1874 / 108 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 08 May 1874 18:00:01 GMT) scan diff

Die ZweiteFKammer beschäftigte sh heute mit der Eisenbahnvorlage und den eingegangenen Eisenb etitio- nen, worüber von der Finanzdeputation Abtheilung B. durch Abg. Starke (Shmölen) ein umfassender Bericht erstattet wor- den ist. Von Neuem wurde in dritthalbstündiger allgemeiner Debatte die Frage, ob dem Staats- oder dem Privateisenbahn- bau oder einem gemishten Systeme der Voxzug zu geben sei, von den Abgg. Dr. Heine, Günther, Kirbah, Schnoor, Jordan, dem Referenten und Anveren erörtert. Finanz-Minister Freiherr von Friesen erklärte in einer Erwiderung auf die Aeußerungen des Abg. Kirbah, daß die Befürchtung eines Stillstands im Bahnbau nicht begründet sei, da ja der Staat noch eine Reihe von Jahren an bereits unternommenen Bahnen zu bauen habe; die Erfahrungen der lehten Zeit nöthigten frei- lih, von den Gesellshaften, die man fkonzessionire, wirksamere Garantien, als bisher, für die wirkliche Ausführúng der fonzessionirten Linie zu fordern. Ein gewisser Shug gegen Konkurrenz sei überhaupt nothwendig, wenn man Bahnen haben wolle. Die Regierung sei weit entfernt, jede Konkurrenz gegen Staatsbahnen überhaupt ausschließen zu wollen; nur dagegen müsse sie die Staatskasse und die Steuerpflihtigen s{hüßen, daß nit neben einer bestehenden Staatsbahn zwischen denselben End- punkten eine neue Bahn lediglich zu dem ausgesprochenen Zwede gebaut werde, den Verkehr der Staatsbahn an si zu ziehen. Mit größter Entschiedenheit wies der Minister den vom Abg. Schnoor der Regierung beiläufig gemachten Vorwurf zurü, daß die zum Bau der Linie Chemniz-Aue-Adorf konzesfionirte Gesellschaft durch die ihr von der Regierung gestellten er- \{chwerenden Bedingungen in die Lage gebracht worden sei, niht weiter bauen zu können; die Vorlage, welche die Regierung über das Resultat der mit dieser Gesellschaft {chwebenden Ver- handlungen den Kammern demnächst machen werde, werde die Nichtigkeit dieses Vorwurfs beweisen. Betreffs der im Bericht und von mehreren Rednern, namentlich den Abgg. Kirbah und May eròörterten Frage der Sekundärbahnen, bemerkte der Minister, daß er von Nebenbahnen nur unter der Vorausseßung einen wesentlihen Nuzen ih versprehe, wenn dieselben nicht

\owohl als Eisenbahnen zweiter Klasse, sondern als verbesserte _

Chausseen aufgefaßt würden. Die Deputationsanträge: die Regierung zu ersuchen, bei Ertheilung von Konzessionen zu Privateisenbahnen die zu erlegende Kaution in einer Höhe von mindestens 5 Prozent des Nominalkapitals festzusegen und über das System der Sekundärbahnen und deren Anwendbar- keit au für Sachsen sorgfältige Erörterungen anzustellen und das Resultat derselben der nächsten Ständeversammlung sofort nach ihrem Zusammentritt mitzutheilen, wurden angenommen.

Die Einzelberathung erstreckte sich heute hauptsählih auf die Kohlenbahn Oelsnit-Hohenstein und die damit konkurrirenden

Projekte; nach längerer Debatte wurde der Antrag der Deputation in Verbindung mit einem Amendement des Abg.

Walter angenommen, wonach die Regierung ersuht wird, Vor- arbeiten zur Feststellung der zweckmäßigsten, alle Jnteressen be-

friedigenden Linie vorzunehmen und über deren Ausführung S ie

nächsten Ständeversammlung eine Vorlage zu machen. Berathung wird morgen fortgeseßt.

Württemberg. Stuttgart, 6. Mai.

zum Besuch der Königlichen Familie gestern hier eingetroffen. Der König hat heute Vormittag den General-Lieute-

nant Freiherrn von Reigen ein, C Trr wet aj

Ordens F zu Ma geben, Amer Den der Vermählung des Prinzen von Württemberg mit der Großfürstin Beta an gehenden Festlihkeiten nimmt die von. adeligen Herren und Damen am Dienstag Abend im Königsbau ausgeführte Vor- stellung eine glänzende Stelle ein. Als fich der Vorhang der Nes eingerichteten Bühne das erfte Mal hob, stand das Eberhard uf A u bee Seid die Trauung des Grafen : mit der Fürstin Barbara Gonza N in lebensvoller Frische vor Augen. Demselben, “olgte c ebendes Bild, nah einem Gemälde von Steuben, Peter der Aroje mitten in sturmbewegter See das bedrohte Schiff mit der 7 raft des Helden fteuernd, ein Lustspiel „Splitter und Balken“ E eine pantomimische Familienscene von russishen und \chwä- ischen Landleuten, die Suldigung der Künste, welche bemüht lbe R p p dem Brautpaare zu spenden, die glüdck- , ein Rococo-Bi S bi in r i RoseabouinE coco-Bild, und den Schluß bildete ein

Vaden. Karlsruhe, 6. Mai ih heute Mittag nah Bruchsal begeben, S 4 T Rica d auf M Durchreise von

egrüßen, und ift hi i A g ist hierauf wieder

Gestern wurde der zweite Jahreskursus ä Sox(ildüngssGule des Badischen Fcduetbeeins R Ba er Großherzogin, der Prinzessin Wilhelm, des Staats-Mi- rage fis Le N “ain und des Grafen Douglas

nstalt, eröffnet, welche bei diesem Anlafe zu Ehren der Hohen Vereinsprotektorin und mi s B aud ubs Baiek Louisenus Gu re erhielt, ugung

Ey em Bernehmen der „Karlsruher Ztq.* i der Zweifel, ob die erste Sizung der Bivettee Ly E E ind vage s A später stattfinden könne : ben, ehr ‘der Staats-Minister Iolly von seinem mehrtägigen Unwohlsein wieder her i e A

m eftellt i heutigen Berathung der Kommissionen für die piten M ri mi E und die Verfassungs- 1 nehmen kann. Di i ao a vat e S Ei b I s ite Ei t on x gungen ihre Beschlüsse : di i rathung darüber im Plenum bien ils éasatts ne bee

