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rihtig und Widerspru.) Aber für diese Provinzen sind glücklicher Weise und geben jeßt eine gewisse Kompensation die Land- und Heer- straßen. Sie hätten damals mit einem kleinen Betrage zur Ablösung gebraht werden können und jeßt werden die drei Provinzen Ost- preußen, Westpreußen und Posen dafür etwa 25 Millionen Mark gezahlt erhalten, Das ift doh ein sehr angenehmer Ausgleich.
Bei dem Dispositionsfonds der Ober - Präsi- denten in Posen und Westpreußen erneuert
Herr von Zoltowski den Protest der Polen gegen das An- siedelungswerk.
Fürst von Haßfeldt: Das Ansiedelungswerk hat eine Be- deutung über die Provinzen Posen und Westpreußen hinaus. Die polnishe Agitation ist keine nationale, sondern eine demagegilne: Gerade ihr gegenüber ist die Ansiedelungsarbeit von großem erthe. Fch will niht den Großgrundbesiß vernichten ; aber es ift eine richtige Politik, wenn man einen Theil davon aufgiebt, um den Rest um fo besser zu erhalten. Denn der Großgrundbesiß hat noch eine bedeutende Aufgabe zu erfüllen. Die Polen würden mit der Ansiedelungékommission niht so unzufrieden sein, wenn si? nicht eine politische Seite bätte. Ich wünschte, daß die anderen östlichen Provinzen au des Segens der Ansiedelungskommission theilhaftig würten Wir dürfen es niht dulden, Is weite Landstrihe bra liegen. Cäsar siedelte feine Veteranen auf den Latifundien an und machte dadur das römische Reich wieder auf zwei Jabrhunderte lebensfäbhig Der Deutsche Orden übte seine folonisatorishe Thätigkeit im europäiscen Osten. Die Landwirthschaftskammer der Provinz Schlesien hat sich im vorigen Jahre der Aufgabe unterzogen, diejenigen Maß- nabmen zu erörtern, wele geeignet wären, dem Arbeitermangel ab- zubelfen, und dabei ift fie zu dem S&lusse gekommen, daß eine zielbewußte, große kelonisatorische Thätigkeit nothwendig sei. Es wird darauf ankommen, ganz kleine Stellen von einem halben Hektar zu \chaffen, ferner Stellen von Hektaren, welhe das Minimum des zu einer selbständigen Existenz Erforderlichen bilden. Es wäre
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aber ein Fehler, hierbei stehen zu bleiben; es müssen au spannfsähige Stellen geshaffen werden. Die Reformgeseße aus dem Anfange des Fahrhunderts haben den Bauer und die von der Scholle losgelöften Arbeiter geschaffen; . die leßteren sind ihrer Heimath fremd ge- worden. Diese Heimath sollte man ihnen durch die Möglichkeit des Eigenbesizes wiedergeben. Daß Arbeiter vorhanden find, welche na dem Osten zur Ansiedelung gehen, zeigen die Erfahrungen der Anstiedelungskommission. Das Rentengutégeseß reiht nicht aus; das Privatkapital vermag solche Ansiedelungen nicht zu schaffen. Ich kann wobl annehmen, daß die Regierung einer Ausdehnung der Thätigkeit der Ansiedelungskommission auf die anderen Provinzen nit ablehnend gegenüberstehen wird. Ich hoffe, es wird beim Erwägen nicht bleiben, man wird es auch wagen, und ich möchte dringend bitten, daß die Staatsregierung die geeigneten Schritte zur Ausdehnung des An- siedelung8wesens in die“Wege leitet.
Herc von Bemberg-Flamersheim hält die Seßhaftmahung der ländlichen Arbeiter nicht für zweckmäßig für den Westen, weil dort die angesiedelten Arbeiter ihre Kräfte nicht den anderen Grundbefigern zur Verfügvng stellten. Tropdem kalte er eine Kolonisation für dringend nothwendig, und zwar im nationalyolitishen Interesse.
f Minister für Landwirthschaft 2c. Freiherr von Hammer- tein:
Meine Herren! Ich bemerke vorab, zu der angeregten Frage fann ich nur meine persönliche Ansicht darlegen, da das Staats- Ministerium zu der angeregten Frage noch niht Stellung nahm. Jh bin daher nit in der Laze, mih darüber zu äußern, ob das Staats- Ministerium bereit sein würde, auf eine so weittragende Idee, wie sie von Seiner Dur{lauht dem Fürsten Hayßfeldt angeregt ist, weiter einzugehen.
