1874 / 94 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 22 Apr 1874 18:00:01 GMT) scan diff

Amerika. (A. A. C.) Buenos Ayres, 17. März. Zwischen der hiesigen Regierung und der von Montevideo ift ein Bruch eingetreten, weil Präsident Ellauri Montevideo on Buenos Ayres {loß und den Uruguay ofen ließ. Prä-

dent Sarmiento \{loß den Uruguay gegen alle Häfen der orientalischen Republik, was große Sensation in Montevideo erzeugte. Es geht indeß heute das Gerücht, daß die Schwierig- keit geregelt werden wird. Nachdem die Gasgesellshaft vergeb- lich von der Munizipalität Zahlung für die Straßenbeleuhtung während der lezten 22 Monate gefordert hatte, {nitt fie am 6. d. die Zufuhr ab. Daraufhin erbrach die Munizipalität das Gashaus und zwang die Arbeiter, die Beleuchtung der Stadt fortzusezgen. Am 11. d. wurden indeß die Polizisten zurück- gezogen, und seidem werden die Straßen durch Petroleum be? leuchtet. Der Vorfall verursachte beträhtlihe Aufregung.

Rio de Janeiro, 26. März. Der Kaiser hat das Urtheil gegen den Bischof von Olinda, das auf 4 Jahre Zwangs- arbeit lautete, in vierjährige einfache Einsperrung verwandelt und die Festung Santa Cruz zu feinem Aufenthalt während der Strafzeit bestimmt. Er \oll mit jeder Rücksicht behandelt wer- den, ausgenommen der Freiheit, die Festung zu verlassen. Gegen- wärtig ist der Bischof in der Festung St. Joao internirt. Der neue Importtarif wird im nächsten Juli in Kraft treten. Das gelbe Fieber hat zugenommen; im Durchschnitt sterben datan täglih vier Personen.

Asien. Ueber die Hungersnoth in Bengalen liegen heute amtlihe und Privat-Telegramme mit günstigeren Nachrich- ten vor. Namentlich deutet das vom 18. d. M. datirte Wochen- Telegramm des Vice-Königs von Indien eine erheblihe Besse- rung in den Ausfichten der Hungersnoth-Distrikte an. Die Früh- jahrsernte ift südlih vom Ganges unerwartet gut ausgefallen, und in anderen Distrikten, wo sie spärlih ausfiel, ist das Defizit bis zu einem gewissen Grade dur eine ausnahmsweise reichliche Mowha-Ernte ausgeglichen worden. Der Statthalter der nord- öftlihen Provinzen drückt feine Ueberzeugung aus, daß man dort der Gefahr vollkommen gewachsen ist, und daß alle Anstalten getroffen sind, um der Hungersnoth wirksam zu begegnen und fie abzuwenden. Im Ganzen find bis jezt nur 21 Todesfälle durch Hunger gemeldet worden. Sir Richard Temples letztes Telegramm aus Durbunga is sogar optimistisher als das des Vice-Königs. Es meldet, daß dem Nothstande nunmehr wirk- sam Einhalt geschehen if. Die physishe Beschaffenheit der bei den Nothbauten beschäftigten Personen hat \sich gebessert. Im Distrikt Durbunga find 227,000 und Mudhubini 195,000 Per- sonen bei den Nothbauten beschäftigt. Weitere Todesfälle find nicht eingetreten.

Afrika. (A. A. C.) Aus der Capstadt wird unterm 16. März berichtet: Das Cap-Parlament wird nicht vor Mitte Mai zusammentreten. Das Resultat der Wahlen is nun be- kannt. Von einer Gesammtzahl von 68 Mitgliedern hatten 37 keine Sigze in der lehten Assembly inne, und 28 hatten nie vor- her gedient. In Natal bildete der Prozeß des rebellishen Stam- mes noch immer das Tagesgespräh. Langalabalcles Verurthei- [lung zu lebenslängliher Verbannung bestätigt sich. Die gegen seine Söhne und die Häuptlinge gefällten Urtheile variiren von sechsmonatlicher Zwangsarbeit bis zu fünfjähriger Transporta- tion. Die Zeitungen von Natal behaupten, daß die von der Regierung gethanen Shritte geboten waren, um einen Ein- gebornen-Aufstand zu verhindern, der für Natal hätte ernstlich werden können, da die Insubordination und die rebellishen Ab- sichten dieses Stammes augenscheinlih waren. Bischof Colenso bezeihnet noch immer den Prozeß als unbillig. Stürmische Witterung verhinderte den Besuh der Diamantenfelder. Es find auf denselben einige große Funde gemaht worden.

Die Nr. 35 des Amts-Blatts der Deutschen Reichs- Postverwaltung hat folgenden Inhalt: General - Verfügung: Vom 18. April 1874. Protestaufnahme bei Postmandaten. Erstat- tung der Kosten der Reisen, welche die Postgehülfen behufs Ablegung des Postamts-Afsistenten-Examens ausführen. Vom 14. April. Ein- richtung eines Eisenbahn-Postamts in Königsberg i. Pr. Dampf- chiffverbindung zwischen Bremen und Hamburg einerseits, und avanna andererseits.

Reichstags - Angelegenheiten.

