1874 / 93 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Apr 1874 18:00:01 GMT) scan diff

Sid aiiadiaino(eiiG it C E E E A N m Es E. E

Das Kriegs-Ministerium hat die nahstehenden Be- stimmungen in Bezug auf die Märsche und Einquartierung der Königlichen Truppen im Inlande, soweit es die militärdienstli- chen und öfkonomishen Verhältnisse gestatten, zur ge- nauesten Darnachachtung eingeshärft : 1) da, wo zwischen zwei weiter als einen Tagemarsch auseinanderliegen- den Orten mehrere Marschrouten zulässig find, einen be- messenen Wechsel in der Benüßung der vorhandenen Routen zu beobachten ; 2) bei wiederholter Benüßung ein und derselben Route nicht immer die gleihen Orte als Marschstationen zu wählen, fondern thunlichst unter den treffenden Orten zu wechseln ; 3) den allenfaasigen Erinnerungen der Marsch-Kommissariate möglichft Rückficht zu tragen und 4) die Stadt Augsburg niht nur durch Beobachtung der vorstehenden Maßregeln, sondern überhaupt so viel als möglich mit Einguartierungen zu \{onen. Zuglei wurde die rechtzeitige Bekanntgabe der Einquartierungs- zeit und Truppenzahl an die treffenden Gemeinden in Erinne- rung gebracht. :

Der Generalvikar und Dompropst Dr. v. Brand is heute an seinem 50 jährigen Priesterjubiläum zum päpstlihen Hausprälaten, der Benefiziat und geisilihe Rath Frömer zum päpftlihen Kämmerer extra statum ernannt worden.

Sachsen. Dresden, 20. April. Der König und die Königin haben sich heute Morgen nah Rehfeld (bei Altenberg) begeben und werden morgen Abend von dort zurückerwartet.

Der Prinz Alexander von Hessen und bei Rhein i} heute nah Darmstadt zurückgereist.

Der Staats-Minister Freiherr v. Friesen if gestern Abend von Berlin wieder hier eingetroffen.

Sessen. Darmstadt, 18. April. Der Prinz Wil- helm von Hessén, Sohn des Landgrafen Friedrich, ist nah einem mehrtägigen Aufenthalte bei dem Prinzen Carl heute Nach- mittag wieder abgereist. 4 - 28 s CTCGREA

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Mecklenburg. Neustreliß, 15. April. Gestern traf

hier die Nachricht aus London ein, daß die Prinzessin Mary

von Großbritannien, Schwester der Großherzogin, eines

Sohnes leiht und glücklih genesen sei. Der Erbgroß-

herzog befindet fih auf Shloß Sandringham, dem Landsite

des Prinzen und der Prinzessin von Wales, und wird sih in diesen Tagen nah London zurückbegeben.j

Sachzen - Weimar - Eisenach. Weimar, 18. April. (L. 3.) Der Landtag des Großherzogthums besteht jeßt aus 31 Abgeordneten, von denen 1 durch die begüterte ehemalige Reichsritterschaft, 4 durh die Besigzer eines inländishen Grund- eigenthums von wenigstens 1000 Thlr. jährliher Rente, 5 durch die Staatsbürger, welche aus anderen Quellen als dem Grund- besiß ein jährlihes Einkommen von wenigstens 1000 Thlr. be- ziehen, gewählt werden, und 21 aus allgemeinen, aber indi- rekten, durch Wahlmänner vermittelten Wahlen hervorgehen. Die Staatsregierung hat ein Nachtragsgesez zu dem Landtags- Wahlgeseße proponirt, durh welches namentlih in einer zweifachen Richtung eine Aenderung vorgeschlagen wird: der Abgeordnete der ehe- maligen Reichsritterschaft soll künftig wegfallen und ftatt dessen sollen niht blos 4, sondern 5 Abgeordnete von den sogenannten großen Grundbesißern gewählt werden. Ferner sollen die 21 Abgeord- neten aus allgemeinen Wahlen nicht mehr durch Wahlmänner, sondern durch direkte Wahlen gewählt werden. Der Landtag hat fich in seinen leßten Sißungen mit diesem Nachtrag8geseze beschäftigt und ift heute zum Schlusse gelangt. Die Ansichten gingen in der Debatte sehr auseinander. Während die linke Seite die Wahlen der privilegirten Klassen überhaupt beseitigen wollte und für alie Landtagsabgeördneten ohne Ausnahme direkte Wahlen verlangte, erschien es dex rechten Seite {hon bedenklih, an der bisherigen Geseßzgebung zu rütteln und die direlten Wahlen mit ihren Agitationen und ihren Gefahren auch nur für einen Bruchtheil des Landtags einzuführen. Nachdem die Regierung ‘durh den Staats-Minister Thon positiv erklärt hatte, daß sie das allge- meine, gleiche, direkte Wahlreht niht acceptiren und auf die 10 Deputirten der privilegirten Wählerkla\sen, die ein Analogon der Ersten Kammer seien, niht verzichten werde, entschloß \ich die Mehrheit des Landtags, die Regierungsvorlage ohne Aenderun- gen in der Sache selbst anzunehmen und richtete zugleich das Ersuchen an die Staatsregierung, mit der Publikation des Ge- seßes sobald als thunlih vorzuschreiten, dann aber den derzeiti- gen Landtag aufzulösen und auf Grund des neuen Gesegzes Neuwahlen anzuordnen. i

Sachsen-Meiningen-Hildburghausen. Meiningen, 17. April. Heute Nachmittag gegen 4 Uhr reiste der regierende Herzog Georg nah Frankreih und Italien ab. Die Rückehr wird erst im Monat Juli erfolgen und dann alsbald die Som- merresidenz Liebenstein bezogen werden.

Sachsen-Alétenburg. Altenburg, 18. April. Der Herzog hat sih gestern Nahmittag nah Visenberg begeben.

