I i A R e i ti L
Prinz Alexander, der jüngste Sohn des Königs der Niederlande, wird sih von Kopenhagen nah Sophiaro bei Hel- fingborg begeben, um der von Shweden Königin Sophia einen Besuch abzustatten. Am 7. Juli wird der Prinz nah Schluß der Herbftmanöver mit dem König Oscar bei der Herljunga- Station zusammentreffen und einige Tage darauf nah Stock- holm abreisen. Von Schweden gedenkt der Prinz fih nah Norwegen zu begeben.
Christiania, 26. Iuni. Gestern ist von der Stadt- versammlung die Aufnahme eines Anlehens für die Stadt Christiania, behufs Vornahme neuer Bauten 2c. 2c., zum Be- trage von 350,000 Spd. mit allen gegen 3 Stimmen ange- nommen worden.
— Der Mitt-Sommertag wurde vorgestern bcim \{hönsten flarsten Wetter überau in Schweden gefeiert. Der Vorläufer dieses Festes, der sogenannte „Laubmarkt“ in Stockholm hatte in diesen Tagen der Hauptstadt einen ungewöhnlich großen Besuch zugeführt, so daß die Straßen, welche unter normalen Verhältnissen schon recht belebt find, geradezu überfüllt waren. Das genannte Fest hat jezt ein Alter von ca. 300 Jahren er- reiht, indem es zum Andenk.n an den Einzug Gustav Wasa's in die befreite Hauptstadt gestiftet wurde.
- Dänemark. Kopenhagen, 3. Iuli. (W. T. B.) Wie von gut unterrihteter Seite verlautet, hat General Haffner, welher vom Könige in voriger Woche mit der Bildung eines neuen Kabinets beauftragt war, gestern angezeigt, daß er außer Stande sei, dem Auftrage zu entsprechen.
Amerika. (A. A. C.) Der Kabeldampfer „Faraday“ ist an einem Eisberge auf der Höhe von Halifax gescheitert und zum totalen Wrack geworden.
— Dem üblichen Monatsausweis des Schaßsekretärs zu- folge hat sih die öffentlihe Shuld der Vereinigten Staaten während des Monats Juni um 2,180,197 Dollars verringert und sie beträgt nunmehr 2,143,088,241 Dollars. Der Baarbestand im Schayamte umfaßt 74,205,000 DolUars in klin- gender Münze und 14,576,000 Dollars in Papiergeld. Hr. Eugene Hall hat die Ernennung zum General-Postmeister ab- gelehnt.
New-York, 4. Iuli. (W. T. B.) Der bisherige Ge- sandte am St. Petersburger Hofe, JIewell, hat die Stellung als General-Postmeister angenommen.
Die Nr. 27 des „Central-Blatts für das Deutsche
Reich“, herausgegeben im Reichékanzler-Amt (Berlin, Carl Hey- manus Berlag), hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verwaltungs- fachen: Verweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. — Finanz- wesen: Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Steuern, sowie anderer Einnahmen im Deutschen Reiche für die Zeit vom 1. Januar bis zum Schlusse des Monats Mai—1874. — Münz- wesen: Uebersicht über die Auêprägung von Reichsmünzen. — Zoll- und Steuerwesen: Nachweisung der Einnahmen an Wechselstempel- fteuer im Deutschen Neiche für die Monate Januar bis Mai 1874. — Marine und Schiffahrt: Quarantäne-Vorschriften. — Heimath- wesen: Berechnung der Verluftfrist. — Personal - Veränderungen 2c. ; Ernennung. __ — Nr. 27 des Justiz-Ministerial-Blatt für die preu- ßzishe Geseßgebung und Rectspflege, herausgegeben im Bureau des Justiz-Ministeriums, enthält: Allgemeine Verfügung vom 24. Juni 1874, betreffend die österreichischen Thaler. Allgemeine Verfügung vom 27. Juni 1874, betreffend die Numerirung der in das vorläufige Fortschreibungsprotofoll einzutragenden Parzellen. Erkennt- niß des Königlichen Ober-Tribunals vom 2. Juni 1874: Ein Fabrik- inhaber, welcher die Löhne der von ihm beschäftigten Arbeiter in Wechseln — zumal in erst später fällig werdenden Wechseln — aus- bezahlt, verwirkt die Strafe der Bundes-Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869 88. 134, 146.
Vereinswesen. _ Der Kongreß für öffentlihe Gesundheit3pfege wird diesmal in Danzig stattfinden, und zwar, wie nun festgestellt ift, vom 12. bis zum 15. September. In der darauf folgenden Woche
findet in Breslau der Kongreß deutscher Naturforscher und Aerzte statt. Verhandelt werden soll über folgende Gegenstände: 1) hygienifche Ansprüche an die Baupolizei, Refe- renten Dr. Straßmann (Bexlin) und Stadtbaumeister v. Haselberg (Stralsund); 2) statistisch nachweisbarer Gefundheitseinfluß der Woh- nungen, Referent Dr. Schwabe (Berlin); 3) Vereinigung verschiedener Krankheitsgattungen in demfelben Hospital, Referenten Geh. Rath Esse (Berlin) und Dr. Friedrih Sander (Barmen); 4) das preußische Geseß über die Anlegung öffentlicher Schlachthäuser, Referenten die Ober-Bürgermeister Gobbin aus Görliß und Jäger aus Elberfeld ; 5) Quell- und Flußwasserleitungen, Referenten Prof. Reichard (Jena) und Ingenieur Schmick (Frankfurt a. M.); 6) Frauenarbeit in Fa- briken, Referent Dr. L. Hirt (Breslau). Am 13. September follen die Rieselfelder Danzigs in der Nähe der See besichtigt werden sammt Kanälen, Pumpstationen und Wasserleitung.
