1899 / 62 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 13 Mar 1899 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium der geistlihen, Unterri hts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Am Sthullehrer-Seminar zu Graudenz is der bisherige Seminar - Hilfslehrer

l Blaczejewszki Seminarlehrer befördert worden.

ordentlichen

Königliche Kunstshule zu Berlin, Klosterstraße Nr. 75.

Das Sommer-Semester beginnt am 10. April und Jchließt mit dem 29. Juli 1899. Die Unterrichtskarten werden ausgegeben vom 4. bis 8. April von 9 bis 2 Uhr in der Kanzlei der Anstalt. Berlin, den 17. Februar 1899. Die Direktion. Ernst Ewald.

Unterrichts- Anstalt des Königlichen Kunstgewerbe-Museums SW,, Prinz Albrechtstraße Nr. 7.

Das Sommer-Quartal 1899 beginnt am 10. April cr. Die Meldungen dazu finden v om 23. März 1. April cr. bei der Verwaltung der Unterrichts-Anstalt, zwishen 9 Uhr Morgens und 2 Uhr Nachmittags statt. Berlin, den 17. Februar 1899. Der Direktor der Unterrichts-Anstalt. Ernst Ewald.

E s E I Aer Ae r f: L E L

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forfien.

__ Nah den Berichten über das Auftreten der Schafräude in Preußen (mit Aus\chluß des Kreises Grafschaft Bentheim) im Jahre 1898 sind 45512 Schafe in 824 Beständen der Badekur unterworfen, hiervon 38 818 Schafe in 688 Beständen geheilt und 2600 Schafe aus 49 Beständen vor Tilgung der : h 3882 Schafe in 82 Beständen eheilt, bei 155 Schafen is die Badekur ohne L t, 57 Schafe sind während der Kur verendet. Hieraus geht hervor, daß das zur Heilung der Räude an- geordnete Verfahren auch im Berichtsjahre im allgemeinen von Erfolg begleitet gewesen ist.

__ Die Zahl der Seuchenfälle hat im Jahre 1898 allerdings niht unerheblich zugenommen, da 1897 nur 652 Bestände mit 34143 Schafen und 1896 506 Bestände mit 28514 Schafen der Badekur unterworfen worden sind. Dieser Um- stand kann zum theil darauf zurücgeführt werden, daß die Kreis-Thierärzte mehr als in den Vorjahren der Herden herangezogen worden und erst früher verseuhte Bestände zur Kenntniß der Behörden ge- kommen sind. /

Zur weiteren Unterdrückung der Seuche erachte ih es für nothwendig, daß das bisherige Tilgungsverfahren fortgeseßt wird [und die sogenannte Shmierkur nur in folchen Fällen vorläufige Anwendung findet, Badeverfabren zur Zeit der Feststellung der Räude nicht aus- führbar ist].

Ueber das Ergebniß der Tilgung is bis zum 31. De- zember d. J. unter Beifügung der vorgeschriebenen Uebersicht zu berihten oder Fehlanzeige zu erstatten. Die zuverlässige Ecmittelung der Verseuchung oder der Näudefreiheit der Schaf- bestände ist selbstverständlih die Vorbedingung für den Erfolg des augemeinen Tilgungsverfahrens. weiterhin darauf zu achten, daß diejenigen Schafbestände, deren Seuchenfreiheit nah den oörtlihen Verhältnissen oder aus sonstigen Gründen zweifelhaft erscheint, von den beamteten Thierärzten sorgfältig untersuht werden.

Berlin, den 2. März 1899.

Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Jn Vertretung: Sternederg.

An die sämmtlichen Herren Regierungs-Präsidenten. Der eingeklammerte Zusaß gilt nur für Arnsberg und

Seuche geschlahtet worden. sind noh nicht Erfolg angewan

ur Untersuchung ierdurch bereits

bei denen das Fröhner'sche

Es ist daher auch

Karte des Deutschen Reichs im Maßstabe 1: 100 000.

Die nachstehenden Sektionen : Nr. 320 Fürstenberg a. d. D,, 321 Krossen a. d. D., 405 Lüdenscheid, i 431 Waldbroel find durch die Kartogravbis{de Attbeilung auf Grund der Neu- E og ¡uta ali g un Den worden. Der Vertrieb erfolgt durch die Verlagsbuchhandlung von R. Eisen- \chmidt hierselbst, Neustädtishe Kirchstraße Nr. 4/5. s | Der Preis eines jeden Blattes beträgt 1 50 -. Berlin, den 11. März 1899. Königliche Landes-Aufnahme. Steinmegt, Oberst und Abtheilungs-Chef.

Kartographishe Abtheilung.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 13. März.

Seine Majestät der Kaiser heute Vormittag um 10 U Zivilkabinets, Wirklichen Ge

und König hörten r den Vortrag des Chefs des i ] Geheimen Raths Dr. von Lucanus, sowie hierauf die Vorträge des Staatssekretärs des Reichs- Marineamts, Staats: Ministers Tirpiß und des den Chef des Marinekabinets vertretenden Kapitäns zur See von der Groeben.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin licßen Sich gestern, wie alljährlih, im Königlichen Schlo j ß ind Mannschaften der Berliner sich im Dienst besonders ausgezei

Heute Vormittag

e Offiziere en, welche

tät die Kaiser ungswesen und

euerwehr vorste besucht Sin Ma / uchten Jhre aje Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bil wohnten daselbst einer Prüfung des diesjährigen Kursus des eigvereins Berlin des Vaterländishen Frauen-Vereins in freiwilligen Krankenpflege bei.