Berlin, 22. April. In der gestrigen Sizung des Deutschen Reichstages nahm in der Diskussion über den Gesegentwurf, betreffend die Verhinderung der unbefugten Aus- übung an Kirchenämtern, der Bundesbevollmächtigte Dr. Leon - hardt nach dem Abg. Reichensperger (Olpe) das Wort:

Meine Herren! Der Vorredner hat gesagt: die verbündeten Re- gierungen hätten an den Reichstag eine Zumuthung gestellt, an welche früher nie gedacht worden sei. Dies ist jedenfalls eine seh: richtige Bemerkung. Wie erklärt sich das? Die Erklärung is eine gc nz ein- fache. Früher hat auch Niemand daran gedacht, daß Rom die Kühn- heit haben fönnte, das Dogma der Unfehibarkeit zu proklamiren und damit Front zu machen gegen den Staat, der Herr Vorredner hat das Geseß genannt eine Proskriptionsbill oder ein Proskriptionsgeseß; ih

laube, dur solche Namen werden Sie sih nicht einschüchtern lassen.

ie Sahe selbst ist schr einfah. Das Geseß in der Gestalt, wie es Ihnen jeßt vorgelegt ist, liegt auf dem Gebiete des Staatsrects, nicht des Strafrehts. Allerdings hätte die Sache strafrehtlich auf- gefaßt werden können, und dann wäre man gekommen zu Strafen, und zwar zu der Strafe der Verbannung oder, wenn man ältere deutsche Zustände heranziehen wollte, zu der Strafe der Reichsacht. Allein dieser Weg ist nicht eingeschlagen worden aus dem Grunde, weil er bedenklih, weil er mit sehr {weren Folgen verknüpft ist. Was Jhnen jeßt vorgeschlagen wird, meine Herren, die Expatriirung, um mi so auéëzudrücken, ift eine bei weitem viel mildere Maßregel, wie die Verbannung und die Reichsacht. Wer diese beiden Strafen kennt, wird darüber nicht einen Augenblick zweifelhaft sein. Auf dem Gebiete des Staatsrechts liegt nun aber das Gesetz, indem es Jhneu eine Präventivmoßregel vorschlägt. Es ift eine einfache logisd)e und rechtliche Folge, daß, wer das Recht des Staats negict, es sich gefallen lassen muß, daß ihm auch vom Staate sein Ret negirt wird. Eine solche Negurung des Rechts des Staats liegt aber vor; darüber, glaube ich, kann fein Zweifel sein. ___ Ich will nun darüber mit dem Herrn Vorredner nit streiten, in wie weit im Staate das Recht des passiven und sogar des aktiven Widerstandes gegen die Geseße anerkannt werden kann. Jch glaube, daß Niemand gezwungen wird, gegen sein Gewissen das Recht des Staats zu befolgen; er mag sich vom Staate trennen; er wird dann außerhalb des Staates wie Jemard, der nicht zum Staate geh rt, behandelt erden, Lr L

__ Dann hat der Herr Vorredner noch das Gescß ein Ausnahme- peleb genannt. Unstreitig ift das G. seß ein Aufualaegde s es andelt sih auch um Auênahmezustände. Und für Ausnahmezustände paßt selbstverständlich ein Ausnahmegesct.

Dann hat der Herr Vorredner in dieser Beziehung bemerklich ge- macht: solche Ausnahmegefeße würden auch in anderen Fällen gerecht- fertigt sein. Das will ih gar nicht leugnen; aber man macht doch

{ solche prafktische Bedürfnisse find nur hervorgetreten gegen die Bischöfe

und Geistlichen als Verächter des Geseßes. Auch ist es ja ganz einfa, daß die Verleßung des Gesetzes, die Nichtactung des Gejetzes eine ganz verschiedene ist. “Das Geseß wird nit geachtet alle Tage, in jeder Stunde. Jeder, der ein Verbrechen, ein Vergehen begeht, der verleßt und nihtahtet das Gesezg. Aber darum handelt es si hier gar nit, sondern es handelt si hier ganz eiyfach darum, daß direkt das Geseß nihtgeatet wird, daß man sich direkt gegen das Geseßz auflehnt, das ist im Staate eben nit zu dulden, und wer das thut, der ist in der Lage, aus dem Staate entfernt zu werden. Es ist bemerklich gemacht, ebenso wäre es gerechtfertigt, daß auch Duellanten unter diese Ausnahmebestimmungen kämen und expatriirt würden. Das if ganz etwas Anderes, der Duellant achtet das Geseß nicht; aber das Reht des Staates, Geseße über das Duell zu geben, das mißactet er nit, das erkennt er an. Die Bischöfe aber negiren das Recht des Staates, Gesetze zu geben, und daneben mißachten sie die Geseße. Grundsäßlih, meine Herren, würde man sfagen: die eigentlich richtige Maßregel is die der Expatriirung; wer im Staate sich den Gesetzen desselben nicht unterwirft, den seßt man aus. Wenn nun grundsäßlih diese Strafe niht im Geseß aufgestellt worden ist, so ist das wieder lediglich ge- schehen aus Rücksichten der Milde; Milde hat man walten lassen ge- gen die Konsequenz des Rechts, man will erst die Jnternirung in An- \pruch nehmen und nur im äußersten Fall: zu dem grundfäßlih“allein korreften Mittel der Expatriirung schreiten. Ich glaube deshalb, daß von dem Standpunkte des Staatsrechts der Gejeßentwurf durchaus gerechtfertigt ist in allen seinen Theilen.

_ Dem Reichstag ist folgender Entwurf eines Ge- seßes, betreffend’ die Erwerbung eines Dienstge- bäudes für das Reihs-Eisenbahn-Amt, voraelegt worden.

Vir Wilhelm, von Sottes Gnaden Deutscher Kaiser, König

von Preußen 2c.

verordnen im Namen des Deutschen Reichs, nah erfelgter Zustimmung des Bundesraths und des Reichstags, was folgt:

Einziger Artikel. Der Reichskanzler wird ermächtigt, zum An- kaufe des zu Berlin in der Linkstraße Nr. 44 belegenen Grundstüs und zur inneren Einrichtung des darauf befindlihen Gebäudes als Dienstgebäude für das Reichs-Eisenbahn-Amt einen Betrag bis zur Höhe von 168,000 Thlrn. zu verwenden.

