1874 / 134 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 10 Jun 1874 18:00:01 GMT) scan diff

[M. 967] d E Erledigtes Bürgermeister-Amt. | Das biefige Bürgermeister-Amt ist erledigt Die Bedingungen soll baldigst wieder beseßt werden. | gistratur eingesehen, u demselben wird die Qualifikation des höberen } werden. Justiz: oder Verwaltungsdienstes gefordert. Das Prenzlau,

ägt 1300 Thir. pro anno. BRE! erie icher wollen ihre Meldungégesuche

Gal | gelangen lassen.

[2232]

werden hierdurch eingeladen, si Mittwo

ans Ul ias DaUEE E TEEEE A Sehweidunitzer

, den 17. Juni c., Schaffgotsh zu von mir anberaumten

i wollen. ck E VDie Tage3ordnung,

E Ie Hoi nd Anträgen: (Eg 5 digen gel Mnn d ti, Gesin in

2) die Recnungslegung des Schaßmeti 3) Wahl eines Vorstandsmitgliedes an

7

Habfeld. : EGL, den 1. Juni 1874. Schloß Falkenberg O5 Vereins der Schlesishen Malteser-Ritter. |

»« Ornontowitzer Actien -Gesellschaft für Kokhlen- und Eisen-Production,

Bilanz-Conto Per

E de riedri Graf Praschma.

Debet.

i Ï i s ückstände icht ausgeschriebene Actien-Einzablungsraten, Rüc C. 7 früher Cagclitnis Actien und Quittungsbogen . . « « «

T F d: . . A Fonds O Tur. p Cöln - Mindener Prioritäts - Actien à 99% N III. Serie .

1,000 43% Berlin - Stettiner Prioritäts - Actien à 1014 : e L » «a G * Schlesische Pfandbriefe à 815 . «- . -. 26/000 a Berg. - Märkische Prioritäts - Actien à 1025 : VII. Serie e U agb

-Spesen-Conto : i

E mut Zinsen bis 31. Dezember: Z f 15,500 Thlr. 44% Cöln - Mindener Prior. - À ctien 174. /

1000 ,„ 44% Berlin-Stettiner » „22. 15.

20200 ; 34% Seblesische Pfandbriefe . . 353. 15.

Conto der Stelnkobleugrben ¿ Conto der Grubenantheale. - ._- -ch *

Conto dzr landwirthsct aftlichen Güter .

Conto der L fins G O

Conto der diter Colonie s po ted au uS 7 L Rittergutes Ornontowitz „_ Conto des Betriebes des Ritterg u h

Conto , ä i z Conto des Ertrages der Forsten

Hypotheken-Conto . Haupt-Kassa-Conto

mit den entsprechenden | 1. Zuli cr. an unsern können auf der Magistrats-Re- E in Abschrift mitgetheilt

den 23. Mai 1874. Die Stadtverordneten.

Di en Mitglieder des F : « vere” ereins der Schlesischen Malteser-Ritter zu der im §. 10 ‘des ‘Vereins-Statuts vorgeschriebenen, auf Vormittag 10

tadtgraben Nr. 22,

- ordentlichen Generalversammlung welche den Herren Mitgliedern noch besonders zugehen wird, enthält außer |

: verflossenen Jahre; sters behufs Ertheilung der arge; _ R ausgeschiedenen Herrn Fürsten

nissen begleitet bis zum mre Vi Rentier Seydel,

Uhr, Tern a

Hermann

91,

Bur Sur

| 15,441/26:—

|

1,015|—|— 16,437 /22| 6

26,747 15 59,642) 3!

| [f Per

ü

y

60,192/14 35,035|17 6,191/23 397,659/10 156,858| 6 7,395/22 61,097| 3 42,992/14 6,593| 2

11

|

E:

1,150,431| 4/10

Debet.

An Anleihen-Spezen-Conto . . Conto der Steinkohlengrnben . c a S Conto der landwirthschaftlichen Güter , Conto der Forsten : 5 Abschreibung Ant LERTIEO Conto der Arbeiter-Colonle : Abschreibung auf Gebäude Conto des Chausseebau-P rojectes Conto der Verwaltungsraths-Kosten . . Conto der Syndikats-Kosten . j Conto der Directions-Kosten : I O a es in Ornontowitz

P)

Bn

£21. 11, 9. 1%

Conto des Ertrages der Arbeiter-Colonie Haupt-Cassa-Conto - ch «e « « «*+ s Reserve-Fonds-Conto : Uebertrag vom 1, Januar . 10 % des Gewinnes pro 1873

rath-Tantième-Conto : : 2 S OAT 15,607 Thlr. 12 Sgr. 2 Pf. Gewinn .