Statistische Nachrichten. A
In Berlin resp. den Anstalten um Berlin waren im Jahre 1873 37 Kirchen, 26 Kapellen, während die Zahl der evangelischen Gemeindemitglieder 796,688 Köpfe betrug. In Anstellung befanden fich 115 Geistliche. Unter den 30,784 Täuflingen befanden sih 4183 uneheliche Kinder, unter den 11,048 Trauungen wurden 4033 ohne Kranz vorgenommen. Kommunikanten gab es 96,686, und unter 26,575 Beerdigungen wurde bei 22,091 die Mitwirkung des Geist- lichen nicht beliebt. — Verglichen mit dem Ergebniß des Jahres 1872 zeigt fih in dieser Statistik eix Zuwachs von 65,614 Evangelischen. Während die Zahl der Kirchen glei geblieben ist, stieg die Zahl der Kapellen um 3, die der Geistlichen um 4. Die Zahl der Kommuni- kanten hat um 15% abgenommen, die Zahl der Taufen unehelicher Kinder um 120% zugenommen, die Zahl der Beerdigungen ohne Geiftlichen hat mit 82% gégen das Vorjahr um 13% zugenommen. D tges ist die Zahl der Trauungen ohne Kranz um 53/10 % geringer geworden.
— Die Nr. 129 (Mai) der „M iittheilungen der“ Groß- herzoglich O Centralstelle für die Landes- Statistik“ (Beilage zur Darmstädter Zeitung) hat folgenden JFnhalt : Einfuhr und Ausfuhr des Großherzogthums Hessen Über Bremen im Jahre 1873. — Zusammecstellung der Einkommensteuerpflichtigen in den Steuerkommissionen und den 50 bevölkertsten Gemeinden für das Jahr 1374. — Sterbefälle und Todesursachen im März und April 1874. — Summarische Uebersicht über die Produktion bei dem Betrieb der Bergwerke und Salinen im Großherzogthum Hessen im Jahre 1872. — Meteorologische Beobachtungen im April 1874. — Schulbildung der im Ersaß-Jahre 1873/74 bei der Großherzoglich hessischen (25.) Divifion eingestellten hejsishen Unterthanen. — Mo- natliche Durchschnittspreise der Fruchtmärkte im Januar und Februar 1874, — Tägliche Wasserstände im Januar, Februar und März 1874. — Anzeigen. ,
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Für Errichtung eines Denkmals für v. Liebig wird folgender Aufruf erlassen:
„Dem berühmten Chemiker Justus v. Liebig soll in München, wo er die leßten 21 Jal;ce seines Lebens verbraht hat und am 18. April 1873 gestorben is, ein Denkmal errihtet werden. Bei dem Münchener Centralcomité und bei dem mit ihm vereinigten, auf Anregung der deutschen chemishen Gesellshaft zu Berlin ge- bildeten Generalcomité sind beträhtlihe Summen bereits gezeichnet worden. Die Sammlung foll demnächst geschlossen und das Ver- zeihniß der eingegangenen Beträge, nah Provinzen geordnet, ver- zeichnet werden. Rheinland und Westfalen, Provinzen, in welchen, gestüßt und gehoben durch die Arbeiten des berühmten Gelehrten, die chemische Juduftrie und die Landwirthschaft auf so hoher Stufe der Ent- wicklung stehen, müssen das Jhrige dazu beitragen, daß das zu errichtende Denkmal des großen Forschers und der deutschen Nation, die seinen Verlust betrauert, würdig werde. Im Auftrage des Generalcomités find daher die Unterzeichneten ¿nsaumengelreien, um Beiträge für das zu errichtende Liebig-Denkmal cntgegenzunebmen. Sie ri{ten an Alle, welchen dieser Aufruf zukommt, die Bitte, in weitesten Kreisen eine Sammlung veranstalten und die eingegangenen Beiträge baldigst einsenden zu wollen. ] |
H. v. Dechen, Wirklicher Geheimer Rath und Ober-Berghauptmann a. D., Bonn. F. W. Hafenclever, General-Direktor, Aachen. Aug. Kekulé, Professor, Bonn. F. W. König, Kommerzien-Rath, Cöln. C. Marquart, Chemiker, Boun. Fr. Mohc, Professor, Bonn. J. Mulvany, Präsident des Vereins für Wahrung der wirthschaftlichen Interefsen für Rheinland und Westfalen. vom Ratb, Präsident des Landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreußen , Lauersfort bei Cre- feld. Ad. Schlieper, Fabrikbesißer, Elberfeld. C. Seel, Professor,
onn. NB. Die Beiträge beliebe man an Professor A. Kekulé, chemi- \ches Institut, Bonn, einzusenden.
Justus
__— Freiherr Wendelin von Malßahn zu Weimar, mit der Herausgabe von „Schillers Briefwechsel mit seiner Schwester Christophine und seinem Schwager Reinwald aus den Jahren 1780—1805“ betraut, wünscht diese sehr werthvolle Brief- sammlung in möglichster Vollftändigkeit darzubieten und hierzu die vielleicht noch vorhandenen Briefe, die Schillers Schwester aus diesem Briefwechsel als Andenken vertheilte, mit den noch zum Theil vorlie- genden nicht ganz genauen Abschriften vergleichen zu können; er richtet deshalb an die Besißer dieser Originalbriefe die Bitte um Mitthei- lung derselben auf kurze Zeit. Der Briefwechsel wird zu Weih- nachten d. J. bei Veit und Comp. in Leipz íg erscheinen.
___ Gewerbe und Handel.
__ In der in der Chausseestraße gelegenen Borsigschen Ma- \{chinenfabrik wurde am 1. d. M. die 3200, Lokomotive fertigs gestellt und bereits am Tage darauf ihrer Bestimmung zugeführt
London, 3. Juli. (W. T. B.) Die Eigenthümer der Ko h len- und Eisenbergwerke im nördlihen Staffordshire haben Lei hle Herabseßung der Arbeitslöhne um 20 Proz. eschlossen.
.— Auf der russishen Bahnstation Raédelnaja, 64 Werst von Odessa, find Beleuchtungsversuche mit Naphta-G as über Erwarten günstig ausgefallen. Die Kosten stellen sich 44 Mal billiger als Steinkohblen- gas, und so dürfte bei dem großen Reichthum an Naphta im Süden Rußlands dieses neue Produkt sehr bald allgemeine Verwendung finden und mercantilische Bedeutung gewinnen.