_ Die Mittel zur Deckung dieses Betrages sind, bis zur Bereit- stellung dur d-n Reichshaushalté-Etat, aus den bereitesten Beständen der Reichskasse zu entnehmen.

Urkundlich 2c.

Gegeben 2c.

Kunst, Wissenschaft und Literatrr.

Berlin, 22. April. Der Direktor der Kunstakademie zu Karls- ruhe, C. F. Lessing, ist hier angekommen, um an der Konferenz der Direktoren sämmtlicher deutschen Kurstakademien theilzunehmen, welche gestern hier zusammengetreten ist. :

Am 14. d. Mts. starb, wie {on gemeldet, zu Göttingen der Senior der Juristenfakultät, der Geheime Justiz-Rath und Pro- fessor Dr. Georg Julius Ribbentrop. Der Verstorbere wurde am 2. Mai 1798 zu Bremerlehe geboren, erhielt seine Schulbildung zu Stade, Braunschweig und Cassel, studirte vom Jahre 1814 an zu Göttingen und Berlin Jurisprudenz, wurde von 1817 bis 1823 Accessist bei der Universitätsbibliothek in Göttingen und erhielt am 25, Sep- tember 1819 die juristische Doktorwürde. Im Jahre 1822 wurde er außerordentlicher Beisißer des Spruchkollegiums, am 26. April 1823, noch nicht 25 Jahre alt, außerordentliher und am 25. Februar 1832 ordentlicher Professor der Rehte an der Georgia Augusta. Später wurde ihm der Charakter als Hofrath und als Geheimer Justiz-Rath verliehen. Weniger als, Scriftsteller, wie als Lehrer im Gebiete des römischen Rechts bekantt, hat er in seiner über 50 Jahre währenden akademischen Laufbahn als Dozent eine nußbringende Thätigkeit ent- wickclt und viele Schüler herangebildet.

Ueber die Größenverhältnisse und das annähernde Gewicht der Kaiserglodcke, deren Inschrift lautet: „Die Raisee Glocke beth ich; des Kaisers Ehre preis” ih. Auf heil’ger Warte steh" ich: Dem Deutschen Reich erfleh' ih: Daß Fried' und Ehr ihm Goit bescheer*, werden folgende Angaben gemaht: Die senkrechte Höhe der Glocke beträgt 4,40 Meter, der untere Durchmesser 3,50 Meter, der Um- fang 10,85 Meter. Die Glocke hängt an einer Schraube; an diese Schraube ist auch der Klöppel (Scchwengel) angehängt. Die Schraube wiegt 500 Kilo, d. i. 10 Centner, der Klöppel ist lang 3,30 Meter und wiegt 800 Kilo, d. i. 16 Centner. Der Glocken- mantel ift dick: unten 27 Cm., oben 10 Cm. Zum Guß der Glocke waren an Metall nöthig: 22 große Kanonenläufe und etwa 100 Centner Zinn. Das Gewicht der ganzen G!ocke beträgt über 25,000 Kilo, das find 500 Ctr., und hâtte somit die Kaiserglocke fast dasselbe Gewicht, wie die große Glocke zu Toulouse, welche 510 Ctr. wiegt. (Die Glocke auf dem Stephanéthurm in Wien, die 1711 aus eroberten türkishen Kanonen gegossen, wiegt nur 368 Ctr, die zu Er- furt, 1497 gegossen, 281 Ctr., die zu Breslau, 1508 gegossen, 220 Ctr., die zu Santiago di Compostella 300 Ctr., die der Domkirche zu Mailand 300 Ctr., die des Münsters in Bern 240 Ctr, die 1563 zu Moskau gegossene 440 Ctr.) Die Kaiserglocke wird bis Ende Juni den Rhein hinunter an“ ihren Bestimmungsort gebracht werd-n.

__ Slorenz, 20. April. Das vierhundertjährige Jubi“ läum der Geburt Michel Angelso?s -wird erst im as

„gefeiert werden, da die Resultate neuer Forschungen als das Geburts-

jahr das Jahr 1475 mit großer Wahrscheinlichkeit festgestellt ha Der Tag ist noch nicht bestimmt. * O 0, Nach Mittheilung des „Giornale di Padowa* hat man einige noch niht gedruckte Sonnette Petrarca’s aufgefunden, welche O e bevorstchenden Jubiläumefeier des Dichters veröffentlicht wcr- en sollen.

| Landwirthschaft.

Berlin, 22. April. Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlich preußishen Staaten ver- anstaltet am 2., 3. und 4. Mai in der Reitbahn der Tattersall- Gesellschaft, Georgenstraße 19, eine große Ausstellung für alle

Produkte des Gartenbaues und mit der Gärtnerei irgendwie in Be-

ziehung stehenden Gegenstände. (W. T. B.) Nach den bei dem

L Washington, 20, April. Vepartement der Landwirthschaft eingegangenen Berichten ist der oggensaat in den Unionsstaa-

Stand der Weizen- und R ten ein ganz vorzüglicher, der zu den besten Hoffnungen berechtigt,

Die Fläche des kultivirten Landes hat sich um 8 % vermehrt. Gewerbe und Handel.