Dividzndeú-Conto :

2 % von 625,900 Thlr... ch « «+* Bilanz-Conto :

Restgewinn pro 1873

Berlin, den 31. December 1873.

lichung

Allgemeine Verloosungs-Tabelle

Deutschen Reichs- und Königlich

“Preußischen Staats-Anzeigers. | f" änmal hcit bur ale Deff

ammenz i amilicher Veranlafsuns v - Bitt M Berlin, welce mun L Hein iet Be e de Fan mmenen - Verloosungslisten nachsehen läßt, deren Veröffent-

+7470. 13. 7. 1%

Bela be wie dur ._W.,

12 und alle Buchhandlungen zu beziehen, ae gf bei der

f n 1 straße 32. Einzelne Nummern

Gewinn- und V

Dur furt

480128! 6 | 22,840/26 | 20,236/26, 4 h

N G I 7421 1 P 247| 9 996/25 3 | 500|—| [l

3410/14 || 18| 2— f} 647— 9 I

j Ï

138,370/26 2

durch den Deutschen Reichs- C t@PrruhishenStaats-An eiger erfolgt.

Allgemeine

+

—— 204,039/17/ 3

Der Verwaltungsrath.

Der gerichtliche

C. F. W.

und Ks-

Verloosungs- e Deut-

des ich Preußzis Staate E Söniglid Fe eiclitten iner Börse gangbaren und Jn-

«

is von , so-

Heymanns Veriag, Berlin, S8. W

ition Wilhelm-

j « Kapitän Iohuson, ves Rap N

“einschließkich- vollständiger Bedöstigrnia,

Dividenden-Conto_ . . .

| Per Bilanz-Conto .

NachH Amerika!

National-Dampf\schiffs-Compagnie.

“Von Stettin nah New-York

via Qull—Liverpool

1 O erner Sampsitife br eSbain,, upifin E ¡T he Queen“, Kapitän Sra eer, 2 ampion " L E s a, / Spencer, “E D r It WOR Ee wet Bllcvernns Ee

E Kajüten: Thlr. 140, 130 E ise: fine Det e, ereits 10 Jahren die Hälfte.

annage per Kubikmeter.

e a, Frachten bis auf USS 35 Schillina und, 10 Prozent gten Staaten.

eéhsel auf alle Plähe der Bere Nähere Auskunft wird ertheilt in den Comtoiren von

C. Mesfing, Berlin: Frauzösishestraße 28. Stettin: Grüne Séhanze 1a.

1879,

Credit.

Actien-Ca E a S A Anleihen-Capital-Conto : 2. Pfardbriefsschuld : : auf das Rittergut Ornontowitz ab suecessive amortisirt L

auf das Rittergut Dubensko ab successive amortisirt 4

December

b. Hypothekenschuld

Reserve-F'onds-Conto L Gewinu- und Verlust«Conto . . . Verwaltungsrath-Tantième-Conto .

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1,150,431)

erlust-(Conto. Sar gp

Credit. A 179,714 . . . . * . . * * . .. 9 16 9,579

Fonds-Conto .. i 1,332

Vogts uneea oes A L to der Grubenantheile .... «e o o N des Betriebes der landwirthschaftlichen Güter : des Rittergutes Ornontowitz Bs S Dubeneko «as 9

B

E A 16,787 3,407

B

Conto des Betriebes der Forsten .

ie Revisions-Commissiíon. F. E L. QuenselI. h F. C. A. Semler,

Bücher-RevisoTr. Adolphi.

i i ienene Nr. (23) ; f gtelnen en (bean “Stn: Beh gee "Sit erie Mlche e i i gli olgender : cit Ban Geielibast Alexandra - Stiftung, aueubur be, Lobaner, N Aktien. Barletta 50 Lire-Loose de 1870. Ber- | mer a A eretGi) liner gemeinnüßige Bau - Gesellschaft, Aktien. leiha Le: E e A D Brüfs ¿ler Prämien-Anleihe de 1867. Chem- s mien 64

i ämien- d Olden! Le, Cölner, Karlsruher Stadt -Obliga- St rfiniewMulehen L 71 (Rüdsti onen.

