1899 / 58 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 08 Mar 1899 18:00:01 GMT) scan diff

m E S Is E E R Ee E ai

Muster C.

Dem (Name) «_«, Führer der

dem (Name des Besißers) in . « . « gehörigen, aus Stück bestehenden Schafherde, welhe nah

S Uge getrieben werden soll, wird behufs Aufsuchens des

hierarztes i bescheinigt, daß in

der Gemeinde zur Zeit die Maul- und Klauen-

18 ir Der Bürgermeister : AuterlGrifk

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Der in San Francisco aus Holz neu erbaute, bisher unter keiner Flagge gefahrene Schooner „Marshalleon von 40,00 Registertons Brutto-Raumgehalt hat dur den Uebergang in das ausschließliche Eigenthum der Jaluit-Gesell- haft in Hambur das Recht zur Führung der deutschen Flagge erlangt. Dem Schiffe, für welches die Eigenthümerin Hamburg zum Heimathshafen gewählt hat, ist von dem Kaiserlichen General: Konsulat in San Francisco unter dem 30. Januar d. J. ein Flaggenattest ertheilt worden.

Königreich Preußen.

Seine Maiestät der König haben Allergnädigst geruht : den Unter-Staatssekretär im Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten D. Dr. von Weyrauch zum Wirklichen Geheimen Rath mit dem Prädikat „Excellenz“ zu ernennen. i

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

dem Fabrikbesißzer Karl Ferdinand Wahl in Küstrin den Charakter als Kommerzien-Rath zu verleihen.

Finanz-Ministerium. Königliche General-Lotterie-Direktion.

Bekanntmachung.

Die Erneuerungsloose sowie die Ane pIe zur 3. Klasse 200. Königlich preußischer Klassen-Lotterie find nah den §8 5, 6 und 13 des Lotterieplans, unter Vor- legung der bezüglihen Loose aus der 2. Klasse, bis zum 13. März, Abends 6 Uhr, bei Verlust des Anrehts, einzulösen.

Die Ziehung der 3. Klasse dieser Lotterie wird am 17. Ed E 8 Uhc, im Ziehungssaale des Lotterie- Gebäudes ihren Anfang nehmen.

Berlin, den 8. März 1899.

Königliche General-Lotteric-Direktion. Strauß. Ulrich.

Personal-Veränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnriche 2c. Ernennungen, Beförderungen und Versezungen. Im aktiven Heere. Bremen, 3. März. v. Diepow, Lt im Gren. Regt. König Friedrih Wilhelm 1V. (1. Poinm.) Nr. 2, in das Inf. Regt Nr. 136, v. Salisch, Lt. im Leib-Gren. Regt. König Seite Wilhelm 111. (1. Brandenburg.) Nr. 8, in das Inf. Regt. Freiherr Hiller von Gaertringen (4. Posen.) Nr. 59, Schenck, Lt. im Hess. Feld-Art. Regt. Nr. 11, in das Nassau. Feld-Art. Regt. Nr. 27, verseßt. Horn, Fähnr. der Ref, zuleßt im 2. Hannov. Feld-Art. Regt. Nr. 26, im aktiven Heere mit feinem Patent a!s Fähnr. im Inf. Regt. Nr. 144 wiederangestellt.

Berlin, 6. März. Dohme, Oberlt. im Füs. Regt. Graf Roon (Ostreuß.) Nr. 33, zum überzähligen Hauptm. beföcdert.

Abschiedsbewilligungen. Imaktiven Heere. Bremen, 3, März. Sturm, Lt. im Inf. Regt. Nr. 135, mit Pension der Abschied bewilligt.

‘Berlin, 6. März. v. Fragstein u. Niemsdorff, Gen. Major z. D., zuleßt Kommandeur der 33. Inf. Brig., der Charakter als Gen. Lt. verliehen,

Nachweisung der beim Sanitättkorps im Monat Januar 1899 eingetretenen Veränderungen. Durch Verfügung des General - Stabsarztes der Armee. 11. Januar Dr. Rieck, Unter-Arzt vom Füs. Regt. General- Feldmarshall Prirz Albrecht von Preußen (Hannov.) Nr. 73, Dr. Meyer, Unter-Arzt vom Inf. Regt. Nr. 138, beide mit Wahrnehmung je einer bei ihren Truppentheilea offenen Assist. Arzt- ftelle beauftragt.

Beamte der Militär-Verwaltung.

Dur Allerhöchsten Abschied. 9. Februar. Kulig, Zablmstr. vom Füs. Regt. General - Feldmarschall Graf Moltke (Schlef.) Nr. 38, bei seinem Ausicheiden aus dem Dienst mit Pension der Charakter als Rechnungé-Rath verliehen.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 10. Of- tober. Barth, Prof. beim Kadettenhause in Wahlstatt, zur Haupt» Kadettenanstalt, Dr. Loß, Prof. beim Kadettenhause in Karlsruhe, zum Kadettenhause in Wahlstatt, Dr. Hartmann, Oberlehrer beim Kadettenhause in Oranienstein , zur Haupt-Kadettenanstalt, Dr. Amel, Oberlehrer bei der Haupt-Kadettenanstalt, zum Kadettenhause in Oranienstein, Hülsen IL, Oberlehrer beim Kadettenhause in Bensberg, zur Haupt-Kadettenanstalt, zum 1. April d. F. verseßt.

29. November 1898, 13. Dezember 1898 und 11. Februar 1899. Goßner, Garn. Bauinsp. in Koblenz, als tehnischer Hilfs- arbeiter zur Intend. des Garde-Korps, Maillard, Garn. Bauinsp., tehnisher Hilfsarbeiter bei der Intend. der militärishen Institute, nach Koblenz, zum 1. April 1899 versetzt.

13. Dezember 1898. Pfaff, Garn. Bauinsp. in Worms, als tehnischer Hilfsarbeiter zur Intend. des I. Armee-Korps zum 2. Ja- nuar 1899 ve: setzt.

