1874 / 189 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 13 Aug 1874 18:00:01 GMT) scan diff

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Il. Deutshes Sängerbundesfest in München.

Dem „Corr. v. u. f. D.“ entnehmen wir über den 3. Festtag Folgendes :

._ München, 10. August. Der erwünschte heitere Himmel lockte die Sänger heute {hon in den frühesten Morgenstunden aus ihren Quartieren. Schaarenweise begleiteten sie die Musikcorps, welhe um 6 Uhr Morgens zur Tagreveille die Stadt durhzogen. Um 94 Uhr begann im Glaspalaste die Probe für die zweite Produktion. Um 3 Uhr Nachmittags begann vor einer eben so zahlreichen Hörerschaft (unter welcher sich die Bürgermeister und Gemeindekollegien der Stadt München und viele musikalishe Celebritäten befanden) als gestern das zweite Konzert mit dem „Kaisermarsh“ von Rich. Wagner. Hierauf betrat der zweite Bürgermeister der Stadt München, Dr. Wiedenmayer, die Tribüne und sprach: „Wenn in früheren Zeiten deutsche Männer aus allen Gauen zur Pflege des Gesanges sich zusammenfanden, da klang durch alle Lieder, durch alle Erinnerungen ans Vaterland ein wehmuthsvoller Ton ein Ton sehnenden Hoffens! Und heute wie herrlich, wie freudig rauscht es aus tausend kräftigen Kehlen wie eine Antwort auf die Frage: Was i} des Deutschen Vaterland? Das deutsche Lied hat in der Brust der Männer die Sehnsucht nach dem Wiedererstehen des Deutschen Reiches erhalten, es hat mit in Metz und Sedan gestritten, dem geeinigten Vaterlande galten feine {önften Klänge und vollen Harmonien, dem Vaterlande und ihm, dem Fürsten, unter dessen kräftiger Führung die Einigung sih vollzogen, dem Fürsten, in welhem der Spiegel ritterliher Kraft und der Sonnenglanz des Deutschen Reiches sich verkörpert, dem Helden, der am Gipfel der Stärke dem Deutschen Volke seinen Beruf in Bildern segensreicher Friedenswerke entrollt! Wir schauen in diesen Bildern nicht zerstampfte Fluren, sondern weithin grünende Auen, nicht Waffengeklirr und donnernde Geshüßze, sondern Kunst- und Gewerbefleiß, niht mehr furchtbare Kriegergestalten, sondern wir s{chauen in ihnen ein arbeiten- des Volk, das nur Demjenigen furhtbar i, welcher es in seiner Blüthe und selbständigen Entwicklung ört. In ihm hat sich das Lied erhalten, das Lied, von dem der Dichter sagt: „Es singt von allem Hohen und Edlen, von Lenz und Liebe, von Männerwürde“, und lassen Sie mich hinzufügen von Kaiser und Reih! Gott beschüße den deutschen Kaiser und das deutshe Neich! Stimmen Sie ein in den Ruf: „Hoch lebe Se. Majestät der deutsche Kaiser Wilhelm, hoh das deutshe Vaterland!“ Mit lautem Jubel wurde in das Hoch von der Festversammlung eingestimmt. Ein Mitglied des deutihen Sängerbundesaus\chusses theilte sodann den Sängern mit, daß Se. Majestät der König von Bayern, tiefgerührt von der ihm gestern gewidmeten Aufmerksamkeit, den ver- sammelten deutschen Sängern die herzlichsten Grüße sende. Diese Mittheilung wurde mit dreifahem Hoch auf den König von Bayern aufgenommen. Darauf nahm das Konzert seinen Fortgang.

__ Die Nr. 2 des Programms der zweiten Festproduktion, R6- mische Leichenfeier von Lingg-Gernsheim, wurde von dem Kompo- nisten selbst dirigirt; die Solostellen wurden von der Berliner Sänger- haft und von Mitgliedern des neuen Berliner Sängerbundes, sowie des märkischen Central-Sängerbundes brav gesungen. Die tiefange- legte Komposition verfehlte ihre Wirkung nicht, besonders in dem effektvollen Schlußsaße. Hierauf folgte Rheinbergers leiht und lustig sich hinbewegender Chor: „Jung Werner“, der sehr beifällig aufge- nommen wurde. Die sih hieran reihenden Solovorträge der Berliner Sängerschaft, von deren Chorwmeister Hrn. Mohr aus Berlin dirigirt, wurden fehr zart und fein nuancirt vorgetragen und ernteten gleichfalls reichen Beifall, obwohl der Chor für die weiten Räume des Glas- palastes etwas zu s{chwach war. Von den folgenden Ge- jammthören verschaffte sich besonders die cinfahe, wür- dige und für Moassenaufführungen so geeignete Komposition: „Sturmbes{wörung von Dürrner“, große Geltung. Mit dem gewal- tigen und troß seiner Schwierigkeiten zufriedenstellenden römischen Triumphgesang von Max „Bruch s\ch{loß die erste Abtheilung. I. Faißts „Siegespsalm“ eröffnete die. zweite Abtheilung des zweiten Konzertes. Nachdem derselbe beendigt war, wurde der Komponist zu wiederholten Malen lebhaft begrüßt und gerufen und ihm ein Lorber-

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G # Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten-Expeditioz

des Deuftshen Reihs-Anzeigers nud Königlich Prenßischen Staats-Anzeiger:

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Submission vergeben werden. Die Offerten sind portofrei, versiegelt und mit der Aufschrift verschen :

22. August d. I., Bormittags 11 Uhr, im Bureau der Königlichen TV. Betriebs-In)pektion

in gedahtem Bureau: zur Einsicht ausliegenden Be- | zogen werden dingungen, Extraanshläg und Zeichnung - verwiesen, a j welche erstere beiden auch auf portofreie Anfragen gegen Erstattung der Kopialien bezogen werden omen. Cto. 92/8.) Königliche Petrient-Inspoklion IV, O)

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- Mitwirkung der Feuerwehr und Turnershaft rasch vor si. Um 7

L Stebriefe und Untersuhungè-SaHen. N ionen, Aufgebote, Lsor{adunzen u. déêrg[. Berlin, S, W. Wilhelm-Straße Nr. 32.- 2. Verkäufe, BVervacbtungen, Submifisnen 1c. A 4; Verioofung, Amortisation, Zinäzahlunz u. \. w. von öffentlicen Papieren. è