Meine Herren, wenn ih den Darlegungen rihtig gefolgt bin, so hat Seine Durchlaucht der Fürst Haßfeldt ausgeführt, die Ansiede- lungékommission in Posen sei zwar im wesentlichen für politische Zwecke in den öftlihen Provinzen errihtet, habe aber auch in wirth- \chaftliher Richtung sehr günstige Erfolge erzielt. Es sei daber zu erwägen, ob man nicht auch für die anderen öftlihen Theile der Monarchie vornehmlih aus wirthshaftlichen Gründen denselben Weg betreten solle, den man lediglich aus politishen Gründen mit der An- sRedelungskommission für die polnischen Landestheile betreten babe. Wenn ich dann weiter den Darlegungen des Fürsten richtig gefolgt bin, hat er zwei Ziele bezeichnet, welhe er mit dieser seiner An- beimgabe verfolgen will: einmal eine rihtigere agrarische Ver- theilung des Grundbesißes im allgemeinen, und zweitens die Beseitigung der Arbeiter- und Gesindenoth durch Errichtung kleiner Arbeiterstellen, eine Kalamität, welche übrigens in allen Theilen der Monarie, nit allein in den östlihen Provinzen, vorhanden ift. Den lezten Punkt will ih zunächst behandeln.
Die Anheimgabe, Mittel des Staats zur Verfügung zu stellen, um der Arbeiternoth zu steuern, hat, wie Seine Durgthlaucht Fürst Hayfeldt richtig ausgeführt hat, bereits der Staatsregierung zur Er- wägung vorgelegen. Einstweilen hat man ih noch nicht überzeugen können, daß eine Beseitigung der Arbeiter- und Gesindenoth auf dem vorgeschlagenen Wege zu erreihen sei, theilweise aus den Gründen, welhe Herr von Bemberg ausgeführt hat. Die Landwirthschaftskammer beantragt für die Errichtung kleiner Arbeiterstellen, wenn ih mi recht entsinne, den Betrag von 20 000 Daß damit ein nennenswerther Erfolg nit zu erzielen war, lag flar zu Tage. Mit Herrn von Bemberg erahte ih es für äußerst zweifel- haft, ob man auf diesem Wege überall der Arbeiternoth oder auch einzelnen Auswüchsen der Freizügigkeit begegnen kann. Ih muß dem Herrn von Bemberg Ret geben, daß, weil die Arbeiternoth in den westlihen Landestheilen, wo eine jehr dichte Bevölkerung ift, wo eine unbedingte Theilbarkeit des Grundbesißzes besteht, wo, wie Herr von Bemberg ausgeführt hat, jeder in der Lage ift, ih ein eigenes Heim zu begründen, eine eigene Scholle zu besißen, — daß dort die Auswüchse der Freizügigkeit ebenso hervorgetreten sind wie in den östlichen Landes!bheilen, daß dort die Arbeiter- und Leute- noth ebenso wie in den östlihen Landestheilen besteht ; einstweilen bin ih geneigt, die Frage zu verneinen. Uebrigens würde durch Aende- rung der Rentengutsgeseßgebung auch die Errichtung kleiner Arbeiter- stellen gefördert werden können. Zum theil legen {hon jeßt Privat- gesellshaften, welhe mit Grundstücksparzellierungen sich befafsen, viel- fach kleinere Arbeiterstellen aus. Ich verlafse diese Frage, weil ih glaube, daß ohne eingehendere Prüfung weder die Staatsregierung noch das hohe Haus zu dieser außerordentlich \chwierigen Frage Stellung nehmen kann. Ich gehe nun zu dem zweiten Ge- htspunkte, den Herr Fürst von Haßtfeldt hervorgehoben hat, über. Mit den nah dieser Richtung gemachten Darlegungen des Fürsten Haßfeldt bin ih vollkommen einverstanden. Ich habe früher bereits Gelegenheit'gehabt, meine persönliche Anschauung zu dieser Frage hier im Hause zum Ausdruck zu bringen. Eine richtige, den Zeitbedürf- nifsen, den wirthshaftlihen Verhältnissen entsprehende Vertheilung des der Land- und Forstwirthshast dienenden Grundbesißes in der Monarchie herbeizuführen, ift stets Ziel der Agrarpolitik der \ämmt- lihen Fürsten aus dem Hohenzollernhause gewesen, Die Staats8-
regierung verfolgt solches Ziel mit entsprechenden Maßnahmen auf dem Gebiet der Gesetzgebung wie der Verwaltung.
Dies Ziel läßt klar und bestimmt erkennen die Rentengutsgeseßgebung, welche vornehmlich einen gesunden mittleren Grundbesig da schaffen soll, wo derselbe fehlt. Es ist, wie ich hon vorhin erwähnte, zu er- wägen, ob man auch Schaffung von Kleingrundbesit, von Arbeiter- stellen zur Aufgabe der Rentengutsgeseßgebung mat. Nicht zu bestreiten ist, daß der Weg, welchen bisher die Staatsregierung be- treten hat, nur langsam zum Ziele führt und daß die Ausführung der Gesetzgebung eine besonders schwierige ist. Bei den ersten Versuchen, welche mit der Rentengutsgeseßgebung gemacht sind, find z. B. im Bezirk der General-Kommission Bromberg, auch in anderen öst- lihen Provinzen, wie ih glaube, große Fehler gemacht , da- durch Mißerfolge erzielt worden. Ich glaube aber, daß die Lehrzeit überwunden ist, daß die ausführenden Behörden jeßt darüber si klarer sind, auf welchem Wege einigermaßen der Erfolg gesichert ist. Die dauernde Erhaltung des geshafffeney mittleren Besiges sihert dann das dafür geshaffene Anerbenrecht. Kurzum ih glaube, daß wir über die Fehlerzeit einigermaßen hinaus sind, und daß sih diese Gesetzgebung günstig weiter entwidckeln wird.
