Bill vorgenommen werden sollte, meinte Herr O’'Connell, dies sey nicht die rechte Zeit, eine solhe Maaßregel verzunehmen, da die spät gehaltenen Vorträge. schr selten dem Publifum ausführlich mitgetheilt werden. Er trug demnach auf Vertagung des Haujes an. M eiberd erty (Kron-Antwalt für Jrland) meinte jedo, das

. ehrenwerthe und gelehrte Mitglied für Clare sollte lieber,

statt das Haus in dieser Weise belehren zu wollen, demselben Auf- {luß über Anschuldigungen ertheilen die er früher gegen ihn (den Kron-Anwalt) vorgebracht, ohire auf das Rede gestan- den zu haben, was man wider iha selber als Einwurf er- hoben. Ht. O’Connell meinte, es sey eigentlich seine Ab- ficht gewejen, im Parlamente nichts mehr von dem zu et- wähnen, was" Zrland früher aufgerègt habe; da er inzwt- schen von den Kron : Beamten selber dazu provozirt werde, so wolle er näâchstens den bekannten Prozeß vou Borrís-0- fane und den von der sogenanuten Doneraile- Verschwörung zur Sprache bringen. Seinen Antrag auf Vertagung nahm er inzwischen zurück, worauf die oben erwähnte Bill, so wie die in Bezug auf den Sessions - Gerichtshof in Schottland, durch den Ausschuß ging. Das Haus vertagte sich um 27 Uhr.

London, 12. Mai. Folgendes sind die neuesten über den Gesundheits - Zustand Sr. Majestät bekannt gemachten

Búülletins : | : | „Schloß Windsor, den 9, Mai. Der Kdnig brachte die Nacht ruhig zu. Die Krauk-

heits-Symptome Sr. Majestät sind wesentlich diejelben. H. Halford.

M. A A L EU

: „Schloß Windsox, 10. Mai.

Der König hat gesiern den Abend und die Nacht ruhig zugebracht und etwas geschlafen ; jedoch sind die Krankheits-

Symytome Sr. Majestär dieselben geblieben. e E s H. Halford.

M. J: -Tlerneu/ „Schloß Windsor, 11. Mai. Die Krankheits - Symptome Sv. Majestät haben sich

nicht wesentlich gemildert, jedoch haben Se. Majestät in der

ft t etwas geschlafen. lezten Nach 8 las Henry Halford.

: Matthew J. Tierney.“

Jn heutigen Morgenblättern liest man: ¡Wir erfahren mit Bedauern , daß die in der heutigen Nacht aus Windjfor eingegangenen Berichte über den Gesundheits - Zustand Sr. Majestät sehr ungünstig lauten.“ : / :

In Folge der von Sr. Majestät erhaltenen Einladun- gen begaben sich gesiern die Prinze\sin Augusta und die Her- zogin von Gloucester nah Windsor, wo sie mehrere Stun- den beim Könige verweilten. t

Am vorigen. Sonntage statteten der Herzog von Cum- berland und Prinz George einen Besuch im Schlosse von Windsor ab. i BTS

Nachdem der Herzog von Wellington am Sonnabend Nachmittags von Windsor- zurückgekommen war 7 stattete er dem Sir Robert Peel: einen Besuch áb. Dieser ist, (n Be- gleitung seines Bruders Herrn W. Peel und- seines Schwa- gers Herrn Dawson, bereits wieder nach Drayton - Park in Staffordshire abgereist, um dem Leichenbegängnisse seines Va- ters beizuwohnen. “Fr 5 i

Berichte úber den Gesundheits-Zustand des Königs sind gestern an deir Herzog von Clarence nach Bushy-Park und an Sir. Rob. Peel nach: Drayton:Park gesandt worden.

