1874 / 145 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 23 Jun 1874 18:00:01 GMT) scan diff

T R Ne A M T Tp Aw ora ezoeetemm

Erhaltung der Baudenkmäler im Deutschen Reiche zu fördern? 2) Welche Erfahrungen liegen vor über Hebung des Wohlstandes der Arbeitgeber und: Arbeitnehmer und das Gedeihen des Baugewerbes seit Aufkommen der Strikes ? ist in den abgeftuften Lohn- und Affo: do säßen ein Mittel zur Hebung des Baugewerbes zu ersehen? 3) Welche Art der Eintheilung (Großunternehmer, Kleinunternchmer) und welche Art der Vergebung (Tagelohn, Handakkord, Konkurrenz 2c.) ist vor- zugsweise in Anwendung zu bringen ? Jm Ansc:luß hieran findet in den Tagen vom 23. bis 26. September die erste Wanderver- sammlung des Verbandes hierselbst statt. Dicselbe wird sich u. A. mit „Grundzügen füc Stadterweiterungspläne“ und mit der „Reini- agung und Entwässerung von" Städten“ beschäftigen. Daneben find Exkursionen nah Treptow, Charlottenburg und Potcdam in Ausficht geuommen.

Die „Zeitschrift für Gewerbe, Handel und Volks- wirthschaft *, Organ des. Oberschlesischen berg- und hüttenmänni- {hen Vereins, redigirt von Dr. Ad. Franß zu Veuthen in Obcr- \chlefien, cnthält in Nr. 23 vom’ 11. Juni d. I.: Amtliches (Schreiben des Ober-Präsidenten der Provinz Schlefien, betr. die Anlage eines Hafens bei Breslau). Stimmen über Obersch"esiens Eisen. Oberschlesiens Berg- und Hüttenwerke (Montanbesiß des Königlichen Oberst-Lieutenant von Tiele- Winckler). Die Knappschaftévereine Pr.ußzens i. J. 1872. -- Produktion, Handel, Verkehr (Ernte-Aus- fichten Oberschlefiens; vom oberschlesischen Koblenmarkt; zur Eisen- bahntarif-Erh öhung; Jeremiade der Bergisch-Märkischen Eiscnbahn; Die österreichish-ungarische Montan-Industrie). Anzeigen.

Nr. 24 vom 18. Juni d. J. : Die Knappschaftévereine Preußens i. J. 1872. Produktion, Handel, Verkchr (Industricbörse für Oberschlesien; Aktiengesellschaft für Bergbau 2c. zu Stolberg und in Mestfalen; Zur Eisenbahntarif - Erhöhuvg; Aus Oesterreich ; Aus Belgien; Aus Großbzitannien; Handel uyd Produktion der“ Ver- einigten Staaten; Breêlaus resp. Schlefiins Handel und Industrie i. X. 1873. Vereine und Versammlungen. Anzeigen.

Die „Zeitschrift für Gewerbe 2c." erscheint im 3. Quartal, wie bisher, wöchentlich, mit Extra-Beilagen, und ist zu beziehen durch die Buhl zndlungen in ganz- und vierteljährigen, durch die Post nur in Quartal-Abonn?»ment. Von den ätteren Jahrgängen sind ncch einige

Berliner Kunstausstellungen.

Das älteste unter den Lokalen der permanenten Kunftaus- stellungen Berlins, der Internationale Kunstsalon des Hof-Buchhändlers L. Sachse ist während der lezten Monate aus dem so lange innegehabtlen Hause in der Jägerstraße nah dem Neubau in der Taubenstraße verlegt worden. Dort ift er in wesentlih veränderter und großartigerer Anlage wieder er- standen. Das Erdgeschoß enthält einen weiten, nach dem Garten hinaus gelegenen Ausstellungss\aal, welher von Norden her dur hohe breite Fenster erhellt wird, und gleichzeitig durch die Dee ein starkes Oberlicht empfängt. Ueber diesem Raume be- findet fh im ersten Stockwerk ein Saal von gleicher Größe, dessen Boden zu beiden Seiten eines breiten Mittelganges \o weit durchbrohen oder hinweggenommen ist, daß nur eine, längs seiner Seitenwände rings umlaufende, Galerie bleibt, und das Licht seines Glasdachs nicht verhindert wird, wie auf die, an diesen Wänden placirten Gemälde, auch auf die in dem darunter gelegenen Saal befindlihen, zu wirken. Diese Ein- rihtung bietet mancherlei Vortheile für die darin aufgestellten Kunstwerke wie für den Beschauer derselben. Nur will uns das Oberlicht für die Bilder im obern Raum zu \charf und blen- dend erscheinen. Seitlih von lezterm sind außerdem noch einige, nur indirekt von ihm und vom Flur - her beleuchtete, kleinere Säle mit ihm in Verbindung gesezt, welche zur Ausstellung von Aquarellen, Zeichnungen und Stichen und als Lesezimmer für die Besucher benuyt werden können. Die gesammten Loka- litäten dürften ihre definitive Vollendung niht vor dem kommen- den Herbst erhalten. Alsdann sollen sie nicht nur als Aus- stellungssäle, sondern au zu Hörsälen für wissenschaftlihe und fünstlerishe Vorträge dienen, für welche sie ihrer Anlage und Einrichtung nah sehr wohl geeignet erscheinen.

Troy des gegenwärtig noch ziemli unfertigen Zustandes, in welchem si diese ganze Lokalität befindet, hat der Besiger sie bereits ihrem Hauptzweck theilweise übergeben. In den Sälen beider Stocwerke ist die permanente Ausstellung eröffnet.