Herr Fürst Haßfeldt geht aber einen Schritt weiter; er sagt, die Gesetzgebung allein genügt nicht, um rasch zum Ziel zu gelangen; er verlangt, daß der Staat, ähnlih wie es aus politishen Gründen mit der Ansiedelungs-Kommission in ter Provinz Posen gemacht ift, auch Ansiedelungen auf Staatskosten in den übrigen östlihen Pro- vinzen zu rein wirthshaftlidßen Zwetten schaffen sol.
Meine Herren, nah den mit der Ansiedelungs - Kom- mission für politische Zwecke gemachten Erfahrungen, würde der Staat, wenn er eine Summe von 100 Millionen für diesen Zweck zur Verfügung stellte und die Verhältnisse si ferner so günstig gestalteten, wie das bisher bei der shon bestehenden An- siedelungékommission der Fall war, jährlich an Zinsen der 100 Mil- lionen etwa 1 Million einbüßen. Es ergiebt sih das daraus, daß der von der Ansiedelungskommission bisher erworbene und befsiedelte Grundbesiß durchs{nittlich etwa 21 0/6 Ertrag liefert, also bei einem zur Zeit geltenden Zinsfuß von 3€ 9/6 1 9/0 Verlust ergiebt. Wenn mit Opferung von jährlich 1 Million ein fo großes wirthschaftlihes Ziel zu erreichen ist, so würde das finanzielle Opfer vielleicht gerechtfertigt ersheinen. Auch darüber, meine Herren, bin ih zweifellos, daß die Maße nahme allgemein wirths{aftlich zweckmäßig und richtig sein würde. Dem Osten der Monarchie — und unter Osten verstehe ih wesentlih das Gebiet zwischen der Oder und der russishen Grenze — fehlt es an Menschen, es is eine zu wenig dichte Bevölkerung vorhanden — und an Kapital, namentlich an Betriebskapital. (Sehr richtig !) Beiden Zielen würde meines Erachtens die Maßnahme zuführen. Einmal würden die 100 Millionen im wesentlihen den östlihen Gruudbesißern zufließen, wele ganz oder zum theil ihren Grund- besiy zum gedachten Zweck veräußern. Dadurch würde vielen Grund- besißern das fehlende Betriebékapital zugeführt, eine Schuldentlastung gewährt. Kurzum, 100 Millionen Kapital würden dem Gebiet zu- geführt und dort werbend wirken. Manche Besißuno, die sich jeßt nicht mehr halten kann, würde tadurch vielleiht wieder saniert werden. Andererseits würden, wenn die Maßnahme gelingt — und daß sie gelingen würde, halte ih nach den Erfahrungen, die mit der Ansiedelungékommission für politishe Zwecke gemacht sind, für rihtia, — dem Osten mehr" Mensch:n zugeführt werden. Nun könnte man fagen: woher werdzn denn die Menschen genommen? Jh darf daran erinnern, daß vor wenigen Tagen im Abgeordnetenhause aus dem Westen Klage darüber geführt wurde, daß man den Westen anfange zu entvölkern, um den Díten stärker zu bevölkern. Meine Herren, is denn erforderlich, die Ansiedlung auf solche Leute zu be- \hränken, welhe der preußischen Monarchie angehören? Ich würde es für fein Unglüdck halten, wenn z. B. Letten, Oesterreicher oder An- gehörige anderer Herren Länder sh auf preußischem Gebiet eine ge- sunde Existenz schaffen, vorausgeseßt, daß sie auf deutsh-nationalem Stantpunkte stehen. Außerdem glaube ich au kaum, daß es ein nationales Unglüd ist, wenn der stark bevölkerte Westen einige Prozent seiner Bevölkerung an den Osten abgiebt. Damit bört dann vielleicht die dort noch vielfah eintretende Abwanderung nach Amerika auf, weil hier ein festes Heim in Deutschland geboten wird. Meine Herren, wenn ich im Großen und Ganzen also rücksihtlich des zweiten Punktes mit den Zielen des Fürsten Haßfeldt grundsäßlih einverstanden bin, wenn ich ferner glaube, daß das finanzielle Opfer unter Umständen, wenn man Großes damit erreiht, für den Staat nicht unerschwinglich sein würde, fo halte ih es für erwähnungswerth, daß der Staat dieser Frage ernstlih näher tritt, bevorworte aber auédrücklich, daß es meines Erachtens unrichtig sein würde, wollte man mit folchen Maßnahmen Auftbeilurg und Beseitigung des östlichen Großzrundbesiges erstreben. Meincs Erachtens würde dies Ziel ein falsch-s sein. Das Richtige kann ich nur darin erkennen, daß ein rihtiges Verhältniß ¿wishen Groß- grundbesiß, mittlerem und Kleingrundbesiß geschaffen wird. Verkehrt würde für den Often die zu umfangreiche Bildung von Kleinbesit sein, wie folcher