Verkehrs-Anstalten.
Die Nr. 52 der Zeitung des Vereins Deutscher Eisen - bahn-Verwaltungen hat folgenden Inhalt: Verein Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen: Sächsis e Staatsbahnen, Haltestelle Schön- feld. Vereinfachung des Personen-Billet-Apparates. Die beabsichtigte Reform der Eisenbahn-Frachttarife im Deutschen Reiche. (Nach einer Denkschrift des Reichs-Eisenbahnamtes, die Erhöhung der Gütertarife betreffend.) Berliner Briefe (Pommersche Centralbahn-Affaire, Tarif- reform, Eisenbalhn-Prioritäten, Berlin-Potsdam-Magdeburg, Berlin- Görliß, Halle-Sorau-Guben, Braunschweigische Bahnen, Saal-Unstrut- bahn, Saalbahn, Oberlausißer, Bergish-Märkische, Rhein-Nahe-, Cöln-Mindener Eisenbahn). Waagthalbahn, Juli-Coupon. Offizielle Anzeigen: Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft, Auszug aus den Verhand, lungen der Generalversammlung. Verloosungen, Submissionen, Privat-Anzeigen. : :
— Am 20. Juli d. J. foll zwishen dem Mellemfort und dem Provesteenfort (bei Kopenhagen) und östlih davon, wie im vorigen Jahre ein Torpedo-Versuchsterrain durch 1pitze Tonnen ab- gegrenzt werden; an demselbeu Tage werden auch wieder die grünen Leitfeuer auf den beiden Forts angezündet werden.
— In dem Verlage von Or ell, Fößli & Co. in Züri wird vom 1. Juli d. J. ab eine neue \chweizerishe Wochenschrift für die Interessen des Eisenbahnwesens unter dem Titel „Die Eisenbahn“ erscheinen. Dieses neue Blatt stellt sich vornehmlich zwei Aufgaben : Es will einmal theils in Originalabhandlungen von dazu berufenen Männern, theils in Auszügen aus neuen literarischen Erscheinungen in einer allgemein verständlichen LLeise alle jeweiligen Tageéfragen des Eisenbahnwesens erörtern und dadurch sowohl den Eisenbahnbea mten al? den übrigen Kreisen der Bevölkerung das Verständniß für diese Fragen eröffnen. Weiter beabsichtigt es, möglichft vollständig alle das \hweizerishe Eisenbabhnneß betreffenden Daten zu sammeln. Das Abonnement beträgt für das Deutsche Reich 2 Thlr. halbjährlich.
Aus dem Wolff’schen Telegraphen-Büreau.
Kissingen, 4. Iuli, Mittags. Der Reichskanzler Fürst Bismarck i} in Begleitung seiner Gemahlin und seiner Tochter heute Vormittag 11 Uhr hier eingetroffen. Am Bahnhofe, wo eine große Volksmenge zu seinem Empfange versammelt war, wurde der Fürst von dem Badekommissär und dem Bürger- meister der Stadt willkommen geheißen. Eine Hofequipage führte den Fürsten in seine Wohnung im Hause des Arztes Diruf.
Pest, Sonnabend, 4. Juli, Mittags. Im Finanzaus\chufse des Abgeordnetenhauses erstattete Graf Zichy Bericht über die Unterhandlungen mit der Staatsbahn, und machte die Mittheilung, daß bezüglich der Differentialtarife auf der Linie Marchegg-Boden- bach die Gesellshaft auf ihrem früheren Standpunkt beharre, wovon sie {hon wegen der Kartelverträge mit den übrigen Gesellschaften nicht abstehen könne. Der Finanz - Minister er- flärte ferner, er werde aus der Annahme dieser Proposition eine Kabinetsfrage machen, womit der Finanzaus\{chuß einver- standen war.
Zur Geschichte der Unteroffizier-Schule in Potsdam.
Se. Majestät der König Friedrih Wilhelm 11. legte den Grund- stein zu der jeßigen Unteroffizier-Schule, der Pflanzstätte für das Unteroffizier-Corps der Armee, durh Formation einer Schul- abtheilung mittelt einer Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 5. Juli 1824. Jn dieser Kabinets-Ordre wurde bestimmt, daß diese Schulabtheilung aus den Zöglingen des Potsdamer Waisen- hauses und des Annaburger Soldaten-Knaben-Instituts gebildet werden follte. Dann sollten dieselben eingekleidet, exercirt und mit möglichster Rücksiht auf ihre Jugend völlig als Soldaten behandelt werden. Schon im Februar 1824 wurde bestimmt, daß sämmilihe auf Kosten des Staats erzogene und unterrichtete Militär-Zöglinge und Schüler für jedes Iahr der geno}senen Wohl- that zwei volle Jahre im stehenden Heere dienen sollten. Die auf diese Weise entstehenden Dienstjahre durften als Maximum 12 Jahre nicht überschreiten. Im Februar 1825 bestimmte eine Instruktion, daß die auf 300 Köpfe zu formirende Abtheilung als „Schulabtheilung“ dem Lehr-Infanterie-Bataillon at- tachirt werden und der Aufenthalt der Zöglinge in derselben drei Jahre dauern sfollte, welche Zeit jedoch bei der zu lcistenden 12jährigen aktiven Dienstzeit in Abrehnung zu bringen wäre. Der Ersatz der Abtheilung bestand aus den Knaben des Annaburger Erziehungs-Instituts, die meistens als 17- oder 18 jährig von dort übertraten, und aus Zöglingen des Militär- Waisenhauses zu Potsdam, welche leßtere aber nach ihrem 14. oder 15. Lebensjahre zur vierjährigen Erlernung eines Hand- werks bei einem Civilmeister entlassen wurden, dann aber dur Vermittelung der Landrathsämter sich wieder bei der Schul- abtheilung melden mußten. Ersterer Ersay war dem leßtteren in jeder Beziehung vorzuziehen, was sich aus dem Umstande zeigte, daß von dem Jahre 1825 bis 1829 von 400 in die Lehre ent- lassenen Knaben nur 177 wieder zur Einstellung in die Schul- abtheilung gelangen konnten. Vom Jahre 1825 bis 1828 be- stand ín der Anstalt eine besondere kleir.e Abtheilung von circa 10 bis 15 Zöglingen, die wegen ihrer besonderen Befähigung zum Portepeefähnrihs-Examen vorbereitet wurden. Durch eine Königliche Ordre vom Mai 1825 wurde nahgegeben, daß auch die Söhne von im Heere lang und treu gedienten Soldaten \ih freiwillig zur Aufnahme in die Schulabtheilung stellen durften. Später wich man auch von dieser Verordnung ab, und es konnte \ih Ieder, ohne Unterschied des Standes seines Vaters, zur Aufnahme stellen; Genehmigung erfolgte von Seiten des Garde-Corps, die der Einstellung von jungen Leuten adeliger Herkunft oder Söhnen von Offizieren durch Se. Majestät den König. Um die ungün- stigen Resultate der Einstellung der in die Lehre gegebenen Zöglinge zu beseitigen, wurde \päter die Bildungszeit der Zög- linge der beiden Anftalten zu Potsdam und Annaburg bis zum
