1899 / 55 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 04 Mar 1899 18:00:01 GMT) scan diff

E E A pa Ds nim E R E ie A

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N E L e E A E E

E L L: L E R S ESLLIRO P

Evangelishe Militär-Geiftliche.

13, Dezember. Fabarius, . Pfarrer der 15. Div. in Koblenz, zum 1. März d. J. mit Pension in den Ruhestand versetzt.

28. Januar. Gelpke, Pfarrer am Kadettenhause in Oranien- \tein, als Div. Pfarrer der 15, Divy., mit einem Dienstalter als solcher vom 1. Oktober 1896, nah Koblenz, Golz, Div. Pfarrer der 31. Div. in Straßburg, als Pfarrer am Kadettenhause in Oranienstein, zum 1. April d: J. verseßt. ; ; Beamte der Militär-Verwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 18. Fe- bruar. Schroeder, Proviantamts-Rendant in Kosel, als Proviant- meister auf Probe nah Stettin, Stamm, Proviantamts-Rendant in Sagan, nah Kosel, Siehring, Proviantamts-Rendant in Thorn, nah Sagan, Paeb, Proviantamts-Rendant in Posen, nach Thorn, zum 1. März d. J. verseßt.

20. Februar. Koehler, Proviantamts-Kontroleur in Straß- burg i. E., als Proviantamts-Rendant nah Posen versetzt.

22. Februar. Rubach, Proviantamts - Kontroleur bei der Armee- Konservenfabrik in Mainz, nah t L i. Pr., Schmidt IlI., Proviantamts-Assist. in Koblenz, nah Mainz d rmee-Konservenfabrik), zum 1. April 1899, verseßt. Biehler, Proviantamts-Kontroleur in Königsberg i. Pr., zum Proviantamts - Rendanten ernannt. Kosanke, Proviantamts - Assist. bei der Armee - Konservenfabrik in Mainz, mit Wahrnehmung der Kontroleurgeschäfte daselbft ab 1. April 1899 beauftragt. Müggenburg, Roßarzt vom Oldenburg. Drag. Negt. Nr. 19, auf setnen Antrag zum 1. März 1899 mit Pension in den Ruhestand verseßt.

24. Februar. Hinz, Droeschher, Radtke, Zahlmstr. Aspi- xanten, zu Zablmstrn. beim I. Armee-Korps ernannt.

Dur Mun, der General-Fommandos. Zahl- meister: a. verseßt: Rommel vom Füs. Bat Gren. Regts. Prinz Carl von Preußen (2. Brandénbarg.) Nr. 12 zur 4. Abtheil. Feld- Art. Negts. General-Feldzeugmeister (2. Brandenburg.) Nr. 18, hlke vom leytgenannten Truppentheil zum Füs. Bat. Gren. Regts. Prinz. Carl von Preúßen (2. Brandenburg ) Nr. 12, ali) von der 2. Abtheilung Feld-Art. Regts. von Podbielski (Niederschles). Nr. 5 zum 1. Bataillon 2. Niederschles. Infanterie: Regts. Nr. 47, Rolt von der 2. Abtheilung Hess. Feld-Artillerie-Regiments Nr. 11, Domke vom 2. Bataillon Júfanterie- Regiments Kaiser Wilhelm

(2. Großherzogl. Hef.) Nr. 116, leßtere Beiden tauschen in ihren

Stellen zum 1. April 1899; þ. infolge Ernennung zugetheilt: Thiel e

dem 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 152, Höpfner dem 1. Bat. Inf.

Reats. Nr. 99, Feist dem 2. Bat. Gren. Regts. König Friedrich

Wilhelm II. (1. Schles.) Nr. 10, Giese dem 1. Bat. 4. Bad. Inf. |

Regts. Prinz Wilhelm Nr. 112, Skomrok dem 2. Bat. Gren. Regts. König Friedrih T. (4. Oftpreuß.) Nr. 5, Naumann dem 1. Bat. 7. Thüring. Inf. Reats. Nr. 96, Weinert der Ce

-in Glogau, Hinz dem Füs. Bat. Gren. Regts. König Friedrich 1I…L.

(1. Oftpreuß.) Nr. 1, Droescher dem 3. Bat. Inf. Negts. Herzog

Karl von Mecklenburg-Streligz (6. Ostpreuß.) Nr. 43, Radtke dem

& E Inf. Regts. Freiherr Hiller von Gaertringen (4. Posen.) r. 59.

NAichtamlliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 4. März.

Seine Majestät der Kaiser und König wollten gestern Morgen den Stand der Arbeiten zur Erhaltung der Düne bei Helgoland i a doch konnte des Seegangs

- wegen eine Landung nicht erfolgen.

Heute Nachmittag 1 Uhr trafen Seine Majestät in Bremen

'zu einem kurzen Besuch der Freien Reichsstadt ein.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Verkehr sowie die vereinigten Ausshüsse für Zoll- und Steuerwesen und für Justizwesen hielten heute Sißungen.

Der Präsident der Königlichen Eisenbahn-Direktion Berlin, Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Kranold hat einen vierwöchigen Erholungsurlaub angetreten. -

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Bürgermeister der Se und Hansestadt“ Hamburg Dr. Versmann ist von erlin abgereist.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Senator der Rein und Hansestadt Hamburg Pr. Schroeder ist in Berlin angekommen.

Der hiesige mexikanishe Gesandte Jturbe hat sich im Auftrag seiner Regierung nah. London begeben. Während seiner Abwesenheit fungiert der Erste Sekretär Covarrubias als intezimistisher Geschäftsträger.

Laut telegraphischer Meldung an das Ober-Kommando der Marine ist S. M. S. „Stosch , Kommandant : Fregatten- Kapitän Ehrlich, am 2. März in Gibraltar angekommen und wollte gestern nah Tanger in See gehen; S. M. S. „Moltke“, Kommandant: Fregatten-Kapilän Schröder, ist am 2. März von Horta nah Ferrol in See gegangen.

Sachsen.