in denjenigen Theilen der Monarchie geschaffen ist, wo eine unbedingte Thcilbarkeit besteht. Das würde ih für den Osten noch für s{limmer halten als zu ausgedebnten Großgrundbesiß, {hon weil flimatishe und Bodenverbältnisse und alles, was damit zu- sammenhängt, Mangel an Industrie u. \, w. eine zu weitgehende Ver- theilung und Zersplitterung des Grundbesißes in den östlihen Pro- vinzen gefährlih machen. Daneben bin ih auch der Meinung, daß gegen die Beseitigung oder zu wescntlihe Einshränkung des Groß- grundbesizes in den östlihen Provinzen Gründe allgemeiner Natur- politischer, \ozialpolitisher, wirtbschaftlicher, vielleicht au strategisher Natur, sprechen. Ih stehe ferner auf dem Standpunkt, daß der Groß- grundbesiß wegen der größeren Vntelligenz der Besizer für die Selbstverwaliung, für rationellen landwirthschaftlihen Betrieb {on als Pionier unentbehrlih ist. Der Großgrundbesiß muß gewissermaßen im Osten das Rückgrat der ganzen Agrar- vertbeilung sein und bleiben. (Sehr richtig! Bravo!) Alfo meine Herren, meine persönliche Auffassung zu dieser Frage geht dahin: es ift zu streben, daß dem Osten mehr Menschen, mehr Kapital zugeführt werden ; damit, glaube ih, können die Herren im hohen Hause sich alle einverstanden erklären, und ih meine ferner, daß der vom Fürsten Hahfeldt zur Erreihung solchen Ziel:s empfohlene Weg sehr erwägenswerth ift. Es darf aber niht damit erstrebt werden, den Großgrundbesiß zu beseitigen oder zu wesentlih ein- zuschränken, sondern das Ziel muß sein, eine den allgemein wirth- schaftlichen, den gegenwärtigen landwirthshaftlihen, politishen und sonstigen Verhältnissen entsprechende Vertheilung des Grundbesißtzes
in Groß-, Mittel und Kleinbesig herbeizuführen. Niht fol ein
Kampfgeseß gegen den Großgrundbesiß, höchstens gegen eine zu starke Latifundienbildung ftattfinden.
Namens der Staatsregierung glaube ih erklären zu dürfen, daß sie diese Frage von so eminenter Bedeutung, wie {hon bisker, auch ferner sorgsam im Auge behalten und erwägen, und dabei die in der heutigen Verhandlung hervorgetretenen wesentlihen Gesichtspunkte sorgsam prüfen und berücksihtigen wird. (Bravo!)
Die Ausgaben des Finanz-Ministeriums werden genehmigt, ebenso die von der Kommission beantragte Resolution.
Zu den Ausgaben des Kriegs-Ministeriums haben die Herren von Below-Saleske und Freiherr von Man- teuffel den Antrag gestellt:
Die Königliche Staatsregierung wird ersucht, dabin zu wirken, daß seitens der Militärverwaltung niht mehr wie bisher bei Ein- fäufen von landwirthschaftlihen Produkten die kommunalen Markt- notizen des Garnisonorts zu Grunde gelegt werden, sondern die Notizen der landwirthschaftlichen Zentralstelle, und zwar so lange, als amtlice Börsennotizen für die betr. Gegenden auéstehen.
Der Antrag wird ohne Debatte angenommen. ;
Beim Etat des Ministeriums des Junern bringt
Graf von Hutten - Czapski die Verhandlungen des Reichstages über die Kriegervereine zur Sprache. Daß die Sozial- demokraten als Freunde des Umsturzes in den KRriegervereinen niht geduldet werden dürften, sei selbstverständlich. Lamit werde auch die Regierung einverstanden sein. Weiter darf man aber, fährt Redner dann fort, nicht gehen, obne den Grundsaß zu ver- leßen, daß die Kriegervereine an der eigentlichen Parteipolitik sih nit
betbeiligen dürfen. In einigen Vereinen bringen politishe und kon- fessionelle Tendenzen in ihrer Zuspibung es mit sih, Minoritäten aus- zuistoßen. Auch Beamte sollen Politik in die Kriegervereine binein- zubringen versuht haben. Ein Kreis-Sekretär hat einen Verein zum Bericht darüber aufgefordert , ob gewisse Mitglieder zur freisinnigen Partei \sich bekennen. Man soll eine artei, welhe formell auf dem Boden der bestehend:n Gesellschafts- ordnung steht, niht mit den Sozialdemokraten in einen Topf werfen. Eine solche untergeordnete Behörde darf keine eigene Politik treiben. Solche Mißgriffe können vorkommen ; aber der Minister wird sie wohl für die Zukunft unmöglich machen. Der Kriegerbund hat auch die Gleihberehtigung aller bürgerlichen Parteien ausdrücklih anerfannt.
