1874 / 191 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 15 Aug 1874 18:00:01 GMT) scan diff

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L 18. mit 1912 Thlr., Thlr. ; im Monat September: 1 am 6. Monat Oftober: 1 am 4. mit 475 Thlr.

1 am 28. mit 12 Thlrx.,

Anspruch genommen haben. Blibschäden zu reguliren gewesen und zwar e-.forderten am 29. Juni 3 BVlibschläge 2988 Thlr., am 12. Juli, wo es bekanntlich an allen Theilen der Provinz gewitterte, 15 Blißschläge 10,284 Thlr. und am 22. Juli ein Blißschlag 607 Thlr. Die 19 Blibschläge bis jeßt haben mithin eine Gesammtsumme von 13,879 Tblr. erfordert.

Das jeßt herausgegebene XXIX. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern enthält die definitiven Ergebnisse der V ieh - Es im Königreih Bayern vom 10. Januar 1873.

ir* entnehmen daraus folgende Angaben:

Die Gesammtzahl * der viehhaltenden Haushaltungen betrug 627,658, von. welhen 524,643 Landwirthschaftsbetrieb, 103,015 dage- gen keinen Landwirthschaftsbetrieb hatten. Nah der Volkszählung von 1871 waren in Bayern überhaupt 1,062,281 Haushaltungen vorhanden, so daß also, wenn man diese mit der Zahl der vieh- haltenden Haushaltungen in Vergleih stellt, auf je 100 der Gesammtzah! 59 Viehhaltungen überhaupt bez. 49 Vichhal- tungen mit Landwirthschaftsbetrieb entfallen. Hiernah wurde Vieh irgend welcher Art, soweit dasselbe überhaupt bei der Zählung vom 10. Januar 1873 berücksichtigt worden ist, bei drei Fünfteln der bayerishen Haushaltungen ermittelt. Die Zahl der Pferde betrug 353,949, d. i. 72 auf 1000 Einwohner und 4,6 auf 1 Qu.-Kilometer. Pferde im Alter von mehr als 3 Jahren sind, abgesehen von den bei bayerischen Truppen, welche zur Zeit der Zäh- lung außechalb des Landes standen, befindliden, im Ganzen 304,262 ermittelt, von denen 260,425 vorzugsweise zu landwirthschaftliher Arbeit, 29,426 vorzugsweise zu gewerblichen oder Verkehrszwecken, 9276 als Militärpferde, 4333 als sonstige Reit- und Wagenpferde und 802 als Zuchthengste dienten. Für die landwirthschaftlichen Arbeiten werden also 85,6 % des Pferdestandes verwendet. Die Gesammtzahl des R ind- viehs betrug 3,066,263 Stück, d. i. 632 Stück auf 1000 Einwohner und 40 Stück auf 1 Qu.-Kilometer. Es befanden sich darunter: Kälber unter # Jahr 265,191 Stück (8,7%), Jungvieh +4 bis 2 Jahre alt 751,662 (24,5%), Zuchtstiere 24,964 (0,8% ), andere Stiere und Ochsen 467,160 (15,2%) und Kühe 1,557,286 (50,8%). Die Gesammtzahl der Schafe einshließlich Lämmer ift angegeben zu 1,342,190 Stück, d. i. auf 1000 Einwohner 277 Stück und auf 1 Qu.-Kilometer 18 Stück; darunter waren: Merino's (feine Wollschafe) 91,825 oder 6,8%, veredelte Fleishshafe 272,618 (20,3%), andere Schafe akler Art 977,747 (72,9%), davon 24,914 Haidshnucken. Der Gesammtstand an SchwWeinen betrug 872,098 Stück, d. i. 180 Stück auf 1000 Einwohner und 11,5 Stück auf 1 Qu.-Kilomeéeter, an Ziegen dagegen 193,881, d. i. 40 Stück auf 1000 Einw. und 2,6 Stück auf 1 Qu.-Kilom. Maulthiere waren 60 und Esel 168 Stück vorhanden. Bringt man den gefamm- ten Viehstand auf Rindvicheinheiten (1 Rindvieh = ?/z Pferd = 1 Maulthier oder. Esel = 10 Schafen = 4 Schweinen = 12 Zie- gen), so beträgt die Zahl derselben für das ganze Königreich 3,947,286, L. 1. 813 auf 1000 Einwohner und 52 auf 1 Qu.-Kilometer. Ver- gleicht man die Resultate der leßten Viehzählung mit denjenigen des Jahres 1854, so ergiebt sih ein Jahreszuwachs: bei den Pferden um 0,05 %, bei dem Rindvieh um 0,2 % (Otsen und Stiere 0,5, Kühe 0,8, Jungvieh uud Kälber 1,2%), bei den Schafen um 0,5 %, bei den Schweinen um 4,1 %, ber den Ziegen um 4,6%.

__— Das „Paris-Journal“ theilt über die Thätigkeit und die Kosten der franzssis{chen Nationalversammlung folgende Zahlen mit: Die leßte Sesfion der Nationalversammlung hat vom 5. November 1873 bis zum 6. August 1874, im Ganzen 274 Tage, ge- dauert. Zieht man davon 40 Sonn- und Fest- und 56 Ferientage ab, fo bleiben noch 175 Sißungstage. Den Sißungen wurden nah dem „Officiel“ im Ganzen 601, täglich durchschnittlich 3 Stunden 28 Minuten, gewidmet. Die politishen Verhandlungen, Zänkercien u. f. w. nahmen 242 Stunden, die Geschäftsdebatten 359 Stunden in Anspruch. Die Nationalversammlung is für 8,650,000 Fr. im Budget eingetragen; folglich kostet die leßte Sißung, zu 274 Tagen berechnet, dem Lande 6,496,428 Fr., was auf jeden Tag 23,709 Fr., und ouf jede der 601 Sißungsftunden 14,399 Fr. 33 Ct. bringt.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Das August - Heft (2. Heft Tv. Bande?) dcr „Deutschen Monatshefte*, Zeitschrift für die gesammten Kuiturinteressen des Deutschen Vaterlandes, herausgegeben im Auftrage der

Die Verloosungs-Aus stellung des Vereins Berliner Künstler.