„Gothaishe Kreditgesellichaft, | gische 3% P tán Pam de Paget see Coin Minen et | Pa le Pinbgeh Triester PigierM ä i 5 i i 2 eu - u - , , B & e O Gia D Lnrien-Pfandbriefe. Gali- 1855. Mer f À Ly n as vord A ise Grundentlastungs-Obligationen. HessisGe 1865. FRREAN an adwigs- Eisenbahn - Prioritäts - Obligationen C de 1851. Italienische Gesellschaft der

er Prämien es Staats-7

1863 und 1865.

Sgr.

südlichen Eisenbahnen, Obligationen. Königs!

rimmer, St1

esterreich iss

À

Central - Handels - Register für das Deutsche Reid.

Beilage zu Nr. 134 des Deutschen Neichs- und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers.

Das Central-Hand eint in der Regel tägl Das Iean s gy gr. sür das Ritelja h, Drukzeile 8 Sgr.

elne Uummern ko 2S Insertionspreis fürden Raum

Der wirth\schaftliche Aufshwung 1857 bis 1872.

T. Einen s{chlagenden Beweis von dem Aufschwung Großbritanniens liefert die Thatsache, daß der Ueber- \chuß der Staatsrechnung von 1873 auf ficher 5, von

Einigen sogar auf 6 Millionen Pfund Sterling an-

genommen wird. i

ARETRde Beg rens, welche troß eines Krieges, der 100,090 Menschen und “mehr als - 10 Milliarden Franks verschlang, zeigt- nah dem Cru fofort eine Vermehrung wie aus folgender Tabelle

zu ersehen ist: infuhr: Ausfuhr: 1869 2,824,307,000 2,846,475,000 1872 83,252,314,000 2,435,173,000 1873 3,239,859,000 3,605,402,000

Der Eisenbahnbau hat in dieser Periode dies- seits und jenseits des Atlantischen Oceans einen nie geahnten Aufschwung genommen. Im Jahre 1865 wurde die Gesammtlänge der europäishen Eisen- bahnen auf 42,000 englische Meilen, die der nord- amerifanishen auf 33,860 Meilen berechnet. Jm Jahre 1873 - uahm man die Länge der Eisenbahnen in den Vereinigten Staaten bereits auf 60,000 englishe Meilen an. Jn ähnlichem, wenn auch nicht fo ftarkem Maßstabe ter _fih auch die Linien in Europa vermehrt. Jhre Länge wurde für Ende 1871 auf 70,000 englische oder 14,000 deutsche Mei- len berechnet, wovon auf Großbritannien 3255, Deutschland 2669, Frankreich 2307, Rußland 1516, Oesterreih-Ungarn 1372 Meilen entfallen. Asien besaß 1869 971 Meilen, Afrika 175 Meilen, Nord- amerika 12,000 Meilen, Südamerika 160 Meilen, Australien 181 Meilen. Auf-der ganzen Erde waren 1871: 28,300 Meilen vorhanden, eine Länge, mit der man die Erde am Aequator fünfmal umgürten kann. Diese Bahnen haben 15 Milliarden Thlr. gekostet und transportiren in einem Jahre über 8000 Mill. Ctr. Waaren, abgesehen von Personen und dem eige- nen Gewicht der Züge. Wie Weber im Jahre 1866s berechnete, reiht der von diesen Bahnen zurückgelegte e weit über die Grenze des Sonnensystem2

inaus.

Nachdem in den Vereinigten Staaten die Ceautral- Pacific-Bahn, welche den Atlantischen Ocean und das stille Meer von New-Vork bis St. Francisko über das Felsengebirge verbindet, in unglaublih fur- zer Zeit hergestellt worden, werden jeßt schon zwei andere Pacific-Linien im Norden und Süden quer durch den breitesten Theil des -nordamerikanischen Kontinents gebaut. Bereits ift der Plan. einer ganz Asien in das europäische Eisenbahnneß durch Be- núßung des russishen und des englischen Neßes in Ostindien hineinziehenden central - asiatishen Bahn aufgetaucht. - An dieses weitschihtige Projekt {ließt si der Plan einer Vermehrung der russischen Eisen- bahnen durch 14 Linien in einer Gefammtlänge von 1000 Werst. Nichts wird mehr für unmöglich ge- halten! Das beweisen die Pläne für Verbindung Englands mit dem Kontinent durch den Kanal und Schwedens mit Dänemark durch den Oeresund mit- telst cines Tunnels. s

Neben den gewöhnlichen Eisenbahnen machen einer- seits die fleinen Bahnen mit {maler Spurweite, jowie die Gebirgsbahnen mit Seilbetrieb oder mit Zahnrad, sowie nach dem Les Wetli Fortschritte, und in Amerika geht man fogar mit der Idee um, dur Herstellung doppelter Spurweiten die Schnellig- eit der Eisenbahnen bis auf 20 deutsche Meilen in der Stunde zu vermehren. ;