27. Dezember 1898, Schirmacher, Garn. Bauinsp. in Allenstein, nah Rastenburg, Berninger, Garn. Bauinsp., technischer Hilfsarbeiter bei der Intend. des XVII. Armee-Korps, in die Lokal- Baubeamtenstelle nah Allenstein, zum 2. Januar 1899 versegt.

25. Februar 1899, Jung, Zahlmstr. vom 2. Bat. Füs. Regts. Graf Roon (Ostpreukß.) Nr. 33, auf seinen Antrag zum 1, Mai 1899 mit Pension in den Ruhestand verseßt.

3. März. Waschek, Stellenanwärter, Shmelter, Geheimer Sekretär auf Probe, als Geheime Sekretäre bei der Gen. Militär-

Tasse angestellt. Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Fähnriche 2. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. 22. Februar. ætin, Hauptm. z. D., zum Bezirks-Difizier beim Bezirkékommando den ernannt. 28. Februar. Enk, Zeug-Lt. vom Art. Depot Germersheim, unter Enthebung vom Kommando zum Kaiserlichen Art. Depot Straß- burg, zum Art. Depot Ingolstadt verseßt. Halder, Zeug - Feldw.

_von der Gewehrfabrik beim Art. Depot Germersheim, unter Kom-

/

mandierung zum Kaiserlichen Art. Depot Straßburg, zum Zeug-Lt.

ee h V fügung des Kriegs- M

ur erfügung des Kriegs-Ministeriums. Michell- Auli, Lt. des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig, das Siemaart zur Intend. 1. Armee-Korps bis auf Weiteres verlängert. *

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 22. Fe- bruar. Koch, Major z. D. und Bezirks-Offizier beim Bezirks- kommando Weiden, mit der getepBen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 1. Inf. Negts. König mit den für Ver- abschiedete vorgeshriebenen Abzeichen der Abschied bewilligt.

28. Februar. Stürmer, Zeuglt. vom Art. Depot Ingol- stadt, unter Verleihung der Aussicht auf Anstellung im Zivildienst, mit der geséßlihen Pension der Abschied bewilligt.

(d Ba L ALENE L L E Ana of), erarzî der MNe}., behufs Uebertritis in Königl. preuß. Mèilitärdienste der Abschied bewilligt. E

24. Februar. Dr. Müller, Unterarzt des 5. Inf. Regts. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, Frhr. Scheben v. Cronfeld, Unterarzt des 1. C, Negts. vakant Bothmer, beide in ihcen Truppentheilen zu Assist. Aerzten befördert.

Durch Verfügung des General - Stabsarztes der Armee. Schlick, einjährig-freiwill'gec Arzt des 5. Feld-Artillerie- Regts. zum Unterarzt im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von-Württem- berg ernannt und mit Wahrnehmung einer offenen A/'sift. Arztstelle

beauftragt. Beamte der Militär-Verwaltung.

23. Februar. Thoma, Militär-Anwärter, Zahlmstr Aspir. des 12. Inf. E Un Arnulf, zum Rechnunzeführer bein Res monte-Depot Benediktbeuern ernannt.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. Schnei- der (T München), Unterveterinär der Res, mit der Wirksamkeit vom 1, März d. I. zum Unterveterinär des aktiven Dienststandes im 1. Chév. Regt. Kaiser Nikolaus von Rußland ernannt und mit Wahr- nehmung einer offenen Veterinärstelle beauftragt.

Kaiserliche Marine.

Offiziere x. Ernennungen, Beförderungen, Ver- seßungen 2c. Wilhelmshaven, an Bord S. M. Panzerschiffes 1. Klasse „Kurfürst Friedrich Wilhelm“, 2. März. -v. Diederichs, Vize-Admiral, von der Stellung als Chef des Kreuzer-Geshwaders entbunden. Heinrich, Prinz von Preußen Königliche Hoheit, Kontre-Admiral, unter Entbindung von der Stellung als Cbef der 2. Div. des Kreuzer-Geshwaders, zum Chef tes Kreuzer-Geschwaders, Fritze, Kavitän zur See, unter Entbindung von der Stellung als Chef des Stabes des 1. Geschwaders, zum Chef der 2. Div. des Kreuzer-Geshwaders, ernannt.

Se e R geo für das Frühjahr 1899. Bremer- haven, an Bord S. M. Panzershiffes 1. Klasse „Kurfürst Friedrich Wilhelm“, 3. März. Frhr. v. Lyncker, Kapitän zur See, unter gleibzeitiger Verseßung von Berlin nach Kiel, zum Kommandanten für Probefahrten, v. Heeringen, Freg. Kapitän, unter Belassung in dem Kommando zum Reichs. Marineamt, zum Kommandanten eines Panzerschiffes 4. Klasse der Res. Div. der Nordsee, ernannt. Die Korv. Kapitäns: Bachem zum Kommandant:n S. M. Kreuzers 3. Klasse „Gazelle*, Pustau zum Kommandeur der 2. Abtheil. 2. Matrosen-Div. und unter Belassung in dieser Stellung zum Kommandanten eines Panzerschiffes 4. Klasse der Res. Div. der Nordsee, ernannt Gerfstung von dem Kommando S. M. Sgul- {hifffes „Carola“ entbunden. Merten zum Kommandeur der 3. Ma- trofen-Art. Abtheil, Deubel unter Belassung in der Stellung als Kommandant S. M. Panzerkanonenboots „Skorpion“, zum Chef der Panzerkanonenboots - Div., Engel, unter Entbindung von der Stellung als Kommardeur der 3, Matrosen-Art. Abtßbeil., zum Kom- mandanten S. M. Schulschiffes „Carola“, Schönfelder (Karl) zum Kommardanten S. M. Vermefsungsschiffes „Hyäne“, Bruch unter Belassung in der Stellung als Kommand:ur der 1, T39rpedo - Abtheilung, zum Chef einer Torpedoboots: Flotille, Becker zum Kommandanten S. M. Squlschiffes „Grille“, v. Dassel (Hartwig) zum Kommandanten S. M. Avisos „Zieten“, ernannt. Die Kapitän-Lts.: Kinderling zum Kommandanten S. M. Avisos „Bliß“ ernannt. Schaefer (Erwin) zum Stabe des Oberkommandos der Marine kommandiert. v. Bentheim zum Kommandanten eines Panzerkanonenboots der Nef. Div. „Danzig“, Maaß zum Chef einer Torpedoboots-Div., Kraft zum Chef einer Torpedoboots-Div., R og ge zum Kommundanten eines Panzerfkanonen- boots der Res. Div. „Danzig“, Heine (Wilhelm), Overlt. zur See, zum Kommandanten S. M. Schulschiffes „Rhein“, ernannt.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 8. März.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag von 10 Uhr ab den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets, Wüklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus und daran anschließend diejenigen des Ministers des König-

