1830 / 148 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Folge eines Falles bereits am 26iten v: M. mit ‘Tode abge- gangen seyn jollte, am 3. Mai noch am Leben gewesen sey. (Das Diario. di Noma- bis zum 12. Mai erwähnt inder That jenes Todesfalls mit keiner Sylbe.)

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Auf Sir Robert S (gestern mitgetheilte) Rede in Bezug aus die Spanisch- üdamerifanischen Angelegenheiten äußerte zunächst Sir Robert Wilson: „Jh fann zwar gegen die von dem sehr ehrenwerthen Hexrn uns mitgetheilte Depesche, die Hr. Canning zur Zeit an Hrn. Dawkins hat gelangen lassen, nichts einwenden, inzwi}chen ändert dies doch nicht meine Meinung : daß nämlich Hr. Cauning den Regierungen Mexifko's und Columbiens den Wunsch der Englischen- mitgetheilt hat, daß sie feine: Feindseligkeiten gegen Cuba unternehmen möchten, weil dies England eines großen Argumentes berauben würde, bei Spanien quf die Anerkennung seiner ehemaligen Kolo- nieen zu dringen. Es ist gar nicht zu bezweifeln, daß sich Bolivar durch eine Mittheilung dieser Art hat bewegen lassen, das Heer zurückzuziehen, das zur Einschiffung mit einer Ex- pedition gegen Cuba schon bereit war. Jch besibe eine ei- genhändige Mittheilung Bolivars, worin derselbe davon spricht und zugleich den Wunsch äußert, das Columbien unter dem, was, wie es heiße, der Wunsch Englands sey, nicht leiden- môge. Jn Mexiko denft man darüber eben so, wie in Co- lumbien; und erst vor ungefähr zwei Monaten hat der Graf von Aberdeen an einem andern Orte (im Oberhause) sich ge- äußert, daß England nichts dawider haben werde, wenn jeue Staaten jeßt etwa einen Angriff} gegen Cuba oder Porto- Rico unternehmen wollten. Jst es nun aber, nahdem Me- xifo und Columbien mehrere Angriffe von Cuba aus haben erleiden müssen, nicht Unrecht, ihnen die wahre Meiuung Englands nicht mitzutheilen und sie in dem Glauben zu las- sen, daß unsere Regierung einen Angriff auf Cuba nicht ge-

statten würde ? Jch zweisle gar nicht, daß angemessene Un- terhandlurigen bald zu dem Zwecfe führen würden, den unsere | Politik erheischt, wenn nicht National-Stolz und Halsstarrig- feit dazwischen treten möchten. Wie es im Jahre 1672 Franf- reich mit Venedig gemacht hat, so sollten wir es jeßt mit Spanien machen; zwingen sollten wir es nämlich zum Frie- den, unter der Drohung, daß wir andernfalls Partei gegen dasselbe nehmen würden. Keine Opfer brauchte Spanien dabei zu bringen, nur das müßte es thun, was ihm selber eine Wohlthat seyn würde. Man hat zwar gesagt, daß Spa- nien jeßt in feiner feindseligen Unternehmung begriffen sey, allein daß 25,000 Mann in Cuba zusammengezogen, daß be- reits alle Vorbereitungen zu einer Expedition getroffén wer- “den, läßt sich“ gar nicht läugnen. Listen liegen bereit, um Rekruten zu enrolliren und. zu der Anschaffung der nöthigen Fonds werden ebenfalls bereits Anstalten getroffen. Wenn wir nicht gleich jeßt peremptorisch dagegen auftreten und sa- gen: // „Ihr sollt keine Expedition zu diesem Zwecke absen- den‘ so dürften schon die bloßen Kriegs - Demoustrationen in den neuen Süd - Amerikanischen Staaten die Wirkungen eines Krieges selber haben, insofern sie Unruhe und Aufre- gung dort stets nähren. Als die ersten Gerüchte über die be- absichtigte und demnächst wirklich erfolgte Expedition des Ge- nerals Barradas nach Mexiko im-Umlauf waren, verfügte sich eine Deputation, zu der auch ih gehörte, zum Grafen von Aberdeen. Wir wollten Aufschluß über die Sache haben und erfuhren von dem Lord, daß die Regierung feine offizielle Anzeige darüber von Seiten Spaniens erhalten habe. Jch will damit nicht‘ den Lord Abérdeen eines Mangels an Auf- richtigfkeit angeklagt haben , ‘vielmehr will ih glauben, daß die verborgene E, wie gewöhnlich, auch in jenem Falle ‘anders zu Werke gegangen sey, als die offfenfun- digé Administration. Es isk gesagt worden,- die Vereinigten Staatèn hätten ‘die ausdrücfliche Erklärung abgegeben, daß sie feine feindseligen Absichten gegen Mexiko hätten ; allein, wie aufrichtig immerhin diese Erklärung seyn mag , fann die Regierung der Vereinigten Staaten wohl für die Kolonisten- Horden einstehen; die sih in Schwärmen in Texas niederge- lassen/haben ? Führen doch diese Amerikanischen Kolonisten, dem Gesetze zum Troß, Tausende von Sklaven cin und drohen, daß, wenn man etwa das "Geseß mit Gewalt gegen sie in Vollzug bringen wolle, sie dann ihre Unabhängigkeit erklären und die Nord - Amerikanische Regierung zum Schuße anru- fen wúrden! So ‘unruhig und gefährlich ist der Charakter dieser Kolonisten-Schwärme, daß die Mexikanische Regierung ch gezwungen gesehen hat, 4000 Mann nach Texas mar- chiren zu lassen, um die Provinz in gehöriger Subordina- -