Der Etat des Ministeriums des Jnnern wird genehmigt.
Ueber den Etat der Ansiedelungskommission berichtet Herr von Graß- Klanin.
Der Etat wird ohne Debatte genehmigt.
Bei dem Kapitel „Gewerbliches Unterrichtswesen“ im Etat der Handels- und Gewerbeverwaltung spricht fich
Ober-Bürgermeister Bender- Breslau mifßbilligend darüber aus, daß auf diesem Gebiete noch zu viel experiwentiert und studiert werte. Es feble noch an den für diefen Unterrichtszweig ausgebildeten Lehrern; selbst im Handels-Ministerium sei ein tüchtiger Techniker für dieses Fah nicht vorhanden. Es müßten Sachverständige vor- handen sein, die ein Zusammenwirken der Fortbildungs- und der Fach- \hulen herkeiführen könnten, bei denen man sich Rath holen könne.
Auf eine Anfrage des Grafen zu Jnn- und Knyp? hausen erwidert der Minister für Handel und Gewerbe Brefeld:
Meine Herren! Gestatten Sie mir zunächst auf die Frage des Herrn Grafen zu Kryphausen zu antworten, die sih auf die Handwerks- fammer zu Osnabrück bezieht. Er hat, wie ih hôre, den Wunsch ausgesprochen, daß man neben der Handwerkékammer in Osnabrück eine besondere Handwerkskammer in Aurich einrihte, und wenn das nit ançängig sei, dann wenigstens eine Abtheilung der Handwerks- kammer von Osnabrück speziell für Aurich einrihte. Es hat seiner Zeit, als es sich um die Einrichtung der Handwerkskammer für die Provinz Hannover handelte, eine Konferenz in Hannover selbst statt- gefunden unter Leitung des Ober-Präfidenten, an der auch Ministerial- Kommissare und aus verschiedenen Theilen der Provinz Hannover Vertreter theilgenommen haben. Dort wurde die Frage eingehend erörtert, wie die Handwerkskammern in Hannover eingerichtet werden sollten, ob es zweckmäßig sei, für die ganze Provinz eine Handwerks- fammer mit Lokalabtheilungen für einzelne Bezirke einzurichten oder mehrere Kammern für die einzelnen Theile der Provinz. Nach einer sehr ausführlihen Erörterung dieser Frage kam man dahin, daß es sich weniger empfehle, eine Handwerkskammer mit Lokalabtheilungen zu errichten, sondern daß es sih empfehle, vier Kammern in der Provinz Hannover einzurichten: eine in der Stadt Hannover, eine, in Hildes- heim, eine in Harburg für Stade und Lüneburg, eine in Osnabrück für Osnabrück und Aurich. So ist es gekommen, daß dem Wunsche des Herrn Grafen von Knyphaufen damals niht Rechnung getragen werden konnte. Ießt if es auch wohl nicht mehr angängig. Denn es wird dringend gewünscht, daß mit der Einrichtung der Handwerks- kammern vorgegangen wird, umfomebr, als in Süddeutschland bereits überall die Errichtung der Kammern vorbereitet ist und der dringende Wunsch besteht, daß die Sache auch in Nortdeutschland zum Abschluß kommt.
Dagegen würde ih es für angängig halten, den zweiten Wuns des Herrn Grafen zu berüdcksihtigen, also für Aurich eine besondere Abtheilung der Handwerkskammer in Osnabrück einzurichten. Dieser Unterabtheilung würden die besonderen Fragen zuzuweisen sein, die gerade den Bezirk Aurich betreffen. Damit würde vorläufig dem Wunsche der Betheiligten Rehnung getragen werden.
Wenn ich nun noch kurz auf die Ausführungen des leßten Herru Vorredners eingehen darf, so muß ih anerkennen, daß die Einrichtungen unseres Fortbildungsshulwesens in mancher Beziehung noh zu wünschen übrig lassen. Ich glaube aber do, daß die Ausstellungen, die der Herr Vorredner machte, nur zum theil begründet find. Zunächst ist er der Meinung gewesen, es wären in der Zentralstelle nicht Fal- männer vorhanden, die sich mit dem Fortbildungs- und Fachschul- wesen beschäftigen und aus eigener Erfahrung diese Frage zU be- urtheilen im stande wären. Diese Voraussegung ist nicht zutreffend. Thatsächlih sind in der Zentralstelle drei Fahmänner vorhanden: einer für die Baugewerksshulen, einer für die Maschinenbauschulen und einer für das Fortbildungsshulwesen, also drei Fahmänner, die in diesen Fragen sehr bewandert find und einen anerkannten Ruf gé nießen. Sie sind sür den Zweck einberufen worden, um diese Fragen zu bearbeiten.
(Schluß in der Zweiten Beilage.)
zuni Deutschen Reichs-Anz N T2.
(S@luß aus der Ersten Beilage.)
