1830 / 138 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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land’ zu erlassenden derartigen Verbote unter Berücksichti-

gung der bestehenden Verträge gemeinschaftliche Bestimmun- gen verabredet werden. e : i Augsburg, 13. ‘Mai. Die Allgemeine Zeitung giebt nachstehendes Schreiben vom Rhein. vom 8. Mai. ‘¡Aus sehr achtbarer Quelle wird versichert, daß der Prínz von Sachsen - Koburg durch die mündlichen Berichte, welche er in Paris über den Zustand Griechenlands" von mehreren Augenzeugen, namentlih von dem Obersten» Bory de St. Vincent, erhalten hat, in seinem Entschlusse, den Griechischen Thron zu besteigen, schr wankend geworden is und fich im Gegentheile veranlaßt sehen dürfte, ihn auszuschlagen, falls ihm nicht von Seiten der drei alliirten Mächte nebst den zu- gestandenen noch_ andere bedeutende. Konzessionen gemacht werden sollten. Die Aussagen aller einsihtsvollen Mäuner, die sich in Griechenland aufgehalten haben, vereinigen sich

darin, daß erst, nachdem die jeßige Generation daselbst aus- -

gestorben und durch eine unterrichtete, gebildetere Bevölfe- rung erseßt seyn wird, in jenem verwilderten Lande an eine regelmäßige aus den eigenen Mitteln des „Staats bestehende Regierung gedaht werden könne. Griechenland ist fo verarmt, daß es gegenwärtig daselbst kein Gebäude giebt, welches geeignet wäre, dem künftigen Souverain zur Woh- nung zu dienen und selbst dessen bescheidensten Wünjchen zu entsprechen. Auf der andern Seite scheint der herannahende Tod des Königs von- England dem Prinzen von Koburg, der bisher an den Geschäften feinen Antheil hatte, die Aussicht zu erdffnen, einen bedeutenden Einfluß in der Englischen Re- gierung zu gewinnen. Einige sind geneigt, zu glauben, daß der bereits im Alter vorgerückte -Herzog von Clarence, der Erbe des Englischen Throns, aus denselben verzichten, und daß die Krone sogleich auf seine minderjährige Nichte über? gehen dúrfte. Sollte aber dieser Fall auc nicht eintreten, so glaubt man doch, daß der Prinz von Koburg, zu dem der Herzog sehr freundschaftlihe Gesinnungen hegt, einen bedeu- tenden Einfluß auf die Regierung erlangen würde. Daß er diese Stellung der prekären und“ untergeordneten Lage in Griechenland vorzieht, -ist leicht erflärbar.// /

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Florenz, 8. Mai... JIJ. Kaiserl. HH. der Großher-* zog und die Großherzogin sind vón Grossetto, wo sie der Er- dffuung des Kanals, welcher den Ombrone in den sumpfigen'

See Castiglione della-Pescaja leitet, beiwohnten, glücklich in hiesiger Residenz. wieder eingetroffen.

Rom ,-6. Mai. Se. Maj. der König von Baiern sind:

am 1sten d. auf ihrer Rückkehr aus den Mineral-Bädern der Insel Jschia in bestem Wohlseyn hier eingetroffen und haben am áten die Reise nah Jhren Staaten fortgejeßt, nachdem Sie Tages zuvor in Begleitung Jhres Gesandten am héèili- gen Stuhle, des Baron von Malzen, dem Pabste einen

e abgestattet hatten. M m En d. wnrde in Anwesenheit des Kardinal! Weld in der- Kirche des heiligen Athanasius das Fest dieses Heili- gen nach Griechischem Ritus begangen 9 Am 21. April hielt das hiesige Sabinische Patriciat zur Feier der Erbauung Rome in dem ihm angehörigen Pal- laste eine feierliche Sibüng, welche vom ‘Professor Metaxa mit ciner der Veranlassung der Feier angemessenen Rede er- öffnet wurde. - : | = Man sieht in diesem Jahre, der lang anhaltenden Därre wegen, einer sehr schlechten Getreide- und Heuärndte ‘entge- gen. Das Gras is meistens kaum einen Palm hoch, und auf’ den Hügeln verlohnt es sich. nicht der Mühe, es zu mähen. Baumfrüchte wird es dägegen in großem Ueberflusse geben.