Pfingsten voraussichtlich in der Zweiten Kammer beendigt wer-

Mecklenburg. Schwerin, 7. Mai i Schwerin, die \{chon am 2. Mai ihr Festkleid Maid L N Gruben noch reicher geshmüdt. Fast jedes Haus in den Haupt- A en hatte geflaggt, überall sa man die rusfishen, mecklen- gien, \chwarzburgishen Farben. Gegen 5 Uhr ‘Nahmit- 20s aver versammelten sich Tausende von Menschen in den

eden, insbesondere auf dem Bahnhofe, und die Ehrenwache zo e E De ate dort Snaus, Etwa 54 Uhr fuhr der E er n Verlobten und die Gro iche

S n betattec n den Bahnhof ein, wo h de Eyrss der ( Den, e ziercor. wie ei - tation des hiefigen Magistrats zur erüen E

Der Großherzog hat

um dort den 8 fo Darmstadt nah Stuti- in die Residenz zurück-

Der Groß-

fürft Constantin von Rußland, sowie der Herzog Eugen Erdmann von Württemberg neb| Gemahlin und Tochter find

t ommandeur. der 26. Di- ous Wrórreuz des Militär-Verdienst-

ten. Der Bürgermeister soirat) Pohle spra einige Worte der Begrüßung, worauf i Großfürst Wladimir die Hand bie. Alsdann bestiegen sämmtliche Herrschaften die Wagen. Im ersten Wagen saß das Hochfürstlihe Brautpaar, im zweiten der Großherzog, die Großherzogin, der Erbgroßherzog und der erzog Paul Friedrih, im dritten Wagen die Großherzogin- utter und die Prinzessinnen Windish-Graez. Unter lauten Hurrahrufen, welhe sihch überall fortpflanzten, durhfuhren die Herrshaften nun die Straßen nah dem Sshlosse. Der Herzogin Marie wurden „auf dem Wege da- hin viele Bouquete zugeworfen oder überreicht. Abends war die ganze Residenzstadt glänzend illuminirt. In den Schaufenstern waren die Büsten des Deutschen Kaisers, des Großherzogs, der Großherzogin zwischen blühenden und Blatt- gewächsen ausgestellt, und _mehrfah sah man ein vershlungenes W. M. im Brillantfeuer. Einen besonders prächtigen Anblick bot das Palais der Großherzogin-Mutter. Auf dem altstädti- {hen Markte konzertirte von gegen neun Uhr an das Hautboisten- Corps des Grenadier-Regiments Nr. 89. Von #10 Uhr bis nah 10 Uhr durchfuhren die Hochfürstlihen Herrschaften die Straßen, überall von lauten Hurrahrufen begrüßt.

j; Sachsen -: Weimar - Eisenach. Weimar, 5. Mai. Die gestrigen Landtagsverhandlungen waren vornehmlich Petitionen gewidmet; zuvor kam jedoch das Geseh über die Auf-

fsammtkosten für den Brückenbau bei Eisenach genehmigt. Neuß. Gera, 4. Mai.

Gemeindeordnung, von welcher heute die beiden ersten Ab- \chniite zur Erledigung gelangten. Sie umfassen von §. 1—16 die allgemeinen Grundsätze, von §. 17—39 die besonderen Be- stimmungen. betreffs einzelner Paragraphen cine Majorität und eine Mino- rität gebildet. Bei 8. 11 bestand die lehtere nur aus dem Abg. Wartenburg. Derselbe beantragte: „Dergleihen Ortsstatuten, welche der Staatsregterung zur Prüfung vorzulegen find, darf die Bestätigung nicht versagt werden, mit den Geseßen des Deutshen Reihes und des Staates niht in Widerspruch stehen.“ Seitens der

des Landtages und der Staatsregierung wurde wiesen, daß diese Fassung ebenso überflüssig als unpraktish sei, weil dadurch in die einzelnen Ortsstatute eine möglicherweise sehr störende Verschiedenheit gebraht werden könne.

Vorlage:

werden durch solhe stets aufgehoben, bezüglich abgeändert. Dieselben find vor Abtheilung des Innern, zur

rität an. Bei §

oder eines bestimmten gesicherten Nahrungszweiges“

erhoben werden. dieser Grenze erfolgt in jeder Gemeinde durch Statut.

Familienangehörigen des Einzi : Bob nicht fiattfindene Pren darf is Zuschlag zum

Desterreich - Ungarn. Wien, 7. Mai . 5 G al, W., « : IE Abgeordnetenhaus erledigte heute die eite idi ti: cit, betretend dle Ercisteng vor Lande nad Ber gotino- y rriqtung von Landwehr-Kavallerie-Kad wurde nah lebhafter Debatte abgel ben Si D gelehnt. Am Schluß der S E ras der Minister des Innern die Vertagung des (W. T. B) In der heuti i : i gen Sitzung des - Gerd cs wurden sämmtlihe auf der Sg Ga rane L E Ser réotgas Hubar diesen befand sich au die , welche in der von dem Abgeordnet beshlossenen Fassung genehmigt wurd E e R für Landesvertheidigung diese Fassur t mit R AVisiex Zustandekommen des Gesehes em fohle ae ag 208 : , : d erklärt hatte, d er die Errichtung von Landwehr-Kavallerie.F L Éilioben. nume Ir- erie-Kadres nur als auf- Eu baus ns etl Nach Erledigung der Tagesordnung wurde Sn einem gestern abgehaltenen Mini terrat le Mio 2e Ia Ee Br Erne Bureau d der griechish-katholishen nile fte Miete anca Sas L hen, en Kirche zweck der E A Patriarchen nah Rath0i daun me bébun Be S Mai. Die Landesgeseze, betreffend die Auf- Érhöba u chulgeldes an sämmtlihen Volks\hulen und die Pes ñ Lehrergehalte, erhielten die Kaiscrlihe Sanktion dem Vorsige ‘Er. Man Ne A Ie f zu N a unter ftatt. Anwesend ‘waren Graf And Bar B ET E) Holzgethan und Bitto. Ge and E ben ti E, Hrn: einbarung der Differenzen Bi en dev U L ag, fine, Ber, budgets vis n nträgen des beeribaus [E ait # om Heeresaus\chuß der ungari legation beantragten Gesammtabstri Cr Len Do l e bet inari 319,682 h O e „Extraordinarium 2,217,009 Dl Sans 7. Mai. . L. B.) In der heutigen Si e es Dahcitn de e Mea mut ors Beda Der Minister des Aeußern Gra And R Ferie. lichen an ihn gerichteten Anfra au seite Polech000, AuE Dis Degüg- 1 191 (0 ; gen sehr befriedigende Erklä L m Mali. L Barn fer ars Jum Ba AußianD. e Dürftigkeit der im Rothb - dia Le E rechtfertigte der Minister t dée Maat Dibtónite Sérieuien d o und der auswärtigen 2 1 einzuslößen. Der Ausf Agen des Ministers mit lebhaftem Beifal E t gle das Budget ohne jeden Abstrich. alia Ueber den Verlauf der gestrigen Sitzung des

