1874 / 132 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 Jun 1874 18:00:01 GMT) scan diff

, die Gemeindestraßen von der Zehc Wolfsbank bis [Roh rischer Brücke, vom Bahnbof Borbeck bis zu der- selben Brücke von Essen bis zur Kreisgrenze auf Bôttrop, vom Dorfe Haan nach dem Bahnhofe gleichen Namens, von Wermelskirhen zur Dabringhausen Kammerforster-Höher Bezirksstraße bei Sonne, von dieser nah Dhünnweg, die alte Frankfurter Straße im Kreise Mülheim a. Ruhr mit mehreren Verbindungswegen von Dinslakcn und nah Walsum und Orsoy, sowie \hlicßlich die Verbindungsstraße von der Wesel-Borkener Bezirkssiraße nah der Wesel-Münsterschen Staatssiraße zur Aufnahme untex die Bezirksstraßen vorzuschlagen, ferner die Elberfeld-Kuhlendahler Bezirksstraße auf eine Länge ‘von 245 Metern auf Kosten des ostrheinishen Bezirksstraßenfonds pflastern zu lassen, dagegen über den Antrag auf Pflasterung der Elber- feld-Ostebaum-Barmener Straße für Rehnung desselben Fonds zur Tagesordnung überzugehen. i

Hierauf übernahm der Landtag auf denselben Fonds die Kosten der extraordinären Herstellung der Westkothener Bezirks- straße und sprach den Wunsch aus, daß den Königlichen Regie- rungen und den Gemeinden die erforderliche, niht immer ge- währte Aufmerksamkeit für die Baumpflanzungen an den Bezirks- siraßen und den zu solchen designirten Kommunalwegen aufge- geben werde und eine größere Betheiligung der Chaussee-Aufseher an den Cursen in Obstbaumzucht stattfinde.

Sodann stellte der Landtag das Reglement für das Kassen- und Rechnungswesen der provinzial ständischen Central-Verwal- tung fest, lehnte den Antrag der Gemeinde Ehrenfeld um Auf- nahme in den Stand der Städte ab und bewilligte einen jähr- lihen Zushuß von 300 Thlr. für die Seidenhaspel-Anstalt in Bendorf, fowie einen ferneren Kredit für baulihe Anlagen in der Provinzial-Arbeitsanfstalt zu Brauweiler bei deren Reservefonds.

Vayern. München, 6. Iuni. Prinz Ludwig be- giebt fh morgen Abend nach Regensburg, um an der am 8. und 9. Juni rie D tagenden XVl. Wanderversammlung baye- rischer Landwirthe Theil zu nehmen. y : L

Das Kriegs Ministerium hat im Einverständniß mit dem Staats - Ministerium des Innern betreffs des am 20. v. M. in Kraft getretenen Reichs - Militärgeseßes vom 2. Mai 1874 nolifizirt, daß bis zum Erlaß der Ausführungsbestimmun- gen zu dên §8. 6 mit 8, dann zu den Abschnitten I11., IV. und V. dieses Gesehes alle bezüglih bestehenden Verordnungen insbesonder® auch die Militär-Ersaz-Instruktion für das König- reih Bayern vom 30. Juli 1872, sowie die Verordnung über die Organisation der Landwehrbehörden 2. vom 21. August 1872 nebst den dazu gehörigen Erläuterungen 2c. mit. denjenigen Modifikationen in Kraft bleiben, welhe sich unmittelbar aus dem Gesetze ergeben.

Unter dem Vorsiße des Pránzen Luitpold hat heute abermals eine Sißzung des Staatsraths stattgefunden, in welcher, wie die „Alg. Ztg.“ vernimmt, ein Vortrag über „For- mation der Königlichen Staats-Ministerien“ berathen wurde.

Der 1. und 3. Aus\chuß der Kammer der Rejichs- räthe ist heute Vormittag 9 Uhr zur Berathung des Geseß- entwurfes, „die Ausscheidung der Zuständigkeit des Magistrats zer r [Eheléaridi7-réc Mete ed Ag een: Die Kammer der Reichsräthe wird am nächsten Mittwoch oder Donnerstag sih zu einer Plenarsizung versammeln.

Sachsen. Dresden, 6. Iuni. Der König wird fi morgen Abend von Jahnishausen aus, woselb Beide tajestätes bei Ihrer Majestät der-Königin Mutter das Diner einnehmen, über Riesa und Leipzig nah Ems begeben, um dem Kaiser von Rußland Da R G Besuch abzustatten.

M rinz ustav von Wasa i eute Vormitta von Wien in der Königlichen Villa zu Gal E y

(Dr. I.) Die Erste Kammer begann gestern Abend die Berathung des Budgets der Staatseinkünfte, welche fie in ihrer heutigen Sigzung zu Ende führte. In der allgemeinen Debatte ergriff gestern Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg das Wort, um die in dem vom Handelskammer-Präsidenten Rülke für die Finanz-Deputation erstatteten Bericht niedergelegten Anfichten der Deputation über die Lage der sähsishen Finanzen näher zu ent- wickeln. Der Bericht präzisirt diese Ansichten dahin, daß das ordentliche Budget für die Folge ohne die zwingendste Noth ¡iht zu erhöhen sei, das außerordentliche dagegen auf die Posten reduzirt werden müsse, welche zur Vollendung angefangener Sachen dienen oder der unabweisbarsien Nothwendigfcit -abzu- helfen bestimmt sind. Dadurch würden die Einnahmen Zeit er- ate sch fo zu erhöhen, daß sie wieder in das rihtige Ver- ältniß zu dem Ausgabebudget zurückehren. Nah den Erfah- rungen der leßten 40 Jahre würden die Einnahmen niht auf- hôren, ftétig zu wahsen, und so werde fih das Gleichgewicht bald wieder herstellen, vorausgeseßt, daß man sh bis auf Weiteres des unverhältnißmäßigen Eniporschraubens des Aus- e enthalte. Werde den sähsishen Finanzen die nöthige Rube gegönnt, um fih zu erhocen, so könne der Zukunft ruhig