Der Nürnbergsr Korrespondent theilt aus dem

Schreiben eines Deutschen Reisenden ‘aus Neapel vom 27. April Nachstehendes mit:

„Die Bevölkerung dieser Hauptstadt scheint das größte “Interesse an dem von Frankreich projektirten Kriegszug gegen Algier zu nehmen und äußert sich darüber mit cinem nur der Lebhaftigkeit des Südländers eigenthümlichen Enthusias- mus. Man darf der Aufrichtigkeit dieser Begeisterung um

so mehr Glauben schenken , da dieselbe nicht blos aus den -Quellen der Religiösität und der Vaterlandsliebe entspringt,-

soudern auch die materiellen Jnteressen dabei mit ins Svyiel treten, indem Neapel von allen Jtaliänischen Seestaaten durch die Seeräuberien der Barbaresken seither am meisten litt, ihre Demüúthigung mithin hier allgemeiner Wunsch seyn mu “Man behauptet nun, und zwar selbst von Sei? ‘ten solcher Personen, denen die Politik des Neapolitanischen

Hofes nicht ‘ganz fremd ist: Se. Sicilianische Majestät werde " bei jenem Kampszuge kein múüßiger Zuschauer bleiben; Unter- (

handlungen seyen bereits angefnüpft , "die" durch die bevorste- hende Anwesenheit des Köômgs in Paris unfehlbar zu ihrem Resultate "gebracht werden würden. Soviel ist gewiß, - daß in dem Hafen von Gallipoli, so wie ‘in mehreren Sizilianischen Häfen, namentlich-zu Palermo, Messina_und. Syracus, in diesem Augenblick eine ungewöhnliche Thätigkeit bemerkt wird, die nach Vieler Vermuthung auf - die Mitwirkung“ ünsrer Regierung bei dem Unternehmen Frankreichs hindeutet. Die Stimmung der Einwohner diesseits und jenseits des Faro spricht sich offenbar dafür aus; auth ï den, daß häufig Jünglinge sich bei den Behörden anmelden

und die Erlaubniß nachsuchen, bei dem Französischen Landungs-

heere Dienste nehmen zu dürfen. Die Gewährung dieser Gesuche kuüpft sich jedoch an die spezielle Entscheidung des Königs an- welchen deshalb berichtet worden if, und dessen

Beschlüssen man demnächst entgegensteht.

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Portugal.

Londoner Blätter enthalten - Nachrichten aus Li \\a- bon bis zum 2, Mai. Diesen - zufolge war das einzige Neue, was die dffentliche Aufmerksamkeit beschäftigte, die An- funst von Nachrichten aus Terceira über die dort im Namen der jungen Königin eingeseßte Regentschafe. Von den De- freten Dom Pedro’s und den Proclamationen der neuen Reë-

“gierung wurden. anfänglich" geschriebene und später gedruckte

Exemplare in Menge vertheilt. Die Anhänger Dom Mi- guels sollen durch diese Aftenstücke und die zu gleicher Zeit mitgekommenen Nachrichten in große Unruhe verseßt worden seyn; man glaubte aber, sie würde bald“ ihre alte Fassung

wieder erlangen , wenn diesen Dekreten und Proclamationen -

feine ernsteren Maaßregeln nachfolgen. Für: die größten Stúßen der constitutionnellen Partei hält man die Unzufrie-

“denheit der Truppen und die Leere des Schaßes. Schon foll

es so weit gekommen seyn, daß Dom Miguel seinen Matro- sen fein Salzfleisch mehr verabfolgen lassen kann ; auch waren die Straßen Lissabons eines Abends, aus Mangel an Oel, fast gar nicht erleuchtet. |

Es ‘find in England Briefe aus Terceira vom 18. April eingegangen. Nachdem das Wetter eine Zeitlang feucht

und stürmisch gewesen. war, ist das Blokade-Geschwader vek- - shwunden. Die Regent|chaft läßt eine Zeitung- unter dem-

Namen: ‘,¿Terceira : Chronik ,‘/ ‘erscheinen ¿' und - soll dieselbe weit besser gedruckt seyn, als die Lissaboner Hof - Zeitung. Mehrere Offiziere der Besaßung von Angra haben daselbst ein Liebhaber-Theater errichtet. Die Truppen auf der Jnsel sind von der besten Stimmung beseelt und fest entschlossen, allen Angriffen der Miguelistischen Partei Troß zu bieten.