Dex Courier enthält folgende dem Anscheine nach amt- lihe Notiz in Bezug auf Griechenland: „Der Gebrauch und die Formen der Britischen Regierung geftatten es nicht, daß die Einzeluheiten einer Unterhandlung dem Publikum anders als auf paxlamentarischem Wege bekannt gemacht werden. Da- jedoch noch einige Zeit vergehen fann, ehe die auf Grie- chenland ‘Bezug habenden Papiere zu dieser Art von Bekannt- machung fertig sind, so: dúrfen wir wohl einstweilen verlauten

lassen, daß wir guten: Grund: haben, zu glauben , es sey nun -

Alles definitiv dazu vorbereitet, daß der Prinz Leopold seine

Souverainität über Griechenland antrete, indem die drei gro-

ßen Verbündeten dem Be die Summie garantirt haben, welche: er sich. stipulirt hatte.“

Am Iten d. M. fand“ im auswärtigen Amte um Z Uhr

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Nachmittags ein ‘Kabinets rath -stâtt, nachdem Akétds „Zuvor

von Seiten des Kanzlers der Schäßkärumér die Eitiladüngen

dazu erla¡sen worden wären. Von déa Ministetu ivaren ge- genivärt: g: der Herzoz von Wellington, die Grâfen : Ba- borough, Sir Robert Peel, Sir George Murray, der Kanz- ler der Schaßkammer und Herr Herries. Der _Kabinetsrath war 22 Stunde zusammen. |

Der Bischof von London hat an die Bewohner von London und Westminster ein Schreiben erlassen, worin er sich über die dermalen stattfindende Vernachlässigung der Sonntagsfeier beschwert. Dieses Schreiben ist haupt- sáchlih gegen “die auf kurzen Strecken fahrenden Lands - futschen , Dampfboote und kleinen. Boote gerichtet und

| thurst, Roßlyn und Abérdéen, Viscount Melville, Lord Ellen-

äußert sich bejondèrs scharf gegen die Schlächter, die

ihre Laden des Sonntags frúh offen halten; auch finden sich in demselben einige Änspielungen, nicht sowohl auf die des Sonntags gegebenen Mittagsmahlzeiten und Konzerte der Reichen selbst, als auf die Oeffentlichkeit, mit der alle diese Uebertretungen der Sonntags feier betrieben werden, Der Globe sagt in Beziehüng auf dieses Schreiben: ¡Unserer Ansicht nach herrscht sowohl gesunde Vernunst, als tnensch- liche Gesinnung gegen die ärmeren Klassen in dem Theile des Schreibens, der gegen Oeffnung der Fleischerladen am Sonun- tage gerichtet ist, aller Einwendungen ungeachtet, die man der vorgeblichen Nothwendigkeit machen durfte, daß die ar- beitende Klasse ihren Muadvorrath nur des Soumtags ein- faufen könne, weil sie ihr Arbeitslohn erst Sonnabend ganz spät erhielte. Der Grund zu dieser Nothivendigkeit könnte jedoch séhr leicht aus-dem Wege geräumt und dadurch dem armen die ganze Woche hindurch mühselig arbeitenden Manne wenigstens ein wahrer Sonn - und Ruhetag verschafft werden. Die Etn- sezung des Sonutages hat sich durch die Exfahrung als eine

ausgewicsen, und Pflicht jedes Freundes derjelben ist es, ih- nen denseiben ungestört zu erhalten. Anders aber verhält es sih mit der Frage, ob es. den ármeren Bewohnern Londons und anderer großen Städte erlaubt seyn soll, den ihnen zu- gestandenen Ruhetag nach ihrer Weije zuzubringen, Der Sonntag ist für den Gottesdienst und zur Erholung bestimmét. Gut, was ist uun aber unter Erholung gemeint? Wer müde vom Gehen ijt, erholt sich im Sißen wer viel ge- sesseti, hat, erholr sich durch Spazierengehen. Welcher Men}ch von nur- einigem Gefühl gönnr es nichk dem armen Weber, der sich 6 Tage lang am Weberstuh! fast frumm gesessen hat, daß er sich des Sonntags uach freier Lufc und Bewegung außerhalb der Stadt sehnt. «- Darum sorge die- Geistlichkeit dafür, daß die Kirchen Londons, wie es in allen anderen cis vilisirten- Staaten. Európas der Fall’'ist, des Sonntags früh um 6 Uhr geöffnet werden, damit diejenigen armen Leute, die früh ausstehen und den Rest des Tages in der freien Luft zubringen wollen, ihren gerechten. Wunsch erfüllen fôn- nen. Der Bischof wúrde dann finden, daß beim Volke der Gottesdien| ret gut mit seinen Erholungesstunden zu verei- nigen ist.“ C y