Der des Erdgeschosses beherbergt seit einigen Wochen bereits ein Paar Gemälde von ungewöhnlich kolossalem Maßstabe, welche durch ihre eigenen Vorzüge und Eigenthümkeiten, wie dur den längst berühmten Namen ihres Autors, den des Malers Anselm Feuerbach in Wien, lebhaftes Interesse bei Künst- lern und Kunstfreunden erwecken. Feuerbah gehört zu den Meistern, welche gewohnt sind, in ihrem ganzen Schaffen ihre eigenthümlihen Wege zu gehen, weit ab von denen, auf welchen die zeitgenössishe Kunst sich am liebsten bewegt. Ein großer und idealer Zug is in seiner Sinnesart und Anshauungsweise unverkennbar. Oft überrashen und imponiren seine Gemälde durh eine fremdartige Hoheit des Styls und eine edie ernste Poesie der Farbe. Aber eben so oft befremden sie den unvefan- genen Beschauer niht weniger durch ihre {wer begreiflichen Sonderbarkeiten und ihre Verstöße gegen die Gesche der Schôn- heit. Beide hier ausgestellte Kolossalbilder können als Beweise dafür dienen.

Das eine stellt in lebensgroßen Gestalten eine Amazonen- \chlaqht dar, ein Lieblingsgegenstand für die bildende Kunst zu allen Zeiten. Die große figurenreihe Komposition ist aber weit davon ent- fernt, von dem rehten Schlachtengeist und Feuer beseelt zu sein, wel- her in jeder derartigen Darstellung vor Allem lodern müßte. Alle Gruppen und Einzelgestalten derselben, Pferde und Men- \chen, sehen eigenthümlih gelähmt aus. Nur in den Leihnamen ist eine fühnere Bewegtheit, ein freiérer Wurf der Glieder glück- lih erreiht. Die Schlacht wird am Ufer des im Hintergrund glänzenden Meeres ausgekämpft. Dort vertheidigt sih, eng zu- \fammengedrängt aufeinander, eine kleine Schaar männlicher Krieger verzweifelt gegen die ansprengenden Amazonen. Grup- pen von s{höôn hingewälzten Leichnamen füllen den Mittelgrund. Den ganzen ersten Plan aber nehmen die großen Gestalten von Kämpfern und Kämpferinnen zu Roß und zu Fuß von ver- wundet Zusammenbrechenden, von Sterbenden und Todten, am Boden hingestreckt, ein. Die beiden Pferde, zu beiden Seiten dieses vordersten Gruppenzuges angebracht, find nar zu steif. Gerade über den Kopf des zur Rehten befindlichen sieht man im höhergelegenen Mittelgrund das Roß einer anderen Amazone im gewagtem Saß hoh aufbäumen. Infolge der diesem Bilde eigenen Behandlung der Luftperspektive hat es den Anschein, als ob dies bäumende Pferd aus dem Kopf des andcrn unmit- telbar hervorwüchse. In der Zeichnung und Malerei der nackten Körper, abgesehen von gewissen Zufälligkeiten der Modelle, die hier als Natur auftreten und mit merkwürdiger Konsequenz \ih an den weiblihen Gestalten wiederholen, verläugnet sih nicht die Naturkenntniß' und das bedeutende künstlerishe Vermögen Feuerbahs. Ein gewisser großer und ernster Ton und eine ent- sprechende, in ihrer Einfachheit höchst meisterlihe, malerische Vortragsweise find dem merkwürdigen Bilde jedenfalls niht ab- zusprechen.

Exemplare zu dem beträchtlih ermäßigten Preise von 1 Thlr. pro Jahrgang abzugeben. Verkehrs: Anstalten.

Minden, 15. Juni. Die „Westf. Pz‘g.® berichtet ausführlich über die gestern erfolgte Eröffnung der neuen Weserbrücke. Auf einer Festtribüne hatten si die Spin aller Civil- und Militär- behörden mit zahlreiden Gästen eingefunden. Um 1 Uhr er- hien der Ober-Präsident von Westfalen, eingeholt von einer Deputation der Königlichen Regierung. Der Baumeister der Brücke, deren Bau fast vier Jaht in Anspru genommen hat, Bau-Jníspektor Pietsch, eröffnete die Feier mit einem Vortrag über die früher beitan- denen Weserbrücken bei Minden, die jeßt noch benußte alte Brütcke, weiche im Jahre 1597 gebaut worden, und über den Bau der neuen Bríicke. Große Schwierigkeiten waren dabei zu überwinden, doch hat fein Unfall den Verlauf getrübt. Der Baumeister über- gab die Brücke als fertig dem Verkehr, worauf der Ober-Präsident in längerer Rede auf d'e Wichtigkeit des Werkes hinwies, welches vercinige, was ‘der Strom scheide, und in großen Zügen die historischen Begebenheiten schilderte, welche die alte Brücke gesehen und erlebt habe, zur Reichszeit, zur preußischen Zeit, zur französischen Zeit und nabber. Von Münden bis zur Müntung habe der Strom bis zum Fah:.e 1866 an beiden Ufern 35 Mal die Landeshoheit gewechselt. Der Redner verglich die Zeit, wo die alte Brücke entstanden, mit der jeßigen: Damals Verfall, Trennung, Schwäche, jeßt ein , einiges deutsches MNeich unter einem starken Kaiser aus dem Hause Hohen- zollern; die Brücke sei jeßt cin nationales Werk und ein neuer Kitt zur Einigung der dcutshen Brüder aller Stämme. Das berechtige zu den freundlihsteu Hoffnungen für die Zukunft. Gottes Segen ruhe auf dem Werke und bleibe demselben ferner empfohlen, sowie der Huld und Gnade des Bauherrn Sr. Majestät des Kaisers und Königs. Ein begeistertes Hoch auf Se. Majestät {loß die Rede, worauf die blumengeschmückte Barriere der neuen Brücke sich erhob und die alte gesperrt wurde. Der Zug der Festgenoffen schritt, das Musiftkorys des 55. Infantcrie-Jiegimente an der Spitze, über die neue Brücke und zog durch die zahlreichen Triumphpforten in die fest- lih mit Fahnen geschmückte Stadt. j F

An der Lübbenau-Camenzer Zweigbahn, deren Sireclle Senftenberg - Camenz am 1. Februar d. J. und Lübbenan- Senf-

Unvergleichlih befriedigender is die Wirkung des diesem gegenüberhängenden gleih kolossalen Bildes desselben Meisters : das Gastmahl des Platon. Es ist dies eine theilweise ver- änderte Wiederholung der vordem von Feuerbah gemalten Darstellung desselben Gegenstandes. Malerisch als das Schönste daran dürfte die prahiv_lle Umrahmung zu betrachten sein, mit welcher der Künstler das eigentliche Bild umgab: auf Goldgrund gemalt ein üppigreihes Gehänge von Blumen und Fruchtguir- landen, welche in gewissen Zwishenräumen durch Stier- und Widderschädel und Masken aufgenommen und befestigt sind. Hier erreiht Feuerbah einen heitern Glanz, eine saftige Frische, einen Reichthum in der Farbe und eine Flüssigkeit des Mach- werks, wie man sie sonst wohl bei Makart, kaum aber jemals bei ihm anzutreffen gewöhnt war.