Am 13.- April 1849 hatte das damalige Herzoglich Altenburgische Infanterie-Bataillon an der Erstürmung der Düp- peler Höhen Theil genommen. Zur 25 jährigen Feier dieses Tages hatten sich am 13. d. M. frühere Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften des ehemaligen altenburgischen Kontingents Abends auf dem hiesigen Plateau zu einem gemeinsamen Mahle vereinigt. Auf Se. Majestät den Kaiser und Se. Hoheit den Herzog wurden hierbei Toaste ausgebracht, welhen noch mehrere andere folgten. Damals hatten die Altenburger Truppen unter dem Kommando des bayerishen Generals Prinzen Eduard von Sachsen-Altenburg gej:anden. Dieser Umstand gab die Veran- lassung, daß die Festgenossen ein Telegramm an den damaligen Generalstabs-Dffizier des Prinzen Eduard, den jeßigen General von der Tann, in München richteten, von welhem auch Tags darauf eine dankende Antwort eintraf.

Sachsen-Coburg-Gotha. Coburg, 19. April. Der Herzog hat sih zur Auerhahnsbalze auf den Thüringer Wald, zunächst nah Dberhof begeben.

Am 283. d. M. tritt der Landtag des Herzog- thums Gotha hier zusammen, hauptsählih um den neuen Etat und einige rückständige Eingänge zu berathen.

__ Oesterreich-Ungarn. Wien, 20. April. (W. T. B.) Die „Wiener Abendpost“ konstatirt abweichenden Behauptungen gegenüber, daß die definitive Ernennung des Nuntius Jacobini erst erfolgt ist, nachdem eine deshalb vom päpstlichen Stuhle an den öôsterreihishen Hof gerichtete Anfrage Seitens des leßteren zustimmend beáäntwortet worden war.

Pest, 20. April. (W. T. B.)' Die Delegationen des österreichishen Reichsraths und des ungarischen Reichstages sind heute eröffnet worden. Zum Präsidenten der österreichischen Delegation wurde Þr. Rehbauer und zum VBorsizenden der

betonten in ihrer Ansprache die Nothwendigkeit, die Ausgaben \so viel als möglich und, ohne die Wehrkraft des Landes zu beeinträhtigen, einzushränken. Vom Grafen Andrafsy wurde das Budget vorgelegt. Morgen werden die Delegationen vom Kaiser empfangen werden.

Schweiz. Bern, 17. April. Der \{chweizerishe Gesandte in Rom. hat beim Empfang des diplomatishen Corps zur Feier der 25jährigen Regierung des Königs Viktor Emanuel Sr. Majestät im Auftrage des Bundesrathes, ein_besonderes Be- glückwünschungsschreiben überreiht. Dieses Schreiben ist, der „N. Zürch. Ztg.“ zufolge, von Seite der Königlichen Regie- rung mit nachstehender Note an ihren Gesandten in Bern er-

widert worden : * Rom, 27. März 1874.

Herr Minister! Bei Anlaß des 25. Jahrestages seiner Thronbestei- gung hat der König die Glückwünsche des diplomalischen Corps entgegen- genommen, das seine E sih vorzustellen gewünscht und die Bewil- ligung erhalten hatte. ie einzelnen Gesand!en hatten bei dieser Ge- legenheit den Gesinnungen ihrer Regierungen Ausdruck gegeben und viele Souveräne ihre Vertreter beauftragt, dem Könige Schreiben zu überreichen, welche durch die Herzlichkeit ihrer Worte eine Kund- gebung der Freundschaft bilden, die auch vom politischen Stand- punkt eine Bedeutung hat. Die Schweiz wollte, wie Sie dem Mini- sterium angezeigt haben, ebenfalls 1hre Gesinnungen für den König und Ihre Freundschaft für Jtalien in besonders feierlicher Weise be- zeugen. Hr. Pioda hat an dea König ein Schreiben gerichtet und Überreiht, worin er unter Begrüßung der während der Regierung Viktor Emanuels vollendeten Ereignisse alle Vortheile ins Licht stellt, die aus der Herstellung der italienischen Nationalität für die andern Völker und die Schweiz insbesondere erwachsen, und im Namen und ausdrücklichen Auftrag des Bundesraths fs den Kundgebungen ange- {lossen hat, zu denen die Feier Veranlassung geboten. Unter die glück- lichen Felgen der Erstarkung Italiens seßt Hr. Pioda mit Recht in erste Linie die vermittelnde Aufgabe unseres Landes. Er weist mit Befriedigung darauf hin, daß in Genf der italienishe Schiedsrichter neben dem \{chweizerischen in einer hohwichtigen Streitfrage zwischen zwei mächtigen Völkern seinen Siß ‘eingenommen hat. Er sieht mit gerehter Genugthuung die ehemals an den Grenzen aufgerichteten Schranken gefallen, Jahrhunderte alte Streitigkeiten bald ausgeglichen, die Arbeiten an der großen Verbindungsbahn, welche die Beziehungen Italiens zu Helvetien und durh dieses zu Mitteleuropa erleichtern wird, mit Lebhaftigkeit befördert,

Wenn die Schweiz, wie ihr Vertreter schreibt, ihre Sicherheit ge- wahrt sieht, nahdem ihre ganze Südgrenze von einem mächtigen Staat umfaßt ist, so flößt uns die Nachbarschaft des heloetischen Volkes auf einer weitern Strecke unserer nördlichen Grenze die nämliche Sicherheit ein. Völker, zwischen denen so mannigfache besondere Bande, fo viele natürlihe Sympathien, zahlreiche und gemeinsame Interessen bestehen, sind bestimmt, ihre Beziehungen auf der Grundlage herzlichen Einvernehmens und des vollsten Vertrauens immer enger zu nüpfen. Deshalb haben denn auch der König und seine Regierung die Gefinnungen, welchen der helvetishe Vertreter Ausdruck gegeben hat, um so höher gewürdigt, da fie mit dem leitenden Gedanken JIta- liens in seinen Beziehungen zu der Schweiz im vollen Einklange stehen. Der König hat mich beauftragt, der Bundesregierung dur ihre Vermittlung den Ausdruck feiner hohen Befriedigung zukommen zu lassen, und ich bin erfreut, bei diesem Anlasse mit den persönlichen Gesinnungen seiner Majestät auch die aufrichtige Freundschaft bezeugen zu fönnen, welche, die Regierung und das italienische Volk der Eid- genossenschaft entgegen bringen.

