1830 / 149 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ui

1122

Abt liéé, einé lebhäfté Debätte! erregt hatte und eudlich” ans gege 118 Einen verworfen worden! war. Das Haus vertagte sich- um 23 Uhr.

London, 22. Mái. Man ist damit beschäftigt , dem vet-storbenen Herrn Tierney ein Denkmal inder Westminster: Abtei zu sebèn: Der Bildhauer/ Hr. Westmacott der Jün- gere ist von deñ Freunden des Verstorbenen mit der Arbeît-

ecauftragt worden. s

A2 Got liest män: „Die Bill” wegen Emancipirung der “Jude ist durchgefallen , nachdem die Minister alle ihte Heéerschäaren dagegen aufgeboten unddie alten Tories, }0 wié einige Whigs, sich ihnen angeschlossen“ hatten. Unter die- sen Umständen war die Minorität von 165 Stimmen eine seht achtbare und giebt uns von dem unparteiisch verfahren- den Theile des Hauses eine sehr gute Meinung. Da“ die durchgefallene Bill einèn, îm Vergleiche zu: der Masse der Bevölkerung, nur seht kleinen Theil der Britischen Untev- thanen bétríft , so ist es von geringer Wichtigkeit, ob sie ein Paar Zahre früher oder später durchgeht , denn daß sie bin- nen wenigen Jahren durchgegangen jeyu muß, darüber lassen uns die Fortschritte, welche die wahrhafte Humanität in der civilisitrten Welt macht, gar keinen Zwoeifel mehr. Das Argument, daß die Juden des Bäârgerrechtes .unwerth seyen,

weil sie keine patriotischen Erinnerungen mit uns gemein hät- |

ten, hörte sich Anfangs recht gut an, weil Alles, was einem Argumente ähnlich sieht uud von einem geistreichen Manne her- rührt, willkommen is, wenn es einem Vorurtheile zu Hülfe fommt. Wenn jedoch ein halbes Dußend Parlaments- Redner hinter einander dieselbe Jdee gebraucht und ab- nußt, so springt wohl endlich auch das Ungereimte, das darin liegt, in die Augen. Jn der That enthält das Argu- ment auch wenig: Wahres , denn das am meisten patriotifch gesinnte Volk der neuern Zeit ist eines , das als Nation gar feine Erinnerungen hat, und damit meinen wir die Ameti- faner. Selbst die Kolonisten von Australien , die noch vor faum 40 Jahren um Kirchen - Almosen zur Gründung ihrer Kolonieen nahsuchten, fangen hon au, einen quasipatrioti- schen oder Kolonial-Geist zu bekommen, der mit der Zeit sogar beunruhigend werden kann. Wie auch immer die Herren darüber- raisonniren mögen, der Mensch thur im Staate seine Pflitht, ‘nicht sowohl an das denfend, was vergangen ist/- als an das, was Gegenwart und Zukunft ihm bringen fönnen, und besibt er mit seinem Nachbarn ein gemeinsames Interesse und einen gemeinsamen Zweck, so erlangt er auch dieselben Gesinnungen, die sein achbar hat. Wie hart ist es nun, sich darüber zu beklagen, daß es den Juden bisher an Pa- triotiomus gefehlt habe; és flingt gerade so, als verlangten wix von Jemand, den wir gewöhnlich zur Thür hinauswersen, + herztichste Theilnahme an unseren Familien - Angelegen- eiten.“ 9 Die Tímes vom 18ten d. erwähnt der in Paris er- schienénen Broschüre: „Von dem Nußen, der aus einer Ex- pedition gegen Algier zu ziehen wäre, oder der Möglichkeit, im Becken des*Mittelländischen Meeres ein neues Koloniàäl- und Marine: System, zur Standhaltung l’épreuve) gegen die Englisché Macht, zu begründen.“ Ste bemerkt: „Um seinen ehrgeizigen Entrourf einzuleiten, sagt uns der Verfasser , Co- loiiieen seyen für Frankreich bei seiner zunehmenden Bevôlke- rüng uneñtbehrlih geworden; die Küste von Afrika sey nä-

hex und besser zu dem Zwecke geeignet, als irgend eine der.