Unter den Industriezweigen Deutschlands nehmen die Bau m- wollen- und Wollenwaaren-Industrie eine besonders her- vorragende Stelle ein, und es dürfte deshalb von Interesse sein, die Bedeutung und Entwickelung beider in Ziffern, soweit dies überhaupt möglih ist, näher darzulegen. Die Vaeikehréübersichten des Deut- schen Zollgebiets für das Jahr 1873, welche das Kaiserliche statistische Amt jeßt veröffentlicht, gewähren das hierzu erforderliße Material, und geben wir nah demjelben die nachfolgenden Zusammenstellungen über die Ein- und Ausfuhr von Rohftoffen, Garnen und Zeugwaa- ren, soweit sie die vorgenann:eu Gewerkszweige betreffen, für die Jahre 1863—1873. Bei Benußung der betreffenden Zahlen darf allerdings nicht übersehen werden, daß im Laufe dieser Zeit das Deutsche Zollgebiet sich mehrfach r p s hat, so im Jahre 1867 durch den Anshluß von Schleswig-Holstein, im Jahre 1868 durch den Anschluß von Lauenburg, den beiden Mecklenburg und Lübeck, und

Gesetze nur dann, wenn praktishe Bedürfnisse dafür vorliegen, und

1) Rohe Baum- 2) Baumwollen- E N __garn. waaren. Einfuhr. Ausfuhr. Einfuhr. Aus3fuhr. Einfuhr. Ausfuhr. Ctr. Gir. Ctr. Cir. Ctr. Ctr. 238,700 161,400 72,000 8,000 74,800 258,600 139,400 74,800 7,100 177,500 232,900 198,300 79,100: 13,200 155,500 383,000 254,200 76,900 12,900 158,500 916,000 291,800 86,890 16,500 185,100 789,400 341,900 98,900 27,300 245,500 936,400 313,200 66,900 28,500 198,600 482,700 285,800 67,800 26,100 208,000 1,095,000 429,000 77,500 40,200 188,000 637,500 456,900 98,800 49,1Cc0 221,100 _1,163,800 436,409 97,800 55,200 188,500 Schafwolle. 5) Wollengarn. 6) Wollenwaaren. Ausfuhr. Einfnhr. Ausfuhr. Einfuhr. Ansfuhr. Cir. (Gtr. Ctr. Ctr. Ctr. 153,900 225,400 34,2 61,100 270,900 154,800 227,200 38,400 28,100 226,800 160,000 238,100 32,7v0 41,400 257,000 276,500 195,900 40,300 37,400 266,100 240900 234,900 80,400 53,700 293,800 394,300 271,500 73,900 76,400 296,400 420,800 300,700 94,500 90,100 315,000 374,900 282,800 92,500 119,900 371,400 610,000 392,800 104,800 161,509 371,200 1,216,400 512,800 344,300 114,900 174,200 370,900 1,088,700 249,000 329,200 104,900 149,400 361,600 Als ein Merkmal der hohen Entwickelung der deutschen Baum- wollen- und Wollen-Industrie tritt in den vorstehenden Ziffern die gemeinsame Erscheinung hervor, daß bei den Rohstoffen und den Garnen die Einfuhr, dagegen bei den Zeugwaaren die Ausfuhr in bedeutendem Maße vorgeherrsck{t hat. Im Uebrigen haben aber beide Industriezweige weniger für den auswärtigen Markt, als viel- mehr für den vermehrten Bedarf des Inlandes gearbeitet. Denn die Auéfuhr fertiger Baumwollen- und Wollenwaaren hat im Verlaufe des leßten Jahrzehnts keine erbeblihen Fortschritte gemacht.

Verkehrs-Anstalten.

__ Liverpool, 21. April. (W. T. B.) -Das heute von Santos hier ‘angekommene Schif „Covenanter“ hat am 16. d. den Dampfer „Teutonia“ von der westindischen Linie der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Aktiengesellschaft auf 49° nördlicher Breite und 15° west- licher Länge mit gebrochenem Hauptschaft angetroffen und angesprochen. s Dp war unter Segel und steuerte den Cours nah Osft- nordost.

Aus dem Wolff'\schen Telegraphen-Büreau. __ St. Petersburg, Dienstag, 21. April, Abends. Einem jüngeren Bruder des Khans von Khiwa if gestattet worden, als Fähndrih in ein Dragoner-Regiment einzutreten.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 23. April. Opernhaus. (100. Vorftellung.) Zum erfien Male wiederholt: Aida. Oper in 4 Akten von G. Verdi. Text von GhHislanzoni, deutsch von Iulius Schanz. Ballet von Paul Taglioni. Anfang 7 Uhr. Hohe Preise.

Schauspielhaus. (109. Verstellung.) Pitt und Fox. Lust- spiel in 5 Aufzügen von Rudolph Gottschall. Anfang halb 7 Uhr. Mittel-Preise.

Donnerstag, 23. April. Im Saal-Theater des Königlichen Schauspielhauses. Vierundsehszigste Vorstellung der französi- {hen Schauspieler-Gesellshaft. Cinguième représentation de: Les ‘trois chapeaux. Comédie en trois actes par Mr. Alfred Hennequin.

Freitag, 24. April. Opernhaus. (101. Vorstellung.) Hamlet. Große Oper in 5 Akten und 7 Tableaux nach Shakespeare. Musik von Thomas. Ballet von P. Taglioni, Gertrude: Frl. Lammert. Ophelia: Frl. Grossi (leßtes Auftreten derselben vor ihrem Urlaube). König: Hr. Salomon. Hamlet: Hr. Bey. Laërtes : Hr. Schott. Geist: Hr. Fricke. Anfang halb 7 Uhr. Mittel-Preise.

__ Schauspielhaus. (110. Vorstellung.) Was ihr wollt! Lust- spiel in 4 Akten von Shakespeare. Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.

Fele&raczrtaiactie SYterunz e reriCmte,

3) Vaumwollen-

Einfuhr. j Ctr.

1863 1864 1865 1866 1867 1868 1869 1870 1871 1872 1873

815,400 1,258,600

i

Allgemeine Hiramelgs- ansicht,

[Bar | Abw Temp. | Äbvw ¡P.L/ v.M| R. M M.

21. April,

76 INO, Sark

22, April. S S, schwach. ¡wenig bewölkt,

0., schwach, |Regen.!)

Windstille, ‘bedeckt,

Windstille. bedeckt.