tion zu erhalten. ‘Eben so wie in Europa, wird es auch auf der audeèn Seite des Atlantischen Meeres nöthig, ein, Gleich- j

gewicht herzustellen, und hohe Zeit ist es, dem gegenwärtigen -

Stande der Dinge ein Ende zu machen, wenn „wir unsere Rechte zu vertheidigen und die Junteressen wahrzunehmen wünjchen, die sih unter unserm Schuße befinden. Jch er- greife daher dieje Gelegenheit, - die Minister ernstlich aufzu-

fordern, die Schritte zu thun, die endlich zu einem baldigen

festen Beschlusse führen fönnen.‘/ Hr. A. Baring be- merfte, es gebe feinen Gegenstand, der größeres Jateresse für den Handelsstand Großbritaniens habe, ais der bespro- chene; das Land sey jeßt zwar lebhaft damit beschäftigt, wi-

der das Westindische Monopol und den Freibrief der Ostin-

dishen Compagnie Bittschriften abzufassen; beide Frageu ständen jedoch an POIQUDNe der Súd- Amerikanischen bei Weitem nah. Mit wahrhaftem Vergnügen habe er von

- seinem sehr ehrenwerthen Freunde (Sir R. Peel) gehört,

daß auch er die Unabhängigkeit der neuen Staaten als eine Angelegenheit von hohem FJnteresse für England „ansehe. Schon die Möglichkeit, daß Großbritanien einmal den freien Zutritt zum Meerbusen von Mexiko verlieren könne, erhei- [che die hôchste Aufmerksamkeit; unmöglich aber sey es, die große Bedeutung schon jeßt ganz einzusehen, die Amerika einmal fáúr Europa erlangen fônne. Die zwei großen Sprach- Familien, die Englisch- und die Spanisch: Amerikanische, seyen es, die dazu bestimmt zu seyn schienen, den großen Kontinent von Amerika für immer unter sich zu theilen. Unmöglich aber könne Mexifo, wie es der Natur der Sache nach müßte, zu Wohlstand gelangen, so lange. es vom Mutter- lande aus mit Jnvasionen bedroht werde. „„Der sehr ehren- werthe Herr‘/, fuhr Hr. Baring fort, „ist vermöge seiner Stellung genöthigt, von den großen Mächten Europa's mit Zurückhaltung zu reden; möge er jedoch das-Volk dieses Lan- des nicht in Schaden bringen, möge er namentlih nicht so lange zögern, bis das Amerikan: sche Kolonisten - Volk nach und nach so mächtig uin sich gegrissen-hat, daß er sich außer Stände sieht, der Machr der Vereinigten Staaten einen Damm entgegenzusezen! Wird die Regierung dieser Staa- ten jeßt nicht im Schach: gehalten, so wird es nie mehr ge- schehen fönnen! Sollte unsere Regierung jemals das Juter- esse Großbritaniens so aus dem Auge verlieren, daß die Unabhängigkeit der neuen Amerikanijcheu Staaten dadurch verloren ginge , so dürfre auch das Land den Tag betrauern, anu welchem wir dié einzige Gelegenheit uns- haben entgehen lassen, wirksam einzuschreiten.“ Hr. Baring. suchte sodann die Wichtigkeit, welche: die neuen Amerikanischen Staaten fúr den Britischen Handel haben, aus den amtlichen Aus- fuhr-Listen nachzuweijen, Dieselben, sagte er, bezögen allein dreimal so viel Engli]che Waaren als Rußlantch, Preußen, Schweden, Dänemark, Spanien, Portugal und Frankreich zusammengenommen. Binnen einem Jahrhundert sey nicht zu fürchten, daß diese Staaten mit Großbritaniens Seemacht oder mit seinem Gewerbfleiße in Konkurrenz treten; man habe daher die Freundschaft derselben ganz besonders zu pfle-