N Die Times, die (wie neulich gemeldet) den Mexikani- schen Gesandten, Pen, v. Gorostiza, deswegen tadelte, däß er die auf die Mexikanische Zinsenzahlung sich. beziehende An- zeige der Börse so lange vorenthalten hätte, bringt jebt ein durch diesen Tadel veranlaßtes Vertheidigungs-Schreiben des genannten Ministers und äußert sich dabei aúr das schmeî- chelhastéste für den Charafter des Hrn. v. Gorostiza, Sée sagt unter Anderm: „Wir halten es für unsere Pflicht, zu erklären; daß die einfache und ungeschmückte Schilderung des"

allem Verdacht set. j A L : Es O ‘einigen Tagen hier cine Versammlung

von Inhabern Mexikanischer Obligationen stattfinden, welche die Ra A durch Hrn. v. Gorostiza- mitget zeilten Vorschläge | des Mexikanischen Finanz-Ministers in Erwägung ziehen wol- len, Vorher wollte man auch erft die Meinung der in Hol- land befindlichen Obligationen-Jnhaber einholen. i

Es ist hier eine fleine Schrift erschienen zur Mider- legung. der von Sir Robert Inglis. im Unterhause vorge- brachten Argumente gegen die Bill. des Herrn Grant wegen Emancipation der Juden. Der Courier theiic Auszuge dar- aus mit. ua E witd Gestern hat der. Kapellmeister Hummel sein zweites Morgen - Konzert veranstaltet. und darin unter Anderm eine Mozartsche Sonate a q'atre mäins mit Herrn. Moschèles gespielt. Die meiste Bewunderung - hat „seiue freie Phan- , tasie‘/ nah Thematen, die ihm ebeu von Six. G: Smart-

Beilage

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unschäßbare Wohlthat, bejonders für die ärmeren Klassen, -

Gesandten jein Betragen iu das hellste Licht- und ihn außer ‘Aristofraten, welche jeßt mit Lord Atchorp an der Spie

faum 40 Jahre alt, von ‘einer vornehmen Familie, ge-

überreicht worden waren, beim hiesigen Publikum erregt. f : L aichung der Besseren und Gemäßigteren aus allen Parteien,

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Ander Bórse war ‘es gestern, da man betrübende Nach- richten aus Windsor haben wollte, ziemli flau. Die mei- ster Geschäfte wurden in Griechischen und Spanischen Obli- gationen gemacht. e404 f