gation liegen vor. Nach denselben war p

nahme der Zöglinge in das Blinden- und Taubstummen-Institut zur Vereinbarung. Schließlih hat auch der Landtag die Ge-

(Weim. Ztg.) Der Landtag für Reuß j. L. hielt ‘heute zum erften Mal wieder öffentliche Sizung. Es galt zunächst der Durchberathung der öffentlichen

Bei der Vorberathung hat sich in der Kommission

wenn sie

Majorität nachge-

Der Land- tag nahm dafür die von der Majorität empfohlene Fassung der „Ortsstatute dürfen niemals mit den Gesetzen des Deutschen Reichs und des Staates im Widerspruch stehen und

ihrer Ausführung dem Ministerium, Prüfung und Bestätigung vorzulegen“ mit allen Stimmen gegen die Einzige der Mino- . 26, die Bedingungen bei Erwerbung des Bür- gerrechts, wurde die Stelle der Vorlage in Wegfall gebracht, welche den „Nachweis eines den Unterhalt sihernden Vermögens for- dert. Ebenso wurden die §8. 28 und 29 der Vorlage, welche die Aufnahme zum Bürger durch Bermögensnachweis und hohes Bürgergeld sehr erschweren würden, abgelehnt und dafür der Ara deToeRe Gr mehr als efn Beitrag von 30 Mart

ie Feststelung des Bürgergeldes innerhalb Für die

vom Landtage zum Beschluß er-

fliegender Kolonnen

Aus\hus}se der Antrag gestellt worden, das Rothbuh wegen der Unzulänglichkeit seines Jnhalts ganz abzuschaffen; derselbe wurde jedoch nah den rechtfertigenden Erklärungen des Grafen Andrassy zurückgezogen. Bei der Berathung der Ausgabeposition für die österreihishe Gesandtschaft in Spanien wurde von dem Minister die Mittheilung gemacht, daß mit der \panishen Regierung nur ein offizióser Verkehr stattfinde, und daß, so lange si eine defi- nitive Regierungsgewalt nicht konstituirt habe, diplomatische Ver- bindungen mit Spanien nur in dieser Form unterhalten werden würden. Auf eine in der Sitzung ferner gestellte Interpellation, ob die Regierung von den Agitationen Kenntniß habe, die von einem Theile der deutshen Presse wegen der Verhältnisse der Siebenbürger-Sachsen gegen Ungarn gerichtet würden, gab Graf Andrassy die Erklärung ab, er könne auf das Bestimmteste ver- sichern, daß die deutshe Regierung den in einzelnen Blättern über diese Angelegenheit enthaltenen Ausla}sungen völlig fernstehe. Der „Pesti Naplo“ meldet bezüglih der Entscheidung der Frage über die Eisenbahn-Anschlüsse bei Orsowa, es sei in der heutigen Schlußkonferenz der öfterreihishen Staats- bahngesellshaft- die Konzession zu der Linie Temeswar-Orsowa ertheilt worden, und werde dadurh das Garantiepauschale S für die ungarischen Linien um jährlih eine Million erhöht.

Agram, 6. Mai. Der Kaiser hat für die im Oktober zu eröffnende juridishe, philosophishe und theologishe Fakul- tät je drei Universitätsprofessoren auf Vorschlag der Landes regierung ernannt.

Großbritannien und Jriand. LonL2on, 6, Mai. Im Buckingham-Palast fand gestern großer Damenempfang statt. Außer der Königin waren der Priaz und die Prinzessin von Wales, der Prinz und die Prinzessin Christian von Schles- wig-Holstein, Prinzessin Beatrice, Prinz Leopold, der Herzog von Cambridge, Fürst Teck, der Herzog von Nemours, Graf d'Eu und der Erbgroßherzog von Mecklenburg-Streliß zugegen. Das diplomatishe Corps war, mit Ausnahme des türkishen Bot- schafters und der Gesandten von Argentinien und Chili, voll- súndig vertreten. Im Ganzen wurden Ihrer Majestät 400 Da- men vorgestellt. Der Herzog und die Herzogin von Gdinburah werden, der „A. A. C.“ zufolge, im nächsten Monat Schottland besuchen. Die Mitglieder des United Service Club gaben gestcrn in ihrem Klubhause dem von seiner: Erholungsreise zurückgekehr- ten General-Major Sir Garnet Wolseley einglänzendes Ba n- kett, bei welhem außer dem Gefeierten der Prinz von Wales, der Herzog von Cambridge, Prinz Christian von Schleswig- Holstein, die Minister des Krieges und der Marine, sowie die Chefs dieser Departements im vorigen Kabinet zugegen waren. Der Herzog von Richmond wird im Hause der Lords am 18. d. einen Geseßentwurf für die Abschaf- fung des Patronats in der Kirche von Schotiland, d. h. des Rechts, Pfründen der \cottishen Kirche zu vergeben, einbringen. 7. Mai. (W. T. B.) In der heutigen Sizung des Unterhauses gab der Unterstaatssekretär im Departement des Auswärtigen, Sir R. Bourke, auf eine Anfrage Andersons die Erklärung ab, daß die Regierung die diplomatischen Be- ziehungen mit Mexiko wiederherzustellen wünsche, und daß fie alle Eröffnungen, die Seitens der mexikanishen Regierung ha Mes E etwa gemacht werden würden, in entgegen- rage Sîr H B: Wolffs gab der E a E E übric zes n be ‘iva E I E igen Seemächte zum Beitritt zu den drei im Art. 6 über die Verpflichtun en aufgestellten Prinzipalgrundsähen rpfltungen der Neutralen eingeladen würden.