Bei der Darstellung des Platonshen Gaftmahls konnte \elbstverständlih nur der einzige malerishe Moment zur Berü- sichtigung kommen, in welchem die langathmigen philosophishen Reden der Gäste des Agathon über das Wesen des Eros dur das geräushvolle Eintreten des trunknen Alcibiades und seiner bacchantischen Gesellshaft unterbrohen werden. Die Komposition, deren Mittelpunkt der gastlihe Wirth des Hauses, der Schau- spieldichter Agathon, noch mit dem Lorbeer des, Tags zuvor im Theater errungenen, Sieges gekrönt, bildet, zerfällt in zwei, ihrer Gruppirung, wie ihrer Farbenstimmung nach, sehr gegensäßliche, Hälften. Die zur Rechten nimmt die Gruppe der um die Tafel gelagerten Gäste ein, unter welchen sih besonders Aristo- phanes, in \{chwärzlich grünen Mantel gekleidet, lang hinge- streckt auf feiner Polsterbank, und der eigentliche Held der NPlatonshhen Dichtung, Sokrates jenseit der Tafel, der Thür den Rücken kehrend hervorheben. Agathon selbst, in der Mitte der edelgestalteten, vornehm prächtig, im antiken Sinn und Styl geshmücten Halle stchend, dem eben Eintretenden zu- gewendet, welhem er den goldenen Becher zum Willkommentrunk entgegen bringt, leidet an einer gewissen Unklarheit der Gestalt und ihrer Bewegung, welche die vielfältigen, reich gemusterten, weißen Gewänder völlig verbergen. Die Gruppe des die Stufen zur Halle niedersteigenden Alkibiades is wohl im Sinne der Platonishen Schilderung gedacht und entworfen. Der Halb- trunkene, mit nacktem Oberkörper, das Haupt bekränzt, stüßt si wankend auf die Schulter der Flötenbläserin zu seiner Rechten ; eine Faelträgerin derselben Gattung \chreitet ihm zur Linken; eine leihtgeshürzte, nur von der Hüfte abwärts von kurzem Gewande umflatterte, jugendliche Bacchantin ihm, das Tambourin \hlagend, in die Halle voraus; ein fadeltragender Neger, nohch in der Pforte, folgt ihnen. Befremdlicher is das Geleit dreier nackter, etwa dreijähriger Buben, von denen der eine die Doppelflôte bläft, während die anderen beiden reiche, farbenprähtige Blumen- gewinde mit sh in die Halle hinein {leppen. Noch anfehtbarer aber ift die Auffassung des Alkibiades in Gestalt und Erscheinung.

Der übermüthige und doch so liebenswürdige und helden- hafte Jüngling, der ähté Repräsentant der selb| in ihrem be- ginnenden Verfall noch fo reiz- und \{hönheitvollen hellenishen Welt, welcher der darstellenden Kunst eine der lockendsten und lohnendsten Aufgaben bietet, ist auffällig dürftig, mager ja häßlih in seiner ganzen Formengebung, an Gesicht und Körper herausgekommen. Ebenso, wie in Bezug auf die Zeichnung dieser Gestalt, begegnen wir auch in Betreff der Malerei und der Farbe des Bildes unvermittelt neben einander außerordenilihen Schönheiten neben ganz versehlten und uner- freulichen Partien. So bleibt der Gesammteindruck auch dieses Bildes, wie auch der Amazonenschlacht, troß der theilweisen Be- wunderung, welche sie für den Autor erwecken, ein niht un-

getrübter. Ihnen hat \ich \eit Kurzem dort ein drittes Bild größeren Maßstabs zugesellt, welhes den bekannten

Maler A. von Heyden zum Urheber hat. Es ist bcreits von der Wiener Ausftellung her bekannt, wenn es au dort durch seine sehr hohe Aufstellung der Beurtheilung fast entrückt wurde, und seit seiner Zurücknahme von dort eine neue Bearbeitung erfahren hat. Es stellt drei von jenen Walkyren dar, den Schlachtgöttinnen der nordishen Mythologie, wie sie auf feurigen Rossen über das Leichen bedeckte Feld dahin brau- sen, um die Körper der todten Helden zu sammeln .und hinauf zum Throne Allfadurs und zu den ewigen himmliscyen Gelagen Walhalls zu tragen. Es fehlt der ganzen Konzeption niht an jenem Geiste einer wilden und düstern Poesie, wie sie der nor- dishen Göttersage charafteristisch ist, und ebenso wenig an be- deutenden Vorzügen der kühnen Zeihnung und der dem dar- gestellten Gegenstande sehr wohl entsprehenden Tonstimmung. Nur haftet besonders den nackten Gestalten dieser übermensh- lichen, chlachtenfreudigen Jungfrauen etwas entschieden Moder- nes an. Ihre Formengebung erscheint zu {chlank, au dürfte die völlige Natheit an derartigen Gebilden hohnordischer Volks- phantasie niht rccht motivirt erscheinen.

Im oberen Saal begegnen wir neben einer größeren Zahl von überwiegenden bedeutenden Gemälden drei in vieler Hinsicht

tenberg am 1. Mai d. J. dem Betriebe übergeben wurden, find di: Haltestellen Luckaziß (zwischen Calau und Dövern) für Personen- verkehr, Hohenbccka (südlih Senftenberg an der Kreuzung der Ober- laufißer Bahn) für P-rfonenverkehr, Wiednißz (zwischen Hohenbocka nnd Straßgräbchen) füc Personenverkehr und für Güterverkehr in ganzen Wagenladungen am 1. Juni d. I. eröffnet worden.