vollendeten 18. Jahre verlängert und die Zöglinge in besonderen Handwerksanfstalten angehalten, irgend ein Handwerk zu erlernen. Eine Königliche Kabinets-Ordre vom 4. April 1844 seßte fest, daß der Eintritt in die Schulabtheilung von jeßt ab lediglih ein freiwilliger sein, wodurch die Verpflihtung der Zöglinge der Anstalten zu Potsdam und zu Annaburg zum Eintritt in die Schulabtheilung aufgehoben würde. In einer Kabinets- Ordre vom März 1829 wurde ausdrüdcklich festgestellt, daß die Schulabtheilung nur eine Anstalt zur Bildung von Unter- offizieren sei, und keinem jungen Manne, er möge sein wer er will, wenn er in diese Anstalt aufgenommen sei, irgend ein An- spruch auf Weiterbeförderung zustehe. Diese sollte nur immer als eine besondere Begünstigung betrahtet werden. Die anfäng- lihe Stärke der Schulabtheilung war: 300 Militär-Zöglinge inkl, 3 Tambours und 3 Hornisten. Die Schulabtheilung, dem Lehr-Infanterie-Bataillon attachirt, stand zu diesem in dem nämlichen Verhältniß, wie dasselbe zu dem 1. Garde-Regiment zu Fuß. Seit dem 1. April 1828 kasernirte die Schulabtheilung in der neuerbauten Kaserne am JIägerthor, die 1865 bedeutend ver- größert wurde. Die Zöglinge follten hauptsählih Disziplin, militärishe-Ordnung und Zucht erlernen und sich vom ersten Augenblick der Einstellung an als Soldaten betrachten und als solche behandelt werden; sie sollten den Dienst in der Instruktion, im Erxercieren, Schießen,- Felddienst und in besonderen militä- rishen Arbeiten praktisch erlernen. In den dreißiger Iaghren wurden besondere Handwerkstätten für Schneider und Schuh- macher errihtet. Durch eine Kabinets-Ordre vom 9. Juli 1846 Sr. Majestät des Königs Friedrih Wilhelm I1ŸY. wurde die Schulabtheilung reorganisirt, indem dieselbe vom 1. Oktober 1847
. ab um 96 Zöglinge vermehrt und in drei Compagnien einge-
theilt wurde, von denen jede einen Compagnieführer, 3 Lieute- nants, 1 Feldwebel, 12 Unteroffiziere, 4 Spielleute und 132 Ge- meine erhielt. Mit der Auflösung des Lehr-Infanterie-Bataillons im Jahre 1848 hôrte das Verhältniß der Schule zu derselben auf und trat dieselbe unter den direkten Befehl des 1. Garde-Regi- ments z. F. Am 5. März 1854 wurde der Etat der Abtheilung erhöht und die Schule auf 4 Compagnien gebracht. Durhch diese Formation glich von nun an die Schulabiheilung durchaus einem Ikfanterie-Bataillon; sämmt- lihe Compagnien erhielten leihte Perkussionsgewehre und dur- weg \{chwarzes Lederzeug. Zu den prafktishen Uebungen, außer Schwimmen und Fechten, trat später das Bajonettiren hinzu, und wurde der Schulunterriht durch Geographie, Geschichte und militärishe Aufsäße erweitert. Am 1. Oktober 1859 wurde die Schulabtheilung mit Allerhöchster Genehmigung um 68 Zöglinge erhöht, und {hon 1860 wurde eine ähnlihe Anstalt zu Jülich, welche aus 2 Compágnien bestand, errihtet. 1867 erfolgte die Gründung der Schule zu Bie brich, 1869 der zu Weißen-
fels und 1871 zu Ettlingen. Zu allen diesen Neuformationen lieferte die Schule zu Potsdam die besten Zöglinge als Stamm, und zwar zur Errichtung von Jülich 212, Biebrich 119, Weißen- fels 103 und Ettlingen 36 Mañn. Im September 1860 wurde der Name „Schulabtheilung“ in „Unteroffizier - Schul- anstalt“ und am 20. November desselben Jahres in „Unteroffizier - Shule zu Potsdam“ umgeändert. Im Jahre 1869 wurde den Zöglingen die Bezeihnung „Füsilieren “ beigelegt. An den ruhmreichen Erfolgen der Jahre 1864, 1866, 1870 und 1871 nahm eine große Anzahl der Zög- linge der Anstalt in fast allen Regimentern der Armee Theil. Zwei große Ehrentafeln wurden zum ewigen Angedenken an diese Jahre und zur Nacheiferung allen kommenden Zöglingen in der Anstalt aufgestellt. Jn den Feldzügen 1864 und 1866 starben den Heldentod resp. erlagen ihren Wunden 20 frühere Zöglinge und wurden einer mit dem Militär-Verdienstkreuz, 23 mit dem Militär-Ehrenzeihen erster Klasse und 211 mit dem der zweiten Klasse dekorirt. Jn den Feldzügen 1870 bis 71 starben den Heldentod resp. erlagen ihren Wunden 88, drei wur- den zum Offizier befördert, 7 mit dem Eiserneu Kreuz erster Klasse und 389 mit dem zweiter Klasse dekorirt. Während des Krieges 1866 und 1870/71 wurde die Unteroffiziershule jedesmal auf zwei Compagnien reduzirt. Im Jahre 1870 wurde “die Unteroffiziershule Jülih nach Potsdam versetzt, kehrte aber hon im Oktober desselben Jahres dorthin zurückl. Im Jahre 1872, nach Errihtung der Inspektion der Infanterie-Schulen, welcher die Schule unterstellt wurde, hörte ihr Verhältniß zum 1. Garde-Regiment zu Fuß, wie zum Garde-Corps nah 48 jäh- rigem Verbande auf.