gen. Neun Millionen Pfd. Sterl. sey der amtliche Werth

der nach Súd-Amerika jährlich ausgeführten Waaren ; davon bezôge aber Brasilien allein, das der einzige von außen nicht bedroheie und innerhalb geordnete Staat sey, 6 Millionen, während Mexiko, das die größten Hülfsquellen besie, und Brasilien, hinsichts seiner natärlichen Productionskraft, durch-

aus in nichts nachstehe, nur den zehnten Theil jenes Wer-

thes beziehe. Chili, wiewohl ein fleiner und armer Staat, befände fich doch, weil es vor auswärtigen Angriffen: gesichert

sey, in einem gewissen Wohlstande und gebrauche jährlich

für 1,100,000 Pfd. Englische Produfte, also 700,000 Pfd. mehr, als das reiche, ‘aber von feiudlichen Invasionen stets bedrohte,

Mexiko. Columbien, in beständiger Aufregung sich befindend,

müsse ebenfalls gegen Chili zurückstehen und fonsumire von

Englands Erzeugnissen jährlich nicht mehr als für 540,000

Pfd. Ein anderer Uebelstand für den Handel entspringe

daraus, daß die stets bedrohte Lage, in der sih diese Stag- ten befänden, sie zwinge, beständig eine große Armee auf den Nun fomme es besonders in Mexiko

Beinen zu erhalten. häufig vor ,- daß die militairischen Anführer die Waaren- Transporte, die von einem Orte zum andern gebracht wer- den, anhielten und plünderten. . Oft auch blieben hier die Rimessen aus, weil man sie in Mexiko auf dem Wege nach der Küste angehalten und weggenommen. dies die Entwieelung eber Judustrie, was besonders in Be- zug auf Mexiko zu--bedauern sey, das die für England und fur die ganze übrige Welt so wichtigen Bergwerke besie. Es bringe allein mehr Silber ‘hervor, als der übrige Theil der bewohnten Erde. Freiherr von Humboldt schäße das Silber „- das in ganz: Europa jährlich produzirt werde, auf

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1115 Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung ffÆ 148.

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238,000 Mark, während eine einzige Minein Mexiko 255,000 M. liefere. Großes Ungemach metvadie daraus für die Einheimischen

sowohl als für die Engländer, die ihre Kapitalien in solchen |

Werken angelegt haben, daß ihr Eigenthum nicht geschüßt sey; die Realerrins aber habe die Pflicht, die Rechte und das Besikthum ihrer Unterthanen in jenen Gegenden zu be- schirmen. Mindestens Spanien sollte gezwungen werden, jeine Invasions-Drohungen unausgeführt zu lassen. Spanien habe im Jahre 1779 England nichr blos den Rath ertheilt , den Kampf mit Nord-Amerika einzustellen, sondern auch, da die- ser Rath nicht habe fruchten wollen, “ihm förmlich den Krieg erflärt. „Die politische Aufmerksamfeit‘/, so beschloß Hr. Baring seinen Vortrag, „ist eine Zeitlang nah der Donau und dem Bosporus gerichtet gewesen, während die Interessen des Britischen Handels ungleich mehr nach der Amerikanischen Küste hinstreben. Die Verbindung mit Athen und Sparta mögen den Gelehrten interessiren; für Leeds /- Sheffield und Manchester ist das Gedeihen Mexifo’s von weit höherem Intéresse.‘/ Lord J. Russel machte dem Hrn. Baring den Vorwurf, daß er mit einemmale ein Vertheidiger der poli- tischen Einmischung geworden sey, die er früher unter allen Umständen verworfen habe; Vorstellungen föônne man zwar bei Spanien machen, allein Unrecht würde es jeyn, um eine grôßere Waaren-Ausfuhr zu erlangen, einen Krieg mit Spa- nien anzufangen. Herr Huskisson gab schließlich seinen Dank - für die - ausführlichen befriedigenden Mitcheilungen des Sir Robert Peel zu erkennen, und sagte in Bezug auf die Vereinigten Staaten von Nord - Amerika: „„Jch gehöre zu denjenigen, die den Wunsch hegen, daß" diese Länder nicht noch eine ausgedehntere Gränze erhalten mögen, als sie be- reits besien. Mögen ihre Einwohner nur darauf bedacht seyn, das Glück derjenigen zu befördern, die über das unge- heure Ländergebiet verbreitet sind, das sie bereits besiten. Fern aber bleibe uns die Schwäche oder die Gleichgültigkeit, die den Nord - Amerikanern gestatten würde, das sogenannte Schild ihrer Verfassung auch über ihre Nachbarn in Texas auszubreiten !‘‘