Andererseits geht auch die Locomotion auf den Straßen mittels Anlegung von Pferdebahnen, sowohl als durch Verbreitung der Straßenlokomotiven großen Verbesserungen entgegen. Jn Prethen ist neuerdings sogar ein Geseß bezügli der Ordnung des Ge- braus der Lebteren auf Landstraßen und öffentlichen Plätzen erlassen worden. _ j :

In dieselbe Periode fällt die lange angezweifelte lückliche Vollendung des Suezkanals, welche den eg nach Ostindien um mehrere Monate abkürzt und* wann einmal die nöthige Anzahl geeigneter Dampfschiffe gebaut sein wird, das Mittelmeer wie- der zu einem Brennpunkte des Welthandels in höherem Maße zu machen verspriht, als er in der blühenden Zeit des Mittelalters gewesen war.

Neben dieser großen Vermehrung der Verkehrsmittel zu Lande ging die e 1e (ug der Handelsmarine einher, welche in jedem Jahre eine Vermehrung auf- zuweisen hatte. Nach dem Internationalen Register für Schiffsklassifikation hatten von 1872 zu 1873 fih die Segelschiffe der Zahl nach um 446 (von 56,727 auf 56,281) und dem Tonnengehalt nah um 368,032 (von 14,453,868 auf 14,185,836) vermindert, die Dampfschiffe der Zahl nah um 813 (von 4335 auf 5148) und dem Tonnengrhalt- nach um 647,523 (3,689,670 auf 4,328,193) vermehrt. Für Segel- und Dampfschiffe zusammen ergiebt dies eine Ver- mehrung der Zahl nach um 367 (von 61,062 guf 61,429) und dem Tonuengult nach um 279,491 (von 18,234,538 auf 18,514,029), Jm Jahre 1872

ildeten die Dampfschiffe unter der Gesammtheit der Segelschiffe der Zahl nach 7 pCt., dem Tonnen-

ehalt nach 20 pCt., iz Jahre 1873 der Zahl nah 81 Ct., dem Tonnengehalt nach 235 pCt. uch das Postwesen fand eine der Entwickelung der Eisenftraßen und der Dampfschifffahrt entsprechende großartige Reform, namentlich in Mitteleuropa, wo endlich die in England {hon vor der Krisis ven 1857 elihett Pennypost von Deutschland, Dester- reich, Jtalien und der Shweiz auch angenommen und unter anderen wesentlichen weiteren Erleichterun- gen namentlich die wohlthätige Einrichtung getroffen wurde, daß um das doppelte Porto Briefe bis zum Gewicht von { Pfund befördert werden. Die Tarife für alle Arten des Hol s wurden über die ganze Erde hin sehr stark ecutäßigt;“ und bereits ist ein Weltpostkongreß auf Anregung des neuen deut- schen Reichspostmeisters einbe ufen, um neue Erleich- terungen "zu berathen. So reichen | sich Post und Telegraph, welcher Leßtere mit der internationalen Organisation schon seit Jahren vorangegangen ift,

E T7 Nr.

die Hand, um den Völkern den Segen der Solida- rität, der Kultur und der Verbrüderung zu veran- shaulihen und zur Nacheiferung anzuregen.

Alle jene Fortschritte. treten - verhältnißmäßig in den Hintergrund vor der zaubergleihen Entwickelung des Telegraphen, dieses märchenhaftesten aller Ver- kehrsmittel. Wir entnehmen einem Vortrage von W. Huber vor der geographischen Gesellschaft in

aris, nach dem Wiener Fremdenblatt , folgende

istorishe Schilderung des allmäligez Wachsthums des Telegraphenneßes des Erdballes im Laue von kaum einem Vierteljahrhundert.

In Frankreich wurde erst am 1. März 1851 der Telegraph dem f: aag Gebrauche übergeben, nachdem er cinige Zeit vorher bereits ‘im Dienste der Regierung und des diplomatischen Verkehrs den \{chwerfälligen und unsicheren optischen Telegraph ver- drängt hatte; heutzutage beträgt das Ta Pbeane ae maigda 5 allein 44,000 Kilom. (59?0 d. M.

inien mit 123,600 Kilom. (16,577 d. M.) Draht; das Europas 270,000 Kilom. (36,388 d. M.) Linien mit 700,000 Kilom. (94,340 d. M.) Draht, -welch leßtere Länge also nahezu der doppelten Entfernung des Mondes von der Erde gleichkommt. Für den ganzen Erdball kann die Länge sämmtlicher Tele- graphendrähte auf 2 Millionen Kilom. (270,000 d. M.) angeschlagen werden und angeshlagen werden und vermöchten dieselben hiernah den Aequator fünfzigmal zu umspannen.