I],

Gustav Spangenberg hat sich an der Ausstellung mit einem großer Oelgemälde betheiligt, einem Genrebild, das ein Zwiegespräch zwischen einer in der offenen Thür lehnenden Magd und einem s{mucken Landsknecht darstellt, und beide Gestalten in dem drrch des Malers Lutherbilder bekannten Kostüm und in der diesen Bildern eigenen sorgfältig tüchtigen Behandlung zeigt; außerdem find von demselben Künstler aber noch drei Studienblätter hergegeben worden, unter denen namentlich die beiden jugendlihen Köpfe durch Schönheit der Erscheinung wie der Zeihnung den Beschauer ansprechen.

Durch eine noch größere Reihe von Arbeiten* glänzt Anton v. Werner in der Ausstellung, die ihm sowohl die künftlerishe Aus- stattung der Loose wie den Entwurf des außerhalb des Lokals be- feftigten, zum Eintritt einladenden Velariums verdankt, dessen Aus- führung von Dielit- und Ehrentraut herrührt. In der Aus- stellung selber find die beiden ausgeführten Farbenskizzen von der Hand A. .v Werners vorhanden. Die eine derselben zeigt in allegori- schen weiblihen Gestalten die drei bildenden Künste, und vor ihnen stehend, im Narrenkostüm, als Vertreter der Künstlerschaft, eine lustige Person, die mit charakterisher Geberde den Vers erläutert: „Mann mit zugeknöpften Taschen Dir thut Niemand was zu lieb. Hand wird nur von Hand gewaschen ; Wenn Du nehmen willft, so gieb!“ Die andere Tafel stellt zwischen zwei nackten Knaben, von denen der eine das Stundenglas hoh- hält, während der andere mit verbundenen Augen die Loose zieht, die Glücksgöttin selber dar, die ihre reichen Gaben aus- zushütten im Begriffe ist. Das Ganze, durch keen Humor und dur verständlihe Klarheit des Gedankens ausgezeihnet, läßt in Farbe und Zeihnung den bedeutenden Meister niht verkennen. Die Vielseitigkeit desselben offenbaren die übrigen von ihm aus- gestellten Arbeiten: eine meisterhafte Federzeihnung des Künstler- Maskenfestes vom Jahre 1872 mit prächtigen, im Festzuge ein- herschreitenden Gestalten, und zwei kleinere Oelgemälde, deren eines die Vergnügungen einer Landpartie, das andere eine Scene auf Monte Pincio darstellt und ebenso, wie jenes, nicht blos durch carakteristish aufgefaßte Gestalten und wirkungsvolle Farbe, sondern zugleih auch dur die klar und entschieden aus- Res Luftstimmung einen bedeutenden malerischen Werth erw

Dem historishen Genre gehören zwei Gemälde der Aus- ftelung an: Adolf Menzels dur die bekannte \{harf ein- dringende Charakteristik dieses Künstlers hervortretendes, grau in grau gemaltes Bild, welches Heinrih VIIIl. von England im Tanze mit Anna Boleyn auf dem Feste des Kardinals Wolsey zeigt, und Bleibtreu's „General Hartmann mit den Bayern

3 am mit 779 Thlr. ; auf den Monat August: 1 am 5. mit 46 mit 1270 Thlr.; im 1 y i Es find mithin im Jahre 1873 im Ganzen 25 Blißscbläge vorgekommen, die sih auf fünf Mo- nate ve-theilen und eine Schadenersaßsumme von 24,681 Thlr. in Im Jahre 1874 find dagegen erft 19

Redaktion des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlih Preußish-n Staats-Anzeigers (Berlin, SW,, Carl Heymanns V

tistik der evangelischen Kirche in Preußen. Die Gräberwelt Berlins. E. Bratuscheck über die Stellung der Philosophie zu den Fachwissen- schaften. Die Königliche Porzellan-Manufafktur zu Berlin. Die Hauptformen de3 christlichen Kirhenbaues. T. Die Centralisirung der Bekanntmachungen der Fabrifk- und Waarenzeichen. Zur Revi- sion des deutschen Handelsrechts. Chronik des Deutschen Reichs. Monatschronik für April 1874: Desterreih-Ungarn, Frankreih, Ruß- land, Amerika. Literatur.

Mit den uns vorliegenden Lieferungen 9—11 des 2. Bandes wird Gustav Neumanns Werk „Das Deutsche Reich in geo graphischer, statistisher und topographischer Beziehung (Zweite Auflage der „Geographie des Preußischen Staates“ Ber- lin, 1874. Grg. Ferd. Otto Müllers Verlag) nunmehr beendet. Die 9. Lieferung umfaßt die Provinz Schleswig-Holstein, das Her- zogthum Lauenburg, die Hohenzollernschen Lande und das Reichsland Elsaß-Lothringen. In einem Anhang werden einige im Anfang nah den vorläufigen Resultaten der Volkszählung verzeichnete statistische E nach den definitiven Ergebaifsen berichtigt. Die 10. und 11.

ieferung bieten ein höchst forgfältiges alphabetisches Namensregister, welches für die schnelle Orientirung dem ganzen Werke erst seinen Werth verleiht und dasselbe würdig abschließt. i

Der Deutsche Apothekerverein hält seine diesjährige Generalversammlung in den Tagen vom 9. zum 12. September in München ab.

Ein Dekret des Marschall-Präsidenten vom 20. Juli öffnet nunmebr, wenn auch nur in beschränktem Maße, das Archiv des franzôsishen Auswärtigen Amtes den Historikern. Persön- liche Ecmächtigung durch den Minister _ ift erforderlich, aber dritte Ln fönnen bei der Arbeit vêrwendet werden. Dokumente bis erab auf den Frieden von Utrecht dürfen ohne spezielle Genehmigung abgeschrieben werden. Was aus jüngeren Akten ausgezogen wird, muß täglich dem Archivar vorgewiesen werden. Diese Bestimmung gilt für Papiere bis zum Schluß der Regierung Ludwigs RYF. Neueres wird ausnahmsweise und nur unter den vom Minister zu treffenden besonderen Bestimmungen mitgetheilt. Keine Briefsammlung oder Reihe von Aktenstücken darf für Publikation vollständig abge- schrieben werden ohne spezielle Ermächtigung.