. M. Sqhiffe:

haben biernach das Weitere zu veranlaffen. Berlin, Schloß, den 27. Februar 1899.

An den Reichskanzler (Reihs-Marineamt).

Wilhelm.

sammen.

um 12!/s Nachmittags im Sißzungssaale des Ständehauses.

sprache :

Steuz2rkraft der Provinz ftellen. Bei den Beschlüssen über die Be-

die bisherige Entwickelung dieses wichtigen Hilfsmittels zur wirth-

bezüglich der geforderten Mehraufwendungen für die Irrenpflege und

wit den Vorschriften des Geseßzes über die außerocdent- lie Armenbpfl-ge zu rechnen haben. Eingehende Prüfund werden die Ihnen cemachten Vorschläge wegen Abänderung des Statuts der Provinzialbilf:kafse und der Sagungen der Provinzialfeuersozietät er- fordern, wäbrend Sie au den übrigen Vorlagen, dem Etat und den umfangreiden Verroaltungéberidten in gewohnter Weise Ihre sorg- fältize Arbeit zuwenden werden. Ihrem besonderen Wohlwollen empfehle ih die Vorlage, betreffeud die Einrichtung von Handwerksmeister- fursen. Die gründlihe und sahgemäße Vorbereitung aller dieser Vorlagen wird Ihre Arbeit erleichtern, ebenso roie die stets bereite Hilfe Jhres Landeshauptmanns und der übrigen Beamten Ihrer Verwaltung. Ganz befonde:s aber wird der 32. Provinzial- Landtag meine Freude und Genugthuung darüber theilen, Sie, hoch- verehrter Herr Landtags, Marschali, in voller Rüstigkeit und Frisch: an diefer Stelle zu seben, na&dem Sie unter den Beweisen allgemeinster Ver- ehrung und Theilnahme Ihr 70. Lebensjahr vollendet haben. Indem ih Ihnen den Allerböchsten Landtagsabschied vom 6. diefes Vionats und das Allerhêchîte Propositionsdekret von demselben Tage übergebe, erkläre ih im Allerhöchsten Auftrage Seiner Majestät des Kaisers und Königs den 32. Provinzial-Landtag der Provinz Posen für eröffnet.

Der Landtags-Marschall, Schloßhauptmann von Dziem- bowséfki entgegnete hierauf:

Hochverehrter Herr Landtags-Kommifsarius! Seit dem Abschluß der e in bes legtvorangangenen Provinzial-Landtages ift zwar nur ein kurzer Zeitraum verflossen, do zeigt die pel und Wichtig- keit der von neuem unterbreiteten Vorlagen, die Fülle der Berathungs- gegenstände und die Reichhaltigfkeit der Verwaltungsberichte, daß die Ent- wickelung auf dem Gebiete der provinziellen Selbstverwaltung einen ebenso stetigen wie rasen Fortgang nimmt. Der ernste Wille, geseßliche Pflichten voll und ungesäumt zu erfüllen, und die unabänderlihe Nothwendig- keit drängen die Provinz, in Ausführung des Gesetzes vom 11. Juli 1891 zum Zwecke der Slnorge für die Geifteskranfen neue, alsbald gebotene chritte zu thun, sowie weitere Maßnahmen vorzu- bereiten. Je schwerer die aus dieser geseßlihen Last sich er- gebende finanzielle Anspannung der Steuerleistung des Pro- vinzialverbandes erscheinen mag, desto werthvoller und will- kommener ist in diesem Zeitpunkte die Hilfe des Staats,

niht mehr

welcher aus seinen Mitteln andere Au e gelten:

spricht, die die Provinz zwar auf aber aus eigener Kraft Wenn wir

8 in den grundlegenden Prinzipien, er ‘entfernt. Als unan s Kronlandes und das Jeder Versuch einer Be von diesen

seien, wenigsten weit von eina Die Einheit de Volksstämme. wistes werde leichzeitig f} u tragen. iedelungsf handensein v täten. Die „LW der beiden nationa

Das „Marine-Verordnungsblatt“ veröffentliht folgende

ben bierselb zu lösen ver- S Ordre, betreffend die Neueintheilung t Sas: Ä n e:

4 genommen hat, d u bewältigen kaum im ftande sein dürfte. h : önigliden Staatsregierung, ein Museum und eine Bibliothek zu erbauen und mit Kunft- und Bücher- säßen der Provinz zu übereignen, eine Bethätigun wollens erkennen müssen, so werden wir niht nur unseren Dank hierfür Excellenz als an den Allerhöchst berufenen Vertreter der Könialihen Staatsregierung an dieser Stelle rihten müssen, Vermittelung der erfolgrei&en Vertretung der Interessen und Bedürfnisse des Provinzial- verbandes, wie solhe von Eurer Excellenz alle Zeit geübt worden ift, eingedenk und bewußt bleiben! Auch da, wo zur andwerkerstandes durch Gewährung besserer Gelegenheit zu fahlicher usbildung hierselbst die thatkräftige Förderung ‘des Staats in einem bereiten Eintreten

eims hoffe,

gefohten dür leihe Recht für legung des nationalen beiden Grundsäßen aus aber den thatsählichen Verhältnissen Rechnung Das Bestehen kompakter A andererscits das Vor- J

In Abänderung Meiner Ordre vom 29. August 1893 bestimme n dem Erb

ch hiermit: Die Schiffe Meiner Marine werden eingetheilt in Linienschiffe, Küstenpanzerschiffe, große Kreuzer, kleine Kreuzer, Panzer- fanonenboote, Kanonenboote, Shulschiffe und Spezialschiffe. Sie

größten Wohl-

Hierher gehört: ormen beider Volks\stämnme, Vor on in der Diaspora lebenden nationalen Minori- Wiener Abendosl“

len Lager und betreffs der prinzipic vielmehr in der Ob die Lösung des Sp einer Verständigung der Partei hr Erfolg versprich lche die Sanierung theil hiervon anstreben, _un der Beilegung des Sprachenjtreites

Eurer Excellenz persönlicher „Die Mein ungen es Kabineis gehen nicht Grundlagen des Lösungs- Frage ihrec Formulierung cachenstreites auf Grund der des Eingreifens der t, bleibe ununtersuht. Sicher der inneren Zustände und die unab:

Hebung des

versuhs, als

Das Staats-Ministerium trat heute Nachmittag auseinander.

