1830 / 149 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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werden. Freiheit würde nur von demselben abbringen und ins |

Verderben stúrzen. Auf jeden Fall muß es wenigstens von der Macht, der Autorität abhangen, wie viel und wie lange sie díe- selbe einräumen will; auch kann ‘jene nur ein ôrtliches und

zeitliches Zugeständniß, aber aiemals ein wesentliches und allge- '

meines Recht seyn. Wenn also die Regierungen den Bedürfnissen derg menschlichen Gesellschast entsprechen und denen von Gott ihnen auferlegten Pflichten genügen wollen, so müssen sie jenem Grundsaße der Abbüßung (expiation ) gemäß verfah- ren, den Völfern nicht nachgeben, jondern dieselben mit Ueber- macht und Unumschränktheit beherrschen und behandeln. Sie sind für die Völker weit mehr als bloße Lehrer und Vor- münder sie sind Richter und Bestrafer; finden aber in lezter Stelle selbst ein hôchstes unfehlbagree Oberhaupt in der Kirchengewalt und dem Papste.

Die dritte auswählende (efkleftische ) Schule der oernünftigen Geistigkeit steht zwischen der sinnlichen und katholischen auf gewisse Weise in der Mitte. Sie geht weder von den Sinnen, noch von der Ossenbarung aus, ob sie gleich den Werth beider nicht läugnet; sie beginnt viel- mehr mit den Thatsachen des Bewußtfeyns und begründet von da aus eine philosophische Theorie, welche jene beiden Systeme erleuchtet und vervollständigt. Sinnlichkeit, Natur, Offenbarung, Ueberlieferung, Geschichte u. s. w. nimmt sie an und auf, jedoch unter der Bedingung, Alles mit der Wissen- schaft seiner selbst in Uebereinstimmung zu bringen , die da unmittelbar nnd selbstständig ist, und gegen welche nichts ob- siegen fann. Diese Schule erkennt Wahrheit in der Natur, wie in Zeugnissen und Ueberlieferungen, aber sie ordnet diese blos äußere Wahrheit der innern unter, vermittelst welcher sie Alles beurtheilt. Sie verwirst das Sinnenthum nicht, nimmt es aber auch nicht unbedingt an, sondern begränzt dasscibe und geht alsdann gern auf alle seine Richtungen und Forschungen ein. Aehnlich ist ihr Verhältniß zum zweiten Syjteme. Sie ráumt z. B. ein, daß die Menschen zu Arbeit und Thâtig- feit bestimmt sind, und auf diesem Wege Hindernisse, Noth und Schmerz nicht ausbleiben ; aber sie betrachtet jene nicht wie bloße Heerden von Gottlosen, den Herrschern zu Zucht und Strafe Preis gegeben. Sie hält die Bildung feines- weges fúr eine bloße Strafe und die búrgerliche Regierung für eine bloße Buß : Anstalt, soudern fordert von den Herr- chern, im Namen der Völker, satt Zwang und Strenge, Freiheit und Theilnahme und sieht in jenen vielmehr Lehrer und Väter, dann unerbittliche Herren und Zuchtmeijter. denft mit einem Worte weit mehr an Erziehung, als ati Züchtigung und Bestrafung des menschlichen Geschlechts.

“Von den drei hier im Allgemeinen geschilderten Schulen herrschte die erste bis zum Falle Napoleons. Mit der Her- stellung des Königthums begann die dritte, jedoch schwach und unsicher, während die zroeite sogleich geharnischt und mit vol- ler Kraft und Thätigkeit hervortrat. Von der Geistlichkeit verbreitet und ger Regierung begünstigt, fand sie Anhänger, bis Uebertreibungen und Nebenzwecke Beifall und Achtung

minderten und die vermittelude Schule sie in gar vielen Be- ziehungen überflügelte.

Die politische Geschichte der lekten 30—40 Jahre zeigt die Einwirkung der philosophischen Systeme; beide erklären und begründen sich wechselseitig. Der sinnlichen Philosophie entspricht unter dem Direktorium und dem Kaiserthume der geringe Glaube an Sittlicheit und Tugend, der Mangel an Gewissen, die knechtische Unterwürfigkeit, die plumpe Hand- habung der ôffeutlichen Macht , der Materialismus in den Känsten und die Verachtung der Religion. Wenn sich zwi- schen hindurch Kriegsruhm und eine gewisse Größe zeigt, o

fommt dies daher, daß den Gemüthern noch etwas vaterlän- - dische Begeisterung geblieben war und ein überlegener Ge-

nius die Geister bewegt, selbst während er sie unterdrückt, Als nun die katholische Philosophie, mit Glanz und von bedeutenden Namen unterstüßt, hervortritt , scheint sich der Glaube wiederzugebähren. Sie gewinnt Macht, geht über in Künste und Sitten, hat ihre Regierung, Geschäftsleutes Gelehrte, Dichter, und ihre Anhänger verwirklichen nach al- len Seiten ihre Îdeen, sey's aus Ueberzeugung, oder aus Nachahmung , oder (wie wohl bei den Meisten) aus Eigen- nuß. Endlich aber erhebt fich der Jesuitismus, der mit Ge- wandtheit , Ehrgeiz und Polizie Überall seinen Geist hinein- trägt und Staat, Sitten, Dichtkunst, ja selbst die Religion