alten Franz. überseeishen Besißungen ; das mittelländische Méér sollte als un lac frangais (nach Buonaparte?s YAus- drück) angesehen wérden , die Küste von Afrika habe von je- hér dein zugehört, der den leßten Einfall in däs Land be- wirkt, das Ganze dérselben könne durch wenige -mi- litairishe Positionen in Unterwürfigfeit géhalten- wer- dei, man fônne sie zum Botany-bay Frankreichs ma- en; dies werde dem Aegyptischen Handel den Weg dffuen; sle. werde für das Mutterland , öhne Abhän- gigkeit von den ‘Engländern, zu allen Zeiten, im Frieden und im Kriége, zugänglich bleiben, und Frankreich werde 40 in Stande seyn, im: Mittelländischen Meere die Macht auf- zuibiegén,“ die England aus dem Besiße von Gibraltar, Malta und den Joktischen Jnseln ziehe. Alle diese Punkte werden iri dein vor uns liegenden Französischen- Pamphlet eifrig er- ôrtert, - und diese Erdrterung scheint ohne Zweifel dem Ver- fasser vollkommen bündig; wird er aber auch anderen Na- tionen dieselbe Liebe zu séinem Colonisations - Projekt ein- fiößen fdunen, wie seinen Landsleutén? Die Macht Franf- reichs nah Afrifa auszudehnen und seiner Botmäßigkeit die ganze Mittelländische Küste zuzuwenden, von dem Atlas- Gebirge bis zur Küste von Aegypten, das mag einem Jünger der Buonaparteschen Schule ein Geringes dünken; würden

aber wohl- England - oder die: Mittelländischen Mächte - der Ausführung eines solchen Entwurfes ruhig zusehen? Nein, und wir-freuen uns, sagen zu können, daß-: die: Französische ens sih bei ihrer Unternehmung“ U: Algier- einen solchen Ausgang derselben--nie vorgeseßt hat. Die «Minister Karls- X. haben sich durchgehends -gemäßigt- und verträglich in ihrem Benehmen und ihren Erklärungen 'in Betreff der Algierischen Expedition gezeigt , seinen Verbündeten keine: E gegeben und“ sich deren- gänzliche Billigung gesichert. ‘/

In dem Blatte vom 19ten fährt die Times in ihren - Betrachtungen über jenen Gegenstand folgendermaßen fort - „„Die Beunruhigung, welchen die dem General Bourmont beigelegten Worte: in Einigen erregt hatten, hat sich gelegt. Jedermann ist jeßt überzeugt, daß die Französifche: Regierung. die Absicht nicht hegt, noch je gehegt hat, Maaßregeln zu er- greifen, welche die Fortdauer des Friedens gefährden könnten. Jeder Wohlunterrichtete ist überzeugt, daß jene Regierung. nie dem Gedanken Raum gegeben haben fönnte, Kolonicen auf der Küste von Afrika bei dem gegenwärtigen Zustande. des Landes zu errichten. Erstlih- würden die Kosten der Anlegung ungeheuer seyn- und die Kolonieen selbst auf Jahre hinaus jolche niht wieder einbringen. Unterdessen könnte ein Krieg mit England eintreten, und die allererste Folge desselben würde der Verlust der in Frage stehenden Kolonieen seyn, indem es der Französischen Marine in ihrem jeßigen \chwachen Stande unmöglich fallen würde, der úberwiegendew Macht der Britischen Flotten bedeutenden Widerstand zu leisten. Der größte Muth muß doch überlegner Stärke weichen, und es wäre durchaus lächerlich , anzunehmen, daß. 30 Linienschisse wider 150 Stand halten oder 3d Fregatten- einer Zahl von 300 mit Erfolg widerstehen könnten. Diese Gründe, außer den Erklärungen und bekannten Gesinnungen. der Französischen Minister, haben die Stislsung aller Besorg- nisse bewirkt.“ ; i

„„Manche glauben vielleicht,// heißt es ferner im obigetr Blatte, „daß der Wiedereintritt des Gr. von Peyronnet in das Französische Ministerium auch die Rückkehr des Herrn von Villèle zur Folge haben dürfte; dies ist jedoch ein Jrrthum. Herk von Peyronnet ist in das Kabinet berufen wordenck nicht sowohi um ein Ereigniß, wie das erwähnte, herbeizu- fúhren , als vielmehr um es zu hintertreiben. Die beiden Staatsmänner haben zwar lange Zeit -mit einander gewirft- doch niemals éine besondere Freundschaft oder ein ausgezeich- netes Vertrauen zu “einander gehegt. Auch würde Herr von. Villèle, wenn er wieder in das Ministerium einträte , nicht: lange einen Andern dulden, der über ihm stände, während doch der Fúrst v. Polignac nicht der Mann- ist, der seine: Stelle als Premier-Minister so leicht aufgeben würde.‘

Briefen aus Kopenhagen zufolge; war der dort befind- liche Agent Dom Miguels, Dom Heliodoro Carneiro , be- müht, eine Anleihe mit dem Hause Hambro und Hansen. àb- zuschließeu ; man bezweifelte jedoch, day es ihm gelingen werde, das Geschäft zu Stande zu bringen. :

Niederlande.

Aus dem Haag, 24. Mai. Jn der vorgestrigen Siíz- zung der zweiten Kammer der Generalstaaten sollte zu einer neuen - Abstimmung úber das Preßgeseß geschritten werden, da sich in der Sißung vom 21sten d. eine gleiche Stimmen- zahl für und gegen - dasselbe ergeben hatte. Ehe die Kam- mer dazu úberging, verlangte der Justiz - Minister das Wort und theilte der Versammlung folgendes ihm vom Staats- Secretair, Baron de Mey van Streefferk, zugesandte Schrei-

ben mit: i „Jm Haag, den 22. Mai 1830.

Nach dem Verlaufe der Berathungen der zweiten Kam=- mer der Generalstaaten úber das ihr vorliegende Geseß,, we- gén Zügelung des Verhöhnens,- Lästerns und anderer Verge- hungen gegen den Staat uud die allgemeine Ruhe, hat es- Sr. Majestät dem Könige geschienen , daß namentlich der leßte Theil des dritten Artikels dieses Geseßes zu Bedenklich- feiten Anlaß gegeben hat, welche voraussehen lassen, ‘daß die- ses Geseß nicht mit derjenigen allgemeinen Ueber- einstimmung zu Stande kommen werde, welche Se. Ma- jestät hinsichtlich dieses wichtigen Geseh - Entwurfes für so- sehr wünschenswerth erachten. Inzwischen legen Se. Ma- jestät den höchsten Werth auf die übrigen Bestimmungen des- Entwurfes, welche. au bei der zweiten Kammer einen allge- meineren Beifall gefunden haben. Se. Majestät sind fer- ner der Ansicht, daß deutliche Straf - Bestimmungen gegen: Alle, welche Unruhe und Uneinigkeit zwischen den Bür-

Beilage

| 1123 Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung Æ 149.

gern stiften wollen, von der hôchsten Wichtigkeit seyen und insbesondere zur Unterdrúckung eines Uebels dienlich ewesen seyn dúrften, dessen wirkliches Bestehen nach dem Frachten Sr. Maj. nicht zu bezweifeln, und dem im wohl- verstandenen Interesse der Gesellschaft durch ausdrüctliche Geseß-Bestimmungen fräftig entgegen zu wirken ift. _Nichts- destoweniger sind Se. Maj. geneigt, für jeßt den Geseß-Ent- wurf unangerührt zu lassen und abzuwarten, ob- derselbe in seiner dermaligen Gestalt, in welcher er so vielen Mitgliedern der zweiten Kammes zu genügen scheint, durchgehen wird, jedoch behalten Se. Maj. Sich vor, bei einem entgegenge- sekten Resultate noch einmal darauf zurückzukommen. Dem- zufolge werden Ew. Excellenz durch den König ermächtigt, der zweiten Kammer der Generalstaaten anzuzeigen, daß Se. Maj. in die hier beigefügte veränderte Abfassung des dritten Artikels einwilligen. Jch habe die Ehre, Ew. Excellenz im Auftrage des Königs davon in Kenntniß zu seßen und hin- zuzufügen, daß ich durch Hôchstdenselben autorisirt bin, die Veränderung auf dem ursprünglichen Geseß-Entwurfe anzu- merken. Der Staats - Secretair J. G. de Mey van Streefferk.‘“

Der Justiz - Minister las hierauf den aufs Neue verän- derten dritten Artikel des Geseßes vor, welcher also lautet : „„Wer böswillig und öffentlich, auf welche Weise und durch welches Mittel es sey, die bindende Kraft der Geseße an- greift oder zum Ungehorsam gegen dieselben aufgereizt hat, soll mit sechsmonatlichem bis dreijährigem Gefängniß bestraft werden. Diese Bestimmung soll jedoch die Freiheit einer gerichtlichen Belangung, so wie die Vertheidigung vor den Gerichten und allen andern Behörden, in keiner Weise be- | shränken.‘/ Der Minister fügte zur Erläuterung hinzu, daß die wesentlichste Veränderung des Artikels in der Weglassung des auf das Anstiften von Unruhe und Uneinigkeit zwischen den Bürgern bezüglichen Zwischensaßes bestehe, der bei vie- len Mitgliedern der Kammer Wider|tand finde, obgleich er, der Minister, persdnlih von der Nothwendigkeit dieser Ge- seßbestimmung überzeugt sey. Hierauf wurde die öffentliche Sibung auf einige Zeit - unterbrochen, und die Deputirten. be- gaben sich. in die Büreaux, um diese neue Reoaction zu un- tersuchen. - Nach Beendigung diejes Geschästs kehrten - die Mitglieder in den Sißungssaal zurück, die Central - Section erstattete ihren Bericht Über den neu redigirten Artikel, und dieser wurde sodann mit 93 unter 105 Stimmen ange- nommen.

Aus Arnheim wird gemeldet, daß am 19ten d. M. in Gendringen“ (Provinz Geldern) eine furchtbare Feuersbrunst 52 Häuser nebst der reformirten Kirche in Asche gelegt und 12 andere beschädigt har. Der Verlust an Vieh ist bedeu- tend. Menschen sind dabei zum Glück nicht umgekommen.

Doe

Warschau, 25. Mai. Die erste Jahresfeier der Krd- nung Sr. Majestät des Kaisers und Jhrer Majestät der } Kaiserin als König und Königin von Polen wurde hier“ ge- | stern mit um so größerem Glanz begangen, als sich gerade jeßt unsere- Stadt der Anwesenheit des hohen Kaiserpaares zu er- freuen hat. Die Feier begaun durch einen sclennen Gottes- Dienst in der hiesigen Pfarrkirche, welchem die Königl. Hof- Beamten, der Senat, die . Minijiter, die Reichstags - Depu- tirten, so wie die hôheren Staats-Beamten, beiwohnten. Jiach der Messe wurde das Te Deum angestimmt, worauf große Cour bei Jhren Majestäten war, welche zuvor in der Schloß-

in größeren Summen schnelle Abnahme. Unsere Pfandbriefe erhalten sich hier sowohl, als auf sremden Dlle ea e Coupon : i ie Roggensaat verspricht an vielen Orten unsers Kö-- nigreichs sowohl, als in Volhynien, eine nur sehr C URL ßige Aerndte. Cours der Pfandbriefe 98x.

DeutsGland.

München, 20. Mai. Diesen Nachmittag ge lelzte Kabinets - Courier nach Jtalien an A 108 Be 2a nig ab, Hôchstwelcher von Colombella in der ersten Woche des Juni zurückkommen wird. Zu gleicher Zeit erwarten wir die Zurückéunft unseres berühmten Landsmannes, des Herrn Obersten von Heydegger, dessen Gesundheit fortdauernd leidet. Wir hören, daß er auf den Rath des Hrn. Medizinal-Raths Wentel, der Se. Maj. den König begleitet, zur Wiederher- stellung derselben, kurz nach seiner Anfunft bei uns, nach Kcïlsbad gehen werde. Herr Geheime Rath von Walther ist von der Reise, die er, um die Chirurgie der Engländer und ihre dffentlihen Kranken - Anstalten kennen zu lernen, vor dem Antritte seines Lehramts bei uns, nach London un- ternommen hatte, gestern Abend hier angekommen. :

Gestern feierten die hiesigen Künstler das Albreht-Därer- | Fest durch ein Mittagsmahl zu Neuberghausen. :

Karlsruhe, 23. Mai. Gestern Morgen sind Jhre Majestät die verwittwete Königin von Baiern nebst der Prin- zessin Marie von Baiern Königl. Hoheit von hier nach Múün- chen abgereist.

Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben durch den als Courier von London eingetrossenen Lieutenant v. Bod- mann die Insignien des Guelphen-Ordens erhalten , welche Se. Majestät. der König von Großbritanien und Hannover Hôchstdenjelben verliehea haben. :

Gotha, 25. Mai. Gestern Nachmittag gegen 5 Uhr famen mehrere s{chwere Gewitter über unserer Stadt zum Ausbruche und entladeten unter heftigem «Hagel eine solche Wassermasse, daß unbedeutende Bäche binnen Kurzem Strômen anwuchsen und sich Úberakl verheerend verbreiteten. Bedeutenden Schaden hat dieses Wetter den Feldern, Wie- sen und Gärten zugefügt und an Wohn- und andern Ge- bäuden angerichtet. Besonders aber haben die Mühlen und einige Gebäude der Erfurter Vorstadt, namentlich der. Gast- hof zum Mohren, gelitten. Denn in diesen drang das Wasser mit solcher Schnelle und Hestigfeit, daß kaum noch so viel Zeit übrig» blieb, um das Vieh aus den Ställen zu retten. Groß mag auch der Schaden seyn, welchen die Landorte er- litten haben ; vieles Vieh ist ertrunken; so viel man indeß bis jeßt weiß, sind glüctlicher Weise keine Menschen bei diesein Ereignisse umgekommen. :

Hamburg, 27. Mai. Am 24. d. sind zwei Schiffe aus St. Petersburg in Lübeck angekommen, welche den er- stern ‘Plaß am 12. d. verlassen, auch von Kronstadt ab fein Eis mehr im Finnischen Meerbusen, alsdann aber dasselbe treibend zwischen den Jnseln Dagen und Gottland ange- troffen hatten.

At T En

Die Florentiner Zeitung schreibt aus Ancona vom 12. Mai: ¿Gestern lief der Kaiserl. Oesterreichische Schooner „(a bella Enrichetta/‘/, von Smyrna und zunächst von Korfu fommend, in den hiesigen Hafen ein; am Bord- desselben be-

Kapelle die heilige Messe angehört hatten. . Des Abends wurde im National-Theater eine Freivorstellung gegeben , bei welcher Gelegenheit von einer Anzahl Personen ein der Feier angemessenes Bild dargestellt wurde, welches das Volk zu sreudigen Ausrufungen hinriß. Eine glänzende Beleuchtung der Stadt beschloß die Feier, welche von dem |chöunsten Wet- | rer vaganttint A, 4, :

e.- Königliche Hoheit der- Kronprinz von Preußen ist gestern Nachmittags 4 Uhr hier angekommen und im Königl. Schlosse abgestiegen. Unsere Stadt hat zum ersten Male das Glücf, diesen hohen Gast in ihren Mauern zu erblicken.

Der vrühmlichst bekannte Dichter, Graf Maximilian Fredro, ist zum Curator der hiesigen Kdnigl. Alexander - Uni- versität, so wie zum Gehülfen des Ministers der geistlichen - und Unterrichts-Angelegenheiten, ernannt worden. i‘

Die Stille im Wechsel - Verfêhr dauert hier fort. An | Wechsel-Offerten fehlt es nicht, desio mehr aber an Abneh- mern. Trob der großen Anhäufung der Geldsorten auf hie- sigem Plabe ist ihr Cours nicht gesallen. Sie finden selbst |

fand sich der Erzbischof von Smyrna, Monsignor Cardelli, der heute mit 19 Kanonenschüssen begrüßt wurde, als er in

einer Barke bei der Quarantaine landete. Das genannte Schiff seßte seiae Fahrt nach Triest fort. (Dasselbe ist, wie

in unserem. vorigen Blatte gemeldet worden, bereits am 1äten

d. M.. in leßterem Hafen angekommen.) —. Der Kiutaher- ist, den neuesten Berichten aus Jannina zufolge, noch immer in_das dortige Fort eingeschlossen und die Stadt von den

Türken zum dritten Male geplündert worden.

Gre mwenlanV Jn einem von der Allgemeinen Zeitung mitgetheil-

_ten- Schreiben aus München, vom 21. Mai heißt es:

„„Während der Courier von Smyrna fortfährt, den ‘Präsiden- ten von Griechenland als in Bewegung gegen den Prinzen von Koburg darzustellen, und von den Ränken spricht, mit denen er und seine Partei vergeblich ihm entgegenarbeiteten,

“zeigen alle Nachrichten , welche von dort jeßt häufiger als je

ziemlih regelmäßig úber Triest, Ancona und Livorno an’ die