1830 / 147 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ganzen Winter über ohne Obdach im Freien zubringen, große Verwüstungen angerichtet. Wie man versichert, haben viele Kirgisen der Steppe Karakum und des Syr-Dar-Ufers, un- geachtet der mehr südlichen Lage dieser Gegenden, eine große Anzahl Schaafe, Kameele und Pferde verloren, dergestalt, daß einigen von ihnen kaum der dritte Theil ihrer Heerden ge- blieben is. | S / p

Odessa, 11. Mai. Aus Kischene ff schreibt man unterm Iten d. : „Die Geißel, die seit 8 Monaten auf unserer ‘Pro- vínz lastete, hat, dem Himmel sey Dank, aufgehört. Am 27, vorigen Monats wurden die angeordneten- allgemeinen Reini- gungen beendigt, die Stadtthore geöffnet , die Quarantaine- Anstalten aufgehoben, und Alles sirômte mit inniger Lust auf das freie Feld hinaus, um in Gottes freier Luft den heitern Frühlingstag und die Freiheit zu genießen. Am 29. April, als am Gedurtstage Sr. Kaiserlichen Hoheit des Thronfol- gers, wurde das sreudige Ercigniß der beendigten Quaran- taine- Beschränkungen durch öffentlichen Gottesdienst in der Kathedrale gefeiert ; Mittags fand bei dem General -Lieute- nant von Saß ein großes Festmahl statt, dem Abends ein zahlreich bésuchter glänzender Ball folgte... Bei Eintritt der Nacht gaben die Einwohner Kischenes's ihre Freude durch allgemeine Erleuchtung der Stadt zu erkennen.‘ /

“Die Jsraelitische Gemeinde in Sebastopol hat auf ihre Kosten den Unterhalt von 125 Armen ihrer Nation“ über- nommen.

P ol en.

i Warschau, 23. Mai. Des Kaisers Majestät, Aller- höchstwelche in Begleitung Sr. Kaiserlichen Hoheit. des Großfürsten Michael zur allgemeinen“ Freude der hiesigen Einwohner am 20. d. M. des Morgens gegen 11 Uhr von St. Petersburg hier angelangt waren, nahmen Jhr Abstei- gequartier im Pallaste Sr. Kaiserlichen Hoheit des Groß- sürsten Constantin. Gegen 1 Uhr begaben Sich Se. Ma- jestät nah dem Königl. Schlosse, auf welchem seitdem die Königl. Fahne wehet. "Das Volk begleitete den Monarchen mit freudigen Ausrufungen. Des Abends war die Stadt glänzend erleuchtet.

__ Die durch die Ankunft Sr. Majestät des Kaisers ver- anlaßte allgemeine Freude der hiesigen Einwohner ist durch die glückliche Ankunft Jhrer Majestät - der Kaiserin noch er- hôhet worden; Allerhöchstdieselbe traf hier gestern Abends

11 Uhr îm besten Wohlseyn ein. Se. Majestät der Kaiser

waren Jhrer erhabenen Gemahlin entgegen gefahren. : Sn Géfotge Sr. Majestät des- Kaisers befinden sich die Generale Tolstoy und Benkendors. Erwartet werden noch der Fürst Wolkonski, Minister des Kaiserl. Hofes, der Vice- Kanzler Graf Nesselrode, die Wirklichen Staats : Räthe Ta- min und Sumborski, der General Mikaulin, die Staatsräthe Baron von Sacken, Müller , Holczynski, der Kollegienrath Struve und der Hofrath Kudriaweki. ASHR Gleich nah der Ankunfe des Kaisers hatten die Mit- glieder des Verwaltungs - Rathes die Ehre, zur Bewill- fommnung Sr. Majestät bei Allerhöchstdenenselben vorgelas- sen zu werden. Tages darauf befanden sich Sè. Majestät auf der Militair -Parade, wo dem Monarchen die Generale und Stabs-Offiziere vorgestellt wourden. : : Unsere Zeitungen enthalten "das Allerhöchste Dekret vom 8ten (20sten) d. M., wonach der Administrations-Rath

des Königreichs autorisirt wird, die früher dem Königlichen

Statthalter übertragen gewesenen und jeßt auf den gedachten Rath übergegangenen' Amts - Verrichtungen in ihrem ganzea Umfange auch währehd der Anwesenheit Sr. Majestät im hiesigen Lande auszuüben.

“Mlle. Sontag wird hier den 27sten d. M. ‘eintreffen und im Hötel de Vilna wohnen.

Frankreich.