Am 13. d. M. fand in Paris die feierliche Jahres- sißung der französischen Akademie zur Vertheilung der Preise statt. Cuvillier-Fleury, Direktor der Akademie, führte den Vorsiß. Patin, beständiger Sekretär der Akademie, erhielt zuerst das Wort, um den Bericht über den Wettstreit von 1874 vorzutragen. Saint René-Taillandier trug Bruchstücke aus dem Lob Bourdaloue's vor, welches den Preis der Beredsamkeit erhielt, und Cuvillier las als- dayn den Bericht über die Tugendpreise. Die Sißung endete mit Verlesung der Namen der Preiégekrönten.

Landwirthschaft.

Eine Molkerei -A uéstellung findel am 11., 12. und 13. Dezember d. J. in Danzig statt. Die Ausstellung wird eine pro- vinzielle und eine internationale Abtheilung haben; die erstere wird die verschiedenen Butter- und Käsesorten, die leßtere Apparate für Milch- prüfung, Hülfsstoffe für die Butter- und Käsebereitung, Geräthe und Maschinen 2c. enthalten.

Die Kartoffelsaaten in England sind dem „Gardeners Magazin“ zufolge in Gefahr, obwohl dieselben nirgends weder der Schwamm noch Ungeziefer angegriffen haben. Die Knollen find vor- zeitig gereift, und im Allgemeinen gesprochen, ist die Ernte spärlich, aber gut. Die Gefahr liegt darin, daß die Kartoffel im Falle reich- lichen Regens in ein zweites Wachsthum gerathen dürfte.

Verkehrs-Anstalten.

Nr. 64 der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisen- bahn-Verwaltungen“ hat folgenden Inhalt: Verein Deutscher CEisenbahn-Verwaltungen: Leutkirch-Isny (Allgäubahn) von der König- lih württembergischen Eisenbahn-Direktion eröffnet. Zur Verein- facung des Bislletwesens, von Dulk. Vereinsgebiet: Saal-Unstrut- Eisenbahn, Abnahme der genannten Bahn Seitens der Eisenbahn- Kommissarien. Bayern, Neue Geseße für Ausdehnung der bayerischen Staats-, Osft- und pfälzishen Bahnen. Württemberg, Hechingen- Balingen. Frankfurter Korrespondenz. Große Berliner Pferde-Eisen- bahn-Aktiengesellshaft, Oranienburger Thor-Moabit eröffnet. Oester-

ausdrucksvolles Leben und durch meisterhafte Komposition aus- gezeihneten Gemälde, das 1872 auf der Berliner Kunstaus- stellung erschien. Von dieser her is auch A. v. Heydens „Ängler“ bekannt, der von einem Abhange herab seine Angel ausgeworfen hat, mit der im Grunde unten die Nymphen des Wassers spielen, eine Komposition von eigenartig poetischer, märchenhafter Stimmung. Gleih ihr durch poetische Auf- fassung ausgezeihnet ist Ambergs „Ophelia,“ eines der bedeutendsten Stücke der Ausstellung. Im Blick und in der Geberde der schönen, {lanken Mädchengestalt, die, ihr Haupt ancehnend, sich üver dem Wasser auf dem Ast des Weidenbaumes wiegt, \piegelt sich das zerrüttete Gemüth in ergreifender Weise wieder, ebenso vermag die dunkle, gedämpfte Stimmung in der Farbe des Bildes wohl den Intentionen der Dichtung zu entsprechen, welcher der Maler seinen Vorwurf entlehnt hat.

Den besprochenen figürlihen Darftelungen gesellt sich in der Ausstellung noch eine Reihe mehr oder minder bedeutender Studienköpfe, unter denen die Arbeiten von G. Becker, Hüb- ner und Plockhorst, besonders auch die beiden weiblihen Köpfe von A. Begas und Schauß hervorzuheben sind. Mit Thierstücken haben fich endlih noch Brendel, Steffeck und Oel an der Ausstellung betheiligt, ebenso auch Paul Meyerheim, der in seinen beiden Aquarellen durh das Ge- bahren der von ihm dargestellten Affen nur das Treiben der Menschen persiflirt, namentlich in der einen Scene, die eine photographische Aufnahme zeigt, mit so frishem und erquicklichem Humor, daß dieses Blatt den besten Arbeiten des bedeutenden Künstlers angereiht werden darf.

__ Unter den übrigen Aquarellen treten noch eine anmuthige Kinderscene von Dieffenbac, eine trefflihe Studienfigur eines jungen Tirolers von Knille, der außerdem noch mehrere inter- essante Zeichnungen beisteuerte, sowie land\schaftlihe Kompositio- nen von Engelhardt, Marschall, Scherfling, Schick und besonders von Ludwig Spangenberg hervor, der in einer ganzen Reihe von Aquarellen und Kreidezeihnungen die verschiedensten Motive darbietet, unter denen in erfter Linie die Landschaft des Isthmos von Korinth zu nennen ist.

Aus der langen Reihe der Oelgemälde, die landschaftliche Vorwürfe behandeln, tritt eine italienishe Landschaft von Wil- berg dur feine Luftstimmung, eine andere von Lutteroth ebenso wie desselben Malers „Landschaft am Chiemsee“ dur effefktvolles Kolorit, eine südlihe Landschaft mit mythologischer Staffage von Hertel dur poetishe Auffassung hervor. Durch das Urmaldbild von Bellermann und die große Mondschein- landschaft von Douzette sind beide Künstler in ihrer Spezialität durhaus würdig vertreten. Ihnen reihen sfich Bilder von Erdmann, Engelhardt, Pflugradt, Hesse, Schnee, Shrödl, Hallazz u. A. als beachtenswerthe Leistungen an. Die Marinemalerei repräsentirt ein umfangtreihes Bild des Monte Solaro von E.-. Körner, das mit breiter und

vor Paris,“ die ausgeführte Farbenskizze zu dem bekannten, dur

erlag, An- haltifchestraße 12), hat folgenden Inhalt: Drei deutsche National-Denk- mäler. Sprichwörtliche Formeln der deutschen Sprache. Zur Sta-

reihisch-ungarische Korrespondenz. Perfonalnahrihten. Ausland: Aargauische Südbahn, Jahresbericht pro 1873. FJtalienishe Süd- bahnen, Geschäftsberiht pro 1873. Technisches : Zeitschrift des öster- reichischen Ingenieur- und Architektenvereins. Juristishes: Schieds- spruch der As württembergishen Eisenbahn-Direktion in einer Streitsahe zwischen der Kaiserin Elisabethbahn und der hessischen Ludwigsbahn. Literatur: Kohns Eisenbahn-Jahrbuch. Eingcgangene Bücher. Eisenbahn-Kalender. Coursblatt. Offizielle und Privat- Anzeigen.