3 Uhr im Reichstagsgebäude unter dem Vorsiß des Minister- Präsidenten Fürsten zu Hohenlohe zu einer Sißung zu-

der Stadt Posen von Ihnen, Mitwirkung y 1 Die Provinzialverwaltung unter der umsihtigen und rührigen Leitung unseres stets bewährten Herrn Landeshauptmannes, troß der Durchführung einer auf | Beamtenklafsen

Kletnbahnzwecke

Verbindung mit

Regierung me ist, daß Alle, we nicht geradezu das Gegen weisbare Nothwendigkeit erkenncn.“ i Wie den Wiene haben die Mitglieder Großgrundbesiße egen die Regelung der f Grund des Festhalten an dem geme deutshen Parteien beton des deutsch - fortshr gestrigen Sißung, bs Abstinenz vom Landtage

Frankreich.

Die Königin Victoria Frland ift gestern in Niz und Militärbehörd kurz-m Aufenthalt bega Jn Toulon sprach Allerhöch präfeften, welcher sih zur nden hatte, ihre Theilnah Lagoubran und ihr lebha dersclben aus.

Jn der vorgestrigen verlangte der Deputirte Berathung des Militär-Etat „Außerordentliche Misfionen“, Attahés im Auslande, weil diese, ur Organisierung der Spionage reycinet befämpf chin es,

viht versagt werden.

Besfoldungsauf- Aufwendungen

allgemeinen erheblihen

beträchtlih der Provinz unterhaltenen Chausseen, und troy der großen Ausgaben für den Neubau zweier Provinzial-Anstalten und den nothwendigen Ausbau der vorhandenen Anstalten, in haushälterischer Weise ver- waltet und einen Etat aufgestellt, der nur. eine geringe Steigerung der rovinzialumlage über die vor 2 Jahren von Jhnen beschlossene Höhe naus in sih s{ließt.

__ Meine verehrten Mitstäade! Es is unser gern erstrebtes Ziel, in gemeinsamer Arbeit das Beste unserer Heimathprovinz im Auge zu haben, und mit vereinten Kräften wie mit vollem Vertrauen die Wege zu bahnen, die zur Förderung des Gesammtwobls der Provinz Gewähren Sie mir au bei den Verhandlungen dieses Landtages von neuem Ihr2 mir st.ts zu theil gewordene Nachsicht und die Unterstüßung Ihrer bereitwilligen Mitarbeit, ohne welhe ih mich der hohen Aufgabe, zu der mi die Gnade Seiner Majestät des Kaisers und Königs Allerhöch} wiederum berufen hat, kaum gewachsen en Bevor Sie aber in altbewährter Hingabe das große Arbeitsfeld, das Ihrer wartet, betreten und zum cinmüthigen Schaffen für unsere heima!hlihe Provinz, für die geistige Förderung, für das wirths{aftlihe Aufblühen, für die Linderung von Noth und Gebrechen, rüstia fi anschicken, fordere ih Sie auf, mit mir den Blick in un- verbrüchliher Treue und Ehrfurcht zu rihten auf unseren erhabenen Kaiser, Köaig und Herrn, und mit mir zu rufen: Seine Majestät der Kaiser und König Wilhelm 11. lebe hoh!

Die Versammlung stimmte in das von dem Marschall ausgebrahte Hoh auf Seine Majestät den Kaiser und Köni begeistert ein. Der Königlihe Kommissarius wurde hiera dur die Deputation zurückbegleitet, und es wurden sodann die Verhandlungen der diesmaligen Session eröffnet.

Laut telegraphisher Meldung an das Ober-Kommando der Marine ist S. M. S. „Loreley“, Kommandant: Kapitän- leutnant von Leveßow, am 11. März von Konstantinopel nah Smyrna in See gegangen.

r Blättern aus Prag gemeldet wird, des böhmischen verfassungstreuen s cine Resolution angenommen, in welcher Sp-cachenfrage in Böhmen durch Ver-

14 Verwahrung eingelegt und das Vorgehen mit den gemäßigten Das Erxekutivcomité itilihen Landtagsklubs beschloß in der heute stattfindenden Ver- zu beantragen.

gewachsene

ordnung au

Posen, 12. März. Die zum 32, Provinzial -Land- tage der Provinz Posen einberuf:nen Abgeordneten wohnten E Bd O dem L Diblid rat ei

irhe St. Pauli bezw. in der katholishen Pfarrkirhe ad L St. Mariam Magdalenam bei und versammelten sih sodann sammlnng 90s Bu

dienen follen. von Großbritannien und

za cingetroffen und von den Z Bahnhof begrüßt woiden. N b sich Jhre Majestät nah Cimiez. stdieselve bei der Durchreise dem Unter- Begrüßung auf dem Bahnhofe ein- me anläßlih der Katastrophe ftes Mitgefühl für die Opfer