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Freitag, den 28, gui d. I., Vormittags

7 j Z UT L Uhr Submission auf . . . Arbeiten zum Gütershuppen- | auf dem Schichtmeisterei-Büreau anberaumt i 2 h) - , wol Anbau auf Bahnhof Dirschau zum versiegelte und mit entsprechender Ueberschrift Vers e Sfaia einzusenden sind. 4 ml D z ! leferungsbedingungen fönnen hier ei l d zu Dirschau abzugeben. Das Weitere wird auf die | gegen Zahlung der Kovialgebühren S L TE [3559 Neunkirchen im Reg.-Bez. Trier, den 7. August 187 = der weiten otdentlien Genera Beelammlon : imMReg.-Bez. Trier, den 7. August 1874. | unserer Aktionäre am 20. Juni cr. wurde bes{lo\sen, | Für Der Oberschichtmeister. lossen, | Für P

franz überreiht. Möhring, gleichfalls mit großem Applaus empfan- gen, dirigirte mit großem Erfolge seine Komposition: „Normannen- zug“, felbst. Reichen Beifall erntete auch der Solovortrag des sächsi- schen Elbsängerbundes: „Einsamkeit* von J. Rieß. Ganz besondere Wirkung auf Sänger und Hörer aber erzielte Herbecks da capo ver- langter Chor. „Zum Walde“, wie dies seinerzeit auch auf dem Ge- sangsfeste zu Nürnberg der Fall war, wo dem Wiener Männergesang mit dieser Komposition der erste Preis zuerkannt wurde. Sehr gut gelang dies auch dem Bundeschormeister des Sängerbundes, Hrn. r. J. Schmid aus Freifing; der von seinem Bunde vorgetragene Chor von K..M. Kunz: „Odin, du Schlachtengott* wurde vor- trefflich gesungen und drang kräftig durch. Der Bund verfügt über starke Stimmen, namentlich in den Bäjjen. Nach Beendigung des Solovortrages hielt das Mitglied des deutschen Bundesausschusses, Wiedenmann aus Stuttgart, eine Ansprache und brachte sodann auf den Central-Festauëschuß, die Gemeindevertretung und die Einwohnerschaft Münchens ein Hoch aus, das mit Jubel und Heiterkeit aufgenommen wurde. Nachdem zwei altdeutsche Volkslieder, für Männerchor eingerichtet von Speidel und Langer, gesungen waren, \chloß das Konzert mit E. W. Arndts „Hermanns Siegeslied", für Männerchor und Orchester komponirt von Brambach und von ihm selbst dirigirt. Rauschender Beifall folgte dem Vortrage, und man kann wohl sagen, daß derselbe überhaupt dem ganzen musikalischen Theile des Sängerfestes galt, der als sehr gelungen zu bezeichnen ist.

11. August. Unmittelbar nah Beendigung des Konzert.s um 6{ Uhr Abends erfolgte die Aufstellung des Sängerzuges; das Publikum hatte diesen {hon seit den Mittagsstunden erwartet und alle Straßen, durch welche er ziehen sollte, beseßt.- Die Aufstellung des Zuges ging in den dem Glaspalaste zunächst gelegenen Straßen unter

Uhr Abends seßte sih der Festzug in Bewegung. Die Spiße des Zu- ges bildeten zwei Ritter in mittelalterliher Tracht, hinter welchen zwanzig Mann Feuerwehr marschirten. Darauf folgten die Tamboure der Turnerjugend, der Turnrath mit Fahne, das Kommando und der Verwaltungsrath der freiwilligen Fener- wehr, hierauf ein Herold zu Pferd mit Pagen, ein Reiter mit der Reichsftandarte, darauf vicr kostümirte Reiter, dahinter der Bau- und Dekorationsauëshuß. Ein Mufikcorps führte nun die Sängerbünde, deren Vereine in alphabetischer Reihenfolge marschirten. Die zweite Zughälfte eröffneten 20 Tuzner in 2 Gliedern, hinter welchen 6 Ehren- reiter (Münchener Bürger) ritten. Diesen reihte sich der Musikaus- {uß und 6 Männer der deutschen Sängerbundes-Fahnenwacht in s\hwarzen, mit weißen Reiherfedern ges{chmüdckten Barets, großen Kano- nensti-feln, Fehthandshuhen und Degen an. Nun folgte, von drei Juukern getragen, die deutshe Sänger-Bundesfahne mit ihrem großen von den Frauen und Jungfrauen Münchens gewidmeten ded Fahnenbande, begleitet von 6 Mann der Fahnenwaht und 6 Ehren- reitern. Hinter der Bundesfahne folgte der Ausschuß des deutschen Sängerbundes, der Centralfestauss{chuß und die übrigen nah Bünd- nissen geordneten Vereine. Die leßten der Vereine waren die Münchener. Hierauf folgte der Wirthschaftsaus\{huß, das Gcos des Turnvereins, ein Musikcorps mit einer Abtheilung Feuerwehr; den Schluß machten 9 kostümirte Reiter. Der Festzug war imposant. Die prächtigen Fahnen, die in der Zahl von über 300 den Vereinen vorausgetragen wurden, die verschiedenartigen Abzeichen der Vereine, die {weren Standarten der Bündnisse, der Schmuck der Schärpen * und Bänder, die umkränzten TCTrinkhörner, die Spalier bildenden Feuerwehrmänner gaben cin buntes Ge- sammtbild, welches von der Menge unaufhörlich bejubelt wurde. Besonders herzlich wurden die Tiroler, Wiener und Berliner mit Blumen und Kränzen begrüßt. So gelangte der über eine Stunde währende Zua um 8 Uhr auf der Theresienwiese an, wo ihm eine Reihe ron Flaggenstöcken und Freudenfeuern die via triumphalis zur Bavaria vorzeihneten. Als der Zug die Theresienwiese betrat, wurde er mit Geschüßsalven und dem fortdauernden Hochrufen der Volks- menge begrüßt, welhe fich \{chon den Nachmittag über auf der Fest- wiese angesammelt hatte. Es war 9 Uhr Abends, als das Ende des

Zuges die Bavaria erreichte. Unter den Klängen dec Musikcorps

F aa L S : : S N Bi : z : “X O-2f Er 2114 Ei d E + Inserate nehmen an: dieautorisirte Annoncen-Expedition

6, Verscicdene Bekauntmaczungen 1, Kiterarische Anzeigen 8. Familien-Nachrichten.