versammeln, und if es mir Bedürfniß, bei diesem Anlaß noch einmal des shmerzlihen Vei lustes zu E den die A dur seinen Ee Tod erlitten hat. Lassen Sie mich zugléih di: feste Zu- versiht avssprehen, daß die vortrefflihen und pvertrauensbeollen Be: ziehungen, welche von jeher zwischen der Staats- und der Provinzialverwal- tung bestanden haben, au in Zukunft unter der neuen Leitung der letzteren ungetrübt bleiben werden. Die Persönlichkeit und die dienstliche Ver- gangenheit des gegenwärtigen Landeéhauptmanns, welhen Jhr Ver- trauen unter Allerh3{ster Bestätigung an die Spiße der G. äfte berufen hat, bürgen dafür, daß diese Zuversicht keize Täuschung E N flofi J uch im verflossenen Jahre is Jhnen der Verlust werther Mit- glieder des Landtages und des Provinzialaus\chusses nicht O N ge- blieben. Ihr Gedächtniß wird unter Ihnen und in der Provinz in Ehren fortleben. Bereits im vorigen Jahre hatte ih darauf hinzuweisen, daß die

balo erhöhte Anforderungen an die Finanzkraft der Provinz tellen werde. Diese Vermuthung bat fi veflätig Es ist notfwenBE, die Mittel zur Förderung des Baues von Kleinbahnen zu erhôben, wobet zugleih die Möglichkeit der Gewährung von Beihilfen an bereits bestekende Unternehmungen diefer Art zum Zwedcke ihrer befferen Ausrüstung und zur Abstoßung hierfür eingegangener Ver- bindlihkeiten in das Auge zu faffen sein wird. Die Mittel zur Be- friedigung dieser Bedürfnisse sollen dur eine Provinzial-Anleihe auf- ae werden. steh R

Für das bevorstehende Rechnungsjahr hat ih die Erböbung der Provinzialabgaben um 200 000 M nit vermeiden lassen. E3 i dies bedingt dur die Nothwendigkeit eines erheblichen Mehraufwandes für den Bus ¿um Kleinbahnfonds, sowie einer verstärkten Verwendung von Provinzialmitteln zur Hebung der Landwirthschaft. Für diesen weitaus wichtigsten Erwerbszweig der wesentlich auf die Erträge des Aerbaues angewiesenen Bevölkerung unserer Provinz in mäßigen Grenzen sich haltende Opfer zu bringen, werden Sie gern bereit jein, um so mekr, als die in dem nzuen Voranschlage vor- gesehene Erhöhuna der Beiträge s{ch auf einer Höhe hält, welhe zu Bedenken keine Veranlassung giebt, auh verglichen mit der Mehrzahl der anderen Provinzen.

L Für die Vollendung des Ausbaues der St. Jakobi - Kirche zu Stettin sowie für den Ausbau der fkünstlezisch und historisch merk- würdigen Kirche zu Kenz im Kreise Franzburg werden Mittel von Muter SREA, werden.

le werden ferner um eine Beihilfe angegangen werden zur Unterhaltung der in Stettin zu errihtenden Schulen für Maschinen- bau ‘und für Seedamp|schiffs- Maschinisten.

e IDiE Herstellung eines Großschiffahrtsweges nah Berlin bildet eine Lebensfrage für den Wohlstand und die weitere gedeihlihe Ent- wickelung unserer Provinzial. Hauptstadt und berührt somit mebr oder minder das Interesse der Provinz in ihrer Gesammtheit. Von dieser Errdägung ausgehend, hat der Provinzial. Autshuß beschlossen, Ihnen vorzuschlagen, die Stadt Stettin bei der Uebernahme einer antheiligen Garantie der Kosten tür Betrieb, Verwaltung und Unterhaltung des Kanals in angemessener Weise zu unterstützen. Ich empfehle vie bezüglihe Vorlage Ihrer cingehenden und wohlwollenden Er- wägung,

_ Geebrte Herren! Au füc die dieëjährige Tagung liegt ein reiches Feld fruhtbarer Thätigkeit für das Wohl unserer ihruertn Heimatbprovinz vor Ihnen. Indem ih Sie einlade, in Ihre Ar- beiten mit bewährtem Eifer einzutreten, erkläre ich den XXV1T. Pom- merschen Provinzial-Landtag für eröffnet.“

Unter dem Vorsig des Alters-Präsidenten, Amtsvorstehers a. D. Wolff-Bredow brachte die Versammlung zunächst ein begeistertes Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König aus und wählte sodann den Wirklichen Geheimen Rath von Köller-Cantreck zum Vorsigenden und den Ober- Bür ermeister, Geheimen Regierungs-Rath Ha ken-Stettin zum Stellvertreter des Vorsißenden. Die Gewählten nahmen die Wahl an. Nach der Wahl der Schriftführer und Feststellung der anwesenden Mitglieder durch Namensaufruf erfolgte die Bildung der Abtheilungen, die Mittheilung des Vorsißenden über die vorliegenden Geschäftssachen und deren Vertheilung in die Abtheilungen.

Schließlih wurden Wahlprüfungen vorgenommen.

Bayern.