London, 14 Mai. Dex betrübende Gesund- heics-Zustand des Königs, die daran sih fknüpfeiden Be- sorgnisse- eines bevorstehenden Trauerfalls und die damit in Verbindung stehenden Zweifel über die Frage: ob beim Ein- tritt eines Regierungswechsels eine Veränderung im Mini- sterium zu: gewärtigen seyn-möchte, dies ist jeßt natürlich- der Gegenstand des allgemeinen höchsten Jnteresszss. Die Hoch- Tories fönnen es nicht ganz verhehlen, daß sie die Hoffnung hegen, der präsumtive Thron-Erbe werde, wenn er zur Re- gierung gelange, die ‘vom O ‘von Wellington ihm ver- ursachte Kränkung dur dessen unmittelbare Verabschiedung ahnen, und die zu erwartende neue DParlarnentswahi werde eine Mehrheit aus ihrer Partei ins Unterhaus bringen. Da- gegen ‘aber hôrt man von Personen, welche wenigstens die Gelegenheit habeu, ‘sich genauer von den Verhältnissen zu un- terrichten, mit Bestimmtheit versichern, der Herzog von Cla- rence, durchdrungen von dem Grundsaße, daß ein König kein Gedächtrüß für die ihm als Prinzen widerfahrnen Beleidi- gungen haben, auch überhaupt feine persönlichen Rücésichten kennen dürfe, und überzeugt, daß in dieser schwierigen Zeit _Xein Mann der Regierung so gut vorsichen wärde, als der Herzog; der vermöge seiner Lage und seines Charakters mehr -als irgend ein anderer im Stande ist, den Andrang Derer in den Schranken zu halten, welche, immer bereit, von dem ‘Mark bes Landes zu zehren, das Verderben eines {wachen Ministers sind, sey völlig entschlossen, wenn ihn der Himmel zum Throne ‘rufen sollte, die Regierung fürs Erfie unverän- dert zu. lassen. Was die Parlamentswahl betrifft, so dürfen die Herren freilich hoffen, daß die Unzufriedenheit mit der Lage der Dinge die sih_ so gern durch Opposition gegen. die Regierung Luft macht, ‘besonders auf vem Lande ihnen güún- stig seyn und ihre Anzahl im Parlament vermehren werde ; aber an einer Mehrheit dürfen sie bei der allgemeineren Auf- Flárung des Volkes und der-Geneigtheit der meisten Borough- Eigenthümer, wo. (nicht immer fúr das Ministerium, doch das .von demselben befolgte System der innern Verwaltung zu stimmen , niht denken. Die Mehrheit wird vermuthlich auf der Seite der liberalen Oefonomisten seyn, wélche jet schon durch ihre Stellung ‘dem Kabinette Achtung abzwinget, ndem sie zu allen Zeiten ‘auf die Reformatoren der äußersten Linken Cum einen Französischen Ausdruck zu gebrauchen), und \o oft von ‘der Opposition gegen irgend eine ministerielle Geld- forderung die Rede ist, auch auf die äußersten Tories rech- en können. Denn von allem, was man der Nation úber die Ursachen ihrer Noth und die Mittel zur Abhúife- dersel- Den vorgesagt hat, ist dieses am handgreiflichsten, daß das, was an Abgaben erspart werden fann, eine Erleichteruûg fey, und daß es für wohlgethan zu halten wäre, ‘wenù die Staatsdiener, während die ganze Nation sich genöthigt sicht, in ihrer Lebensweise allmälig zu dem Zustande des vorigen Jahrhunderts zurückzukehren, sich mit cinem Gehalte begnü- genwollten, welches demjenigen vom Jahre 1792, d. h. vor dein An- fauge: der langen Kriege mit Frankreich näher fámez; auch daß wir zu'arm sind, um ein Heer unnôthiger Stellen zum Besten der jüngeren Söhne. vornehmer Familien fortbestehen zu las- sen. Kurz, es steht nicht zu bezweifeln, daß bei einer neuen Parlamentswahl, wo nur. immer das Volk eine wirkliche Stimme hät, Eitischränkung und Sparsamkeit die Hauptbe- dingung füx alle Kandidaten seyn werde, und daß die Re- gierung, aus welcher Partei dieselbe auch bestehen möge, immer I Higt seyn werde, dieser allgemeinen dringenden Stimtne Gehör zu geben, so wenig es auch den

darauf dringen , rechter Ernst damit seyn mag. Dieser,

“ages ne E Es willen, ge- liel gen gefälligen Wesens, ungefes. felt durch Partei -Verbindutnigen und mit schäßbaren Blome ten : begabt, hat in der edlen Stetlung, welche erx dadurch eingenommen hat, daß er ohne factidse Partei- Opposition der ministeriellen Verschwendung Cinhalt zu thun bemüht ist, eb-eine Laufbahn „erôfsnet,, die ihm, sobald: Wellington das

aâtsruder verläßt, folches in die Hände. geben müßte. Er va zwischen Whigs, Tories und Radical -Reformatoren in. Der Weitte, und es würde ihm ein Leichtes seyn,- durch Zu-

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Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung 138

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eines det fähigsten und kräftigsten Ministerien zu bi Ae ‘wir noch gehabt haben. ftigsten Ministerien zu bilden, die

G Niederlande,

Aus dem Haag, 13. Mai. In der aestrigen Si | der zweiten Kammer der Generalstaaten A iw Dictuf sion über den Geseß-Entwurf ‘wegen der Feststellung des zehn- Jährigen Ausgabe-Budgets eröffnet. Die sechs Redner, welche in dieser Sißung das Wort ergriffen, nämlich die Herren Byleveld, G. G. Cléfford, Frets, Collot d’Escury, Repelaer und Boddaert , sprachen sich sämmtlich gegenw die in dem neuen Gescß-Entwurfe vorgeschlagene Besteuerung des Kaffces mit 25 pCt. aus. Der erste der genannten Red- ner erinnerte daran, daß sih im Jahre 1821 der damalige Minister Appelius gegen die Kaffeestener erklärt habe, und war der Ansicht, daß die Einführung derselben dem Nieder- ländischen Großhandel einen empfinölichen Schlag verscben werde, Herr Clifford, der sich in demselben Sinne äußerte, entwickelte die Wichtigkeit des Kaffeehandels für das Land untd berief fich auf das Zeugniß der angeschensten Häuser von Amsterdam, Antwerpen, Rotterdam und anderen Handels- städten ; er juchce ferner darzuthun, daß diese neue Steuer, als besonders drücfend für die nördlichen Provinzen, unbil- lig sey. Dagen erkannte der Redner die Nothwendigkeit an, die Schlachtsteuer beizubehalten, da es nicht wohl möglich seyn werde, auch ohne dieje den durch Abschaffung der Mahlsteuer entstandenen Ausfall zu decéen. Die Berathungen über die- sen Gegenstand werden heute fortgesebt.