In den Jahren 1825—1870 traten von den Zöglingen der Unteroffiziershule überhaupt 100 Prozent, nämlih 5422 in die Armee und zwar vo“ diesen 29 als Offiziere und 53 als. Zahl- meister. Von den jeßt noch der Armee angehörenden Offizieren ist der General-Major von Rothmaler, Ritter des Eisernen Kreuzes erfter Klasse, des Ordens pour le mérite x., Comman- deur der 11. Infanterie-Brigade zu Berlin zu nennen.
In dem Aufsatze: „Zur Geschichte des Leib-Kürassier-Regi- ments (Schlesisches) Nr. 1“ iff| in dem Hauptblatt Seite 4 in Spalte 2 Zeile 33 von unten ftatt: „Vendôme“ „Chantôm e“ zu setzen.
i Redaktion und Rendantur: Schwieger.
Berlin: * Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.
Vier Beilagen (einschließlich Börsen- und Handelsregister - Beilage Nr. 115).
Deutschen Reichs-Anzeigers und des Königlich Preußischen Staats-
| seit dem Jahre 1866 von uns verfaßten und veröffentlichten
m n
zeiger z5 s.
Anzei onig gischen
"”
Beitrag Anzeigers Schriften,
umfassen. - Anzeiger
schen der- schienen
nzustellen. und Königlich
ichs
2) 33 Separatabdrücke aus dem Deutschen Rei
Anzeiger für
tblatt, Ver t des Königs. —
T |
Vierteljahrshefte
Po
Sachregister zu An
und Deutschen Reichs
-ch -
den Wün stehende
Aus dem Königlich ä
Staats
9 n Staats. — Statistique
st, entgegen zu kommen, r. Majestät des K
Anzeiger ; ßishen Staats
e G,
find besonders er
(2. Suhro),
preußische iter. über das Finanzwesen des preu
ih Preußischen
Aus dem Königli
- 2 V
olgenden Uebersicht zusamme
ubiläum Sr. Majest
auptquartier
f
Indem wir hoffen, auf solche Weise jenigen Kreise, für welche der Deutsche Reichs
stehende Uebersicht zugleih als einen Anzeiger“
Anzeiger bestimmt i
Zustände de
L
- -
Beziehung bemerken wir, daß in den 9 Jahren
chte des Instituts des Reihhs- und Staats Aus dem Königlih Preu
- .
chriften in der nach 3) 14 mit demselben in Verbindung
1) 7 periodishe Schriften, nämli im Ganzen 65, von denen einzelne mehrere Bände Den einzelnen Jahren nah
In dieser von 1866—-1874 von uns publizirt find
1866: für 1866. — Aus dem H
1867
1867. — Zum Militär-J Staats. — Statistishe Nachrichten über Thüringen.
(5 Jahrg.), Deutsche Monatshefte (2 Jahrg.), loosungs-Tabelle, Central-Handelsregister und
Königlih Preußischen Staats ger und Königlih Preußishen Staats
Volkswirthschaftl.
Preußishen Staats agricole etc.
Druck\
Preußische Staats dürfen wir die nah zur Geschi betrachten.
des Nordd. Bundes — Flächenraum des
Vierteljahrshefte. — Chron, f. 1867. — Hohenzollernshe Standbilder.
Pr. St. — Le territoire de la Conf. Allem.
+ ‘
1868
t iß andwirth-
Q
St. — Verzeichn
Die Kreise Preußens. Etats des Pr.
[kswirthschaftl. Grund-
-ch -
haushalts
— Die vo hekenwesen des Pr.
— Staats
— Die Behörden des Pr. St.
säße des Allg. L.-R.
— Lit. über das Hypot )
der Aktiengesellshafsten — Fabrikwesen Berlins.
Württembergs. —
\chaftl. u. industr. Verhältnisse Bayerns und
a - ‘ g s F
f und
E atiénd Ber
lichkeiten. en hervors
Nord — Chron.
des Pr. St. Gesehes. —
franz. Krie
-
riedens- n. Einzugsfeierl! s- U. \. w. Chron. — Kaiserlieder.
Kgl. Schloß zu
tl. Skizzen. — Park von Babelsberg.
cht der brandenb. Handelsregister.
cht lassen wir eine
Hardenberg. — Lit. stellung
Eisenbahn
— Behörden des Deutschen
si tordd. Bundes u. \. w. ch Wilhelm 111. d die aus derselb
Armee.
Potsdam. — Volkswirthschaftl. stkreuzes f. Frauen. —
ber die Dialekte von chlands Eisenbahnen. — JUustr.
— Kriegsge\chich
Chronol. Ueber
eit. Ztatist. Publik. der außerdeutschen
— Allg. Bücherkunde S Eisenbahnen.
e. — Chron. des deuts ellshaften. — Stadt und Land.
Tab. — Central
— d
\
— Chron. des 9 Ministers. s K. Friedri eiues deutsch. Reichs — 9 Schriften.
f
, Einzug
gruppenweise Zusammen
Deutsche Monatshefte. der besonders erschienenen Schriften folgen.