St. Cloud, 19.-Mai. Heute Vormittag empfingen Se. Majestät zum erstenmale den seit e Zeit in der Haupt- stadt anwesenden regierenden Herzog von Braunschweig. Se. Durchlaucht waren von zweien Jhrer Offiziere begleitet. Der Erzbischof von Sens und der Bischof von Moulins, so wie demnächst die beiden entlassenen Minister, Herr von Courvoisier und Graf von Chabrol, und. zuleßt die beiden neuen Mitglieder dés Conseils, Graf von Peyrdnnet uünd getr Chantelauze, hatten Privat - Audienzen beim Könige.

achmittags arbeiteten“ Se. Majestät mit dem Präsidenten des Minister - Rathes. | : |

Gestern. nah aufgehobener Tafel nahmen Jhre Sicilia- nische Majestäten in Begleitung der Herzogin von Berry und des Prinzen von Salerno die Königl. Porzellan-Manu- faltur in Sèvres in Augenschein, S

Paris, 20. Mai. Gestern Mittag um ten Deputationen des Ca des Königl. Gerichtshofes Unterricht, der Französischen Afade Garnison nnd des Jnvaliden-Corps dem aigin von Neapel, im Palaste El gung dar. Jhre Majestäten 1 schen Vorstellung des „Freischüßen‘/ im Theat wohnen.

Ueber die le der Staats - Zeit rium spricht sih das Art aus: „Zwei Y

2 Uhr brach- ssations - , des Rechnungshofes und des Rathès fúr den öffentlichen so wie der hiesigen Könige und der Kö- ysée-Bourbon , ihre Huldi- heutigen Deut- er Favart bei:

verden - der

ßten (in der Nachschrift zum gestrigen Blatte ung erwähnten) Veränderungen Journal des Débats in folgender titglieder des Conseils, Mäßigung und ihre früheren ehrenvollen Le m Lande noch eine leste Bürgschaft gegen iten zu gewähren, womit die Organe der airen Faction ihm tägli drohen. - Diese die Herren von Courvoi Ungeachtet ihrer allzulangen Ge lidarischen Verbindlichkeit, die sie da tistish gesinnten Kollegen überna nie mit diesen verinengen mögen ihr politisches Schicksal an Herr von der Graf von Chabrol, haben geste kung eingereiht. Dagegen gab es im werthen Ministeriums einen Mann, heftigen, den verblendétsten unter de sich allein all die Abneigung, die das Villèlesche schien : dieser M ster des Junern geworden. auf die Finatzen die geringen feutlichen Unterricht bewie se eingestanden hat. Courvoisier. Junt zusammenberufen ; narchie liegt in Euern Händen !‘/

Der Constitutionnel fügt hinzu: „Es wird von nun an (uachdem die Herren von Courvoisier ausgeschiede1) fein Zwiespalt mehr im M schen; die äußerste Zechte siegt; morgen wird die Cämarilla Werden aber die Wähler demsel- zu entscheiden, äßige Regierung wollen. n das Resultat irgend zweifel- ganze Nation in Bewegung seten; ian will gliche und das befklagenswet- hiervor bewahrt uns aber ihr Wille und ihre Kraft; und wären alle Jesuiten der Welt: sie würde sich von ihnen das Joh doch Die Nation verlangt die Charte ,- und hr zu Theil werden, sie will frei seyn, und sie

im Ministe-

befantit durch ihre istungenimStaats- dienste, schienen de die Gewaltthätigke contre - revolutionn Männer waren sier und von Chabrol. geuwart im- Conseil und der durch mit ihren absolu- hmen, haben wir sie doch ; wir bedauerten es vielmehr, das diejer Lebtern geknüpft Courvoisier rn fruh “ihre Abdan- Schooße des beklagens- den heftigsten unter den n verblendeten, der für den Haß und den Unwillen, Ministerium erregt hat, zu rechtfertigen ann war Hr. v. Peyronnet. Er ist Mini-

Herr von Montbel überträgt

Fähigkeiten, die er für den ôf-

n, und für das Junere felb

Herr Chantelauze ersest Herrn von Wähler Frankreihs; Jhr seid auf den 23.

das Heil der constitutionnellen Mo-

und von Chabrol inister-Nathe herr-

das Tedeum anstimmen. ben beiwohnen? Dies ob sie die ábsolute oder die verfassungsm Tine solehe Alternative würde, we haft seyn könnte, die leiher Zeit das unverträ

ist die Frage; sie haben

ihr zu « | d the Ministerium aufbúürden ;

gegen sie im Anzuge , nicht auflegen lassen: sie wird i wird es.“ 5 Jn dem Journal du Commerce liest man Fölgen- des: ¿Die Bôrse ist. in Folge der Nachricht von cinem Mi- nister-Wechsel, die {hon gestern einige und heute von der Gaze Bewegung. seltsamer E the, das Mínisterium des Junnern, dem Hrn. von Peyronne Augenblicke, wo dieser und erfahrnen- Mannes bedarf, de Hrn. von Montbel zu übergeben.