London, 22, Mai. Der Herzog und die Herzogin von Cumberland die Prinzessin Augusta, die Herzogin von Kent, der Herzog und die Herzogin von Gloucester und ‘Prinz Ge- orge von Cumberland, besuchten gestern die Säle der „„Bri- tish- Institution „// um die Gemälde-Sammlung des verstor- benen Sir Thomas Lawrence, ehe dieselbe öffentlih ausge- tellt wird, in Augenschein zu nehmen. Sie wurden von Lord S ibeuab, dem Vice: Präsidenten der Justitution, emapfan- gen und brachten über zwei Stunden mit Besichtigung der Kunstwerke zu. - : f

Während ihrer Anwesenheit in der Stadt empfingen der Herzog und die Herzogin von Cumberland den Besuch des Russischen Botschafters, Fürsten Lieven, und seiner Gemahlin.

Die Nachricht von den Veränderungen im Französischen Ministerium, die in Paris so nachtheilig auf den Stand der Fonds gewirkt, hat: hier nicht die mindeste Veränderung her- vorgebracht ; miï Ausnahme der Französischen Renten waren alle anderen Staatspapiere sehr gesuh.

In der großen Versammlung zu Birmingham wurde beschlossen, daß alle Mitglieder der politischen Union eine Medaille und ein Band tragen sollten. Auf der Medaille ist der Britische Lôwe zu erblicken, wie er aus dem Schlum- mer erwacht; Úúber demselben die Jnschrift: „Des. Königs und des Volkes Heil‘/, darunter: „Die Constitution, nichts mehr und nichts minder.‘/ Auf der Rückseite eine umstrahlte Krone von England, unter derselben die Worte: „Einheit, Freiheit, Wohlstand‘/; ferner die Juschriften: „Gott erhalte den König‘/ und „„Birminghamer politischer Verein, 25. Ja- nuar 1830.‘ A |

Bei Erwähnung der leßten Verhandlungen im Par- lament úber die neuen Amerikanischen Staaten äußert sich der Courier folgendermaßen: „Daß. in den Vereinigten

Staaten von Nord-Amerika eine Partei vorhanden ist, der

es nach Gebiets - Vergrößerung Ee, unterliegt keinem Zweifel. Wahrscheinlich liegt ihr Daseyn in der Natur der Dinge; indessen giebt es dort noch eine andere Partei-von O Kraft, die der ersteren entgegen arbeitet ; der Lieb- ingswünsch jener Partei geht dahin, Cuba, die Känadas nebst den Britischen Provinzen zu besißen, wohingegen die andere es als ein Bindemittel für die Union betrachtet, wenn die genannten Gebiete in fremdem Besiß bleiben. . Zu welcher Partei der Präsident Jackson gehört, wissen wir nicht da

| er aber Europäische Gesinnungen hegt, so sind wir versichert,

" daß seine Politik sich nicht ausschließlih, weder zum Vergrö-

ßern noch zum Erhalten, hinneigen, sondern sich hinsichtlich der- Interessen Amerifas nach den Europäischen Interessen richter werde. General Jackson ist zu sehr geneigt, seinen eigenen Ruf durch ben Ruhm seines Vaterlandes zu vergrößern, um nicht den Vortheil zu berechnen, der aus einer immer enge- ren Verbindung mit anderen Staaten für ihn und sein Land ent-- springen muß, und sich nicht überzeugt zu halten, daß Hrn. Jef- ferson’s engherzige Politik nicht mehr für die jeßigen Zeiten passe- Er weiß es jehr gut, daß Großbritanien seine Zustimmung zum Ankaufe Louisiana’s nur deshalb gab, weil es damals in einem wichtigen Kampf begriffen und das ganze Eurocpäi- sche System erschüttert war. Er weiß, daß Eroberungen, die man mit Dollars macht, eben so zerstôörend auf das Gleichgewicht der Nationen einwirken, als Eroberungen mit