Vierteljahrsheft l — Deutsche Kriegs- und Volkslieder. — Verwaltungsbe
. -
Geschichte.
1868. — Vaterl. Bildwerke in 1873: Deutsche Monatsheste. — Postblatt. — Verloosungs
Tabelle.
Dieselbe ist nah folgenden Rubriken geordnet:
Dieser chronologischen Uebersi 1) Die „Besondere Beilage“ und ngenen Sammelwerke. — 6 Schriften.
1872: Vierteljahrshefte. Bilder aus dem Feldzug der 2.
1869: Vierteljahrshefte. — 1871: Vierteljahrshefte.
2) Bibliographie.
1870: 1874
Grundsäze der Geseye unter Stein und Reichs. — Entwur
Verleihung des Kgl. Pr. Verdien zeihniß der Aktiengesellschaften. Coblenz. — Thiergarten bei Berlin. Postblatt. — Verloosungs
über die nordd. Sage. — Lit. ü Berliner Courszettel. — Deuts
Die engl. Rede- und Preßfreih Mitteldeutschland.
— Verzeichniß der Aktienge
— Lit. z. Geschichte de des deutsh-franz. Krieges.
Staaten. — Englands
riht des Handels — Berl. Sieges der deutsh. Dichtung.
preuß. ges. gega
chichte und Lan oman
3) Zur vaterländishen Ges
26 Schriften.
deskunde.
._— 6 Sriften.
4) Staatsverwaltung
d Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
6 27 vom 4. Zuli 1874.
Chronik des Deutschen Reiches. — Die
Publikationen des Reiseblätter. II.
iger un
e
Anze
- -
Besondere Beilage
zum Deutschen Reichs nzeigers von 1866 bis Juni 1874. I. —
l
Y
+ 4
Inhalt
* 2
CxX0G;, ß,
e
Î, Axós), ng des Pferdes
Stamme
os (aus
CTCTE
e
üt den Begriff der acutus, Îx¿ÁÍ,
rfem Trabe; unser Ro hurry, entnommen, wie das Scandi
Equus hängt mit dem Sanscritischen ak’vas das
Auch wir sprechen von scha und horse im Englischen, find vom indogermanischen
bei uns noch in Bahre, dem leßten irdishen Fuhrwerk des Men rhasa, ras, hurtzig, engl.
Pferd zusammen, woher auch das griechische und dieses aus êxFros); die Wurzel ak dr und von dieser Eigenschaft is die Sanscritbenennu
Schärfe und Schnelligkeit aus (acer, acies,
\chen, erhalten. entnommen.
Chronik des Deutschen Reichs.
- - - Ì- - -ch -
Land terie
Aufsichts
Austausches der bisherigen hrung des neuen Maß- und amkeit der Organisation des
owie zur Berathung über die Abstellung der
-Snfan
3 hschaftlichen Aus In
chen Verhältnisse be
nis
Großherzogthums Posen
ch
glichen Prinzen, die obersten betheiligen.
: erztetag in Eisenach. 2. Rheinishe Provinzial-Landtag in
Düsseldorf wird geschlossen.
ft deutsher Eihung
ü sih ßland kommt in Jugenheim an.
ftungsfestes des Lehr Landtag des
Mängel der geseßlihen und tech- sprozession in München, an welcher
nischen Bestimmungen und der die te
ßishe Staats-Minister a. D. Freiherr
d König begiebt fih nah Ems.
erin von Ru — Der 17. Provinzial
Minister tritt in Posen zusammen.
ffnung des 22. rheinishen Provinzial
Deutscher A 2
Der
Feier des Sti
Der preu Bataillons in Potsdam.
Srô
tages in Düsseldorf. s
Frohnleichhnam
der König von Bayern und die Köni
s
JUNÌ. v. d. Heydt stirbt. — Eröffnung der internationalen landwirt
1.—5. Juni. Zusammenkun stellung in Bremen.
beamten in Berlin zum Zwecke eines Erfahrungen in Betreff der Einf
Gewichts\ystems und der Wirks
Eichungswesens, f 9.—11. Juni.
10. Jui, — Der Kaiser un
27. Mai. 4 Jui:
14. Juni. — Die Kai
hrenden Verwaltungsmaßregeln: 13.
hierbei zu Tage getretenen
Hofchargen und Staats
rü
hen gen
ür fen-
germa- s Fuhrwerks im Lauf der
m Den
grünen Gefilden am Shannon und Barrow seine Post aus-
römische
atureigen- n
. 1
ge und selbst den
cher Epochen auf lange Zeit
s
ses Fortbewegungsmittels, das f
te Land auf Jahrtausende hinaus im Wesentlihen das
\
gebildeter Völker,
1d chariot und dem britischen cart und histori
reihen Bedeutungen und Ableitun
f L
träger finden, der, wer
F 4 -
Wie Post aus statio posita entstanden, so Brief
Es if unglaublich, wie groß die Stu
ist offenbar das Sanscritische car gehen, dem die großer
Gothishe Wurzel far entspricht, d. i. unser fahren. Pferd und Wagen einmal gegeben, handelte es \fich um die bleiben, und welhes den Anforderungen mächtiger und
einzige [eiter dieser Verollkommnungen de
Genüge leisten sollte. Jahrhunderte geworden ift.
stammen Courier und der spanische und portugiesishe Ausdruck das fe
für Poft: correo und correio, von currere; daher auch die rômi-
\{chen Wagen curriculum und currus; während das trägt, gewiß niht ahnt, daß er sich unter den Nachkommen des
unserer heutigen Karre, Kariol, mit der italienishen carozza, Volkes befindet, von dessen Sprache sein Amtsname abstammt.
schaft, die zweite, offenbar jüngere, von einem Kulturzweck des nische Bezeichnung eines leihten Fuhrwerks war und offenbar mit
navische hest: das Pferd, von Hast. Wir haben also zwei Rei
von Benennungen: die erste und ältere ist aus einer N carruca, carrus, griechish záppo» ursprünglih die feltisch
zusammen ‘hängi, unter denen wir die carria B
Thieres entnommen.
dem französischen char u
to carry, mit seinen zah letter-carrier den
Die Wurzel
weitere Vervollkommnung die
g des Deutschen Vereins für die
— Delegirtenversammlun
Rheinprovinz in Cöln.