n Glauben gewann tte bestätigt wird, in fortwährender

Es liegt eine große Unvorsichtigkeit oder eit igendünkel in dem dem Monarchen ertheilten Ra- - furz -vor den Wahlen, t, und das der Finanzen, in einem Verwaltungszweig eines gewandten n ungeubten Händen des: Wir haben es {on ein- seitdem eine Repräsentativ - Verfassung unse- gegeben hat, äußert sich ôchst seltenen Fällen, und stlicher Angriff drohen, um den besorgt zu machen. der gestrigen Börse wollten. im Voraus eine abermalig&®

mal bemerft : rem Lande den erforderlichen Kredit Mißtrauen“’an der Börse nur in h jener Verfassung muß ein ern Handelsstand in solchem ‘Ma L O g trlonen tv wissen, daß bie Regierung schon ne al Auflôsung der Kammer beschlossen habe, falls, wie solches seit einigen Tagen allen Anschein gawinnt, die neuen Wah- len mit den Grundsäßen, die in der le Oberhand hatten, übereinstimmen sollten.“ | Dem Courrier français giebt die Ministerial - Ver- ßbilligenden Bemerkungen An- stellung des Grafen. '

¿ten Kammer díe

änderung ebenfalls zu hôchst mi laß ; namentlich tadelt er die von Peyronnet, des unpopulairsten Man reich, (wie er sich ausdrúcét). Von dem neuen

bewahrer (Herrn Chantelauze) behauptet das geda daß er weder oratorisches Talent ,- noch 2M sibe. „Jm Uebrigen“/

Iiederan

Geschäftskenntniß be- fügt dasselbe hinzu, ¿gab es fâr die

L F f

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Faction der Absolutisten nicht leiht ein wirksameres Mittel,

dem Lande bei den Wahlen den Sieg zuzuwenden, als die Art und Weise, wie sie das Ministerium modificirt hat ; diese zeigt deutlich, nach welchen Grundsäßen die Verwaltung ver- fahren will, sie sagt besser, als alle unsere Zeitungs - Artikel,

um was es sih bei dem bevorstehenden Wahl - Kampfe ei-

gentlich handelt, Die Gazette sprah sich noch gestern sehr bestimmt gegen jede Ministerial - Veränderung aus; wenn sie diese Nacht nicht erkauft worden ist, so sind wir begierig, zu hôren, welche Sprache sie morgen führen wird.“/

Der Globe äußert: „Der böse Geist siegt. Ein Mann, dessen Name Frankreich nicht mit faltem Blute nennen fann, ist Minister des Janern” gewotden. Unter den jeßigen Um- ständen steht beiuns Hr. von Labourdonnaye noch besser angeschrie- ben, als Hr.‘von Peyronùet. Fast vermissen wir s{chmerzlich das Ministerium des 8. August. Die lezten Veränderungen im Kabinette mússen jeden vernünftigen und patriotisch - gesinnten Franzosen betrüben. Nur einen Ersaß erblicken wir darin, nämlich den glücklichen Einfluß, den dieselben nothwendig auf das Wahlgeschäft haben müssen. Unsere Majorität wird da- durch nuè um so stärker werden. “‘

Die heutige Quotidienne erwähnt der Ministeria!- Veränderung erst nah den Gerüchten, die gestern bereits darüber blos Umlaufe waren. „Wir wiederholen diese Ge- rüchte nach der Gazette, ‘/ äußert sie, „ohne. sie irgend auf unsere Rechnung nehmen zu wollen. Wir wollen nit, daß man von uns sage, wir geben diesem oder jenem Staats- manne den Vorzug. Wir vertrauen unbedingt der Weisheit des Königs, und wir zweife!n nicht, daß die neuen Wahlen, wie sie auch ausfallen mögen, das Prinzip der Politik des 8. August’s beftätigen werden. Talent, Muth, weise und vorsichtige Festigkeit , dies erwarten wir für das Heil des Thrones und zur Ehre Frankreichs. Einer Regierung, die auf solche Weise sich selbst treu ünd der Vertheidigung der gesellschaftlichen nteressen ergeben bleibt , versprechen wir unsere Mitwirkung.‘/

Die Gazette de France, welche als Abendblatt heute ebenfalls schon sämmtliche Königl. Verordnungen in Betreff der Veränderungen im Ministerium giebt, enthält sich vor- läufig noch jeder weitern Betrachtung darüber.