Im Jahre 1871 passirten 33,000 Depeschen die europäis-indischen Linien. Die Zahl von 45 Tagen als Durchschnittszeit angenommen, welche ein Brief gebraucht, um von Europa nach Indien, Australien oder China zu gelangen, während eine Depesche in längstens zwei Tagen an ihrem Bestimmungsorte anfommt, ergiebt für jede Depesche einen Gewinn von 43 Tagen, für die 33,000 Depeschen eines Jahres sohin einen Zeitraum von 40 Jahrhunderten. Die nämliche Berechnung auf die 240,000 Depeschen angewendet, welche jährlich die transatlantishen Kabel durthlausen, ergiebt eine Ersparniß von 65 Jahrhunderten. Demnach wird dur den trans- oceanishen Telegraphen, seinem gegenwärtigen Be- stande nah in jedem Jahre die Zeit ven mehr als 10,900 Jahren gewonnen. Diese Berechnung ist feine bloße Spielerei; denn denkt man an den Spruch „Zeit ist Geld“, so läßt sich leiht berehnen,

daß dieser ersparte Zeitverlust, abgesehen von den :

sonstigen Vortheilen, welche rasche Nachrichten sür die Prod9tion bieten (z. B. die Gelegenheit des günstigen Ankaufs von Rohbaumwolle in Indien durch europäische Fabrikanten), gleiß einer ent- sprechenden Vermehrung der Produktion zu rechnen ist. Seit der Krisis von 1857 hatte auch die indu- sttrielle Entwickelung verschiedene Impulse erhalten. Seitdem ist die Nähmaschine vnd das Petroleum aus den Vereinigten Staaten in Europa eingeführt, die landwirthschaftlihen Maschinen Englands eingebür- gert, der Werkzeugmaschinenbau in Deutschland be- gründet, die Anlegung von ftädtishen Gas- und Wasserwerken vermehrt, die Stahlproduktion durch neue Erfindungen auf eine nie geahnte Höhe gehoben und der Eisenbahnbau enorm ausgedehnt worden. Hier ist auch das Umlaufswesen zu nennen. In Europa und Amerika cirkulirten nach Annahme von Delmar 3654 Millionen Thaler an baarer Münze. Der Notenumlauf der bedeutendsten Banken belief fih auf 4233 Millionen Thaler im Jahre 1871. Die Umsäße des Clearinghouse in London betrugen im Jahre 1870: 3904 Millionen Pfund Sterling, im Jahre 1871: 4787 Millionen Pfund Sterling, im Jahre 1872: fast 6,000,000,000 Pfund Sterling. Diese leßteren Daten zeugen von der höheren Reife des englischen Kreditlebens. Die Minderabnüßung der Geldstücke bei so riefigen Umsäßen werden auf über 200 Ctr. Gold in einem Jahre berechnet. Eine Vorstellung von der bedeutenden industriellen Thätigkeit unserer Zeit vermögen auch folgende Daten zu geben: Schon 1860 beschäftigten die englischen Metall-Bergwerke und Schmelzöfen so viele Dampf- maschinen, daß sie zusammen 450,000 Pferdekräfte repräsentirten; die Dampfmaschinen der Manufak- turen hatten zusammen 1,350,000 Pferdekraft, die Dampfschisse 850,000, die Lokomotiven 1 Million, insgesammt 3,650,000 Pferdekräfte, eine Leistung, wozu 77 Millionen Männer, d. i. der mannsfkräftige Theil einer Bevölkerung von 250 Millionen nöthig wäre! Heute {häßt man diese Pferdekräfte {on Ps als das Doppelte. Die Vermehrung der Produktion läßt sich auch an einem Beispiele, das uns nahe liegt, veranschaulichen. Die Bierbrauereien Oesterreichs Mle Un- garns), welches gegenwärtig das beste Bier der Erde produzirt, haben fich innerhalb zehn Jahren neben der zweitftärksten Weinproduktion Europas - (nah Frankreich) mehr als verdoppelt. Jm Jahre 1872 erzeugten 21 Brauereien über 5,400,000 Eimer Bier; 1862 nur 2,220,863, 1867 nur 2,978,464 Eimer. Die Produktion der - hier verzeihneten einund- zwanzig Etablissements stieg also von 2,2 Millionen Eimer auf 5,4 Millionen oder um 145 Prozent. Erwähnen wir, daß neben diesem ungeheuren Auf- \{chwung Wissenschaft ynd Technik fortwährend neue Entdeckungen machen, daß die s{öpferishe Kraft der gebildeten Arbeiter die Produktion ftets mit neuen Erfindungen bereichert, und erinnern wir an die Thatsachen, daß Krisen überhaupt nur in hochentwidckelten Jndustrieländern vorzukommen pfle- gen, so kann es nicht mehr Wunder nehmen, daß die Befreiung von dem Alp des französi- schen Krieges, welcher seit Jahren über der Feli. darish zusammenhängenden Geschäftêwelt Mittel- europa’s wie ein Damokles\ckwert enes hatte, den Unternchmungsgeist in einer Weise aufstachelte, daß er hohe Wellen und Schaumkronen trieb und endlich bis zur akuten Krankheit der Krisis aus- artete mit allen ihren Au3wüchsen und Ver- brechen im Gefolge. Der Jahresberiht der Handelskammer zu Mülhausen für die Kreise Mülhausen, Heiligenstadt und Worbis pro-1873 spricht