SW., schw. |sehr bewölkt.

WSW.,, lebh. wenig bewölkt,

S, lebh. bedeckt.

S, lebhaft. bedeckt.

I , gch, | —2?)

S, schw. | 8

W., mässig. |bewölkt,

SSW,, schw, heiter.

W., schw, | heiter.

7'Constantin. |340,0/ schön. THaparanda .1333,0| E 7\Christians. .331,7| TiHernösand ./333,9| 7Helsingfors. 334.9; 7|Petersburg . 335,1! 7'S8tockholm . 335,4 7 Skudesnäs, .'334,0 7/O0xöe 339,4| 8'Fredericksb | 8'Helsingörx. .| | 7Moskanu 329,9 T7\Flonebarg . 337,1 T|EöBnige*ergz.!338,4 6|Danzig. .. ./338,8|— 6|Puttbus, 336,9 7\Kieler Haf. 340,1 7\Cöslin .…. 1338.7 6|Weserleuch. 337,9 7\Wilhelmsh, 336,2 6|Stettin ., ..1336,5 7 Gröningen ./338,1 6/Bremen ,..337,5 7T|Helder . . .338,9 GiBéerlin …., 1337,89 6|Poses .. ...334,5 EiMtinstsr .… .1335,6 6|Torgasz …. 335,8 G6|Ereslas .,1334,1 7/Brügss? . . :/336,8| 6/Cöln 336,4| 6|Wieszbaic:: 334,2) G| atibor . 330,0 G/Ttier/.... 1383,24 7¡Cherbourg 338,4 (\Hayré .. .,1898,2 7\Karlsrahe, ./334,3 7|Paris 538,3! t, Mathieu/339,1/ 7 Constantin, 339,8!

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S0, schwach., ganz heiter.

N., s. schw. heiter,

S,, s. schwach. heiter #4)

SSO., schw, [ganz heiter.

|NW., schw. ‘heiter. |ONO., schw. |schön,

,7/80., mässig. heiter.

[S0., schw. [völlig heiter.

|[W., s. schw. heiter.

|O.„«schw. (heiter, neblig.

¡Windstille, trübe.

S0, fast stille. trübe.

SW , mässîg. ‘heiter.

|S80., stille, |bewölkt.

|NNO0., bew. trübe.

[NO0., stille. ‘schön,

!) Gestern Abend Regen. *) Gestern Nachmittag WNW. mässig. 3) Strom S. Gestern Nachmittag WNW, schwach. Strom N. #‘) Gest. Mittag 1°,4°. .-

Redaktion und Rendantuc: Schwieget.

Berlin: Veriag der Expedicion (Kessel), Druck: W. Elsner.

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seit dem 1, Januar 1872 durch den Zuwachs von Elsaß-Lothringen.

Drei Beilagen (einschließlich Börseu- und Handelsregister-Beilage Nr. 58.)

Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals-Auzei

Berlin, Mittwoch, den 22. April

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Inseraten-Erpedition des Dentshen Reichs-Anzeigers änd Königlich Prenßishen Staats-Anzeigers: Berlin, helm-Straße Nr. 32.

1. SteZbriefe und Untersuhung3-Sachen. . Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vo1- ladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c. 2

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Steckbrief. „Gegen den Kaufmaun Paul Schmidt ift die gerihtlihe Haft wegen Urkunden- fälshung, Unterschlagung und Diebstahls in den Af- ten 8. 432 de 1874, Kommission II., beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt wer- den können. Es wird ersucht, den 2c. Schmidt im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm \ich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei-Direktion hierselbst ab- zuliefern. Berlin, den 18. April 1874. König- lihes Stadtgeriht Abtheilung für Untersuchungs- Sachen. Kommisfion 11. für Voruntersuhungen. Be- schreibung. Alter: 24 Jahr, geboren am 24. März 1850, Geburtsort : Neuraß a./O. Größe: 5 Fuß | 5 Zoll 6 Strich. Haare: dunkelblond. Augen: blau. Augenbrauen: dunkel. Nase: gebogen. _Kinn und Muyd: gewöhnlih. Gesichtébildung: länglihch. Ge- sihtsfarbe: blaß. Zähne: gut. Gestalt: schlank. Sprache: deutsch, französisch und englis.

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

[1522] Konkurs-Eröffnung.

Ueber das Vermögen der Kauffrau Emilie Preuß, geb. Homann, (Firma E, Preuß junior) in Drengfurt ift am 11. April 1874, Nachmittags 5 Uhr der fkaufmänuische Konkurs eröffnet und der Tag der Zahlungseinstellung auf den 16. März 1874 festgeseßt. i i

Zum einstweiligen Verwalter der Masse ift der Buchhalter Julius Meyers hier in Rastenburg wohn- haft, bestellt. u

Die Gläukiger des Gemeinschuldners aufgefordert, in dein auf

den 28. April 1874, Vormittags 12 Uhr, in unserm Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. I., vor dem Kommissar Herrn Kreisgerichtsrath Hilbert, anbe- raumten Termine ihre Erklärungen und Vorschläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Bestellung eines andern einstweiligen Verwalters ab- zugeben. N

Allen, welche von dem Gemeinshulduer etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen im Besiß oder Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas verschulden, wird aufgegeben, Nichts an denselben u verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besitz der Gegenstände

bis zum 1, Iuni 1874 einshließlich dem Gericht oder dem Verwalter der Masse An- zeige zu machen, und Alles mit Vorbehalt ihrer etwaigen Rechte ebendahin zur Konkurêmasse abzu- liefern. - : i

Pfandinhaber und audere mit denselben gleich- berechtigte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besiße befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu mah. i

Zugleich werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als Konkursgläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, dieselben mögen } bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür ! verlangten Vorrechte

bis zum 19. Mai 1874 einschließlich bei uns \chriftliß oder zu Protokoll anzumelden, und demnächst zur Bs der sämmtlichen inner- far der gedachten Frist angemeldeten Forderungen,

o wie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Da g Pra

am 2, Iuui 1874, Bormittags 10 Uhr, in unserem Gerichtélokal, Terminszimmer Nr. IL., vor dem genannten Kommissar zu erscheinen.