Côln, 22. Juni. (W. T. B.) Dec Verwaltungsrath der Göln- Mindener Eisenbahn-Gesellschaft hat in seiner beutigen Sitzung die pro 1873 zu vertheilende Dividende auf 8'/11% festgeseßt. __ Triest, 23. Juni. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Urano“ ist mit der ostindisch-chinesischen Ueberlandpost aus Alexandrien hier eingetroffen. Ee

Baltimore, 22. Juni. (W. T. B.)- Der norddeutsche Lloyd-

dampfer „Nürnberg“ ist hier angekommen. És hat sich jeßt eine Gesellschaft zur Legung eines telegra- phischen Kabels durch das Schwarze Meer zwischen Odesja- Konstantinopel unter dem Namen: „Schwarze Meer - Telegraphen- Gesellschaft" gebildet. Die Taxe für die einfache telegraphisbe Devesche von 20 Worten ift auf 6 Fr. in Aussicht genommen. Die Gesell- schaft hat die Absicht, das Kabel von Konstantinopel aus weiter nach den Inseln des Archipelagus zu legen.

Aus dem Wolff'shen Telegraphen-Büreau.

München, Dienstag, 23. Iuni, Nachmittags. In der heutigen Sißung der Zweiten Kammer wurde der Antrag des Finanzaus\hus}ses, aus dem Betrage der französischen Kriegs- entshädigungsgelder die Summe von 2 Millionen für Kunstzwele auszuscheiden, hiervon 500,000 Fl. zum Bau des Akademie-Gebäudes in das Budget der laufenden Finanzperiode einzustellen und den Rest ver- zinslih anzulegen, nach längerer Debatte mit 92 gegen 46 Stimmen angenommen. Sämmtliche liberale Abgeordnete und ein Theil der klerikalen Partei stimmten für den Antrag. Der Kultus-Minister von Luy wies einen Angriff des Abg. Rußwurm auf den verstorbenen Direktor der Akademie, Kaulbach, energish zurü.

sehr bemerkenswerthen größeren Bildern des neuerdings ver- storbenen, hoh begabten Malers Viktor Müller. Auch er erwählt, wie Feuerbah, immer mi! Vorliebe große, hochpoctische Gegenstände, die Geshöpfe der größten Dichter oder der eigenen freishweifenden, durh keine Rücksicht auf das reale Leben der Gegenwart und den Geshmack der Menge gebundenen Phantasie. Der Sinn für das große, poetishe Kolorit war ihm in seltenem Maße gegeben, in weit geringerem die Sicherheit des Ge- \zmacks. Von diesen drei Bildern stellt das eine die so oft gemalte Balkonscene aus Shakespeares „Romeo und Julia“, den Abschied der Liebenden von einander im ersten Morgen- grauen dar. In der Gestalt der am Boden knieenden, den Hals des Gelieb:en mit ihren Armen umflehtenden, an seinen Lippen hängenden Julia erreicht er hier eine ganz andere, höhere Wahrheit und poetishe Gewalt des Ausdrucks der heißen holden jungen Leidenschaft, als es den uns bekannten Darstellern der- selben unsterblichen Scene vor ihm gelungen is. Romeo kommt auch bei ihm, wie bei Allen, weniger zu seinem Recht. Die Stimmung des Ganzen in diesem bangen ahnungsgrauen Dämmerlicht des trüben Abschiedmorgens is vorzüglih und mit größter Feinheit getroffen.

Ein gleich unbedingtes siheres Treffen der poetischen Grundstimmung is dem Bilde: „Hamlet und Horatio auf dem Kirchhofe“ nachzurühmen. Müller verlegte den Kirhhof auf eine Hochebene in nicht weiter Entfernung vom Meere, dessen fahlglänzender Spiegel dort in der Tiefe sich weit hin zum hohen Horizont hinauf erstreckt; und auf einen Tag des Spät- herbstes, dessen farb- und sonnenlose silbergraue Nebelluft über das Ganze einen Schimmer von unsägliher Shwermuth und Trostlosigkfeit breitet. Hamlet selbst, eine edle, aber von der Last des Trübsinns und des Verzagens an sich und der Welt sicht- lih ershlaffte Jünglingsgestalt in \{chwarzer Tracht, ist \sigend dargestellt, Yoricks Schädel in der Hand, das Gesicht zu dem neben ihm stehenden Horatio hingewendet; die Todtengräber \haufelnd im offenen Grabe. Im Mittelgrund aus der Tiefe her sicht man den Leichenzug Ophelias herannahmen. Das Bild erregte hereits auf der Pariser Ausstellung von 1867 gerechte allgemeine Bewunderung. Seine Wirkung hat seitdem nichts von der dort bewiesenen, tief ergreifenden Macht eingebüßt. Ein drittes Bild desselben Künstlers, Ophelia, am Weiden- baum, am Rande des \chilfigen Bachs, in dessen Gewässern sie unabsihtlih und doch niht unerwünscht den Tod findet, in hold rüßrendem Wahnsinn fingend und sich „phantastish Kränze win- dend“, erreicht nicht entfernt, weder in der Auffassung der Dichtergestalt und Scene, noch in Ton, Farbe und Malerei die Höhe jenes, derselben Dichtung entlehnten Kirhhofsbildes. Nur ganz vereinzelt und stellenweise offenbart \sich hier derselbe un- gewöhnliche Künstlergeist, welher jenes Werk konzipirte und es durhweg mit seinem Hauch durhweht.