Sißung der Deputirtenkammer Sembat (Sozialist) bei der weiteren in dem Kapitel behufs Abschaffung der Militär- wie der Redner meinte, Der Kriegs- Antrag und führte aus: bei ihrem Verkehr mit den lttahés schr wohl, nur das zu sagen, was Es giebt übrigens sehr wenige Geheimnisse ir kennen die Mobilisierungspläne der aus- wie sie so ungefähr die unsrigen kennen. Muth und die Tapferkeit unserer Rolle betrifft, welche man den laube ih nicht an eine solche, und fenne, unbekanntenSpionen vor- schen si unbckannter Weise unter hnen muß man sich hüten. Die emcine Mittheilungen

“Nachdem der Königlihe Kommissarius, Ober-Präsident Freiherr von Wilamowiß-Möllendorff dur eine Depu- tation benachrihtigt worden war, daß der Provinzial-Landtag versammelt sei, begab sich derselbe in die Miite der Versamm-

lung und eröffnete den Provinzial-Landtag mit folgender “An- glauben mêdhte.

Hochgeebrte-Herren! Nachdem bereits mein Herr Amtêvorgänger, Graf von Zedlitß-Trüßschler im Jahre 1890 die Errihiung einer Königlichen Bibliothek und den Ankauf des ehemaligen General- Kommando - Gebäudes für wifsenshafilihe und gesellshaft- lige Vereinszwecke auf Staatétkosten bei der Staatsregie- rung beantragt batte, diese Anträge aber ohne Erfolg ge- blieben waren, ist im Jahre 1893 zufolge Beschlusses des 28. Provinzial-Landtages è2as gedahte Gebäude vom Provinzial- verbande angekauft worden, unt als Mittel- und Sawmelpunkt für wissenshafili%e uud künstlerisGe Vereinsbestrebungen zu dienen, ins- besondere aber um für die Schaffung und Unterbringung eines Provinzia!-Museums und einer Landes- Bibliothek benußt zu werden. Mit den beschränkten Mitteln, welhe der Provinz nach Erfüllung ihrer wirthschaftlizen und humanitären Pflichten zur Verfügung standen, mit einer einmaligen Beihilfe aus dem Aüerhöchsten Diépositions- fonds in Höhe von 27000 #4 und wesentlih unterfiüßt von hiesigen, wissenschaftlichen deutshen Vereinen, welhe ihre Sammlungen und Bibliotheken unter Vorbehalt des Eigenthumsreck@ts der Provinz über- lichen, hat Ibre Verwaltung, meine Herren, in den erkfauften Baulich- keiten ein Véuscum urd eine Bibliothek begründet und weiter ausge- . staltet. Aber sckchon bald zeigte es si bei der hocherfreulien Entwide- lung der neuen Anstalten, daß die Gebäude ganz unzureichend, überdies auch baufällig und daß Neuktautén erforderli seien. Unter arderem fehlte für die Unterbringung der Rac:ynski?s(en Galerie, deren Ueber- führung von Berlin nah Posen längst geplant war, der Raum gänz- lih. Während aber die Previn nach ihrer gefammten Finanzlage nicht daran denken konnte, an die Erwerbung weiterer theurer Bau- pläße und an die Errichtung kostspieliger Neubauten zu schreiten, ift nunmehr der Staat eingetreten, indem er dur die Jhnen vom Provinzialausschuz zur Genebmigung vorgelegten Ver- träge auf seine Kosicn die Provinz in den Besiß von großen, monumentalen Gebäuden für Museum und Bibliothek seyen, zur Autstattung des Museums reilich beitragen, der Provinz die Kaiser Wilhelms Bibliothek überweisen will, an deren Schöpfung das gesammte deutihe Vaterland durch bochherzige Swenkungen mit- gewirit bat, und auch bereit ift, ten Provinzialverband bei der Unter- haltung dieser Anstalten nachhaltig zu unterstützen. Ich darf an- nebmen, daß eine Fürsorge des Staats für die Provinz, jo weitgehend und an so réchter Stelle, wenn si2 {on bet jedem Angehörtgen dieser Stadt und dieses Landes die freudigsten Empfindungen hervor- rufen muß, um so mehr bei Ihnen, meine Herren, den berufenen Ver- tretern des Provinzialverbandes, deren Händen fo edle Werke und Anstalten anvertraut werden follen, rüdhaltlose Anerkeanung finden wird. Die Mebraufwendungen, welwe der Provinz hieraus erwachsen dürften, sind, nahdem die Stadt Posen das von ihr Geforderte in dankenswerther Weife bewilligt hat, wenigstens für die nächste Zeit nicht erheblich. Dagegen sind Ihnen andere Vor- lagen zugegangen, , welhe unverkennbar hohe Anforderungen an die

s Abstriche

Unsere Offiziere verf auêwärtigen sie sagen wollen. zu entdecken. wärtigen Nationen, Unsere Sicherheit bilden der Was die geheime Meilitär-Attachés zuschreibt, so

ih würde übrigens Spione, die i

ziehen. Die wirklichen Spionemi uns; diese sind gefährlich, und vor i Militär-Attachés haben die Aufgabe, allg über die Armee der Staaten zu geben, in i ie sih an den Obersten Stoffel. Ein von iteter Militär-Attaché kann seinem feit vor Aller Augen.

Militäar- «2 Aus Anlaß des hundertjährigen Regierungs- E Jubiläums der Linie Zweibrücken-Birkenfeld des Hauses Wittelsbah, welches gestern zugleih mit dem Geburtstage Seiner Königlihen Hoheit

des Prinz- Regenten gefeiert wurde, g. Bi!

; tert hat, wie die Münchner „Alg. Ztg.“ meldet, Seine Königliche Hoheit dem 1. bayerischen Jnfanterie- Regiment den Namenszug des Königs Max Joseph I. von Bayern auf den Epauletts bezw. Achselklappen verliehen. verlieh der Prinz-Regent eine große Zahl von Ordens- und an- deren Auszeichnungen und theilte dem Staats-Ministerium der Justiz mit, daß er eiùer größeren Anzahl von verurtheilten Per- sonen Gnade zu erweisen beabsichtige und den darauf bezüg- lichen Anträgen des Ministeriums alsbald entgegensehe.

__ Die Akademie der Wissenschaften, die Hochschulen und sämmtliche städtishen Schulen begingen die Feier des Geburts- tages Seiner Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten bereits am Sonnabend. Ferner wurde Seiner Königlichen Hoheit vorgestern Abend von den vereinigten Musikkorps der in München garnisonierenden Regimenter eine Serenade dar-

ch

d Gestern früh fand große Reveille und um 10 Uhr in der St. Michaels - Hofkirhe ein Pontifikalamt statt. Tedeum wurde mit 51 Kanonenschüssen salutiert; nah Schluß des Gottesdienstes wurde cine Parade über die Truppen ab- Königlichen Residenzschlosse oheit dem

Außerdem

Erinnern f seinem Minister Lande große Dienste leisten durch Thäti Der Antrag Serabat’s wurde hierauf a

Dem „Matin“ französishen Arti Die Zahl der fertigge Umänderung und Ausrüstung von unter 18 Festungs- 430 fahrenden , Battericn, \chließlich von 19 au

estaltung der llerie seit einigen Tagen vollendet. stellten neuen Geschüße ermöglicht die 105 Fuß-Batterien, welche Bataillone vertheilt werden, ferner von 14 Gebirgs-Batterien zusammen 40 Regimenter bilden, und gerhalb Frankreichs detachierten Batterien.

Rußland. B.“ aus St. Petersburg meldet, fand Anlaß des Geburtstages des Prinz- Luitpold bei dem bayerischen Gesandten Frei- er ein Galadiner statt, an welchem die Mit- n Botschaft, der Minister des Auswärtigen sowie andere hochgestellte Persönlichkeiten

1 und 52 reitenden Bei dem

Familientafel bei Seiner Königlichen

Die Stadt war reih b Wie „W. T.

Regenten stait. stern Aben herrn von Gass glieder der deutsche Graf Murawjew theilnahmen.

Seine Königliche Hoheit der Großherzo von Gotha wieder in Darmstadt ein Hoheit die Großherzogin geden Herzoglichen Hofe in Gotha zu verweilen.

Sachsen-Coburg-Gotha. lihe Hoheit der He 3 zufolge, heute zum Besu Königin Victoria von Großbritannien und J nah Nizza, wo Höchstderselbe zehn bis zwölf Tage zu ver- weilen gedenkt.

B ist gestern etroffen. Jhre Königliche williung weiterer Mittel zur Unterstützung des Kleinbahnbaues wigd t noh einige Zeit am Jtalien. meldet, tritt heute im Ministerium des der Botschafter Rußlands, freihs unter dem Vorsiß des Ministers um die neue

schastlicen Hebung des Landes und das auf diesem Gebiete

bervorgetretene Bedürfniß für Sie bestimmend sein, während Sie Wie die „Jtalie“

Auswärtigen eine Englands und Fran des Auswärtigen Canevaro zusammen, fassung von Kreta zu prüfen.

Bei der gestern vors putirtenkammer für F einer der wegen des Aufruhrs Verurtheilten, gewählt.

Dr. Mozzoni ststa t einen Be

begiebt sih, der Konferenz

rer Majestät der

j e L Seine Köni bei der Frage der Errichtung ciner neuen, vierten Irrenanstalt | „Goth. Ztg.“ zu n Ersaßwahl zur De- orli wurde der Publizist Chiesi, in Mailand im Mai v. J.

enommene

. B.“ meldet, vorgestern such ab und wird ihn erst morgen wieder Da alles andaucrnd gut verläuft, gestatteten die st, die Audienzen wieder aufzunehmen, wenn

Oesterreih-Ungarn. ttete, wie „W. T Die Erzherzogin Joseph August,| Prinzessin Auguste von Bayern, ist, wie die Wiener Zeitung meldet, in der Nacht vom 10. auf den 11. März in Völosca von einer Erz- herzogin glücklih entbunden worden. |

_ Der Minister-Präsident Graf Thun ist am Sonnabend früh von Prag nach Wien zurüdgekehrt.

__ Die halbamtlihe „Wiener Abendpo st erklärt gegen- über der Behauptung, die Regierung sei durch Jndiskretion national-politishen Forderungen der langt und wolle dieselben zum theil berücksihtigen, in Unkenntniß des Programms der Eine Jndiskretion falle niemandem erium, an dessen

dem Papsf

ede dem Tar can er sih dazu kräftig genug fühle. der Wiederkehr des Krönungstages und des Papstes wurde gestern Nachmittag în Kirche ein feierlihes Tedeum abgehalten. in seiner Eigenschaft als Erzpriester Assistenz des gesammen Kapitels en Roms und Anwesenden

ur Feier enecsung der St. Peters Der Kardinal Rampolla, der Basilica, leitete unter die Feier. Sämmtliche katholischen Vereinigun eine große Volksmenge waren zug bemerkte man viele hervorragende matische Korps sowie zahlreiche Präla Tedeum dauerte eine halbe Stunde.

zur Kenntniß der Deutschen

deutschen Opposition sei. Last. Gleichwohl habe das Minist Spize ein früherer langjähriger Chef dex staatlihen Ver- waltung Böhmens stehe, aus der vieljähri gen Diskussion der ragen eine gewisse mittlere Li nie finden können, welche ungefähr das beiden Seiten Wünschenswerthe und An- are : etwaige daraus resultierende Uebereinstimmung mit den national-polit:ishen Forderu in Böhmen könne t zum Vorwurf

egen. Unter den t ersöónlichkeiten, das diplo- ten und Patrizier. Der Play vor der Kirchè es Leben und gewährte einen großartigen An- j ch durch die festlihe Beleuchtung der Façade der Kirche erhöht wurde, welhe nah Schluß des Gottesdienstes ihren Anfang nahm.

zur Last.

zeigte ein rec

betreffenden F blick, der no

nehmbare A

Der Ministerrath hat, dem „W. T. B.“ zufolge, be- r frei werdenden Offiziersstellen in der u besezgen und alle Schiffe, welche hilippinen nicht gebraucht würden, zu

fentliht Erklärungen Sagasta's,

der Deutschen Seite der Regierung ni Darin liege vielmehr ein

j gemacht werden. lossen, die Hälfte de l eweis dafür vyr, daß alle ernsten Elemente Oesterreihs ungeachtet formeller und taktischer Meinungsverschiedenhciten do

prinzipiellen Anschauungen in der Spra:chenfrage hätte

augenblickli verkaufen.

zu gewissen gemeinsamen Der „Jmparcial“ verö]

kämpfen werde, wenn aus ihrer andlungsweise hervorgehe, daß sie cine reaftionäre Politik verfolge. ;

- In Valencia, Tarragona und Segovia veranstal- teten, wie „W. T. B.“ meldet, heimbeförderte Truppen gestern Kundgebungen, wobei sie die Zahlung ihrer rückständigen Löhnungen verlangten.

Belgien.

Nach einem gestern Abend in Brüssel veröffentlichten Bulletin über den Gesundheitszustand der Königin macht, wie „W. T. B.“ beriehtet, die Genesung Jhrer Ma- jestät E der Schlaf stellt sih wieder ein, die Kräfte eben si. ) Wie das Brüsseler Blait „Le Petit Bleu“ mittheilt, hat die belgische Regierung zu ihrem Vertreter bei der Konferenz im Haag den Präsidenten der Nepräsentantenkammer Beer -

naert bestimmt. Türkei.

Wie das Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau““ meldet, hat die Pforte die Einladung zur Beschickung der Abrüstungs- Konferenz mit einigen formellen Vorbehalten angenommen.

Rumänien.

Nach Abschluß des vor einigen Tagen in Berlin von dem Staatssekretär des Auswärtigen, Staats-Minister von Bülow und dem rumänishen Gesandten Dr. Beldiman unter- zeihneten Verkehrsabkómmens hat, wie _.W: D. B“ meldet, der Minister - Präsident Sturdza ein warmes Glückwunsh-Telegramm an den Staatssekretär von Bülow gerichtet, welches Leßterer in herzlihen Worten erwiderte.

Schweden und Norwegen.

Das norwegishe Storthing hat, wie „W. D B“ aus Christiania berichtet, den Zoll auf Zigarren und Biga- retten von 360 auf 450 Oere per Kilo erhöht.

Die norwegische Regierung beschloß, die Fertigstellung der Vorlage, betreffend eine Staatsanleihe von 50 Mil- lionen für den Bau bereits in Aussicht genommener Eisen- bahnanlagen, zu beschleunigen.

Amerika.

Wie „W. T. B.“ aus New York meldet, ist am Sonn- abend ein amerikanischer Traneportdampfer mit 3 Millionen Dollars von dort nah Cuba abgegangen.

Die cubanishe Nationalversammlung hat dem „Neuter’shen Bureau“ zufolge die Ausschließung Maximo Gomez’ von der Vertretung der früheren aufständischen Armee auf Cuba beschlossen, weil ihm Ungehorsam zur Last gelegt werde. Er habe nämli die 3 Millionen Dollars von den Amerikanern angenommen, ohne sich vorher mit dieser Vertretung ins Einvernehmen geseßt zu haben. Die Ver- tretung halte die Abfindungssumme für nicht ausreichend und habe dieselbe bis jezt auch noch nicht angenommen.

Asien.

Das „Reuter'she Bureau“ meldet aus Peking, das Tsung-li-Yamen habe dem italienischen Gesandten de Martin o gestern eine Note gesandt, in welcher es ihn um Nücksendung seiner Depesche ersuche, aber kein weiteres Zeichen der Geneigtheit kundgebe, andere Punkte des von ihm ge- stellten Ultimatums zuzugestehen. Wie es heiße, hätte de Martino die Note unbeantwortet gelassen. j

Dera „New York Journal“ wird aus Washington telegraphiert: der General Otis rathe, von allen weiteren Unterhandlungen mit den Aufständischen abzusehen und einen kräftigen, dauernden Angriffsfeldzug zu beginnen, bis die Insel Luzon vollständig unterworfen sei. Auch auf den übrigen Snfseln müsse in ähnlicher Weise vorgegangen werden.

Die Madrider Blätter melden, Aguinaldo widerstrebe der Freilassung der von ihm gefangen gehaltenen Spanier deshalb, weil der jeßige Kriegs-Minister Po lavieja seiner Zeit

den Jnsurgentenführer Dr. Rizal habe erschießen lassen. Afrika.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Kairo gemeldet, der Sirdar Lord Kitchener beabsichtige, demnächst eine Nundreise durch den östlihen Sudan zu unternehmen und Khedaref, Kassala und Suakin zu besuchen. Die Streitkräfte des Khalifen befänden sich, wie es heiße, in der Nähe des Scherkela-Sees. Eine Schwadron Kavallerie sei am rechten Ufer des Weißen Nils aufwärts gesandt worden, um den Schmuggelhandel zwischen dem Lager des Khalifen und der Insel Aba (im Nil) zu verhindern.

Aus Pretoria meldet dasselbe Bureau, General Foubert sei nah den nördlichen Distrikten abgegangen, da ein Aufstand der Magatos erwartet werde.

Der französische Minister der Kolonien hat die Nachricht er- halten, daß Samory mit sciner Begleitung in Libreville ausgeshiff} und in Ndobe, einem französishen Posten am Ogowe, interniert worden sei.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichle über die vorgestrigen Sißungen des Rei hs- tages und des Hauses der Abgeordneten befinden sih in der Ersten und Zweiten Beilage.

Jn der heutigen (55.) Sißung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Jnnern, Staats-Minister Dr. Graf von Posadowsky, der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats-Minister von Bülow und der Staatssekretär des Reichs-Schaßamts Dr. Freiherr von Thielmann bei- wohnten, wurde die zweite Berathung des Reichshaushalts- Etats für 1899 bei dem Etat des Auswärtigen Amts, und zwar bei dem Titel „allgemeine gons fortgeseßt.

Bei den außerordentlichen ergütungen für Konsulatsbeamte weist

Abg. Münch-Ferber (ul auf die Berichtz der belgischen Konsuln hin, welche im Interesse ihrer Landesindustrie sich eingehend um die Bedürfnisse fremder Völker kümmerten und darüber ausführlich Be- riht erstatteten. Die deutschen, akademisch gebildeten Konsuln hätten weniger Neigung dazu. Die einzelnen Unternehmer könnten jeßt niht mehr wie in früherer Zeit si selbst oder durch Reisende Auskunft holen, weil e nicht mehr auf den heimishen Markt beschränkt wären, sondern die

or gg pr des Weltmarktes in Rechnung ziehen müßten. Die praktishe Ausbeute der Konsularberihte im „Deutschen Handels- Archiv“ sei ebenso gering wie die Abonnentenzahl desfelben.

Unter-Staatssekretär im Auswärtigen Amt Dr. Freiherr von

Nichthofen: Der Vorredner übershäßt den Werth der Be-

langen können. Die Standpunkte der | nationalen Pa in welchen dieser mittheilt, daß er die Regierung nur be-

richte der E en und mea den Werth der Berichte der deutshen Konsuln. Wir haben dafür sehr viel Anerkennung

im Auslande i ; worden. Die Kommission hat beschlossen, den Fonds anch auf die Unterstüßung von Bibliotheken auszudehnen und von einem Jahr in das andere übertragbar zu machen.

Realabiturienten zum Studium der S allgemein anerkannt, daß die Schüler der realistishen Lehranstalten auch in den Leistungen auf dem Gebiete der Sprachen es mit den Schülern der humanistishen Gymnasien aufnehmen können, fie aber in den für das Studium der Medizin fo wichtigen realistishen Fächern weit übertreffen.

als er General-Gouverneur der Philippinen gewesen sei, '

geerntet. Unser Konsularwefsen wird im Auslande als gut an- ‘erkannt. Es fkann allerdings auch noch manches gesehen, um

ausführlichere volkswirthschaftlihe Berichterstattung herbei-

zuführen. Die Auswärtige Verwaltung ist stets bemüht gewesen, für den Konsulatsdiensst Persönlichkeiten heranzuziehen, die das gewerbliche Leben genau kennen.

Der Fonds zur Unterstüßung deutscher Schulen i von 150 000 M auf 300 000 # erhöht

Aba. S rader (fr. Vgg.) \priht seine Befriedigung darüber

aus, daß der Fonds verdoppelt sei; durch die Förderung französischer Sulen sei es dahin gekommen, daß das Französische die Umgangsfprahe aller Fremden geworden sei, auch der Deutschen, die in ihren Schulen deshalb dem Französishen einen großen Raum gestatten müßten. Konstantinopel habe ja eine große deutshe Kolonie, und es mehrten ih überall im Orient die deutshen Unternehmungen, deshalb müfse der deutshen Schule im Auslande eine größere Aufmerksamkeit zugewendet werden.

Nach weiteren empfehlenden Worten des Abg. Dr. Has se

(nl.) werden die allgemeinen Fonds bewilligt, ebenso bei Schluß des Blattes die einmaligen Ausgaben, womit die zweite

Berathung des Etats des Auswärtigen Amts erledigt ist.

Das Haus der Abgeordneten seßte in der

heutigen (42.) Sigung, welcher der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten D. Dr. Bosse beiwohnte, die zweite Be- rathung des Staatshausyalts-Etats für 1899 bei den dauernden Ausgaben des Etats des Ministeriums der geistlihen, Unterrichts- und P oe gelegenheiten, und zwar bei dem Kapitel „Hö anstalten“, fort.

ere Lehr-

Aba. von Knapy (nl.) bringt die Frage der Zulassung der t ns Medizin zur Sprache. Es werde

Ministerial-Direktor Dr. Althoff: Es ift eine Nevision der

ärztlihen Prüfung8ordnung im Gange. Dabei wird auch zu der an- geregten Frage Stellung zu nehmen sein, nicht nur von seiten des Ministeriums der geistlihen, Unterrits- und Medizinal-Angelegen® beiten, sondern auch von seiten des Staats-Ministeriums. Wir sind entschiedene Freunde der humanistishen Gymnasien, aber auch warme Freunde der beiden anderen Scularten, und wir wollen ihre

Entwickelung nit hemmen. j e 8 Abg. Pleß (Zentr.) regt die obligatorishe Einführung der

Stenographie in den höheren Lebranstalten an.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Köpke erwidert, daß die Regierung in dieser Frage noch auf demselben Standpunkt wie früher

stehe. Die Vershmelzung der Systeme „Stolze“ und „Schrey“ habe die Saße niht vereinfaht, sondern die Zahl der Systeme noch vermehrt, und der Kampf um die Systeme dauere fort.