: Jhre Majestät die Kaiserin traf, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern Nachmittag - zum Besuch Jhrer Hoheit der Herzogin zu Schleswig-Holstein in Dresden ein und beabsichtigt, bis heute Abend 7 Uhr dort zu verweilen.

Oesterreich-Ungarn.

Im niederösterreihishen Landtage brachten gestern, wie „W. T. B.“ aus Wien berichtet, die Abgg. Schneider und Genossen einen dringlihen Antrag auf Ausschließung des Berichterstatters der „Neuen Freien Presse“ von der - SFournalistenloge ein. Dieser eine Abänderung der Landesord- nung involvierende Antrag konnte indessen wegen mangelnder Anwesenheit der erforderlichen Dreiviertel-Anzahl der Abgeord- 'neten niht auf die Tagesordnung geseht werden. Während der Auszählung des Hauses hatte ein großer Theil der ‘Liberalen und der Großgrundbesißer sich entfernt. Ein An- trag Schneider auf Ausschließung der Juden bei der Ver- ‘gebung von öffentlichen Arbeiten in Niederösterreich wurde

auf Einseßung eines selbständigen Wahslreformausshusses

wurde ‘angenommen. - -

die Jndemnitätsvorlage mit dem Antrage des Finanz-Ministers

an, nach welhem das Gesez mit rückwirkender Tie d

1. Januar d. J. in Geltung tritt und der Regierung für die ührung des Staatshaushalts vom 1. Januar bis zum gestrigen age Jndemnität ertheilt wird.

Großbritannien und JFrland.

‘Das Unterhaus seßte gestern die Berathung des Militär-Etats fort.

Bei dem Posten „Präsenzstärke* wurde, wie ,„W. T. B." bexichtet, der von Labouchère eingebrachte Antcag, die Präsenzziiffer um 4340 Mann zu vermindern, mit 188 gegen 54 Stimmen abgelehnt. Jm Laufe der Debatte gab der Erste Lord des Schatzes Balfour zu, daß eine sehr große Vermehrung der Ausgaben für die Flotte und das Heer stattgefunden“ habe. Es sei indessen unrichtig anzunehmen, daß diese Vermehrung eine Folge der Politik dieser oder jener Regierung sei. Er wolle niht leugnen, daß die Ausdehnung des britishen Ge- biets und der Verantwortung Großbritanniens in Afrika eine der Ursachen, ja vielleiht die Hauptursache der Steigerung des Militär- Etats sei, Diejenigen, welche diese Steigerung beanstanden, müßten beanstanden. Er sei aber über die Entscheidung niht besorgt, wenn dem Lande die Frage klar unterbreitet werde, ob es bereit sei, Afrika unter die anderen Natiónen vertheilt zu sehen ‘tnit allen daraus ‘éntstéhenden Folgen binsichtlich der Zolltarife, oder ob es bereit sei, der Steigerung des Militär - Etats, welche die von der Regierung eingeshlagene Politik erforderlich mache, zuzustimmen. Die größte Steigerun sei in den Ausgaben für die Flotte erfolgt, und sie habe do nihts mit der neuen Verantwortung in Afrika zu thun; sie set ‘nicht ‘durch ‘die auéwärtige Politik der Regierung, sondern dur die Marinepolitik anderer Länder nothwendig gewörden. Wenn diese Politik keine Veränderung erfahre, so sehe er niht ein, weshalb die Marinepolitik Großbritanniens id ändèérn' solle. Das Problem der Aufbringung der Kosten der Ausdehnung des Reiches dürfe niht mit der Frage nach ‘den Hilfsquellen für die Marine ver- weselt werden, welche leßtere zum Schutze der Kolonien, der Handels- straßen und der Interessen in China Und anderwärts nothwendig sei. Das Haus genehmigte sodann die neue Präsenzstärke der Armee.

Frankreich.

Die französische und die britische Regierung sind nah einer Meldung der „Agence Havas“ übercingekommen, daß Frankreich in Maskat eine Kohlenniederlage unter den- selben Bedingungen wie Großbritannien errichten wird.

Der Senat nahm gestern die Wahl seines Präsidenten vor. Jm ersten Wahlgang fielen, dem „W. T. B.“ zufolge, 96 Stimmen i den früheren Minister Fallières; der Bot- schafter in Konstantinopel Constans erhielt 84, der jetzige Erste Vize-Präsident des Senats Franck-Chauveau 50, der Ma N Peytral 25 Stimmen, sodaß ein zweiter

ahlgang nothwendig wurde. Bei diesem wurde Fallières onstans er-

folgerecht auch jene Ausdehnung

mit 151 Stimmen zum Präsidenten gewählt ; hielt 85 Stimmen. j

Jn der Angelegenheit des Oberstleutnants Picquart fällte gestern die Kriminalklammer nah 41/-stündiger Be- rathung die Entscheidung über die Zuständigkeit. Durch dieselbe werden Picquart und Leblois vor die Anklage- kammer verwiesen wegen der Anschuldigung der Fälshung des „Petit Bleu“, sowie wegen Mißbrauchs und Mitthei- lung geheim zu haltender Schriftstücke in den Angelegenheiten Esterhazy's und Dreyfus". Bezüglich der Aktenstücke in der Brieftauben-Angelegenheit und der Spionen-Affaire Boullot besagt das Urtheil, daß keine Konnexität vorliege und daher das Kriegsgericht für dieselben zuständig bleiben solle.

Rußland.

Der Kaiser besuchte, nah einer Meldung des „W. T. B.“, gestern die Konstantin-Artillerieshule in St. Petersburg.

Der „Regierungsbote“/ schreibt: Der Kaiser beauftragte den General-Adjutanten Wann owski, eine eingehende Unter- suchung über die Ursachen und einzelnen Umstände der Un- ruhen einzuleiten, welche am 20. Februar in der St. Peters- burger Universität begannen und sodann auf einige andere Lehranstalten übergriffen, und über die Resultate der Unter- suhung Seiner Majestät Bericht zu erstatten. Gleichzeitig ordnete der Kaiser an, daß die Entscheidung über die Maß- nahmen zur Wiederherstellung der Ordnung der Kompetenz der Oberleiter der betreffenden Lehranstalten verbleiben soll.