Ueber die Heilstätte der Frau Marie Simon in Loshwitß bei Dresden ist soeben der zweite Jahresbericht veröffentlicht worden. Die demselben zu Grunde liegende Pe- riode läuft vom 1. April 1873 bis zum 31. März 1874 und charafterisict sich vornehmlich dur die nothwendig gewordene Ausfüh- rung umfänglicher Baulichkeiten und die entsprehende Ergänzung der inneren Einrichtung. Die Anstalt gewährte im verflossenen Jahre 32 Personen Aufnahme, von denen 14 dem Miltitär- und 18 dem Civilstaude angehörten. Die Gesammtsumme der geleisteten Ver- pflegtage berechnet sich auf 3867, von welchen 1718 Verpflegtage den Militärs und 2149 Verpflegtage den Civilpersonen zu Gute kommen. In Summa empfingen Men (11 Militärs und 6 Civilpersonen) mit 1854 Verpflegtagen völlig unentgeltliche Verpflegung; 15 Personen dagegen (3 Militärs und 12 Civilpersonen) mit 2013 Verpflegtagen leisteten (je na den Verhältnissen zum Theil schr ermäßigte) Zah- lung. Ein beigefügter Spezialbericht der beiden Anstaltsärzte, Herren Aus Dr. Jacobi und Dr. Hering, giebt über die Heilungsresul- tate näheren Aufschluß; 14 Personen wurden der chirurgischen Abtheilung zugewiesen, ünd 6 größere Operationen füden in derselben statt, sämmtlich, mit Auënahme einer Ober- schenkel -Amputation, von sehr günstigem Erfolge begleitet. Die Bilauz, welche dem Bericht beigegeben, {ließt in Einnahme und Ausgabe ab mit 12,145 Thlr. Das Vermögen der Anstalt bestand am 1. April d. J. 'exclusive Vorräthe in 13,949 Thlr., Mobiliar 5234 Thlr., Wäsche und Betten 4226 Thlr. , Pferde, Wagen und Kühe 1995 Thlr. , Instrumente 205 Thlr. und Kassen- bestand 2288 Thlr.

Daneben widmet die, nah wie vor ihre Thätigkeit im Gebiete der freiwilligen Kuankenpflege des Albertvereins fortseßende Gründerin der Heilstätte mit gutem Erfolge der Vorbildung von Krankenpfle- gerinuen ihre besondere Aufmerksamkeit.

Nedaktion und Rendantur: Schwieger.

Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Drei Beilagen (einschließlich Börsen- und Handelsregister-Beilage Nr. 105.)

Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Auzeiger.

Me HAS.

Königreich Preufen. Privilegium, wegen Ausgabe auf den Juhaber lautender Obli- gationen der Stadt Düsseldorf V1. Serie im Betrage von 1,800,000 Mark Reichswährung. Vom 6. Mai 1874.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c.

Nachdem der Oder-Vürgermeister uxd die Stadtycrordneten- Versammlung der Stadt Düsseldorf darauf angetragen haben, daß derselben zur Bestreitung der Kosten mehrerer gemeinnüßiger Anlagen e werde, ein Darlehen von 1,800,000 Mark, geschrieben: Einer

iflion achihunderttausend Mark Reichswährung gegen Ausstellung

auf den Inhaber lautender und mit Zinscoupons und Talons ver- seh:ner Obligationen VI. Serie, jede zu 600 Mark, geschcieben: Sechs- hundert Mark Reichswährung aufzuuehm. n, un bet diesem Antrage im Interesse der Stadtgemeinde sowohl als der Gläubiger sich nichts zu er- innern gefunden hat, so ertheilen Wir, in Gemäßheit des §. 2 des Geseß-:s vom 17, Juni 1833 wegen Ausstellung von Papieren, w- lche eine Zablungs- verpflichtung an jeden JInhabe: enthaiten, durch gegenwärtiges Privilegium die landesherrliche Genehmigung zur Emission der ge- dachten Obligationen unter nachstehenden Bedingungen :

___ 1) Die Obligationen werden mit vier und einem halben Prozent jährli verzinst und die Zinsen in halbjährigen Termin-n gezahlt. Zur allmählichen Tilgung der Schuld wird jährlich 1 Prozent vou dem Kapitalbetrage der emittirten Obligationen nebst den Zinsen der eingelösten Obligationen verwendet; der Stadtgemeinde bleibt jedo vorbehalten, den Tilgungsfonds mit Geuchmigung der Re- gierung zu Düsseldorf um höcchstexs fünf Prozent des uriprünglichen nominellen Schuldkapitals zu verstärken und dadurh die Abtragung der Schuld zu beschleunigen.

__ Den Juhabern der Obligationen steht kein Kündigungsrecht gegen die Stadtgem-inde zu.

2) Die Leitung der Geschäfte, welche die Ausstellung, Verzinsung und Tilgung der zu emittirenden Obligationen betreffen, wird der auf Giund des Privilegiums vom 17. Dez-mber 1849 bereits be- stehenden ftädtishen Schuldentilgungs-Fommission übertragen, rwoelche auch für die Befolgung der Bestimmungen des gegenwärtigen Privilegiums verantwortlich ist. ;

3) Die Obligationen werden in fortlaufenden Nummern von 1] bis 3000 nach beiliegendem Schema ausgestellt, von dem Ober- Vürgermeister und den Mitgliedeca der Schuldentilgungs-Kommi]sion unterzeichnet und von dem Rendanten der Kommunalksse und dem mit! der Kontrole beauftragten städtischen Sekretariatsbeamten kontra- fignirt. Denselben ist ein Abdruck dieses Privilegiums bei«ufüg n

4) Den Obligationen werden für die nächsten 5 Jahre Zins- Coupons nebst Talons nach dea anliegenden Schemas beigegeben.

Mit dem Ablaufe dieser und jeder folgenden fünfjährigen Pe-iode

werden nah vorheriger öffentlicher Bekanntmachurg neue Zinêcoupons |

durch die Kommunalkasse zu Düsseldorf an die Vorzeigec des dec älteren Zinscoupors-Serie beigedruckten Talons ausgereicht.

Beim Verluste des Talons erfolgt die Aushändigung der neucn |

Zinscoupons-Serie an den Inhaber der Schuldverschreibung, fsofecn deren Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist.

Die Coupons und Talons werden von dem Rendanten der Kom- munalfkasse und dem mit der Kontrole beauftragten Sekretariats- beamten unterschrieben.