Was die unteren Instanzen betrifft, die Regierungen, so ist nicht zu verkennen, daß es auf die Dauer nôthig sein wird, auch bei den Regierungen Vorsorge zu treffen, daß dort eine fahmännische Kraft speziell das fahgewerblih? und Fortbildungs\{ulwesen bearbeitet. Es ist au in Aussicht genommen worden, nach dieser Richtung allmählich vorzugehen. Das kann niht mit einem Mal geschehen, weil wir nit gleich überall die nöthigen Kräfte haben. Wir haben in dem Etat Mittel vorgesehen — vorläufig für die fommifsarishe Beseßung mehrerer Stellen —, die wir in der Weise verwenden wollen, daß wir an drei vershiedenen Regierungen je einen Beamtenmitder Bearbeitung dieser Angelegenheiten beauftragen, sodaß diefer aber nicht bloß für den einen Regierungsbezirk, sondern auch für verschiedene andere Bezirke den Auftrag erhält, sich um das gewerbliche Fach- und Fortbildungs\cul- wesen in dem betreffenden Bezirk zu bekümmern und geeignete Vor- {läge zu machen. In dieser Weise wollen wir eine Vezentralifation nah dem Wunsche des Hercn Vorredners allmählich herbeiführen, die, wie ih anerkenne, auf die Dauer nit zu vermeiden ist.
Was die Ausbildung der Lehrer anbetrifft, so ift es richtig, daß die Elementarlehrer niht immer und nicht ohne weiteres geeignet sind, um in rihtiger und vollkommener Weise das Fortbildungs\chulwefen zu übernehmen. Wir haben dadur zu helfen gesuht, daß wir be- sondere Ausbildungskurse für die Lehrer eingerihtet haben, und nicht nur für den Zeichen-, sondern auch für den deutishen und NRechen- unterriht, um dem Elementarlehrer Gelegenheit zu geben, diejenigen Kenntnisse nahträglih zu erwerben, die gerade für den Fortbildungs- \{ulurterriht erforderlich sind. Wir haben bisher auch recht gute Erfolge hiermit erzielt. Ob man noch einen Sqhritt weiter gehen und besondere Anstalten für die Ausbildung diefer Lehrer einrichten wird, das ist eine Frage, über die wir uns bisher nit chlüssfig ge- macht haben. Es hat au, wie gesagt, cin Bedürfniß nach dieser Richtung bisher nicht vorgelegen.
Beim Etat der Staats- Archive erklärt auf eine An- on Pücler-Burghauß Kommissar, daß die Gehälter der Staats- nen Gehaltsaufbesserung ebenfalls berüd-
regung des Grafen v ein Regierungs:
Archivare bei der allgemei
sichtigt worden sind.
Beim Etat der Ober-
Graf von Hutten: daß ein ehemaliger Ober-Präsident an d fammer berufen worden fei; der Ch Chefs der Provinzial-Verwaltung gleichgestellt sein. Redner fordert für die Stelle eine Zulage von 3(00 A
Vize-Präsident des Staats-Minifteriums, Finanz-Minister Dr. von Miquel:
So sehr die Königlihe Staatsregierung bedauert, taß diese Repräsentationszulage — als solche war fie bezeichnet, ebenso wie die sogenannten Stellenzulagen bei den Ober-Präsidenten doch au that- sä&lich nihts sein sollten, als eine Repräsentations8zulage — vom Abgeordnetenhause abgelehnt ist, fo wenig bin ih in der Lage, die Wiederherstellung dieses ursprünglihen Vorschlages der Regierung für den nähstjährigen Etat in Auésiht zu stellen. (Bravo!) Ob es rihtig war, diese Repräsentationszulage abzulehnen, lasse ih dahin- gestellt sein. Das Abgeordnetenhaus ift damals davon au8gegangen, daß die Ober-Präsidenten doch eine ganz andere Repräsentation zu Leisten haben als der Chef der Ober-Rechnungskammer, und hatte Bedenken dagegen, auch für Stellen dieser Art eine solhe Repräsen- tationszulage zu geben. Ih bin aber sehr bedenklich dabei, nahdem wir eben uns entschlofsen haben, die ganze Beamtenbefoldungsfrage als abgeshlossen zu erklären, nahdem auch aus dem bohen Hause in dieser Beziehung eine sehr erfreuliche Resolution vorliegt, gerade mit einer der höchsten Stellen in der ganzen Beamtenhierarchie eine Aus- nahme zu machen. Das scheint mir üble Konsequenzen zu haben. Ih würde eine solche Stellenzulage allerdings auch heute nicht ablehnen, ih würde mich wohl der Meinung zuneigen, daß diese Repräsentationszulage für den Chef der Ober-Rechnungs- fammer durhaus angebraht wäre; aber ih kann meinerfeits eine besondere Aussicht für den nächsten Etat in diefer Beziehung nicht Es würde übrigens in solchem Falle bei den unteren Beamten heißen: Ja, oben maht Ihr von Euren Grundsäßen eine Ausnahme und bei uns bleibt Ihr stehen. Man muß auch solche Imponderabilien bei der Sache berücksihtigen. (Zustimmung.)