Die Saal-Unstrutbahn if heut dem Betrieb übergeben worden, nachdem die landeêpolizeilihe Prüfung und Abnahme am 7. d. M. erfolgte. Es fursiren auf der ganzen Strecke Straußfurih- Cöôlleda-Buttstädt-Großheringen täglich in beiden Richtungen je drei Züge. Der Betrieb ist der Nordhausen-Erfürter Eisenbahngesellschaft übertragen worden.

Auf der Strecke Nordhausen-Halle der Halle-Casseler Ds ist mit dem Bau des zweiten Geleises nunmehr begonnen worden.

Ein ernstliherEisenbahnunfall wird ausCard iff, Wales, gemeldet. Jn der Station Bargoed kollidirten zwei lange und s{wer- beladene Kohlenzüge, einer von den Eisenwerken in Dowlais kommend, in furchtbarer Weise. Die zwei Lokomotiven] entgleisten und rollten einen 40 Fuß hohen, fteilen Damm hinunter, eine Anzahl der Wag- s mit sich ziehend. Der Lokomotivführer und Heizer des ersten

uges stürzten mit hinab und wurden zerstück-lt aufgefunden. 35 Waggons wurden zertrümmert. Der Schaffner des ersten Zuges ret- tete sih, indem er, die Gefahr wahrnehmend, rasch den Bremsewagen von dem Rest des Zuges loëlöste. Der L-komotivführer und Heizer des zweiten Zuges sprangen rechtzeitig von der Lokomotive und ent- kamen unversehrt.

Aus dem Wolff’schen Telegraphen-B? reau.

Côln, Sonnabend, 15. August, Morgens. Bazaine ift in Begleitung seiner Frau und seines Shwagers gestern Lbend 10 Uhr mit dem von Basel kommenden Schnellzuge hier ein- getroffen und hat im Hotel du Nord übernachtet. Derselbe er- wartet das Eintreffen seiner Kinder von Spaa und wird, wie die „Kölnische Zeitung“ vernimmt, einige Tage hier verweilen.

London, Sonnabend, 15. August, Vormittags. In Notting- ham ift den Wirkern von ihren Arbeitgebern eine Lohnherab- sezung von 25 pCt. in Aussicht gestellt; die Arbeiter weigern sih, darauf einzugehen und is deshalb eine Arbeitseinftellung wahrscheinli.

Cardiff, Freitag, 14. August, Abends. Die Affoziation der gesammten Kohlengrubenbesißzer von Monmouthshire in Süd- wales hielt hier heute ein Meeting ab und be\schloß, den Gruben- arbeitern anzuzeigen, daß vom 1. k. M. ab eine Lohnreduktion von 10 Prozent eintreten werde.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, den 16. Auguft. Opernhaus. (146. Vor- stellung.) Preciosa. Schauspiel mit Gesang und Tanz in 4 Abtheilungen von P. A. Wolf. Musik von C. M. von Weber. Ballet von P. Taglioni. Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.

Schauspielhaus. Keine Vorstellung.

Montag, den 17. August. Opernhaus. (147. Vorstellung.) Oberon, König der Elfen. Romantische Feen-Oper in 3 Ab- theilungen. Musik von C. M. von Weber. Ballet von Hoguet. Rezia: Fr. v. Voggenhuber. Fatime: Frl. Lammert. Huon: Hr. Link, vom Königlichen Theater zu Hannover, als Debut. Scherasmin: Hr. Schmidt. Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.

Schauspielhaus. Keine Vorstellung.

Dienstag, den 18. August. Opernhaus. (148. Vorstellung.) Satanella. Phantastishes Ballet in 3 Akten und 4 Bildern von P. Taglioni. Musik von Pugni und Hertel. Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise.

Schauspielhaus. (150. Vorstellung.) Der Störenfried. S in 4 Aufzügen von R. Benedix. Anfang 7 Uhr. Mittel-

reise.

E und zu den besten Stücken der Ausstellung zählen arf.

Zum Schluß if endlih eine Reihe von Arbeiten der repro- duzirenden Künste zu erwähnen, unter welchen die Stiche von Mandel, Lüderiß, Habelmann und Voigt, eine für den Stich gefertigte meisterhafte Kreidezeihnung von Eilers und eine Kollektion von Holzschnittillustrationen Ludwig Burgers den ersten Rang einnehmen.