erigegengeseHen werden. Hierán anknüpfend, retfertigte Se. oniglihe Hoheit zunächst die Deputation gegen den Vor- E daß sie diese ihre Auffaffung der Finanzlage des Staats S ercits dem diesmaligen Budget gegenüber zur Geltung zu “tar gs versucht habe, sondern \ich mit Warnungen für die Zu- A egnuge. Der Redner wies darauf hin, daß, wenn es verhaupt \chon für die Kammern \hwer sei, an - einem einmal MSERE Budget erhebliche Abminderungen vorzunehmen ies ganz besonders von der Ersten Kammer gelte, die sich, wenn das Budget aus der Kammer herübergelange, fast überall prt gutes der Regierung und jener Kammer geshlofsenen seen fommen gegenüber finde, gegen welches fie der Natur s r Sache“ nah wenig ausriten könne ; sie sehe sih daher in ‘der Hauptsache auf eine Superrevision und auf Rathschläge bes die {Folgezeit beschränkt. Se. Königliche Hoheit verglih sodann den \äthsisczen Staat bezüglih seiner Finanzen mit einem Menschen, der si ganz gesund fühle, auch in der That nos nieht krank sei, an dem aber der erfahrene Arzt doch gewisse Symptome einer im Keime vorhandenen Krankheit wahr- e e ha] thue seine Pflicht, wenn er den Gefährdeten warne beugen, eine Diät empfehle, die ikm vielleicht nit ganz b beugen, ein y vi : ehage. So könne auth die Finanzdeputatts:1, trat Goa der ien sud fonsultirenben Arzte ernannt; sich der Pflicht nicht ent- schlagen, darau hinzuweisen, daß der sähsische- Staat - fih De gewisse Enthalijamkeit in Bezug ‘af seine“ Ausgaben guf- f gen, auf ‘das Nothevendige fih besä;c&nken, auf seden Luxus : vf n nächste Zeit vVerzihten müsse, wenn er aht das S a seher Finanzen gefäwrdet sehen wolle. der Ansiht daß Le sbishe Stac er R ups I , aaî cher mit eimm ctivas vet wöhnten Menschen zu pergleihen sei, e es

um der fehle fien Uebels rechtzeitig vorzu-

der Nothivendigkeit überhoben gewesen sei, in den eigenen Beutel zu greifen, weil er über andere Zuflüsse verfügt. habe, die ihm darüber hinweggeholfen. Sachsen sei bisher in der Lage gewesen, die Deckung seiner Bedürfnisse zum größten Theil aus den Erträgnissen des Staatsvermögens und nur zu einem im Verhältniß zu den meisten andern Staaten sehr kleinen Theile aus den Steuern zu nehmen. In der jegigen Finanzperiode nun finde sich der Staat sehr großen neuen Ausgaben gegenüber, niht aus der Lust der Regierung am Ausgeben, sondern aus den Verhältnissen erwachsen; ihnen gegenüber werde er vielleicht in der Lage sein, mit der Zeit etwas tiefer in den Beutel der Steuerpflichtigen zu greifen. Das fei ganz einfach die Lage, eine Lage, in der sich die Mehrzahl der andern Staaten befinde; er hoffe, -daß die Annahme der neuen Steuervorlagen die Mittel {hafen werde, ihren Anforderungen zu genügen. In Alledem könne er keine gefährlihen Symptome erblicken, er sei vielmehr der festen Ueberzeugung, daß wir uns im Zustande voller Gesund- heit befänden und nur noch nicht recht gewohnt feicn zu zahlen, was die Unterthanen andrer Staaten längst ohne Beschwer zahlten. Ueber die Gefährlichkeit allzuhohen Anspannens der Einnahmequellen sei die Regierung mit der Deputation einverstanden; den momen- tanen Bedürfnissen und den Schwierigkeiten gegenüber , denen gerade gegenwärtig eine Echöhung der Steuern begegne, habe die Aufziehung der Einnahmen diesmal niht vermieden werden können; es gereihe ihm zur Genugthuung, daß E die Depu- tation ein anderes Mittel niht anzugeben gewußt habe. In der Spezialdebatte wurden alle Positionen in der von der Zweiten Kammer genehmigten Höhe bewilligt. Eine größere Debatte rief nur heute bei den Eisenbal,nnußungen ein Antrag Seilers her- vor, der die Regierung ersuht wiffsen will, auf die Beseitigung der Streckentärife (Differentialprozentsäge) durch das Reichs- Eisenbahngcseg hinzuwirken. In seiner Allgemeinheit und seinen Motiven vom Finanz-Minister und dem Refe- renten bekämpft, wurde er schließlich doch mit 13 gegen 12 Stimmen angenommen. Unter den - Registrandenein- gängen der heutigen Sitzung befand fich ein allerhöchstes Dekret, welches. die bevorstehende anderweite ' Vertagung des Landtags ankündigt. Die Kammer ertheilte sofort die verlangte Ermächtigung zum Zusammenbleiben ihrer Finanz-Deputation, während der Vertagung behufs der Vorberathung der Steuer- vorlagen.

Aürttemberg. Stuttgart, 4. Iuni. Der König ift heute von Straßburg über Baden, wo derselbe Ihrer Majestät der Deutschen Kaiserin-Königin von Preußen einen Besuch abgestattet hat, wieder zurückgekehrt.

Gestern hatten beide Kammern Sißzung. Die Kammer der Standesherren beschäftigte fich mit dem Eisenbahnbaugesez. Ober-Finanz-Rath v. Riecke begann die Verhandlung mit der Erklärung, daß er, sowie die Dinge jeßt stehen, seine Opposition gegen dieses Geseh aufgebe, fi übrigens bei einzelnen ihm niht zusagenden Bestimmungen besondere -An- träge vorbehalte. Der Art. 1 des Gesehes, der von den der Vollendung entgegenzuführenden Bahnen handelt, wurde ohne Widerspruh angenen. E Bun es in binsichil far

eim-Ulmer Bahn zu: einigen Erörterungen hinsichtlih der Ein- L lehnt Beer rafe, nd in den Bahn; hnen, Murrthalbahn , erirgacAvgxi dorf - Badcknang - Bietigheim und die Stuttaart ck Böblingen- Herrenberg:Eutingen-Freudenstadter Bahn betrifft, erfuhr in Betréff der leßtern einige Opposition, wobei Direktor v. Werner der Strecke _Eutingen-Freudenstadt vor der Strecke Stuttgart- Böblingen-Eutingen durch einen Antrag die Priorität fichern wollte. Da er jedo keine Unterstüßung fand, #so vereinigte er fih mit einem Antrag dés Frhrn. v. Linden, der nur eine Bitte an die Regierung gerichtet wissen wollte, die \{hwierigcern Arbei- ten der Strecke Eutingen-Freudenstadt gleihzeitg mit denen von Stuttgart-Eutingèeñ ‘vorzunehmen. Hierin, wie in der Annahme des ganzen Gesegeniwurfs, wurde \ließlich Einstimmigkeit erzielt.