Die Stadt Verviers, die durch den Bruch eines bedeu- tenden Handlungshauses vor Kurzem fehr gelitten hat, hat von des Königs Majestät ein Darlehn von 250,000 Fl. er- haiten. Drei Häuser dieser kleinen, aber dur ihren Ge- werbfleiß ausgezeichneten, Stadr haben zur Errichtung einer Bank eine gleiche Summe zusammengeschossen.

: D U. M15 8d,

Karlsruhe, 12. Mai. Gestern Abend gegen ß haäften wir das Giück, A Ddr Hoheiten dén Gbr zog und die Frau Großherzogin mir den Herren Markgrafen in ‘bestem Wohlseyn zurückEéommen zu sehen. Die Städte

- Bruchsal und Duzlach und dio am Wege liegenden Dreschaf-

ten hatten zum würdigen Empfang des geliebten Fürstenypaar enthprecende Anordnüngen vordeteitef “Hier G ganzen Bürgerschaft, die fich mit Fackeln längs. der Straße bis zum Palais aufgestellt hatte, die Ankunft der höchsten Herrschaften erwarter, und folche_ beim Erscheinen mic dem lautesten, herzlichiten Jubel begrüßt. Eine milde Stiftung wird das Bedächtniß diejes Tages noch weiter verherriichen. ___ Während HöchstJhres (gestern erwähnten) Aufenthalts in Heidelberg ward dem als Lehrer und Meusch gleich ach- tungswerthen Geheimen Rath unv Professor Thibaut die hohe Auszeichnung zu Theil, aus den eigenen Händen Sr. Königl. Hoheit das Commandeur-Kreuz- des Zähringer Lôwen-Ordens mir’ Eichenlaub zu empfangen. | :

___ Kasfel,*15. Mai. Die Kasselsche Zeitung enthält im heutigen Biatte den am 27. März d. J. zu _Einbeck: ab- geschlossenen Vertrag zwischen Kurhessen, Hannover , Olden- burg und Bräuñschweig über den "freien Verkehr der_gegen- seitigen Unterthanen. Die genannten Staaten vereinigen sich danach zur Annahme. eines gleichmäßigen und gemeinschaft-- lichen Eingangs -, Ausgangs - und Verbrauchs Abgabensystems. Diese Vereinigung bezieht sich 1) ‘auf die unter dem Namen" von Ein - und Ausgangs-Zoll, Eingangssteuer, Lizent, Jmpost, Accije ‘oder unter einér tonstigen Bezecchüung b sher in- den kfontrahirendea Staaten erhobenen indirekten Abgaven , so- wohl von den in diese Staaten eingegangenen und zum Ver- brauche imJnnern derseiben bestimmteniausländifchenGegenstän- - den, als von den aus den fontrahirenden Staaten versendeten in-- ländischen oder ausläudischen Gegenständen ;-so wie 2)-auf die. allgémeinen Verbrauchs - Abgaben von denjenigen Gegenstäu- den, welche der gemeinschaftlich zu verabredende Tarif be--

“nennen wird. Zwischen den kontrahirenden Staate sol-

len die jeßt bestehenden Steuer - und Zolliinien aufgehoben - werden, und es wird unter denselben, blos mit Ausschluß der namentlich bezeichneten Artikel, (Salz uad Spielkarten) ein völlig freier Vebéehr stattfinden. Dagegen soll eine gemein» same Linie aufgestellt werden, welche den in den Abgaben-

Verband aufgenommenen Läuderumfang ber kontrahirenden

Staaten umgiebt. Ju den kontrahirenden Staaten werden die bestehenden Cingaugs-, Ausgangs - und Durchgangsver-

bote aufgehoben und úber die in Beziehung auf das Aus-