Erscheint in separater Beilage.

1. September ‘ct. ns

einzuzahlen.

in Cöln.

olche zu bestimmen: 1) die Berliner Börsen-Zeitung, 2) den Berliner Börsen-Courier, 3) die National-Zeitung, 4) die Kölnische Zeitung.

ter veröffentliht worden sind.

#. InduftrielleEtablifiements, Fabriken i. Œrsoûhandel.

9, Central-Saadel3-Kegifter (eins{L. Konkurse ).

Essen, den 11. August 1874. Der Verwaltungsrath.

Bank für Rheinland und Westphalen | Crefeld - Kreis - Kempener Industrie-

an Stelle der bisherigen, im §. 4 der Statuten be-| , Güter Fricke. Cto. 87/8.) E Gesellschaftsblätter nur die folgenden als | Depeschen

Bis auf Weiteres werden in den Geschäftsstunden ‘von 9—12 Vormittags und von 3—5 Nachmittags an unserer Hauptkasse Behren-Straße Nr. 7a. De- e Mie Ie LURE Ge- | [ insen, mi agiger Kündigungs- Es gelten demnach für die Folge alle von d e- ist “e L CAR A R eIR sellschaft auégehenden S bie, N z M er Kündigun j Die Lieferung von 1192 Odrt.-Fuß 3- bis 4zsll. | à 4 pCt, p. a. angenommen. Es

Aus dem Depofitenguthaben werden Domizile Berner find durch Beschluß der obigen General-

und dem Fahnenmarsche der kleinen Turner - Tamboure wurden sämmtlihe Fahnen in der Ruhmeshalle der Bavaria aufgestellt. Es war ein bezaubernder Anblick, als im magischen Lichte ben- galischer Feuer die Hunderte von Fahnen die Treppen zur Bavaria hinaufwalten. Der Festplaß am Fuße der Bavaria war weithin mit großen Segeltüchern und Flaggenbäumen ums{lossen, unzählige Lampions und große Feuerpfannen erleuchteten den Plaß. Die Sänger und das zahlreiche Publikum, das sih eingefunden hatte, ließen sich an den mit farbigen Laternen versehenen Tischen zur Er- frischung nieder. Große Ueberraschung rief die bengalische Beleuchtung der Bavaria und der Ruhmeshalle hervor. Der allgemeine Feftjubel der Sänger und Gäste wurde noch erhöht durch ein brillantes Feuer- werk. Gogen 11 Uhr rieselte ein feiner Regen herab, was den größ- ten Theil der Versammelten zum Aufbruch in. die Stadt veranlaßte. In dichten Schaaren strömte die Menge wieder über die Theresien- wiese zurück zur Stadt, während die Fahnen in der Ruhmeshalle aufbewahrt blieben und heute Morgens um 7 Uhr mit Musik in die Stadt zurückgetragen wurden,

Aufruf zur Errihtung eines Denkmals für Frit Reuter in seiner Vaterstadt Stavenhagen.

Bei der Sammlung von Beiträgen zu einem Reuter-Denkmal, wie solche bereits mehrfach sffentlich angeregt worden, is meines Er- achtens vor Allem Vorkehr zu treffen, daß sich demnächst über dem gesammelten Gabenschaße nicht ein Streit entspinnt über den Ort der Ausführung. Das würde dem Sinne des Dichters wenig entsprechen. Daß der nach Stätten für das Denkmal suchende Blick an der Vater- stadt des Dickters, der dieser, wie seine Werke bezeugen, eine rührende Anhänglichkeit bewahrte, daß er am Schauplaßz der „Franzosentid" niht wird vorüber können, braucht kaum gesagt zu werden, wenn schon bei der ungemeinen Popularität des Dichters es nicht über- raschen könnte, wenn Vielen die Reichshauptstadt als die passende Stelle erschiene, ihm das Hauptdenkmal zu seßen. Wie dem au sei, wohin in dieser Beziehung im Großen und Ganzen die Wage sih neigt, das dürfte auf dem dur den gegenwärtigen Rufruf betre- tenen Wege am Schnelisten und Sichersten ermittelt werden. Nach meiner Stellung in der Vaterstadt des Dichters, als Amtsnacfolger seines Vaters, und wie ih berufen war, als Deputirter der Vater- stadt die Leiche des Dichters zum Grabe zu gel-iten, wird mir, so hoffe ich, der Beruf zu diesem Schritte nicht abgesprochen werden. Und so bitte ich d:nn, daß übaall im weiten deutschen Vaterlande und über dessen Grenzen hinaus, auch jenseits des Oceans, überall, wo Deutsche wohnen, die Verehrer des Dichters zusammentreten und sich darüber {lüssig machen wollen, welcher Ort für das Reuter-Denkmal ihnen der passendste erscheint. Fällt die Wahl auf die Vaterstadt, so wolle man davon gütigft hier- her Nachricht geben und zugleich Perfönlichkeiten namhaft machen, die man zum Eintritt in das zu bildende Haupt-Comité für geeignet erachtet, au sih deren Bereitwilligkeit dazu gütigst versichern. Bei- träge bitte ih vorläufig nicht zu sammeln, und verbitte ausdrücklich jede Zusendung von folhen. Erst wenn das Haupt-Comíté wie ih zuversichtlich hoffe, aus Notabilitäten aller Gauen unseres deut- schen Vaterlandes und aus Vertretern unserer lieben Volksgenossen in alien Welttheilen gebildet sein, und die Namen seiner Mitglieder öffentlich bekannt gemacht sein werden, kann es dem deutschen Volke zugemuthet werden, Gaben zu dem gedachten Zwecke zusammen zu legen, da es ohne diese Namen an einer ausreichenden Gewähr der würdigen Ausführung fehlen würde.

Gefällige Antworten bitte ih franco an das „Local-Comité für ein Reuter-Denkmal zu Stavenhagen“ richten zu wollen,

Alle geehrten Zeitungs- Redaktionen, insbesondere auch die Redak- tionen deutsher Zeitungen des Auslandes werden um gütige Verbrei- tung dieses Aufrufes freundlichst ersucht. i

Stavenhagen, den 10. August 1874.