Abg. Dr. Virchow (fr. Volkép.) unterzieht die Unterrihts8-

methode in den höheren Lehranstalten einer Kritik und betont, daß die Studenten niht mebr auf der Höhe der humanistishen Bildung ständen wie früher. Es sei Sache der Unterrichtsverwaltung, hierin Wandel zu schaffen. Redner hebt namentli die mangelhaften Kenntnisse in der Logik und Mathematik bervoc, die bei den Prüfungen flar zu Tage träten, bleibt aber im einzelnen bei seinem {wagen

Organ auf der Journalistentribüne unverständlich.

Hierauf nimmt der Minister der geistlichen 2c. Angelegen- heiten Dr. Bo s\e das Wort. i i

An der weiteren Debatte betheiligen sih bis zum Schluß des Blattes noch die Abgg. Nadbyl (Zentr.), Brütt (nl.), Dr. Glattfelter (Zentr.) und Funck (fr. Volksp.).

Kunst und Wissenschaft. Die diesjährigen Ferienkurse an der Universität Greifs-

wald (VI. Jahrgang) finden vom _ 10. bis 28. Juli statt. Die Fächer sind folgende: Sprachphysiologie (Geheimer Medizinal- Rath, Professor Landois); Deutshe Sprache und Literatur Professor Siebs, Privatdozent Bruinier); Englisch (Pro-

fessor Konrath, Mr. Quiggin) ; Französisch (Mr. Brandin) ; Religion (Konsistorial - Rath, Professor Cremer); Pädagogik (Geheimer Regierungs-Rath, Professor Schuppe); Geschichte (Pro- fessoren Seeck, Bernheim, Dr. Altmann); Geographie (Professor Credner); Physik (Professor Richarz); Botanik (Profesor Schütt). Daneben findet, wie in den leßten Jahren, eine Ausstellung be» deutenderer Erscheinungen der neuesten deutshen Literatur statt. Die Kurse sind zunächst für Lehrer und Lehrerinnen eingerichtet, do nehmen auch stets Damen und Herren theil, die niht dem Lehrstande angehören, aber gern die Gelegenheit zur Fortbildung benußzen. Im Sommer 1898 betheiligten sich 450 Herren und Damen (Deutsche, Oesterreicher, Skandinavier, Engländer, Amerikaner u. |. w.). Für billige Unterkunft und Ferienerholung wird, wie in früheren Jahren, Sorge getragen werden. Um nähere Auskunft wende man sich an die Adresse „Ferienkurse. Greifswald.“ :

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Aus St. Petersburg meldet „W. T. B.“: Die russische geographische Gesellschaft rüstet mit von dem Kaifer gestifteten Mitteln eine neue Expedition zur Erforshung Zentral- Asiens aus. Die Expedition, für deren Thätigkeit zwei Iahre in Auétsiht genommen sind, wird unter der Führung des Leutnants Koslow St. Petersburg Ende dieses Monats verlassen; sie wird ihren Weg durch die West-Mongolei und die Wüste Gobi nehmen, tas Nanschan-Gebirge überschreiten und durh das Kukunor-Ge2biet zum Oberlauf des Gelben Flusses vordringen.

Ein neues Aquarellbild Adolf von Menzel's, der Ent- wurf zu einer Postkarte, gelángt in den nächsten Tagen zur öffentlichen Ausstellung. Das reizvolle Blatt des Altmeisters wird neben vier anderen, von der „Internationalen“ Ansichtskarten- Gesellschaft“ zur Vervielfältigung erworbenen Originalen, darunter Bilder von Marx Liebermann, Paul Meyerheim, L. Passini und F. Skarbina, im Kunstsalon von Schulte (Unter den Linden 1) zu besichtigen sein. Diese fünf Postkarten wurden zu ciner „Meistec-Serie“ vereinigt und sind von der Gesellschaft (Berlin SW., Friedrichstr. 239), solange die kleine Auflage reiht, zum Preise von 3 M zu beziehen.

Von Hirth's „Formenschaßz“, der bekannten, in G. Hirtb's Kunstverlag zu München in monatlihen Lieferungen erscheinenden Publikation, ist soeben das erste Heft des neuen 23. Jahrgangs er- schienen. Jede Lieferung enthält von jeyt ab zwölf photographisch sorgfältig hergestellte, theilweise farbige Tafeln mit Abbildungen interessanter und vorbildliher Werke aus allen Gebieten der Kunst sowie allen Stilarten des Kunstgewerbes der Vergangenheit und Gegenwart, Der Preis des Heftes ist auf eine Mark sestgetegt (früher 1.62% 4). Das erste Heft hat folgenden Inhalt: Frax teles, Kopf des Hermes von Olympia ; ego ne Statue der „Synagoge“ vom Bamberger Dom; spätgothishe Lruhe \üdfranzösishen Ursprungs mit Mee D AER gen von Kobolden und Fabelwesen; Entwurf eines Tafelspringbrunnens im deutshen Renaissanceftil nach einer in Coburg befindlichen Zeichnung von Wenzel Jamniyer (zum ersten Mal ver-