Das Journal des Débats charakterisirt die beiden Parteien, welche bei den bevorstehenden Wahlen als Kandi- daten zur Deputation in die Schranken treten werden’, in folgender Art: „Auf der einen Seite stehen cinige Männer, die seit 1789 nicht gelebt zu haben scheiney, die selbst jeßt, nach Verlauf von sechzehn Jahren seit der Wiederherstellung der Monarchie, und ungeachtet des Beispiels, mit dem ihr König ihnen vorangegangen, es vershmähen, sich der großen Familie anzuschließen; unverbesserliche und kurzsihtize Gei- ster, für welche die Vergangenheit ohne Gewicht ist, und von denen die Gegenwart nicht begriffen wird; Männer , welche noch immer die alten Jntriguen lieben und doch das Ge- schick nicht besißen, dieselben heute noch durchzuführen ; Feinde eitter Geseßgebung, die sie niht kennen, und die sogar ihre kleinen Umtriebe beschüßt, indem sie die Freil,-it “Allen ohne Ausnahme gewährt; Männer, welche die Personen mit den Sachen, die Charte mit der republikanischen Verfassung, die Deputirten - Kammer mit dem Konvente , das eonstitutionnel gesinnte Frankreih mit dem Jakobiner - Klubb verwecßseln ; Karrikaturenñ der Vergangenheit, die die Zukunft nach ihrem Sinne modeln wollen und bereit sind, Alles, ja sich selbst, um eines Hirngespinnstes willen an den Abgrund des Ver- derbens zu führen. Jhnen zur Seite stehen einige Ehrgei- zige, die dfentlich die alte Ordnung der Dinge vertheidigen, im Stillén aber sich darüber lustig machen; denen sich in den Fortschritten dieser Ordnung die Aussicht auf-Aemter erdff- net ; die mit der Congregation einen Vertrag abschließen, bei dem sie Ehrenstellen und Gewinn- als Entschädigung dafür finden, daß sie sich dem dentlichen Gelächter aussezen. Auf

“dex andern Seite stehen ächte und sich treu bleibende Fratì-

zosen, aufrichtige, aber einsichtsvolle Freunde der Legitimität, welche den aus der Revolution hervorgegangenen Verände- rungen zugethan sind, ohne die Darbrèhen,, von denen die- selbe begleitet war, ‘darum weniger zu' verabscheuen ; Mánner, die den “Eroberungen des Kaiserreichs die Freiheiten der wiederhergestellteen Monarchie vorziehen, wahrhafte Zeitgenossen des Jahrhunderts, in dem sie leben, ge- mäßigt und frei, wie dieses, und von feiner andern Leidenschaft beseelt, als von der für die Aufrechthaltung der bestehenden Geseke. Dies sind die beiden Parteien, welche durch die Auflösung der Kammer si{ch einander gegenüber ge- stellt sehen. Man werfe einen Blick auf. die Reihen beider G und keinen Augenbli kanù. man darüber in Zwei- el seyn, welche von ihnen den Sieg davon tragen wird.‘/

Das genannte Blatt schließt diesen Aufsas mit fol edem Aufrufe ai die Wähleè: „Wähler! Die 8 die Ihk: zur Vertheidigerin der dffentlichen Freiheiten geschaffen hattet, ist aufgelôst; sie hat Eure Wünsche getreulich erfüllt und ihre Pflicht gethan. _ Jhr werdet der Eurigén ckeingedent seyn. Das Schicksal des Landes, dessen Repräsentanten Jhr er- nennt, liegt in Eurer Hand. Das Geseß sichert die Unab- hängigkeit Eurer Wahlen; macht von dem Geseke zu Eurem wie zu Eurer Mitbürger Besten Gebrauch; prúfet, beauf- sichtiget die Wahllisten , bringet Eure Ausstellungen gegen - diejelben vor, ohne auf diejenigen zu hôren, welche über Anarchie schreien, weil man sich ihren Unterschleifen und Ge- waltthätigkeiten widerseßt; nehmt Eure Zuslücht zu den Ge- richten ; die Gerichtspflege- ist gut in Sranfreih, denn sie geht vom Könige aus. Gebet uns, und wo möglich verstärkt, jene constitutionnelle Majorität wieder , welche dem Lande für die Entwickelung. unserer Jnstitutionen Gewähr leistete. Euer Eifer hat seiner Zeit úber die List des Herrn von Villèle ge- siegt, und heute habt Jhr das Geses vom 8. Juli 1828, fo wie die Urtheilssprüche der Königl. Gerichtshöfe zu Eurer Seite, und Herrn von Polignac zum Gegner! Die Zeit hat Eure Reihen verstärkt und die Eurer Feinde geschwächt. Was für Vorur*heile sind nicht seit drei Jahren verschwunden! Die Präfekten (denn sie gleichen nicht alle den Herren v. Preif- sac, v. Beaumont und v. Lezardière) werden freilich zu Euch sagen : /7/,Der König will diesen oder jenen gewählt ha- ben !//// Aber der Kdnig will in Wahrheit nur Eines, und dies ist, er hat es tausendmal gesagt, das Glück Franfreichs. Dieses Glück, das sein einziger Gedanke ist, fann nur aus einer die Geseße liebenden Majorität hervorgehen. Wählet, und das Ministerium, das Franfreich in Unruhe verseßt,