F. v. Bülow, Bürgermeister.

D E E E A E I I R Ci” L E I E A U E R EBEA E F C Br IROL T B

von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Côln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a.S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß- burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich nnd deren Agenten, Loe alle übrigen größeren Annoncen-Bureaus.

Bergbau-Aktien-Gesellschaft Wilhelmine Vietoria „. Essen.

Die Herren Aktionäre werden hiermit aufgefordert , auf die Aktien 5x. Emission Dice

fünfte Nate von 1G ‘|, over Thlr. [O pro Aktie am

Ihrer Wahl

bei Herrn S. Simonson in Berlin, W., Leipzigerstraße 23, «„ der Esseuer Kredit-Anstalt_ in Essen, beschafft werden, » » Gesellschaftskasse in Gelsenkirchen

(C. à 49/VIII)

04049) Eisenbahn. Betriebs-Einnahme pro Monat Iuli 1874. tou. A Thlr: 2992; —.

, Extca-Ordinarien . L ; Summa Thlr. Einnahme pro Juli 1873 J Minder-Einn. pro Juli 1874 Thlr. 31._—. In den Extraordinarien pro Juli 1873 sind ein- begriffen Thlr. 2492. —. —. für verlichene Güter-

reichend publizirt, wenn „fie einmal dur obige Blät- | vagen und Kiesverkauf. Diese Einnahmen fallen

nothwendiger Weise aus, weil eine Vermiethung von Güterwagen überall unmöglich ift und die Exploitation

gels des Zellengefängnisses hierselbst, soll im Wege | kostenfrei eingelöst, und besorgen wir außerdem für | Versanml i s s der Kiesgrube wegen des dur die frühere Verœal- der öffentlihen Submisfion vergeben werden, wozu | unfere Kundschaft den Au- und Verkauf von Ef- t abeinbert, Dar, wad E A L a |

Termin auf den fekten 2c. 25. August 1874, BVormntittags 11 Uhr,

im Baubureau des östl. Zellenflügels angesett ift.

versiegelt mit der Aufschrift : „Gebot auf Lieferung von Sokllinger Platten“ einzureichen.

Die Bedingungen, unter welchen die Uebertragung der Lieferung erfolgt, sowie Kostenanshlag und Zeichnungen können in der Zeit vom 14. bis 25.

Bureau eingeschen werden. Hannover, den 11. August 1874.

Der Königliche Laudbaumeister.

E. Schuster. (a. 403/8.)

liefert be

Berlin, im August 1874. { 3549] | bringen.

Norddeutsche Grund-Credit-Bauk

Die Untecnehmer haben ihre Gebote portofrei und Hypotheken - Versicherungs - Actien- Gesellschaft. Die vorschriftsmäßigen

Dienstsiegel

August, täglich von 8 bis 12 Uhr, im genannten | für Standesbeamtz?, Kreis- und Grundbuchäuiter, fowie für Rie Militär- und Civilbehörden 2c.

der Statuten hierdurch zur Kenntniß

Cöln, den 12. August 1874. Der Aufsichtsrath. G. Fay,

[3540] % Vorsißender.

ab Oderberg nach Ohlau mit v Brel

anntlich am solidesten und billigsten die | pro Centner in Kraft j C Gravir- und mechanische Anstalt von E 426/8) d. Di Gültigkeit baben. L E D

3 Berlin, ©., Ad. Sachs jr. Sra.

Breslau, den 12. August 1874. Königliche Direktion,

Cto. 105/8.)

1547) Oberschlesische Eisenbahn.

Mit heutigem Tage treten ermäßigte Tarifsäße Zinkbleche in Mengen von Seiten 100 Ctr p Seerbarth-

tung herbeigeführten Fallimentes regierungsseitig. untersagt worden ift.

Es ergiebt sich hiernach aus dem wirklichen Be-- trieb eine Mindereinnahme von Thlr. 653, welche dem auf allen Eisenbahnen eingetretenen geringeren Verkehr entspricht.

Die Minder-Einnahme der früheren Monate haben ebenfalls ihren Grund in vorangeführten Thatsachen.

Der prov, SUIE der Fallitmasse.

r Der Bau- und Betriebs-Direktor.

gemäß §. 35 der Aktionäre

4,93 Sgr.,

7 Redaktion und Rendantur; Schwieger.

Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Me

Zwei Beilagen, (Börsen- und Handelsregister-Beilage Nr. 146.)-

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Handels - Register für das Deutsche Reich.

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Das Central-Handels-Register erscheint in der Regel tägli.

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Das von der General-Direktion der Douanen jeßt veröffentlichte „Tableau général de Commerce de la France pendant l’année 1872“ enthält speziellere Nachweise über den Handel Frankreichs mit dem Deutschen Reiche im Jahre 1872, denen wir nächfolgende Angaben entnehmen: - :

Der Gesammtwerth der Ein- und Ausfuhr im Spezialhandel Frankreichs mit Deutschland betrug im Jahre 1872 767,6 Millionen Frs. (darunter 146,3 Mill, Frs., welche auf die Einfuhr elsaß-lothringischer Erzeugnisse nah Frankrei entfallen) gegen 359,7 Mill. Frs. in 1871, -206,8 Mill. Frs. in 1870, 560,7 Mill. Frs. in 1869, 555,6 Mill. Frs, in 1868 und 544,3 Mill. Frs. in 1867. Die Einfuhr von Deut s ch- land nach Frankreich repräsentirte einen Werth von 358 Millionen Frs. (davon 146,3 Millionen aus Elsaß-Lothringen), während dieselbe 1871: 160,6 Millionen Frs., 1870: 103,0 Mill. Frs, 1869: 255,7 Mill. Frs., 1868: 302,8 Mill. Frs., 1867: 286,1 Mill. Frs. betragen hat. Von“ wichtigeren Einfuhrartikeln find namentlich heren ich für 35,0 Mill. Frs., Holz für 13,3 Mill. Frs., Bier für 10,4 Mill. Frs, Wolle für 10,1 Mill. Frs., Steinkohlen für 9,957 Mill. Frs., Häute, rohe, für 9,36 Mill. Frs., Gewebe, Bänder und Pußwaaren aus Wolle für 9,10 Mill. Frs., dergleichen von Seide für 7,16 Mill. Frs., dergleihen von Baumwolle für 3,41 Mill. Frs., Papier, Bücher, Kupferstiche 2c. für 4,74 Mill. Frs., Seide und Floretseide für 4,28 Mill. Frs., Hopfen für4,13 Mill. Frs., hemische Fabrikate für 3,90 Mill. Frs., Getreide für 3,63 Mill. Frs., Strohhüte für 3,4 Mill. Frs., Pferde für 3,33 Mill. Frs, Haare aller Art für 3,24 Mill. Frs, Flachs und Hanf für 2,96 Mikl. Frs., Oelsamen für 2,82 Mill. Frs., zu- bereitete Häute für 2,72 Mill. Frs., Werkzeuge von Metall für 2,36 Mill. Frs., Fleisch, frisch und ge- salzen, für 2,79 Mill. Frs., Federn aller Art für 2,05 Mill. Frs. Die wichtigsten elsaß-lothringishen Er- eugnisse, welche in Frankreich im J. 1872 einge- ührt wurden, waren: Gewebe 2c. von Baumwolle ür 55,6 Mill. Frs, Garne aller Art für 23,4 Mill, Frs,, Gewebe 2c. von Wolle für 17,1 Mill. Fr., Thon- und Glaswaaren für 6,77 Mill. Frs., Werk- zeuge von Metall für 4,96 Mill. Frs., Eisen und Stahl für 5,00 Mill. Frs., Parte für 4,61 Mill. Frs., Rohtaback für 4,10 Mill. Frs., zubereitete Häute für 3,42 Mill, Frs.“ Maschinen für 3,25 Mill. Frs., Ut von Sfroh, Kork 2c. für 2,90 Mill. Frs., Papier,