Sn der-Zweiten Kammer wurde ein Antrag des Abg. Hölder, die Abschaffung des Geh. Raths betreffend, bera- then. Nach der Ertlärung des Ministers v. Mittnaht über den Standpunkt der Regierung zu dieser Frage beabfichtigt die Re- gierung dem Landtage Gesegentwürfe in dieser Richtuug vorzu- legen, und war über die Umwandlung des Geh. Raths in einen Minister-Rath, über Ministerverantwortlihkeit und über die Er- E inigr E g E Ueber die Einrichtung

ivjustiz kam die Verhandlung nicht l und wurde auf den Freitag iwd r R E

Sessen. Darmstadt, 5. Iuni. Die Zweite - m er befchäftigte fih heute vorzugsweise mit Petitionsberathungue Zunächst wurde die Regierungsproposition betreffs Verwendung der im Budget als Denunziationszebühren und Strafantheile einge- stellten Summen, welche von 1874 an nur bedingungsweise bewil- ligt worden waren, angenommen. Gelegentsih der Berathung eines Antrags der Mehrheit der israelitishen Religionsgemeinde Bodenheim auf Einführung direkter Vorstandswahlen allda warde ein Antrag des. Abg. Küchler: die Regierung um Auf- hebung resp. Revision der die israelitishen Religionsgemeinde- verhältnisse ordnenden Verordnung von 1841 zu ersuclen, ange- pn _Die Eingabe des Vorstandes des Comités zur Er- auung einer Eisenbahn durch das Eisthal, die Erbauung einer direkten Eisenbahn von Grünstadt nach Worms betreffend, wurde für erledigt erkärt. Die Berathung über die Petition der ‘evan- gelischen Dekanate, die Regulirung der Pfarrbesoldungs-Ange- legenheit, wurde mit Rücksiht auf eine inzwischen eingelaufene Regierungsproposition ausgeseßt. Die nächste Sißung findet am Montag statt, und wird in derselben mit der Berathung des Nachtragsbudgets begonnen werden.

- Sachsen-Weimar-Eisenach. In Ausführung des - verirages über die Terciforiala aliGune L ibe ie G MMergoizui Sachsen-Weimar-Eisenach ‘und dem Königreiche E d. d. Meiningen, den 17. April 1873, weilen seit dem 14. v. M. Kommissarè der beiderseitigen Hohen Staatsregierungen L Ostheim und zwar der Bezirks-Direktor Schmith aus Derm- ach und der Regierungs-Rath Stephanelli aus Würzburg, um prt allein die dur die Territorialausgleihun geschaffene neue a, Lai v E E L Landesterritorien abstecken,

‘au m igen ‘einer Revisi N- tuell Berichtigung unterziehen zu lassen. E ag L

Braunschweig. Braunschweig, 7. Iuni. Die Ge i z “4 8 eh- g Derordnungs-Sammlung véerôffentliht eine (Vexoidiune, Ee ; aratión des §. 2, Nr. 7, der Verordnung vom 29. I N Über die Stempelsteuer, bezü li der Kassirung 2E Produktionsstempels zu Wechseln als Anlagen zu Eingaben ireffe Fvalpar son an ‘öffentlihe Behörden“ und Beamte be- end, d, d. Braunschweig, den 1. Juni 1874. Nach dieser

der bisher noch immer 1 Verordnung ist, wenn einer ftempelpflichtigen, von einer Privat-

on an öffentlihe Behörden und Beamte gerichteten Eingabe ans in R E O des Bundesgeseßes vom 10. Juni 1869, betreffend die Wechselstempelsteuer im Norddeutschen Bunde, mit dem geseßlichen Stempel versehener Wechsel beigefügt wird, noch der Le Produktionsstempel zu 24 Sgr. fernerhin nicht mehr zu erheben.

Auhalt. Dessau, 5. Juni. Gestern Nachmittags ist der Prinz Wilhelm von Schaumburg-Lippe nebst der Prinzessin Bathildis wieder abgereist.

Sicherem Vernehmen des „Anh. St. A.“ nah wird der Staats-Minisier Dr. v. Larish Ende nächster Woche zum Ge= brauche einer Brunnenkur auf einige Wochen verreisen. Unge=- wiß ist es noch, ob der Staats-Minister an den Bundestaths=- fizuvgen in Berlin wegen der Abstimmung über die Gesetze, betreffend die Organisation der Justiz, Theil nehmen wird.

Die Nr. 350 der Geseßsammlung vom heutigen Tage enthält die zwischen der hiesigen ‘und der Königlich preußischen Regierung in Folge der Schlußbeflimmung in Art. 15 der Militär-Konvention vom 28. Juni 1867 (Nr. 138 der Geseß- Sammlung) unterm 16. September v. I. “abgeschlossene und Höchsten Orts unterm 16. Oktober v. I. ratifizirte anderweite Militär-Konvention nebst Shlußprotokoll.

Sachsen-Coburg-Gotha. Gotha, 5. Juni. Der Speziallandtag hat in heutiger Sigung bei Gelegenheit der Berathung einer Novelle zum Volks\hulgeseße zur Erhöhung der Besoldung der Volksshullehrer seine Genehmigung ertheilt. Bemerkt - wurde während der Verhandlung, daß infolge der niedrigen Gehalte ein so großer Mangel an Lehrern eingetreten sei, daß mehrere Stellen unbeseßt hätten bleiben müssen. Der Landtag richtete \hließlich auch an die Regierung das Ersuchen, in Erwägung zu ziehen, ob niht der Volksunterricht unentgelt- lih werden fönue, da cinestheils eine Bezahlung dessen, was der Staat von seinen Angehörigen fordere, nicht zu verlangen, anderntheils es aber auch nothwendig sei, das demüthigende Freishulwesen zu beseitigen.

Schwarzburg-Sondershausen. Sondershausen, 5. Iuni. Der Fürst und die Prinzessin Elisabeth sind heute Nachmittag gegen 6 Uhr, von Aachen kommend, hierher zurügekehrt.

Elsaß-Lothringen. Mülhausen, 4. Iuni, Der hiefigen Handelskammer wurde von dem Bezirks-Präsidenten mit- getheilt, daß die Uebereinkunft mit Baden betreffs Er- bauung von Eisenbahnen 1) zwishen Colmar und Alt- Breisach, 2) zwishen Mülhausen und Müllheim, 3) zwishen St. Ludwig und Leopoldshöhe abgeschlossen und bercits der Rati- fikation des Bundesraths und der badischen Kammer unt:r- breitet ist. Die drei Linien sollen zunächst mit einem Geleise hergestellt werden; dagegen werden die Rheinbrückten bereits für zwei Geleise eingerihtet. Bis 1. November 1877 foll die Linie Mülhausen-Müllheim, bis 1. Mai desselben Jahres die beiden anderen Linien vollendet sein.

Oesterreich - Ungarn. Wien, 6. Iuni. Am 4.-d. M. {uyd die Frohnleihnamsprozession mit dem herkömm-

Se Majestät, dann die Er Kux i dinand, Karl Salvator, Wilhelm, ee Ss Bruns fuites um 7 Uhr früh im feierlihen Zuge von der Hofburg nah S: Stephan, wohnten dem von dem Cardinal Fürst-Erzbischof von Wien celebrirten Hochamte bei und machten sodann den feierlihen He i s Ans mit Zuziehung der Kaiserlihen und

rden, offtaat i halien wurde ; Hofstaates und der Leibgarden abge- n allen Straßen der Stadt, durch welhe der Zug gin war Militär in Reihen aufgestellt; au i Ube ie Maffen auf mehreren n E ; au paradirte dasselbe in

_ Ma ecndeter Ceremonie kehrten die Allerhö Hölsten Herrschafien wieder in der nämlichen Weise Ml of burg zurück, worauf von einem am Graben aufgestellten Ba- taillon “ie gewöhnlichen drei Salven abgefeuert wurden.

Zum Schlusse ließen Se. Majestät die ausgerückten Trup- pen auf hi Rein E defiliren. Das Reichs gesezblatt veröffentliht die des Ministeriums des Innern im Eicocamimie mit ‘baa Ministerium vom 14. Mai 1874, mit welcher Bestiunmungen in Betreff des Irrenwesens erlassen - werden; das Gesey vom 17. Mai 1874, betreffend die Einreihung der Katastralbeamten unter die aktiven Staatsbeamten und die Regelung ihrer Be- züge; das Geseg vom 6. Mai 1874, betreffend die Herstellung der projektirten Lokomotip-Eisenbahn von Steinah an der aus Tee Ave Ge E e Tirol führenden Eisenbahn , Steg, , Ebensee i iesen- hofen, eventuell Schärding. E ae E N, Mridiefens 8. Juni. (W. T. B.) -Wie die eMontagsrevue! er-

drafsy am 15. d. Vits. in Wien zusammentretenden in = tionalen Cholera-Konferenz um Abschließung ddes fer: nationalen Vertrages betreffs der Quarantänemaßregeln und um Einseßung einer internationalen Seucenlorahe Die Ver- dikte derselben sollen inappellabel und bindend für die betreffen- den Staaten sein. An der Konferenz werden fih alle Staaten betheiligen, welche an der früher stattgefundenen analogen-Kon- ferenz in Konstantinopel Theil genommen haben.

Schweiz. Bern, 4. Juni. In seiner heutigen Si : , L x i erledigte der Ständerath, die Berathung des Geshafto L S des Bundesraths und des- Bundesgerichts fortsezend, die Ge- \chäftskreise des Militärdepartements, des Iustiz- und Polizei- departements und des Finanz- und Zolldepartements, von denen Va er t ps Anlaß zur Antragstelung gaben; bei ì * und JDolldepartement dagegen stellte di de Ponulate: vg E #4) Ver Bundesrath wird eingeladen, darüber zu wa ß dem Mittel der U-bertragungen (virements) dégenüber wn Beda Ee kein Gebrau gemadt werde; 2) der Bundesrath wird cin- e ms n, die Frage zu untersuchen, ob die Sorge für. eine energische T tsvertheidigung es nit nothwendig erscheinen lasse, daß, nahdenm de Bestimmung des Art. 40 der früheren Bundetverfassu er a ithaltung einér Kriegókasse außer Kraft getreten , durch die - e efecta geeignete Vorschriften für diesen Zweck aufzustellen seien, - und hierüber der Bundesversammlung Bericht zu erstatten ; ) r Bundesrath ist: eingeladen, zu untersuchen, ob nit in Folge der Ent- wicklung des internationalen Eisenbabnneßes und der dadurch bewirkten B R m nterte längs eines Theiles der Zolllinie : gt N i vläis feier parnisse in der Organisation des Grenzschußzes ammtlihe drei Postulate wurden von der ohne erhebliche Debatte genehmigt. R

fährt, handelt es fi bei der auf Veranlassung des Grafen An-

erfassung über

3) der

Dex Nationalrath führte heuie seine Berathung des neuen Gesehes über Bestellung von Pfandrehten an Eisenbahnen bis auf Art. 4 zu Ende, welcher Artikel zur nochmaligen Prü- fung an die Kommission zurückverwiesen wurde,

Frankrei. Paris, 7. Iuni. Der General-Gouverneur von Algerien, General Chanzy, wird gegen Ende des Monats in Paris erwartet.

Der neuernannte päpfsiliche Nuntius, Msgr. Meglia, hat dem Herzog Decazes seinen ersten Besuch im Ministerium des Aeußern abgestattet.

Dem Gesezentwurf- betreffs der Vorbesserung der Vértheidigungswerke im Osten, welhen General de Cissey der Nationalversammlung vorgelegt hat, ist folgender Eingang vsrausgeschickt : :

„Meine Herren! Wie wir Jhnen bei Ueberreihung des Geschß- entwurfs betreffs der Ausdehnung der Vorwerke von Paris ausein- andersebten, legen die stattgehabten politischen und militärischen Er- eiguisse, welhe so bedaueroëwerthe Folgen nameutlih betreffs der Vertheidigung unseres Gebietes hatten, Frankreih die Pflicht auf, unsere alten Festungen, welche wir im Osten erhalten müss-n, auf die Höbe der Fortschritte der Artillerie zu bringen. Wir haben die Ehre, Ihnen einen Geseßentwurf vorzulegen, welcher dieser Noth- wendigkeit Befriedigung gewähren wird. Wir fügen das in dieser Hinsiczt vom Vertheidigungsauss{chuß gegebene Gutachten und die Pläne hinzu, welche die Lag? der neuen W rfe andeuten. Ein Kredit von 39 Millioncn- wucde für die Befestigungsarbeitcn anf den dem Kriegs-Minifterium durch das Geseß vom lehten 23. März für die Liquidationsrechnung bewilligten Kredit zurückgehalten. Wir schlagen Jhnen vor, von diesem Kredit zur Verbesserung der Vertheidungs- werke der festen Pläte der Ostgrenze eine Summe von 26 Milliouen zu verwenden, die nah den Andeutungen der dem g-genwärtigen Geseß beigefügten Tabelle vertheilt werden. Wir bitten Sie, die Dring- lihfeit für diesen Gesehentwurf zu beschließen und ihn an die Armce- Kommission zu verweisen.“ j

Der Gesezentwurf selbs hat folgenden Wortlaut:

Art. 1. - Es werden neue Werke um die Plätze Verdun und Toul, zu Epinal, im Ober-Mofelthal, um Belfort, Besançon, Langre3, Lyon und Grenöble, im JIsèrethal, zu Albertville und Chamousset, um Briançon an den- von der Vertheid:gungs-Kommissioa bezeichneten St-llen gebaut werden. Für diese Arbeiten wird die öffentlihe Nüß- lihfeit und die Dringli.(1:keit erklärt.

Art. 2. Von dem gesammten Kestenanschlag dieser Werke, welcher sich auf 78 Millicneu be'äuft, wird im Jahre 1874 eine erste Summe von 26 Millionen verwendet, welche dem dem Kriegédepartcment auf die Liquidationérechnung bewilligten Credit entnommen wird.

Art. 3. Die Festungswerke werden in die erste Klasse der festen Plätze eingereiht. i

Der Präsident der franzöfischen Republik, Marschall Mac Mahon, Herzog von Magenta. Für den Präsidenten der Republik: der Vize-Pcäsident des Minister-

: raths, Kriegs-Minister, General de Cissey.

Die nah dem Gutachten des Vertheidigungsaus\hufses auf der Nord-Ostgrenze zu besezenden Positionen find folgende: Zu Verdun die Höhen des rechten Maasufers, und namentlich die Position Bois brulé zwischen der Straße und der Eisenbahn nah Etain. In Toul die Positionen des Mont Saint Michel, Villey le Sec, Domgermain und Ecrouves. In Belfort, nah der Seite des Wälsh-Belchen hin, find die Vorwexke der Po- sition auszudehnen, die Werke von Hautés und Basses Perches und von Bellevue wieder herzustellen, die Positionen Mont Sal- bert, Moni Vaudois, Roppe und Vézelois zu besezen. Die Hôhe Mont Bard zu besezen. Die Positionen Pont de Roide und Blamont zu befestigen. Der Aus\{chuß hat gleihfalls die Nothwendigkeit anerkannt, die Position Epinal zu besegen und den Zugang zu den drei Hauptstraßen zu vertheidigen, welche über Saint-Loup, Luxeuil und Lure von der obern Mosel nah der Franchecomité führen ; in Langres drei Forts zu Dawpierre, Beauchemin und Cognelot herzustellen, die Werke La Bonnelle, Peigné ünd Buzon zu beendigen und auf den Positionen Saint Menge und Pointe de Diamant Battericn aufzuwerfen. In Besançon die Positionen Fontain, Montfaucon und Fallenay- Châtillon zu beseßen. Auf der südöstlihen Grenze: in Lyon die Positionen Mont Berdun, Vancia, Bron und Feyzin zu beseßen. In Grenoble auf den Höhen Mont Eynard und Quatre Seig- neurs Werke zu errichten und die Batterien Murier, Bourcet und Montavie zu erbauen; die Vertheidigung des Isèrethals durch die Beseßung der Stellungen Chamoufset und Albertville zu vervollständigen; in Briançon Werke auf den Höhen Infernet, Gondran und Croix de Bretagne zu erbauen.

Die oben erwähnten 26 Millionen sollen folgendermaßen benußt werden: Für Verdun und die Außenforts 2 Millionen; Toul und die Außenforts 2- Millionen; Epinal 1 Million; die in dem Departement der oberen Mosel anzulegenden Werke 2 Millionen; Belfort 4 Millionen; Besançon 2 Millionen; Lan- gres 3 Millionen; Grenoble 2 Millionen; Lyon 4 Millionen ; Briançon 1 Million; die Werke im Isèrethale 2 Millionen.

—- (W. T. B.) Der Vertrag über die neue türkische Anleihe ist von Sadyk Pascha abgeschlossen und gestern Abend unterzeihnet worden; die Ratifikation desselben wird als demnächst erfolgend angesehen. Ueber den Inhalt des Vertrages wird Folgendes gemeldet: Das Anleihekonsortium am hiefigen Plaße bilden folgende Bankinstitute: Die Banque impériale Ottomane, das Comptoir d'escompte, die Bank von Paris, die Société générale de crédit mobilier, sowie die Bankhäuser: Fould, Cahen (Ant- werpen), Camöndo, Heutsh, Lutscher, Samuel Haber und Hirsch. Den in Konstantinopel bestehenden Bankhäusern und Bank- inftituteu is der Beitritt offen gehalten. Der Betrag der An- leihe beziffert. fich auf 19 Millionen Pfund Sterling effektiv. Das hiesige Anleihekonsortium leistet der türkishen Regie- rung einen sofortigen, mit 12 Prozent pr. Jahr verzins- lihen Vorshuß von 6 Millionen. Dieser Vorshuß kann bis auf den Betrag von 10 Millionen in dem Falle erhöht werden, wenn noch andere Bankhäuser Und Bank - Institute in London, Wien, Berlin und anderen Tie dem Anleihekonsortium in der nämlihen Weise wie die hiesigen Unterzeichner des Anleihe- vertrages beitreten. Die Anleihe soll für Rehnung der Regie- rung und gegen eine Kommission von 1 Prozent zur Zeihnung aufgelegt werden, der Emissionscours wird etwa 264 bis 27 be- tragen. Der Mehrerlös aus Begebung der Anleihe wird zwi- schen der türkishen Regierung und dem Anleihekonsortium gle .ch- heitlih getheilt. Die Ratifikation des Vertrages dur die tür- tishe Regierung muß binnen 8 Tagen erfolgen.

- (V. T.: B.) Das Programm des linken Centrums- hat 110 Unterschriften erhalten. Dasselbe spricht

fich dafür ‘aus, daß entweder die Republik als definitive Regie-

_rungsform - zu pröflamiren oder die Nationalversammlung arf- : zutósen sei. Da das\ rehte Centrum fi - nicht von -der ge- mäßigten Rechten trennen will, so glaubt man in parkamentari- hen Kreisen, daß auf - die Herstellung eines Einvernehmens zwischen beiden Centren kaum mehr zu hôffen sei. Versailles, 6. Iuni. (W. T. B.) Die National - versammlung wählte in ihrer heutigen E Goulard, Rességuier und Ventavon (von der Rechten) zu Mitgliedern der

L Ruùdrei]c-Touren mit Argabe der Billetpreise, bearbeitet im Kours-

Kommission für die Berathung der konstitutionellen Gesetze. Hierauf wurde ein Antrag Chaurands, betreffend die Beob- achtung der Sonntagsruhe, mit 254 gegen 203 Stimmen ab-

gelehnt.

Spanien. Madrid, 7. Iuni. (W. T. B.) Der Marquis von Veja-Armiso hat den Posten eines \panischen Gesandten in Paris angeboten erhalten und angenommen. j

Nath gestern hier eingegangenen Nachrichten konzentriren fih die Carliften in Navarra; General Concha ijt gegen dieselben aufgebrochen. Unter den Bataillonen von Gui- puzcoa hat eine ziemlich ernstlihe Emeute \tattgefunden. Aus Bilbao wird gemeldet, daß ein franzöfisher Dampfer, der den dortigen Hafen verlassen hatie, ohne den gesezlich vor- geschriebenen Formalitäten genügt zu haben, festgehalten worden ist. : ?

Santander, 6. Iuni. (W. T. B.) General Loma hat eine Besichtigung von Hernani und Tolosa vorge- nommen und dabei die Umßebung von Hernani von den Carlisten zaß;[reih beseßt gefunden. ;

Italien. Rom, 6. Iuni. (W. T. B.) Der Papst ‘hat eine größere Anzahl von Personen in Audienz empfangen ; unter densclben befand fich auch der gestern hier eingetroffene Erz- bisWof von Paris, Kardinal Guibert.

Nußla2:9 und Polen. St. Peiersbúrg, 7. Juni, (W. T. B.) Dur ein veröffentlihtes Kaiserlihes Dekret wird die Frist zur Amortisirung der 5!/„prozeñtigen Rente auf 39 Jahre festgeseßt. Ein zweites Dekret bestimmt, daß an Stelle der Rückaufs-Certifikate für bäuerlichen Grundbesiß (certificais de rachat de terrain paysan) Banf- billets der 2. Emission treten sollen. Durch ein drittes Dekret endlih wird der Betrag der Telegraphiegebühren für den internen Verkehr auf ca. die Hälfte herabgeseßt.

Amerika. Washington, 6. Iuni. (W. T. B.) Mit Genehmigung des Präsidenten Grant if eine Denkschrift desselben veröffentlicht worden, die seine Anfichten in der Finanz- frage darlegt. Darnach empfiehlt Grant möglihs baldige Rückfkehr zu der Metallwähc:ung, welhe für die Wohlfahrt der - Nation unerläßlih \ei, sowie die Aufhebung des Gesetzes über das Papiergeld vom Iuli 1875 ab; ferner sollen vom Juli 1876 ab die Greenbacks mittelst gegen. Sold einlösbarer Bons einge- zogen, die Steuern in Go1d oder in Greenbacks bezahlt werden.

Der Kongreß hat den Geseßentwurf, betreffend den Bau eines Kanals von dem unter:n Laufe des Miss i\- \sippi bis zum Golf von Mexiko, genchmigt. Die Schiffahrt auf demselben soll frei für alle Nationen sein.

Nach der mit der neuesten Post aus Columbia einge- troffenen Nachricht hai am 1. April der neue Präsident der columbishen Union, Dr. Santiago Perez, von seinem Amte vor dem Kongresse feierlih Besiß ergriffen. Zu Staatssekretären hat derselbe ernannt: Dr. Justo Arosemena, bisherigen Gesandten in London und Paris, für das Innere u1d Auswärtige, Dr. Aquileo Parra für Finanzen und öffentlihe Arbeiten, Dr. Ni- colas Esguerra für Shaÿ Und Kredit, Ramon Santodomingo Vila für Krieg und Marine. Sämmtliche Ernennungen find von dem Kongresse genehmigt worden.

Asien.- Kiahtäà, 31. Mai. (W. T. B.) Nah hier eingetroffenen Nachrichten aus Pecking vom 16. Mai sind in der französischen Niederlassung zu Shangai am 3. Mai Un- ruhen ernsthafter, aber ledigli lokaler Art ausgebrochen. Ursache war ein chinesisher Friedhof, über den schon lange ge- ftritten worden. Mehrere Chinesen wurden getödtet. Deutsche Reichsangehörige kamen dabei niht zu Schaden. Am 8. Mai war Alles ruhig.

Afrika. Aegypten.

wird der „Times* geschrieben:

Die jüngsten Nachrichten von Oberst Gordon meldeten, daß er Khartoum wenige Tage nach seiner Rückeßr von Gondckoro verlassen hatte und den Nil hinab nach Berber reiste, wo er seinz2 Expedition und Vorrätke fand, und daß er mit denjelben am 19. d. M. von | Berber zurückehrte und unverzüglich nach Gondokoro aufbrechea_ | würde, um seine Reise nah den großen Seen vorzubereiten. Es ist nun eine vollständige telegraphi)he Verbinduag . zwischen Kharteum und Lendon uad - der übrigen Welt her- gestellt. Die Linie zwischen Dongela und Berber ift neulich einige Tage unterbróchen gewesen, aber wir sind nua hier in freiem Verkehr mit Khartum, und Oveist Gordon hat volle Berichte über sein Vor- gehzn an ten Vize-König gesandt, dec mit seinen Forts{ritten und dem von ihm vercichteten Werke schr zufrieden ist. Bis jeßi ift er auf kcine ernstlichen Hindernisse gesteßen. Wenn er seinen Stasö und seineVerräthe in Gondokero vor dem Bzgina der Regenfaison etabliren fann, wird er in der That einen höchst glückverheiß:nden Anfang gemacht haben. Aber deé nfang if} in seinem Falle nicht halb das Werk. Es wird wahrscheinlich eines langen Jahres bedürfen, che die großen Eisezbahnpro- jekte des Htn. Fowler in Angriff genommen werden. Munzinger Bay's Pro- vinzen bietev einen merfwürdigen Kontraft gegen dieungeordnéten und anar- ischen Zustände der abyssinifchen Gebiete, die dur den Sturz Theodors und die Substitution Königs Johanns durchaus nicht gebessert wurden. Mr. Flad schreibt, daß die Lage Akyssiniens traurig ist, und daß Rebellion und Gemwaltthätigkeit reif sind. Jun einigen Distrikten wird allgemein geglaubt, daß Thecdors Sobn von England auf den Thron feine Tee wird, und daß die Königin ihn zu diesem Behufe erzie- hen läßt. j

Aus Alexandrien, 25, Mai,

Nr. 46 des „Amtsblatt der Deutschen Reihs-Post- verwaltúng“- hat folgenden Jubalt: General-Verfügung vom 27. Mai 1874. Aushändiguag von Briefen auf dem Bahnhofe unmittel- bar nach Ankunft der Eiscubahnzüge.

Nr. 23 des „Central-Blatts für das Deutsche Reih“ hat felgendecn Juhalt : Allgemeine Verwattungsfachen: Verweifung von Ausländern aus dem Reichôgebiete. Münzwesen: Uebersicht über die Aveprägung voen-Reichsmsinzen. Zoll- und Steuerwesen: Kom- petenz von Steuerämiern. Mariue und Schiffahrt: Anweisung für die deutichen Schiffsrezister-Behörden wegen Bezeichnung der Ladungs- fähigkeit der im Auslande erworbenen, im Julande noch nicht ver- messen:n denischen Schiffe in den Schifförezistern und Schiffscertifi- Faten. Postwesen: Bekanntmachungen, betreffff:nd Eröffnung der Eisenbaha zwiichen Groß-Heringen und Saalfeld ia Sawsen-Meinin- gen; Reduzirung der auf Postanweisungen nah Belgien, Jtalien und der Schweiz eingezahlten Beträge; Korrespondenzverkchr mit Japan via Triest; Pestdampfsciff-Ve-rvindung mit Dänemark und Schweden ;

- Eröffnung der Eisenbahn Koblfurt-Falkenberg, Reg «Bz. Mérseburg ;- Ecêffaung der zur Hamburg-Venlver Eifenbahn gebörigen-Theilstrecke in D Erccibiane Einrichtung des Eisenbahu-Postamts Nr. 31 in Hamburg; Ermäßigung des Pörtos für Waarenproben nah und aus Frankreich. Kensulätwefen: Excquatur-Ertheilung.

Das Coursbuch der Deutschen Reihs-Postverwal- tung, 1874 Juni, I. Abtheilung, Verlag der Königlichen Ge- beimen Ober Hofbuchdruckerei (R. v. Decker), ist soeben ausgegeben. Dass-Ube enthält die Eisenbahnyerbindungen in Deutschland und der

bureau des Kaiserlichen Generalpostamts, und unfaßt die bis zum 1. Juni eingetretenen resp. mit demselben Tage eintretenden Aenderungen in dem Gazge der Eisenbahuzüge. Ferner: Abthei- ¡ung IL, Juni, enthaltend die bedeutenderen Eisenbahnrouten in Europa, außer Deutschland und Oesterreich, ferner Postverbind1- gen in Deutscland und den angrenzenden Ländern, Dampfschiffcourse, Reisetouren zwischen mehreren Hauptorien Europas, Verzeichniß derx Bade- und Kurocte in Deuischland und dea angrenzenden Ländern nett Naerichten- über die ReijeverLindung dicser Orte, Reisetouren zwischeit

¡ Beilin und den bedcutendereu Badecrter, Tarif für Courier- und

Extraposten, Wegemaße, Münzvergleichungstabelle, Zusammenstellu.ig der Bestimungen Über Benußung der Telegraphenliniecn und Getüßrenu- tarif 2c. Beigegeben sind 2 Karten.

- Die Hefte II[.—VI. der Zeitschrift für Bauwejeau herausgegeben unter Miiwirkung der Königlich technischen Baudeputa- tion und des Architekténvereins zu Berlin, redigirt von G. Erbkam, Baurath im Königlichen Ministerium für Handel, Gewerbe unh öffentliche Arbeiten (Berlin 1874, Verlag von Erust & Korn), enthagltea außer einsblägigen amtlichen Bekanntmachungen, folgende bauwifsen- schaftliche Mittheilungen in Original-Beiträgen: Das ftädtishe Vier- ordtbad in Karléruße, mit Zeichnungen vom Herrn Architekt Josef Darm in Karlsruhe. Geschäftägebäude für das Kreisgericht zu Hecbin- gen, mit Zeichnungen von jus Geheimen Ober-Baurath Herrmann in Berlin. Die Anlage der Rauchkanäle und der Nauchkammern in der ehemaligen Münze zu Straßburg und ihre Anwendung beim Um- bau der Königlichen Münze in Frankfurt a. M., mit Zeichnungen vou Hrn. Regierungs- und Baurath A. Cremer in Wiesbaden. Die Um- und Neubauten der Berlin-Potsdam-Magdeturger Eisenbahn, 6) Um“‘au der Havelbrücken bei Potsdam uno Werder, mit Zeichnurig?3 von Herrn Baurath L. Quassowski in Berlin. Kanalisation dex Mosel ven Arnaville bis Meß, mit Zeichnungen von Hrn. Wasscr- bau-Inspeftor J. Scblichting in Tilsit. (Schluß folgt.) Ueber ckas Verhaltcn des Wasserdampyfes bei seiner Wirkung in den Damvf- maschinen, von Hrn. Prof. K._F. H. Wiebe in Berlin (Schluß). Ueber Material, Fabrikation und Verschleiß der Eisenbahnschi:nen, mit Zeichnungen von Hrn. Eisenbahnvan- und Betriebs-Jaspektor J. Garcke in Hamm (Schluß). Außerdem Mittheilungen nach amtlichea Quelien und aus Vereinen, sowie Literatur.

Statistische Nachrichten.

Die Verwaltung des Landarmen- und Korrigeudenwesens in der Rheinprovinz haite im Jahre 1573 132,018 Thlr. Ein- nahme (infl. 31,740 Thlr. Bestand) und 106,266 Thir. Ausgaben, mithin am Jahres\{luß einen Bestand von 25,752 Thlr.

Die 16. Veröffentlihung des Herzoglich Anhaltischen statistishen Bureaus enthält: Bewegung der Kreis- und andcrer Sparkassen 1871 und 1872. (Ende 1872: 1,716,789 Thlr. Spar- einlagen, gegen 1,528,918 Thlr. Ende 1871). Ergebnisse der Vieh- ¿ählung am 10. Januar 1873 (in 26,131 viehbefißenden Haushaltun- gen 14,403 Pferde, davon 13,198 über 3 Jahre alt, 4 Maulthiere, 7 Esel, 52,976 Stü Rindvieh, darunter 29,454 Kübe, 163,217 Schafe, 43,640 Schweine, 23,639 Ziegen, 8085 Bienenstöcke). Uebersicht der 1870—1873 vorgekommenen (193) Todeéfälle durch Verunglückung.

Die Gesammifrequenz der Hohs\chule in Bexrn ftellt sich für das Sommersemester 1874 auf 322; davon gehören der theo!g- gischen Fakultät 23 an, der juristischen 67, der medizinis{en 174, déx philosophischen 58. Die Thierarzneishule zählt 19 Studirende, beide Anstalten zusammen sind mithin von 341 Hörern besucht, gegen 336 im vorigen Semester. Weibliche Studirende hat die Hochschule gegen- wärtig 34 (gegen 24 im yorigen Semester), wovon 20 in der medizi- nisheèa, 3 in der philosophischen und 1 in der juristischen Fafultät.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

_ Berlin. Der Deutsche Herold theilt in seiner Nr. 5 mit daß der Sghriftfteller und Zeichner L. Clericus hierselbst die Re- daftion des Blattes übernommen habe.

Goslar, 3. Juni. Die hiefige Domfkapelle enthält u. A. einen hölzernen Sarg, eine steinerne weitlihe Figur eins{licend, von der man biélang annahm, daß dieselbe die Gemahlin Conrad IL. und Heinrich 111. Mutter, Gisela, darstellte. Jüngst ist die arg verwis{chte Aufschrift des Sargdeckels entziffert und vom Lateinischen ins Deutsche übertragen und lautet etwa: - „Kaiser Heinrich IIT. starb in Burfeide am 5. Oktober 1056. Jn seiner großen Anhänglichkeit sorgte ex dafür, daß zum Beweise seiner wahren Liebe scine Tochter, die Jung- frau Mechthiidis, und bernach, {hon mit dem Tode kämpfend, daß sein Herz nebst Zwergfell in unserem Chor begraben wurde. Weiß der blutlose Körper desselben wegen der Entfernung des Todesorics bier nicht begraben werden fonnte, so ist er zu Speier begrabei. Siehe, das hat- von dem Kaizeriichen, in dieser Kiste geborgenen Denkmale das neidishe Alter hier übrig gelassen!“ Darunter befindet sih eine Nachschriit, die auf Deutsch ungefähr so lautet: „D238 ehr- würdige, Kaiserlich frei, sondergestellte und reichsunmittelbare Kapitel diese3 Domes hat in s{uldiger und liebevoller Ehrfurcht die hölzerne, durch die lange Unbill der Zeit völlig zerfallene Kiste dieses Kaiser- lihen Denkmals aufs §ieue anfertigen la!fen 1740*.

—- Die Nrn. 21 u. 22 der Zeitschrift „Kunst und Gewerbe, Wochenschrift zur Förderung deutscher Kunft-Industrie“ (8. Jahrg.), her- ausgegeben voin Bayerischen Gewerbemuseum zu Nürnberg, redigirt von Dr. Oito von Schoru (Verlag der Friedr. Kornschen Buchhandlung iu Nürnberg), haben folgenden Jnhalt : Bernard Palissy. (Schluß ) Berlin: Auëstellung des Vereins zur Förderung des Zeichnenunterrichtz-. (Fort!.) Ansbach: Die St. Georgskirhe in Nördlingen. Für die Werkstatt: Copiren von Zeichnungen auf photographischem Wege. Aus dem Buch- handel : Lehrwerkstatt. Meonatsblätter für Zeichenfunft und Zeicheu- unterriht. Kleine Nachrichten: Ausftellung. Eine Auktion von Sèvres- Porzellan. Jnhaltsübersicht der Zeitschriften. Erklärung zur Beilage: Mejaik vom Lesepult in der Kirche St. Clemente in Rom. (Farbeu- druck.) —— Nr. 22: Zur Geschite der Erzarbeit. Berlin: Ausstellung des Vereins zur Forderung des Zeichnenunterrichts. (Schluß.) Wien: Zur Hebung der österreihischen Bronze-Jndustrie und Goldschmiede- funit. London: Internationale Ausstellung. Für die Werkstatt: Das Ueberziehen der Messing- und Bronze-Arbeiten mit Goldfirniß. Der Eufinder der Gasmzschine. Kleine Nachrichten : Fund. Weltausftellung zu Philadelphia. Bessemerstazl. Erkiärung zur Bceiiage: Rahmen, Schlußvignette und Junitialen aus dem 16. Jahrhundert. (Autographie.)

Der Verlag von Duncker & Humblot in Leipzig hat ein neues Abonnement veranstaltet auf die zweite durhgehends verbesserte und erheblich vermehrte Auflage des Rechtslex:kons, ciner Encyklopädie der Rechtêwissenschaft in alphabeti- scher Bearbeitung, welche unter Mitwirkung einer Rrihe hervor- .ragender Juristen von Professôór Dr. Franz von H ott herausgegeben wird. Die Bedeutung dieses Werkes für Wissenscha und Praxis ist von der Kritik beim Er})cheinen“ der erften Auflage alljeitig anerkannt worden, und die bereits nach drei Jahren einge» tretene Nothwendigkeit ein-r neuen Auflage hat dieses Urtheil bestätigt. Die Verlagöhandlung ist bestrebi gewesen, dic neue Auflage zu eiger wesentlich verbesserten und ergäuzten zu machen, die inneren Shwièrig- Feitcn, welche die-l gs chandlung bietet, insofern sie Zusammea- gehöriges trennt, möglich|t zu überwinden, um die Brauchbarkeit dieses Nachschlagewerkes zu erhöhen. Es bringt nicht Abhandlungen und eingchende Untersuchungen über vereinzelte Rechtsmateriea, sondern knapp und präzis gefaßte Artikel in réferirender Darstellung, die durch Uebersichtlichkeit und praktische Brauchbarkeit keinen für ben Fahmanz wünschenswerthen Aufshluß vermifsen lassen. Jeder Artikel enthälk

nnächst die Begriffsbestimmung der juristisen Terminologie des

ortes, darauf die Angabe der hauptsäcblihften Auwendungen eincF Rechtsfatzes oder Rechtsbegriffs in der Wissenschaft, die Bezeichnung der vorhandenen witigstcn Kontroversen und ihrer [iteraris{cn Vors

ôsterreihisch-ungarischen Menarchie und U-eb-rfiht der bestehenden

treter und s{ließlich dic Angabe der wichtigsten moncgraphischea