Englische Manufactur - Waaren und Colonial- Produfte sind -

in solchem Ueberflusse vorhanden, daß sie fast nur mit Ver- lust noch zu verkaufen sind. Der Englische Schooner „„Pearl‘/ fam am 17. April glúcklih in Angra an; das Gerücht, / daß er in die Hände des Blokade - Geschwaders gefallen, hat fich sonach als ungegründet erwiesen. ' +4

d T-PLAE 4

Smyrna, 18. April. Der Redacteur des hiesigen Courrier, Herr Blacque, entschuldigt sich in der heutigen Nummer dieses Biattes -wegen der vierwöchentlichen Unter-

" brechund, welche in dem Erscheinen desselben eingetreten war,

und zeigt an, daß dieselbe ihren Grund in einer {weren Krankheit habe, durch die er genöthigt gewesen sey, sh“ von allen Geschäften entfernt zu halten. “Uebrigens habe er

Maaßregeln getroffen, damit das Blatt in Zukunst regel-

mäßig erscheine, ohne durch ‘solche Zufälle unterbrochen . zu werden... -' :

Der Courrier erklärt ‘auh, auf die Aufforderung des

Französischen Botschafters in Konstantinopel, die beiden von ihm mitgetheilten geheimen Dekrete, welche der Präsident von Griechenland angeblih wegen Errichtung - eines“ Beguf- sichtigungs - Tribunals auf der Jusel Aegina *) erlassen haben sollte, für unácht. Graf Capodistrias hat sih-nämlich wegen dieser Verläumdungen des Courriers bei der Französischen Botschaft in Konstäntinopel durch: den Baron v, Rouen be- {wert und die entschiedenste Versicherung der Nichtexistenz jener beiden Dekrete gegeben. N g

"Der Adjutant des Grafen Guilleminot, Herr von Lo- stende, ist auf der Fregatte ¿„„Armide“/ hier an cfommen. und hat sich nach einigen Tagen auf den Wég nach Konstantino- pel bêgeben.

Ein _Miktglied der wissenschaftlichen. Französischen Kom--

mission in Morea, der Geologe Virlet, befinder sich seit ei niger Zéit hier; er kehrt von einer Reise nah Konstant.no-

2)°S. Nt.-408 der Staats - Zeitung:

U a L E 5

E E E Ne S F E E T * Î E R S E i L S T A EL f N Ä A I N Se 1 S E LALLINLA D DLES S E 7 ARIEN DIRIRA M E R E R E EUE L E IEEINENANE: e004 D E B R R S A LUEA L L 7 VE L C N L P L) L E S a 4 I N E LaUE A S Ee N A 1 PERE UES E S Le (21e C Lr E N R S el A P LLE TENA Dr E A A5 U E M NSAIY V ISN L

bin ich versichert wor-

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pel und dessen Umgebungen zurück und hat. auch Troas so wie die Thracischen Jnseln besucht. . Von Morea' aus, wo- hin er direkt zurükzugehen gedenkt , will er noch eine For- {chungsreise durh die Cyfladen und Sporaden machen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika;

New-York, 31. März. "Der Präsident hat eine Pro- flamation erlassen, in welcher allen Personen, die sich im Staaté Alabama auf solchen Ländereien angestedelt haben, welche den Vereinigten Staaten gehören und noch zum Ver- Faufe bestimmt sind, anbefohlen wird, ihre angemaaßten Wohn- sibe unverzüglich zu verlassen. Jn derselben Proklamation wird den: Regierungsbeamten die Weisung gegeben, sogleich

für die Ausführung obigen Befehls zu sorgen und nöthigen- |

falls die, Hälfte des Militairs in Anspruch zu nehmen. Zu- gleich mit diesem Aktenstück erschien indessen auch eine An- zeige von Seiten des Ober - Kommissairs des General - Land- mtes, daß er autorisirt sey, denjenigen Kolonisten , die sich allen für ähnliche Fâlle festgesezten Bestimmungen gutwillig unterwerfen, das fernere Berbleiben auf den von ihnen in Besiß genommenen Grundstücken als Pächter zu gestatten. In der hiesigen Abendpost heißt es: „Als einen er- freulichen Beweis der allgemeinen Fortschritte im westlichen Theile der Vereinigten Staaten, sowohl in geistiger Kultur, als in Bevölkerung und Verbesserung des physischen Zustan- Des, theilen wir unseren Lesern den Plan uit, in der Stadt Vandalia (Staat Jllinois) eine literarische Monat- Fcchrift herauszugeben. Vor wenigen Jahren wurde jene Fchône Gegend noch von einigen Canadaschen Kolonisten und Hier und da von cinem einsamen Jäger bewohnt, die sich in Kenntnissen , Sitten und Beschäftigungen wenig von den be- nachbarten Indianern unterschieden. - Die dermalige weiße Bevölkerung von Illinois schäßt man auf 100,000 Jndivi- duen; der genannte Staat hat 2 Schulen höherer Gattung oder sogenannte Kollegien, viele blühende unter dem Namen Akademieen befannte Schulen, 4 oder-5 Zeitungen, und jeßt, wie gesagt, will man eine Monatsschrift herausgeben. Diese soll Aufschlüsse über die Verhältnisse und Húlfs-Quellen vón Illinois enthalten und zugleich den Geschmack an Litteratur und Wissenschaften erwecken.“ | “Die geseßgebende Gewalt von Fndiana hat die Einrei- chung einer Denkschrift an den Kongreß beschlossen, in welcher Vorstellungen gege m-dievorgeschlagene Abschaffung der Po- \ten-Beförderung ain Sonntage, als einer Maaßregel, gemacht