ücher 2c. 2,43 Mill, Frs.

Die Ausfuhr Frankreihs nach Deutsc- land hatte im Jahre 1872 einen Werth von 409,6 Mill. Frs. gegen 199,1 in 1871, 103,8 in 1870, 305,0 in 1869, 252, in 1568, 259,2 in 1867. Die wichtigeren Ausfuhrartifel waren: Getreide für 37,4 Mill. Frs, Wein für- 34,4 Mill. Frs., Baumwolle für 28,9 Mill. Frs., Wollenwaaren aller Art für 26,0 Mill, Frs., Wolle für 23,1 Mill. Frs., Mercerie für 19,9 Mill. Frs, Werkzeuge von Metall für 13,0 Mill. Frs , raffinirter Zucker für 12,7 Mill.

13, zubereitete Häute für 12,2 Mill. Frs., rohe B für 11,5 Mill. Frs,, Garne aller Art für 11,1 Mill. Frs:, Seide und Floretseide für 9,1 Mill.

* Frs, Mehl für 9,9 Mill. Frs., Waaren und Bänder

aus Seide für 8,03 Mill. Frs., Holz für 6,73 Mill. Frs., chemishe Produkte für 6,28 Mill. Frs., Vieh für 5,51 Mill. Frs, Gewebe 2c. von Baumwolle für 4,56 Mill, Frs., Maschinen für 4,31 Mil. Frs, Papier, Bücher 2e. für 4,27 Mill. Frs.

Nach dem Jahresbericht der Handelskammer zu Sorau N.-L, pro 1873 wurden im genannten Jahre in den 13 im Betriebe gewesenen Braunkohlen- gruben zusammen 2,378,189 Hektoliter Kohlen geför- dert. In der Tuchindustrie hielt der Absaß von Tuchen zu Anfang des Jahres in ziemlich befriedigen- der Weise an, verflaute aber gegen Mitte des Jah- res und nahm im leßten Quartal so ab, daß in den Hauptqualitäten das Geschäft total darniederliegt.

Nach den statistishen Erhebungen werden in Sorau ca. 36,000 Stück für 2!/2 bis 3 Millionen Thaler Tuche jährlih gefertigt. Zu denselben sind theils inländische, theils überseeishe Wollen im Gesammt- gewiht von ca. 20,000 Ctrn. "verbraucht worden. Es wurden theilweise sogenannte Zephir-Tuche fabri- zirt, theilweise Muster)achen, Melton, Satin. Die dazu verarbeitete Wolle beträgt ca. 1!/2 Millionen Thaler. Diese Fabriken beschäftigen ca. 1000 Arbeiter.

Die Fabrikation von leinenen und halbleinenen Waaren ist mit der Tuchindustrie auf derselben gro- ßen Entwielung. R A

Die Fabrikate sind hauptsächlich: reinleinene Da- maste, als: Tischgedecke, Handtücher, Tischdecken mit und ohnë Franzen, in weiß und bunt; leinene und halbleinene Drilliche, Federleinen, JInlette, karrirte Bettüberzüge, Gingham, weiße Leinwand 2c.

Dieselben finden guten Absaß über ganz Deutsch- land, Norwegen, Schweden, Rußland, f\üdliches Europa, Aegypten, Nord- und Südamerika. Es werden für ca. 24 Millionen Thaler und ca. 250,000 Stück verfertigt. Die dazu gehörenden Garne, ca. 3,000,000 Pfd., werden theils aus den deutschen, theils aus böhmishen und theils aus englischen Spinnereien bezogen, während die bunten, nament- lih rothen Garne, in Elberfeld, dem Plauenschen Grunde und anderen deutschen Orten gekauft werden; sie repräsentiren einen Werth von ca. 14 Millionen Thaler. Die Fabrikation geschieht einestheils in den dazu errichteten Fabrikgebäuden, größtentheils aber durh mehrere Tausend selbständige Weber- familien, welche theils in der Stadt, theils in den angrenzenden, bis 3 Meilen entfernten Dörfern wohnen und die ihre Garne von den Fabcikanten zur Verarbeitung T Es haben bei den sehr erhöhten Löhnen auf diese Weise an 20,000 Nèen- schen lohnenden und fortwährenden Erwerb, welcher zugleich gestattet, daß die in den Dörfern wohnen- den Weberfamilien im Sommer ihren eigenen Aer bestellen können. : ;

Das Leinwandgeshäft war im 7 zufrieden- stellend. Für den Garnhandel {loß das Jahr 1873 sehr ungünstig, indem die Konjunktur in fast allen Sorten Leinengarnen, außer gebleicht englis, erhebliche Preisreduktionen aufzuweisen hat, Tür-

fische Rothgarne -rihten \ich, wie immer, näch den Preisen ‘der rohen Baumwollengarne und haben so- mit auch Preisermäßigungen aufzuweisen. In der Stärkefabrikation dürfte die Gesammtproduktion auf ca. 7000 Ctr. anzunehmen sein. Die Wachs- liht-Fabrifation geht in Folge des groß n Auf- \{hwunges, den die Fabrikation von Paraffin-, Stea- xrin- und anderen Surrogatlichtern in der Neuzeit gewonnen, immer mehr zurück, und beschränkt sich die in Sorau seit langen Jahren bestehende Wachs- bleicherei hauptsächlich auf die Herstellung von Al- tarkerzen. \ Von den übrigen Fabriken sind hervorzuheben: Fabrikation von Knöpfen. Es werden alljährlih auf ca. 60 Drehbänken 400,000 Dutzend Knöpfe ge- liefert, welche über ganz Deutschland, Rußland, Spanien, Dänemark, Schweden und Norwegen ihr Absatzgebiet haben. Der Betrag der gefertigten Knöpfe beläuft sich ungefähr auf 15—20,000 Thlr. Fabrikation a. von Maschinen für die Industrie und für die Landwirthschaft, sowie Fertigung von Appa- raten für Spiritusbrennereièn und Eisengießereien, . von Drah1zeweben im Gesammtoetrage von 100,000 Thlr. : 4 Fabrikation von Preßspähnen für Tuchappretur, für seidene Shawls und andere Stoffe, für litho- raphischbe, cartographishe und typographische: An- talten, Jacquardpappen. Es werden ca. 2000 Ctr. im Werthe von 24,000 Thlr. gefertigt. / Fabrikation von Dachpappen, roh und getränkt. Es werden ca. 5000 Ctr. gefertigt. Lohgerberei in ziemlich bedeutendem Umfange ; Ziegeleien und Drainröhrenfabrik von wesentlicher Bedeutung; 1873: 20—22 Millionen, 1874 bedeu- tend mehr; Gasbereituag durch ein \tädtisches Unter- nehmen, 12 Millionen Kubikfuß; Mühlenfabrikate ; Spritfabrikation und Spiritusbrennereien, Steuer- betrag 31,531 Thlr. ; Erzeugung von Fettstoff aus den Abgängen bei den Walken; Buchdruereien und lithographische Anstalten; Essigfabrikation.

Die Handelskammer zählt 12 Mitglieder. Vor- sibender derselben ist Hr. H. Kade, Stellvertreter desselben Hr E. Hoffmann.

Dem Berichte der Aachener Handelskammer pro 1873 zufolge waren im Regierungsbezirke Aachen am Schlusse des Jahres 1873 16 Kohlenvergwerke in Betrieb, von welchen auf magere Kohlen 9, auf Fettkohsen 2, auf Flammkohlen 1, auf Braunkohlen 1, zusammen 13, în Förderung standen, Von den 12 Steinkohlengruben gehören 9 der Vereinigungs- Gesellschaft für Steinkohlenbau im Wurm-Revier,

gener Bergwerks-Afktiengesellshaft, eine „Anna“

eine „Maria“ bei Höngen der Aachen-Hön- |

Nr. 14G. ea s T pas Central andels-Register kann dur alle Post-Anstalten des Berlin, Donnerstag, den 13, August 1874.

In- und Aussandes, 8. W., Anhaltstraße 12, unnd alle Kuhhaudlungen, für Berlin an | durch die Expedition: 8. W., Wilhelmstraße 32, bezogen werden.

47,195 23,558

bei Alsdorf dem Eschweiler Bergwerksverein und eine einem Alleinbefißer. Auf sämmtlichen Gruben herrshte ein reger Betrieb, begünstigt durch vermin- derte Konkurrenz und gestiegene Nachfrage. Die Kohlenpreise erreihten eine enorme Höhe und brach- ! ten den Grubenbesißern troß der gestiegenen Arbeits- [shne lohnenden Gewinn. Erst gegen Jahres\{chluß

zunehmenden Stockung auf fast allen Jndustrie- gebieten die Anzeichen einer rückläufigen Bewegung der Kohlenpreise ein, welche im allgemeinen Inter- esse nur erwünscht fein kann. Die Gesammtförde- rung auf den 12 Steinkohlengruben betrug: magere Kohlen 7,503,767 Ctr. zum Geldwerthe loco Grube von 1,127,565 Thlr., Flammkohlen 846,100 Ctr. zum Geldwerthe loco Grube von 128,915 Thlr., Fétt- fohlen 7,890,778 Ctr. zum Geldwerthe loco Grube von 1,380,920 Thlr., zusammen 16,240,645 Etr. zum Geldwerthe loco Grube von 2,637,400 Thlr. Es sind in 1873 magere Kohlen 619,970 -Ctr., Flammfohlen 219,486 Ctr., Fettfohlen 451,109 Ctr., zusammen 1,290,565 Ctr. mehr gefördert worden als in 1872. Die Koksproduktion betrug 334,664 Ctr. gegen 260,855 Ctr. im Vorjahre, also mehr 73,809 Ctr., und sind zu diesem Produktionéquantum 507,971 Ctr. Kohlen - verwendet worden. Im Ganzen sind in 1873 verkauft worden: magere Kohlen 6,980,200 Ctr., Fett- und Flammfkohlen 8,134,737 Ctr., zu- sammen 15,114,937 Ctr. oder 1,108,311 Ctr. ma- gere und 580,173 Ctr. Fett- und Flammkohlen, zu- sammen 1,688,484 Ctr. mehr als im Vorjahre. Die auf den Gruben selbst verbrauchten steuerfreien Kohlen betrugen 1,424,251 Ctr. oder 151,666 Ctr. mehr als in 1872. Der Eisenbahnversandt in 1873 ergab eine Steigerung von 1,144,785 Ctr. gegen das Vorjahr. Von der Grube „Maria“ gingen bedeu- tende Kohlensendungen nach belgischen Hütteniwerken und Kokslieferungen nah Luxemburg und rheinischen Hochöfen. Bei dem Aachener Hauptzollamte sind in 1873 an Steinkohlen zum Ausgang gekommen 2,511,148 Ctr., gegen 546,541 Ctr. in 1872; eingegangen dagegen nur 344,640 Ctr. gegen 1,310,059 Ctr. im Vorjahre. An Koks wurden ausgeführt 145,876 Ctr., gegen 44,226 Ctr. in 1872; eingeführt 19,759 Ctr., gegen 119,694 Ctr. im Vorjahre. Der Durchschnittswerth der in 1873 aus- und eingeführten Stein- und Fettfkoh- len stellt sich auf 9 Sgr. 6 Pf. per Ctr. und bei dem Koks auf 22 Sgr. 6 Pf. Die Gesellschaft für Bergbau, Blei und Zinkfabrikation N Stolberg und in Westfalen, die in Aachen ihren Siß hat, beshäf- tigte im Jahre 1873 auf ihren in der Nähe der Stadt gelegenen Gruben und Hüttenwerken 1710 Arbeiter, welche mit ihren Familienmitgliedern zu- sammen 5200 Köpfe zählten. Die Preise für fer- tiges Eisenfabrikat jeder Art waren im Beginn des Jahres noch sehr hoch und fest; doch gab sih in den ersten Monaten s{chon eine Neigung zum Sinken zu erkennen, welche in fast noch rapiderer Weise, als das frühere Steigen der Preise, zunahm, so daß bei Jahres\{chluß, gegenüber den zwischenzeitlich enorm gestiegenen Kohlenpreisen und Arbeitslöhnen, in Wirklichkeit nur die früher niedrigsten Preise für Eifenfabrikate, namentlich für Stab- urd Bandeisen, sowie für Draht. und Schienen, zu erzielen waren. Unter diesen Umständen ist es niht zu verwundern, daß die meisten der im Vorjahre unter den günstiasten Ansichten ins Leben getretenen ueuen Werke den mit

Verlust verbundenen Betrieb na ganz kurzer Zeit wieder einzustellen. fich gezwungen sahen, oder

traten mit der Krifis in der Eisenindustrie und der :

nur mit namhaftem Zuschuß der Betheiligten einen reduzirten Betrieb aufrecht erhalten Fköonn ten. Für die bestehenden älteren Werke war die Lage insofern weniger ungünstig, als es diesen bei der allgemein großen Kauflust im Jahre 1872 ermöglicht gewesen war, Lieferungsverträge zu hohen Preisen abzuschließen, während ihnen zuglei meistentheils nöM ältere billige Abschlüsse in Roh- material zur Verfügung standen.

Bei dem Aachener Vau gopamie sind eingegangen :

1873. 1872.

Roheisen aller Art 1,026,259 Ctr. gegen 922,760 Ctr. Geschmiedetes und

gewalztes Eisen

in Stäben ... Eisen- und Stahl-

draht von mehr

als §2 Linien

Durchmesser . 7,051 2,013

Ausgegangen sind: Roheisen aller Art 65,958 , 09526. ¿ Geschmiedetes 2c.

A O 6. Eisen- und Stahl-

draht (w. vorfst.) 4,244 , ¿ Rol 7

Der rege Betrieb in den Aachener Eisengießereien am Schlusse des Jahres 1872 erhielt sich auch während der ersten Hälfte des verflossenen Jahres. Mit der zweiten Hälfte jedoch begannen bei der allgemeinen Geschäftsstockœung und besonders in Folge der ab- nehmenden Bauthätigkeit die “Aufträge mehr und mehr zu \{chwinden, so daß es gegen Jahres\{chluß an Beschäftigung fehlte. Die bedeutende Höhe der Ar- beitslöhne und der Rohmaterialienpreise übte wäh- rend des ganzen Jahres einen Druck auf das Ge- \{chäft aus. Das zur Verwendung gekommene aus- ländische Roheisen bestand aus schottischen und eng- lischen Marken, welche durchschnittlich zu 24—25 Thlr. per 1000 Pfund zu beschaffen waren. Koks hielten sich bis zu den leßten Monaten des Jahres auf 25 Sgr. pro Cêntner und gingen dann erst auf 16 Sgr. zurück, Mit diesen Pr-isen und den kon- stant hohen Arbeitslöhnen stand der Preis der Guß- waaren in feinem Verhältniß. An Gußwaaren wurden produzirt : Maschinentheile 39,211 Ctr., gegen 37,324 Ctr. in 1872. Sonstige Gußwaaren 20,960 ! Ctr., gegen 14,730 Ctr. in 1870. Hartgußwaaren : 80 Ctr., zum eigenen Bedarf 11,172 Ctr., gegen 8714 Ctr. im Vorjahre. Zusammen 71,423 Ctr., gegen 60,768 Ctr. in 1872. Das verflossene Jahr wurde von den meisten Maschinenfabriken mit hin- | reichenden Aufträgen begonnen, und es steigerte sich in der ersten Hälfte desselben, vorzugswei}e in Folge des großen Aufschwunges, den die Berg- und Hütten- | Industrie nahm, der Bedarf noch fortwährend. Jn der zweiten Hälfte des Jahres machte fih die all- ' gemeine Geschäftsfkrisis auch in den Maschinenfa- : briken geltend; Aufträge gingen in geringerer An- | zahl ein.

Handels- Register. Aachen. Unter Nr. 1196 ‘des Gesellschaft3registers wurde heute eingetragen die Kommanditgesellschaft sub Firma Fincken & Sohn, welhe in Aachen ihren Siß, am heutigen Tage begonnen hat und von jedem - ihrer persönlich haftenden Theilhaber, den zu Aachen wohnenden Kaufleuten Leonard Fincken und Johann Fincken, vertreten werden kann.

Aachen, den 8. August 1874. . snigliches Handelsgerihts-Sekretariat.

Aachen. Der zu Warden im Landkreise Aachen

wohnende Gerbereibesißer Rudolph Eduard Merens

hat in das von ihm sub Firma R. Ed. Merckens

geführte Handelsgeschäft seinen Sohn, den ebenfalls

u Warden wohnenden Gerbereibesißer Richard erdens, als Theilhaber aufgenommen.

Gedachte Firma wurde daher heute unter Nr. 256 des Firmenregisters gelös{cht. Sodann wurde heute unter Nr. 1197 des Gesellschaftsregisters eingetragen die Handelsgesellschaft sub Firma R, Ed. Merkens, welche in Warden, Landkreis Aachen, ihren Siß, am 1. August 1874 begonnen hat und von jedem ihrer beiden Theilhaber, den obengenannten Rudolph Eduard Merckens und Richard Mercktens, vertreten werden fann.

Aathen, den 8. August 1874. i

Königliches Handelsgerichts-Sekretariat.

Aachen. Unter Nr. 1198 des Gesellschafts- registcrs wurde heute eingetragen die Handelsgesell- schaft sub Firma H. Aachen ihren Sit, am heutigen Tage begonnen u und von jedem ihrer drei Theilhaber, den zu Aachen wohnenden Kaufleuten Hermann Berg, Peter Kamps und Franz Kutsch, vertreten werden kann. Aachen, den 10. August 1874. : Königliches Handelsgerichts-Sekretariat.

Altena. Das von den Kaufleuten Friedri Peters sen. und Friedr. Christian Peters jun, unter der Firma F. Péêters in Altona betriebene SclGast ist nach dem Ableben beider Gesellschafter durch Erb- gang auf Fräulein Caroline Henriette Therese Peters in Altona übergegangen, von welcher dasselbe unter unveränderter Firma fortgeführt wird.

Borstehendes ist heute ad Nr. 62 des Gesells schaftsregisters vermerkt und unter Nr. 1170 des Firmenregisters eingetragen.

Altona, den 7. August 1874.

Königliches Kreisgericht. Ferien-Senat.

Berlin. Handelsregister des Königlien Stadtgerichts zu Berlin, Zufolge Verfügung vom 11. August 1874 sind am selbigen Tage folgende “Eintragungen erfolgt: Gesellschafter der am 1. August 1874 hierselbst errichteten oes Handelsgesellschaft in Firma:

ehunisch & Co, (jeßiges Geschäftslokal: Blumenstraße Nr. 37) nd:

1) der Goldschmied Theodor Richard Otto Behnisch,

Berg & Cie., welche in |_

sowie durch Carl Heymanus Verlag, Berlin,

2) dex Goldshmied Wilhelm Albert Hermann A E

Dies is in unser Gesellschaftsregister unter Nr.

9032 eingetragen worden.

In unser Gesellschaftsregister, woselb unter Nr. 4768 die offene andelsgefelUscaft in Firma: __ Cronheim & Co.

vermerkt ift, ist eingetragen :

Die Handelsgesellshaft ift durch gegenseitige

Uebereinkunft aufgelöt. In unser Firmenregister ist eingetragen:

Nr. 8224 die Firma: N. Rosenfeld

und als deren „Inhaber der Kaufmann Nachmann Rosenfeld hier (jeßiges Geschäftslokal : Jägerstraße 73),

ferner Nr. 8225 die Firma: H. Iacoby und als deren Inhaber der Kaufmann Hermann Jacoby hier (jeßiges Geschäftélokal: Schiffbauerdamm Nr. 2).

In unsér Gesellschaftsregister, woselb unter Nr. 3838 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma: Fahrenbrunch & Heinau vermerkt steht, ist eingetragen: Die Gesellschaft ist dur gegenseitige Ueber- einkunft aufgelöst. Der Kaufmann Werner Rudolph Otto Heinau in Berlin seßt das Han- delsgeshäft unter der Firma Werner Heinau fort. Vergleiche Nr. 8226 des Firmenregisters. Demnächst ist in unser Firmenregister unter Nr. 8226 die Firma: Werner Heinau und als deren Inhab:-r der Kaufmann Werner Rudolph Otio Heinau hier eingetragen worden. Berlin, den 11. August 1874. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

EBerlin, Handelszregister des Königlichen S R EGLGEE zu Berlin. Zufolge Verfügung vom 12. August 1874 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt: In uyser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 2045 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma : Nordstern Lebens-Bersicherungs-Aktien- Gesellschaft zu Berlin vermerkt steht, ist eingetragen : u : In der ordentlichen Generalversammltng vom 8. April 1874 ift mit landesherrlicher Geneh- migung ein Zusaß zu §. 22 des Statuts, be- treffend die Ermächtigung des Verwaltungsraths ur Errichtung von Zweigniederlassungen, be- {lossen worden.

In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter

Nr. 3767 die Handelsgesellschaft in Firma: i Gebrüder Pinkuß & Co,

mit ihrem Sitze zu M. Gladbach und einer Zweig-

uiederlassung in Berlin vermerkt ag ist eingetragen : Die Zweigniederlassung in Berlin ist aufge- ae und die Gesellschaft deshalb hier ge- öst.

In unser Firmenregister, woselbst unter Nr. 2633 die hiesige Handlung in Firma: Iulius Simon

vermerkt steht, ist eingetragen : Das Handelsgeschäft ift durch Vertrag auf den Kaufmann Gustav Lazarus zu Berlin über- egangen, welcher dasselbe unter der Firma ulius Simon Nachf. fortseßt. Vergleiche Nr.

8227 des Firmenregisters. Demnächst is in unser Firmenregister Nr. 8227

die Firma: j

Iulius Simon Nachf. und als deren Inhaber der Kaufmann . Gustav Lazarus hier eingetragen worden.

Die hiesige Handelsgesellschaft in Firma :

E Gustav Guttmann (Gesellschaftsregister Nr. 2306) hat für ihr Han- delsgeshäft dem Paul Sorauer hier Prokura er- theilt und ift dieselbe in unser Prokurenregister unter Nr. 2869 eingetragen worden.

In unser Genossenschaftsregister, woselbst unter Nr. 66 die hiesige Genossenschaft in Firma :

Konsum-Verein der Beamten der Magde-

VREg Mal agrimdter Fan agn- Gent zu

erlin, Eingetragene Genossenschaft, vermerkt steht, ist eingetragen :

Der Uniformverwalter Böttcher und der Expedient Martini find aus dem Vorstande ausgeschieden und an deren Stelle der Güter- expedient Friedrich Adolph Naumann und der Bahnmeister Carl Rudolph Franz Sentinger, Beide in Berlin, als Beisißer in den Vorstand gewählt worden.

Gelöscht ift: Prokurenregister Nr. 2295: die Kollektiv-Prokura des Jsaac Lepehne für die Firma: „Russishe Filzmauufactur Natansou & Hurwihtz,“ Berlin, den 12. August 1874. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

Birnbaum. In das Register, betreffend die Ausschließung oder Einführung der ehelichen Güter- ggne Ga, ist zufolge gestriger Verfügung unter X, % ein d: S B er Kaufmann Hermann Boas zu Schwerin a./W. hat für seine Ehe mit Therese, Aner Schubert, durch Vertrag vom 11. Juli 1874 die Gemeinschaft der Güter und des Erwerbes ausgeschlossen. Birnbaum, 8. August 1874.

Königliches Kreisgericht.