Halle, 10. August. Jn der leßten Monatsversammlung - des Sächsisch - Thüringishen Geschichts- und Alterthums- vereins in diesem Sommer wurde zunächst eine längere Diskussion an das Buch Obermüllers über die Urbevölkerung Europas anzeknüpft. Der Vorfißende, Prof. Dümmler, gab dann nach geschäftlichen Mit- theilungen zwei literari\che Referate; das erste betraf cin durch O. R. Dr. Stadelmann mitgetheiltes Buch aus der Feder d-s Urgroßvaters des (fürzlich verstorbenen) Prof. Anshüß, nämli des Gewehrfabri- fanten in Suhl und der Königlichen Bitischen historischen Ge- sellschaft Fkorrespondirenden Mitgliedes Anshüß „Geschichte der Stadt“ Suhl aus dem _ Jahre 1796. Die interessante Schrift führt die Existenz der Stadt Suhl urkundlich bis zum Anfange des 13. Jahrhunderts zurück und behandelt namentlich die Geschichte der dortigen Waffenfabriken, deren erste Jnnung durch die Henne- berger Grafen 1563 bestätigt wurde und deren Pte lange einen Weltruf hatten und bis nach Spanien, der Türkei und Osteuropa verführt wurden. Die analoge Industrie in Wasungen ging seit dem 30jährigen Kriege in Messershmiedearbeiten über. Suhl ist im leßtt- genannten Kriege, namentlich im Oftober 1634, died die Kroaten des Grafen von Jsola verwüstet, seit 1639 jedoch unter eine Salya Guardia des Kaisers Ferdinand III. gestellt, nachher aber wiederholt dur furchtbare Feuersbrünste, besonders am 1. Mai 1753 und am 8. Juli 1781, heimgesuht worden. Das zweite Referat galt dem Buche von Dr. Müldener über Giebichenstein, Wittekind und Cröllwiß, aus welchem viele interessante Einzelheiten mit- getheilt wurden. Hierauf folgte ein größeres Referat des Prof. Herzberg über die in Deutschland bis jeßt ziemli vereinzelt dastehende, durh ihre Schilderung der leßten 10 Jahre der Wirkungen des 30 jährigen Krieges auf die Erfurter Landschaft und der Unterwerfung Erfurts unter Mainz höchst werthvolle Chronik des Dorfes Dachwig bei Erfurt aus dem 17. Jahrhundert, welche der Pfarrer Johann Daniel Ludewig 1639—1669 verfaßt, und. welche neuerdings Dr. W. Schum mit einer historischen Einleitung kritish gesihtet herausgegeben hat. Zum Schluß gab Diakonus e eine Reihe antiquarischer Mittheilungen, namentlih auf die Marienkirhe und das alte Pfänner- haus in Halle Bezug nehmend.

Redaktion und Rendantur: Schwie gez.

Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner.

Fünf Beilagen

kühner Behandlung eine vorzüglihe Licht- und Luftstimmung

(einschließliG Börsen- und Handelsregister - Beilage Nr. 1486).

Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Anzeiger.

187M.

Berlin, Sonnabend, den 15. August G : F Deffentlicher Anzeige. [zzuwaernt wann]

Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a.S.,

Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß- burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich nnd deren Agenten,

2 191,

# K Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten-Expedition L

des Deutshen Reichs-Anzeigers aus Aöniglich 2. Preußischen Staats-Anzeigers :

5. SnduftrielleŒStablifiements. Fabriken u. Ærz#thandel. 8. Verschiedene Bekanntuachungen.

7, Literarische Uraztigtn

ß Familien-Nachrichten.

Stebriefe und Untersubung8-SaDen. Subhaftationen, Aufgebote, VEsrsadungen u. dergL.

. Verkäufe, Vervahtungen, Submisfionen 2c.

Berlin, 8. W. Wilhelm-Straße Nr. 32,

z 4. Verloosung, Amortisation, Zin3zahlung 1. #. w.

SteXbriefe und Untersuchungs - Sachen-

Steckbrief. Gegen den unten näher bezeichneten Maler Carl Heinrich Knuacpel, geboren am 13. September 1849 zu Trier, ist in den Akten K. 26. 74 I. die gerihtlihe Haft wegen {weren Diebstahls nach mehrmaliger Diebstahls - Vorbe- strafung aus §8. 243? und 244 des Strafgeseßbuchs beschossen worden. Die Verhaftung hat niht aus- geführt werden können, weil er aus der Charité hier- jelbst entwichen ist. Es wird ersucht, auf den 2c. Knaepel zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegen- ständen und Geldern mittelst Transports an die König- lihe Stadtvoigtei - Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 4. August 1874. Königliches Stadt- geriht, Abtheilung für Untersuchungssachen. De- putation T. für Schwurgerichtsfachen. Signalement. Vor- und Zuname: Carl Heinrih Theodor Knaepel. Alter: 24 Jahre, Geburtsort: Trier, Religion: evangelisch, Größe: 158 Centimeter, Statur: mittel, Haare: dunkelblond, Stirn: ho, breit, Augen: braun, Augenbrauen: braun, Nase: kurz, gerade, dick, Kinn: oval, Mund: klein, Zähne: vollständig. Bart: feht, Gesichtsfarbe: gesund, Gesichtsbildung : die obere Hälfte überwiegend entwickelt. Sprache: deutsch. Besondere Kennzeichen: Auf der Brust rechts unten eine zolllange, weiße, punktirte, ober- flählihe Narbe. Unterhalb des linken Schlüfsfel- beins eine drei Zoll lange, shmale Quernarbe. Auf dem rechten Schienbein eine oberflächliche weiße Narbe. Am rechten äußeren Augenwinkel eine bohnen- große Narbe.

Der unterm 17. Dezember 1873 hinter den We- bergesellen Carl Reinhardt aus Linum erlassene Steckbrief ist erledigt. Fehrbellin, den 12. August 1874. Königliche- Kreisgerichts-Kommission.

Steckbrief gegen die Metgerburschen Iulius Ernst Reeß von Sophienhaus bei Stettin bezw. Neu-Tornow und Anton Friedrich Heinicke von Schlotau, Sachsen (Beide in den 20ern, mittelgroß, blond) wegen hier am 22. Juni d. I. verübten Diebstahls eines Portemonnaies von rothem Leder mit 5 Fl. und einem Koffershlüssel, grauer Joppe mit s{warzem Sammetkragen, dunkfelblauer Weste, schwarzweißgestreifter Hose und einer silbernen Spin- deluhr mit Messingkette und Uhrschlüssel: Hanau, am 13. August 1874. Der Untersuchungsrichter.

Es sind am 29. April cr. dem Schuhma chermeifter Reinhold Warthold zu Bochum 2 Paar Stiefeletten, ein Paar Vorschuhe, 2 Paar Stoffstiefel, 2 Paar Plüschpantoffeln gestohlen worden. Verdächtig des Di-bstahls is der Wilhelm Thiel aus Pestlin, Kreis Stuhm. Deiselbe is etwa 17 Meter groß, Fleiner Statur, hat dunkelblonde Haare, graue Augen und ist ca. 16 Jahre alt. Jch ersuche die Polizei- behörden, auf denselben zu achten, im Betretungs- falle nach den entwendeten Sachen bei ihm zu re- cherhiren und ihn verantwortlich zu vernehmen, au im Falle der Vorfindung der Sachen oder des Ge- \ständnisses ihn zu verhaften und ihn dem nächsten Staatsanwalte oder mir vorzuführen. Bochum, 10, August 1874. Königliche Staatsanwaltschaft.