werden, die sowohl dem Buchstaben als dem Geiste der Ver--

fassung der Vereinigten Staaten entgegen sey. Die hiesige Aben dpo sk äußert bei dieser Gelegenheit, daß, obgleich dieje ‘Angelegenheit im Kongreß durch den Beschluß, die Posten einstweilen, noch so wie früher, auch des Sonntags zu: beföôr- derû, beseitigt ist, eiue folche: Erklärung. von Seiten dex ge- seßgebenden ‘Gewalt eines ganzen Staates immer Aufmerk- samfeit verdiene. i i

Amtlichen Berichten zufolge, wurden im Laufe des vorigen Jahres im hiesigen sogenannten New-York-Hospital 1637 Kranke aufgenonimen. Rechnet man hierzu 138, die am 31. Dez. 1828 vorhanden waren, so genossen in Allem 1775 Jn- dividuen des Beistandes dieser Anstalt. Von diesen wurden 1268 geheilt, 34 erhielten Erleichterung, 52 wurden auf ihr

eigenes oder ihrer Freunde Verlangen entlassen, 32, weil sie.

nicht ‘in die Anstalt paßten; Z1 waren entlaufen oder ihrer \schlechten Aufführung wegen fortgejagt worden ; 167 starben, und 191 blieben am 31. Dec. übrig. Jn einer mit diesem Hospital verbundenen Jrren- Anstalt - erhielten 130 Jndivi- duen ärztliche Hülfe; 49- wurden als geheilt entlassen; 5 als beträchtlih besser; 14 als etwas besser; 19 auf Verlangen ihrer. Angehörigen, jedoch ohne Besserung; es starben 9, und 83 blieben am 31. Dez. in der Anstalt zurü. Die Ausgaben des genannten Hospitals beliefen sich auf 82,388 Dollars 17 Cents, wovon 7128 D. zu Erweiterung des Gebäudes, Repa- vraturen und Lüftungs-Anstalten verwendet wurden. * Hierzu trug der Staat 12,500 D. bei, und 30,758 D. 82 C.: das Publikum. Es blieb sonach ein Deficit von 39,130 Dollars; die bisherige Schuld dieser Anstalt stieg hierdurch auf 150,330

"D. 40 C. ck der zur Bezahlung derselben bestehende Filgungs- |}

Fonds belief sich auf 21,187 D. 79 Cents.

Jn der geseßgebenden Versammlung von Massachusetts ging im Laufe dieses Monates ein vom Gouverneur bestättg- tes Geseß durch, das sich auf die Miliz diéses Staates be- zieht. Alle die in der Armee oder auf der Flotte dienen oder 5 Jahre gedient haben, oder die sich in einem Alter E und 45 Jahren befinden, sind von den Miliz-

Uebungeû völlig befreit, nur müssen sie jederzeit, so wie es

die Geseße der Vereinigten Staaten vorschreiben, mit Waffen und anderem zur vollständigen Ausrüstung nöthigen Zubehör

versehen seyn und si jährlich auf dem Plak einfinden , der zur Inspection der Compagnie, zu der sie gehdren, bestimmt ist. Alle in die Miliz-Listen eingetragenen Judividuen zwischen 18 und 30 Jahren (einschließlich) sollen berechtigt seyn, aus den ôffentlichen Kassen ihrer Gemeinen eine dem Betrage der von ihnen jährlich zu zahlenden Kopfsteuer gleihkommende Summe zu fordern, unter der Bedingung jedo, daß sie selbst für ihre vollständige Ausrüstung sorgen und jedesmal

zur Stelle sind, wenn der Staat, den Geseben zufolge, ihrer

bedarf. Als wider das Geseß handelnd wird ein jeder Mi- liz-Officier angesehen, der während des Dienstes ein zur Miliz gehörendes Jndividuum mit Brandwein bewirthet. Es sollen jährlich Z große Paraden stattfinden ; eine zur Jnspection der * Kompaguie und zur Untersuchung der Waffen; eine für die Kompagnie-Bagage und eine dritte für die Bata llons - oder Brigade-Jnspection. Wer bei diesen Paraden nicht erscheint, zahlt das erstemal 3, das zweitemal 4, und das drittemal 5 Dollars Strafe. J b M Am 22sten dieses Monats war in Baltimore die Wit: terung so außerordentlich warm, daß die Bewohner der Um- gegend durch große Schwärme von Musquitos heimgesucht - wurden, was sonst gewöhnlich erst im Monat August der Fall zu seyn pflegt. 7 “In Kurzem wird eine Biographie des berühmten Ad- mirals Paul Jones erscheinen, die eine Menge bisher noch unbefannter Notizen aus dem Leben dieses ‘merkwürdigen Mannes erhalten oll. ___ Ein Original-Trauerspiel, Metamora, das unter mehreren eingesendeten Trauerspielen vor Kurzem den für das beste Original-Trauerspiel ausgesekten Preis erhielt, findet in allen Städten, wo. es seitdem auf der Bühne erschien, den unge- theiltesten Beifall. Der Held des Stückes- ist ein Fndianer und das Ganze eine treue Schilderung Jndianischer Sitten und Denfungzweise. i Aus Boston meldet man, daß eine seit einiger Zeit dort lebende eben so junge als s{chöne ‘und gebildete Dame, aus den südlichen Staaten gebürtig, die das Unglück gehabt, ihre Eltern zu verlieren, in dem in Boston befindlichen Ursuli- nerinuen - Kloster freiwillig den Schleier genommen und ihr“ nicht unbeträchtliches Vermögen der katholischen Kirche ver- macht habe. i ok! Ca Eine Baltimore- Zeitung enthält aus einem in Ha- vana erscheinenden Tageblatte verschiedene Notizen über den Handel von* Cuba. Diesem zufolge becrug die Einfuhr des vorigen Jahres in Havana 14,925,414x Dollars; hiervön wurde mehr als die Hälfte unter Nordamerikanischer Flagge und von dieser Hälfte beinahe zwei Drittheile in Nordame- rifanishen Schiffen und aus den Häfen der Vereinigten Staaten eingebracht, Spanische Schiffe brachten aus den Vereinigten Staaten für 610,797 Doll. 12 Cents Waaren dahin, und der Rest der Einfuhr kam aus Frankreich, den Raten Städten, Dänemark, England , Jtalien, den iederlanden und Portugal; der vierte Theil diefer lébteren Einfuhr war in Nordamerikanischen Schiffen hingebracht worden. Der Gesammtbetrag der von Schiffen der Verei- nigten Staaten bezahlten Tonnengelder wird auf 234,972 - Dollars angegeben. Ae: I EN Im hiesigen Courrier des Etats Unis liest -man: z-Der Plan eîner in Columbien zu érrichtènden Monarchie ist gescheitert, theils in Folge der Opposition Venezuela's , und theils, weil sich ihm einige Columbier von hohem Rang und ausgezeichnetem Rufe mit Kraft widerselzten. - Bolivar hat sich genöthigt geschen , die Macht, die er sich zu verschaffen gewußt hatte, wieder in die Hände der Nation zu legen und zu E ob er durch anscheinend verfassungsmäßigere Mittel zu seinem Zwecke gelangen könne. Es unterliegt fkei- nem Zweifel, daß er sich in einer sehr bedrängten Lage befin- det, da erx sich gezwungen ‘sah, der dffentlichen Meinung die Namen der mit seinem. Plane einverstandenen fremden Agenten (Englands ‘und Frankreichs) Préis zu geben. *) Diese öffentliche Meinung, oder vielmehr die republikanische Partei, muß sehr mächtig seyn, da Bolivar ein sol- ches Opfer bringen konnte. Wir sind indessen überzeugt, daß die bezeichneten auswärtigen Agenten , ihrer erlittenen einstweiligen Niederlage ungeachtét, nicht den Muth verloren haben. Die Grundlage der neuen Columbischen Verfassung zeigt hHinlänglih, daß sie von Europäischen Händen her- stammt. Diese eina; insoweit sie sih nah dem bis- jeßt befannten Auszuge beurtheilen läßt, sieht der Französischen während des Konsulates dermaßen ähnlich, daß man augen- scheinlich dasselbe Resultat von ihr erwart:t. Dngegen be- fürchten wir aber auch nicht, daß, nah dem Siege, den die

*) Siehe Nr. 129 der Staats-Zeitung.