Dem Landtage ist ein Gesezentwurf zugegangen, dur welchen für verschiedene militärishe Bauten in München ein Kredit von 51/2 Millionen Mark gefordert wird; u. a. werden 2 Millionen Mark verlangt für den Neubau eines Armee- Museums und Kriegs-Archivs sowie für den Neubau eines Kommandantur-Gebäudes auf dem Playe der alten Kaserne am Hofgarten.

Oesterreich-Ungarn. Wie „W. T. B.“ aus Prag meldet, wird das Exekutiv-

lichen Manes pon Wedel und des Präsidenten des Evangeli- schen Öber-Kirchenraths D. Dr. Barkhausen. Heute Abend 4 8 Uhr findet bei Jhren Kaiserlichen und Königlichen Majestäten ein Diner statt, zu welchem die am hiesigen Allerhöchsten Hofe accreditierten Botschafter Einladungen erhalten haben.

_Jhre Majestät die Kaiserin und Königin er- theilten gestern Mittag dem Präsidenten des Eoangelischen Ober-Kirchenraths D. Dr. Barkhausen und dem Minister des Jnnern Freiherrn von der Recke von der Horst im hiesigen Königlichen Schlosse Audienz. i

Morgen, Donnerstag, den 9. d. M., am Todestage Seiner Hochseligen Majestät des Kaisers Wilhelm des Großen, läuten, wie alljährlih, um 8 Uhr Morgens Sterbestunde) die drei großen Glocken der Kaiser Wilhelm- ded ächtnißkirhe. Am Abend findet um 6 Uhr in dieser Kirche eine musikalisheGedenkfeier statt, an welcher Jhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin theil- nehmen werden. -

Jn der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „R- u. St. - Anz.“ wird eine Zusammenstellung der Berichte von deutshen Fruhtmärkten für den Monat Februar 1899 veröffentlicht.

Stettin, 7. März. Der XXVIT. Provinzial-Landtag der Provinz Pommern wurde heute durch den Over-Präsi- denten, Staats-Minister von Puttkamer mit folgender An- sprache eröffnet :

» Howgeehrte Herren! Nachdem des Kaisers und Königs Majestät Allergnädigst geruht haben, den XXVI. Pommerschen Provinzial- Landtag auf heute zu berufen, habe ih die Ehre, Sie beim Beginn Ihrer diesmaligen Tagung zu begrüßen.

Es ift das erste Mal, daß Sie nah dem Hintritte des unvergeß-

lihen Landeshauptmanns Höppner zur Erledigung von Geschäften ih

Comité der deutsh-böhmishen Abgeordneten am 12. d. M. und der Klub der deutsh-böhmischen Abgeordneten am darauf folgenden Tage behufs Stellung- nahme zu der neuen Landtags-Session zusammentreten.

- Großbritannien und JFrland.

Jn der gestrigen Sißung des Unterhauses gab, dem „W. T. B.“ zufolge, - der Parlaments-Sekretär des Aeußern Brodrick über die Maskat- Angelegenheit folgende Er- klärung ab:

Mitte März vorigen Jahres erlangte der französishe Agent vom Sultan von Maskat die Pachtung oder Ueberlassung eines Landstucks, welches als Koblenstation benußt werden sollte. Auf dem so ab- getretenen Landstück, das in einem kleinen Hafen in einiger Entfernung von Maskfat liegt, wollte die französishe Regierung das Recht zum Hifsen der französishen Flagge und zur Errichtung von Befestigungen haben. Der britishe Agent erhielt von diesen Vorgängen erft in diesem Jahre Kenntniß; sobald sie aber bekannt geworden waren, erflärte die britisce Regierung, daß fie im Widerspru ständen mit dem Vertrage von 1862 und mit den besonderen Verpflichtungen des Sultans gegenüber Großbritannien in Bezug auf Abtretung oder Entäußerung irgend eines Theils seines Landbesiges. Der Sultan wurde aufgefordert, den Pahhtvertrag wieder aufzuheben, was er auch gethan hat. Das Vorgehen unseres Agenten is von uns nicht gemißbilligt worden, sondern gemäß unseren Instruktionen geshehen. Lord Salis- bury hat dem französishen Botschafter mehr denn einmal erklärt, daß nah seiner Ansicht die britishe Regierung zu ihrem Ein- spruche durchaus berehtigt gewesen und daß es" für sie unmöglich sei, denselben aufzugeben. Was die materielle Seite der Frage anlangt, so ist die Darlegung der Sachlage seitens des französishen Ministers des Auswärtigen Delcassé in einigen Punkten unvollständig. Er vergaß zu erwähnen, daß er im leßten November auf eine Anfrage des britischen Bot- schafters in Paris Sir E. Monson, was an den Gerüchten von einer seitens Frankreihs beabsihtigten Landeserwerbung an der Küste von Maskat Wahres sei, die Antwort gegeben habe, daß er hierüber nicht das Geringste gehört habe. Dieselbe Erklärung wiederholte er vor wenigen Tagen. Es handelt sich daher um einen Schritt des französischen Lokalagenten, welcher seine Instruktionen überschritten hat, und es ift üblich, derartige Fragen zur Kenntniß der betreffenden Regierung zu bringen und es sicher zu stellen, daß dieselben auf diplomatishem Wege gelöst werden, damit auf diese Weise vermieden werde, die Ocffentlichkeit darin zu verwickeln. Was die Bedrohun mit einem Bombardement betrifft, so ift es klar, daß, wenn au

fernere Entwickelung unseres Kleinbabnwesens in Zukunft vielleiht

Salisbury, wie er dem franazösischzn Botschafter mittheilte, eine ran öffentlihe Art der Handlungsweise vorgezogen haben würde, unsern Agenten dort kein Taoel trifft, da er niht in der Lage war, zwischen der Verantwortlichkeit des französishen Agenten und des Sultans von Maskat einerseits und derjenigen dec französischen Regiecung andererseits einen Unterschied zu machen." Wir sind der Meinung, daß die Handlungsweise unseres Agenten im wesentlichen eine völlig korrefkte war. Dur den zwischen Frankrei und Großbritan- nien im Jahre 1862 abgeshlossenen Vertrag i} nicht ausgeschlossen, daß Frankreich eine Kohblenstation in Maskat habe, roie Großbritannien sih eine solde ausèrücklich in dem Vertrage ausgemacht hat. Eine Landeskonzession ist mit derselben nicht verbunden, und es ift selbst- verständlih, daß, wenn die französishe Regierung einen gleihen Nugzen aus dem ihr zustehenden Rechte ziehen will, dieser gleihen Beschrän- fungen zu unterliegen habe.

Auf eine Anfrage, welche Bestimmungen für britische Schiffe beständen, die in den Hafen von Talienwan einlaufen wollten, erklärte Brodrick: -

Sobald dieser Hafen als ein dem fremden Handel geöfaeter an- zusehen sei, müfse selbstverftändlih den Vertretern der Vertragsmächte in China eine darauf bezügliwe formelle Erflärung zugehen. Dies könne jedo e:ft dann der Fall sein, wenn dort ein Zolldienst, ähnlih dem in den anderen Vertrage häfen bestehenden. eingerihtet worden sei. Die Regierung sei vor einiger Zeit benachrihtigt worden, daß Schritte zur Organisation der allgemeinen Verwaltung und zur Errichtung eines Zollamts in Talienwan geshähen und daß die Zölle durch 1ru'sishe Beamt? für die chinesische Regierung in Gemäßheit des chinesishen Tarifes erhoben werden sollten. Er sei niht in der Lage, eine Arsicht darüber zu äußern, welchen Einfluß die russishen Schiffahrtsbestinmungen auf die Stellung des Hafens- von Tatienwan haben könnten. Aus dem Wortlaut jüngst aus Peking erhaltener Telegramme gehe hervor, daß bezüglih der Frage des Ausbaues der Nordtahn der russishe Gesandte aegen die Anstellung britisher Jugenieure, sowie eines euro- päischen Rechnungsführers der Eisenbahn und gegen die Ver- pfändung der Frachten und Einkünfte der Bahnen außer- halb der großen Mauer mit der Begründung Einspruch echoben habe, daß dies mit dem zwishen Rußland und China geschlossenen Ab- kommen im Widerspru stebe. Die britishe Regierung habe daraufhin den Gesandten in Peking Mc Donald angewiefen, zu erklären, daß keiner dieser Punkte eine fremde Kontrole jener Linien oder im Falle der Nichtzahlung der Anleihe den Besiß oder die Kontrole der Linien involviere. Er wiederhole, daß die Negieruvg den geschlossenen Kontrakt als bindend für China betrachte.

Einem gestern in London von der dortigen rale kammer veranstaltetem Bankett wohnte der französische Botschafter Cambon bei. Es wurden dabei herzliche Reden über die Nothwendigkeit guter 8A zwischen Groß- britannien und Frankreih ausgetauscht. Cambon hob in einer Ansprache hervor, die beiden Länder sollten dieselbe gegenseitige Achtung und Höflichkeit untereinander zeigen, wie sle zwishen den einzelnen Jndividuen bestehe, damit die herzlichen Beziehungen enger geschlossen werden könnten.

Frankreich.

Jn der gestrigen Sißung des Senats übernahm No res das Präsidium und sprach den Dank für seine ahl aus. Hierauf gedachte derselbe in ehrenden Worten seines Vorgängers auf dem Präsidentenstuhl, des Prä- sidenten der Republik Loubet, und erinnerte an dessen Botschaft, in welher das Parlament um seine Mit- arbeit an“ dem Werke zur Beruhigung der Geister gebeten werde. Der Senat werde es sih zur Ehre anrechnen, dieser Aufforderung zu entsprechen. Jm übrigen dürfe man aus beruhigenden Anzeichen die Hoffnung \{chöpfen, daß man nicht fern von dem Tage sei, an welhem das vorübergehende Mißbehagen, welches sich im Lande fühlbar gemacht habe, vershwunden sein werde. Die widrigen Winde, welche die Oberfläche nur allzu sehr gepeitsht hätten, seien doch nicht durhdringend genug gewesen, um in der Demokratie die Eckenntniß ihrer Pflichten und ihrer Jateressen erlöschen zu lassen. Das Vertrauen zur Armee, welhe niemand und nichts von der Erfüllung ihrer Pflichten abbringen werde, sei nicht ershüttert. Man werde mit Geduld abwarten, bis die Justiz ihr Wort gesprochen habe, und werde aus ihrer Hand allein die Wahrheit entgegennehmen, welche für so manches Gewissen eine Erlösung von grausamen Plagen be- deuten werde.

Ftalien.

Der „Tribuna“ zufolge nahm der Ministerrath gestern mit Befriedigung Kenntniß von cinem Exposé, welches der Minister des Auswärtigen Canevaro über die in der An- gelegenheit der Sanmun-Bay befolgte Haltung der Regierung gab, und sprach demselben einstimmig sein Vertrauen und zu- gleich die feste Ueberzeugung aus, dah der zur Beseßung der Sanmun-Bay aufgestellte Plan aufrehterhalten und im poli- tischen und wirthschaftlichen Interesse des Landes werde ver- wirkliht werden. i :

Der rge Stefani“ zufolge befinden sich die italienischen Kriegsschiffe „Marco Polo“ und „Elba“ in Chefoo; die Kriegsschiffe „Amerigo Vespucci“ und „Etna“ sind auf dem Wege nach Hongkong, ersteres ist in Sicht von Annam, leßteres bei Batavia cingetroffen ; das Kriegsschiff „Stromboli“ wird von Venedig nah China in See gehen. Diese Schiffe haben zusammen 1583 Mann Besazung und 50 Geschüße großen und 68 Geschüße kleinen Kalibers. ;

Die Deputirtenkammer berieth gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, in erster Lesung den Gesehentwurf, betreffend die l ad a Organijation des Personals einiger öffent- lihen Dienstzweige. Der Minister-Präsident Pelloux ver-

wies auf die E Bedeutung dieser Vorlagen, da die

Regierung glaube, sie habe die Befugniß, das Personal der Eisenbahnen und einiger anderen öffentlihen Dienst- zweige militärish zu organisieren. Nöthigenfalls werde er keinen Anstoß nehmen, das zu wiederholen, was im Jahre 1898 geshehen sei und den Anlaß zu dem vorliegenden Be entwurf geboten habe. Der Entwurf habe lediglih den Zwec, ewisse kleine Unzukömmlichkeiten im praktischen Dienst zu be- Feiliaen: welche. sich im Jahre 1898 ergeben hätten. Ec rechne darauf, daß die Kammer die Vorlage billigen werde. Nachdem mehrere Redner gesprochen hatten, wurde die Berathung ge- shlossen. Die Abstimmung über den Eintritt in die zweite Lesung wurde auf Antrag ‘des Minister-Präsidenten Pelloux auf heute vertagt. Hierauf wurde die Berathung des Gesehentwurfs, betreffend die rückfälligen Verbrecher, begonnen. Der Justiz- Minister Fin ochiaro-Aprile erklärte, der Geseßentwurf habe einzig den Zweck, die Städte und das Land von der Menge existenzloser Menschen zu reinigen, die eine stete Bedrohung der öffentlichen Ordnung seien. Der Minister hob hervor, daß das Geseg sih nicht auf A erstrecke, welhe wegen pier oder militärisher Verbrechen verurtheilt seien; auch ei die Regierung bereit, jedem Abänderungsantrage zuzustimmen, welcher diesen Grundsaß noch klarer ausdrüe.

E Das gestern Abend sechs Uhr ausgegebene, von den Aerzten

Mazzoni und Lapponi unterzeihnete Bulletin über das Be- finden des Papstes lautet:

Der Gesundheitszustand des Papstes if andauernd sehr be- friedigend. Puls, Athmung und Lemperatur sind noral. Der Heilunasprozeß an der operierten Stelle verläuft regelmäßig. Da der hohe Kranke als von der Operation genesen erahtet werden kann, werden weitere Bulletins nit veröffentlicht.

Dr. Mazzoni hat sich gestern Abend vom Papste ver- abschiedet und seine regelmäßigen Besuche eingestellt. Derselbe wird den Papst nux noch von Zeit zu Zeit bis zu dessen voll- ständiger Wiederherstellung besuchen.

Spanien.

Wie die „RNeforma“ meldet, legte der Kriegs-Minister Polavieja in dem Ministerrathe die Nothwendigkeit dar, die Stärke des aktiven Heeres und der Néscede zu erhöhen.

Belgien.

Nach dem heute früh veröffentlihten Bulletin über das Befinden der Königin hat, wie „W. T. B.“ meldet, Jhre Majestät mehr Schlaf gehabt. Die günstigen Anzeichen treten bestimmter hervor. Heute Abend wird kein Bulletin aus- gegeben werden.

Amerika.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus New York ist das Kriegsschiff der Vereinigten Staaten „Philadelphia am 22. v. M. von Honolulu nach Samoa abgegangen.

Asien.

Einer Meldung des „Reuter'shen Bureaus“ aus Cal- cutta zufolge, hat die indishe Regierung beschlossen, dem geseßgebenden Rath am Freitag einen Geseßentwourf vorzu- legen, durch welchen sie ermächtigt wird, einen A usgle i chSs- zoll auf solhen importierten Zucker zu legen, für welhen Prämien gezahlt werden. Der Entwurf gleicht in seinen Bestimmungen dem Geseyß der Vereinigten Staaten vom Juli 1897. j s

Dasselbe Bureau berihtet aus Peking vom gestrigen Tage, der russishe und der französishe Gesandte hätten dem Tsung-li-Yamen die Mittheilung gemacht, daß sie beabsich- tigten, binnen kurzem ihre Marinesoldaten, welche die Gesandt- schaften bisher bewachten, zurückzuziehen. Es seien von der cinesishen Regierung Versuche gemacht worden, alle in Betracht kommenden europäishen Regierungen zur Zurüziehung ihrer Wachen von den Gesandtschaften zu bewegen. Die amerika- nischen Marinesoldaten hätten bereits Vtarschbefehl erhalten.

PVarlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die gestrigen Sißungen des Rei chs- tages und des Hauses der Abgeordneten befinden sih in der Ersten und Zweiten Beilage.

Das Haus der Abgeordneten seßte in der heutigen (38.) Sißung, welcher der Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen beiwohnte, die zweite Berathung des Staatshaushalts-Etat3 für 1899 bei den dauernden Ausgaben der Bauverwaltung fort.

An der Debatte betheiligten sih bis zum Schluß des Blattes der Abg. Munckel (fr. Volksp.), der Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen, sowie die Abgg. Wallbrecht (nl.), Freiherr von Zedliß und Neukirch (fr. kons.) und Graf zu Limburg-Stirum (kons.)

Statiftik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Ein Ausftand der Parkettleger in Dresden wurde, wie der „Frankf. Ztg.“ von dort gemeldet wird, durch Bewilligung der Arbeiterforderungen gestern beendet. E S

In Leivzig ist, der „Lpz. Ztg.“ zufolge, wegen Tarifstreitigkeiten ein Theilauéstand der Schneidergehil fen ausgebrochen. Einige Meister haben die Forderungen der Gehilfen bewilligt. Die Zahl der Ausständigen \oll über 500 betragen.

In Hamburg beschlossen gestern, wie der „Hamb. Korr." meldet, die organisierten Scbnetdergehilfen in einer stark besuhten Ver- sammlung den allgemeinen Ausstand, falls ihre Focderungen bis zum 18, d, M. nicht bkewikligt werden.

Kunst und Wissenschaft.

Die Stadt Köln hat cin Preisausschreiben für ein Denk - mal der hochseligen Kaiserin Augusta an die deutschen Künstler ergehen lassen. Als Play if der Kaiser Wilhelm-Ning be- stimmt, woselbst das Denkmal inmitten gärtnecisher Anlagen in der Achse der Goebenstraße, aber mit der Vorderseite dem südöstlihen Straßenzuzz des Ringes zugewandt, Aufstellung finden soll. Dem Künstler ist es überlassen, entweder eine sigende oder stehende Figur oder auch eine überlebens8große Büste auf reich geziertem Sockel mit ar@itektonisher Umrahmung zu wählen. Einzureichen E: etn Modell in F} der Ausführungsgröße, ein Erläuterungs- ericht und ein Kostenangebot, in welhem die Verpflihtung über- nommen wird, den Entwarf aus\{ließlich der Fundamente für den Betrag von 58 000 4 auszuführen. Die drei ausgeseßten Preise betragen 1500, 1000 ‘und 500 A Wird einem der preisgekrönten Künstler die Ausführung übertragen, so fällt fein Preis an den Denkmalfonds zurück. Prceisrihter sind die Bildhauer Professor Siemering in Berlin und Professor Moest in Karlsruhe, die Architekten Geheimer Baurath Pflaume, Geheimer Baurath Stübben und Baurath Heimann in Köln sowie der Direktor, Professor Alden- hoven daselbst. Tag der Einlieferung if der 1. Juli d. J.

Von dec Arad ahrs-Ausstellung des Vereins bildender Künstler uünchens „Secession“ im Königlichen Kunst- ausftellungs-Gebäude am Königsplay zu München wird berichtet: Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent besichtigte vor einigen Tagen die neuaufgeftellte Kollektion von Werken des belgischen Künstlers Franz Courteus und sprach sich über dieselbe in sehr anerkennender Weise aus. Außer dieser wurden der Aus- stellung neu einverleibt Kollektionen von Walter Georgi, Hugo Freiherr von Habermann und Heinrich Zügel, ferner Werke von Keller Reutlingen, Philipp Klein, Guido von Maffei,

ans Meyer-Cassel, Otto Reiniger, Rudolf Ribarz, Sophie von

cheve, Friß Strobent, Wilhelm Stumpf, Victor Thomas und Charles Tooby. Von der Stuttgarter Ausstelluag der Münchener Secession kzmmt die Nachricht, daß däs den Besuchern der Münchener Ausftellung des vorigen Jahres wohlbekannte Bild „Das hl. Abend- mahl“ von Frit von Uhde für 25000 ( von der Königlichen Staats- galerie in Stuttgart angekauft wurde.

Aus Dresden wird geschrieben: Mit der Deutschen Kun fs- ausftellung in Dresden 1899 wird außer der {hon erwähnten Lukas Cranaw-Ausftellung au eine Ausftellung von Alt-Meißner Porzellan verbunden sein, welhe Professor Berling vom Kurst- gewerbe-Museum in Dreéden vorbereitet. Die Entwickelung der Königlichen Porzellan - Manufaktur zu Meißen im 18. Jahr- hundert schlißt sch an die Namen Herold, Kändler und Marcolini an Diese drei Namen werden für die Aus- stellung maßgebend sein. Im ersten Zimmer, welches als Herrenzimmer gedaht ift, soll die Herold-Periode, im zweiten die Kändler-Periode, im dritten die Zeit Marcolini’s veranschauliht werden. Für die Beshickung der Auéstellung liegen böhst erfreuliche Zusagen vor. An ecfter Stelle hat Seine Majestät der König Albert aus seinem Besige das gesammte alte Meißner Porzellan zur Verfügung gestellt. Wer die Königlich sächsishen Porzellan]/chäte in den Schlöfsern zu Dresden, Moritburg u. \. w. kennt, weiß, was diese huldvolle Zujage für die Dresdner Ausstellung zu bedeuten hat. Sie allein würde schon die Aus\tellung zu einem Ereigniß erstenRanges auf dem Gebiete der Keramik machen. Weiter haben zugesagt Seine Könias lihe Hoheit der Großberzog von Mecklenburg-Schwerin, welcher im Großherzoglihen Swlosse sowie im Museum zu Schwerin viel und gutes Meißner Porzellan besißt, ferner Seine Hoheit der Herzog bon Sachfen-Altenvurg, Seine Königliche Hoheit der Herzog von Sachsen - Coburg und Gotha, in dessen Besiß fich seltenes Böttger- Porzellan befindet, und Seine Durchlaucht der Fürst von Schwa: z- burg-Sonderéhausen, dessen Porzellan im Schlosse Arnstadt aufs- bewahrt wird. Einen Glanzpunkt wird das berühmte Schwanenservice bilden, von welhem Graf Friedrih Brühl auf Pförten aus dem Fideikommiß der Familie einen Theil herleiben wird. Dieses Serv’ce wird im Mittelzimmer auf einer für sechs Personen gedeckten Prunktafel zu fehen sein. Weiter werden Alt- Meißner Porzellan berleihen dec hiesige russishe Gesandte Baron Wrangell (mehrere große Figurengruppen), Gräfin Brühl in Pots- dam, Oberstleutnant von Hauck, Kammerherr von Burgk auf Schön- feld, Oberst von Schimpff in Langebrück, Rittmeister Crusius auf Hirschstein, Konsul Gutmann und Direktor Klemperer hierselbft, Dr von Dallwit in Berlin und Andere. Dieser Theil der Ausftellung verspricht nah alledem außerordentli glänzend zu werden.

In der Münchener Kunstausstellung vom Jahre 1895 traten die sechs Malec Hans am Ende, Friß Matckensen, Otto Modersohn, Friß Overbeck, Karl Vinnen und Heinrich Vogeler, die ihr künstlerishes Heta in dem weltverlorenen hannovershen Dörfhen Worvpswe de aufgeschlagen haben, zum ersten Mal gemeinsam vor die O-ff-ntlichkeit und wurden seitdem als „Worpsweder Malershule“ allzemein bekannt und geshägt. Eine Kollektion voi Gemälden und Radierungen, welche in der Aus- stellung ¡u Dresden 1897 vereinigt waren, ift in der als „Worps- weder Nummer* bezeihneten Nr. 2304 der „JIllustrierten Zei- tung“ (Leipzig, I. J. Weber) in vorzüglichen, zum theil farbig g2- tônten Holzschnitt - Neproduktionen wiedergegeben. Die ftille und ernste Kunst, die aus diesen intimen Shilderungen s{chwermüthigec Moor- und Haidelandshazften und ihrer urwüchsigen Bevölkerung spricht, fesselt den Beschauer tief und unwiderstehlih. Kunstfreunde seien deshalb auf diese sehr surgfältig hergestellte Nummer (Pr. 1 4) besonders aufmerksam gem :cht. /

Bautwwvoesen.

A. F. Die Verkündung der diesjährigen Schinkel- Preise in der gestrigen Versammlung des Architekten-Vereins brate folgende Ergebnisse: Die Hochbau- Aufgabe „ein Fest- und Gesellschafts-H1us für die deutshe Marine“ hatte 26 Bewerber gefunden, unter denen Regierungs-Bauführer Friedr. Ostendorf aus Lippstadt (Kennwort „Barbarossa“) ven Staatspreis erhielt. Der zweite Preis, die Schinkel-Medaille mit filbernem Lorbeerkranz, wurde dem RNegierungs-Bauführer Friß Krißler-Berlin (Kennwort „Seelust “) zugesprohen. Medaillen erhielten die Regierungs-Bauführer Petersen („Wiking“), Jchannes Scheppta (,Seemannsheim“), Carl Mayer (, Mas rienburg“), Herm. Dernburg (,Deuischherr“) sämmtlich in Berlin —, sowie Leopold Shweißzer-Düfieldorf („Columbus“) und Heinri Köbler- Hannover (, Wikingheim“). Alle diefe Arbeiten sind von dem Königlichen technischen Ober-Prüfungsamt im Ministerium der öffentlihen Arbeiten zugleih als genügende Leistungen für die Baumeister-Prüfung anerkannt worden. Diese Eigenschaft wurde auch noch neun unter den niht prämiierten Arbeiten zuerkanit. Die Preisaufgabe aus dem Gebiet des Ingenieurweseunes „Entwürfe zum Umban des Spree-Kanals in Berlin“ hatte elf Bearbeiter gefunden. Den Staatspreis erwarb Regierungs-Bauführer Hermann Go?ztzke- Stettin (Kennwort „,Spreekanal“), Medaillen empfingen Heinrich Kayser- Darmstadt (zweiter Preis, Kennwort „Beton mit Eisen“) und Paul Beckenkamp - Königsberg i. Pr. (,Wettkampf“). Die Eigenschaft als Baumeisterprüfungs-Arbeit wurde eins{hließlich dieser drei prämiierten im Ganzen 8 Entwürfen zugesprochen. Endlich hatte die Preisausgate aus dem Gebiet des Eisenbahnwesens „Entwürfe zu einem Haupt- Bahnhof in Leipzig“ 10 Bearbeiter gefunden, von denen Regierungs- Bauführer Dirksen-Naumburg (Kennwort „Durh“) den Staatspreis erhielt. Als zweitbeste Arbeit wurde die des Regterungs-Bauführers Friedri Lohse in Berlin dur die Medaille mit silbernem Lorbeerkranz ausgezeihnet. Die oben bezeichnete Qualifikation wurde im Ganien 10 dieser Arbeiten zuerkannt. Das Gesammtergebniß des diesjährigen Schiakel-Wettbewerbs wurde von dem Vorsißenden, Ober-Baudirektor Hinkeldeyn, als sehr befriedigend b-zeihnet. Sämmtliche 47 Preis- arbeiten werden von heute bis zum 12. d. M. einschließlih tägli von 10 bis 5 Uhr in der Westhalle des Landes-Ausstellungsparks Eintcitt von der Se Alt-Moabit, Diensteingang neben dem

tadtbahnviadukt) ausgestellt sein.

In dem Wettbewerb für die Bebauung des Kaiser- playes in Cassel ift, wie das „Centralbl. der Bauverw.“ meldet, der erste Preis (4009 4) den Herren Emmingmann u. Hoppe fn Berlin zuerkannt worden; dec zweite Preis (3000 4) wurde Heccn Th. Reimann jun in Berlin zugesprochen ; dritte Preise (je 1000 46) erhielten die Herren A. Karst in Cassel und F. Berger u A. Lowitkt in Stettin. Der Entwurf „Wilhelmshöhe“ der Herren W. Hentschel, W. Johow u. F. Karsch in Berlin-Charlottenburg wurde angekauft.

Land- und Forstwirthschaft.

Auf der vom 8. bis 13. Juni d. J. in Frankfurt a. M. ftatt- findenden allgemeinen landwirth schaftlichen Ausstellung der Deutschen Landwirthschafts - Gesellshaft werden zum ersten Mal in einer besonderen Gruppen - Abtheilung für Maschinen und Geräthe landwirthshaftlihe Handgeräthe vor- geführt werden, zum theil unscheinbare und doch durh ihre große Zahl und dauernde Benußzung volkswirthschaftlich wichtige Hilfsmittel des landwirthschaftlihen Betriebs. Daneben wird ein P-eis-Wettbewerb um eine Arbeiter-Ausrüstung mit Ge- räthen und Kleidung stattfinden. Es ist ¿u hoffen, daß dieser Versuch, der Bedeutung des Arbeiters in der Landwirthschaft auch auf der Ausstellung zum besseren Ausdruck zu verhelfen, einen guten Erfolg een möge, zunächst durch regen Wettbewerb um die ausgeseßten

reise.

M Reu ngan der Verlagsbuhhandlung Paul Parey, Verlag für Landwirthschaft, Gartenbau und Forstwesen in Berlin SW., Hedemaunstraße 10. Diese Mittheilungen sollen diejenigen, welche in der Landwirthschafts-Wissenschaft arbeiten, den Professoren uad Lehrern an landwirthschaftlichen Justituten und Schulen, Versuchs- stationen, Studierenden und Praktikern, welche die Entwickelung der Wissenschaft und Literatur der Landwirthschaft verfolgen, Auskunft