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[2537] Oeffentlihe Vorladung.

Der Ziegeleibesißer H. O. Doering zu Oels hat gegen den Bauunternehmer Hermann Banash, zuleßt zu Jarotshin, Kreis Pleschen, wohnhaft ge- wesen, aus dem von dem 2c. Banasch acceptirten, von Rudolf Dorl de dato Berlin, den 9. November 1873, über 150 Thlr. Pr. Crt. auf ihn gezogenen, 2 Monat nach dato fällig gewesenen, durch Giro auf den 2c. Döring ütergegangenen Prima-Wehsel, auf Zahlung von 155 Thir. 29 Sgr. nebst 6 pCt. Zinsen von 150 Thlr. seit 9. Januar 1874 und 15 Sgr. Provifion die Wechselklage erhoben. i

Die Klage ist eingeleitet, und da der jeßige Aufenthalt des 2c. Banash unbekannt ift, fo wird dieser hierdurch öffentlich aufgefordert, in dem ur Klagebeantwortung und weiteren mündlichen b anbitinn der Sache auf

den 9. Oftober 1874, Vormittags 11 Uhr, vor der unterzeichneten Gerichtsdeputation im Stadt- Gerichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer- Nr. 67, anstehenden Termine pünktlih zu erscheinen, die Klage zu beantworten, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen und Urkunden im Orginal einzureichen, indem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücsiht genommen werden kann.

Erscheint der Beklagte zur bestimmten Stunde j

nit, so werden die in der Klage angeführten That- jachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers in contumaciam für zugestanden und anerkannt erachtet, und was den Rechten nah daraus folgt, wird 1m Erkenntniß gegen den Beklagten ausgesprochen

werden. Berlin, den 15. Juni 1874.

Königliches Stadtgericht. Abiheilung für Civilsachen. Prozeß-Deputation 1.

[2782] Oeffentlihe Vorladung.

Die Handlung L. Rumler zu Breslau, Schuh-

brüde 36, vertreten durch den Justizrath Friedens- burg zu Breslau, hat gegen den Königlichen Premter-

Frau Herbst wohnhaft, eine Klage wegen 129 Thlr.

[2417]

von öffentlichen Papieren.

9. Central-Hanadel3-Kegiiter (eins{l. Konkurse).

sowie alle übrigen größeren Aunoncen-Bureaus.

Erscheint in separater Beilage.

E Tos, 6 Pf. beim unterzeichneten Gerichte an- gestellt. Die Klage ist eingeleitet, und da der jeßige Aufenthalt des Verklagten unbekannt ift, so wird dieser hierdurch ösoffentlih aufgefordert, in dem zur Klagebeantwortung und weitern mündlichen Verhand- lung der Sache auf den 18, September 1874, Vormittags 113 Uhr, vor der unterzeihneten Gerihts-Deputation im Stadt- gerichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 56, anstehenden Termin pünktlich zu erscheinen, die Klage zu beantworten, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen, und Urkunden im Original einzureichen, in- dem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksicht genommen werden kann. Erscheint der Beklagte zur bestimmten Stunde nicht, so werden die in der Klage angeführten “That- sachen und Urkunden auf den Antrag des Klägers in contumaciam für zugestanden und anerkannt eracktet, und was den Rechten na daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Beklagten ausgesprochen werden. Berliu, den 23. Juni 1874.

Königliches Stadtgericht.

Abtheilung für Civilsachen. Prozeß-Deputation V.

Aufgebot cines Wechsels. Ein dem wesfentlichen Inhalt nach dahin lautender Mechsel :

Berlin, den 1. Februar 1874.

Drei Monat nach Dato zahlen Sie für diesen Prima-Wechsel an die Ordre von mir selbst die Summe von 1498 Thlr. 9 Sgr. 6 Pf. (Eintausend vierhundert acht und neunzig Thaler neun Silbergroschen sechs Pfennige) Pr. Crt. den Werth empfangen, und stellen es auf Rechnung laut Bericht.

Herrn C. W. Schütze Charles Duyinage. in Brandenburg a./H, mit den Giros an y Luigi Turri (6. Februar 1874), Banca per industria e commercio zu Verona (17. Februar 1874),

_\o wie Carl Coppel & Co. (eodem), ist nah Anzeige des leßten Jndossgtors im Comptoir in der Zeit von 19. bis 28. Februar 1874 abhan- den gekommen, und ist deshalb auf Amortisation des Wechsels angetragen.

Der unbekannte Inhaber des Leßteren wird auf- gefordert, den bezeichneten Wechsel binnen S8 Mo- naten nach eingetretener Fälligkeit, jedoch spätestens mit Ablauf des 31. Dezember 1874 dem unter- zeichneten Gericht vorzulegen, widrigenfalls der Wechsel für kraftlos erklärt werden wird.

Brandenburg, dzn 11. Juni 1874.

Königliches Kreisgericht. L. Abtheilung.

E Subhastations-Patent als Vorladung. (81561 Nothwendiger Verkauf.

Das im Großherzogthum Posen im Wreschener Kreise belegene, im Grundbuche von Sokolnik Band 6

Blatt S auf den Namen des Gutsbesißers Paul

Angenommen Schütze.

C M

Herrmann Nehring eingetragene Gut Sokolnik, welches mit einem Flächeninhalte von 461 Hektaren 63 Aren 70 Quadratmeter der Grundsteuer unter- liegt und mit einem Grundsteuer-Reinertrage von 1127,c4 Thlr. und zur Gebäudesteuer mit einem Nutzungswerthe von 499 Thlr. veranlagt ist, jolï im Wege der nothwendigen Subhastation am 29. Oktober d. I., Bormittags um 10 Uhr, im Fol des unterzeichneten Gerichts versteigert werden. Der Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags wird in dem auf den 30. Oktober d. I., Bormittags um 9 Uhr, im Geschäftslokale des unterzeichneten Gerichts an- beraumten Termine öffentlich verkündet werden. Wreschen, 14. Juli 1874, Königliches Kreisgericht. I. Der Subhastationsrichter.