wird verschwinden und mit ihm sein ganzer Anhang auf im- mer fallen. Jhr werdet durch Eure Wahlzettel die Freiheit der Gegenwart, so wie die der Zukunft, begründen.“

Rue Medaille, die zu Ehren der 221 Deputirten, welche für die Adresse gestimmt haben, geschlagen werden und wo- von etnem jeden dieser Herren im Namen der Subscribenten ein Exetnplar überreiht werden soll, wird auf der Hauptseite Frankreich in einer allegorischen Figur darstellen, die sich mit dem einen Arme auf die Charte stüßt und in der Hand des

andern die Adresse hält; im Abschnitte das Datum: {6. März 1830, Die Rückseite der Denkmünze wird von den ôffentli- hen Blättern noch nicht angegeben. Der Subscriptions- Preis berrägt 5 Fr. \ \ L Drei Deputirte der Hauptstadt, die Herren Odier, Jacques Lefébvre und Vassal, die bisher, eben weil sie Depu- tirte waren, Anstand genommen hatten, dem Pariser Steuer- . Verweigerungs-Vereine beizutreten, sollen solches gethan haben, sobald fie ersuhren, daß die Kammer ausgelöst sey. ch

Der bisherige General - Direktor der Brücken, Chausséen und Bergwerke, Staatsrath Becquey, is, seitdem diese Ver- waltungs- Zweige sammt Allem, was die schiffbaren und un- schiffbaren Flússe, die Kanäle, die Austrocnungen' von Sám- psen, die dffentlichen Gebäude, die Verschönerungen der Städte und Landstraßen uud dergl. betrifft, zu einem beson- deren Ministecium gebildet worden sind, pensionirt, gleichzei- tig aber zum Staats-Minister und Mitglied des Geheimen- Raths erhoben worden. : ]

Mittelst zweier Königl. Verordnungen vom 16ten d. M.

sind die beiden städtischen Gymnasien in Tours und le Puy

zu Königl. Gymnasien dritter Klasse und das Königl. Gym- nasium dritter Klasse in Avignon zu einem Gymnasium zwei: ter Klasse erhoben worden,

Aus Toulon wird unterm 15. Mai gemeldet: „Der Englische Admiral Malcolm liegt mit einem Dreidecker und zwei Linienschiffen von 74 Kanonen im Golf von Palma (auf Sardinien) vor Anker ; er soll diese Stellung angenom- | - men haben ¿ vum die Nachrichten ‘von Algier schneller zu er- halten. Die am 5ten d. M. aûs dem Hafen von -Genua ausgelaufene Sardinische Flotille segelt , wie- es heißt, nach Tunis , um die Forderuyugen, welche der König von Sardi- nien an den Bey und die Regentschaft macht, zu untexrstüten. Auf der hiesigen Rhede, so wie auf der von Marseille, be- finden sih mehrexe Englische Corvetten: Zwei auf der hiesi- gen Rhede liegende Englische Kutter-sollen in dem Augenbli,

wo sie in See stehen wollten, benachrichtigt worden seyn,

daß sie erst einige Tage nach der Abfahrt unserer Flotte un- ter Segel zu gehen hätten. Auch untex den gegenwärtig hier befindlichen Fremden sind viele Engländer. Gestern wurde ; cin Ausländer unter Bedeckung von vier Füsilieren durch die Stadt geführt; es heißt , daß es ein Spion gewesen sey, Der Bey von Constantina soll sich für Frankreich er- flärt haben; er ist der mächtigste unter den Statthaltern '

des Dey's von Algier, Wie man sagt, befindet \sch

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