A R Sr Paris, 6. Mai erzog von Broglie den Mitgliedern d

rathes des Departements d Tant il DeS Meilerüse selbe folgenden Toast iSRCGEURE Ae ente Yat babs

Meine Herren! Jch trinke auf die j

ne ! esundhe 5 [O N al denten der Republik Wir s Ae e Wenn E egn Mittel erha versammlung durch die konstitutionellen Gejeße die A U, pührend sieben Jahren zum Besten Frankceihs die Die: zus en, die ihm die Nationalversammlung gegeben M airs zue bwendige Bedingung, damit diese Gewalt dem Lande Q Es U E die es von ihr erwartet: der Jndustrie, dem N S u e allen Jrateressen Sicherheit verschaffe und eine Wieder- e E Ee Big veranlasse und die Möglichkeit e 2 E riedens Frankreichs Würde dem Auslande Die „Virginie“ mend, in dem Hafen von ertheilte den Befehl, daß

Bei einem am 4. Mai

ist, von Neu-Caledonien kom- diese Bauen Das Ministerium ) l tejetbe fofort für die Rürei - | ec ine L n U Zeanfpor von Sträflingen u t i ol eine Abtheilung Mari und Gendarmen eingeschi l die Bebecte t I Rau künftig L E Md HeUerys hung He . ersailles, (W. T. B) In d i As der Permanenzkommission wurde Ae O “dad ot mehrerer Journale zur Sprache gebraht, Der Nationalversammlung son e Mal die übe, zee le dah Die g wei Mal die über den Bel zustand bestehenden legislatorishen Besti illigt babe, Betreffs der Angelegenheit wish N n L T, Marseille und dem Bortlgen Präfekten. S Mena rat von e J en de T breit es digselbe werde den Behörden zur Se dan rden. Bis jeßt sei eine Entscheidung nicht erfolgt.

m Uebri j : : 1 Fro Vat verlief die Sigung ohne jeden besonderen

Spanien. Madrid, 7 Mai L , (. Mai. (W. T. B. T bin r An g ¿ 4h l A bag ange Cs R, Deputation UA ; ‘oden, l thum vor Bilb war einen heftigen Stoß erlitten hab Pat ‘Ad nit vollständig überwunden sei Sobald a M L A 19 ; dies d i Bac E A sobald au durch die Anhänger der fantonalfifan E E ere Gefahren niht mehr zu besorgen ständen, möge End n b e über seine Zukunft entscheiden. f Auch beglückwünsche errano zu den von ihm erzielten Erfolgen Die amtliche „Gaceta“ publicirt di E A Gs us Si neen Ing S _ „Imparcia espriht die Zu i dag zugen Ministeriums und hält es fir lRS lbs ohne einige Personal-Veränderungen fortbestehen Ein Telegramm aus St. Jean de L j U i Abends, meldet: General Concha is mit Ma Bani zur Verfolgung der Carlisten be-

schäftigt. Zwei derfelben find bereits in Marsch gesezt. Das Schiffsge\schwader befindet sh in Portugalete. Die

Carlisten halten Durango beseßt, um

Waffenfabriken in Placencia und

Carlos eine Proklamation an seine

derselben heißt es u. A.: „Seyÿet

bewahret mir Euer Vertrauen ;

verlieren.

Fahnen fiegreih entfalten.“ 8. Mai.

beabsichtigten worden. Die Barcelona, 6. Mai. iroffenen Mekdungen trafen die Kolonnen und Cirlot auf

rengte, unter dem Befehle von Don

carlistishe Truppenabtheilung und schlugen dieselbe voll- Die Carlisten hatten hierbei starke Ver-

ständig in die Flucht.

[uste an Todten, Verwundeten und Gefangenen. luste der beiden Kolonnen waren beträchtlich.

Griechenland. / Athen, 7. Mai. e das Ministerium Bulgaris, das, wie bestätigend gemeldet

wird, einstweilen die Geschäfte fortführen

Kriegs-Minister eingetreten. Rumänien.

angekündigt werden.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 6. Mai. Die internationale Kommission zur Regulirung der Grenz- und Zollverhältnisse an der österreihishch-russishen sechste Sizung abgehalten und Abschluß gebracht. l weniger wird die Kommission noch ezwa zwei oder drei Wochen tagen, da über verschiedene zur Erörterung vorliegende Fragen

Grenze hat am 3. Mai ihre das allgemeine Programm zum

erst nah Wien berichtet werden mußte.

läßt fich dahin zusammenfassen,

Frage beschäfti. en soll, wo neue

ausgewählt werden können.

7. Mai. Landes begeben.

Nr. 7 des „Armee-Verordnungs-Blattes“ hat fol- genden Inhalt: Aermellißen für die vier Garde-Grenadier-Regimenter Generalstabs-Uebungsreisen im Bekanntmachung der Lebensversicherungs-Anstalt für Deklaration des §. 33 des Militär-Straf- vollstreckungs-Reglements. Verwendung haltbaren Papiers zu Um- Berichtigung der Anlage 1 Berichtigung zur Vorschrift eld- und Uebungsmäterials dèr Artillerie den Artillerie-Truppen hierzu gewährten Fonds 1870. Neu gedruckt mit Nachträgen 1873. Schema zur Unteroffizier-Manque- Nachweisung der im 1. Quartal 1874 vorge- fommenen Veränderungen im Bestande der Kaiserlich deutschen Reichs- Gewährung der Familien-Heranziehungsfosten Probedienstleistung im Zeugwesen kommandirten Mann- Anstellung als Zeugfeldwebel 2c. N Wiedereinziehung der einstweilen wegen \chwerer körperlicher eder geistiger Leiden entlassenen Militär-Gefangenen. Höchste Loos- nummer im Loosungsbezirk Bühl pro 1873. Beseßung von Grenz- aufseherstellen. Konservationsmittel für Schuhzeug.

und das Garde-Schüßen-Bataillon.

laufenden Jahre. Be die Armee und Marine.

lägen für Brief- und Packetsendungen. zu §. 14 der Militär-Er)taß-Instruktion. für die Verwaltung des F und der

ments Nachweisung. Telegraphenstationen., an die zur

schaften bei ihrer gütung.