Kanonen, und daß es die Politif in ordnungsmäßigen Zeiten

nicht erlaubt, daß zwei Staaten dergleichen Eroberungen.

nach ihrem alleinigen Gutdünken vollführen, daß vielmehr ——

ohne nur der Einwohner des Landes zu gedenken auch ndere dabei zu befragen sind.‘/ i

Niederlande,

Brüssel, 23. Mai. Am ÆWsten d. früh um 35 Uhr ist Jhre Hoheit die Herzogin Bernhard von Sachsen - Wei- mar zu Gent von einer Prinzessin glücflih entbunden wor- den. Die hohe Wöchnerin sowohl, als die neugeborne Prin- zessin, befinden sich vollflommen wohl.

Die auf Kosten der Regierung auf der muthmaßlichen Stelle des Forum Hadriani in der Nähe von Haag an- gestellten Nachgrabungen werden während des laufenden und N fommenden Jahres dem Publikum zur Besichtigung offen

chen.

Amsterdam, 22, Mai. Während der abgelau- fenen Woche waren die Preise der Staatspapiere fast durchs gängig weichend; es sey nun, daß die Annahme des Reduc- tions-Geseßes der Syndikat-Obligationen die Preise etwas zu hoch getrieben hat, oder daß die auswärtigen Berichte Ver- anlassung zu einiger Besorgniß gegeben -haben; die Neigung

zuin Kaufen war allgemein gering, und fanden dagegen an-

sehnliche Verkäufe scatt. Blos Obligationen der Handels- Gesellschaft erhielten sich und gingen selbst etwas in die Höhe, weil man einigen Grund hat, eine vortheilhafte Bilanz zu erwarken. Uebrigens haben die anhaltende Krankheit des Kö-

_nigs von England, die Auflösung der- Kammer in Frankreich

und das Absegeln der Expedition gegen Algier dazu beigetra- gen, die Stimmung niederzudrückfen. Griechische Obligatio- nen, welche Anfangs dieser Woche durh die Nachricht , daß: Griechenland und die Türkei dem Protokoll von London bei- getreten N begehrt roaren, gingen wieder zurü, indem sich die Gerüchte vermehrten, daß Prinz Leopold die Souve- rainetät nicht annehmen wärde. Úd - Amerikanische Fonds sind alle weichend. Engl. Span. ziemlih preishaltend, doch Span. perp. ausgeboten und flau. Der Wohlthätigkeits-- Verein der nördlichen Provinzen hat gestern wieder eine An- leihe über eine Million Fl. zu. 4#- pCt. Zinsen, ablösbar in 16 Jahren unter Garantie des Gouvernements, eröffnet. Durch- häufige Frage von Konsumenten war am gestrigen. Markt in Weizen und hauptsächlich in Polnischen Sorten lebhafter Handel. Von Roggen gingen ansehnliche Particen, sowohl zum Verbrauche, als zur Verschiffung, leiht von der Hand. Schöne ausländische Gerste hielt sich fest im Préèise,- geringe war dagegen schwer Res, Schwerer Hafer wurde etwas besser bezahlt, weil wenig fecgeren wurde und Aufträge vorhanden waren. Man zahlte für 125pfünd. alten. shônen bunten Polnischen Weizen 330 Fl., für 125pfünd. alten bunten 315 Fl. , für 125pfünd. alten und neuen dito 308. 310 Fl., für 125pfünd. neuen bunten Königsberger 310 Fl., für 126pfünd. alcen rothen dito 300 Fl., für 125pfünd. neuen Rostocker 285 Fl. , fúr 120pfünd. neuen Rheinweizen 240 Fl., für 118. 119. 120pfünd. alten Preuß. Roggen 155 157. 160 Fl., für 118.121. 122. 123pfünd. neuen dito 158. 160. 162. 164 Fl. , 124pfúnd. neuer Pommerscher galt 165-

l., 119pfünd. Mecklenburger 156 Fl. , 114pfünd. Pommer - scher 142 Fl., 118pfünd. Rigaer (unter loß) 136 Fl., 108pfünd. {dne Königsberger Gerste 136 Fl. , 107pfünd. Stettiner 132 Fl., 107pfünd. alte Pommersche 126 Fl., 83 . 84pfünd. neuer. dier Hafer 95 . 98 Fl., ohne Gewichts-Anz

gabe 60 Fl. Deutschland. : Karlsruhe, 23. Mai. Se. Königl. Hoheit der. Groß- herzog und Jhre Königl. Hoheit die Frau Großherzogin.