5) Vom Verfalltage ab wird gegen Auslieferung der Zintconpons der Betrag derselben an den Vorzeiger durch die Kommunalkasse zu Düsseidorf, fowie in Berlin und Frankfurt a. M. an, von der Stadt- verwaltung zu bestimmenden und öffentlih be-kanut zu machenden Zahlungsstellen gezahlt. Auch werden die fälligen Zinscoupons bei allen Zahlungen an die Kommunalkasse, namentlih bei (Entrichtung der Kommunalsteuern, in Zahlung angenommen.

6) Die Zinscoupons werden ungültig und werthlos, wenn sie nicht binnen 5 Jahren nach der Verfallzcit zur Zahlung präsentirt wecden, die dafür ausgeseßten Fonds sollen nah Bestimmung der städtischen Behörden zu milden Stiftungen verwaazdt werden.

7) Die nah der Bestimmung unter 1 einzulösenden Obligationen werden entweder durch Ankauf getilgt, oder jährlih du: ch das Loos bestimmt. Die ausgeloosten Nuüminern werden wenigstens drei Mo- nate vor dem Zahlungstage öffentlich bekannt gemacht werden.

8) Die Verloosung geschicht unter dem Vorsiße des Ober-Bürgermei- sters durch fie Schuldentilgungs-Kommission in einem, 14 Taze vor- her zur öffentlihen Kenntniß zu bringenden Termine, zu welchem dem Publikum der Zutritt gestattet is. Ueber die Verloosung wird ein von dem Ober - Bürgèrmeister und den Mitgliedern der Kommission zu unterzeichnendes Protokoll aufgenommen.

9) Die Auszahlung der ausgeloosten Obligationen erfolgt an dem dazu bestimmten Tage nah dem Nominalwerthe durch die Kommunal- kasse, sowie durch die, von der Stadtverwaltung zu bestimmenden und

E ————————— L ITE Ad Ez Tw

Berlin, Dienstag, den 23. Juni

1874.

Öffentlih bekannt zu machenden Einlösungéstellen in Berlin und Frankfurt a. M. an den Vorzeiger der Obligationen gegen Ausliefe- rung derselben. Mit diesem Tage hört die Verzinjung der ausge- loostea Obligationen auf. Mit leßteren sind zugieich die ausgereichten, nach deren Zahlungêtecmine fälligen Zinscoupons einzuliefern; geschieht dies nicht, so wird der Betrag der fehlenden Zinêcoupons von dem Kapitale geküczt, und zur Einlösung dieser Coupons verwendet.

10) Die Kapitalbeträge derjenigen ausgeloosten Obligationen, die nicht binnen drei Monaten nah dem Zahlungstermine zur Einlösung vor- gezeigt werden, sollen der Verwaltung der städtischen Sparkasse als zinsfreies Depositum überwiesen werden. Die folchergestalt deponirten Kapitalbeträge dürfen nur auf eine von der Sculdeatilgungs- Kommission fontrafignirte Anweisung des Ober - Vürgerrmeisters zu bestimmungsmäßiger Verwendung an den Rendanten der Kommunalkasse verabfolgt werden. Die deponirten Kapitalbeträge sind den Juhabern jener Obligationen längstens in aht Tagen uach Ditieguns der Obligation bei der Kommunalkasse durch diese aus- zuzahlen.

11) Die Nummern der ausgeloosten, nicht zur Einlösung vorgezeigten Obligationen sind in der nah der Bestimmung unter sieben jährlich zu erlassenden Bekaantmachung wieder in Erinnerung zu bringen. Werden die Obligationen dieser wiederholten Bekannt- machungen ungeachtet nicht binnen dreißig Jahren nah dem Zahlungs» termine zur Einlösung vorgezeigt, auch nicht, der Bestim- mung unter 14 gemäß, als verloren oder vernichtet ange- meldet, so sollen nach deren Ablauf die Obligationen als getilgt angesehen werden, und die dafür deponirten Kapitalbeträgz der städtischen Verwaltung zur Verwendung für milde Stiftungen anheimfallen.

12) Für die Verzinsung und Tilgung der Schuld haftet die Stadtgemeinde mit ihrem gesammten Vermögen und ihren sämmtlichen Einkünften, und kann, wenn die Zinsen oder die ausgeloosten Obliga- tionen nicht zur rechten Zeit gezahlt werden, die Zahlung derselben von den Gläubigern gerichtlich verfolgt werden.

13) Die unter 4, 5, 7, 8, 9 und 11 vorgeschriebenen Bekannt- machungen erfolgen durch den in Berlin erscheinenden „Neichs- Anzeiger“ oder das an dessen Stelle tretende Organ, dur das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf oder das an dess\n Sielle tretende Organ, und durch mindestens je ein, in Düssel dorf und in Frankfurt am Maia erscheinendes öffentliches Blatt; die Namen der leiden letzteren Blätter, deren Wahl durch die Stadtver- waltung erfolgt, sowie etwaige Aenderungen derselben, werden im Reichs-Anzeiger bekannt gemabt.

/ 14) In Ansehung der verlorenen oder vernichteten Obligationen finden die auf die Staatsschuldscheine Bezug habenden Vorschriften der Verordnung vom 16. Juni 1819 wegen des Aufgebots und der Anmortifation verlorener oder vernichteter Stäatäpapiere §8. 1 bis 12 mit nachstehend näheren Bestimmungen Anwendung :

a. de im § 1 vorgeschriebene Anzeige muß der städtischen Schul- dentisgungs-Konimission aemacht werden. Dieser werden alle dicjeni- gen Geschäfte und Befugnisse beigelegt, welche nach der angeführten Verordnung dem damaligen Schaß Ministerium nachmaligen Ver- waltung des Staatsshaßes zukamen; gegen die Verfügung der Kommi!sioa findet jedo der Rekurs an die Regierung zu Düssel- dorf statt; : :

_b) das in dem §. 5 gedachte Aufgebot erfolgt bei dem Land- gerichte zu Düsseldorf ;

c) die in den 88. 6, 9 und 12 vorgeschricbenen Bekanntmachungen sollen dur die unter Nr. 13 angeführten Blätter geschehen ;

d) an die Stelle der im §. 7 erwähnten sechs Zinszahlungstermine sollen acht und an die Stelle des im §. 8 erwähnten achten Zins- zahlungstermines, soll der zehnte treten.

Zinscoupons können weder aufgeboten noch amortisirt werden; doch joll für den Fall, daß der Verlust der Zinscoupons vor Ablauf der fünfjährigen Verjährungsfrist bei der Schuldentilgungë-Kommission angemeldet und der Kattgehabte Besiß der Zinscoupons durch Bor- zeigung der Obligationen oder font in glaubhafter Meise dargethan wird, nach Ablauf der Verjährungefrist dec Betrag der_ angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Ziuscoupons gegen Quittung aus- gezahlt werden.

Zur Urkunde dieses und zur Sicherheit der Gläubiger haben Wir das gegenwärtige landesherrliche Privilegium Allerhöchsteigen- händig vollzogen und unter dem beigedrnckten Königlichen Insiegel ausfertigen lassen, ohne jedoh dadurch den Inhabern der Obliga- tionen in Ansehung ihrer Befriedigung eine Gewährleistung von Seiten des Staates zu bewilligen oder Rechten Dritter zu prä- judiziren.

Gegeben Berlin, den 6. Mai 1874.

(L. § WikChelm.

S) Camphausen. Gr. zu Eulenburg. Dr. Achenbach.

ANTSCI P I C C T E P S O E A R V D A C RE D B M T à S R A T A O Fa A S Y A A D Rheinprovinz. Regierungsbezirk Düsseldorf. Düsseldorfer Stadt-Obligation. : Siegel Littr, F. (der Bs Düsseldorf) Nr. über

Sechshundert Mark Reichswährung.

Die Endesunterzeichneten, durch das Allerhöchste Privilegium vom - . . - ._ hierzu ausdrücklich ermächtigt, beurkunden und bekennen hier- mit, daß der Jnhaber dieser Obligation die Summe von Sechshundert Mark Reichswährung, deren Empfang fie bescheinigen, als Darlehn von der Stadtgemeinde Düsseldorf zu fordern hat. -

_Die auf vier und ein halb Prozent jährlih festgeseßten Zinsen find am 1. Mai und 1. November jeden Jahres fällig, werden da rag gegen Rückgabe der ausgefertigten halbjährigen Zinscoupons

Das Kapital wird durch Ankauf oder Verloosung berichtigt werden, weshalb eine Kündigung Seitens des Gläubigers nicht zu- lâsfig ist. i Die näheren Bedingungen sind in dem umstehend abgedruckten Privilegium enthalten. I O ea ete aus Der Ober-Bürgermeister. Die städtishe Schulden-Tilgungs3- Kommisfion.

j (Trockener Stempel der Stadt Düsseldorf.)

Eingetragen Kontrolbuch Fol. Hierzu find die Coupons

Der städtishe Sekretariats- Serie I. Nr. 1a 10 nebst Ta-

Beamte. lons ausgereicht. : Der Stadt-Rentmeister. S (Rüdckseite:)

Privilegium wegen Ausgabe auf den Inhaber lautender Obliga- tionen der Stadt Düsseldorf VI. Serie im Betrage von 1,200,000 Mark Reichswährung vom...

(Folgt der Abdruck des Privilegiums.)

Rheinprovinz. Serie I. 137 Mark. Erster Coupon

zur Düsseldorfer Stadtobligation über Sechshundert Mark Reichswährung. E O

Inhaber dieses empfängt am .…...... an halbjährigen Zinsen der oben benannten Düsseldorfer Stadtobligation aus der *Düsfsel- dorfer Kommunalkasse und den öffentlich bekannt gemachten Zahlstellen in Berlin und Franffurt a/M.

Dreizehn und eine halbe Mark Reichswährung. Der Ober-Bürgermeister. Die städti!he Schulden-Tilgungs- Kommission.

Regierungsbezirk Düsseldorf. Coupon. T Littera F.

Eingetragen Fol. der Kontrole.

Der städtishe Sekre- (Trockener Coupon- Der Kommunal- tariais-Beamte. Stempel.) Empfänger. Die Namen des Ober-Bürgermeisters und ver Mitgliedèr der Schul-

: den-Tilgungs-Komnuiission werden gedruckt.) Dieser Coupon wird nah dem Allerhöchsten Privilegium vom

R ungültig und werthlos, wenn dessen Geldbetrag nicht bis aus erhoben ift. Rheinprovinz. Regierungsbezirk Düsseldorf.

Talon zur Düsseldorfer Stadtobligation sechster Serie über Sechshundert Mack Reichswährung. i D 2

Jnhaber dieses Talons empfängt gegen dessen Rückgabe nach vor- gängiger Bekanntmachung die . . . . Secie Zinscoupons für die fünf Are Vou S nebst einem neuen Talon bei der Kommunal-

fasse zu Düsseldorf ausgehändigt. dird hiergegen rechtzeitig bei der Stadtverwaltung Widerspruch erhoben, f erfolgt die Ausreichung der neuen Coupons an den Besißer

der gedachten Obligation gegen besondere Quittung. Der Ober-Bürgermeister. Die städtishe Schulden-Tilgungs- Kommission. Eingetragen Fol... .. der Kortrole. Der städtische Sekre- (Trockener Coupon-j Der Kommunal-

tariats-Beamte. __ Stempel.) Empfänger. (Die Namen des Bürgermeisters und der Mitglieder der Schulden- Tilgungs-Kommission werden gedruckt,)

P

Inseraten-ÉErpedition des Deutschen Reihs-Azzeigers nb Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Vexlin, Wilhelm-Straße Nr. 32.

Æ

H S0 DO bré

A Oeffentlicher Anzeiger. 7

Steckbriefe ünd Untersuchungs8-Sathen. . Kor ladungen u. dergl. . Verkäufe, Verpabtungen, Submissionen 2c. „Verloosung, Amsertisation, Zinszahlung u. f. 1, von öfferitliwen Payieren.

%

c

o nfuürie, Subhastationen, Uufgebote, Vor- 6. Bersiedene Bekanntmachungeu. 7. KiterarischÞe Anzeigen. A 8 9

. Familien-Natrihten.

rater Beilage. .

. IndustrielleEtablifsements, Fabriken u. Großhandel.