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Diesen beiden Schulen gegenüber hat sich die dritte all- máälig , aber mit desto mehr Sicherheit , fortgebildet. Von umfassenderen Grundlagen ausgehend , nur die Uebertreibun- gen abweisend, Milde und Mäßigung anempfehlend und zei- ey , wird fie allmälig in Staat, Kunst, Wissenschast und Religion größeren Einfluß gewinnen. M.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 30. Mai. Im Schauspielhause: Hamlet, Prinz von -Dänemark, - Trauerspiel in 5 Abtheilungen , von Shakespeare. | i

Montag, 31. Mai. Im Opernhause: Die Stumme von Portici, große Oper in 5 Abtheilungen , mit Ballets z Musik von Auber. (Mad. Hoffmann - Greis, vom K. K. Hof-Operntheater zu Wien : Elvira, als Gastrolle.)

Preise der Pläkze: Ein Plak in° den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c. /

Jn Charlottenburg, Zum erstenmale: Platonische Liebe, Lustspiel in 1 Aft, nach Scribe. Hierauf: Der Zeitgeist- Possenspiel in 4 Abtheilungen, von E. Raupach.

Dienstag, 1. Juni. Jm Opernhause: Die shône Mül- lerin, Oper ín 2 Abtheilungen, Musik von Paesiello. Vor- her: Morgen is der Dreizehnte, Posse in 1 Aufzug.

M Schauspielhause Französische Vorstellung, wozu Schau- spielhaus-Billet mit Montag bezeichnet gültig sind.

Königstädtisches Theater.

Sonntag, 30. Mai. Der Alpenkônig und der Men- A großes romantisch 7 komisches Original! - Zauberspiel in 2 Arttl,

Montag, 31. Mai. Das Mádchen aus der Feenwelt, oder: Der Bauer als Millionair, großes romantisches Ori- ginal-Zaubermährchen in 3 Akten.

Re l4 0e: D 0-7, 8:5 Den 29. Mai 4830.

(Zf (birief.|Gêld. h St.-Schuld-Sch.| 4 (1005 (100 Pomm. Pfandbr. | 4 (1054 Pr. Engl. Anl. 18| 5 [1033 7 {Kur- u. Neum. do. 1067 Pr Engl Ani. 22 1033 Schiesische do. 1074 Kurm Üb. m.1.C. 100 Pomm. Dom. do. 1024 Neum.Int.Sch.d. 100 Märk. do. do. 1927 Berl, Stadt- Ob. 1013 Ostpr. do. do. ¿02% Königsbs. do. 99Ï Iükst.C.dK.uN. T55 Elbinger do. 1025 HZ.-Sch. d.K. u. N. T64 Danz. do. in ‘H. Z8L Westpr. Pfdb.A. 1012 Holl. vollw. Duc.| |

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Auswärtige Börsen. Amaterdam, 24. Mai.

Niederl. wirkl. Sehuld 641. Kapzbill. 305. Oesterr. 5proc-.

Metall. 97. Russ. Engl. Anl 1025. Russ, Anl. Hamb, Cert. 101.

Hamburg, 27. Mai. Oesterr. 5proc. Metall 100; 4proc. 95. Bank-Actien 1290. Russ. Engl. Ant. 106. Russ. Anl. Wamb. Cert. 102. Dän. 71. Poln. pr. 81. Mai 1227. Engl. Neap. 915. Falc. 87.

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Paris, 23. Mai. / Einer telegraphischen Depesche des Marine-Präfekten von Toulon zufolge, war die nah Afrifa be-

stimmté Fiotte, des ungünstigen Windes wegen, noch am 22sten d. M Morgens um 11 Uhr nicht unter Segel gegangen.

Frankfurta. M., 26. Mgi. Oesterr. 5proc. M

1313. Geld. 23 proc. Metall. 574. 1 proc. 25. Loose zu 100

Gedruckt bei A. W. Hay.

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Redacteur Foh n. Mitredacteur C0 ttel.

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