Die Nr. 39 des „Amts-Blatts Postverwaltung“ hat folgenden

von Postunterbeamten.

Nr.-8 des „Deutschen Postarchivs“, Beiheft zum Amt3- blatt der deutschen Reichs-Postverwaltung, hat folgenden Inhalt: T. Das Posftanweisungs-Verfahren

Aktenstücke und Aufsätze: Vereinigten Staaten von Nordamerika.

Postwesens in Schleswig-Holstein. Geschäftsbericht des \chweize-

rishen Bundescaths über das schweizerische

Errichtung einer

der deutschen Meceresküsten. Der deutsche Buchhandel. Napipi-Atrato-Linie zur Durchstehung des Panama-Isthmus. IL. Kleine Mitthe:lungen: Pullman Salonwagen-Gesellschaft. Poftverkehr von Steele. Der Krieg und der Bricfverkehr in Frank- rei. Halls Nordpolar-Expedition. Ul. Literatur des Verkehrs-

wesens. IV. Zeitjchriften-Ueberschau.

Eybar zu wehren. Wie dem Iournal „Soir* telegraphirt wird, hat Don

Eure Zuversicht auf Gott und dann werdet Ihr nicht den Muth Wir werden noch in Bilbao einziehen und unsere

(W. T. B.) Tronchin Dumersan, einer der Direktoren der für das Iahr 1875 aus privater Initiative allgemeinen Weltausstellung, ist gestern verhaftet Veranlassung der Verhaftung is noch unbeftannt.

(W. T. B.)

ihrem Rückmarshe von Berga auf eine ver-

Bukarest, 7. Mai. ( Minister-Präfident Lascar Katargi hat heute die außerordent- lihe Session der Kammer mit einer Botschaft des Fürsten eröffnet, in welcher mehrere finanzielle und ökonomis che Vorlagen

daß in diesem Sommer eine

gemischte Kommission ernannt werden soll, welhe sich an Ort

und Stelle, d. h. an der russish-öfterreichishen Grenze mit der Punkte für den Grenzverkehr

Endlich tritt dann im Herbst in St. Petersburg oder Wien eine Schlußkonferenz zusammen, deren Projekt direkt an den Reichsrath geht.

(W. T. B.) Großfürst Nikolaus hat sih zur Vornahme von Truppen-Jnspektionen nah dem Innern des

Inhalt: [ vom 3. Mai 1874. Eröffnung der Eisenbahn zwischen Groß-Heringen und Saalfeld in Sachjen - Meiningen. General-Verfügung vom 99. April 1874. Cirkularverfügung an die Kaiserlichen Ober-Post- direktionen, betreffend die Beschaffung von Bloujen

Reichsanstalt für Meteorolcgie des Meeres und

den Zugang zu ihren

Truppen gerihtet. In

Nach hier einge- der Brigadiers Esteban

Alphonso vereinigte Auch die Ver-

(W. T. B.) In

wird, ist Grivas als

(W. T. B.) Der

Nichtsdesto-

Das Gesammtresultat

Flurschäden-Ver-

der Deutschen Reichs- Generalverfügung

für Stellvertreter

n in den Beitrag zur Geschichte des

Postwesen im Jahre 1873. Die Der

Landtags- Angelegenheiten.

Berlin, 8. Mai. ‘In der gestrigen Sizung des Hauses der Abgeordneten erklärte der Handels-Minister Dr. Achen- bah über den Antrag des Abg. Dr. Bähr, § entwurfs, betreffend die Enteignung von Grundeigenthum, nah der Regierungsvorlage wiederherzustellen, nah dem Abg. Grafen

v. Vingingerode:

Wenn der Herr Vorredner anführte, daß das Handels-Ministerium Eisenbahnen den Gemeinden gegenübec ch nach den Erfahrungen, welche ih in

unberechtigte Präter.sionen der in Schuß nähme, so muß i dem Amte gemacht habe, Gemeinden sind

andelt es fich darum, rte vorüberzuführen, so

gefallen- ist, sobald es feftsteht, daß d berührt, dann ändert sih die Situation

was bisher geschildert wurde als das einzige Rettungsmittel der an-

liegenden Orte und Gemeinden, was

Unternehmen, ohne wird jeßt plößlich dert, “wie die

Handel und

Kommunikation

welcher sogar die Kommunikation hemmt. daß nur zu oft die Eisenbahnen in Auffassung in die Lage kommen, kolossale

das als eine Unrichtigkzit bezeichnen. in der Regel den Eisenbahnen gegenüber außer- ordentli entgegenkommend, so lange die Bahn noch nicht bewilligt ist. die betreffende Linie în der Nähe der einzelnen fehlt es nicht an Opferwilligkeit aller Art, die in Aussicht gestellt wird; sobald indessen das entscheidende Wort daß die Linie einen bestimmten Ort

welches man nit eine Plage und eine Last. untérbrochen | Verkehr in den einzelnen Orten Störungen erleiden ; kurz vorher war noch davon. die Rede, daß Alles zu Grunde gehe, daß von Handel und Verkehr in der Gegend nicht mehr die Rede sein kênne, wenn die Eisenbahn nicht gebaut werden sollte; sobald dieselbe indeß bewilligt ist, ers ‘int die Eisenbahn als ein Gegner des Verkehrs,

. 14 des Geseh-

Die

mit einem Schlage. Das, geschildert wurde als ein mehr bestehen könne, Man scil- wird, wie

Leider muß ih anführen,

Folge einer solchen umgewandelten

Die Bahnhöfe, welche vielfach heutzutage allerdings au im polizei-

lichen Interesse Acnderungen erfahren, erleiden dieselben mindestens ebenso

oft im Jateresse der Gemeinden. Wenn der Herr Vorredner glaubt, es

werde in solchen eine geringere Nücfsicht auf das Interesse der Ein-

gesessenen verwendet, jo muß ich das bestreiten. Jch darf versichern,

daß sehr häufig ven den Eisenbahnen darüber Beschwerde geführt

wird, daß die Aufsichtsinstanzen weit mehr das Wohl der Eingesesse-

nen und der Gemeinden, als das der Eisenbahngesellshaft im Auge

haben. Von den betheiligten Kreisen gelangen in dieser Richtung fehr

vielfach Beschwerden an mich, und ih will auch nicht leugnen, daß

an manchen Ortén erheblihe Aufwendungen gerade im Interesse

der Gemeinden gemacht worden sind, welche dur die Auffsichtsinstanz

wenigstens mit veranlaßt worden waren. Wenn nun der Herr Vor-

redner dem gegenüber meint, die Eisenbahnen verführen vollständig

souverän, fo habe ich das schon widerlegt. Sie stehen in dieser Be-

ziehung unter Aufsicht, die sie in einzelnen Fällen hart genug treffen

mag. Aber ganz abgesehen davon, ift das eigene Interesse

der Eisenbatnen \chon bestimmend. daß sie, wo es irgend

die lokalen Verhältnisse gestatten, leiht zugänglihe Anlagen

schaffen. Es müßte das in der That ein eigenthümlicher

Unternehmer sein, der, wenn er eine Anlage herstellt, sie so macht,

* daß sie von dem Verkehre nicht berührt werden kann. Die Eisenbahn

wird dazu gebaut, damit sie den Verkehr ershließt und belebt, also

auf dies erste und nahe liegende Interesse der Eisenbahnen hat der Unternehmer \chon ohnehin Rücksicht zu nehmen. Wenn nun der Herr Vorredner an die Eisenbahnen die Aufforderung stellt, daß sie alle Zugangswege bauen sollen, so legt er denjelben, wie der Hr. Abg. Miquel richtig angeführt hat, eine Last auf, unter der sie erliegen würden, und welche die Untecnehmer geradezu abschrecken würde. Hierin liegt auch die Gefahr, welche die Fassung des Antrages Windthorst von vornherein mit si bringt. J muß zwar zugeben, daß der Hr. Abg. Windthorst, als er bei der zweiten Lesung seinen Antrag befürwortete, „ihn nur damit einführte, daß ex sagte: er solle eine Aenderung bezüglich der Unterha!tung bewerkstelligen. Er hat also nicht die Absicht seiner)eits auszusprechen, daß, wenn es sich um das öffentliche Interesse handelt, ganz allgemein der öffentliche Verkehr maßgebend fein müsse, während nah dem Wortlaut der Regierungsvorlage auch der öffentliche Verkehr nur entscheidend sein soll, wenn es sih um die Abwendung von Gefahr und Nach- theil handelt. Ich habe damals schon den Vorschlag des et Windthorst in diesem Sinne aufgefaßt; aber es ist mir auch in demjelben Augen- blicke nit verborgen geblieben, daß die Fassung eine unglückliche fei, und daß möglicherweise im Wege der Interpretation etwas ganz An- deres in diescn Paragraphen eingefügt werden könne, als was er selbst seinerseits beabsichtigt. Ih vermag deshalb nur dringend zu befür- worten, ein folches Mißverständniß unter allen Umständen dur eine veränderte Fassung auszuschließen. Sodann aber glaube ih mi denjenigen Rednern anschließen zu sollen, welche, was die Unterhaltung der betreffenden Anlagen betrifft, die Pflicht der Eisenbahnen oder sonstigen Unternehmer auf die - Leistung des Mehrbetrages, - dessen Verwendung dur die betreffende Anlage nothwendig wird, beschränken wollen. Es ist durch» aus fein Grund vorhanden, warum man die Unternehmer mit den Kosten für die Unterhaltung der gesammten Anlagen be- lasten wollte. Die Beschränkung scheint vielmehr vollfommen dem Rechts- und Billigkeitägefühl zu entsprechen. Der leßte Absaß endlich, welher in dem Hause ebenfalls als etwas Ueberflüssiges bekämpft worden 1st, hat auf der andern Seite doch die Bedeutung, daß, wenn es sich im Interesse der Anliegec um Ati- lagen auf dem Eisenbahuförper selbst im Interesse der Aulieger han- delt, die Eisenbahn verpflichtet erscheint, diese Anlagea, falls die Re- gierung sie anordnet, zu gestatten, ohne daß gerade polizeiliche Gründe hierzu vorliegen müßten. Lie Eiscnbahn wird also genöthigt, Triften, Einfriedigungen oder, was sonst erforderlich sein mag, zu erlauben, die Anlage derselben auf ihrem Eigentbum im Interesse der Anlieger zu- zulassen, wenn die Regierung dies für nothwendig erachtet. Auch nach dieser Seite hat also dieser Absaßz eine Bedeutung, die gerade 1m Interesse der Nachbarschaft nicht zu unterschägen ift: / Wenn fodanu der Para- graph ausspricht, daß die Eisenbahnges.llschaft selbst diese Anlagen auszuführen habe, jo ist das geboten im Juterefse einer einheitlichen Ausführung aller derjenigen Änlageïl, die mit dem Bahnkörper im Zusammenhange stehen. Jch glaube daher, es erscheint angemessen, wenn das Hohe Haus den Vorschlag, der von dem Hrn. Abg. Dr. Bähr u. Gen. eingebracht worden ist, annimmt.

In Betreff des Antrags des Abg. Windthorst (Bielefeld), die Enteignung (§. 23) für Eisenbahnen au auf das Schüt- tungsmaterial auszudehnen, äußerte der Handels - Minister Dr. Achenbach: S muß mi

A E

“muh heute gegen diefen Antrag erklären. Ich habe bei der früheren Lesung das Hohe Haus ersucht, die Expro- priation auf den Grund und Boden zu beziehen, niht aber auf das Schüttungsmaterial allein. Dies hat das Hohe Haus angenommen, und ich glaube, es hat recht gethan. Wird das Grund- stück erprovriirt, so wird - damit auch expropriirt, was unter oder auf der Oterflähe ist; hat der Kie3 einen Werth, so wird dieser Kics bezahlt; es ist alse eine Schädigung des Grund- eigenthums dur die Anwendung dieser Bestimmung in feiner Weise zu erwarten. Dagegen glaube ich, ist es völlig unmögli, daß bezüg- lih der Kieêgewinnung jedesmal zunächst eine chemis{che Analyse über den Prozentgehalt an Kalk vorangehen oll. Was das Eisenbahn- interesse betrifft, so kann ih anführen, daß die Eisenbahnverwaltung durcaus keiren falkhaltigen Kies zur Schüttung erwünscht, es können aber die Verhältnisse derartig sein, daß die Eisenbahnverwaltung mit Rückfsicht auf ihren Bedarf und mit Rücksicht darauf, daß die Gegend fein anderes Material bietet, genöthigt ift, gewissermaßen wider Willen solchen Kies gewinnen zu müssen. Wie gesagt, es erscheint nicht thunlich, eine Bestimmung zu treffen, wonach das Gewinnungs- reht der Eisenbahnen davon abhängen soll, ob der Kies einen be- stimmten Prozentgehalt an Kalk hat. ,

ch bitte Sie deshalb, diesen Vorschlag abzulehnen und es bei Jhrem früheren Beschlusse bewenden zu lafsen.

Zu §. 30 (Rechtsweg) bemerkte dIDAY dels-Minister: Der Herr Vorredner sah den Grunk-Cigenthümer bei der Erx- propriation als - den leidenden Theil für alle Fälle an. Man muß sich indeß die Verhältnisse vergegenwärtigen , wie fie in der Wirklich- feit vorfommen. Tritt ein größeres industrielles Unternehmen ins Leben, so hat es in der Regel den Effekt, daß der Grund und Boden wesentlich in seinem Werthe steigt , und vorzüglich“ diejenigen Eigenthümer, welhe expropriirt werden, keineswegs Verluste erleiden. Sie werden vielmehr einen Werth bezahlt erhalten, welcher mit demjenigen, was kurz vorher als der Preis des Grundjtücks an- gesehen werden fonnte, in keinem Verhältniß steht. Sehe ich iadessen ganz hiervon ab, ss s{heint es mir namentlich mit Rüdsicht auf die- jenigen Acnderungen, welhe das Haus bezüglih der Organe, welche das Geseß handhaben sollen, beschlossen hat, erforderlich zu fein, daß jeder Theil, sowohl derjenige, welcher expropriiren läßt, wie derjenige, welcher expropriirt wird, den Rechtêweg beschreiten kann. Ich lege einen so entschiedenen Werth darauf, daß jeder Theil den Rechtsweg beschreiten kann,- daß ich in der That nicht wüßte, welhe Stellung ih dem Gesetze gegenüber einnehmen sollte, wenn dem Unternehmer der Rechtêweg versagt werden könnte. Jch muß sodann darauf hin- weisen, daß durch denjenigen Beschluß, welchen das Hohe Haus bei der zweiten Lesung - gefaßt hat, wonach nämlich der Unter- [nehmer in allen Fällen, wenn er den Rechtsweg beschreitet, die Kosten der ersten Instanz allein zu tragen hat, etwaige Härten, welche dem Grundeigenihümer gegenüber eintreten könnten, beseitigt werden. la ; s Ih richte deshalb die dringende Bitte an das Haus, es bei den Beschlüssen der zweiten Lesung bewenden zu lassen, und es bezieht sih diese Bitte -auch aus den bei der zweiten Lesung angegebenen Gründen auf die Frist. Verlängern Sie die Frist, so führen Sie mit Rüsicht darauf, daß, abgesehen von dringenden Fällen, die Ueberweisung der Grundstücke an den Unternehmer- nicht stattfinden kann, Zustände

Statistische Nachrichten.

Die Bevölkerung von England und Wales betrug im vorigen Jahr den Statistikern des Londoner Kataster-Bureaus zu- folge 22,712,266 Personen. 410,920 Personen heiratheten, 831,0u0 wurden geboren und 494,003 ftarben.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Berlin, 8. Mai. Vorgestern Abend hat in einem der Abthei- lungszimmer des Abgeordnetenhauses auf Beranlassung des Ober- Präsidenten von Dane: Grafen zu Eulenburg, unter dem Vorsiß des Ober-Bürgermeisters Hobreht und des Stadtverordneten Vorstehers Kochhann eine aus 30 Personen aller Stände bestehende Versammlung behufs Bildung eines Berliner Lokal-Comités für die Er- richtung des NationalDenkmals auf dem Niederwalde stattgefunden. Nachdem das Modell des Professors Johannes S ch il- ling in Dreéden von der Preisjury zur Ausführung empfohlen, han- delt es ih zur baldigen Verwirklichung des Projekts um cine umfaf- sende Organisation der Gclèfammlungen,- da bis jeßt erft 80—90,000 Thlr. gezeichnet sind, die Ausführurg des Denkmals nach dem Schillingsh-n Modelle aber eine Summe von ca. 300,000 Thlrn. erfordert. Diese Organisation, welche sich über ganz Deutschland zu erstrecken hätte, soll das Berliner Lokal-Comité in die Hand nehmen und zwar derart, daß mit Beendigung der Reisefaison im Herbft die Sammlungen allerorts {nell und energisch durhgeführt werden kön- nen. In das Organisations-Comité wurden gewählt die Herren Ober- Bürgermeister Hobreht, Stadtverordneten-Vorsteher Kohhann, Stadt- fämmerer Runge und Geheimer Kommerzien-Rath Conrad.

Der von dem Hauptmann im Neben Etat des Großen General- stabes und Lehrer an der Königlichen Kriegs-Akademie am 31. Ja- nuar d. J. im Wissenschaftlichen Verein in der Sing-Akademie hier- selbst gehaltene, mit Beifall aufgenommene Vortrag: „Die Kriegs- funst als Kunst“ is soeben in einem Separatabdruck aus den „Grenzboten* bei Wilh. Grunow in Leipzig erschienen.

Am fkünftigea Senntag, 10. d. Mts., veranstaltet der Märkische Central-Sänger-Bund in dem Konzertsaale der Reichshallen wiederum eine Matinée, in welher das Kaiser- Cornet -Quartett mitwirken wird. Das Leßtere bringt in diesem Koazert Lieder von Mendelssohn, Schubert und Abt zur Aufführung. Außerdem wird Frl. Marianne Stresow u. A. die Gesangsscene für Violine von Spohr vortragen und der Orgelvirtuose Engelhardt auf der neuen Orgel des Konzertsaales sich hören lassen. Der Großchor des Bundes, bestehend aus mehreren Hundert Sängern, fingt unter der Leitung seines Direktors Hrn. E. W. Müller Lieder von Tschirh, Beer u. Marschner; außerdem wird der kleine Chor des Bundes eine von Weißmarn komponirte, noch wenig bekannte Dichtung Hoffmann von Fallerêleben „Abschied“ zum Vortrag bringen und das ganze Konzert mit der Reichardtsen Komposition des Arndtschen Vater- landsliedes enden.

In Reims ist ein werthvoller archäologischer Fund gemacht worden. Auf dem vor den Thoren der Stadt gelegenen „Scaßfelde“ fand man beiläufig 100 Vasen aus der Zeit der Câsa- ren; diejenigen von Glas zeichnen sfich hauptsächlih durch feine Aus- führungen aus. Die Bronce-Armbänder, welche aufgefunden wurden, sind ebenfalls sehr geschmackvoll gearbeitet. Eine Masse Silber- und Kupfergeldes mit den Bildnissen der verschiedenen Kaijer, Busennadeln and Haarnadeln in Bronce,Schildkrot und Elfeubein,Ringe mit werthvollen Steinen, Stilete, goldene Spielmarken, Todtenuruen und steinerne Sârge wurden gleichfalls gefunden. 24 Meter tiefer ftieß man auf den Sarg einer Vestalin, worin sich vier Gefäße befanden, in einem derseiben MWeihrauchkörner. Die Griffe der Gefäße haben Schlangenform und es befanden sich auch silberne Löffelchen dabei, die offenbar beim Ge- brauche des Weihrauchs dienten. Am Halse hatte die Leiche ein Hals- band, welches aus 10 Silbermünzen bestand, welche mit den Bild- nissen der Kaiser Gallus, Probus, Claudius und Valerianus ge- \{chmüdckt find. Ferner befanden sih noch kostbare Armbänder im Sarge. Sämmtliche Gegenstände wurden in das städtische Museum von

Reims gebracht. Landwirthschaft.

Dem in der „Wien. Z.“ veröffentlichten, bereits telegraphis{ erwähnten dritten Saatenstandsbericht des Kaiserlich König- lich ófterreichischen Ackerbau-Ministeriums für die Periode von Mitte bis Ende April, entnehmen wir Folgendes:

Die seit dem vorläufigen Saatenstandsberihte eingelaufenen Spezialberichte bestätigen das dort Gesagte in allen Punkten und liefern überdies aus den Nordostländern ziemlich tröstliche, aus Ungarn hingegen größeren Theils traurige Nachrichten über den Frostschaden.

Die Gesammtübersicht über den Saatenstand am 1. Mai ergiebt Folgendes: E E

Beiden Neichshälften gemeinsam waren sowohl die in den leßten Tagen des April plößlich eingetretene Kälte als auch dée derselben vorangegangene anhaltende warme Witterung; verschieden aber waren und zwar nicht nur in den beiden Reichshälften, sondern auch in den einzelnen Theilen derselben, einerseits der Zeitpunkt des Umschlagens der Witterung und zwar variírte derselbe, soweit Berichte vorliegen, zwischen dem 22. und 27. April und weiter die Extreme in Wärme und Kälte. Leßtere und die absoluten Minima in Verbindung mit dem sehr verschiedenen, be- reits vorher erreichten Stande der Saaten, bewirkten sehr wesentlich

verschiedene Resultate. F j Sn den N ordwestländern können dieselben im Ganzen kaum

als ungünstig bezeichnet werden. / :

Fn den Nordostländern traten die Fröste zwar nit heftiger c uf als in den Nordwestländern, allein da die Wintersaaten wegen späteren Anbaues und vielen Mäuseschadens weniger gut aus dem Winter gekommen waren, widerstanden sie den Frösten weniger gut. Dem- ungeachtet stehen dieselben keineswegs s{chlecht und lassen immerhin noch eine gute Mittelernte erwarten. / i

Fn der mittleren Zone (Alpen und deren Vorländer mit Ausnahme Süd-Tirols) traten die Frôste im Allgemeinen etwas intensiver auf als in der nördlihen Zone. Von diesem Unglück wurde Ober-Oesterreid sehr hart, Steiermark in vicl geringerem Grade und außerdem Kärnten ebenfalls fehr hart betroffen. In Folge dessen hat sih der vorher vortrefflich gewesene Stand der Winterungen in einem großen Theile dieses Ländergebietes sehr bedeutend verschlimmert, da das Korn, soweit es bereits in die Halme geschossen war (was int Kärnten beiläufig bei einem Drittel der sämmtlichen Kornfelder Unter- und Mittel-Kärntens der Fall war), theils abgemäht und um- eackcrt werden mußte, theils Lagerfruht liefern wird. Wo indeß enes Ereigniß nicht eintraf, namentlich in Nieder-ODesterreich, hat die Winterung des Frostes wegen keinen nahweisbaren Schaden erlitten. Die Sommerungen haben nirgends beträchtlich gelitten und ift ihr Stand im Ganzen ein guter. e i ; L

In der südlichen Zone (Süd-Tirol und die Karst-Länder) stehen Winter- und Sommersaaten größtentheils so gut, als nah dem Stande zu Anfang April nur immer gehofft werden konnte.

In Ungarn waren die Fröste noch ftärker, als in den Alpen- ländern. Es werden mehrere Minima mit —4° und —5°® gemeldet und von den hieher gelangten Berichiea meldet nur ein einziger (Mis- kolcz) einen gelinden Frost mit 0. Die heftigen Fröfte mußten tin Slahlande Ungarns um \o \chädlicher wirken, da mehrere 2 oen vorher hohgradige Wärme, verbunden mit Trockenheit, geherrscht hatte. En 24° an einigen Stationen.) Demnach baben Winter- ‘und

ommersaaten, der Graswuchs, die Wiefen und Weiden, besonders aber der Wein und das Obst, sehr stark gelitten, und zwar besonders im Flachlande und in den höheren Karpathen. Nur aus Siebenbürgen und aus der Baranya lauten die Nachrichten entshiedea gut und aus O-denburg ziemlich tröstlih bezüglich des Saatenstandes. Wein und Obst wurden aber auch in leßteren Gegenden star? beshädigt.

Gewerbe und HauDe!. Die Hessische Bank in Cassei ist aus der Krisis des

vorigen Jahres mit s{hweren Opfern hervorgegangen. Dieselbe hat mit Einschluß der Abschreibungen auf dubiose Forderungen einen Ge-

herbei, welche die Unternehmungs!ust lähmen müssen, welche jeder Unter-

Aufweyrdungen zu machen.

nehmung, welche auf die Expropriation angewiesen ist, Fesseln anlegen.

sammt-Verlust von 249,486 Thlr: [erlitten, bei einem Aktienkapital