1936 / 239 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 13 Oct 1936 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 239 vom 13, Oktober 1936. S. 2

Dein

Postbriefkästen steht Deutschland nah den Vereinigten Staaten (300 000) an zweiter Stelle. Für je 400 Einwohner steht in Deutschland ein Briefkasten zur Versügung. Den gleihen Plaß hat Deutshland auch bezüglich der Zahl der Sprechstellen (3,1 Millionen). Allerdings is sie in den Vereinigten Staaten mit fast 17 Millionen um ein Vielfaches höher. Auf 7 Ein- wohner entfällt dort eine Sprechstelle, bei uns erst auf 21.

Ein völlig anderes Bild ergibt sih bei Betrachtung des Ver- kehrsumfanges. Hinsichtlch der Briese und ähnlichen Post- sendungen hält England mit 7,2 Milliarden im Fahr die Spiße. Jm Durchschnitt entfallen auf jeden Engländer im Fahr mehr als 150 Postsendungen, auf den Franzosen 140, auf den Deutschen dagegen nur 85. Jm Verhältnis zur Bevölkerungszahl ist jedo der Briefverkehr zweifellos am Ei in der Schweiz, denn auf jeden Einwohner der Schweiz entfalléèn sogar 180 Briefe im Jahresdurchschnitt. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß in Ftalien die meisten Wertbriefe befördert werden, nämlich mehr als 13 Millionen im Fahr. An zweiter Stelle folgt Frankreich erst mit 8,8 Millionen. Mit Postanweisungen steht Frankreich absolut an der Spiße. Nachnahmesendungen gibt es in nennens- wertem Umfang nur in Deutschland mit 104 Millionen Stü. Dann folgen die Vereinigten Staaten mit 30 und die Schweiz mit 17 Millionen. Hinsichtlich der HZeitungsnummern steht Deutschland mit 1,4 Milliarden Stück nah der Sowjet-Union (fast 5 Millionen) an zweiter Stelle. Amerikas ahlen sind hier nicht bekannt. Den ersten Play hält Deutschland im Postscheck- verkehr Frankreich und die Tschechoslowakei folgen, aber in Deutschland ist der Postsheckverkehr rund siebenmal stärker als in diesen Ländern. Die meisten Telegramme werden in der Sowjet-Union und in Japan befördert (78 bzw. 75 Millionen). «3m Gegensaß zu dem in Deutschland am besten ausgebauten Telegraphennez steht es bei den Telegrammen erst an scchster Stelle (21,8 Millionen). Vorher liegen noch England, Frank- reih und Ftalien. Auch hier fehlt Amerika. Hinsichtlih des Fernsprechverkehrs steht Amerika mit 23 Milliarden Orts- gesprähen bei weitem an der Spiße. Dann folgen Fapan mit 4,4 Milliarden, Deutshland mit 2 Milliarden. Während der Amerikaner fast 200 mal im Fahre telephoniert, tut es der Deutsche nux 30 mal. Jn Europa dürfte am meisten in Schweden telephoniert werden, nämlich durhshnittlich 140 mal von jedem Einwohner. Hinsichilich der Ferngespräche steht Deutschland mit fast 1 Milliarde allerdings an dex Spiye, im

Handelsteil.

Des Führers Wirtschaftspolitik.

Vortrag des Leiters der Kommission fir Wirtschaftspolitik der .NSDAP. Bernhard Köhler.

Zur Eröffnung der von den DAF.-Gauwaltungen Essen, Düsseldorf, Westfalen-Nord und Westfalen-Süd veranstalteten Außenhandelsschulungswoche hielt vor rund 120 Kaufleuten aus dem Groß- und Außenhandel des rheinish-westfälischen Fndustrie- gebietes der Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP., Bernhard Köhler, einen Vortrag über „Des Führers Wirtschaftspolitik“, Der Redner ging davon aus, daß der Kampf, der sih fortwährend unter der Decke abspielt, ein geistiger Kampf sei um die Erkenntnis, eine Klärung der Aufgaben der Wirtschafts- und Sozialpolitik herbeizuführen. Wenn wir die jüdischen Schliche aufdecken, dann sei. dieser oder jener Volksgenosse gerne geneigt, uns als von einer „jüdishen Manie“ befallen zu erklären. Die wechselnden Parolen aber, etwa daß wir ohne ausländishes Ka- pital doch nicht zurechtkämen und daß eben doch alles von der Weltkonjunktur abhänge, werden ja doch nur in die Welt geseßt, damit das Volk nichts hat, woran es sih halten kann. . Also muß doch jemand da sein, der ein Jnteresse daran hat; denn ein Natur- geseß sei es ja nicht, daß das Volk nicht an seine eigene Kraft glaube. Wir spotten, wenn unzivilisierte Völker an Göven glau- ben, aber auch ‘die Europäer huldigen dem Aberglauben, wenn sie dem Glauben an Systeme verfallen, wie sih das beispielsweise jeßt wieder bei den Erörterungen über Währungssysteme gezeigt habe. Wo sei da der Unterschied? Soviel stehe jedenfalls fest, daß die Aufspaltung des Volksbewußtseins eine typishe Methode des Judentums sei.

Auf politishem Gebiet und auch sonst haben wix längst einen einheitlihen Volkswillen., Warum nicht auch auf wirtschaftlihem Gebiet? Wenn der Betriebsführer pflihtgemäß wirtschaftlih denke und rechne und der Arbeiter ebenso pflichtgemäß darauf bedacht sei, seine Familie voranzubringen, dann bestehe zwischen ihnen kein natürlicher Gegensagß, es sei denn, daß wir uns damit abfinden wollen, daß ein Teil Wirtschaft treiben darf und der andere nicht. Die nationalsozialistishe Revolution sei aber nicht gekommen, um mit Gefühlsmomenten zu operieren oder mit ge- legentlihem Freibier die Arbeiter bei guter Laune zu erhalten, sondern zur Herbeiführung einer sittlichen, d. h. der sozialistischen Wirtschaft. Fede Rechnung, die nicht sozialklistisch sei, sei falsch. Schon 1931 habe der Nationalsozialismus erklärt, daß arbeiten billiger sei als nicht zu arbeiten, ein Sat, der heute nicht mehr bewiesen zu werden brauche. Die anderen aber rehneten sich aus, daß man 500 Mark an jedem sparen würde, der nicht arbeite. Der Nationalsozialismus erkläre aber auch, daß es unsittlih sei, je- mandem, der arbeiten will, die Arbeit zu verweigern, und es Habe sih inzwischen nicht minder gezeigt, daß es keinen Unterschied zwischen der sittlihen und der wirtschaftlichen Forderung gebe. Vor der , Machtübernahme glaubte man wirtschaften zu können, ohne zu arbeiten. Darin liege der Fehler und dex grundsäßliche Frrtum, der schon 1924 und nicht erst 1930 begonnen wurde; denn schon 1929 hatten wir 2,5 Millionen Arbeitslose, dabei waren die Unternehmungen vermeintlich wirtschaftlich erfolgreih. Man nahm eben nur statistish von der Millionenarbeitslosenziffer Kenntnis, ohne sih weitere Sorge darum zu machen. Später, als die Zerrüttung gar niht mehr zu übersehen war, gab man sih dem Aberglauben hin, daß der Krise nur mit ausländishem Ka-

pital begegnet werden könnte, daß die Arbeit nux wieder in Gang gebraht werden könnte mit Kapital, das wir aber niht mehr besaßen, weil wir ja durch die Arbeitslosigkeit und ihre Duldung unser Vermögen aufgezehrt hatten. Niemand habe sih jedoch klar gemacht, daß, wenn ih bei Arbeitslosigkeit im eigenen Lande noch Kapital (das ja nur vorgeleistete Arbeit ist) von außen herein-

Verhältnis zur Bevölkerungszahl wird es jedoch von kleineren

Ländern, wie die Schweiz und ( ( r ) Da der Schweiz beispielsweise führt jeder Bürger im Fahre 70

und Rolf e p zeigen Einzeltänze, at „Baueris Un

hervortreten. Ch kalishe Leitung Herbert Trantotw.

veranstaltet auch in diesem Fahre eine Ausstellung „Kopien na Werken alter Meister“.

Schweden, erheblih übertroffen.

erngespräche.

Kunft und Wissenschaft.

Spielplan dèr Berliner Staatstheater Mittwoch, den 14. Oktober 1936.

Staatsoper: Zum 500. Male! Der fliegende Hollän- der. eginn: 20 Uhr. Divigent: Schüler.

Schauspielhaus: Die Orestie. Beginn: 19!4 Uhr. Staatstheater Kleines Haus: Das Konzert. Beginn 20 Uhr.

Bei der Vormittagsveranstaltung der Staatsoper zugunsten

der Künstler-Altershilfe am Sonntag, den 18. Oktober, vor- mittags 0 Uhr, bei der Margarete Klose, Heinrih Schlusnus

und Marcell Wittrisch Sen werden, bringt die Lang ppe eine „Tanzsuite“ nach Händel, ferner einen „Walzer im klassischen Stil“ von Chopin, eine „Spaniola“ von W. Egk und den „Kaiser- walzer“ zur Musik von Foh. Strauß. Golly Kasper, Erika Lindner, Jlse Meudtner, Friedl. Romanowski, Gustaf Blank während abschließend in

en Tanzszenen“ Manon Ehrfur, Erika Lindner Richard Larkens wiedèr im Rahmen der ganzen tue Choreographishe Leitung Lizzie Maudrik. Mulji-

Ausstellung „Kopien nach Werken alter Meister“. j Die Ausstellungsleitung Berlin e. V., NW 40, Königsplay 4

Die Eröffnung findet am Sonnabend, dem 17, Oktober, mittags 12 Uhr, im Rathaus Schönte- berg, Rudolph-Wilde-Plaß, statt. Die kopierenden Künstler sind auch auf dieser Ausstellung mit hervorragenden Werken der Malerei und Bildhauerei vertreten.

Die E vom 17, Oktober bis 22. November

täglih von 10—17 Uhr, Eintritt —/25 RM.

Der Wirtschaftserfolg sei entscheidend für die Beurteilung, ob wir eine sozialistishe oder eine bolshewistishe Wirtschaft haben. Erst wenn das Volk reicher und wohlhabender wird, falle die Ent- scheidung zugunsten des Sozialismus. Sozialismus bedeute aber auh nicht Fürsorge, denn es gebe keine Teilung in Berechtigte und Unberechtigte, in Freie und Unfreie. Die Gegenüberstellung von „Arbeitgeber“ und „Arbeitnehmer“ sei nihts anderes als die Zweiteilung in Berechtigte und Unberechtigte, der Ausdruck dafür, daß der eine Teil des Volkes wixtshaften dürfe und der andere niht das Recht habe, zu wirtshaften. Warum habe man uns denn vor der Machtübernahme immer ein „Arbeitnehmervolk“ genannt? Man wollte eben die Fiktion aufrehterhalten, daß das Wesltkapital der Arbeitgeber sei. Der Arbeiter arbeitet aber un- mittelbar für das Volk und nicht erst über den Arbeitgeber für das Volk. Wenn das erfaßt oder erkannt werde, dann fallen auch die niht minder immer wieder aufgestellten Behauptungen in sih zusammen, daß es zu viele Menschen gibt und daß die Maschine dem Arbeiter die Arbeit wegnimmt; wir exkennen vielmehr, daß die Nachkommenschaft und die Vermehrung des Volkes nichts an- deres als Reichtum bedeute, und wir seien dann auch sicher, daß jeder, dex arbeiten will, Arbeit finden wird.

Voraussetzung für die Steuerfreiheit von Ausfuhrlieferungen.

Eine steuerfreie Ausfuhrlieferung liegt auch dann vor, wenn die Ware zwar niht dem ausländishen Abnehmer unmittelbar zugesandt wird, sondern dem inländishen Spediteur des auslän- dishen Abnehmers zwecks Versendung in das Ausland übergeben wird unò sodann nahweislich in das Ausland gelangt. Jn diesen Fall ist die Steuerfreiheit der Ausfuhrlieferungen an zwei N Voraussetzungen gebunden: Der Unternehmer muß einerseits in der Steuererklärung eine bestimmte (im § 17 dex Durhführungs- bestimmungen zum Umsaßsteuergeseß formulierte) Versicherung ab- geben und muß andererseits eine sogenannte Spediteurbesheinigung über die erfolgte Versendung in das Ausland bei seinen Akten haben. Es mag, so wird dazu in der Deutschen Steuerzeitung aus- geführt, vorgekommen e daß die Finanzämter in einzelnen Fallen die Umsaßsteuerfreiheit der Ausfuhrlieferungen auch dann bewilligt haben, wenn die vorstehend genannten formellen Voraus- seßungen nicht odex nicht vollständig erfüllt wurden. Fn derartigen Fällen kann der Steuer de die Umsaßsteuerfreiheit dex Aus- fuhrlieferungen troß Fehlens dex formellen n nicht aus dem Grund beanspruchen, weil das Finanzamt früher die Um- sabsteuerfreiheit auch beim Nichtvorliegen dex Vorausseßungen ge- währt hat (Urteil des RFH. vom 22, Mai 1936 V A 187/36). Vielmehr berechtigt die Nichterfüllung der formellen Voraussetzungen das Finanzamt in jedem Fall, die Steuerfreiheit der Ausfuhr- lieferungen abzulehnen. Die restlose Durchführung der formellen Voraussetzungen ist notwendig, um die im «Fnteresse der Ausfuhr- wirtschaft gewährte und erwünschte Steuererleihterung aufrecht- erhalten zu können,

Eine Ausstellung „Kunststoffe““.

Eine Ausstellung „Kunststoffe“ wird vom 2. bis 11. Juli 1937

im Rahmen der von der DECHEMA Deutschen Gesellschaft für chemishes Apparatewesen E. V., Berlin W 35, aus Anlaß des Reichstreffens der deutschen Chemiker durchgeführten ACHEMA YVIIT, Ausstellung für chemishes Apparatewesen, in Frankfurt a. M. veranstaltet werden. Die Veranstaltung dieser in sih geshlossenen Ausstellungsgruppe hat zum Ziel, Wesen, Er-

E Berliner Börse am 13. Oktobey,

Aktien uneinheitlich; Renten wenig verändert,

Nach den übertriebenen Kurssteigerungen, die \sih im gestui Börsenverkehr bei verschiedenen Aktienwerten ergeben hatten d heute der notwendige und vorauszusehende Rückschlag ein. Sn zeichnete gestern fehlendes Angebot das Geschäft, so war heute y Gegensaß dazu angesihts der weichenden Kurse keine Aufnahy neigung zu beobachten, so daß shon verhältnismäßig geringes y gebot einen stärken Kursdruck auszuüben vermochte. Dazu koyy daß die Rede des Stellvertreters des Führers insofern einen star Eindruck machte, als darin zu wiederholtem Male das Festhy, an stabilen Preisen betont und mit allem Nachdruck auf die 5 sicht der Reichsregierung hingewiesen wurde, unter Umständen y drakonischen Maßnahmen gegen solhe Schädlinge am Volke y, zugehen, die auf Kosten der Gesamtheit glauben Wucher trei, zu können. Diese Ausführungen dürften eine nohmalige y, nung auch an verschiedene an der Vörse interessierten Kreise y stellen, die imaner wieder versucht haben, eine Börsenhaush inszenieren.

Am Montanmarkt hatten die stärkste Einbuße Rheinstahl y 3s % zu verzeichnen. Harpener gaben um 224, Verein, Ei werke um 1% % nach. Größere Einbußen erlitten ferner {g werte, so Salzdetfurth um 314 und Westeregeln um 24 Y 4 der hemishen Gruppe gaben Farben um etwa 2 auf 17644 nah. Von Elektrowerten verloren Lichtkraft 234, Lahmeyer 9 Sonst sind als stärker gedrückt noch hervorzuheben: Feldmühl: y Aku mit je 2, Schubert & Salzermit 24 und Dortm, lj mit 3 %. Die gestern sprunghaft gestiegenen Waldhof very 5 %. Zu den wenigen Ausnahmen gehörten Braubank, die? gewannen, sowie Dtsch. Telefon & Kabel mit + 3% %.

Im weiteren Verlauf war die Geschäftsentwicklung un heitlich. Zunächst überwogen weitere Rückgängez; zu Beginn} ¿weiten Börsenstunde seßten aber vereinzelt wieder Rückkäuf g Jm allgemeinen nahmen die Umsäße aber keinen größeren h fang an, zumal nach Erledigung der PublikumsS8orders nur 1 der berufsmäßige Börsenhandel am Geschäft beteiligt war. Fah erholten sich auf 1774, Bubiag um 14, Verein. Stahlwerk 56, Niederlausißer um 1%. Dagegen gaben Aku nochmalz 1% bis auf 854 nah. Waldhof konnten sich bei 169 ly behaupten, Siemens erhöhten den Tagesverlust auf 5 %. Die meist auf Deckungskäufe der Kulisse- zurückzuführa Kurssteigerungen, denen zufolge die Anfangsnotierungen m überschritten wurden, konnten am Schluß zumeist behay werden. Farben s{chlossen mit 177% nach 1774, Verein, Ei werke mit 120 (12024), Daimler mit 1204 (12034), Erdöl 145% (145) und Aku mit 87% (87). Waldhof blieben ge\trit

Am Kassamarkt erhöhten von Fndustriepapieren Fri Zucker ihren Stand um 5 %, Braunschweiger Jute bei Rey tierung um 4/4 %, Magdeburger Allgem. Gas um 4 und Stet Elektrowerke um 34 %. Andererseits büßten Neuguinea bei teilung 8, Dtsch.-Ostafrika 3 und Kameruner 84 2% ein. Schwa bräu gingen um 4, Hageda um 3%, J. G. Chemie um 31 Alsen Portland um 4 % zurü. M

Von per Kasse gehandelten Banken büßten Dresdner DD-Bank und Dtsch. Ueberseebank je 1% ein. Berliner Hand gesellshaft ‘gewannen 1%. Von Hypothekenbanken per f waren Meininger und Rheinische Hyp. um je 1% rückläufig.

Am Rentenmarkt war wieder etwas Anlageinteresse zu bi achten. Gekauft wurde wiedex die Umschuldungsanleihe, die % auf 89% anzog. Von Jndustrieobl. gewannen Hoesch \( Reichsaltbesiß ermäßigten sih allerdings um 5 Pfg. auf 118

Am Kassarentenmarkt waren die Umsäße zum Teil rect haft. Gesucht waren zu Anlagezweckten verschiedene Hypoth bankserien, wobei sich Steigerungen um 'ca, G—1 % erg! Stadtanleihen verkehrten uneinheitlih (Kolberger + %, 2ber Berliner je + 4, Wer Hagen, Elberfeld u. Duisburg % %). Von Lands. Goldpf.-Briefen waren Westpr. Kil schaftl. um 24 % befestigt, Ostpreußen Provinz und 18, steiner gaben um 4 bzw. 14 % nah. Von Länderanleihen 1 Hambg. Altbesip um %, 29er Meckl.-Schwerin um 0,20 4 festigt. Die 4 Æigen Meckl.-Schwerin (früher 5 %ige Rog erhielten infolge der heute und morgen stattfindenden Zit keine Notiz. Von FJndustrieobl. büßten Harpener 14 während Farbenbonds % % gewannen.

Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurdet Pfund mit 12,21 (12,22), der Gulden mit 132,50 (132,80), Schweizer Franken mit 57,26 (57,38) und Belga mit 41,90 ( festgeseßt. Stärker abgeschmwächt war die Peseta mit 26,00 (2

Der Privatdiskontsaÿ wurde bei 3 % belassen.

Blanko-Tagesgeld erforderte unverändert 254—24 %,

Generalversammlung Skalender für die Woche vom 19. bis 24. Oktober 1936,

Montag, 19. Oktober. Berlin: „Debag“ Betriebsstoff-A.-G., Berlin, 16 Uhr. Stuttgart: Süddeutsche Baumwolle-Fndustrie A.-G., K

11 Uhr. Dienstag, 20. Oktober.

Berlin: R. Dolberg A.-G., Berlin, 17 Uhr. Berlin: Carl Flohr A.-G., Berlin, 12 Uhr.

Mittwoch, 21. Oktober. Berlin: Oskar Rosner Schuhfabriken A.-G., Berlin, 13 Uhr Donnerstag, 22. Oktober. Berlin: Bau-Kredit A.-G., Berlin, 12 Uhr. j Berlin: Bodengesellshaft am Hochbahnhof Schönhauser Allee ! i, L., Berlin, 12 Uhr. Aachen: Eschweiler Bergwerks-BVerein, Kohlscheid, 11 Uhr. Braunschweig: Mühle Rüningen A.-G.,, Rüningen, 11 Uhr Freitag, 23. Oktober. Bieleseld: Werkzeugmaschinen-Fabrik Gildemeister & Comp. 4 Bielefeld, 12 Uhr. Sonnabend, 24, Oktober, ; Augsburg: Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg A.-G,, Aug® 1

+1 Uhr. 1 Augsburg: Zahnräderfabrik Augsburg vorm. Foh. Renk

zeugung, Verarbeitung und Anwendung der Kunststoffe in un-

hole, ih damit dem eigenen Volke Konkurrenz mache,

fassender Weise zu zeigen.

Augsburg, 10 Uhr,

Y Kanal, dem Plauer Kanal und

Glauchau: Spinnstoffwerk Glauchau A.-G., Glauchau, 16 F

M einbez( U At t R U : hne Nit wurde, zu Verlusten für die Aktionäre styren und nicht

Reich8- und Staatsanzeiger Nr. 239 vom 13, Oktober 1936. S. 3

: Verkehr und Ausbau der märkischen

Wasserstraßen.

: angreiche Ausbauaröbeiten für die Aufnahme Umf des Mittellandkanalverkehrs. 4

Die Tagung, die der Verein zur Wahrung der Mit- teldeutschen T A Ir TTI E La jen in Berlin am 13. 10. 1936 für die Mitglieder des Führerbeirats und dex Aus- hüsse veranstaltet hatte, stand im Zeichen der jüngsten Verkehrs- entwicklung Und der baulichen Ausgestaltung dex Berliner und märkischen Wasserstraßen. j

Der Vorsißende des Vereins, Hüttendirektor A. Hen - neck e von den Mitteldeutshen Stahlwerken A.-G. (Brandenburg/ avel), wies im Rahmen seines Vortrags über die A Ufff- abenunddie Tätigkeitdes Vereins darauf hin, daß der R dex Binnenschiffahrt in den Berliner und mär- fischen Wasserstraßen im Fahre 1935 auf über 1,1 Milliarden tkm angestiegen ist, das bedeutet 5 % der gesamten Verkehrsleistung aller deutshen Wasserstraßen. Die märkishe Binnenflotte zählt ; Zt. rd. 3000 Schiffe mit einer Tonnage von 677 000 t und einer Antriebêstärke von 78 000 PS; das bedeutet, auf die gesamte deutsche Pinnenflotte bezogen, einen Tonnageanteil von 1 & und einen Anteil an der Berliner Bâfer ift von ca. 10 %. Der Güter- vertehr der Groß-Berliner Häfen ist von 5,7 Millionen t im «Jahre 1932 auf 7,6 Millionen t im Fahre 1935 gestiegen, d. h. .u m 33 ! Dabei entfielen im Fahre 1935 rd. 85 % auf den Güterempfang und 15% auf den Versand der Reichshauptstadt, Auch in den übrigen wichtigen märkishen Häfen ist der Verkehr in den leßten ' Jahren n E und zwar betrug die Zunahme von 1932 auf 1‘ 35 L A (0e j

L Diese günstige Entwicklung hat: sih au in den exsten sieben Monaten des laufenden Fahres ace, wo der Verkehr der Groß-Berliner Häfen auf 4,7 Millionen t angewachsen war gegen nur 3,9 Millionen t in der gleichen Zeit des Jahres

H

one1 der L 1935.

Jn den übrigen märkischen Häfen war în den ersten sieben Monaten diefes Fahres der Verkehr ebenfalls erheblich gestiegen, und zwar auf rd. 2 Millionen t gegenüber 1,7 Millionen t in der gleichen Zeit des Vorjahres. Diese exrfreulihe Verkehrszunahn ist, wie Hüttendirektor Hennecke hervorhob, ein Zeichen da ür, da sich au in der Binnenschiffahrt das Aufbauprogramm des günstig auszuwirken beginne.

Wasserbaudirektor Dr. Shmidt von dec Wasser- baudirektion Kurmark, Berlin, gab in seinem Vortrage über B „Stand des Ausbaues der märkishen Wasserstraßen und die [ünf-

ührers

F tigen Bauvorhabeu“ einen Ueberblick über die umfassenden Maß-

nahmen, die die Wasserbaudirektion in den leßten «Fahren zum Ausbau der märkishen Wasserstraßen getroffen hat, Ste mit Rücksicht auf den Mittellandkanal, der das Elbe-Oder-Gebiet mit den westdeutshen Calllaßel verbindet und voraus\ihtlich am 1. April 1938 in Betrieb genommen wird, wurden um ang- reihe Ausbauarbeiten an den hiesigen Wasserstraßen durchgeführt bzw, find in Ausführung begriffen.

__ Der Mittellandkanal der oberhalb Burg seinen Anschluß an die Elbe erhält, findet seine Fortsezung nah Berlin im Jhle- der Unteren Havel. Der Sie: und der Plauer Kanal wurden daher allmählih für das 1000-t- Schiff ausgebaut. Beide Kanäle werden in Zukunft außer der Mündungsschleuse des Plauer Kanals bei Parey nur noch zwei Schleusen haben, und zwar bei Großwusterwiy und bei Zerben, die je mit 225 m Nußlänge und 12 m Nuvbreite einen ganzen Ehleppzug mit einex Gesamtladefähigkeit bis zu 2500 t auf einmal bewältigen können. Bis zuv Fertigstellung der Ueber- führung des Mitellandkanals über die Elbe geht der Mittelland- kanalverkehr durch das Hebewerk bei Rothensee zur Elbe und von Me O die neu zu erbauende Schleuse Niegzipp in den Jhle- anal über.

Die Untere Havel ist duxch den Neubau der Schlepvzug- shleuse in“ Havelberg und des Staues bei Quißöbel Ae G L ihrer ganzen Länge kanalisiert und E von der Wasserabfüh- rung unabhängig. Außer den bereits ferti gestellten Begradi- gungen sind weitere Verbesserungen der Fahritraße insbesondere oberhalb Garz, bei Grüß, am Silo-Kanal, der Brandenburger Havel und an verschiedenen weiteren Stellen bis zur Spree- ung in Spandau vorgesehen bzw. bereits in Angriff ge-

mmen.

Die Berliner Wasserstraßen werden dur in dreishiffigen Me erinbnn a N E Charlottenburger Schleuse und dem Westhafen nördlich der Hamburger n erweitert, der im Jahre 1937 zur Ausführung kommen soll. adurch wird es den 1000-t-Schiffen des Mittellandkanalverkehrs möglih, bis zum Westhafen zu ge- langen. Mit der grundlegenden Uingesialbió der Mühlen- dammstaustufe (es werden zwei neue S leusen in den Ab- L A ‘Mübiccd. n L geualimigen Vorhäfen und einer

/ Uhlendammbrü e i its in di B begonnen worden. e gebaut) ist bereits in diesem m Spreeïfanal wird an Stellé der alten Berliner Stadt- en Pee mit Sportshleuse errihtet. Jm Jahre 1939 ollen sämtliche auavbeiten fertiggestellt werden. Umfangreiche Bauten sind, wig Wasserbaudirektor Dr. Schmidt im gen ausführte, auch an den übrigen Wasserstraßen: der Spree-Oder-Wasserstraße, dem Hohenzollernkanal und derx Oberen Lea leren, durchgeführt bzw. in Ausführung begriffen. o wurde der neue Gosener Kanal, der den Dämerißtsee mit dem Seddinsee verbindet, für 600-t - Schiffe befahrbar ist A N E von ib e nah dem Oder-Spree-Kanal um

m abturzt, 1m Frühjahr d. F. neu in Betrieb F

Hohenzo lern Cut is e Ne ache

j in Lehniy eine zweite gro Schleuse in Beis eBen von 94 L m at E aue der größeren Leistungsfähigkeit des Schiffshebewerks in Nieder- e Schritt zu halten und größere Schiffsansammlungen bei Des Verkehr in Lehniy zu vermeiden. An der Oberen Havelwasserstraße, die S für transporte von Hemi „wichtig ist, sind Verbesserungen S oes und Begradigungen in den nächsten }

en,

An diesen Vortrag des Herrn Wasserbaudirektor Dr. Smidt chloß sich für die Ta, as Om Sutee eine Bosicitizune der

reußische-- Versuchsanstalt für zasserbau und Schiffbau in

Berlin mit Vorführungen verschiedener Modellversuhe von Strömungs- und Schleusungsvorgängen.

U S E Die Lage am Altmetallmarkt.

Das Gesamtbild des Altmetallmarktes veränderte sich in der leßten Zeit nur wenig, zwischen Angebot und Nachfrage besteht nah wie vor ein ee Mißverhältnis, das auch kaum vorerst eine Milderung er ahren dürfte. Die Entfallstellen sind recht zu- rückhaltend und suchen ihre Bestände möglichst im Tauschwege zu verwerten. Daß sih unter diesen Umständen das Blockmetallge- al in äußerst engen Grenzen bewegt, liegt auf der Hand. Fn

[tblei und Altzink kamen in den legten Wochen kaum nennens- werte Geschäfte L oen ist in A, eine gewisse n Bene keit vorhanden. Allerdings hat die erxknappung au in diesem aterial weiter zugenommen. O liegen die Dinge bei Altkupfer. Eine bemerkenswerte Verän rung weist der Alt- aluminummarkt auf, denn während noch vor einigen Monaten Motorengehäuse kaum unterzubringen waren, besteht heute hier- für eine starke Kaufneigung. «In Blechaluminium und in altem Ge hirraluminium kann die Nachfrage sogar bei weitem nit ge- deckt werden. Die Spannung am Altaluminium hängt mit der Fa: deutenden Bedarfszunahme in Original-Hüttenaluminium und mit der überaus guten Besezung der Aluminiumwerke zusammen. Das Preisniveau am Altmetallmarkt teht angesihts der an- ziehenden Neumetallkurse im Zeichen E Tendenz. Hiervon wurden au die Altaluminiumfabrikate in starkem Ausmaß be- troffen. Welche Probleme auf dem Altmetallmarkt noch zu lösen sind, zeigte eine fürzlih abgehaltene Tagung des Berliner Metall- e Sehr eingehend wurde bei Ee Zusammenkunft das

roblem der Handelsspannen erörtert. Sodann wurde auf der Tagung Stellung zu der Aufkauftätigkeit der metallverarbeitenden Großindustrie genommen, wodurch der legitime Metallhandel vie verdrängt würde, zumal sich der Aufkauf neuerdings au auf fleine und kleinste Posten erstreckte. Eine vom Metallhandel zur Sicherstellung einer ausreihenden E O aufgestellte Forde- rung lautet dahingehend, daß dem Hande ünftighin eine Spanne in Höhe der Zuschläge für Block- und Neumetalle zugebilligt wcr- den müsse. Ferner wurde der Wunsch geäußert, daß dem Beirat der Veberwachungsstelle in Zukunft ein Spezialist des Altmetall- handels angehören möge.

die Ziegelstein- ur

Jahren vor-

A A Wirtschaft des Auslandes.

BZS. betont die Notwendigkeit stabiler Währungen.

, Basel, 12. Oktober. Der Verwaltungsrat dex Bank für Juter- nationalen Zahlungsausgleih hat am Montag nah vér üdlicten dreimonatigen Sommerpause wiedex seine regelmäßigen Monats- hungen aufgenommen, Als Ergebnis der Verhandlungen und der orbesprehungen der Notenbankpräsidenten vom Sonntag wurde der ckeffentlichkeit folgende Entschli chu n g bekanntgegeben:

Ler Verwaltungsrat der Bank für Fnternationalen Yahlungs- ausgaleih nimmt Kenntnis von den kürzlichen Regierungsmaß- nahmen und Erklärungen in bezug auf die Aenderung einer An- zahl von Währungssystemen und lenkt erneut die Aufmerksamkeit auf die dringende Notwendigkeit die allgemeine Stabilität dex inter- nationalen Wechselkurse zu gewährleisten.“

l ondemt die im C vertretenen Notenbankpräsiden- h. er maßgebenden europäischen Länder und Währungen diese jon früher einmal gefaßte Entschließung jedoch in knapper und prâziser ¿5orm neuerdings in den Vordergrund stellen, verleihen sie er im Dreimächteabkommen erhobenen Forderung nach einer bal ¡gen internationalen Währunasstabilisierung erhöhten Nachdruck.

guter den Unterzeichnern befindet sich auch dex Gouverneur der

„von England, woraus wohl geschlossen werden kann, daß die

Et o Uber eine neue Pfsundabwertung unzutreffend sind. Dies Gie U „nur nicht zu einer Stabilisierung, sondern zu einem e Währungschaos führen. Was die Lage der deutschen M eg betrifft, so ist diese nah den Erklärungen, die Reichs- Mei sident Dr. Schacht kürzlich vor dem Zentralausschuß der E Le und heute gegenüber den Verwaltungsratsmitgliedern R hat, durchaus klar. Deutschland wertet die Mark nicht ab. bilan L teßlih wurde mit Bezug auf die Aufstellung dex Monats- Goldfea, E, BJH. festgelegt, daß diese wie bisher in Schweizex ird Q en, nicht in abgewerteten Schweizer Franken, erfolgen , Ler Wert der Länderwährungen, in denen die Ge äfte ge-

tûtigt werden, wird jeweils zum Marktkurs am Bilanzstichtage um-

gerechnet.

vlirde d Eine Umstellung auf den abgewerteten Schweizer Franken

a das Kapital der Bank in Goldfranken mit 125 Millionen

efragen der Generalversammlun ögli i i Statutenänderung i IANA KIGE voredchen S 2E i J g ist deshalb vorläufig niht vorgesehen. Die nächst ißung findet am 9. November at L VN ah ha de

Keine Aenderung in der Leitung der Schweizerischen Iationalbank.

Bern, 12, Oktober nfolge ei bräsid, en, 12, ober, ge einer Andeutung des Bundes- n E Meyer im jtañonaloat der Rücktritt Professors Bach- nicht R o: Präsidenten des Direktoriums der Nationalbank, sei Mnittelbay fern, hatte man angenommen, daß dieser Rücktritt un- beute e evorstehe. Wie der Berner „Bund“ as ct, könne Beit ke, on noch nicht die Rede sein, da die neuen Au gaben zur nen Wechsel in der Leitung gestatten würden.

Haupttagung des Wirtschaftsrates der Kleinen Entente.

Bukarest, 12 Oktober. Nachdem seit dem 6. Oktober die ver- schiedenen Unterausschüsse des Da SIaes der Kleinen Entente julammengetr@en stnd, wurde am Montag die Haupttagung des

irtschaftsrates eröffnet. Entgegen den ursprünglichen Erwar- tungen wurde die Eröffnung nit duxch den Ministerpräsidenten Tatarescu vorgenommen, und auch Außenministex Antonescu war noch nicht aus Belgrad zurückgekehrt. Dieser Tagung des Wirt- [MENSLQes wird deswegen eine besondere Bedeutung beigemessen, weil der Ausbau der Prager Wirtschaftszentrale der Kleinen Entente sowie die Vorschläge des Os t Fd Ministerpräsi- denten Hodza über die wirtschaftlihe Organisierung des mittel- europäischen Raumes als Hauptpunkte auf dem Arbeitsprogramm tehen. Beim Ausbau dex Prager Wirtschaftszentvale handelt es ih in cue Linie um die Regelung des Warenaustausches zwischen

Undnisstaaten, in dessen Rahmen auch die Organisierung des Rohstoffaustausches behandelt werden soll, Die Besprechungen der büsseng sollen auf Grund der Arbeitsergebnisse dex Unter- ausshüsse aufgenommen werden. Die Tagung wird wahrscheinli eine Woche dauern. Es wird erwartet, daß im Sinne des bestehen- den Arbeitsprogramms auf dieser Tagung bedeutend positivere Er- ani erzielt werden als auf den bisherigen Wirtschaftstagungen ex Kleinen Entente.

en drei

Keine Dinar-Abwertung geplant.

Belgrad, 12. Oktober. Der Finanzminister Dr. Letiya tritt in einer Erklärung den Gerüchten entgegen, daß die Stabilität des Dinar durch die Abwertungsmaßnahmen derx anderen Staaten in Frage gestellt sei. Der Finanzminister betont, daß die jugo- slawische Regierung eine Abwertung des Dinar nicht plane.

Vor einer englisch-italienischen handelspolitischen Einigung ?

i Paris, 12. Oktober. Ein Sonderberichterstatter des ¿Paris Midi“ in Rom will wissen, es beständen Aussichten far die Bei- legung der seit dem Abessinienkonflikt bestehenden englisch-italieni- A0 Spannung. Die italienishen Jndustrie- und andelskreise elen am Sonnabend davon unterrichtet wovden, daß der Abschlu eines handelspolitishen modus vivendi zwischen London Ha, Rom unmittelbar bevorstehe. Die zuständigen Stellen des Außen- amtes arbeiteten eifrig an dex Fertigstellung dieses Abkommens, das wahrscheinlich in dieser Woche unterzeihnet werden würde. Bn politishen Kreisen sehe man dieses Abkommen als einen ersten

ritt zur Besserung derx englisch-italienishen Beziehungen an. |

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Neues englisches Einfuhrlizenzsystem für Eisert- und Stahlerzeugnifse.

i London, 13. Oktober. Jn Vebereinstimmung mit dem zux Zeit zwischen dem britischen Eisen- und Stahlverband und dex Internationalen Rohstahlgemeinshaft abgeschlossenen Abkommen wird nach einer Meldung des britishen Schaßamtes mit Wirkung vom 4. November ein neues Einfuhrlizenzsystem für nach England kommende Eisen- und Stahlerzeugnisse in Kraft gesett. Nach dert neuen Durchführungsbestimmungen werden gewisse Mengen bea stimmter Eisen- und Stahlerzeugnisse gegen Zahlung einer Einw fuhrabgabe in Höhe von 20% eingeführt werden können. Damit die mengenmäßige Höchstgrenze nicht überschritten wird, müsserf die Sendungen die zu dem verminderten Zollsay nach England eingeführt werden sollen, von einem Ursprungszeugnis und von einem Kontingentsgzertifikat begleitet sein. Ohn diese beiden Papiere werden ab 4. November ausäßliche Zölle erhoben werden,

Entwicklung der französischen Eisen- und Kohlens- preise nach der Abwertung.

Paris, 12. Oktober. Die Entwertung des französischen Franken hat in den Gestehungsfkosten eine Verschiebung DErRTABE deren Tragweite noch nicht festgestellt werden kann. Die Preiss für Gießereiroheisen bleiben mit 290 fres je t zunächst unverändert, Da die Hämatit-Erzeugung infolge der Einfuhr der stark vers teuerten ausländischen Erze mit wesentlih erhöhten Gestehungss kosten zu rechnen hat, wurden die Preise für Hamatitroheisen je nah Qualität und je nah Bestimmung um 20—40 frcs die Tonns hevaufgesegßt, unbeschadet einer möglichen weiteren Erhöhung, dié als Folge der Einführung der 40-Stunden-Woche eintrete könnte. Die Preise für Spiegeleisen wurden um 25—35 fres, für Merainangan um 95—100 auf 1125—1150 frces je Tonne erhöht. e age 2A Erhöhung der Preise für Walzprodukte bleibt noch E 5 Sue e, man rechnet mit einer Preisheraufsezung unt

Weiter zieht die rankenentwertung eine Erhöhung de Preise Pa ‘ausländishe Fohlen in Frankreih nah id. Die bis herige Preisstaffelung für Kohlen bleibt für den Monat Oktobee unverändert bestehen, aber die bisher gültigen Vergütungen zus gunsten der Kohlenverbraucher wurden abgeschafft. Jnfolgedessen ergibt sich eine Preisheraufsezung für einen sehr großen Teik der Kundschaft. Die bisherige Preisliste soll ab 1. Novembeyz geändert iverden, weil ab 1. November das Gesey über diê 40-Stunden-Woche in Kraft treten soll und damit eine fühlbars Verteuerung der Gestehungskosten verbunden sein wird. Unt aber die französischen Grubenbesigzer daran zu findess, die Kosten teigerung ganz auf die Verbraucher abzuwälzen, sollen die bex tehenden Lizenztaxen bon 15 bzw. 20 frcs auf 12 bzw. 16 fres gear werden. Diese Maßnahme kann jedoch nur als vors äufig angesehen werden, weil mit Einführung der 40-Stundenx# Woche ab 1. November der französische Geste ungspreis sich wieder um etwa 20 fres je Tonne verteuern 4

Eine Erklärung des amerikanischen Scaßzsekretärs zur Goldfrage.

»Sin neuer Typ von Goldftandard.““

Paris, 13. Oktober. Die Verhandlungen, dite zwischen de amerikanishen und der englischeu Nes isritag üben die Gin heiten der tehnischen Bedingungen ihrer ukünftigen Zusammen« arbeit auf währungspolitischem Gebiet geführt worden sind sind nunmehr zum Abschluß gelangt, :

Der amerikanische Schaßsekretär Morgenthau hat diesen Abs {luß in einer Erklärung bekanntgegeben, die in Washington, London und Paris geeig veröffentlicht worden ist und in London und Pavis dur einen gleichlautenden Kommentar bes ge wird, Fn der Erklärung des Schaßsekretärs heißt es: Jn

erfolg der Ankündigung, die am 31. Januar und 1. Februax 1934 Uber den Ankauf von Gold dur das Schatamt und am 81. Januar 1934 über den Verkauf von Gold für die Ausfuhr egn worden ist, iveist das Schaßamt darauf hin, daß in Zus unst und solange wie diese Erklärung durch eine 24 stündige Vorhersage niht annulliert oder geändert worden ist die Vera einigten Staaten von Amerika Gold auch für die sofortige Aus- ap und zwar für die Stabilisierungs- und Ausgleichsfonds füx lejenigen Länder freigeben, die bereit sind, Gold nah Amerika zu verkaufen, vorausgeseßt, daß diese Goldangebote zu Säßen und unter Bedingungen gemacht werden, die es dem amerikanischen Schayamt erlauben, sie als vorteilhaft für die Belange des Landes an usehen. Der Schaßsekretär teilt außerdem mit, daß shon jeßt ie Liste der ausländishen Länder, die die oben anz Oa ¡Oilgungen erfüllen, aufgestellt und täglich vervoll4 tändigt wird. Sämtliche Verkäufe von Gold werden durch die Vermittlung der Federal Reserve Bank von New York getätigt, die als Finanzagent der Vereinigten Staaten handelt, und zwa unter folgenden Bedingungen, Bie der Schaßsekretär als im ties L O S betrahtet: Das Gold wird ‘Tee Don 39 Dollar die Unze Feingold plus 4 % für di Únto ten verkauft. C E E R „n dem Kommentar, den die französischen und englischen Währungsinstitute an den Abschluß der Verhandlungen und die Erklärung des Schatsekretärs knüpfen, wird betont, aus dieser Ers klärung gehe hervor, daß die Vereinbarungen über die technische Zus sammenarbeit mit dem zuständigen amerikanishen Währungs= inskitut nunmehr vollkommen geregelt seien. Diese neue Regelung estatte es allen Ländern, denen gegenseitige Erleichterungen zus tanden, sich in Amerika Gold gegen amerikanishe Devisen zu be« orgen. Die französishe Regierung habe Maßnahmen getroffen, damit den Vertretern des amerikanishen Wahrungsinstituts in Paris ebenfalls derartige Erleichterungen gewährt würden. Das Abkommen werde nah und nach volle Wirkungskraft erhalten und werde die tehnishen Operationen des Stabilisierungsfonds und des \veselseitigen Verkehrs wesentlih erleihtern. Ein gleiches Ahs komnten sei auch mit der englischen Regierung getroffen worden, damit die Zusammenarbeit zwischen den drei Ländern sich wirksant estalten könne. Wie an gut unterrichteter französisher Stell@ azu verlautet, ist in diesem Abkommen die schivierigste Frage ge reglet, die darin bestand, wie sich die drei Länder die notwendigen ibi für den Stabilsierungs- und Ausgleichsfonds besorgen

n.

„„„ Jn der in Washington, London und Paris gleichzeitig ver= öffenUihtea Erklärung Morgenthaus bezeichnet daz amerikanische Schaßsekretär das am heutigen Dienstag in Kraft tretende neus Abkommen zwischen den Vereinigten Staaten, England und Frankz roih als einen „neuen Typ von Goldstandard“ zwischen den drei Nationen. Das neue Abkommen segt kein bestimmtes Verhältnis der Währungen der drei Länder zu einander fest. Eingzelpersoneit ist es niht gestattet, Goldtransaktionen vorzunehmen. Morgenthau bezeichnete den „neuen Standard“ als zweiten Schritt in Richtung einer internationalen Währungsstabilisierung. Das Abkommen sei eine unmittelbare Folge des von den drei Ländern am 26. Septembey d. «F. abgeschlossenen „Gentlemen Agreement“ über die Währungs- JounA Andere Nationen könnten dem neuen Abkommen jederzeit eitreten,