Ich ersuche Sie, Har Minister, sich im Siane dieses Schreibens gegenüber dem Herrn Bundespräsidenten auszusprechen und ihn „all Der E versichern zu wollen, in welcher der von der Republik uns anläßlich einer von allen italienischen Herzen mit so großer Be-

geisterung begangenen Feier gegebene neue Freundschaftsbeweis von uns gehalten wird.

Genehmigen Sie 2c.

(Gez.) Visconti-Venosta.

20. April. Nach dem nunmehr vorliegenden Gesammt- resultat der gestrigen Volksabstimmung über die Annahme der revidirten Bundesverfassung haben zwei Drittel der Abstimmenden mkt Ja!, ein Drittel mit Nein! gestimmt. In dem Ständevotum haben \sich 14} Kantone für und 74 Kantone gegen die Annahme erklärt.

Bei den Wahlen zum großen Rathe sind in der Stadt Bern die konservativen Kandidaten vollständig unterlegen ; in aen ländlihen Bezirken sind größtentheils Liberale gewählt worden.

In Neuenburg sind nah hier eingegangenen Mel- dungen 90 Radikale und 11 Konservative in den großen Rath gewählt worden.

Niederlande. Haag, 15. April. Die Erste Kammer der Generalstaaten ertheilte gestern ihre Zustimmung zu dem von der Zweiten Kammer bereits angenommenen Gesetßentwurfe für Genehmigung der mit dem Deutschen Reiche abgeschlossenen Uebereinkunft über gegenseitige Zulassung von Aerzten zur Aus- übung der Praxis in den Grenzgemeinden. Zwischen den Nie- derlanden und Belgien besteht bereits ein gleiher Traktat. Heute berieth die Erste Kammer das Festungsgesey und stimmte dem- selben, wie jüngsthin die Zweite Kammer, bei; die Annahme er- folgte mit 31 gegen 1 Stimme.

Die telegraphishe Meldung des General-Lieutenants van Swieten, daß die Blokade der Staaten an der atchinefi- schen Westküste von Trumon bis und mit Waylah infolge der nun erfolgten Anerkennung der niederländishen Oberherr- haft Seitens dieser Gebicte aufgehoben worden, hat in Handels- k eisen eine besondere Befriedigung geweckt. An der atcinesi- \hen Westküste bleibt jeßt nur noh ein kleiner Strich blokirt, nämlih der zwischen dem Distrikte der 25 Mukim und Waylah gelegene Theil, zu welhem die Hafenpläße Unga, Telak, Kruèë, Patti, Teclok, Glumpaxng, Ranu und Rigas gehören. Großbritannien und JFriaud. London, 18. April. Die Königin besuchte gestern in Begleitung der Prinzessin Beatrice und des Prinzen Leopold die Invaliden von der Goldküste im Victoria-Hospital in Nettley. Prinz Leopold hat sich nach Oxford begeben, um seine Studien an dortiger Universität wieder aufzunehmen. Prinz Ludwig von Battenberg is zum Besuch dex Königlihen Familie auf Osborne angekommen. Am nächsten Freiiag kehrt der Hof zum Empfange des Kaisers von Rußland 1 ach Windsor zurü. __— Das Minifterium für Indien hat den Betrag des vor- [läufigen 4proz. Hungersnoth-Anlehens für Indien von 3 auf 5 Millionen Pfd. Sterl. erhöht.

___— Die neue Parlaments3wahl im hauptstädtischen Be- dirk Hackney ist auf nächsten Freitag angeseßt. Am Dienstag findet die Aufstellung der Kandidaten statt. Lieutenant Gill ist der fkonscrvative Kandidat, und Herr Holms \owie Professor Fawcett nd die Kandidaten der liberalen Partei.

Spanien. Don Carlos hat nah einer in Bayonne eingetroffenen carlistishen Meldung am 16. d. seine Regierung konstituirt und den General Elio zum Kriegs-Minister, den Ad- miral Vinalet zum Minister des Auswärtigen, sowie den Graf Pinal zum Minister des Innern und der Finanzen ernannt. Im carlistishen Hauptquartier wurde eine Schlacht mit den Re-

ungarischen Delegation Gorove gewählt. Beide Präsidenten

gierungstruppen unmittelbar erwartet,

Amerika. New-York, 17. April (per Kabel), Herr Washburne is an Stelle des verstorbenen Sumner zum Se

nator für Massachusetts gewählt worden.

18. April. Acht Kirchspiele in Louisiana find durh den Austritt des Mississippi aus seinem Bette über- \{chwemmt worden, in Folge dessen über 1000 Personen in großen Nothstand verseßt wurden. Die Regierung is um Hülfe ange- gangen worden. Die in Arkansas s\tationirten Bundestruppen verhindern irgend einen Kampf zwischen den demokratishen und republikanishen Parteigängern. :

Der General-Agent für Kanada in London hat aus Ottawa eine amtlihe Depesche erhalten, welche zur Berichtigung eines früheren Telegramms über das kanadishe Budget mittheilt, daß das Defizit kaum 500,000 Pfd. Sterl, einschließli reichliher Fürsorge für die Zinsen des neu verausgabten Kapitals, und niht 3 Millionen Pfd. Sterl., wie gemeldet wurde, beträgt.

7 Nustralien. Per Kabel wird aus Adelaide unterm 16. d. M. gemeldet: „Der Kupferminenarbeiter - Strike is zu Ende, indem die Arbeiter sich mit ihren Prinzipalen auseinander- geseht und die Arbeit wieder aufgenommen haben.“

Gewerbe und Handel.