Graf von Zieten-Sch{werin glaubt der Anficht des Grafen dersprehen zu müfjen; es sei jeßt ein Abschluß
ie Häuser des Landtages sollten die Regierung An dieser Stelle sei dies am wenigsten
Rechnungskammer spricht
Czapsfi seine Befriedigung darüber aus, ie Spitze der Ovber:Rechnungs- ef dieser Behörde müsse den
(Sehr richtig !)
Hutten-Czapsfki wi gemacht worden; d jeßt nicht mehr drängen. angebracht. ; Der Etat der Ober-Rehnungskammer wird genehmigt. Um 33/4 Uhr wird die weitere Berathung des Staats-
haushalts-États bis Freitag 11 Uhr vertagt.
Haus der Abgeordneten.
52. Sigung vom 23. März 1899. Ueber den ersten Theil der Sigung is son berichtet
ur Berathung von Petitionen über.
rter Friedensvereins in Bebandluna des G d Mittelschulen und s solle in den Lese- und Ge- Kriege nur in allgemeinen Umrissen, te dagegen ausführlih behandelt w tskommission beantragt,
Das Haus geht z Dr. Rößler, Vorsi Frankfurt a. M., petitioniert um andere \chichtsunterrichts in den Volk den höheren Lehranstalten. sbüchern die Geschichte der
gender des Frankfu
die Kulturgeschichte Die Unterr ih zur Tagesordnung überzugeh Hirsch (fr. V der Tagesordnung abzujseßen. Mehrheit des
der Kommiisi Die Kriege \ sei dabei eins der friedlihften, erst noch Friedensliebe einzupflanzen.
über die Petition
olfsp ) beantragt, die Berathun Dieser Antrag findet j
fr. kons.) berihtet über die Verhandlungen e ideale Seite des Antrags nicht verkannt. Unser Volk
edoch nicht
tockdmann on. Diese habe d eien aber niht aus der Welt zu schaffen. und es sei garniht nöthig, den Kindern Die Kriegsgeschihte könne nicht
Zweite Beilage eiger und Königlich Preußischen Slaals-
Berlin, Freitag, den 24. März
vernahlässigt werden, wenn man überhaupt noG Weltgeschichte, niht aus\{ließlich Kulturgeschichte treiben wolle.
Abg. Dr. Hir s\ch führt aus, daß die Petition dur das Friedens- manifest des Kaisers von Rußland eine aktuelle Bedeutung gewonnen habe. Die Friedensbewegung mache immer weitere Fortschritte. Dieses Themoa sei so wichtig, daß er vor so schwach beseßtem Hause darauf nit eingehen wolle. Er müsse aber dagegen Verwahrung einlegen, daß eine fo große Idee in der Weise behandelt werde, wie es dur den Antrag der Kommission geshehe. Er beantrage, die Petition der Staatsregierung als Material zu überweisen.
Abg. von Kölichen (konsf.): Mir alle haben den Wursh, den Frieden zu erhalten, nit S eine einzelne Partei. Darum ist die Petition an eine falshe Adrefse gerihtet. Mag man do kriegerischen Nationen mit solchen Anträgen, kommen! Für uns gilt der Sah : si vis pacem, para bellum, und die Jugend muß dazu erzogen werden, freudig das Vaterland zu vertheidigen, wenn es nothwendig ist. An der Friedenékonferenz wird ih die Regierung auch ohne diese Anregung betheiligen.
Abg. Dr. Friedberg (nl.): An den höheren und mittleren Squlen könnte ja mehr Kulturgeshichte getrieben werden. Der Geschichtsunterriht darf aber die Thaten eines Hannibal und Caesar und unsere glorreichen Befreiungskriege niht mit Stillshweigen über- gehen. Alle großen Kriege find auf deutshem Boden ausgefochten worden, und wir müssen im Herzen Guropas gerüstet sein. Ich würde für den Antrag stimmen, wenn die Petition- irgendwie brauchbares Material enthielte. Das if aber niht der Be Die Friedens- gefellshaft sollte sich lieber an die Vereinigten Staaten von Amerika wenden. Dort findet sie einen reien Boden für ihre Bestrebungen.
Abga. Kopfch (fr. Volksp.): Die Petition wünscht ja garnicht die vollständige Beseitigung der Kriegsgeschichte, sondern nur eine Bevorzugung der Kulturgesbihte. Dem Volke soll der Gedanke ein- gepflanzt werden, daß die Geschicke ter Völker auch von sittlichen Mächten beherrscht werden. 2% Aba: Freiherr von Heereman (Zentr.): Ueber die Friedentidee im allgemeinen hier zu s\prehen, hat feinen Zweck. Die Petition fommt über allgemeine Redensarten niht hinaus. Auch der Kiri?g hat seine Ghre, sagt bon Schiller, und wir müssen unsere Jugend daran gewöhnen, daß sie dereinst auch das Vaterland vertheidigen muß. Doch habe ih nihts dagegen, daß die Petition der Regierung als Material überwiesen wird.