Nach Abhaltung dieses Termins wird geeigneten- falls mit der Verhandlung über den Akkord verfal- ren werden. Ds tat

Mer seine Anmeldung sch{riftlich einreiht , hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen bei- zufügen. L O

Jeder Gläubiger, welher nicht in unserem Ge- rihtsbezirk wohnt, muß bei der Anmeldung feiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten auswärtigen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten an-

eigen. 5 : Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die hier wohnhaften Rehtsanwalte Justizrath Erler und Rechtsanwalt Loeffke zu Sahwaltern vor- geschlagen. ;

Rastenburg, den 15. April 1874.

Königliche Kreisgerichts-Deputation. Hilbert.

werden

1597 l dh dem Konkurse über das Vermögen des Kaufmanus Carl Fricdrich Koslowski zu Brom- berg ist von dem Kaufmann Samuel Levy hier eine erderans vgn 110 Thlr. 5 Sgr. nachträglich ange- meldet. j Der Termin zur Prüfung dieser Forderung ist auf den 7. Mai cr., Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Kommissar im Termins- zimmer Nr. 38 anberaumt, wovon die Gläubiger, welche ihre Forderungen angemeldet haben, in Kennt- niß geseßt werden. ; Bromberg, den 17. April 1874 Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Der HaBNE Le Konkurses. ath.

[1608] Bekanutmachung.

. Verloosung, Amertisation, Zinszahlung u. \. w. von éffentlichen Papieren.

, Oeffentlicher Anzeiger.

5. Industrielle Etatlifsements Fabriken u. Gro5handel 6. Verschiedene Bekanntma&ungen. /

7. Literaris&e Anzeigen.

3. Fazmilien-NaSrichten.

E E e in Berlin, Leipzig, amburg, Frank- h 0. Aüruberg, Straßburg, Zürih und Stuttgart.

Fulerate nimmt an dieautorisirte Anaoncen-Erpedition vou

reslan, Halle, Prag, Wien, München,

9.” Central-Handel8-Register. Erscheint in sepa- rater Beilage.

hierselbst, sowie über das Privatvermögen der beiden Gesellschafter, Kaufleute Ludwig und Iacob Bloch, ift der Kaufmann Paul Zorn zum definitiven Ver- walter der Massen bestelit worden. Breslau, den 11. April 1874. Königliches Stadtgericht. Abtheilung T.

[1590] Bekanutmachung. Der Konkurs über das Vermögen des Kauf- mauns3 Lothar v. Kornaßki hier, Bisckofstraße Nr. 19, ist beendigt Breslau, den 11. April 1874.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung I.

[1601] Bekauntmachung.

In dem Konkurse über das Vermögen des Tuch-

machermeisiers Iulins Engel zu Berge ist der

Kaufmann Heinrich Senftleben bierfelbst als defini-

tivecr Verwalter der Masse bestellt worden.

Forst, den 14. April 1874. : Königliche Kreisgerichts-Deputation.

[1584] Bekanntmathung. /

Der Koukur3 über das Vermögen des Stein-

seßermeisters Friedrich Fabian zu Calbe a. S.

ist durch rechtékräftig bestätigten Akkord beendigt

worden. E

Calbe a. S. den 17. April 1874. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Ry é , L

[1175] Subhastations-Patent. Das dem Gutsbesißer Friedrich Lasfe zu Berlin gehörige, zu Herzfelde belegene, im Hypo- thekenbuch von Herzfelde Band IV. Nr. 19, Seite 214, verzeichnete Landgut, weichem die Krugschenk- gerehtigkeit zusteht, nebst Zubehör soll

den 2. Inni 1874, Mittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Wege der nothwendigen Subhastation ösff-nilich an den Meistbietenden ver- steigert, und demnächst das Urtheil über die Erthei- lung des Zuschlags

den 3. Iuni 1874, Mittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtéstelle verkündet werden.

Das zu versteigernde GrundstückX ist zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Slächenmaß von 226 Heftaren 20 Aren 90 Qu:- Metern mit einem Reinertrag von 8465!/199 Thlrn. und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nußungs- werth vcn 268 Thlrn. veranlagt. Auszug aus der Steucerroll- und Hypothekenschein, ingleichen etwaige Abschàat: g», andere das Grundftück betreffende Natio augen und besondere Kaufbedingungen find in cem Bureau IV. einzufschen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypcthekentuch bedürfende, aber nicht einçe- tragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, diesclben zur Vermeidung der. Präklu- sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Alt-Laudsberg, den 20. März 1874.

Königliche Kreisgerichts-Deputation. Der Subhastations - Richter.

[159%] Oeffentlihe Vorladung.

Das Direktorium der Ritterschaftlichen Pri- vatbank in Pommern zu Stettin hat gegen die Handelsgesellshaft Le Nonse & Co,, Wilhelms- straße Nr. 53- und die beiden Inhaber diejer Handlung :

1) den Kaufinann Iohann Gricz de Ronse, 2) ven Kaufmann Arthur Leistner, : unter Ueberreihung des von Gf. Seelow ausgestell- ten, von de Ronfe & Co. acceptirten Wechsels vom 27. Juni 1873, über 970 Thlr. 264 Sgr. lautend, zahlbar am 27. September 1873, die Klage auf Zablung dieses Wechselbetrages nebst 6 pCt. Zinsen seit dem 27. September 1873, 5 Thlr. 10 Sgr. rotestkosten, 3 Thlr. 13 Sgr. Ricambiospesen und

Bts und 3 Thlr. 7 Sgr. Provifion angestrengt.

Die Klage 1st eingeleitet, und da der jeßige Aufent- halt des Kaufmanns Johann Gricz de Ronse und des Kaufmanus Arthur Leistner unbekannt ift, 10 werden diese hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem zur Klagebeantwortung und weiteren mündlichen NBerhandlung der Sache auf den 1. September 1874, Vormittags 10 Uhr, por der unterzeichneten Gerichtsdeputation im Stadt- Gerichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 67, anstehenden Termine pünktlich zu erscheinen, die Klage zu beantworten, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen und Urkunden im Orginal einzureichen, indem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksiht genommen werden kann. / i

Erscheinen die Beklagten d bestimmten Stunde nit, fo werden die in der Klage angeführten That- jachen und Urkunden auf den Antrag der Klägerin in contumacium für zugestanden und anerkannt erachtet, und was den Rechten nah daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen die Beklagten ausgesprochen werden.

Berlin, den 16. April 1874. e Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

Prozeß-Deputation Il.

[1068] Oeffentlihe Bekanntmahuug.

Der von der Königlichen Bank-Kommandite zu Frankfurt a. O. unter dem 12. Januar 1872 aus- gestellte Pfandschein Nr. 3143, lautend über einen von dem Rittergutsbesißer B. Blütchen

Jn dem Konkurse über das Vermögen der Han- delsgesellshaft L. L I. Bloch, Holteistraße Nr. 26

loren gegangen. Alle Diejenigen, welche auf den ge- dachten Rentenbrief und den darüber ausgestellten Pfandschein als Eigenthümer, Cesfionarien, Pfand- oder sonstige Briefinhaber Ansprüche zu machen baben, werden hierdurch aufgefordert, dieselben vor oder spätestens in dem auf

vor dem Herrn Kreisrichter Hackel in unserem Ge- rihtsbäâude, Logenstraße Nr. 6 hierselbst, Zimmer Nr. 48 anberaumten Termine anzuzeigen, widrigen- falls sie mit ihren Ansprüchen werden ausgesc{lossen und der Pfandschein durch Eikenntniß wird für er- loschen erflärt werden.

Frankfurt a. O., den 14. März 1874.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

[1282] _ L EOA é : In Sachen, betreffend das Debitwesen des Tuch- machermeisters W. Wusterhausen hierselbft,

steht auf Freitag, deu 12, Iuni d. I,., : Bormittags 10 Uhr, Liquidationstermin und auf - Freitag, den 83. Inuli d. I,, Bormittags #10 Uhr,

ein Termin: 1) zum Versuch der gütlichen Aufgreifung des Debit- wejens, 2) zur Erklärung der Gläubiger über die angemel- deten Forderungen und 3) zur Prieritätédeduftion vor Großherzoglihem Stadtgerichte hierselbst an, wozu die interessirenden Gläubiger unter den geseß- lichen Nachtheilen hierdurch geladen werden. Fürstenberg, den 20. März 1874. Großherzogliches Stadtgericht, G. Horn.

In dem Depositorio des unterzeichneten Kreisge- richts befinden sich folgende, vor länger als 56 Iahren niedergelegte Testamente: a. des Ein- wohners Johann Ftiedrih Klage uud dessen Ehe- frau Marie Dorothee, gebornen Geßner, früheren Wittwe Rebetti aus Brandenburg, vom 14. Mai 1860, b. des Lehnschulzen Gottfried Hinße und dessen Ehegattin Charlotte Wilhelmine, gebornen Neumann, auz Deeß, vom 13. März 1817, c. des Hutfabrikanten Buhheim und dessen Ehefrau, ge- bornen Ernst, aus Brandenburg, vom 13. Dezember 1817. Da bis jeßt die Publikation dieser Testa- mente weder nachgesucht, noch dem Gericht sonst von dem Leben oder dem Tode der Testatoren etwas Zu- verlässig:s bekannt geworden, so wird solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht und werden die Interessenten aufgefordert, binnea spätestens 6 Mo- naten die Publikation derselben nachzusuchen.

Braudeuburg, den 15, April 1874.

Königliches Kreisgericht.

[1397] Ediftalcitation. :

Der Dieustknecht Karl Iulius Linde, am 19. Juli 1827 zu Altgurkowshbruch geboren, ein außer- eheliher Sohn der Hanne Christiane Linde, später verehelihten Klinder, hat zu Marien 1861 seinen Dienst bei dem Mühlenbesißer Jaeckel zu Kupfer- brück verlassen und seit dieser Zeit von scinem Leben und Aufenthalt keine Nachricht gegeben. Er sowohl als seine Erben und Erbeserben werden deshalb auf- gefordert, sih spätestens bei dem unterzeichneten Ge- richt im Termine am

28. Januar 1875, Bormittags 10 Uhr,

zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung des Dienstknechts Karl Julius Linde ausgesprochen wird.

Friedeberg N.-M., 2. April 1874.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

In unserem Depositorio befindet sich der Erb- vertrag der Schwertfegerschen Eheleute vom 8. Dezember 1817 aus dem Archive des ehemaligen Domkapitels-Gerichts. Der unbekannte Erbe wird aufgefordert, die Publikation zu beantragen.

Merseburg, den 17. April 1874.

Königliches Kreisgericht. IL. Abtheilung.

Berkáufe, Verpachtungen,

Submissionen 2c

LOeA

3200 Hektoliter Shmiedekohlen“ werden in öffentliher Submission Mittwoch, den 6. Mai, Bar tons 10 Uhr, in unserm Geschäftsbüreau vergeben. ersiegelte Offerten mit der Aufschrift : „Submission auf Shmiedekohlen“ find bis zu diesem Termine einzureichen. Lieferungs-Bedingungen find im Bureau einzvsehen und gegen Erstattung

der Kopialien abschriftlih zu beziehen.

Danzig, den 16. April 1874.

Direktion der Artillerie-Werkstatt.

[1587] naue. 5

Die Oekouomie des hiesigen Königl, Schul- [ehrer-Seminars für etatsmäßig 80 Seminaristen foll vom 1. September c. ab zunächst auf 1 Jahr an den Mindestfordernden kontraktlich ausgethan werden. Hierzu steht ein Lizitations-Termin auf Sonnabend, den 9. Mai c., Nahm. 2 Uhr, hier im Seminare an, zu welchem Unternehmungs- lustige eingeladen werden. Die E E Versagung des- Zuschlages behält fich das Königl. Provinzial-Schul-Kollegium in Königsberg unbedingt vor.

Am Schlusse des Lizitations-Termins erlegt jeder der 3 Mindestfordernden 200 Thlr. Kaution baar

den 1. Iuni d. I., Mittags 12 Uhr, zum 7, Mai cr. täglich Nachmittags zwischen 2 bis

4 Uhr eingesehen werden.

sonstige Entschädigung, bis der Zuschlag erfolgt ift;

darauf erhalten die übrigen Bewerber ihre Interims- Kaution auf ihre Kosten zurückgestellt. Die Lizita- tionsfkosten trägt Derjenige, welhem der Zus(lag ertheilt wird.

Die kontraktlihen Bedingungen können hier bis

Graudenz, den 18. April 1874. Iordau, Seminar-Direktor.

[1451]

I 7 E ‘7° D p! ger L Tilfit-Memeler Die Ausführuug der Pflasterarbeiten auf den Babnhöfes Pogegen und Stonischken mit zusammen 3849 Quadratmeter Kovfstein- und 5807 Quadrat- meter Rundstein-Pflaster, inklufive Lieferung der hierzu erforderlichen Kop'steine, foll in zwei Loosen im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden. Portofreie Offerten werden bis zum Termin Donnerstag, den 30. April cr., Vormittags 10 Uhr, im Bureau des Unterzeichneten entgegen genommen. Zeichnung und Bedingungen liegen daselbst zur Einsicht aus und kênnen leßtere auch abschriftlich gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden. Tilsit, den 9. April 1874. Der Königliche Baurath. Such e.

p 7E , L! d ri " ,

Königlich Niederschlesisch-Märkische LLLNS) n Eisenbahn. Die Maurer-, Zimmer- und Dachdecker-Ar- beiteu nebst Material - Lieferung zur Erweiterung des Stationsgebäudes auf Bahnhof Gottesberg sollen verdunugen werden.

Zux Eröffnung der Offerten ift Termin auf Dounersiag, den 30. April 1874, Bormittags 11 Uhr,

im Büreau der V. Betriebs-Inspektion hier, anbe- raumt, wo auch die Zeichnungen und die Bedingun- gen eingesehen, und Formulare zu den Offerten, gegen Erstattung von 15 Sgr. Schreibgebühren bis zum 27. April cr. bezogen werden können. Hirschberg, den 20. April 1874. Der fomm. Betriebs-Inspektor. Otio.

Bekanntmathung.

- - = S Hannoversche Staatsbahn. Die in der Zeit vom 1. Juli 1874 bis ultimo Juni 1875 auszuführende Lieferung von 6000 Doppelladungen gesicbten Stükohlen, 6240 ë melirten Kohlen zur Leko- motivfeuerung, 350 ü Ofenkohlen und

260 2 Schmiedekohlen, soll im Wege öcffentlihec Submission vergeben wer- den. Offerten darauf sind bis zu dem auf

Dienstag, den R 1874, Vormittags

r, anberaumten Termine portofrei, versiegelt und mit der Aufschrift : „Submission auf Lieferung vou Steinkohlen“ an den Unterzeichneten einzureichen.

Die Lieferungsbedingungen können in dem Bureau desselben eingesehen, auch auf portofreie, an diejen zu richtende Requifitionen bezogen werden.

Hannover, den 17. April 1874.

Der Königliche Ober-Betriebs-Inspektor. A. Reitemeier.

[1583]

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. st. w. von öffentlichen Papieren.

[1600] Bekanntmachung. / Mit Bezug auf die Verordnung vom 16. Juni 1819 und das Allerhschste Privilegium vom 5. Juli 1867 wird bekannt gemacht, daß die Krotoschiner Stadtobligation Läitt, B. Nr. 9 über 50 Thlr. gestohlen worden ist. i Die Amortisation wird bei dem kompetenten Ge- rihte seiner Zeit erfolgen, falls die Obligationen nicht etwa inzwischen ermittelt werden sollte. - 3 Krotoschin, den 17. April 1874.1 Der Magistrat.

F ch Ä "74 Ka -

[1594]

Die auf das Leken des Herrn Frdr. Ludwig Hecht in Berlin unterm 18. Februar 1863 aus- gestellte Police Nr. 16812 zum Betrage von

lr. 500, —. ift angeblih verloren gegangen und wird Jeder, der e Ansprüche an obige Police zu haben vermeint, hiermit aufgefordert, solche sofort und spätestens bis zum 20. Iuli c, bei der unterzeichneten Direktion geltend zu machen, da die Annullirung besagter Police beantragt worden ift.

Hamburg, den 16. April 1874. »

Die Direktion der Lebens- und Pensions-Versiche- rungs-Gesellshaft „Janus“.

u Alt-Doebern hiuterlegten Brandenburgischen Nentenbrief von 6009 Thlr, ift angeblich ver-

zur Seminarkasse ohne Anspruch auf Zinsen oder

Mieth. Aug. Wm. Schmidt.