Jtalien.

Der gestern Abend 5 Uhr 45 Minuten über das Befinden des Papstes ausgegebene ärztlihe Bericht lautet, dem „W. T. B.“ zufolge: : /

Das Befinden des Papstes war während des heutigen Tage3“ sehr gut; er klagte niht über Schmerzen und äußerte, èr fühle fih sehr wohl. Temperatur 37, Puls 72, Athmung 22, Mazzoni, Lapponi.

Der Kardinal: Staatssekretär Rampolla richtete gestern Abend an die in Rom residierenden hohen Prälaten folgendes Schreiben: ö

„Ich beeile mi, Ihnen davon Kenntniß zu geben, daß das Be- finden des Heiligen Vaters heute vollkommen zufriedenstellend ist. Rampolla.“

ur Feier des gestrigen waar eatages der Krönung des Papstes wurde auf dem Vatikan die Päpstlihe Flagge gehißt. Die Päpstlihen Truppen trugen Galauniform. Die Museen und Galerien waren geschlossen. Die hohen Würden- träger und Prälaten, die Notabilitäten der Aristokratie und die beim Päpstlihen Stuhl beglaubigten diplomatischen Ver- treter trugen sich in das für die Beglückwünshungen auf- liegende Register ein. Der Kardinal-Staatssekretär Rampolla empfing das diplomatische Korps.

In der Deputirtenkammer nahm am Schlusse der gestrigen Sißung der Minister des Aeußern Canevaro das Wort zu einer ntgeguung auf verschiedene Anfragen, welche im Laufe der Debatte über die Aktion- Jtaliens in den Sinesiden Gewässern an ihn gerichtet worden aren. er Minister erinnerte an seine frühere Er- klärung in der Kammer, daß er beabsihtige, in diesen Meeren eine Schiffs-Division zu bilden. Bei der großen Ent- ernung dieser Lände sei es nothwendig gewesen, dort für alle Fâlle eine einen Rückhalt gewährende Basis zu schaffen. Jn dieser Absicht habe die: Pera in Peking Schritte gethan wegen Verpachtung der Sanmun - Bay an Jtalien. Die übrigen Nationen, welche in China Jnteressen hätten und welhe alle Freunde Jtaliens seien, seien davon benachrihtigt worden. Er hoffe, die Schritte

taliens würden ein gutes - Resultat haben. Die nterpellanten Fracassi und Franchetti erklärten sih mit dieer Ent égnung mirieden und sprachen dem Minister ihre Billigung Teines erhaltens aus. Die Fragesteller Pinchia und Bosdari bemängelten dagegen die von der Regierung

dem Landesaus\chusse überwiesen. Ein Antrag- des Abg. ‘Elß

ergriffene Junitiative.

Das ungarische Abgeordnetenhaus nahm gestern |

e Grund neuer Jndizien hat die Gerichtsbehörde nah langer, sorgfältiger Untersuchung den Progeh gegen Acciarito und Genossen - wegen Verabredung eines Attentats n den König wieder cröffniét ‘und die Verhaftung der Milschuldigen Collabona, Gudini, Ceccarelli, Diotallevi und Trenta ange- ordnet. Bis Ln Trenta, der vor einiger Zeit ins Ausland entflohen ist, sind alle bereits verhaftet.

Spanien. Die Königin-Regentin machte, wie dem „W. T. B.“ aus Madrid berichtet wird, gestern dem Minister-Präsidenten Sagasta den Vorschlag, das Kabinet ohne Auflösung der

‘Kammern zu. reorganisieren. Sagasta erwiderte, dies sei nicht

möglih. Die Königin-Regentin vershob darauf die Lösung der Krisis. Am Nachmittag empfing Allerhöchstdieselbe Montero Rios in Audienz. . Dieser erklärte, er könne mit der gegenwärtigen Kammer kein Kabinet bilden, da der Ae der liberalen Partei Sagasta selbst nicht dazu im tande sei. Die Königin - Regentin hatte darauf eine Be-

sprehung mit Vega de Armijo und beauftragte im Laufe

des Abends Silvela mit der Bildung eines neuen Kabinets. Derselbe nahm den Auftrag an und wird der Königin- Regentin heute folgende Ministerliste unterbreiten: Silvela, Vorsiß; Marquis Pidal, Auswärtiges; General Polavieja, Krieg; Dato, Jnneres; Villaverde, Finanzen; Duxan, Justiz; Admiral Lazaga, Marine; Cardenas, öffentliche Arbeiten. Alle Genannten gehören der konservativen Partei.

an. Wie „W. T. B.“ weiter meldet, sollen: die Kammern ‘aufgelöst werden und die Neurvahlen Ende April stattfinden.

Der Wiederzusammentritt derselben soll im Mai erfolgen. Die Botschafter in Paris? und London sowie die Präfekten, die Staatssekretäre und die Direktoren kündigen ihren Rücktritt an.

Der Admiral Montojo, welcher seiner Zeit das spanische Geschwader bei Manila befebligte, und Sostoa, der frühere Kommandant des Arsenals in Cavite, sind gestern ins Gefängniß gebrächt worden; der General Linares, welcher in Santiago auf Cuba bis zu seiner Vérwundung kurz vor der Kapitulation der Stadt den Oberbefehl führte, sollte heute vérhaftet wérden. :

Schweiz.

- Der Bundesrath hat gestern der Bundesversamm- lung den Entwuf eines neuen Bundes-Bankgeseßes unter- breitet. Derselbe entspriht, dem „W. T. B.“ zufolge, den Beschlüssen der vom Finanz - Departement ein- berufenen Sachverständigen - Kommission, abgeschen von der einzigen materiellen Mee daß ein voll ein- gezahltes Grundkapital von 36 Millionen Francs vorgesehen ist, während die Sachverständigen-Kommission ein Grundkapital von 60 Millionen Francs für die künftige Notenbank vorsah, von denen die L a bei Eröffnung der Bank eingezahlt n sollte. Die Bundesversammlung soll berechtigt fein, as Grundkapital auf das Doppelte zu: erhöhen.