_ Abg. von Tzschovpe (fr. kons.): Der Gedarke, daß Streitig- Feiten zwishen den Völkern nur durh Schiedsgerichte geslichtet werden müßten, wmürde in den Köpfen der Schüler nur Verwirrung anrihten. Wir siad ein friedfertiges Volk, müssen aber auch ein wehrhaftes Volk bleiben.
Abg. Bartels (fkonf.): Die Bestrebungen der Friedensgesell- schaften mifahten wir niht. Aber die Petition enthält gar keine greifbaren Vorschläge, fondern nur beweislose Behauptungen über an- geblihe Verberrlihung des Militarismus u. \. w.
Abg. Ehlers (îr. Vgg.): Die Ueberweisung der Petition als Material würde die Sicherheit und Wehrhaftigkeit des Reiches niht gefährden. Es ist von allen Seiten anerkannt worden, daß die Kulturgeschichte mehr berücksichtigt werden könnte. öInsofern könnte man von einer motivierten Tagesordnung sprechen.
Abg. Kir ch (Zentr.): Uebergang zur Tagesordnung würde die Petition im Ganzen verwerfen. Das möchte ih aber nit in Bezug auf die Förderung des Unterrichts in der Kulturgeschichte. Deshalb bin ih für die Ueberweisung als Material.
Abg. Dr. Hirs: Der Friedensgesellschaft {webt nur ein Still- stand der Rüstungen als Ideal vor Augen, und sie hat sih längst an die friegslustigen Amerikaner gewandt, leider ohne Erfolg. Selbst ein Bismarck hat die Entscheidung des Papstes in der Karolinen- Frage angerufen. Alle Völker find gleihberehtigt, und der Chau- viniêmus, wie er aus der Rede des Abg. Friedberg bervorleuchtet, muß bekämpft werdcn. Ueber Patriotismus nehme ih von dem Abg. Friedberg keine Belehrung an.
Abg. Dr. Friedberg: Ih habe niemand eine Lehre gegeben und protestiere gegen die Behauptung, daß ih GChauvinismus gepredigt habe. Der Abg. Hirsch versteht es nur, mit Phrasen umzugehen, statt dem Gegner zu folgen.
Abg. Kir \ch: Nah den leßten Ausführungen des Abg. Hirsch r ih zu meinem Bedauern für den Uebergang zur Tagesordnung
immen.
Der Antrag Hirsch wird abgelehnt. Gegen denselben stimmt auch das Zentrum. Der Antrag der Kommission wird angenommen.
Die Petition des Gemeinde-Vorstehers Hauschild und Ge- nossen in Haseldorf, Kreis Pinneberg, um andere Vertheilung der Schullaften zwishen Gemeinde und Gutsbezirk Haseldorf wird der O als Material für das zu erlassende Schullastengefeß über- wiesen.
Die Petition dèr Baugewerkshullehrer Adami und Genossen in Magdeburg um Gewährurg der festen Anstellung und Pensions- berechtigung wird der Regierung zur Berücksichtigung überwiesen. Dat selbe geschieht mit der Petition des Mühlenbesiyers Hattemer in Hattersheim um Erlaß einer auf der Kronberger Mühle zu Hattersheim ruhenden Abgabe.
H. Horn und Genossen in Berlin und Rechtsanwalt Sucker in Liegnitz bitten um Beseitigung des BVorrechts der Hausbesiger bei der Beseßung der Stadtverordnetenmandate- Die Petition wird dem P N P A der Kommission gemäß dur Uebergang zur Tagesordnung erledigt.
Schluß 11/2 Uhr. Nächste Sigung Dienstag, den 11. April, 11 Uhr. (Antrag Weyerbusch-Mies, betreffend Abänderung des Kommunalabgabengeseßes.)
Handel und Gewerbe.
Täglihe Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 283, d. M. gestellt 15 530, niht recht- zzitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 23. d. M. gestellt 5468, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen.
Konkurse im Auslande. Rumänien. Handelsgeriht Bukarest: :
Fosef Tendler u. Co Anmeldung der Forderungen bis 29. März/10. April cr., Verifizierung 13,/25. April.
F. Nubin stein. Idem.
Eracle C. Tresco. Anmeldung bis 31. März/12. April, Verifizierung 12./24. April cr.
æX, M. Zonescu u. V. Calonfirescu in der Gemeinde Popesci-Bacu. Anmeldung bis 30. März/11. April cr., Schluß der Verifizierung am 13./25. April cr. L
Samuil u. Fenier. Anmeldung bis 31. März/12. April cr., Schluß der Verifizierung am 14./26. April cr.
M. Mezan. Anmeldung bis 31. März/12. April, Schluß der Verifizierung am 14./26. April.
Am 15./27. März Konkordat des Falliments M. G. Petrisor.
Anzeiger. 1899.
Am 22. März/3. April Konkordat des Falliments L. u. S. Am 22. März/3. April Konkordat des Falliments D. Stanescu. Am 5./17. April Konkordat des Falliments Ghita Ste Am 18./30. März Verkauf der Aktiven des Falliments Moscovici. