1830 / 140 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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dés Grafen von Starihope; in den viét Jahren, seit Abschlie-

ßuimg dées Reciprocitäts - Traktates rit Nord -Amerifa, habe nämlich die Zahl der Amcrikanischèn in England. eingelaufenen Schiffe nicht allein nicht zugenommen sondern um 48,000 Tonnen sich vermindert, während die Britische Srhifffahrt nach Nord: Amerika um 60,000 Tonnen sich vermehrt habe. _— Am Unterhav se überreichte Herr C. Grant eine Bittschrift aus Brighton, zu Gunsten der Emancipation der Suden, 1 wie eine: Bittschrift des Herrn John Lawleß, der die Einführung der- Armen-Geseße in Jrland empfahl. Peti- tionen zu Gunsten der Juden wurden auch vom Grafen von Surrey, von Herrn Keinp üund von Herrn Smith über- gében. “Herr O’Connell, der die Bittschrifc eines Kirch- spiels. in Cork zu überreichen hatte, äußerte dabei, daß das Haus durchaus fein Mitgefühl für die Leidén des JFrländi- schen Volkes hege. Als ein anderes Mitglied hein Erstaunen darúber zu erkennen gab, daß Herr O'Connell eine so unbe- gründete Behauptung wagen könne, bemerkte derselbe, seine Behauptung sey sehr wohl úbérlegt gewesen , und daß er be- reit sey, sie hier und überall zu wiederholen. Herr Slaney und Sir J. Newpoëkt entgegneten jedoch, sie sey etwas voreilig. Sir J. Mackintosh übergab eine von 697 Einwohnern der Stadt Edinburg uuterzeichnete Bittschrift, in der um Abschaffung der Todes|irafe gegen alle Fälschungen ohne Ausnahme nachgesucht wurde. - Der Ueberreicher bemerkte daß de Bittschr:ft von 16 Geistlichen fast aller in Schottland bestehenden oder geduldeten Kirchen, von den Professoren der Universitär, fasi von allen Banquiers und von den voruehm- sten Gerichts-:Beamten in Edinburg unterzeichnet worden fey. Es gab diese Petition zu einer Debatce Anlaß, an der mehrere Mitglieder Theil nahmen. Der Lord - Advokat war der Meinung, daß das-Gejelz, so weit es sich auf Schott-

{and beziehe, feiner Verbesserung bedürfe, denn dort feyen \eir mehreren Jahren nur wenige Personen wegen Fälschung ‘hingerichtet worden ; inzwischen würde ex sich doch auch nicht widerseßen, falls das Parlament die Todesstrafe in solchen Fällen ganz abschassen wolle. Herr Baring bemerkte, -díe Frage sey reine sehr wichtige," besonders insofern es sich darum handle, welche neue Strafe gegen Fälschung man einführen wolle. Trausportation würde man als eine solche nicht an- fehen fönnen; dies würde blos heißen , eine Klasse von Leu- ten nach einem andern Lande senden, wos sie vermöge ihrer bessern Erziehung und ihrer Kenntnisse sich bald auszeichnen würden. Eine ‘solche Beseitigung allèr Strafe würde aber dem Verbrechen “Thúr und Thor öffnen. - Einsperrung bei harter Arbeit und die Beraubung der Hoffnung, daß die Strafe bald wieder erlassen wérde, würde vielleicht mehr ab- ‘shrecéen , als die Verwirkung des Lebens, welche oft der in GTonee Noth Befindliche für keine besondere Kalamität ansehe. Auch würde man, falls man in solchen Fällen die Todesstrafe ab- \chasste, es dabei-nicht fönnen bewenden lassen, denn unmöglich würde man z. B. den Schaaf- Diebstahl dann noch mit dem ‘Tode bestrafen kônnen. Andere Mitglieder waren der Mei- ‘nung, das bestehende Gesel sey eben seiner Strenge wegen unwirksam, woeil Vielc, um den Schuldigen nicht zum Tode ‘zu bringen, es vorzögen, ihn lieber nicht zu verfolgen. “Sir Som as Baring widerlegte ‘scinen Verwandten, indem er bemerkte, daß Transportation jeßt mehr als sonst eine harte Strafe jey, denn die Sträflinge würden zu harter Arbeit an- gehalten “und ihr Zustand sey nichts weniger als -behaglich. Der Kanzler der Schaßkammer bemerkte, daß, wenn ‘auch manche Vergehen wegen der Strenge des Geseßes nicht ‘gerichtlich verfolgt werden, Viele doch durch dieselbe Strenge fh zurückhalten ließen, ein Verbrechen zu begehen. Gefähr- ‘lich würde-es immér seyn, in einem Lande, wie England, wo so viele Gelegenheit zu solchen Betrügereien vorhanden sey, das Gesel ganz {la} werden zu lassen, und fônne er daher ‘die Antention jeines sehr ehrenw, Freundes (Sir R. Peel) ‘nur loben, der versuchsweise eine theilweise Abschaffung der

Todesstrafe ‘vorgeschlagen habe, um erst wahrzunehmen, wel- Hume sagte, daß, |

‘hen Erfolg dies haben würde. Herr ‘wiewohl ‘in Nord - Amerika nur der Mord mit dem ‘Tode ‘bestraft werde, doch - die Zahl der Verbrecher dort ‘bei ‘weitém geringer wäre , als- in England. Viele “Mitglieder , Tie fh - darauf noch ‘vernehmen ließen, spra-

‘chen sich ‘ohne Ausnahme - sür die Abschaffung der Todes-

strafe- gegen Fälschung aus. Herr Spottiswoode über- reichte die Bittschrift eines Hrn. Carden, der die innerhalb der Stadt London stattfindenden Begräbnisse, die er jährlich ‘auf 40,000 angab, als géfáhrlih für die Gesundheit und als ‘Verleßungen des dffentlichen Anstandes schilderte. Der Bitt- ‘steller sucht darum nach, daß ein Ausschuß zur Untersuchung __ dieses Ucbelstandes und ‘eines von ‘ihm. entworfenen Planes ‘zu‘‘einem-allgeméinen- Gottesacker außerhalb der Stadt er-

e A E V Do L, vel FO s [8 f I P N O E E E E di N ith Z: L tar t ar rar rem S E I S E E E E E E E

nannt werde. Der Ueberreicher fügte hinzu, er- war vo

der Nothwendigkeit einer Abhülfe dieles Ld E doch wolle er keinen Ausschuß in-Antrag- bringen, weil in der Regel die Ausschüsse des Hauses jeden Mißbrauch“ zwar tadelten, aber nichts zu seiner Abhülfe thäten. Einstweilen wolle er sich daher damit begnügen , die“Bittschrift gedruckt

und vertheilt zu sehen. Lord Lowther (Königl. Kommissair

für die Wälder und Forsten) erklärte sich mit dem Gegenstande der Bittschrift ganz einverstanden; -sie wurde darauf zum Druck verordnet. Herr Slaney machte sodann [seinen längst angekündigten Antrag auf Ernennung: eines Ausschusses

zur Untersuchung des Zustandes der arbeitenden Klassen, und

zwar so lauten die Worte seiner Motion soll der Aus-

_1chuß auf Mittel sinnen, den Uebelständen abzuhelfen, die dar-

aus entspringen , daß die Gelegenheit zur Beschäftigung in den Manufaktur-Distriften nicht immer gleich ift, E drei

vornehmlich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der

in großen Städten wohnenden "arbeitenden Klassen -Rücksicht nehmen. Diesem Ausschusse will Herr Slaney den Vorschlag empfehlen, den bere.ts-unter den arbeitenden Klassen bestezen- den Vereinen zu gegenjeitiger Unterstüßung eine größere Aus- dehnung zu verleihen. Bisher. beschränkten sich" dieje Vereine: auf Unterstüßung alter und kranker Arbeiter, je6t: soll sich ihr wohlthätizger Witkungskreis auch auf die unverschuldet außer Arbeit gekommenen erstrecfen. Um zu beweisen, daß die Quantität der vorhandenen Arbeit immer hinreichend sey,

auch die Brodlofen mit ernähren zu heljen, wies der: Redner-

auf Manchester hin, in welcher Stadt, so wie auf 30 (Eng- lische) Meilen im Umkreise, ungefähr 500,000 Leute sich be- fänden, die in der Baumwosllen-Manufakcur beschäftigt seyen z. von diesen erhalte ein Fünftel durch|chnittlih alle Woche 20 Sh.,- cin Fünftel 12 Sh.,-ein Fünftel, das-zum Theií aus Fraûen und Kindern bestehe, 7 Shull., uud ein Fünftel endlich, bei dem sich viele kleine Kinder befänden, 25 Shill. Diese unterstük- ten sämmtlich das leste Fünfrel, das aus Kranken und Un- verschuldet brodlos gewordenen besteht. Bei“ der Wollen- Mauufaktur in und um Leeds seyen-ungefähr 20,000 Menschen beschäftigt, die man in drei Kiassen eintheilen könne ; die eine bestehe aus den Webern, die wöchentlih im Durchschnitte: 14 Shill. erhielcen ; die zweite aus den Spinnern u. \, w. mit 21 Shill. und die duitte endlich aus den Appreteuren,- ebenfalls mit 21 Shill. wöchenutlichem Arbeitslohn, und zwar fär 12 Arbeitsstunden an jedem. der sechs Wochentage. . Jn: Birmingham erhielten die Arbeiter im Durchschnitte wöchent-. lih 12, 18 und 24-Shill. , die Frauen 6, 8 und 19 Shill. Einige dieser Leute seyen vorsichtig und suchten etwas zu {pa- ren; díe meisten jedoch dächten nicht an die Zukunfe und be-- fänden sich in Zeiten der Noth ohne Hülfe, wenn ihnen diese

“nicht etwa aus den Armen-Taxen gewährt werde. Um diese

Unvotsichtigen nun zu“ bewegen, zu gehöriger Zeit etwas zu: sparen, würde er dem Comité vorschlagen, es in Erwä- gung zu ziehen, inwiefern ein Geseß, durch *welches die Arbeiter gezwungen werden, Beiträge zu einer “all-: gemeinen Versorgungs - Kasse zu liefern, in Ausführung zu bringen sey. Der Kanzler der Schaßkammer gab- zroar seine» Zweifel darüber zu erkennen, daß ein Aus\{chuß, wie der vorgeschlagene, das gewünschte Resultat haben könne, doch meinte er, könne derselbe das Mittel seyn, manche núb- liche Auskunft zu erhalten. Der Aus\{huß wurde demgemäß: auch érnannt. Ein anderer von Herrn Spring Rice gemachter Antrag, daß das Haus sich in einen Ausschuß verwandele, um die Steuer, die in Jrland auf Steinkohlen laste, in Erwägung zu ziehen und abzuschaffen, wurde von: 487 Stimmen gegen 120 verworfen. Auf den Ankrag: des Sir J. Wrottesley wurde ein Ausschuß ernanut, der sich mit Untersuchurig der E ; Gehalte und son-- stigen Einkänfte der über die Londoner Miethskutschen ge- seßten Aufsichts - Commissarien beschäftigen soll. Das Haus- vertagte sich um 125 Uhr. :

London, 14. Mai: Am voriger Sonntagé hatté der Lord-Kanzlèr in Windsor eine lange Audienz bei Skt. Maj. dem -Könige. O i |

“Im Hof-Journal heißt es: ¿Prinz Leopold hat zwar, wie wir aus authentischer- Quelle vernehmen, es nícht förmlich abgelehnt, sich nach Griechenland zu begeben, jedo

find ihm so viele neue Schwierigkeiten entgegengetreten, daß

in der That einige Wahrscheinlichkeit dafür vorhanden ist, er werde nicht dahin gehen. "Die finanziellen Angelegenhei- ten sind seinen Wünschen gemäß beseitigt worden, obgleich er bei weitem mehr forderte, als man geglaubt hatte, und die von ihm gehegte Meinung, man würde ihn auffordern, sei-

-Beilage

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung A 140.

uen Verhältnissen zu Großbritanien als Unterthan zu entsa- gen, ist nicht in Erfüllung gegangen. Die eigentlichen der- malen obwaltenden Streitpunkte sind nur ihm und deu Ge- sandten der - verbündeten Mächte bekaunt; daß aber solche Punkte noch wirklich vorhanden siud, tônnen wir, ohne Wi- derspruch befürchten ¿u müssen, nicht ableuguen. Man wird sich erinnern , daß wir zuerst vom Daseyn ciner Unterhand- lung úber die Wahl des Prinzen Leopold zum Souverain von Griechenland jprachen, und daß wir seitdem häufig au- thentijche Nachrichten über diesen Gegenstand gaben. Unsere gegenwärtigen Angaben, von deren Authenticität wir völlig ÁÂberzeugt sind, stammen aus derselben Quelle her.

Die Vollmacht des Herzogs von Clarence um im Ober- Hause für ihn zu stimmen, befindet sich in den Händen des

Lord - Kanzlers. Se. Königl. Hoheit stimmt aljo jederzeit

mit den gegenwärtigen Ministern. | Oberst Berkeley macht auf die Pairschaft und Baronie HBerkeley Anspruch. Die Sache ist gegenwärtig beim Prévi- legien-Aas\chusse des Oberhaujes anhängig und wird vou Hrn. Brougham geleitet. Ñ Sir Robert Peel hat bisher von väterlicher Seite ein jährliches Einfommen von 12,000 Pfd. gehabt, und ijt da}- selbe dur den Tod seines Vaters beinahe auf 50,000 Pfd. çestiegen. i i Nach Bricfen aus Terceira vom 8ten v. M., war die constitutionnelle Charte Dom Pedro’s, die übrigens bis dahin nur dem Namen nach bestanden hatte, daselb{t aufge- Hoben worden.

Wie man vernimmt, hat ein Niederländisches Haus eine ‘Anleihe mit Dom Miguel_zu 38 pCt. abschließen wollen. “Die Sache soll sich indessen zerschlagen haben , weil. der Kd-

nig von Spanien seine Garantie verweigert hat.

Die Times enthält die Denkschrift der nach Süd-Ame- xifa und Mexiko handelnden Kaufleute an den Grafen von “Aberdeen: Das Kapital, mit welchem Britisce Unterthanen in diesem Handel interessirt sind, wird zu 27 Millionen Pfd. án diesem Memoire angegeben, und wün]chen die Kaufleute da- her, daß dieses Eigenthum durch die Spanische Regierung

nicht jedèn Augenblick in Gefahr gestellt werden möge. Der

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Minister hat noch nicht schriftlich geantwortet, - Berichten aus Caraccas vom 12. März zufolge, hatte

General Paez, in Betracht, daß er bald genöthigt jeyu würde,

ins Feld zu ziehen, die Staats -Secretaire des Jnnern und

der Finanzen zu seinen Stellvertretern ernannt, sich jedoch

in allen außerordentlichen Angelegenheiten sein eignes Gut- achten vorbehalten. Bölivar hatte den Obersten Blanco nach Cucuta hinbeordert, um von da aus Merida in Besis zu nehmen. Die Regierungen von Merida und Pamplona hatten ándessen dem Obersten anzeigen lassen, er möchte keinen Schritt jenseits Tachira vorrücken , indera sich beide für Paez erklärt Hätten. Die. Konferenzen zwischen den beiderseitigen Bevoll- mächtigten von Bogota und: Venezuela werden zwar stattfin- Den, jedoch \chwerlich zu einenr glücklichen Resultate führen, da Paez ausdrücklich in einer Proclamation. erklärt hat, die Trennung beider Länder sey unvermeidlich. f ; Auf Lloyds ward gestern bekannt gemacht, daß zu Sierra Leone zwei Englische Schiffe liegen und liegen bieiben mü|- sen, weil die ganze Schiffsmannschaft auf beiden gestorben ist. In der Verjammlung der Gesellschaft zur Verbreitung

religiöser Traktate bedauerte der Secretair „. Hr. Sibthorpe,

daß’ die Gesellschaft bei Verbrcitung derselben auf dem festen Lande in dem Königreich Hannover. größern Widerstand ge- funden hätte, als irgend wo. Hdt

Die Advokaten zu: Perth haben ein eignes Mittel er- funden, der Pudersteuer zw entgehen; sie erschienen nämlich

bei den dortigen Assisen in Perücfen von - grauen Pferde-

Haaren.

„Das Morning- Journal,// sagt der Courier», ¿hat

aufgehört zu seyn; *) schon lange erwartete man das Ende

dieses leßten radikalen Blattes, das den Keim seines Untergan-

Hes augenscheinlich in sich trug.“ 7 “Von dem Romane des Polnischen Dichters Niemcewicz,

oLewy und: Sara,“ ist hier eine Englische Uebersezung, und

war aus dem Deutschen, erschienen.

Niederlande. Aus dem Haag, 15, Mai. Vorgestern hielten Se.

Maj. der König, von den- Prinzen - von-Oxanien und Frie- -

drich begleitet, eine Musterung: über die, aus 2 Grenadier- *) S. das Scheiben aus London“ im. gestr. Bl. d St.-Zeit.

Bataillons, 1 Jäger -Bataillon, einer' Artillerie - Abtheilung und einer Küra|sier-Schwadron bestehende Garnison der hie- sigen Residenz. J. M. die Königin, so wie JY. KK. HH. die Prinzessinnen Friedrich , Mariane und Sophie wohnten zu Wagen der Parade bei, nah welcher der Minister Staats- Secretair , Baron von Mey, cin großes Dejeuner gab, das ie SAmisy und Prinzessinnen mit Höchstihrer Gegenwart echrten. : :

In der gestrigen Sißzung der zweiten Kammer der Ge- neralsiaaten sprachen noch 13 Mitglieder úber den Geseßent- wurs wegen fernerer Festsieilunz des 10jährigen Budgets. - Die Berathungen sollen heute fortgeseßt werden. Die aus den Prôsidenten der einzeinen Abtheilungen bestehende Cen- tral-Section erstattete hierauf ihren Bericht Úber das neue Preßgeses, Über welches die Berathungen übermotgen begin- nen werden.

Die Provinzialstände von Drenthe haben am 11. Mai. den Friedensrichter des Kantons Asen, Herrn Hofstede, an die Stelle des mit Tode abgegangenen Grafen van Hei- den tot Reinestein zum Mitgliede der zweiten Kaminer der

-Generalstaaten ernannt.

Die erste Kammer der General - Staaten wird dem Ver- nehmen nah gegen Ende der künftigen Woche zusammeübe- rufen werden. eg

Am llten d. starb hierselbst der General: Secretair im Justiz-Ministerium, Herr Olivier. :

Der General-Lieutenant Baron Krayenhoff ist pensionirt und der Oberji-Lieutenant Schouten zuin Plas-Kommandan- ten von Deventer ernannt worden.

Amsterdam, 15. Mai. Nachdem es bekannt geworden, daß die zweite Kammer der Generalstaaten den Geselz - Entwurf zur Ablösung der Amortisgtidns - Syndikate- Obligationen und zu- einer neuen Anleihe gegen niedrigere, vermuthlich Z4 pCr. , Zinsen angenommen hat, hat sich die woirflihe Schuld zu dem bisher noch nicht erreichten Preis von 66? pCt. gehoben, wogegen die Syndik.. Obl. sich noch 2 Ct. über pari crhielten, we.l noch einige Hoffnung- vor-

handen scheint, daß die erste Kammer vielleicht andere Ge-

sinnungen über das Geses hege. Der hohe Stand der wirf-

‘lichen Schuld kocfte se.tdem mehrere Juhaber zum Verkauf

an, wodurch der Preis wieder etioas zUrücgiuig und gestern 6675 pCtr. blieb. Alte Russische Obligationen waren etwas billiger—als die neuen zu haben, weil für érstere die Zeit der jährlichen Loosung herannaht. Engl. Spanische erfuhren wie- der cinige Schwankungen, gingen von 16 auf 18% pCt. und blieben gestern zu 17F begehrt, deren Coupons stiegen von

10 Fl. auf 123 und blieben 113 Fl. Griechische blaue er-

hielten sich ziemlich gleich und stehen jeßt 437 pCt: Meprik. sind sehr begehrt, man notirt dieselben 342 à- 352. Columb. 24 à 245. - Peruan. 23 à 225; der Geld -Cours is unver- ndert. Papier auf London , f. S., war à 12 Fl. 20 Cts. zu haben, und à 12 Fl. 273 Cts. zu lassen ; auf 2 M. à 12 Fl. 20 Cts. blieb viel Geld übrig, Papier auf Hambukg begehrt, 2 M. 3437, kurz 3575 St. Wegen anhaltend ungünstiger Nachrich- ten über das diesjährige Gewächs wurde an gestrigen Gè- treidemarft eine erneuecte Kauflust für Weizen und Roggen bemerkt, und fand zu etwas besseren Preisen tebhafter Umjab statt. Sc{hdne- Gerste wurde ebenfalls cifrig abgenommen; Hafer fand dagegen wenig. Käufer. Rapsaat war angench- mer. Man zahlte für 128 pfünd, s{dnen bunten Polnischen Weizen 335 Fl. ; für-126. 127 pfünd. 320. 325 Fl.; für 126- pfünd. rothen Königsb. 300 Fl. ; fär 124 pfünd. alten Dem- miner 280 Fl. ; fúr 122 pfúnd. neuen Wismarer 254 Fl; 118. 120. 124 pfünd. Preuß. Roggen galt 155 . 160.168 F|. ;

41i3pfänd. alter Pommerscher 140 Fl. ; 116 pfünd. Archan-

gelscher unnd Petersburger 143 Fl. ; im Entxepot galt 119- pfünd. Peeußischer - 141 Fl.; 120pfünd. Rigaer 135 Fl. ; raw vos Pommersche Gerste 128. 139 Fl. ; Rüböl pr, ord.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 8. Mai. Der Storthing hat unterm 28. v. M. folgende Adresse an den König erlassen: „Sire! Jahrhunderte waren verflossen, als das Norwegische Volk von Neuem das Glück hatte, die Krone Harald Haarfagers durch eine feierliche und religióse im Junern. des Kdnig- reichs. stattgefundene Handlung auf das Haupt seines Königs eseclze zu- sehen. Die Nation, von Freude durchdrungen, indem. sie dieses Sinnbild der Unabhängigkeit Norwegens auf der lorbeergefrônten Stirne. Ew. Mazj. erblickte, mußte. be- dauern, daß der Zustand der Gesundheit J. M. der Königin