Berlin, Mittwoch, den 10, Juni 1874.

—M

D, ———— T Das Central-Dandelo-Ke stalten . gister k d alle -An des andes, ole derk Sen E T

S. W., 1 | dur) die Expedition:

In- und A

sih über die Lage des Geschäfts im Allgemeinen wie folgt aus.

„In dem vergangenen Jahre 1873 gelangte die {on längere Zeit in Ausficht stehende allgemeine Börsen - Krisis zum Ausbruch und beschädigte fast alle Besißenden mehr oder weniger durch die gro artige Entwerthung der meisten börsengängigen Pa- Dire, während ihr Verlauf auch den Gang des

aaren-Handels und der Gewerbe ernstlich beunruhigte. Jn unserem Handelskammerbezirke blieb die Lage der Industrie und des Handels erfreuliher Weise von den Wirkungen dieser Krisis fast gänzli ver- \chont und es befanden sich sogar mehrere Haupt- branchen der Gewerbthätigkeit in einer günstigen Situation, die bis zum Jahres\{lusse andauerte. Wir nennen in dieser Beziehung die Webereien halb- wollener, wollener und baumwollener Gewebe, Bier- brauzreien, Saffianfabriken, Eifenwaarenfabriken 2c., denen es niemals an Absaß, wohl aber öfters an Arbeitskräften fehlte.

Die Wollgarnspinnereien unseres Bezirkes hatten dagegen unter dem Drucke der von Belgien und Elsaß-Lothringen einströmenden Ueberproduktion an wollenen Garnen zu leiden und fonnten im Allge- R feine vollständig auskömmlichen Garnpreise

lelen. *

Aus dem Berichte über die Thatsachen heben wir Sees hervor: Von den 216,800 Ctr., welche an

tein- und Braunkohlen konsumirt werden, kamen 40% aus Westfalen (1870: 75%), 27% dem König- reich Sachsen (Zwickau, 1870: 12%), Provinz Sachsen 18% (1870 : 127%), Böhmen 13%, Schle- fien und Bayern 2%. Die Eisengießerei zu Mül- hausen verarbeitete 2800 Ctr. Roheisen zu diversen Maîchinentheilen. Für die Leim- und Seiferfebri- kation war das Jahr ein gutes. Die Produktion und die Ausfuhr von Bier und Fleishwaaren hat s zugenommen. Die Wollenweberei hat \ich besonders im Eichsfelde gehoben. In D ingel- stâdt resp. Umgegend find in den leßten Jahren neue Etablissements entstanden, so s eßt 7 Spin- nereien in Thätigkeit find (1 Dampfanlage und zu einer Wasserkraft 1 Reservemaschine). Ferner be- finden fich am Orte 7 Walkereien (Appretur-Anstal- ten), von denen 3 größtentheils für fcemde Rechnung beschäftigt sind. Außerdem find 6 Fäcbereien am Plate, darunter 3 Lohnfärbereien, welche mit den den Preis ungemein drückenden Mühlhäuser Färbe- reien zu fTonfurriren haben. Die Fabrikate sind wollene und halbwollene Flanelle, gemustert und einfarbig, Krepp, halbwollene Kleiderzeuge, Kasinette, Baumwollgewebe. und Bettzeuge.

