Nach diefen Ausweisen betrug die Brutto-Einnahme in Lutben:
im Stempelgefälle . . 14974342 14,213,217 O ee 2,121,890 1,323,664 an Gebühren von Rechtsgeschäften . 39,258,763 38,101,356 : zusammen . 56,354,995 53,638,237 daher im Jahre 1873 mehr um ._. . . 2,716,758 Fl., d. 1. 5,06 %, während ih die Ausgaben des Stempel- L 270,863 257,401 dann jene des Taxgefälls und der unmittel- baren Gebühren mit C C 681,850 451,628 i zusammen mit 952,713 709,029 beziffern; sie waren daher im Jahre 1873 E ¿rad rze 2 a0 .__._ 243,684, d. i. 34,36 %.
Die Mehr-Einnahmen betreffen hauptsählid die Gebühren von Rechtsgeschäften, deren Brutto-Ertrag gegen das Vorjahr im Ganzen um 1,157,407 Fl. gestiegen ist.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Die Kommission zur Erforshung der deutschen Meere hat ihre Arbeiten in der Schlei begonnen, um die Natur und das Leben des Herings näher zu erforshen. Die ersten Unter- suchungen haben sehr gute Refultate ergeben.
— In Zinna ist am 1. Juni ein dem König Friedri ch Il. errichtetes Denkmal feierli enthüllt worden.
— In Graz im Verlage von Leykam-Josephsthal er- schienen: Grundzüge eines Systemes der Nationalökon o- mif oder Volkswirthschaftslehre von Hermann Bischof. Die Grundzüge haben die doppelte Bestimmung eines übersicht-
lichen Leitfadens zum Gebrauche bei akademischen Vorlesungen über
Nationalöfonomie und eines gemeinverständlihen Koempendiums der Volkswirthschaftslehre für den Selbstunterricht.
Dem befonderen Zwecke des Buches entspridt aub dessen Ein- rihtung. In einem einleitenden Theile werden zur DarsteLung gebracht : zunächst das Wesen der Wirthschaft, das Prinzip der Wirthschaftlich- keit und die Verschiedenheit der Wirthschäften; ferner die Natur der Volkswirthschaft, die volkswirthschaftlihen Triebfedern und die volks- wirthschaftlichen Entwickelungéstufzn; endlich der Begriff der Volks- wirth\chaftslehre, die Methode der Wissenschaft und deren Geschichte und Literatur mit besonderer Rücksiht auf die Systeme des Merkan- tilismus, des Physiokratièmus und des Smithianismus, sowie des Kommunismus und des Sozialismus. An diesen einleitenden Theil ichließt fi dann die Darstellung der einzelnen Lehren an, und zwar in der Weise, daß von der hergebrachten Eintheilung in die Lehren von der Produktion, dem Güterumlauf, der Gütervertheilung und der Korsumtion mit dem Anhang der Bevölkerungslehre Umgang ge- nommen und in der Beschränkung auf die Grundzüge ein System vor- geführt wird, dessen einzelne Gestaltungen fich als die Entwickelung eines einheitlihen Grundgedankens darstellen. Ein erster Theil be- handelt demgemäß die Lehre vom Subjekte, ein zweiter die Lehre vom Objekte und ein dritter die Lehre vom Prozesse der Volks- wirthichaft. A j
Der Verfasser {ließt sich jener nationalöfkoromischen Richtung an, welche auch die ethischen Ideale, die der Menschheit in ihrer Kulturentwicklung erwachsen, als wissenschaftliche Gesichtspunkte auf- nebmen und in die volfkswirthschaftlihen Beziehungen einführen will und im Besonderen die Naturgeseße, wie fie in der A. Smithschen Schule gelehrt werden, nicht minder entschieden verwirft, als die For- derung der absoluten Nichteinmischung des Staates nach dem in der sogenannten Freibandelsfchule geltenden Grundsaße des „Iaissez faire“.
Grundbegriffe und Hauptlehren \ich beschränkt, erklärt sich aus der Bestimmung des Buches für den Dienst eines übersichtlichen Leitfadens bei afkademischen Vorlesungen und eines gemeinver- ftändlichen Kompendiums für die Träger der allgemeinen Bildung. Das Bedürfniß jener Leser, welche in die Details des wissenschaft- lichen Materials näher einzugehen wünschen, erfährt übrigens auch in dem Bischofschen Buche insofern die entsprechende Berücksichtigung, als mit der Darstellung einer jeden Lehre die Hinweisung auf die entsprechen- den Hauptausführungen in der vorhandenen Literatur verbunden wird. Wo Controversen bestehen, finden die entgegengeseßten Standpunkte Erwähnung und Beurtheilung. So oft es dur das Interesse prä- zisester Charakteristik gefordert wird, erfolgt die nähere Kennzeihnung einer befreundeten oder gegnerishen Auffassung von fundamentaler Bedeutung nach den eigenen Worten ihres Hauptvertreters in den Anmerkungen. ; :
Das ganze Buch erscheint in drei Lieferungen, von denen zwei
bereits vorliegen. i Landwirthschaft.
_Im Regierungsbezirk Potsdam fällt die Ernte im Allge- meinen ungünstig aus; namentlich wird im Niederbarnimschen Kreise in Folge der anhaltenden Dürre vom Sommergetreide cine Mißernte, von der Winterung nicht entfernt eine Mittelernte erwartet. Die Nach- richten aus den übrigen Kreisen lauten nur wenig günstiger. Der Weizen hat im Allgemeinen nicht erheblich gelitten. Gerste zeigt nur unter besonders günstigen Verhältnissen einen guten Stand,
afer steht im Allzemeinen s{lecht. Die Frühfartoffeln haben dur rost und Trockenheit sehr gelitten, die Spätkartoffeln können, falls egen eintritt, noch gedeihen
In der Provinz Schleswig-Holstein hat sich der Weizen vortrefflih entwickelt, ist aber neuerdings hin und wieder vom Rost befallen worden. Der Roggen steht besser, als im vorigen Jahre, und wird eine Mittelernte ergeben. Die Sommerung und die Weiden lassen viel zu wünschen.
Im Regierungsbezirk Magdeburg ist der Stand des Getreides und der Hackfrüchte im Allgemeinen gut, doch ist die Heuernte nur fehr E ausgefallen.
In den Regierungsbezirken Münster, Arnsberg und Düssel- dorf ergeben die Winterfrüchte eine sehr gute, die Sommerfrüchte eine gute Ecnte. Auch die Kartoffeln versprehen gute Erträge. Der Stand der Futterkräuter ist sehr vershieden. Jn einigen niederrhei- nischen Kreisen sind die Wiesen und der Rothklee sehr zurückgeblieben, so daß 3. B. im Kreise Rees der erste Schnitt Rothklee bei öffent- lichen Verkäufen mit 56 Tblr. pro Morgen bezahlt worden ift.
__ Die Winterfrüchte im Regierungsbezirk Trier lassen im Allge- meinen einen reichlichen Stroh- und befriedigenden Körnerertrag er- warten, dagegen ist die Sommerung nur spärlih gerathen. Kartoffeln und Gemüse stehen im Ganzen noch gut. Futterkräuter und Wiesen haben wenig Futter geliefert.
| Gewerbe und Handel.
Wien, 30. Juli. (W. T. B,) In der heutigen.Versamm- lung der Austro - Ottomanischen Bank, in welcher 53,000 Aktien (2125 Nummern) vertreten waren, wurde der Rechenschafts- beriht über die Geschäftsperiode vom 1. April 1873 bis zum 31. März 1874 genehmigt. Nach demselben ift das Aktienkapital intakt; der kleine Gewinnübershuß ist auf das laufende Jahr übertragen, ferner ist ein Theil der in der Bilanz abgeschriebenen Forderungen nachträglich eingegangen. Sodann wurde die beantragte Fusion mit der Banque impériale ottomane auf Grund der bekannten Bedingun- gen angenommen.
Daß der Verfassex im Einzelnen auf die Erörterung der
Verkehrs: Anstalten.
Der Dampfer „Great Eastern“ wird nätßfte Woche unter dem Befehl des Kapitäns Halpin von England nah Htcufie land in See gehen, um das sechste Kabel von dieser Küste nächG A E 4 “lc Sia Ae ara phen B zu Es
r e egenheit sein, bei- welher di ) Kabels von der amerikanischen Küste begonnen de A
New-York, 29. Juli. (W. T. B.) Der Hamburger Post-
dampfer „Thuringia“ ist gestern Abend 11 lbr Die p uerihe 9
Telegraphisehe Witteruongsberiehte.
| Allgemezias ! Himmels- | ansicht.
‘9118
Bar. | Abw | Temp. Àbw ¿ Dn F Dr M4: Sr S
30. Juli, 13,6) — |S., mässig. [wenig bewölkt. 11,7} — |WSW., mäss, |Regen. |S., mässig Regen, |Windstille. heiter. [Windstille. . |wenig bewölkt. |SSO , mässig. Nebel, |WSW , mäss. |bedeckt. [WSW., schw.|wenig bewölkt. ¡NW., schwach.| —!) ¡Windstille. | —- |NW., mäss. [bedeckt. ,2/80., schw. [ziem]. heiter. — N, schwach, bedeckt.
0., zchw. \wolkig.
| E wolkig.
NW., schw, |bewölkt.
Windstille. ¡regnerisch.
SW.. mässig zieml. heiter.
NNW., mäss. \zieml, heiter.
N., mäss. stark bewölkt.
NW., schw. |bewölkt,
NW., schw. bedeckt.
WNW,., schw.' —
S., schwach. heiter.
.8/0., mäss. heiter.
„8N., s8chw, 21, heiter, ?)
518, lebh. \beiter.
8/S80., schw. [wolkig.
W., schw. |bewölkt,
| NW,, lebhaft. trübe.
13,21 — |N., lebh. ¡bewölkt, 4)
Trier 13,3/+1,5/NO0., mäss. [trübe
7|Cherbourg .!: | | 12,8) — |WNW., mäss. leicht bewölkt.
T/Eavre.....| | | 148 — NW., mässig. |bewölkt.
T\Carlsruhe. .331,2! | 12,4/ — |SW., schw. |bedeckt,
TiParis. 5, | 12,3) — |WNW., mäss.|schön.
7|8t. Mathieu|339,0! | 13,22 — |SW,, schw. bedeckt.
7T[Constantin, 336,3! | 18,7 — |NO0.ck mäss, [wenig bewölkt, f) Gestern Nachm. S. mässig.
S, schwach, Stron S.
#4) Gestern öfter Regen.
[Haparanda ./337,1| [Christiansd. 332,8! Hernösand . 335,4 Helsingfors 337,6! Petersburg ./338,2| Stockholm ./335,4' Skudesnäs. ¡353,9! Oxöe [334,3 Fredericksh| — | Helsingör | — | Moskau 330,1 Memel... — | — | Flensburg. .334,4| — | Königsberg 335,4 —0,7/ Danzig .… .1335,2|—1,3| Putbus . ./332,4/—2,1| [Kieler Haf./336,0 — | Cöslin. ..,/334,0/—1,4| Wes. Lehtt./333,6| — | Wilhelmsh. |333,1| — Grönizgen .335,8| — | Bremen .….1334,3| — | Helder .…. 336,1} — Berlin … ..332,6/—2,8| (328,3 /— 6,0) ¿43833020 ..1330,1/—2,9| Breélan ,..1328,8/—3,1/| Brüssel .….) |
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2?) Strom S. Gestern Nachm. 3) Gestern Nachmittag starker Regen,
Das Wilhelmsfstift in Charlottenburg.
Das Wilhelmsftift zu Charlottenburg sieht zum 1. Dftober d. I. einer bedeutenden Erweiterung entgegen, da an diesem Zeitpunkt ein neu erbautes drittes Wohnhaus seiner Bestimmung übergeben werden wird. Statutenmäßig find zur Aufnahme in dieses neue Haus hülfsbedürftige Wittwen und Jungfrauen der gebildeten Stände befähigt, wenn fie durch die Kriege von 1864, 1866 oder 1870/71 einen männlichen Verwandten verloren haben, welher bei seinen Lebzeiten für ihren Lebensunterhalt Sorge getragen hat und der entweder im Kriege geblieben oder an den im Kriege erlittenen Verwundungen, resp. in Folge einer dur die Strapazen des Krieges hervorgerufenen Krankheit verstorben ift. Die Stiftung ist jedoch nicht blos auf die weiblihen Angehörigen preußischer Militärs beschränkt, sondern fie erstreckt fi auch auf jolche Frauen und Jungfrauen, deren Verwandte einem bereits zur Zeit des Krieges mit dem preußischen Heere konventions- mäßig vereinigten Kontingent angehört haben. Hinsichtlih dieser Erfordernisse ist eine Bescheinigung durch das Königlih preu- dische Kriegs - Ministerium beizubringen. Die Bewerberin hat bei dem Eintritt eine einmalige Zahlung von 320 Thalern zu leisten, den Nachweis zu führen, daß ihr lebenslänglih eine feste Jahreseinnahme von mindestens 100 Thalern zur Verfügung steht, und ein ärztlihes Attest darüber einzureichen, daß fie nicht an ansteckenden oder chronischen Krankheiten 2c. leidet. Die sonfsti- gen ftatutenmäßigen Erfordernisse find: ein fittlich geführter Le- benswandel, beshränkte Vermögensverhältnisse, ein Alter von 45 Jahren und ein fünfjähriger Wohnfig in der Provinz Bran- denburg, — doch kann von den beiden leßtgenannten Bestim- mungen Abstand genommen werden.
Bewerbungen zum Eintritt in das Wilhelmsstift find an das Kuratorium desselben, zu Händen des Präsidenten des Odi A Haupt-Bank-Direktoriums von Dechend in Berlin zu richten.
Der von dem Hrn. Dr. Kletke auf dem deutschen JIour- naliftentage geftellte Antrag in Betreff des Nachdrucks journaliftisher Feuilletons lautet: :
„Der Verein Berliner Presse hat mich als seinen zeitlichen Vor- „fißenden beauftragt, beim Journalistentag einen Gegenstand zur Sprache zu bringen, der allerdings schon früher zur Erörterung ge- langt ift, zur Zeit aber doch einer erneuten Aufmerksamkeit und energischen Maßregeln empfohlen werden darf. Es handelt sich um den Nachdruck journalistischer Feuilletens, der in den leßten Jahren fo überhand genommen hat und die „Interessen der Zeitungen, am härte- sten aber die der Journalisten s{ädigt. :
Unter den Feuilletons, die ich hier wesentlich im Auge habe, verstehe ich solche größere Artikel, die eine selbständige künstlerische Fassung haben, die das Produkt des Schriftstellers sind, und die Ee etwa bei einer Sammlung seiner Schriften wieder abdrucken önnte.
Bei allen andern Zeitungsartikeln, die über den Tag hinaus kein selbftändiges Juteresse mchr haben, genügt es, die Quelle anzugeben, um jeder weitern Verpflichtung enthoben zu sein. Leitartikel, poli- tishe Nachrichten u. f. w. find allerdings Eigenthum der Zeitung und diese leßtere durch Quellenangabe befriedigt. An den eigentlichen
euilleton-Artikeln haben aber Zeitung und Schriftsteller das gleiche nrecht. Die erstere hat nur das Recht des einmaligen ersten Ab- druckz3, der Autor aber hat sein Eigentbumsrecht damit keineswegs aufgegeben. Es reiht daher zur Straflofigkeit keineswegs hin, die Quelle des nachgedruckten Artikels anzugeben, sondern es ist Pflicht, dem Autor desselben gleichfalls ein Honorar zu zahlen, wie dies bei wiederholten Auflagen geschieht. :
Der zahlreiche Nachdruck, wie er bisher von kleineren und größe- ren Blättern verübt worden ift, stellt dem Rehtsgefühl der betreffen- den Nachdrucker ein s{chlimmes Zeugniß aus und schädigt zugleich die Interessen der Schriftsteller im Allgemeinen, und zwar nicht blos
derjenigen, welche selbst bestohlen wurden, sondern au aller, die Nei- |
gung und Befähigung haben, ihre Thätigkeit dem Feuilleton zu wid-
men. Denn wenn eine Zeitung berechtigt sein sollte, nur eben in die Fülle des hon Vorhandenen hineinzugreifen, um sih das Beste aus- zuwählen, wie foll dann ein jüngeres aufstrebendes Talent. dagegen auffommen ? ;
Ih brauche in diesem Kreise wahrlich nicht zu erörtern, was ein gutes Feuilleton bedeutet; welches Talent, welche journalistishe Uebung, ja welche Studien oft dazu erforderlich sind. Und das Alles nüßt der Nachdrucker ohne Entgelt für sich aus.
__ Ich habe zuweilen die Entgegnung hören müssen, jede Zeitung könne ihr Feuilleton dadurch s{chüßen, daß sie die Bemerkung hinzufügt: der Nachoruck ist verboten. Aber soll ich denn etwa an die Thür meiner Wohnung schreiben : hier darf nicht gestohlen werden? — Das scheint doch selbstverständlich. Die Wiener Blätter, die auf die Herstellung eines hervorragenden Feuilletons befonderen Werth legen und ansehn- liche Kosten dofür aufwenden, find von der s{chamlofen Plünderung am meisten betroffen worden. Aber haben nicht die Autoren selbst, die zum Theil in Norddeutschland leben, eine noch größere empfind- lie Schädigung ihres Eigenthumeércchtes erlitten? Einmal haben sie ihr Honorar empfangen und zehn- bis zwölfmal vielleicht hat man sie darum betrogen ; das ist so unrehtlich wie unehrenhaft. _ Die öôsterreihishen Journale sind zur Zeit noch nicht in der Lage, diesem Uebelstande außerhalb Oesterreis begegnen zu können, allein von Seiten der übrigen deutschen Zeitungen kann energish dagegen vorgegangen werden und im Auftrage des Vereins Berliner Presse bitte ih Sie um Folgendes: _ „Zunachst Jhre entschiedene Mißbilligung des unrechtmäßigen feuilletonistishen Nachdrucks (d. h. des Nachdrucks ohne Ent- \{chädigung des Autors) auszusprechen ; sowie Zweitens aus dem Kreise der außerösterreichischen Blätter eine Kommisfion einzuseßen, welche eine ges{chäftêmäßige Verfolgung von Nachdruck auf Antrag der Beschädigten bei der zustävdigen Behörde zu ihrer Aufgabe macht und fich außerdem mit anderen Vereinen, namentli} mit der „Concordia“ in Wien in geschäftliche Ver-
bindung seßt.“ i Dr. Hermann Kletke, __ Redacteur der „Vossischen Zeitung" und Vorsißender des Vereins Berliner Presse. Der Antrag wurde am 27. Juli angenommen.
Die Petrarca-Feier in Arquà und Padua.
__ Padua, 19. Juli. Für die Feier des Andenkens Petrarca's an seinem 500jährigen Todestage hier und in Arquà hatte sih ein Co- mité gebildet, das die erforderlihen Vorbereitungen traf und die Lei- tung des Festes führte. Die Vorfeier wurde in Arquà gehalten, wo Petrarca am 18. Juli 1374 starb, und die Hauptfeier in Padua, wo am heutigen Sonntag eine Statue des unsterblichen Sängers enthüllt wurde. Arquà und Padua, zwischen welchen Nachbargemeinden Pe- trarca feine leßten Lebenstage getheilt hatie, haben sich auch in die Feier seines Centennariums getheilt.
_ Das Dorf Arquà hatte si, wie der „Triester Ztg." berichtet wird, reihlich zu der Feier ge{mückt. Eine Civil-Mufikkapelle und viele Hunderte von Zuschauern aus Monfelice, Este und Battaglia, ferner aus den umliegenden Dörfern, erwarteten den Festzug aus Pun welcher gleich nach seiner Ankunft um 2 Uhr fich auf den
estplaß begab. Jm Hintergrunde des mit Flaggenmasten umrahm- ten Plabes zeigte sich die fleine Kirche mit der Wohnung des Kanonikus, etwa zehn Schritte vor dem Kirchthore freistehend das Grabmal Petrarca’s aus rothem Marmor und umgeben von einem Eisengitter, dessen Spitzen leiht vergoldet sind. Auf dem Grabmale, vor dem alle Anwesenden das Haupt entblößten, hing ein Lorbeerkranz, die Kirche selbst war mit Sinnsprüchen aus Petrarca's Werken, mit Lor- beerfränzen, Medaillons italienisher Dichter und Fahnen, dann Reisig und. Blumenguirlanden geziert; neben dem Grabdenkmale des großen italienishen Dichter erhob fich ein ges{mackvoller Pavillon in den italienischen Farben, der für die Redner und Gäste bestimmt war. Am Eingange zum Festplaße bildeten Carabinieri Spalier. Zuerst spielte die Mufsikkapelle ein Tonstück, dann ergriff der Präsident des Festausschusses, Graf Cittadella, das Wort und schilderte in
edrängter Rede die Bedeutung des Tages. Hierauf betrat Gräfin ahul aus Paris, eine Verehreriy Petrarca's, die mehrere seiner Schöpfungen ins Französische erten hat, die Tribüne und las ein erseßtes Gedicht Petrarca’s. Der
1 von ihr selb ins Französische ü
Gräfin Mahul folgte Signora Erminia Fua gutes, eine junge italienische Schriftstellerin, welche offiziell das Municipium von Rom bei dem Feste vertrat, und trug ein von ihr zur Feier des Tages ver- faßtes Sonett vor, wofür ihr mit stürmishem Beifall gelohnt wurde. Le betrat Professor Callegari und nah diesem Professor Giosuè
arducci aus Bologna die Tribüne. Ersterer \sprach fürzer, leßterer feurig über eine Stunde über Petrarca’s Leben und Wirken. Nachdem die Musikkapelle abermals mehrere Piecen gespielt hatte, ordnete sich der Festzug und begab sich den steilen Berg hinauf zu- dem Hause Petrarca's. Nach dem Besuche des Petrarca-Hauses fand das Festessen auf der Terrasse des Arquà-Berges statt. Unter den Gästen befand sich auch Mamiani. Abends wurden die Höhen der Euganeischen Hügel mit Freudenfeuern und die Kirche mit dem kleinen See mit bengalishem Feuer beleuchtet.
Das Fest in Padua begann am heutigen Sonntag-Morgen mit der Enthüllung der Petrarca-Statue auf dem Carmine-Plaß. Graf Cittadella leitete mit einigen Worten die Enthühung ein. Auf ein gegebenes Zeichen fiel die Hülle, und die edle Gestalt des Dichters shimmerte im blendenden Sonnenglanze. Auf reih abgestuftem Sockel erhebt sich die aus carrischem Marmor gemeißelte Statue, ein Werk des Professors Cerconi. Abweichend von den bekannten Abbildun- gen des Dichters zeigt die Bildsäule ein ganz jugendliches Gesicht. Auf die Enthüllung folgte die Gedenkrede des Dichters Aleardo Aleardi in der großen Aula der Universität. Auf dem Hofe und in den Gängen standen die Studirenden. Die Rede Aleardi's war ein oratorishes und styliftisches Meisterwerk, unterstüßt durch cine angenehm fklingende Stimme und durch den natürlichen Wohllaut der Sprache Petrarca’s. Nachdem der Vortragende fich eines längeren über die Vollkommenheit der Verse Petrarca's ausgelassen, hob auch er die politische Bedeutung des Dichters hervor. „Oesterrei und Deutschland sind die gebildetsten Nationen der Welt geworden, und sie leben mit uns in bester Eintracht. Das Fest aber, das wir gestern und heute gefeiert, maht Jtalien und allen jenen Ehre, die mit uns dasselbe begangen, und so haben wir in Arquò gesehen, daß Petrarca mehr als Poet, daß er ein Prophet war!“ Der Enthufias- mus, den diese Rede, und befonders die Stelle, wo Aleardi von dem Vatican und von der Freundschaft mit den deutschen Ländern sprach, hervorrief, entzieht sih dem Bericht der „Triester Ztg.“ zufolge jeder Beschreibung. Bis auf die Via Perrocchi stand ein vieltausendkêspfiges Spalier, Bravo rufend, händeklatshend. Das Spalier seßte si so weit fort, bis Aleardi in ein Haus trat, dessen Thor sich hinter ihm \{loß. In der Granguardia, einem alten Munizipalgebäude mit überhohen Bogengängen, und zwar in dem ebenfalls überhohen Saal, dessen uralte Fresken den trojanishen Krieg zum Gegenstand haben, war die Kollektion der Petrarca-Ausgaben ausge- stellt, die nach der Feier in der großen Aula eröffnet wurde. Um 4 Uhr fand das Festessen in dem prächtigen Garten fer Prival- gesellschaft statt. Dann begab man sich auf. die Loggia Amulea, welche die Front des Gartens bildet, und zu deren Füßen sich die folofsale Arena des ehemalig-n Prato della valle, die durch die Doppel- reihe ven Standbildern bereichert ist, befindet. Eine „Corsa delle bighe“ ftand auf der Tagesordnung, und die Doppelreihe von Tri- bünen, welche fih um die etwa 6- bis 700 Klafter in Umfang habende Arena hinzieht, mochte wohl 30- bis 40,000 Menschen fassen. Unter dem Jauchzen der Tribünen kamen plößlich dur das Thor drei mit zwei Pferden bespannte zweirädrige Bigas gerannt. Die Pferde waren durch ein eisernes Trapez mit einander verbunden, und sind auf. altrômische Weise angeschirrt, wie denn auch die Rosselenker (Auriga) in Tricots und rôömschem, jedo dreifarbig gejäumtem Gewand erscheinen. Das Meeting enthielt drei Course (batterie), worauf zum Schlusse die Sieger jeder batteria gegen einander kämpften, nah welhem Rennen erst die Preise, die 100, 200 und 300 Lire betrugen, ausgezahlt wur- den. Dem Rennen folgte ein Gartenfest in der Allegria. Um halb 10 Uhr Abends begaben \ich die Festgäste in das Teatro nuovo, in welchem um ersten Mal mit vortreffliher Beseßung die Erstlingsoper des 22jährigen Maestro Steffano Gobbeli gegeben wurde. Der junge Komponist wurde unzähligemale gerufen.
Redaktion und Rendantur: Schwieger. Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. E1s3ner.
Drei Beilagen (einschließlich Börsen- und Handelsregister - Beilage Nr. 137).
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußisch
Berlin, Donnerstag, den 30. Juli
Deffentlicher Anzeiger
A2 177,
% M Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblait nimmt an: die Inseraten-Expedition
des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich
Pretißishen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm-Straße Nr. 32.
Beilage
L. Steckbriefe und UntersuGung8-Saen.
2. Subhastatisnen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl:
3. Verkäufe, Vervachtungen, Submisfionen 1c.
€. Verlossung, Amsrtisation, Zin3zahlung u. #. w.
Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen-
Gegen den Arbeiter Rudolph Krüger aus Driesen ist die gerichtlihe Haft wegen einfachen Diebstahls beschlossen. Es wird ersucht, den 2c. Krü- ger im Betretungsfalle zu verhaften und an das unterzeichnete Gericht abzuliefern. Alt-Landsberg, den 23. Juli 1874. Königliche Kreisgerichts-Depu- tation. Der Untersuchungsrichter. Signalement des Rudolph Krüger: gebürtig aus Driesen, 27—28 Jahr alt, evangelisch, groß 5 1“ 2“, Statur kräf- tig, Haare dunkel, Augen braun; bis zum April d. J. arbeitete derselbe in Stienow bei Loiderstorf in Mecklenburg-Schwerin, Anfang d. Mts. in Herzfelde.
13224]
Mein Sohn Carl, 13 Iahr alt, hat sich am 24. d. M. Abends heimlich von hier entfernt ohne bis heute zurückgekehrt zu sein. — Jch ersuche deshalb hiermit ganz ergebenst alle Behörden, falls sich derselbe vorfinden sollte, mix von dessen Aufent- haltsorte unverweilt Mittheilung zu machen. Statur schlank, circa 5' groß, Haare dunkelblond, etwas struppig, ' kurz geschnitten. — Gesichtsfarbe gesund. — Naje lang. — Bei seiner Entfernung war der- selbe befleidet mit einer wollenen braunen Hose und einem leichten Jaquet von grauem Lüstre, sowie einen ord. Strohhut weiß und s{chwarz. ;
Rotenburg, Provinz Hessen, den 27. Juli 1874;
Jacob Wilhelm.
Der Tagearbeiter Ioseph Kudrish, welcher am 1. Februar 1846 in Krappiß, Kreis Oppeln ge- boren und zuleßt in Leutmannsdorf im hiesigen Kreise wohnhaft gewesen ist, ist von der Königlichen Staats-Anwaltschaft hierselbst angeklagt, seit dem Iahr 1868 bis jeßt sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte dadurch zu ent- ziehen gesuht zu haben, daß er ohne Erlaubniß ent- weder das Bundesgebiet verlassen oder na erreich- tem militärpflihtigem Alter Le außerhalb des Bundesgebiets aufhält und ist derselbe wegen des in 8. 140 des Reichs-Strafgeseßbuchs erwähnten Ver- gehens zur Untersuchung gezogen. Der seinem gegen- wärtigen Aufenthalte nach unbekannte Angeklagte wird hierdurch zu dem zur öffentlihen, mündlichen Verhandlung der Sache auf den 15. Oktober 1874, Bormittags 11 Uhr, im Gefangenhause hierselbst anberaumten Termine, mit der Aufforde- rung geladèn, zur feßgeseßten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweis- mittel mit zur Stelle zu bringen, oder uns so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß fie noch zu dem- selben herbeigeschafft werden können. Im Fall des Ausbleibens des Angeklagten oder eines geseßlih zu- lässigen Vertreters wird mit der Verhandlung und Entscheidung der Sache in contumaciam verfahren werden. Schweidniß, den 13. Juni 1874.
Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.
Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.
[92s Ediftal-Citation.
Der Fabrikant Iulius Michael, früher in Lan- genbielau ift von seiner Ehefrau Maria, geb. Aer- mann, jeßt zu Lucka, wegen Ehebruchs und der Ver- fagung des Unterhaltes mit dem Antrage verklagt, die Ehe zu trenuen, den Verklagten für allein \chuldig zu erklären und in die Ehescheidungsstrafe zu verurtheilen. Da sein gegenwärtiger Aufenthalt unbekannt ist, wird er hierdurch öffentli) aufgefor- dert, diese Klage spätestens in dem
auf den 8. Dezember c., 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle vor Herrn Kreisrichter Reincke anberaumten Termine zu beantworten, widri- genfalls der thatsächlihe Vortrag der Klägerin für zugestanden erahtet und darnah das Geseßliche er- kannt werden wird.
Reichenba@, den 14. Juli 1874.
Königliches Kreisgeriht. T. Abtheilung.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.
Tilsit-Memeler Eisenbahn.
Die Ausführung sämmtlicher zum Neubau eines Gütershuppens auf Bahnhof Stonischken, eines Empfangs- und Stallgebäudes auf Bahn-
hof Stonischken, / eines Empfangs- a Stallgebäudes auf Bahn- of Pogegen, un N cincs Ante zum E Empfangs- gebäutes auf Bahnhof Pogegen erforderlichen Arbeiten, mit Aus\{luß der Erd- und Dachdeckerarbeiten, soll in 2 Loosen im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden. j Portofreie Offerten werden bis zum Termine, Dienstag, den 11. August cr., Bormittags 10 Uhr, im Bureau des Unterzeichneten entgegengenommen.
Zeichnungen, Kostenanshläge und Bedingungen
liegen daselbst zur Einsicht aus.
Tilfit, den 28. Juli 1874. i
Der Königliche Baurath. uge,
von öffentlihen Papteren.
R V A 1 Ad
en Staats-Anzeiger. S8
Badi Add E
ÆK
5. InduftrielleEtablifsements, Fabriken u.Greßhandel, 6, Verschiedene Bekanntmachungen.
1, Literarische Arzeigen.
8. Familien-Nachrichten.
9. Central-Haadels-Kegifter (eins{l. Konkurse). —
Inserate nehmen an : dieautorisirte Annoncen-Expedition
von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemniß,
Göln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a.S.,
Hs Leipzig, E Prag, Straß- urg i. E.,
sowie alle übrigen größeren Anuoncen-Bureaus.
Stuttgart, Wien, Zürich nnd deren Agenten,
Erscheint in separater Beilage.
[3149]
Der Unterzeichnete beabsichtigt wegen
\chiffahrts-Gesellschaft befinden, und besteht:
und Pachterwohnungen, b, aus prachtvollen und in nächster
. aus 23 Aren 67 Meter Garten, h. aus 78 Aren 94 Meter Felsen,
Siegburg. Unterhändler verbeten.
n
[3031]
K A Le 04
bis spätestens zu dem auf wart etwa erschienener Submittenten eröffnet werden ,
Straßburg, den 15. Juli 1874.
a ca E Ea
Gutsverkauf zu Niederhammerstein am Mittelrhein.
hammerstein im Kreis Neuwied gelegenes Wein- und Ackergut baldigst mit oder ohne JIn- ventar und die diesjährige Kreszenz unter sehr günstigen Bedingungen zu verkaufen.
Das Gut ist seit GS bewirthschaftung in der Familie.
Dasselbe liegt auf dem rehten Rheinufer, unmittelbar am Rhein, zwischen den Eisenbahnstationen Hönningen und Leutesdorf, gegenüber der linfsrheinishen Eisenbahnstation Brohl, an welchen genannten Orten sich auch Kahnstationen der Cöln - Düsseldorfer Dampf-
a. aus einem herrschaftlihen Wohnhause mit den erforderlichen Oekonomiegebäuden
stoßenden Gärten, mit den feinsten Obstforten bepflanzt, c. aus 29 Hektaren 18 Aren 64 Meter Ackerland, S d. aus 15 Hektaren 75 Aren 22 Meter Weinbergen in den besten Lagen, e. aus 4 Hektaren 32 Aren 41 Meter Wiesen, - S f aus 126 Hektaren 87 Aren 44 Meter Holzung, meist vorzüglichen Lohehecken,
zusammen 177 Hektaren 35 Aren 32 Meter oder 695 Magdeburger Morgen. : Das Gut selbst ift in bestem Kulturzustande und hat vorzügliche Lagen. Nähere Auskunft bei dem Unterzeichneten und dessen Bruder Notar Iustiz-Nath Wurzer in
Niedecrhammerstein, am 13, Juli 1874.
bedingungsgemäße Offerten haben auf Berücksichtigung keinen Anspruch. i 1 feine Bauarbeiten ausgeführt haben, wollen ihre Qualifikation vor dem Termin nachweisen.
fortwährender Kränklichkeit fein zu Nieder-
Jahren unter Selbft-
Nähe der Wohnung liegenden, an den Rhein
Dæ. Wurzer, Bürgermeister. (H. 41,825)
Submission auf Erdarbeiten. , Die Ansführung der Erd-, Planirungs- und Böschungsarbeiten, der E e gangen der Maurer- uud Steiuhauerarbeiten, jowie die Lieferung von Bettungsmateria [
des Bahnkêrvers auf der Eisenbahnlinie: Barr-Sthletstadt und zwar: l 2 a. Loos I. von Kilometer 0,0 bis 3,6 veranschlagt zu 110,329 Thlr. 15 Sgr. E Pf.
zur Herstellung
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o M 72 A y y foll in öffentlicher Submission verdungen werden. Kostenanshläge und Bedingungen, von welchen auf Er- fordern Abdrücke abgegeben werden, find mit den Plänen ‘in unjerem Central-Bureau für Neubauten, Stein- straße 10, an den Wochentagen von 9 bis 1 Uhr einzusehen. 1 „Submission auf Erdarbeiten für Barr-Shletsiadt“
den 8. August d. I., Vormittags 11 Uhr, : im bezeichneten Bureau anberaumten Termine, in welhem die bis dahin eingegangenen Offerten in Gegen-
Die Offerten sind versiegelt mit der Aufschrift:
portofrei einzusenden. Später eingehende oder nicht Unternehmer, welche für uns noch
Kaiserliche General- Direktion der Eisenbahnen in Elsaß- Lothringen.
[3258
] N . 60,000 Eichen t Schiffs- bau und Eisenbahubedarf billigst ver-
käuflich. Näheres unter Chiffre 2. 72. Katto- wit i, S. (act, 976/7)
[3251] Bekanntmachung.
Für die Kaiserliche Werft follen / 14000 Kilo Faconeisen für Bootsdavids, 4000 Krahnbalken, Kettenkneifer, Püttinge und Balkenkniee,
2000 , i; L 2500 , 7 ihassh werk E beschafft werden. Lieferungsofferten find verfiegelt mit der Auf- schrift „Submission auf Lieferung von Facon- eisen“ bis zu dem am 19. August cr.,, Mittags 12 Uhr, im Bureau der unterzeichneten Behörde anberaumten Termine einzureichen. : i Die Lieferungsbedingungen, welche auf portofreie Anträge gegen Erstattung der Kopialien abschriftlich mitgetheilt werden, liegen in der Registratur der Kaiserlichen Werft zur Einsicht aus. Kiel, den 27. Juli 1874.
Kaiserlihe Werft.
[3252] Bekanntmachung.
Für die Kaiserliche Werft sollen 800 Meter fich» tene Planken, 110 Mm. stark, beschafft werden. _
Lieferungsofferten find versiegelt mit der Aufschrift „Submission auf Lieferung von fihtenen Plan- fen“ bis zu dem am 17. August cr., Mittags 12 Uhr, im Bureau der unterzeichneten Behörde anbe- raumten Termine einzureichen. j
Die Lieferungsbedingungen, welche auf portofreie Anträge gegen Erstattung der Kopialien abschriftlih mitgetheilt werden, liegen nebst den näheren Be- darfsangaben in der Registratur der unterzeichneten Werft zur Einsicht aus.
Kiel, den 27. Juli 1874.
Kaiserliche Werft.
Zu einem auf der hiesigen Werft zu erbauenden Boots\schuppen sollen in Submission verdungen werden: J
1) die Zimmer-, Tischler- und Schlosser-Ar- beiten; : [3242] 2) die Schieferdecker-Arbeiten; | 3) die Glaser-, Maler- und Anstreicher-Arbeiten, ämmtlih einschließlich der Lieferung des aterial&; : 4) die Lieferung eiserner Fenster.
Die Submissionsbedingungen, Zeichuungen und Auszüge aus dem Kosten-An)clage sind in unserer Registratur zur Einsicht ausgelegt; von den Aus- zügen aus dem Kostenanschlage können gegen Erstat- tung der Kopialien Abschriften ausgegeben werden.
Die Offerten sind für die Gruppen wie ad 1—4 bezeichnet, getrennt abzugeben und bis „Sonnabend, den 8. August cr.,, Mittags 12 Uhr“, mit der Aufschrift: „Submission auf Zimmer-, Tishler- und Schlosser-Arbeiten (resp. Bezeichnung nah den anderweitigen Gruppen) zur Erbauung eines Bootsshuppeuns“ versiegelt und frankirt an uns einzusenden. ;
Wilhelmshaven, den 26. Juli 1874.
Kaiserliche Marine-Hafcuban-Fommission,
** Bekanntmachung.
Die Lieferung von ca. 650 Kilogr. Eisenguß zu Roststäben, veranshlagt zu 69x Thlr., soll im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden, wozu Termin auf den 6, August d, Is., Bormittags 11 Uhr, im Bau-Bureau des östlichen Zellenflügels angeseßt ist. N :
Die Unternehmer haben ihre Gebote portolra und versiegelt mit der Aufschrift: „Gebot auf Liefe: rung von gußeis. Roststäbeu“ einzureichen.
Die Bedingungen, unter welchen die Uebertragung der Lieferung erfolgt, sowie Kostenanshlag und Mos- delle können in der Zeit vom 28. Juli bis 5. August, täglich von 8 bis 12 Uhr, im oben bezeichneten Bau- Bureau eingesehen werden.
Hannover, den 26. Juli 1874.
Der Königliche Landbaumeister.
E. Sehuster. (a. c. 946/7.)
[3254] Bekanntmachung, : Zum Neubau des Amts-Gerichts-Gebäude3 in Guben sollen die nachstehend aufgeführten Mate- rialien und Arbeiten im Submissionswege verdungen werden : 1) Die Lieferungen. . 280 Kbkm. gesprengte Feldsteine, . 710 Mille gewöhnliche gute Mauersteine, . 250 Kkkm. gelöschter Kalk, . 744 Kbfni. j@arfer Mauergrand. 2) Die Arbeiten. . die auf 5800 Thlr. veranschlagten Maurer-- arbeiten, S f. die infl. Lieferung des Holzes auf 5450 Thlr. veranschlagten Zimmerarbeiten, j g. die mit rot. 400 Thlr. veranschlagten Schmiedes arbeiten. - : Zur Abgabe der ketreffenden Gebote habe ih auf: Donuuerstag, den 13. August d. I,, Nachmittags 3 Uhr, S in meinem Geschäftszimmer einen“ Submisfions- termin angeseßt. Die mit den bezüglichen Aufschrif- ten versehenen Offerten sind versiegelt bis Mittags an demselben Tage daselbst einzureichen. Zeichnungen und Anschläge sowie Bedingungen liegen in den ge=- wöhnlichen Dienstftundeu zur Ansicht aus. Von den Bedingungen kênnen auch gegen Erstattung der Kopialien Abschriften auf portofreie Aufträge bes zogen werden. : Sorau N./L., den 28. Juli 1874. Der Bau-Inspektor. Pollack.
[3037] En, E Für das Marine-Bekleidungs-Magazin hierselbft sollen im Wege der öffentlihen Submijfien nachfol- gende Bekleidungsartikel zur Deckung des Bedarfs pro 1874/75 verdungen werden: A, Fertige Stücke: 878 Stüdck diverse Abzeichen zu Jacken von gelbem Metall, 604 „ desgleihen von weißem Metall 659 7 diverse Abzeichen in blauer Wolle
gestickt,
2,318 „ desgleichen in gelber Wolle gestickt; B, Materialien: _
55,200 Meter diverses blaues, weißes und s{war-
zes Band, i
Bramtuch für Heizer,
Satin (Baumwelle),
\chwarzer Doppelkattun,
blauer Nankin, end Ankerknöpfe, gelbe,
Ï weiße, bleierne Knöpfe, L große shwarze Hornknöpfe, schwarze Hosenknöpfe (von Horn), : weiße do. do. Stück weiße Schaafleder, Meter graue Leinwand, „ weißer Cottondrill, x weißer und blauer Moltong, „ weißer ungeköperter Moltong, HEE Nißel, A eter Segeltuch zu Kleidersäcken, 500 S Zöpfel zu blauen Hemden, 480 Stück Watten. :
Die Lieferungs-Offerten sind portofrei, versiegelt und mit der Aufschrift :
„Submission auf Lieferung von Befklei-
dungs-Artikeln“ versehen, bis zum 22, August er.,, Bormittags 11 Uhr, an die unterzeihnete Intendantur einzurel- cen und werden dieselben in dem zu dieser Zeit im diesseitigen Bureau, MICZEE Nr. 11, anste- henden Submijsionstermine, in_ egenwart der etwæ erschienenen Submittenten, geöffnet werden. _
Die Lieferungs-Bedingungen und die befiegelten Normalproben liegen in unserer Registratur zur Ein- ficht aus. i i
Auf portofreies Verlangen werden die Bedingun- gen gegen Erstattung der Kopialien abschriftlich mitgetheilt.
Kiel, den 18. Juli 1874.
Kaiserliche Inteudantur der Marine-Station der Ostsee.
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[3245] Bekanntmachung. i
Es sollen sämmtliche „Arbeiten und Lieferungen zum Umbau des Güttershopyens am Empfangs- gebäude auf Bahnhof Catlenburg zu einer Dienst- wohnung im Wege der öffentlichen Submission ver- dungen werden. Hierzu wird Termin auf Sonnabend, den 15. August cr., Mittags 11 Uhr, in unserem Büreau hierselbst anberaumt. j
H ierten sind verfiegelt, portofrei und mit der Aufschrift:
A S romission anf Ausbau des Güterschop-
ens zu Catlenburg“ : : verschen, bis zu genanntem Termine an uns einzu- reichen.
Bedingungen, Zeichnung und Kostenanschlag liegen in dem “Burean des 1 fe palar pas! - die Eilerkê zu Nordhausen und auf den Bahnhöfen Göttingen, Northeim und Herzberg bei den Stations-Vorstehern zur Einsicht aus, auch werden dieselben gegen Ersftat- tung der Kopialien von dem Büreau-Vorsteher der unterzeichneten Behörde auf Antrag verabfolgt.
den 25. i 1874. Cari liche iein temmii on der
annoverschen Staatsbahn.