__ Wien, 21. April. (W. T. B.) Die veröffentlihte Bilanz der österreichischen Bankgesellschaft für die Geschäftsperiode vom 15. April bis zum 31. Dezember 1873 weist einen erzielten Reingewinn von 1,235,903 Fl. nah, so daß nah Abzug der bereits gezahlten 5 prozentigen JInteressen noch 835,903 Fl. verbleiben. Der Verwaltungsrath wird bei der General- versammlung beantragen, das Aktienkapital von 30-auf 15 Millionen herabzuseßen. Die Ziffern der Bilanz sind folgende: 1) Aktiva: Kassenbestände 1,451,061 Fl.,, Portefeuille 4,799,492 Fl., Effekten 45,289 Fl., Inventar 38,264 Fl, Effektenvorschüfse 2,171,912 Fl, Debitoren 25,918,797 Fl. 2) Passiva: Aktienkapital 30,000,000 Fl. , Accepte und Anweisungen 1,040,604 Fl, , Verlustreserve- Fonds 81,080 Fl., Kreditoren 1,667,230 Fl, Der Gewinn beträgt demnach_ pr. Saldo, wie bemerkt, 1,235,903 Fl. —- Von den Debitorenposten entfallen 3,899,068 Fl. auf Contocorrents{uldner gegen Sicherheiten ersten Ranges, während der Rest durch Werth- papiere gedeckt ist, welche zum Course vom 31. Dezember v. J. be- rechnet, einen Uebershuß von mehr als 25 pCt. über die Schuld- summe darstellen.

H Verkehrs-Anstalten.

Unserem Ersuchen um Uebersendung derjenigen Zeitungsnum- mern 2c., in welchen Besprechungen des im Reichs-Cisenbahn-Amt auf- gestellten Entwurfes eines Reichs-Eisenbahn-Geseßzes ge- standen, haben bis jeßt die Redaktionen der „Augsburger Allgemeinen Zeitung" und der „Freien Eisenbahn-Presse“ cntsprohen. Indem wir den Empfang dankend anzeigen, erneuern wir hiermit anderen Blätteru gegenüber unjere Bitte.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 22. April. Opernhaus. (99. Vorstellung.) Der Barbier von Sevilla. Komiscye Oper in 2 Akten. Musik von Rossini. Rosine: Frl. Lehmann. Almaviva: Hr. Woworski, leßtes Auftreten desselben vor seinem Abgange von der Bühne. Bartolo: Hr. Salomon. “Basilio: Hr. Fricke. Figaro: Hr. Schmidt. Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.

Schauspielhaus. (108. Vorstellung.) Faust. Dramatisches Gedicht in 6 Abtheilungen von Goethe. Musik vom Fürsten Radziwill und Kapellmeister Lindpaintner. Anfang halb 7 Uhr. Mittel-Preise. di 5

Donnerstag, 23. April, Opernhaus. (100. Vorstellung.) Zum ersten Male wiederholt : Aida. Oper in 4 Akten von G. Verdi. Text von Ghislanzoni, deutsch von Julius Schanz. Ballet von Paul Taglioni. Anfang 7 Uhr. Hohe Preise.

__ Sauspielhaus. (109. Verstellung.) Pitt und Fox. Lust- \piel in 5 Aufzügen von Rudolph Gottshall. Anfang halb

7 Uhr. Mittel-Preise.

Donnerstag, 23. April. Im Saal-Theater des Königlichen Schauspielhauses. Vierundsechszigste Vorstellung der französi- hen Schauspieler-Gesellshaft. Cinquième représentation de: Les trois chapeaux. Comédie en trois actes par Mr. Alfred

Hennequin,

Telegraph ische Siiterunmzzbertelta. |

Allgememe Himmmeis- ansicht,

Bar, Pi Ii

Abw|Temp.| Abw v.M| B. |v. M.

21. April, 0, (N. schwach, Í SSW,, lebh. W., schw. Windstille. NW,, schw. NW., stille. 0S80,, mäss, SW., mässîg. W., mässig. W., schw. W.., mässig. N., schwach. SW., schw. NW,, schw.

+0,6/NW,, schw.

W., schw. SW., schw. SSW., schw. WNW.,, mäss. ¡heiter 3) SS0,, schw. |bewölkt, WNW., gchw. heiter.

30 ,„ 8, schw. SW., schw. |heiter.

W., schw. trübe.

S0, schwach |zieml. heiter. SW., schw. heiter, Nebel. W., schw. trübe, WSW,, stille, |schön.

SSW., mäss. [heiter

N, s. schw. [völlig heiter. SW,, schw. [halb heiter, NO., schw. flheiter.

S0, fast stille. heiter.

0, stille. trübe.

0., s. schw. lheiter.

0., fast stille.|schön.

S, schwach. ¡heiter

Ort, Wind

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Haparanda .|334,2 Christians. 4333,2 Hernösand 335,3 Helsingfors./334,5 Petersburg ./333,7 Stockholm ./335,6 Skudesnäs. . 336,8 337,1

heiter, bedeckt. halb heiter, heiter. bewölkt. halb heiter. bedeckt. bewölkt.

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Fredericksh Helsingör. .| Moskau .,.1327,4 Memel. .,.335,7 Floaasbuzg .1338,2 ZKönigaborg. 335,9 Danzig, .. ./336,7 Puttbus, .../336,8 Kieler Haf |338,7 Cöslin ..../337,6 WWeserlench. 338,6 Wilhelmsh. [336,8 Stottin ..../335,7 Gröningen ./339,0 Bremen ,,./339,1 Helder. . ..133:,7 Bôrlina .., 1337,8 Posen.,..,1533,3 Wúnstor ...1336,6 Lorgaa.,, .1335,9 Bresl 333,3 Britascl ,, 337,7 ( 337,2

Wiocsbadan [334,8 ¡atibor ...1329,5 T ad 333,6 Cherbourg 337,5 Havre ..../337,8 Karlsruhe, .(334,7 7 Paris 338,5 7 8t, Mathieu|337,3

') Gestern Nachmittag WNW, lebhaft, ?) Strom Null. FGestern

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bewölkt, trübe. heiter, trübe. bedeckt, Nebel. Nebel, trübe. völlig heiter. heiter.

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Nachmittag WNW. schwach, Strom N, 3) Gestern Regen.

Königliches Opernhaus. J

Vor vollbeseztem Hause fand gestern die erste Aufführung der Oper „Aida“ von Verdi statt. Le

Der Komponist Maestro Giuseppe Verdi ist im Jahre 1814 im Parmesischen geboren und lebt gegenwärtig in Genua. Leicht \haffend, hatte er bereits eine große Anzahl von Opern mit mittelmäßigem Erfolg über die italienishen Bühnen gehen lassen; aber erst „Rigoletto“ und „Il Trovatore“ (in den Jahren 1851 und 1852) begründeten seinen Ruf und trugen den Namen Verdi's weit über Italien hinaus. Damit aber sien er \ih ershöpft zu haben. Die „Vêpres siciliennes“ wurden 1855 in Paris sehr kühl ‘aufgenommen ; au der „bailo in maschera“ war nicht frei von Wiederholungen. Erst „La traviata“ (1863) hatte sich wieder eines vorübergehenden Beifalls zu erfreuen. Seitdem is der Komponist wenig glüklih gewesen. Die Oper „La forza del destino“, die im Jahre 1863 in St. Petersburg aufgeführt wurde, hatte nur einen Achtungserfolg, und auch der Erfolg seines „Don Carlos“ in der großen Oper in Paris (1866) war nur ein zweifelhafter. ; 7

Sein neuestes hier zu besprechendes Werk, die Oper „Aida“, entstand im Auftrage des Khedive und ging im Herbst 1869 ge- legentlih der Eröffnung des Suezkanals in Cairo zuerst über die Bühne, wurde in den größeren italienischen Städten mit großem Beifall begrüßt und gehört zu den Repertoirestücken der Academy of music in New-York. In Deutshland war die Oper noch un- bekannt, in Wien foll sie zu Ende dieser Woche gegeben werden.

Wir geben nachstehend den Inhalt des von Antonio Ghis-

sandt. Dem heimgekehrten Sieger will der König feine Bitte verweigern, und so werden die aethiopischen Gefangenen frei- gelaffen, Amonasro jedoch mit- Aida als Geisel zurüfbehalten. Als Siegegprcis aber bietet der König dem Feldherrn die Hand der Amneris. Inzwischen ziehen die Aethiopier wieder heran, und Amonasro weiß durch Bitten und Drohen seine Tochter zu bewegen, daß fie ihrem Geliebten das Geheimniß entlockt, wie sein Heer zu umgehen sei. Amonasro, Amneris und der Oberpriester Ramphis (Hr. Fricke) haben die Liebenden belausht. Radamès \{chüßt entschlossen die Amneris vor dem Dol Amonasro's, der darauf mit Aida flieht, während sich der Feldherr dem Oberpriester ausliefert. Von Verzweiflung ergriffen, sucht Amneris vergeblich den Richterspruch der Priester auf- zuhalten: Radamès wird des Verraths am Vaterlande \huldig befunden und in dem Gewölbe des Vulkantempels lebendig begraben. Aida aber ist ihm in das Grabgewölbe vorangegangen, und beide Liebenden finden fih hier vereint zum \{chrecklichen Tode, während Amneris \huldbewußt und trauernd um den Geliebten auf den Stein niederfinkt, der die Gruft \{chließt.

Was die Musik betrifft, so war die Ueberrashung allge- mein, den Komponisten auf ganz neuen Wegen, den Wegen der neudeutshen Richtung zu finden. Freilih is Berdi nicht dem bahnbrechenden deutshen Meister Rihard Wagner unmittelbar gefolgt, sondern hat sih ers den franzöfischen Nachahmern Gou- nod und Thomas angeschlossen. Wenn seinen früheren Opern Flüchtigkeit vorzuwerfen is, weil sich darin Einzelnes Tüch- tige und Schöne mit auffällig Trivialem verbunden zeigte, ist der Komponist der „Aida“ redlich bestrebt, bestimmten dra-

vermieden, indessen is ihm doch au der dramatische Ausdruck niht \o gelungen, wie dies namentlih mit Rücksiht auf den Gegenstand der Komposition geboten gewesen wäre, dem antik plastishe Ruhe besser anstehen würde, „als der modern malerishe Charakter der Verdi'shen Musik, deren Hauptbedeutung in der glänzenden Farbengebung liegt. Den Höhepunkt der Oper bilden die Duetts im 3. Aft zwischen Amonasro und Aida, sowie dieser und Radomès, ferner die große Partie der Amneris im ersten Theil des 4. Afts, während der Priester - Chor hinter der Scene wieder nicht ganz frei von Trivialität is. Besonder3 wirksam sind auch die Ensembles und der große Marsh im 2. Aft mit doppeltem Orchester unter Anwendung eigens dafür angefertigter Posaunen. Die Ballet- musik zeichnet fich ebenfalls durch Anmuth und Originalität aus. Wie man au über den Werth der , Aida“ urtheilen mag, jeden- falls ist das Unternehmen Verdi's, mit seiner alten musikalischen Richtung ganz zu brechen und fih der jugendfrishen Strömung der Gegenwart anzuschließen, ein in hohem Grade anerkennens- werthes. :

Die Ausstattung des Werks is eine überaus glänzende. Bon den Dekoration- “ind die Ansicht des „Inneren des Vulkan- Tempels in Mempk; s“ im ersten Aft, der „Plaß vor den Thoren Thebens“ im zweiten und das „Innere des Vulkantempels über dem unterirdishen Kerker“, wodurch die Bühne in zwei Stock- werke getheilt wird, ganz neu. Sämmtliche Kostüme find eben- falls für diese Oper nach genauen Zeichnungen angefertigt, so daß der große Aufzug des zweiten Akts ein überraschendes, lebendiges Bild altägyptisher Kultur zu bieten vermag.

lanzoni verfaßten Textbuchs. Der Vorgang spielt in gertsGal der Pharaonen. Aida óönigs Amonasro von Aethiopien (Hr. Beß), früheren Kriegszuge gefangen genommen,

c l. Brandt) am Hofe der Pharaonen. tochter Amneris (Fr ) H h L A

rüsten soeben zu einem neuen Kriege gegen den König (Hr. Salo-

lieben den Feldherrn Radamès (Hr. Niemann).

Memphis und Theben zur Zeit der Aida (Fr. Mallinger), die Tochter des weilt, auf einem als Sklavin der Königs-

Beide | fällt Verdi hier in die

matishen Ausdruck, individualisirende Charakteristik mit sorgfäl- tiger harmonisher Behandlung zu vereinigen. : ziehung is der Musik eine sinnliche Farbengluth eigen, sogar häufig den ersteren wieder verwischt. tänzelnden früheren Schreibweise, und wo er dur originelle Erfindung. Auch dem bel canto sind fast gar keine Konzessionen gemacht, überflüssige Koloraturen durchaus

In letzterer Be- welche Nur selten ver- Rythmen seiner da blendet

Kaiserlihe und es geschieht,

Sämmtliche Darsteller wurden oft und laut von dem Pu- blikum verlangt, Schluß der Vorstellung vor die Gardine gerufen.

Der Vorstellung wohnten beide Kaiserlihe Majestäten, Se.

namentli Frl. Brandt noch längere Zeit nah

Königliche Hoheit der Kronprinz, Ihre König-

lihen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Carl, die Prinzessin Friedrih Carl nebst Prinzesfinnen Töchtern Marie und Elisabeth,

sowie Ihre Hoheit die Herzogin von Sachsen-Altenburg bei,

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mon), und auf den Rath der Ifis wird Radaméès gegen sie ausge- non), un al E |

e Inseraten-Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und. Königlich Preußischen Staats-Anzeigers Berlin, Wilhelm-Straße r. 32.

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. Ste@briefe und Untersucungß-Sachez . onkurse, Subhaftarivaen, Uufgebote, ladungen u. dergl.

Box»

Steebriefe und Untersuchungs - Sachen- Stec{briefs-Erledigung. Der unterm 17. Februar 1874 hinter den Scchneidergesellen Karl Ernst Nischan aus Berlin erlassene Steckbrief ist dur

dessen Verhaftung erledigt. Beesko1o, den 18. April 1874. p Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung.

Der Untersuchungsrichter.

[1571] Bekanntmachung. :

Der Stocmacher Konrad Rothe aus Fürth, zuleßt in Greußen, ist von uns wegen dringenden Perdachts, sih eines Widerstar.des gegen die Staats- gewalt (Vergehen gegen §. 113 des Strafgeseßbuchs für das Deutsche Reich) schuldig gemacht zu haben, in den Anklagestand verseßt worden uud wird, da sein Aufenthaltsort unbekannt ist, hiermit öffentlich geladen, in der vor dem unterzeichneten Kreisgerichte

auf den 18. Sep d. I, Bormittags

r, 4 z E O Ie Uo in dem öôffentlichen Gerichtssaale zu erscheinen. :

S Fall vie Nichtanwesenheit des Angeklagten zur Zeit des Aufrufs der Sache wird die Haupt- verhandlung dennoch geführt und eine endliche Ent- scheidung ertheilt, überhaupt nach Artikel 219 der Strafprozeßordnung verfahren werden. d

Als Beweismittel für dieHauptverhandlung sollen das Zeugniß des Obergensd'arm Kumberg in Greu- ßen, 1owie die Akten der Voruntersuchung dienen.

Sondershausen, den 11. April 1874.

Fürstl. Schwarzb.-Sondersh. Kreisgericht. Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

[1589] Aufforderung der Konkursgläubiger

uach es einer zweiten Anmeldungsfrist

und Bekanntmachung der Ernennung des desi- nitiven Massenverwalters. Á

Fn dem Konkurse über das Vermögen des Kauf- mauns Peter Friedrich Wilhelm Guricke aus Zossen ist zur Ann ns her Ret den der Kon- fursgläubiger noch eine zweite Fri

° bis zum 19. Mai 1874 einschließlih

estgeseßt worden. V i fes gele äubiger, welche ihre Ansprüche noch nicht angemeldet haben, werden aufgefordert, dieselben, sie mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrecht bis zu dem gedach- ten Tage bei uns {riftli oder zu Protokoll anzu- melden. : j

Der Termin zur Prüfung allec in der Zeit vom 28. Februar Eis bis A der zweiten Frist angemeldeten Forderungen t

auf den 15. Iuni 1874, Vormittags 11 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Zimmerstraße 25, Termins zimmer Nr. 12, vor dem Kommissar, Herrn Gerichts- Assessor Dr. Tifktin anberaumt, und werden zum Erscheinen in diesem Termin die sämmtlichen Gläu- biger aufgefordert, welche ihre Forderungen innerhalb einer der Fristen angemeldet haben.

Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine

Abschrift dersclben und ihrer Anlagen beizufügen,

eder Gläubiger, welcher niht in unserem Ge- der Anmeldung hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten auéwärtigen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. i welchen es, hier. an Bekanntschaft

die Rechts - Anwalte: Justiz - Rath Justiz-Rath Gerlach und Seger hier- selbst, und Toll zu Zossen zu Sachwaltern vorgeschlagen.

Gleichzeitg wird den Betheiligten bekannt gemacht, daß der Kaufmann Carl Wicht zu Berlin, Ritter- straße Nr. 64, zum definitiven Verwalter der Kon- 1

rihtsbezirke wohnt, muß bei

seiner Forderuug einen am

Denjenigen, fehlt, werden Stubenrauch,

fursmasse ernannt worden ift. Berlin, den 7. April 1874. , Königliches Kreisgericht. T. (Civil-) Abtheilung.

[1581] Bekanutmatchung.

Sn dem Konkurse über das Vermögen des KFauf- mauns Christoph Wilhelm Handt zu Calau ist zur Verhandlung® und Beschlußfassung über einen

2 Vertaufe, Veryacbturgen. Suhmissionen 2. 4 Verloosung, Amortisation, zunszahiung u. f. 1. | von öffentlichen Papieren,

Oeffentlicher Auzeiger. -

Inserate nimmt ana die autorisirte Annoncenr Erpedition von

Rudolf Mosse in Berlin, Leinzig, Hamburg, Frauk-

. Sndustrielse Etabliffements, Fabriken u. Srothandel. z Verschiedene Befkanntm#agzuagea Viterariscoe Vraetarn 3. Familien-Nachrichten. P . Central- vandels-Kegistzr Erscheint in sepa- rater Beilage.

richtslokale anberaumt worden. :

Die Betheiligten werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß geseßt, daß alle festgestellten oder vorläufig zugelassenen Forderungen der Konkursgläubiger , soweit für dieselben weder ein Vorrecht, noch ein Hypothekenrecht, Pfandrecht odev anderes Absonderungscecht in Anspruch genommen wird, zur Theilnahme an der Beschlußfassung Über den Aftord berechtigen, daß der Kridar 165 Prozent, ¿ahlbar sofort nah der Bestätigung des Accordes, offerirt und der Ktufmann Robert Neumann zu Neustadt a/D. die Bürgschaft dafür übernommen hat. Nach der Erklärung der Königlichen Staats» anwaltschaft hat die gegen Handt geführte Unter- suchung für die Annahme des Vorliegens von be- trüglichem Bankerut Nichts ergeben. ' Lübben, den 9. April 1874.

Königliches Kreisgericht. Der Kommissar des Konkurses. gez. Jacobi.

[1555] Bekanntmachung. In dem Konkurse über das Vermögen des Kauf- manns Siegismund Simmel hierselbst it derx j Kaufmann Georg Beer hier, Blumenstraße Nr. 1, zum endgültigen Verwaiter der Masse bestellt worden. ) Breslau, den 11. April 1874. ; Königliches Stadtgericht. Abtheilung 1. In dem Konkurse über das Vermögen des Kaufmann Heinrich Matthias (in Firma F. H. Matthias) zu Ober-Langenbielau werden alle Die- jenigen, welche an die Masse Ansprüche als Konkurs- gläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, dieselben mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Borrecht bis zum 20. Mai 1874 einscließlich bei uns s\chriftlich oder zu Protokoll anzumelden, und demnächst zur Prüfung der sämmtlichen, inner- halb der gedachten Frist angemeldeten Forderungen, sowie nach Befinden zur Bestellung des definitiven PVerwaltungspersonals [1568] auf den 3, Inni d. I., Bormittags 10 Uhr, in unserem Gerichtslokal Terminszimmer Nr. 8 vor dem Kommissar Kreisrichter Merkel zu erscheinen, Wer seine Anmeldung schriftlich einreiht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen beizu- ügen. i ' Jeder Gläubiger, welcher n‘cht in unserem Amts- bezirke seinen Wohnsiß tat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten auswärtigen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlf, werden die Rechtsanwalte Justizräthe Anspach, Haack und Hundrich hier und Rosemann zu Langenbielau zu Sachwaltern vorgeichlagen. : Reichenbach i. Shl., den 16. April 1874. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. [1580] Ediftalladung. j Nachdem zu dem Vermögen des Kaufmanns Albert Schmidt-Predari hier als alleinigen Jn- habers der Firma Predari & Co. daselbst dur Bescheid des Großherzogli sächsischen Kreisgerichts bier der Konkurs rechtefräftig erfannt worden und mit des leßtern Leitung das unterzeichnete Stadt- gericht beauftragt worden ist, so ift Liquidations- Termin auf Donnerstag, deu 23. Iuli d. I,, anberaumt worden. | ; Es werden daher alle Gläubiger des Gemein- \{uldners, bekannte wie unbekannte, hierdurch aufge- fordert, ihre Ansprüche an denselben nebst etwaigen Vorzugsrechten bei Meidung des Ausschlusses von der Masse und Verlust der Wiedereinscßung in den vorigen Stand, spätestens bis zu dem gedachten Tage Nachmittags 2 Uhr bei dem unterzeichneten Stadt- geriht in der gescßlich vorgeschriebenen Form anzu- melden und zu bescheinigen. Weimar, den 18. April 1874.

vor dem unterzeichneten Kommissar in unserem Ge-

SBerkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c+

[1561] Verkauf eines Guts.

In Sachen, den Konkurs des Gutsbefißers Emil Pallas zu Barmissen, Amts Münden, Provinz Hannover, betreffend, ist auf Antrag des unterzeichneten Konkurs - Kurators an dem König- lichen Amtsgerichte Münden zur Versteigerung des zur Konkurömasse gehörenden, zu Barmissen be-

legenen Guts „Oberhof“ mit todtem und leben-

dem Inventar, Termin auf den 18. Mai d. I., F a 11 Uhr, u Barmissen angescßt. / / i d Indem Kaufliebhaber auf diesen Termin aufmerk- sam gemacht werden, wird zugleich bemerft, daß das gedachte Gut aus fast uoch neuen Wohn- und Wirthschaftsgebäuden, sowie aus ca. 440 Mor- gen Ackerländercien, Wiesen und Gärten (klee- unÿ weizenfähiger Boden) imgleihen aus 3 An- theilen am Gemecindeholze im Betrage von ca. 33 Morgen besteht, ferner, daß das Gut separirt ist und von der Länderei über 300 Morgen zusammen in ciner Fläche liegen, worauf die Iagd exerciert wird. : Kaufliebhaber, welhe das Gut vorher in Augen- {ein zu nehmen wünschen, wollen sih bei dem 2c. Pallas in Varmissen melden. Hannov. Münden, am 16. April 1874. arl Hildebrandt, als Kurator dec Pallasschen Konkursmasse.

j j [2578] Bekauntmachung. L Die Maurer-Arbeiten für das dritte Gefängniß- gebäude des neuen Strafgefängniß-Etablissements bei Berlin, veranschlagt zu 71,235 Thlr. 18 Sgr. 10 Pf., sollen im Wege der Submission vergeben werden. Die Pläne, Kosten-Anschläge und Submissions- Bedingungen sind täglich von 9 bis 3 Uhr im Bau- Bureau, Borsigstraße Nr. 8, 11 Treppen, einzusehen. Von den Anschläg-n werden den Reflektanten auf Verlangen Abdrücke mitgetheilt werden. S Die Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Submission auf Maurcr- Arbeiten zum 3, Gefängniß-Gebäude der neuen Straf- Anstalt bei Lerlin“ spätestens zu dem auf Mittwoth, den 6. Mai cr., Mittags 1 Uhr, anberaumten Termin an das Bau- Bureau, Borsigstraße Nr. 8, einzusenden, wo die- selben zur bestimmten Stunde im Gegenwart der ctwa ccAGieridiéh Submittenten eröffnet werden sollen. Srvâäter eingehende, sowie nicht bedingungsgemätze Offerten bleiben unberüfsichtigt. Berlin, den 20. April 1874. Der Königliche Bau-Inspeltor. Lorenz.

1520] Bekanutmahuug. Bei der unterzeichneten Verwaltung sollen im Wege

mit bronzefarbigem Anstrich, Rundbrenner und Glas- glocke zur Lieferung verdungen werden.

Reflektanten werden aufgefordert, Aufschrift : 2 „Submission auf Lieferung von Séhirm-Lampen versehenen Offerten, bis : Montag, deu 27. d. Mts., Bormittags 10 Uhr, im diesseitigen Büreau, Stre'ow-Kaserne Nr. 2, wo- selbst auch die Lieferungs-Bedingungen zur Einsicht und Unterschrift ausliegen, zur Abgabe zu bringen.

Berüdcsichtigt wird nur eine auf Grund der. ge- lesenen und vollzogenen Bedingungen gestellte Offerte.

Jeder Unternehmer hat zum Termin eine Probe- Lampe vorzustellen und ist die Auéwahl fo zu treffen, daß der Preis sich in den Grenzen bis zu 1 Thlr. hält. ;

Spandau, den 18 April 1874.

Königliche Garnison-Verwaltung.

[1381] Bekanntmachung.

ihre mit der

Akkord Termin auf den 6. Mai 1874, Vormittags 10 Uhr,

Großherzoglich G Stadtgericht.

In der hiesigen Königlichen Strafanstalt follen

der Submission 200 Stück Petroleum- Lampen | y

furt a. M., Breslan, tjaille, Prag, Wien, München, Aürnhecg, Strcaßonra, Zürich 1nd Stuttgart.

| vielen Jahren und noch gegenwärtig zu Buchbinder-

arbeiten, d. h. zur Anfertigung von Conto-, Notiz- und Schreibebüchern, und zu Foliir-, Liniir- und Druefarbeiten verwendet sind, aaderweitig zur Be- schäftigung verdungen werden. a Der fernere Betrieb einer Buchbinderei 2c. ist erwünscht, doch find auch andere lohnende und der Gesundheit nicht nachtheilige Arbeiten außer den hier bestehenden: Stiefelettenfabrikation, Cigarren nacherei, Eisenwaaren- und Maschinenfabrikation und Weberei nicht ausgeschlossen. i Hierauf reflektirende Unternehmer wollen die dar- Über aufgestellten Bedingungen, welche an allen Wo- centagen in der Anstalt ausliegen, auch gegen Er- stattung der Kopialien verschickt werden, einsehen und demnächst ihre frankirten Offerten bis zum 14, Mai Abends \{riftlich einreihen. Später eingehende Offerten werden nicht berücksichtigt. Die bei event. Abschließung des Kontrakts sofort zu erlegende Kaution beträgt 600 Thlr Ratibor, den 4. April 1874. Die Diïcïtion der Königlichen Strafanstalt.

Bekanutmachung.

[1563] j taatsbahn.

Hannoversche E T

¡Lu

Die zur Erweiterung des Stationsgebäudes auf Bahnhof Lüneburg erforderlichen Tischler-, Metall-, Glafser-, Maler-, Tapezierer- und Ofenseßer-Arbeiten incl. Lieferung der erforderlichen Materialien sollen im Wege der öffentlicen Submission vergeben werden. j L z i Bedingungsgemäße Offerten sind mit der Auf- chrift: "

„Submission auf Herstellung der Tischler- 2e. Arbeiten zum Stationsgebäude in Lüneburg“ bis Mittwoch, E E cr., Vormittags

r,

an das tehnische Büreau zu Harburg einzureichen, wo dieselben in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten eröffnet werden. “2E D

R Die Zeichnungen, Kostenanschläge und Bedingungen liegen in unserem technischen Büreau zur Einsicht aus, leßtece können von diesem auch gegen frankirte Einsendung von 5 Sgr. bezogen werden. Harburg, den 16. April 1874, : Königliche Eisenbahu-Kommisfion.

——

[1560] Bekanutmahung.

Es sollen sämmtliche Arbeiten und Lieferungen zur Ecbauung eines Empfangsgebäudes mit Güterschop- n und eines Nebengebäudes zu demjselbea auf der Haltestelle Wülfel im Ganzen oder auch nach den einzelnen Arbeiten und Lieferungen der Gewerk|chaf- ten getrennt im Wege der öffentlichen Submilsion verdungen werden. Hierzu wird Termin auf Mitt- woch, den 6. Mai d. I., Mittags 11 Uhr, in unserin Bureau hierselb anberaumt. |

Die Offerten sind versiegelt, portofrei und mit der Aufschuift:

„Submission auf Erbauung eines Em-

pfangsgebäudes 2c. auf Haltestelle Wülfel“ verschen bis zu genanntem Termine an uns einzu- reichen. l 00S

Bedingungen. Zeichnungen und Kostenanschläge lie- gen in dem Bureau des c. Eifenbahn-Betriebs-Ju- spektors Wagemann zu Hannover und auf den Bahn- bofen Nordstemmen und Alfeid bei den Stations- vorstehern zur Einsicht aus, auch werden dieselben gegen Erstattung der Kopialicn von der unterzeich- neten B-hörde auf Antrag verabfolgt.

Cassel, den 10. April 1874.

Köuigliche Eisenbahn-zommission dex

zum 1. Juli d. J. ca. 40 Gefangene, welche jeit

Haungoverschen Staatsbahn.