In Küllstedt werden wollene und halbwollene glatte und geköperte, gemusterte und einfarbige Fla- nelle und Teppiche fabrizirt, welche theils auf den Messen in Frankfurt a. M., Braunschweig und Leipzig, theils durch bedeutenden Hausirhandel ver- trieben werden. Ein großer Theil Wollwebgarne wird von auswärts bezogen. Es mögen für Küllstedter

s

Rechnung in Küllstedt und Umgegend 500 Webstühle : beshäftigt sein, welche Zahl sih in den Wintermona- j ten noch bedeutend erhöht. Von wollenen Strumpf- waaren wurden nur Strümpfe lebhafter gefragt; außer A andstrickerinnen waren 50 Strickmaschinen termit vollauf beschäftigt. Jn Leinen arbeiteten ca. 1500 Handstühle, größtentheils im Kreise Worbis, welhe ca. 80,000 Shock Leinwand lieferten. Die Kunstwollspianerei zu Mülhausen war unausgeseßzt in lebhaftem Betriebe. Für die Cigarren-, orole für die Saffian- und Schaflederfabrikation war das 2e ein ungünstiges, dagegen erfreuten sih die Leder- gerbereten wie die Papierfabriken eines regelmäßigen Geschäfts. Die nah Heiligenstadt verlegte Ste. nadlfabrif, sowie die Maschinenfabrik zu Mülhausen haben sich weiter gut entwickelt. Die Pferdestriegel- Fabrif hat so wenig prosperirt, daß fie die Herstel- lung gerollter Thür- und Fensterfitschen begonnen hat. Als neuer Induftriezweig hat ih die Näh- mascinenfabrikation seit 1869 eingeführt; die be- treffende Fabrik (Claer und Flentje) lieferte im Jahre 1873 bereits über 1000 Maschinen, zum gro- j Theil für das Ausland. Die Uhrgehäusefabri- ation wurde lebhaft betrieben. Kurzwaaren sind in gewohnter Weise hauptsählich für die Messe fabri- f Le uch die Kunsttischlerei und Holz- chnißerei lieferte gute Resultate und hat bereits Verbindungen mit dem Auslande angeknüpft.

Bei dem Kreisgeriht zu Mülhausen sind 157, bei dem Königlichen Kreisgericht zu Worbis 67, bei dem Königlichen Kreisgericht zu Heiligenftadt 76 Firmen in den Handelsregistern eingetragen.

Die Hand-lskammer besteht aus 15 Mitgliedern. Den Borsiß führt der Stadtrath a. D. Werner, Fabrikbesißer in Mülhausen, Stellvertreter desselben der Fabrikant E. Kurße daselbst.

Alfeld, Jm hiesigen Handelsregister ist Fol. 32 bemerkt, daß M e E in Salis ab T be E erlo t enderung der Firma er ift. Alfeld, den 8. Zmi Len Königliches Preußisches Amtsgericht.

Alfeld. Bekanntmachung.

_Im hiesigen Handelsregister ist auf Fo]. 145 heute eingetragen die Firma:

„A, Traupe & Co.“,

als deren Inhaber der Cigarrenfabrikant Carl Fred es August Traupe und Kaufmann

heodor Haasemann in Kl. Freden, welche eine ile Fung Qn aft bilden, und als Ort der

tederlassung reden. Alfeld, den 8. Juni 1874. Königliches Preußisches Amtsgericht.

Berlin. ü Bekanntmachung.

In unfer Firmenregister ist heute unter Nr. 150 zufolge Verfügung vom 21, d. Mts. die Firma

lbert Meyer zu Teltow, und als Inhaber der- S Kolonialwaarenhändler Albert Meyer ein- g .

Berlin, den 22. Mai 1874.

Königliches Kreisgericht. 1. (Civil-) Abtheilung.

Berlin, und alle Kuchhandlungen, Berlin auch S. W., Wilheltraße 32, (a werden.

Berlin. Handelsregister des Sen Stadtgerichts zu Berlin. In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4077 die hiesige Aftiengesellshaft in Firma: R QOE Mes Cottage vermerkt steht, ist zufolge Verfügung vom s. Juni 1874 am 9. Juni 1874 eingetragen : Der Direktor Dr. Theodor Eulenftein ist aus dem Vorstand ausgeschieden. Durch Beschluß der Generalversammlung vom 22. Mai 1874 ist dec §. 3 de Statuts dahin abgeändert, daß Bekanntmachungen von Seiten der Gesellshaftsorgane für gehörig publizirt gelten, wenn sie einmal in : 1) die Berliner Börsen-Zeitung, 2) die National-Zeitung, ___3) die Vosfische Zeitung, eingerückt werden. erner hat das Statut den Zusaß erhalten, daß die Direktion und der Auffichtsrath er- mächtigt worden, beirn Verkauf von Parzellen der Gesellshaft zum Zweck der Reduktion des Grundkapitals Aftien der Gesellschaft al pari an Zahlungsftatt anzunehmen, \o jedoch, daß von dem Kaufpreise mindestens der fünfte Theil baar bezahlt wird.