Schon die Alten hatten in der Kunst des Wagenbaues seit
in
g einen Besuch ab.
genehmigt die Staatsver nvérbindungen mit Elsaß-Lothrin-
Königin trifft von Baden se stattet die Kaiserin Augusta der
Schloß Heiligenber
che Kammer
\
Die Kaiserin
Auf der Rei Rußland auf
— Die Zweite badi träge, betreffend die Eisenbah
15. ‘Zuni
Coblenz ein. Kaiserin von
at fih emüht.
hzeitig en Dorfe
hespis
ainz, b
B (
den Streitwagen des Pharao und dem Karren des T bereits nicht unbeträchtlihe Fortschritte gemacht.
Die Speichenräder waren den alten Völkern {hon frü bekannt; um ihre allgemeine Einführung in Deutschland h besonders Willegisus; der ersie Erzbischof von Y Er war der Sohn eines Stellmachers aus dem \ächsi\s{ Stroningen; in seinem Palast ließ er einen Wagen mit S
gen, Württemberg und Hefen.
peichen
sier- des
Küras
in Anwesenheit
n Preußen.
lnzeigers
-
t mit allen gegen
Einführung obli Preußen hält in
d gemischter Lehrerseminare
Besuch des Königs der Niederlande und des
ß ie
‘
Landtags in Cafsel. Kapitel und Ritter 9 taats- Anzeigers
lie Adresse zu richten, in
Kaiserlihen Majestäten
Ehren der Anwesenheit
ffend d
den
bei hen außerordentlichen „evangelischen
1 in Breslau
Generalversammlung des deutschen Katho Reichs und vo
likenvereins in Mainz. 200jähriges Jubiläum des Leib
Der Prinz Carl von
Festlichkeiten zu
Der Kaiser von Rußland begiebt sich von Ems von 1866 bis Juni 1874.
Schluß des Württembergischen Landtages dur
Eröffnung des Kommunal In der leßten Zeit sind wiederholt und von verschiedenen
— Die Zweite badishe Kammer be
9 Stimmen, an den Großherzog eine welher um eine Geseßesvorlage, betre gatorischer gemischter Volksschulen un
nachgesucht wird. — Eröffnung der sächsi
Landes\ynode in Dresden. 26.—28. Juni.
Regiments (Shlef\.) Nr.
Kronprinzen des Deutschen
23.—24. Juni. Prin Sonnenburg ein St. Johanniter-Ordens
\chlag ab.
19.—21. Juni. t des Kronprinzen des Deutschen Reihs und des Königs von
16.—17. Juni. 17, Juli Sachsen in Bremen.
18. Juni. Großherzogs von Sachsen
in Cms. 19: Juni
nah Jugenheim. 20. Juni.
den König. Die Publikationen des Deutschen Reichs
und des Königlih Preußischen S
a - =-
als Die be
fgestellt 3
Jahr g seine
ersetzen : Das Rad im Jahre Verbesse gemacht die erste nnibu}se Als diese Messager
ogin von gen früh,
onaparte’schen ortigen Man
Straße St. em Wagen zu estieg an der
die Or
Herz
humoristish, das
[uch
ih: 1L Andere hielten am längsten
allend spät frühen Mittelalter, bevor es Posten gab, die Ver
2 nächsten Mor
Lohnwagen au und die enennung von
g bei Abfassun
26 eingeführt.
6 4d
iser Heinr
1002 zur Anerkennung verliehen worden sein. bemerkte er
bald für weite Reisen dam Hater.
Die um die Mitte des 17.
, einmal in solch Es fam zu einer Wette um 200
lahte und zahlte ihr die gewettete Summe
fie einer Wohlthätigkeitsanstalt übersenden ließ. Die
französishen V
ab, weil im
ihrer Begleiterin einen Omnibus, fuhr die ganzen f und nieder, und kehrte dann in die Tuilerien
Hofdame begleitet, die Tuilerien, b essageries leiten ihre B
d L
So rühren die metallenen Naben ers vom Grafen von Abbauville, General der Artillerie bei der B Als diese Herleitung Adelun zuerst in Paris im Jahre 18 Die Herzogin verließ am
chtung bei Hofe gerühmt wurde,
das Verlangen äußerte solc , bemerkte der König, sie würde doch ein solches Abenteuer
Fiaker kamen zuerst im Jahre 1650 zu Paris auf, und haben erry
hunderts zuerst zu Berlin erbauten und Berlinen benannten ihren Namen von der noch heute dort bestehenden
Wagen, zu denen der General-Duartiermeister des Kurfürsten Fried
rih Wilhelm, Philipp von Chiese, ein geborner Piemontese, vor und waren auf gut preußische Art sicher und solide.
rädern an die Wand malen und die Inschrift darunt „Willegis, Willegis, Deiner Abkunft nicht vergiß.“
im Mainzishen Wappen soll vom Kai
rungen an den Wagen sind dagegen auff Expedition nah Aegypten her, der sie wegen des d unter allen Wagen die beliebtesten, denn sie Fiacre, an deren Ee die ersten Stadt
rühmten Werkes mitgetheilt wurde,
bindungen durch Boten unterhalten wurden.
Idee angegeben hatte, wurden als Wort käme also nicht von Vich
gels an Holz anfertigen ließ.
nicht unternehmen wollen!
Louisd'or. zurück. Karl X.
nur von einer Madelaine mit Boulevards au aus, welche
wurden
Einri
B
worden. waren. fahren
s herausgegebenen
lnen der von un
Seiten Nahfragen nach einze
Reichs- und Staats-Anzeiger
hen ergangen, Wir haben daraus die Veranlassung genommen, die
Separatabdrücke aus dem Deuts
üglihenDar
gewährt namentlich besserungen sowohl Wagen aus den ver
Instituts bez
ergestellt. Dieselbe , um fie ihrer heutigen
Verbindung des Pferdes g und Aufzäumung. Dabei
-=
liche Verstand an dieser uns
s alten Kultur gearbeitet hat
ine \. w., h
über die allmählihen Ver
in dem Bau und der Beschaffenheit der
schiedenen Zeitaltern, als auch in der wird man inne, wie viel der mens{ch
\so alltäglihen Maschine Vervollkommnung entgegenzuführen. *)
mit dem Fuhrwerk, der Anspannun
des Poftwesensals e
ftellungen Modelle u. auch eine Uebersicht
+ + -ch t
den
an Daraus er-
NUL Scheibenrädern ,
verbunden
mi eine
Die von ïmälern und Vasen erhaltenen
5° Meilen
te: an die
serne Zapfen mit Blei unter Be
/
/
war:
Y L
ch seiner Behau
Protoplasma der Fuhrwerke gegeben. zu transportirenden {weren Lasten
lzer unter, und an die Stelle der S e, welhe für gewisse
age beibehalten ist, den ist die sinnreihe Art,
hleife trat die Walze in welher Chersiphron aus Kno}sos, der Erbauer des älteren
, mohten in manchen , und um sie leichter zu
nkender Kopf vielleicht darauf, sie in
3
von etwa 11 n, während er in das
transportiren ließ, indem er fie in Walzen verwande
Enden der Säulen goß er ei
2
pfen liefen, wenn die Ochsen Und zubehalten.
Rundhölzer, welche unsere
i
[lungen der ältesten Wagen bei
sten legten fest
Bekannt Schwere sein
änze ei mit
”
s, die riesigen Säulenschäfte vom Stein {hw
eine Entfernung abzuspalten Achse sh mitdrehend, Form, wie sie die auf den Den
plastishen und den versch
hem er den Säulenschaft umgeben hatte,
Budhsen einließ, in welchen die Za
anzogen, \o daß die
Säule fih drehend fortwälzte.
JU
ja noch bis auf unsere T
graphischen Darste
ammen genommenen iedenen Völkern vielfa
mit wel [testen Vorfahren unter die La rundum
"“
chtiger Fortschritt, da die Wal denn die
— ein mä Transportzwede
Keim
ô des Rades in sih trug.
Mitte
Als der Mensch zuerst auf einem gegabelten Baumast sein Enden die ursprünglihe Die be
Vündel Brennholz oder Gras und Kräuter na
sung \{leifte, da war das festigung durh Shwalben
Man legte demnächst den machen, verfiel ein nachde
Rundh Fällen von bedeutender
Dianentempels zu Ephe bruch zur Baustelle,
dicken Baumst
Balkengestell, ü
gab si denen sie,
der
auf den heutigen Ta dern des Mittelmeer
die Rä
- - -
fie fh bis än
Als
fih ein Haupt- anfänglich zwei geseht wurde, er
g in den L [ber.
waren, hatte
heil noch erhalten hat. welcher auf den
ch zeigen, und wie
g bei der Ackerbaubevölkerun
beckens zum T enden Wagen
der Kasten, dürfniß von se
. J
der und die Achse erfunden von hinten zu besteig
fortshritt vollzogen derigen,
r
Aber mit der Erfindung d
gab fih aus dem praktischen Be gethan.
isishen Das EpÉty ;
te Anlaut Gallier
ständig reccipirt, hängt ebenso damit
se rhedec laufen, und das englische
Und vom vab, vag Er oder es
sächsische perd;
das Sanscrit hat ber, bar tragen, lateinisch ferre, griehi\ch
5
gte, sih auf den
eren und s{hnelleren Geshöpfes „ die Fahrenden
schen Zweig des
wiederum von den t.
a hen, sammt der Ein
Der konstan , raushen vom Geräusch der Fortbe-
hin der Benennungsgrund des Urbegriffs.
des vierrädrigen Reisewagens der sen i
aliquem Einen anfahren, das nieder
l unterliegen. ; daher Invektive.
ere Lasten bald nach einer n Römern veredus, vom
glih selber in Bewegung Handwagen und Kinder
fe
germanishen Systems weisen Pferden,
ung von Wagen und Pferd
größ ctura, das italienishe vettura,
„ Voie, envoyer, das deutsche Wagen,
, bewe
Wagen rath
f
Die ältesten Sprachen des indo
Ausdrücke auf, wel
darthun
n ursprün nd derselbe Ausdruck sind, kann
ganges von „s“ und „t“ in den
, keinen Zwei für fahren, bewegen; daher das lateinische
via, vehere, vehiculum und ve
das französishe voiture
Weg, Wiege, Woge
es Wagens allein war es nit
hen.
är seits die Grie
; invehi in
etaphorish
ach, sagt der Engländer. Daß Reiten ieß bei de
ßt der me von Rad und reite , rotundus, rund; so wie vom Walli
che die Benußz ômern voll gen
.
chnung prünglih ein u s bekannten Ueber
und vom französischen roue. , von den R
Der Mensch, der ih im Sanscrit hei
und dies mit
Auch die Bezei
rheda
heißt im Persischen berd, d. i.
. .
sezte, wie es heute noh bei unseren wagen der Fall if, mußte sich für
Wer war der Verwegene, der zuerst es wa Persern entlehnten, und das also dem irani indogermanishen Sprachstammes entspro
[eistungsfähigeren Zugkraft umse rihtung der Posten mit unterlegten
Rücken eines \o viel größeren, shnelle Pferd, Postpferd, h griehishen Sepédo, das ihrer
als das Pferd zu shwingen! ride reiten; to ride in a co und Reisen urs.
Sprachen und Mundarten ist die Sansfritwurzel
sagt der Lateiner, auch m
zusammen, wie das bretoni wegen de
rhetica, gewiß die Stäm
lateinischen rota, Rad rhot Rad, ist r, also rollen, rafseln
wegung trägt
Berlin.
Ein Bortrag, gehalten im
Berlin, von Dr. Stephan.
post und Luftschiffahrt““.
¡Welt aftlichen Verein zu Springer, 1874.
2
wissenf