Subhastations-Patent als Borladunug.

(3157) Nothwendiger Verkauf. Das in der Ortschaft Sokolnik unter Nx. 48

belegene, im Grundbuche von Sokolnik Band 19

52 Blatt S ff. auf den Namen des Gutsbefißers Paul Nehring eingetragene bäuerliche Grundstü, welches mit einem Flächeninhalte von 140 Hektaren ! 95 Aren 90 Quadratmeter der Grundsteuer unter- liegt und mit einem Grundsteuer-Reinértrage von 431,88 Thlr. und zur Gebäudesteuer mit einem Nußzungswerthe von 49 Thlr. veranlagt ist, soll im Wege der nothwendigen Subhastation am 29. Oktober d. I., Vormittags um 19 Uhr, : im R des unterzeichneten Gerichts versteigert werden. Der Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags wird in dem auf den 30. Oktober d. I, Bormittags um 9 Uhr

beraumten Termine osffentlich verkündet werden. Wreschen, den 14. Juli 1874.

27 belegene, im Grundbuche vo.: Sokolnif Band 15, Blatt 321 auf den Namen des Gutsbesißers Paul

Herrmann Nehring eingetragene Gut Wybra-

nictw9 genannt, welches mit einem Flächeninhalte von 103 Hektaren 25 Aren 30 Quadratmeter der

Reinertrage von 334,70 Thlrn., zur Gebäudesteuer

im Geschäftslokale des unterzeichneten Gerichts an-

_ Subhastations-Pateut als Borladung. 83158] Nothwendiger Verkauf.

Das in der Ortschaft Sokolnik unter Nr. 26 und

Grundsteuer unterliegt und mit einem Grundsteuer-

aber nicht veranlagt ist, soll im Wege der uothwenu- digen Subhastation am 29. Oktober d. I., Vormittags um 10 Uhr, im Lokale des unterzeichneten Gerichts versteigert werden, Í 1 Der Beschluß über die Ertheilung des Zuschlags wird in dem auf den 30. Oftober d. I., Bormittags um 9 Uhr, im Geschäftslokale des unterzeichneten Gerichts an- i beraumten Termine öôffentlih verkündet werden. Wrescheu, den 14, Juli 1874.

Königliches Kreisgericht. T.

Der Subhastations-Richter.

[3976] Proclama.

Sn dem am 4. März 1874 publizirten Testa- mente resp. Codicille des Rentiers Carl Eduard S Krüger und seiner Ehefrau Clotilde ugenie geborene Schmidt sind die Kinder des ver-

storbenen Georg Krüger, srüher Besißer des Ritter- guts Piterwiß und feiner verstorbenen Ehefrau Auguste geborene Siemssen, zu denen Georg Krüger gehört, zu substiluirten Miterben eingeseßt. i Dies wird zur Kenntnißnahme für denselben hier- durch bekannt gemacht. E Berlin, den 7. August 1874.

Königliches Stadtgericht.

Abtheilung für Civilsachen.

[3580] Proclama. In dem am 15. Juni 1874 publizirten Testa- mente des Kassendieners Iohann Carl Gottlieb Gieshe und seiner Ehe;cau Friederike Henriette Charlotte, geb. Ele, ist der Kaufmann Louis Giesche zum Miteroen eingeseßt. ; h

Dies wird zur Kenninißnahme für denselben hier- durch bekannt gemacht.

Berlin, den 7. August 1874.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

Loe) Proclama.

In dem am 20. Februar 1874 publizirten Testa- mente des Portier Iohann Gottlieb Gosse und seiner Ehefrau Fciederike Sophie geborne Wolff ist der Koh Ferdinand Wernick zum Miterben ein-

eseßt. : i E Dies wird zur Kenntnißnahme für denselben hier- durch bekannt gemacht.

Berlin, den 12. August 1874.

Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Civilsachen.

3566]

; Elfershausen. Nachdem die Ehefrau des Wirths Iustus Ackermann, Anna Martha, geb. Ploch, zu Elfershausen, klagend dahier vorgestellt, daß ihr Ehemann am 13. März 1870 sich von Haus, in der Absicht, sie und seine Kinder zu verlassen, heimlich entfernt habe und seitdem verschollen sei, und deshalb gebeten hat, ihre Ehe mit dem Verklagten dem Bande nach zu trennen, den Verklagten für den schuldigen Theil zu erklären und zum Eujaße der Prozeßkosten zu verurtheilen, so wird, nach über die klagerishen Behauptungen eingezogenen Bericht, der Verklagte, Justus Ackermann aus Elfershausen, hierdurch aufgefordert, sid entweder selbst oder dur einen speziell bevollmächtigten Vertreter im Termin Montag, den 16. November d. I.,, Morgens 11 Uhr Kontumazirzeit, auf die Klage bei Mei- dung der Ausschließung mit Einwendungen zu erklä- ren, wobei demse:ben zugleich zur Nachricht dient, daß alle ferner in dieser Sache ergehenden Verfü- gungen und Erkenninisse statt Behändigung an ihn nur am Gerichtsbrett werden angeschlagen werden.

Rotenburg, am 31. Juli 1874.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung I. Gleim. [3563] Zweite Bekanntmathung. Es werden : 1) der am 20. Juni 1804 zu Mölln geborene Carl Friedrich August Fockde, Sohn des weiland Pastors Foe zu St: Georgsberg, 2) der i am 26. Mai 1799 in Beimoor geborene Christoph Hasse, Sohn des weiland Vollhuf- ners Johann Friedrih Hasse in Waltersdorf, welche verschollen sind, event. deren Erben, soweit fie hier unbekannt sind, hierdurch aufgefordert, fi bin- nen 12 Wochen na der leßten Bekanntmachung,

ad 1, beim Amtsgerihte Raßeburg,

ad 2. beim Amtsgerichte Mölln l zu melden, widrigenfalls erstere für todt erklärt und die für fie verwalteten geringfügigen Vermögensmassen den legitimirten Erben ausgekehrt werden jollen.

Ratzeburg, den 12. August 1874.

Lieutenant im 1. Oberschlesishen Infanterie-Regiment Nr. 22 Witt, zulegt in Berlin Mittelstraße 5 bei

Königliches Kreisgericht T. Der Subhastationsrichter.

[3567] Bekauntmachung.

Den etwaigen Gläubigern des am 5. Juni d. F. hier verstorbenen Kaufmanns Gottlieb Traugott Kerger mache ib die bevorstehende Theilung des Naglasses desselben . hierdurch mit der Aufforderung bekannt, ihre Ansprüche ev. baldigst bei mir anzu- melden und nachzuweisen. Die als richtig aner- kannten oder nachgewiesenen Nachlaßschulden bezahle ih sofort und nehme Bezug auf §. 137 Theil L Titel 17 Allgemeines Landrecht. Cto. 3635 8. IV.) Liegniß, den 12. August 1874.

: Reinhold Schurzmanun, als Vollftrecker des Kaufmann Gottlieb Traugott Kergerschen Testaments.

Bekanntmachung. Die in den hohenzellernschen Landen bei der Königlichen Regierung zu Sigma- ringen {webenden und in deren Auftrag von Unter- zeichnetem bearbeiteten Reallastenablösungen: T. Im OberamtsbezirkSigmaringen: 1)Dieters- hofen-Rengetsweiler, Ablösung der von Hof- und Ackergrundstücksbesißern zu Dietershof-n und Rengetsweiler an die Meßnerei zu Dietershofen zu entrichtenden Naturalabgaben. Il. Im Oberamts- bezirk Gammertingen: 1) Gammertingen, Ablösung der Seitens der Gemeinde Gammerringen aus dem dortigen Gemeindewalde an die Pfarrei daselbst zu entrichtenden Holzpräfstation; 2) Jnne- ringen, Ablösung der Seitens der Gemeinde Inne- ringen aus dem dortigen Gemeindewalde an die Pfarrei und Kaplanei daselbst zu gewährenden Holz- fompetenz; 3) Straßberg, Ablösung der Seitens der Gemeinde Kaiseringen aus dem dortigen Ge- meindewalde an die Pfarrei zu Straßberg und Seitens des Fürstenhauses Hohenzollern aus seinen Waldungen der Gemarkung Straßberg an die Schloßkaplanei daselbst zu entrichtenden Holz- fompetcnzen; 4) Storzingen, Ablösung der Seitens der Gemeinde Storzingen aus ihren Gemeindewaldungen an die Pfarrei dafelbst zu ent- richtenden Hol-präftation; 5) Frohnstetten, Ab- [lôfung der Seitens der Gemeinde Frohnsteiten aus dem dortigen Gemeindewalde an die dortige Pfarrei zu entrichtenden Holzprästation; 6) Salmen- dingen, Ablösung der Seitens der Grundbesißer zu Salmendingen an die dortige Meßuerei zu ent- richtenden Naturalabgaben. III. Oberamtsbezirf Hechingen: Owingen, Ablösung der Seitens der Heiligenpflege zu Owingen aus ihren Wal- dungen an die dortige Pfarrei und Meknerei zu ent- richtenden Holzprä)zationen, werden hierdurch zur Ermittelung unbekannt gebliebener Theilnehmer und Feststellung der Legitimation der bis jeßt zugezogenen und nicht -anderweit bereits legitimirten Interessenten auf Grund des §. 21 des Geseßes vom £. Mai 1860, sowie der §8. 11 ff. des Ausführungêgeseßzes vom 7. Juni 1821, der §8. 25 ff. der Verordnung vom 30. Juni 1834 und des §. 109 des Ge!eßes vom 2. März 1850 öffentlih bekannt gemacht und alle Diejenigen, welche bei diejen Auseinander- setungen ein Interesse zu haben vermeinen, bisher aber dabei niht zugezogen find, aufgefordert, sich innerhalb fechs Wochen und spätestens in dem, in meinem Geschäftszimmer im Königlichen Regierungs- Gebäude hierselbst am 5.- Oftober cr., Bor- mittags 10 Uhr, anstehenden Termine zu melden, und ihre Ansprücte geltend zu machen, widrigenfalls sie die Auseinanderseßzung gegen sih gelten lassen müssen und mit keinen Einwendungen dagegen weiter gehört werden können. e. d Sigmaringen, den 10. Juli 1874. Der Regierungs-Rath. Lenßte.

Verkáufe, Verpachtungen, Submissionen 2c

(35811 Domänen-Verpachtung.

Das Domänen-Borwerk Magrienrode bei dem

Eisenbalhn-Stationsorte Borken, im Kreise Homberg belegen, mit einem Areal von 232,87? Hektaren wird zu Petri (22. Februar) 1875 pachtfreï und soll von da ab auf 18 Jahre bis Johannis 1893 anderweit verpachtet werden, wozu öffentliher Termin auf Montag, den 5. Oktober d. I., früh 10*Vhr, in ‘unserm Sißungszimmer vor dem Regierungs- Rath von Bock-Wülfingen änberaumt wird. Das Pachtgelder-Minimum ist auf 27C9 Thlr. festgeseßt, das zur Pachtübernahme erforderliche diéponibele Vermögen auf 25,0C0 Thlr. Die Pachtbewerber haben über dessen Besiß und über ihre persönliche Qualifikation sich dur glaubhafte Zeugnisse spätestens im Termine auszuweisen. Die Pachtbedingungen liegen im Domänen-Sekretariat der unterzeichneten Regierung sowie au beim jeßigen Pächter, Herrn Biermann zu Marienrode zur Einsicht offen. Caffel, den 8. August 1874. z Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, T und Forsten. v. Koch.

Beim 6. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 95 soll eine Partie ausrangirter Bekleidungsftücke, als: 749 Müsten, 611 Waffenröcke, 239 Tuchhofen, 1350 Halsbinden, 1116 Drelljacken, 1039 Drellhosen, 1295 Ünterhosen, sowie diverse Lederabfälle und Lederzeug- ftücken am 23. Septembver cr., Vormittags 10 Uhr, in hiesiger Kaserne öffentli meistbietend verkaust werden. Die qu. Gegenstände können {on ies in Ansicht genommen werden. Gotha, den 12. Augu

Königliches Herzogliches Kreisgericht. En ed Uen.

1874. v. Klaß, Oberst und Regiments-Commandeur.