Zufolge Verfügung vom 9. Juni 1874 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt:

In unser Great ist Ne. 8114 die Firma

: B. Lehmann

und als deren Inhaber der Kaufmann Bernhard Lehmann hier

_(jebiges Geschäftslokal: Alte Jakobsstraße 108) eingetragen worden.

Die hiesige Handelsgesellschaft in Firma : ________M. Oppenheim Söhne (Gesellschaftsregister Nr. 3143) hat für ihr Handels- geschäft dem Kaufmann Siegmund Flatow hier Pro- fura ertheilt, und ift dieselbe in unser Profuren- register unter Nr. 2816 eingetragen worden.

_In unser Firmenregister, woselb unter Nr. 691 die hiesige Handlung in Firma: Iohannes Ieserich vermerkt steht, ist eingetragen : Zu Dortmund ist eine Zweigniederlaf}sung errichtet. Berlin, den 9. Juni 1574. Königliches Stadtgericht. Abtbeilung für Civilsachen.

Cammin. Bekanntmachung. In unser Firmenregister ist unter Nr. 140 als Firmeninhaber: der Kaufmann Louis Hensel, als Ort der Niederlafsung: Wollin, als Firmo: Louis Hensel, zufolge Verfügung vom 4. Juni am 5. Juni 1874 eingetragen. Cammin, den 5. Juni 1874. Königliches Kreiêgeriht. T. Abtheilung.

Cöthen. Sandels3rihterlihe Bekanntmachung, Der verehelihten Regina Meyer, geb. Nathanson, hier, ist vo: dem alleinigen Inhaber der, Fol. 61 des Handelsregisters eingetragenen Firma der offenen Handelsgesellschaft „I, H. Meyer, in Cöthen, Kaufmann Emil Meyer hierselbst, für leßtere von heute ab Profura ertheilt worden. Cöthen, den 9. Juni 1874 Herzoglich Anhaltishes Kreisgericht. Der Handelsrichter. Kettler.

Duisburg. Handelsregister des Königlichen Kreisgerichts zu Duisburg. In nes Firmenregister ist unter Nr. 557 die Firma „G. Fackelmann“ und als deren Inhaber der Bierhändler Gallus Fackelmann ¿zu Duisburg am 4. Juni 1874 eingetragen.

Elberfeld. SBefanntmahung.

In das Handelsregister bei dem Königlichen Han- delsgericht hierselbst ist heute bei Nr. 1297 des Gesell- schaftsregisters auf Anmeldung eingetragen worden, daß die Liquidation der Actien-Gefellshaft unter dzr

irma: Stüfärberei und Alizarinfabrik in

[lberfeld beendet und die benannte Firma nun- mehr gänzlich erloschen ist.

Elberfeld, den 20. Mai 1874.

Der DOL Ee Gerte, ink.

Elze. In das hiesige Handelsregister ist heute auf Fol, 92 eingetragen : Firma: Freiherrlih v, Steinberg'’she Mühle zu Brüggen, Grm E E, f eheime Rath von Steinberg zu Brüggen, Ort der Niederlassung: En n Brüggen. Elze, den 27. Mai 1874, Königliches Amtsgericht. IT.

Gardelegen. Betlanutmahung. Gesellschaftsregister.

Zufolge Verfügung vom heutigen Tage ist unter Nr. 18 des Gesellschaftsregisters eingetragen :!: 5; - Firma der Gesellschaft: F. Schrader?et Comp.

Sitz der Gesellschaft: Oebisfelde.

Rechtsverhältnisse der Gesellschaft:

Die Gesellschaft besteht seit dem 1. Mai 1874 als Bankgeschäft.

De A Laa Vi x

a. der Kaufmann Franz Johann Andreas

b l wtifulier A st F E

5 artifulier Augu erdinand

Oebisfelde, Be M

c. der Kossath Johann Heinri Chrifliai Draffehn

in Breitenrode,

d, der Ackermann Andreas Heinrich Carl Winter

in Meyenroth,