Türkei.

Einer Meldung der gestrigen Konstantinopeler Blätter zufolge hat dec Sultan, veranlaßt durh fal!he Zeitungs- nachrichten über die in den europäischen Provinzen zwischen Bekennern verschiedener Religionen A R Feind- seligkeiten, durh ein Jrade den Großwesir angewiesen, an die Valis von Kossowo, Monastir, Saloniki und Janina ein Zirkular zu richten, in welchem der Befehl ertheilt wird, die Ge- sege streng anzuwenden, Uebertreibungen, welche den friedliebenden Absichten des Sultans Pn nicht zu dulden und die Verbrecher zu verfolgen. u diesem Zweck sollen sie Jnspektionsreisen unternehmen und die mohamedanishen Gemcindevorsteher und christlihen Kirchen- häupter verpflichten, der Bevölkerung zu verkünden, daß die Angehörigen verschiedener Glaubensgenossenschaften, welche dasselbe Vaterland bewohnen, nicht feindlich, sondern friedlih zusammenleben müßten, um hierdurch ihren Gehorsam und ihre Treue gegen die Negierun zu erweisen. Dem Zuwiderhandelnde würden bestraft werden. Das Zirkular ift in sämmtlichen Lokalblättern zu veröffentlichen.

Schweden und Norwegen.

Der Kronprinz, Höchstwelcher zur Zeit die Regentschaft führt, hat, einer Meldung des „W.T.B.“ aus Stockholm u ene im ministeriellen Staatsrath im Widerspruch mit der norwegischen Auffassung, nah welcher der Antrag Norwegens, betreffend das Schiedsgericht und die Neutralität, von dem zusammengeseßten Staatsrath zu erledigen sei, dahin entschieden, daß dieser An- trag im ministeriellen Staatsrath berathen werden solle, und im Gegenlas zu der Auffassung des norwegischen Staats - Ministers Blehr ferner erklärt, daß der Aus- druckd „Regierung Seiner Königlichen I ein adäquater usdruck sei, wenn er in den Beziehungen der Reiche zum Auslande angewandt werde. Jn demselben ministeriellen Staatsrath entschied der Kronprinz ferner, daß die vereinigten Reiche in der Abrüstungskonferenz von einem gemeinsamen Repräsentanten vertreten werden sollen.

Amerika.

Der Präsident Mc Kinley hat, wie „W. T. B.“ aus Washington berichtet, den von dem Senat und dem Reprä- sentantenhause angenommenen Geseßeniwurf gena nah welchem an Spanien gemäß dem Friedensvertrage 20 Millionen Dollars für die Abtretung der Philippinen zu zahlen sind.

Das Transportschifff „Portland“ ist mit Rekruten und Proviant für die Truppen E den Philippinen und für die daselbst stationierten Schiffe gestern von San Francisco nah

Manila in See gegangen. Aus ¿aua wird dem „New York Herald“ gemeldet,

daß am 25. Februar in San José ein- ernster Versuch ge- macht worden sein soll, die A von Costa Rica i hae en? Die Artillerie - Kasernen seien angegriffen und fi dem sih entwickelnden Geféchte mee Personen - getödtet und verwundet, dié Angreifer aber \s{hließlich git worden. Die Verfassung sei bis auf weiteres außer Kraft geseßt und das Kriegsreht proklamiert worden.

Asien. :

Näh einem in Bombay eingetroffenen Telegramm vom Fort Paratsginar im Kuram-Thale hat Jen britis e Truppe mit Unterstüßung von 500 befreundeten Eingeborenen den Stamm der Ba amtanni ange! eihe und erregen,

Acht Tschamkanni fielen, 100 geriethen in Gefangenschaft. Neun ed wurden zerstört und 3000 Stück Vieh erbeutet. Auf britischer Seite wurden nur 2 Mann verwundet.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichle über die gestrigen Sibungen des'Neichs- tages und des Hauses der Abgeordneten befinden fih in der Ersten Beilage. : :

Jn der heutigen (49.) Sihung des Reichstages, ohe

nlohe, der Kriegs-

welcher der Reichskanzler Fürft zu s pit in: Goßler und “der

Minister, - Generalleutnant von

Staatssekretär des Reihs-Schaßamts Dr. Freiherr von

Thielmann beiwohnten, stand zunächst die erste Be- rathung des Geseßentwurfs, betreffend die Einrichtung eines besonderen Senats für das bayerische Heer bei dem Reihs-Militärgeriht in Berlin, auf der Tagesordnung. : y Abg. Dr. Schädler Den: In Bayern if die Volks- vertretung mit der Königlihen Regierung einig darüber gewesen, daß Bayern bezüglih der Militärgerihtsbarkeit ein Vorrecht zustehe. Der baverishe Senat mit seinem Siß in Berlin ist nicht eignet, dea Eindruck eines selbständigen Gerihts zu machen.

teweit die bayerishe Regierung der Volkêvertretung gegenüber für diese Vorlage verantwortlich ist, das zu entscheiden, ist hier niht der Ort. Ich vermisse auch Kautelen dafür, daß der gegènwärtig geschaffene Zustand nicht ohne Zustimmung Bayerns geändert werden kann. Ehe fin Aufklärung darüber gegeben if

mmen.

Reichskavzler Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst:

Auf die Anfrage des Herrn Vorredners habe ih zu erwidern, daß unter den verbündeten Regierungen volles Einverständniß darüber besteht, daß eine etwaige spätere Abänderung dieses Gesehes, sofern dieselbe nothwendig werden: sollte, niht ohne eine neue Vereinbarung mit Bayern erfolgen wird (Bravo! in der Mitte), da der vorliegende Gesetzentwurf, wie die Begründung desselben ergiebt, auf einer Ver- einbarung mit diesem Bundesstaate beruht. (Bravo! in der Mitte.)

Jm weiteren Verlauf der Debatte nahmen die Abgg. Dr. Freiherr von Hertling (Zentr.), Bassermann (nl.), Graf von Bernstorff- Lauenburg (Rp.), von Staudy (d. kons.), Dr. Hermes (fr. Volksp.) und der bayerische Bevollmächtigte zum Bundesrath Graf von Lerchenfeld-Köfering das Wort.

Bei Schluß des Blattes wurde die Vorlage in zweiter Lesung in allen Theilen angenommen.

Das Haus der Abgeordneten seßte in der heutigen G Sitzung, welcher der Minister der öffentlihen Arbeiten hielen und der Minister für Handel und Gewerbe Brefeld beiwohnten, die zweite Berathung des Staatshaushalts- Etats bei den einmaligen und außerordentlihen Ausgaben des Etats der Eisenbahnverwaltung fort.

Bis zum Schluß des Blattes betheiligten sich an der Debatte die Abgg. Mohr (b. k. P.), Graf von Moltke (fr. kons.), der Minister der offentlihen Arbeiten Thielen, der Abg. Ring (kons.) und der Ministerial-Direktor Schroeder.

Nr. 9 der „Veröffentlihungen des Kaiserlihen G e- fundheitsamts*“ vom 1. März hat folgenden Inhalt: Gesund- heitsftand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitweilige Maßregeln (egen Pest. Gesundheitszustand in Niederländish-Indien, 1898.

eseyzaebung u. st. w. (Deutsches Reich.) Arzneitaxe. (Preußen.) Aerztlihe Standesvertretung. (Reg.-Bez. Potsdam.) Mineral- wasserfabriken. (Aachen) Wurst und Hackfleisch. (Sawsen - Altenburg.) Ziegeleien. (Lübeck.) - Bäckereien und Konditoreien. (Schweiz. Kanton Luzern.) Wohnungen. (Kanton Tessin.) Gesundheitöpflege in den Gemeinden. (Kanton Zug.) Vieheinfuhr. (Kanton Zürich.) Keuchhusten. Gang der Thierseuhen in der Schweiz, 4. Vierteljahr. Desgl. in Serbien. Desgl. in Niederländisch: Indien, 1898. Vieh- verluste in der Kapkolonie, 1897/98. Hettwellige Maß- regeln gegen Thierseuchen. (Deutsches ei, Preußen, Reg. -Bezirke Breslau, Osnabrück, Oesterreih, Schweiz, Dänemark.) Verhandlungen von geseßgebenden Körperschaften, Vereinen, Kongressen u. st. w. D O A Schlachtvieh- und Fleishbeshau. Desgl. Beschlüsse des Deutschen Landwirth\caftsraths. (Preußen.) Staatt- haushalts-Etat, 1899, (Braunschweig.) Feuerbestattung. Ver- mishtes. (Schweiz.) Pocken und Diphtherie, 1897. (Eagypten.) Geburten, Sterbefälle, Impfungen, 1895/97. Geschenkliste. Wochen- tabelle über die Sterbefälle in deutshen Orten mit 40000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutsher Großstädte. Desgl. in deutshen Stadt- und Landbezirken. Witterung. Beilage: Ge- rihtlihe Entscheidungen zum Nahrungsmittelgesey (kranke Thiere : Tuberkulose).

Nr, 8 des „Eisenbahn-Verordnungsblatts*, -heraus- egeben im Pian der öffentlihe-n Arbeiten, vom 24. Februar, at folgenden Inhalt: Erlasse des Ministers. der öffentlihen Ar- beiten: vom 15. Februar 1899, betr. Führung von Geschäftsbüchern

bei den äußeren Dienststellen; vom 16. F Eruor 1899, betr. Be-

förderung von Calcium-Carbid in Trommeln ; vom 17. Februar 1899,

N E für den mittleren tehnischen Eisenbahndienst. achrichten.

Nr. 9 vom 2%. Februar hat folgenden Inhalt: Allerhöchste Konzessions-Urkunde, bctr. den Bau und Betrieb der auf das preußische Staatsgebiet entfallenden Strecke einer vollspurigen Nebencisenbahn von Gerlebogk über LWwbejün nach Nauendorf durch die Nauendorf- Gerlebogker Eisenbahn-Gesellshaft, vom 6. August 1898. Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 17. Februar 1899, betr. Lo des staatlihen Aufsihtsrechts über die Eisenbahn von Gerlebogk über Löbejün nah Nauendorf; vom 19. Februar 1899, betr. Dienftkleidung der Staatseisenbahnbeamten; vom 21. Februar 1899, betr. Zulassung von solhen Maschinenbaubeflissenen zur Elevenpraxis, welche die für die Bt im Staatseisenbahndienst erforderliche kförperlihe Tauglichkeit niht besißen. Nachrichten.

Kunft und Wissenschaft.

Im Kunstgewerbe-Museum sind gegenwärtig auf der oberen Galerie von den Gebrüdern Friedländer moderne Schmuck- sahen ausgestellt. Der größte „Theil derselben is Pariser Arbeit in edaillenshnitt. Die Originalmodelle, von Vernier und Vernon, sind beigefügt. Daneben sieht man emaillierte Behangstücke und kostbare Gefäße von Tiffany und Anderen in kunst- voller Fassung. Die ‘eigenen Arbeiten. von L idi find durhweg in modernem Stil C ten und {ließen sh an Blatt- und Blüthen- formen an. Jm Lichthofe wird ‘eine größere Ausstellung vorbereitet, welche die Ergebnisse der orientalisch Dr. Sarre énthalten wird.

en Forshungsreisen von

——

t, kann ih für die Vorlage nicht /

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In der Ausstelluna- für künstlerishe Photographi in der Königlichen Kunst-Akademie sind ett 8E Anestoller mit

654 Bildern vertreten. Die grökte Sth 154 Bilder umfassend,

ao von England ein. Dieses Land ift bisher in keiner Ausstellung auf dem Kontinent mit so hervorragenden Leistungen vertrèten gewesen.

Vauwesen.

Ueber Bauten im Regierungsbezirk Potsdam wird von dort berihtet: Der Ausbau des dab nid der Strafanstalt in Brandenburg a. H, isst fertiggestellt“ und in genommen. Für die darin zu \chafeuden großen Arbeitssäle sind durchweg Konstruktionen ewählt worden, die von den Angen selbs ausge#ührt werden konnten, eine Maßregel, die sich_ besonders in Bezug auf den Kostenpunkt außer- ordentli: bewährt hat. Neben der Umgestaltung der alten, unzu- länglihen Wirthschaftsgebäude ist auvch eine Erweiterung der Kirche für die Gefangenen in Ausficht genommen. Die Drehkuppel des großen Refraktorgebäudes auf dem Telegraphenberge bei Potsdam ist aufgestellt und die Herstellung der umfangreichen und

. schwierigen maschinellen Anlagen im Gange. Der elektrishe Betrieb

der Kuppel hat die Ausführung eines besonderen kleinen Maschinen- hauses nothwendig gemacht, Zu Bau fofort in Angriff genommen werden mußte, um die Fertigstellung der ganzen Anlage nicht zu ver- zögern. —- Der Bau des Uckermärkishen Museums in Prenzlau naht si seiner Vollendung.

Land- und Forstwirthschaft.

__ Dieinallen A ie des Regierungs-Bezirks P otsdam ium vergangenen Herbst angestellten probeweisen Ermittelungen über das Vorhandensein {hädlicher Waldinsekten haben günstige Ergebnisse geliefert, da außer der Nonne nirgends Waldshädlinge in größeren Massen vorgefunden wurden.

Der mit dem allgemeinen Wohlstand und dem Wachsthum der Städte zunehmende Butterverbrauch machte in den leßten Jahr- zehnten den Buttereibetrieb zu einem der lohnendsten Zweige der Landwirthschaft und verleitete ‘vielfa zu neun, den reellen Molkerei- betrieb s{hädigenden Versuchen, die Menge der in den Handel ge- brachten Butter durch Zusaß Lee Fette oder durch Beis- mengung von Wasser zu vermehren. Jnsbesondere hien das Ver- fahren der Butterverwäfserung, an manchen Handelspläßen gewerbsmäßig betrieben, niht nur anfänglich die deutshe Butterausfuhr nah England zu untergraben. sondern au, nachdem England derartig im Werthe ver- minderte Waare geseßlich abgewiesen hatte und infolgedessen die ver- wässerte Butter den N Industriebezirken zuzuführen versucht worden war, den inländischen Butterhandel zerrütten zu wollen. Dazu kam, daß, gestüßt auf die üblihen Jahresabshlüsse der Molkereien mit den Butterkaufleuten oder angesteckt von dem mit der sogenannten

ack- oder Faktoreibutter verübten Betrug, manche Leiter genossen- chaftlich betriebener Molkereien in ihrem Wetteifer, aus ge- gebenen Milchmengen die höhsten Buttererträge zu gewinnen, \ich verleiten ließen, die Butter minder nachdrücklich auszuarbeiten und so, mit einem die üblichen Grenzen überschreitenden Wassergehalt belastet, hinauszugeben. Um diesen Uebelständen entgegen- zuwirken, wandten si in den Jahren 1892 und 1893 einige Körper- shaften, u. a. auch der Landwirthschaftlihe Provinzialverein für die Mark Brandenburg, an den preußishen Miniiter für Landwirthschaft, Domänen und: Forsten mit der Bitte, eine gesezlihe Regelung des Wassergehalts der Butter herbeizuführen. Infolge dieser Anregung forderte der Minister von den landwirthschaftlichen Hauptvereinen gut- achtliche Berichte ein und beauftragte sie nachdem die Berichte ergeben hatten, daß zur Feststellung dec in unverfälshter Butter als zulässig anzusehenden oberen Grenze des Wassergehalts weitere Erhebungen erforderli) seien —, die ihnen unterstellten landwirthschaftlihen Ver- suchs\tationen und milchwirthshaftlihen Lehr- und Versuchsanstalten eine größere Anzahl von Butterproben auf ihren Wassergehalt in allen Jahreszeiten untersuchen zu lassen. In sämmtlichen betheiligten Kreisen blieb nun das Verlangen bestehen, die Ergebnisse dieser Unter- suchungen übersichtlich zusammengestellt zu sehen und von den aus ihnen herzuleitenden Folgerungen Kenntniß zu erhalten. Bereit, auf dieses Verlangen cinzugehen, hat der Minister für Landwirthschaft 2c. den Versuch einer derartigen Zusammenstellung genehmigt, welche nunmehx in dein soeben erschienenen sehsten Heft des 27. Bandes der von dém Wirklichen Geheimen Ober-Regierungs-Rath und Ministerial» Direktor im Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten Dr. H. Thiel herausgegebenen „Landwirthschaftlihen Jahr- bücher “, Zeitschrift für wissenswaftliche Landwirthschaft und Archivs des Königlih preußis{en Landes-Oekonomie-KFollegiums (Berlin, Verlagsbuhhandlung Paul Parey), erfolgt is. Der Bearbeiter, Benno Martiny, hat darin auch alle sonstigen ihm zugänglich gewordenen Butteruniersuhungen nicht nur Deutschlands, sondern au des Aus- landes mitherangezogen. So ift es ihm gelungen, an der Hand von mehr als 20 000 Angaben über uvtersuhte Butterproben nicht nur den in vershiedenen Ländern thatsählich gangbares Wafsergehalt der Butter und die von dem regelrechten Gehalt vorkommenden Abweichungen mit einiger Sicherheit festzustellen, fondern auch die Ursachen aus- findig zu machen, von denen dcr Wassergehalt der Butter abhängig ift, und hiernach einerseits die Bedeutung des Wassergehalts für die Feinheit und Haltbarkeit der Buiter einigermnafen aufzuklären, anbererseits bestimmte Vorschläge für die Nahrungsmittel-Geseßgebung zu be- gründen. Daneben wird eine vielleiht niht geringere Bedeutung der Arbeit in der Aufdeckung des Thätigkeitsfeides erblickt werden dürfen, auf welhem dem Eifer und dem Fleiß unserer Forsher noch viel- fältig Gelegenheit gegeben is, durch Ermittelung derjenigen die elementare Zusammensetzung bétreffenden Verhältnisse, unter denen eine wirklih gute Butter zu stande kommt, sfich um das Molkereiwesen verdient zu machen.

Verdingungen im Auslande.

Oesterreich - Ungarn.

15. März, 12 Uhr. K. K. Staatsbahn-Direkltion Stanis lau : Ausführung verschiedener Gebäude und eines 40 m hohen Schorn- steins bei den Bahnhofswerkstätten in Staniélau. Anschlagsöpreis 143 500 Fl. 8. W. Näheres bei der genannten Direktion.

Jtalien.

13. März, 10 Uhr. Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rom: Regulierung des rechten Tiberufers. Anschlag 528 880 Fr. Kaution 20 000 Fr.

Niederlande.

: f März. Kommunalverwaltung von Nimwegen: Errichtung eines Schlachthauses. Rumänien.

15. März. General-Direktion der rumänishen Eisenbahnen in Bukarest: Na R en erutae und Maurerarbeiten: 1) für den Neubau einer Brücke über den Berladfluß, Linie Barbosbhi—Roman ; Voranschlag 49 225 ft 2) für eine Brücke über die Dambowitza, Linie Bukarest—Pitesti; Anschlag 71 935 Fr., 3) für Brücken über die Prahova und Azuga, Station Azuga der Linie Ploesti—Predeal ; a 193 423 Fr.

1. April. Präfektur von Constanya: Errichtung eines Stadt- hauses. Anschlag 600 000 Fr. Vorläufige Kautton 24 000 Fr.

17. April. Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Bukarest: Errichtung ciner Metallbrücke über den Calnistea-Fluß am Uebergang der Straße von Bukarest na Giurgevo. Anschlag 177 000 Fr.

| China. «Glektrishe- Straßenbahn: in Sha nghai: Der Términ is vom

15. März auf den 30. Juni vexrshoben worden.

Benußung

Bremen, 3. März. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Lahn“, v. New Vork kommend, 2. März Moras. auf der Wefer angek. „Arenéburg“, n. Brasilien best, 2. März Vorm. Dover passiert. „Trave“ 2. März Morgs. in New York angekommen.

4. 2K (W. T. B.) Danipfer „Roland", v. Baltimore kommend, 3. März Nahm Scilly passiert. „Trier“, v. Brasilien kommend, 3. März Vorm. Vlissingen passiert.

“Hamburg, 3. März. (W.T.B.) Hamburg-Amerika-Linie. Dampfer „Markloömannia" gestern in St. Thomas“, „Assyria“ in Boston, „Asturia® in Havre angek. „Sophie Rickmers“ Mittwooh von Philadelphia nach Hamburg abgeq. „Fürst Bismarck" gestern Ouefjant, „Pretoria“ Prawle out passiert.

ondon, 3. März. (W. T. B.) Caftle-Linie. Dampfer „Tantallon Castle“ gen auf Heimreise in Southampton angek. «Arundel Castle“ gestern auf Ausreise Canarishe Inseln passiert. „Tintagel Castle“ gestern auf Heimreise v. Kapstadt, „Norham Castle" heute auf Ausreise v. London abgegangen.

Theater und Musik.

Berliner Theater.

Der Schwank „Die neue Richtung“ von M. Brociner und Alexander Engel fand bei der gestrigen ersten Auf- führung nur geringen Beifall. Die Verfasser beabsichtigten offenbar, cine Satire auf die neue Richtung in der Literatur zu \{hreiben, das Ergebniß war aber nur eine \{chwächlihe Komödie ohne rechte Wirkungskraft. Der Schwank spielt im Hause des Schriftstellers Röder, der empfindsame Romane und senti- mentale Theaterftüdcke s{chreibt. Als seine Arbeiten weniger ertragreih werden, wird ihm von allen Seiten: vom Theaterdirektor, von dem Freunde, von der ehrbaren Gattin und der lieblihen jungen Nichte ge- rathen, zur „neuen Richtung" überzugehen. Alle modernen Schlagwörter werden ins Treffen gefükrt, die „erblihe Belastung“, das „Ueber- menschenthum“, die „Ebetragödie“. Die Verfasser greifen jedo alle diefe Motive nur oberflächlich, gleichsam mit den Fingerspizen an und lassen sie shnell wieder fallen, als ob sie sih selbst nicht die Kraft zutrauten, diese Fragen erschöpfend zu behandeln. Die unglücklichen Versuche des fentimentalen Schriftstellers Röder, im Sinne der neuen Richtung eigene Erfahrungen zur künstlerishen Verwerthung zu sammeln, machen auf der Bühne einen ebenso harmlosen und humor- losen Eindruck, wie ihn seine Romane auf den Leser machen sollen. Alles, was an alten Lustspielscherzen dabei zusammen- a e wird, ist niht einmal geshickt verwerthet. Die

arstellung war au niht in der Lage, die Schwächen des Stükes auszugleihen. Herrn Schindler's Komik reiht zum Tragen einer Batten (Dr. Röder) niht aus, sie konnte nur an vereinzelten

tellen kräftigere Wirkungen erzielen. Neben dem Hauptdarsteller kamen noh die Damen Wulf als ehrbare Schriftstellersgattin und Schroth als anmuthige Nichte einigermaßen zur Geltung. Fräulein Frauen- dorfer spielte mit Geshick die Rolle einer „unverstandenen“ Frau, die fich der Kunst der Malerei ergeben hat.

u Das Deutsche Theater hat für die nähste Woche folgenden Spielplan aufgestellt: morgen Abend und am Mittwoch: „Die Jüdin von Toledo“; Montag und Sonnabend: „Cyrano von Bergerac"; Dienstag und Freitag: „Fuhrmann Hensel“ ; Donnerstag: „Pauline“; nächstfolgenden Sonntag Abend: „Hamlet“. Als Nachmittags- Vorstellungen sind für morgen „Die Weber“, für nächstfolgenden Sonntag „Die versunkene Glocke“ angeseßt.

Im Berliner Theater wird „Das Erbe“ morgen zum 30. Male gegeben. Am Montag wird „Faust“, 1. Theil (Anfang 7 Uhr), am Dienstag und Donnerstag „Zaza" wiederholt. Am Mittwoh findet die Erstaufführung des F. von Zobeltiß’shen Schwankes „Tam-Tam“ ‘statt; Wiederholungen dieses Stückes sind für Freitag (30. Abonnements-Vorstellung), Sonnabend und nächsten Sonntag argesegt. Morgen Nachmittag wird „Die Jung- I rof Orleans“, nächsten Sonntag, Nachmittag „König Heinrich“ gegeben.

Im Schiller - Theater geht morgen Nachmittag E. von Wilden- bruch’s Schauspiel ‘, Die Haubenlerhe“ in Scene, Abends wird „Göp von Berlichingen“ mit Frau Friedhoff\ a. G. in der Nolle der Adelheid gegeben. Wiederholungen der Stücke „Die Neuvermählten“ und ,„Verbotene Früchte“ finden von Montag bis N BHA Sonnabend statt, mit Ausnahme von Freitag. An diefem Tage kommt nach längerer Pause Anzengruber's Volksftück „Das vierte Gebot“ zur Aufführung. Im Bürgersaale des Rath- hauses findet morgen ein -,Spielhagen-Abend“ statt.

Das Theater des Westens kündigt für Freitag nähster Woche die erste Aufführung von Lorßing?s romantischer Oper „Undine“ mit neuer Ausftattung an. „Der Husar“ in Verbindung mit „Am Wörther See“ steht für Dienstag und Mittwoch auf dem Spielplan. Am Montag wird „Zar und Zimmermann“ gegeben. Am Donnerstag findet eine Aufführung der Oper „Die weise Dame“ statt, in der Herr Werner Alberti nach längerer Abwesenheit wieder zum ersten Male den George Brown singen wird; ebenso wird derselbe am Sonnabend in den „Hugenotten“, welhe Oper als Vorstellung zu halben Preisen gegeben wird, den Raoul singen. Morgen Abend gastiert die Hofopernsängerin Fräulein Marie Thoma als Santuzza in „Cavalleria rusticana“; hierauf folgt die Oper „Der Husar“. Als Nachmittags-Vorstelungen werden morgen „Der Freisbüg“ und nähsten Sonntag „Martha“ gegeben.

Im Lessing-Tbeater sind in nähster Woche sämmtliche Abende außer zweien dem Gastspiel der Frau Sorma gewidmet. Morgen und am Montag, den 13. März, spielt. sie die „Cyprienne"; in Schnigler?s „Liebelei“ und Cavalotti's Einakter „Jephta's Tochter“ spielt Frau Sorma am Mittwoch und Sonnabend, am Freitag und nächsten Sonntag Abend in der „Jüdin von Toledo“. Am Montag geht das Lustspiel „Jm weißen Rößl“ und am Donnerstag Max Halbe?g Drama „Die Heimathlosen“ in Scene.

m „Neuen Theater“ finden in nähster Wohhe folgende Vorstellungen ftatt: Soantag, Montag und Donnerstag: „Die Pflicht“; Dienstag, Mittwoch, Freitag, Sonnabend und nächsten Sonntag: „Hofgunst“, Als Nachmittagsvorstellung gelangt morgen zu halben Preisen „Kraft“ zur Darstellung. Am kommenden Mittwoh Nachmittag (3 Uhr) findet eine nohmalige Aufführung der Aristophanes-Komödien, und zwar a. „Die Vögel“ und b. „Der Weiberstaat“, zu herabgeseßten Preisen statt.

Im Belle-Alliance-Theater findet morgen die Erst- aufführung von E. Wichert's Schauspiel „Die Gräfin von Schwerin“ statt ; Wiederholungen sind für Montag und Freitag nähster Woche angeseßt. „Das, Milhmädchen von Schöneberg“ Geht atm Dienstag, Donnerstag und Sonnabend in Scene, während am Mittwoch „Der Pfarrer von Kirhfeld“ zu ermäßigten Preisen und am nächsten Sonntag „Der Goldbauer“ gegeben werden. Als Nahmittags-Vor- stellung ist „Napoleon“ für morgen, deégleichen als Schülervorstellung für Sonnabend angeseßt.

Das Repertoire des Residenz- Theaters wird au in der kommenden Woche on Schwank „Der Schlafwagen-Kontroleur " beberrshen. Morgen Nachmittag findet eine Aufführung von Max Halbe's Drama „Iugend*" zu ermäßigten Preisen statt.

Da im Thalia-Theater um die Mitte dieses Monats die Premidòre der . nächsten Novität ftattfinden wird, so ist die morgige Vorstellung von „Schiddebold's Engel“, mit Herrn Emil Thomas als Gast, zuglei die vorleßte Sonntags, Aufführung dieser Gefangspofse.

Mannigfaltiges.

Der Magistrat lehnte in seiner gestrigen Sißung einen An- trag auf Errichtung einer höheren Mäddhenscule im Norden der Stadt (Gesundbrunnen-Wedding) ab, weil ein et hierfür nit vorliege. Auf Antrag der Deputation für die flädtisch2n Kranken- anstalten und die öffentlih2 Gesundhéeitspflege wurde beschlossen, auf

dem Gelände des Krankenhauses Friedrichshain zwei zweistöckige oder vier einstôckige Päavillons errichten zu lassen, um Raum für 130 Kranke