, Central-Handels-Register, Erscheint in sepa-

Inserate nimmt an die autorisirte Annoncen-Expedition von

Rudolf Mose in Berlin, Leipzig, ambnrg, Frauk-

furt a. M., Breslau, Holle, Prag, Wien, München, Kürnberg, Straßburg, Zürich und Stuttgart.

Stekbriefe und Untersuchungs - Sachen. | Beschreibung: Alter: 38 Jahre, am 15. Novems- | denstraße 58, Zimmer 12, anberaumt, wozu Bietungs- | s{hulden, wird aufgegeben, cknihts an denselben zu

Stedbrief. Kiesel ist die gerichtliche Haft wegen Diebstahls in den Akten K. 406. 74 Komun. II. beschlossen worden.

Es wird exsucht, den 2c. Kiciel im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ibm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei-Direktion hierselbst abzu- liefern. Berlin, den 17. Juni 1874. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission 11, für Voruntersuchungen. Beschrei-

R t A s stehend. Mund: groß. Gef , Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden fönnen. (starke Backeufnochen). Gesichtäfarbe: blaß. Zähne:

| d Steckbricfs-Erledigung. i e f bung. Alter: 39 Jahre, 19. September 1834 ge- beiter N E Eiche (sd a Ee [2971]

Gegen den Hausdiener Ioseph S S Geburtsort : Glogau. Größe: * lustige eingeladen werden. Die

Taxe ist auf | verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besiß

Haare: braun. Augen blau. | 2,438,700 Thlr. ausgefallen. Die Bietungskaution | der Gegenstände

Augenbrauen: braun. Kinn: oval. Nase: hervor- | betcägt 50,000 Thlr. Die Kaufbedingungen, die Taxe und die näheren Ausweise über die Bahn-Anlage | dem Gericht oder dem Verwalter der Masse Anzeige _Backenknoc be ne: | sind in unserer Gerichts-Registratur einzusehen. Von | zu machen und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwani- unvollständig. Gestalt : mittel. Sprache: deutsch. | der Festseßung eines Mindestgebotes ist Abstand ge- | gen Rechte, ebendahin zur Konkursmasse abzuliefern. Besondere Kennzeichen: Der 2c. Tietze hat auf der | nommen. | Mitte des Kireuzbeines eine große strahlige Narbe, auf der rechten Brustseite einen erbsengroßen und auf | Königliches Stadtgericht. Kommissar des Konkurses. | in ihrem Besiß befindlichen Pfandstücken nur Anzeige der- linkea- Wange einen bohuengroßen Leverfleck.

Gesichtsbildung: hager

Berlin, den 14. Juni 1874.

Wilmanns, Stadtrichter.

Konkurs-Eröffuung.

bis zum 11. Iuli 1874 einschließli

Pfandinhaber und andere mit denselben gleichberechs- ägte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den

zu machen.

Zugleich werden alle Diejenigen, welhe an die Masse Ansprüche als Konkursgläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, dieselben

boren, Geburtsort: Lindenau, Größe: 5 Fußz*103 Zoll, Haare: dunkelblond, Augen: blau, Augenbrauen: dunkel, Kinn: oval, Nase: gewöhnlich, Mund: ge- wöhnlich, Gesichtsbildung: länglich, Gesichtsfarbe: gesund, Gestalt: kräftig, Sprache: deutsch. Besondere Kennzeichen : krumme Beine. _

U E E E A I N D A2 1 2d

Steckbrief. Gegen den Handshuhmochermeister Oscar Paul Emil Tietze ist die gerichtliche Haft wegen betcüglichen Bankeruits in den Akten T. 47 74 Komm. I1T. beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden köanen. Es wird ersuccht, den U. Tietze im Betretungsfalle feftzunchmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports ana die Königliche Stadtvoigtei-Di- rektion hierselbst abzuliefern. Berlin, 19, Juni 1874. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Unter- suchungssachen. Kommission T, für Voruntersuchungen.

Näterschlagung in den UAften T. 82 de 1874, Komm. II, unter dem 5. Juni d. Is. erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 20. Juni 1574, Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchun¿ésachen. Kommission I1. für Bor- untersuchungen,

Foufturse, Subhastationeu, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

[2572] Bekanutmachung.

In deni Konkurse über das Vermögen der Pom- mersden Ceutral-Eiseubahn-Aktien-Gefellschaft P: 39. 15873 ist zum meistbietenden Ber- kaufe der Bahn-Anlage nebst Zubehör ein nener Termin auf den 2, September 1874, Bormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Kom- missar des Konkurses im Stadtgerichtsgebäude, Jü-

Ueber den Nachlaß des am 14. Oktober 1873 ver- storbenen Schneivermeisters Friedrich August Lauge zu Charlottenburg ist am 19. Juni 1874, Nachmittags 2 Uhr, der gemeine Koukurs eröffnet.

Zum einstweiligen Verwalter der Masse ijt der Rech1sanwalt a. D. Hr. Gühler hierselbst bestellt.

Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden auf- gefördert, in dem __ auf den 3. Iuli 1874, Mittags 12 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 17, vor dem Kommissar, Gerichts-Afsessor Höning, an- beraumten Termine ihre Erklärungen und Vor- schläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Bestellung eines anderen einstweiligen Ver- walters abzugeben.

Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besiß oder

mögen bereits rechtshängig sein oder niht, mit dem dafür verlangten Vorreht bis zum 31. Zuli 1874 einschließlich

bei uns s\chriftlich oder zu Protokoll anzumelden und demnächst zur Prüfung der sämmtlichen, inuer= halb der gedachten Frist angemeldeten Forderungen, sowie nah Befinden zur Bestellung d«s definitiven Verwaltungspersonals

am 22. August 1874, Bormittags 10 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 17 vor dem genannten Kommissar zu. ecscheinen.

Wer seine Anmeldung schriftli einreicht, hat eine

Abschrift derselben und ihrer Nv.lagen beizufügen. Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserem Gerichti8bezirke wohnt, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohn haften oder zur Praxis bei uns berechtigten aus=

Gewahrsam haben, oder welche ihm eiwas yer- ! wärtigen Bevollmächtigten bestellen uud zu den

E: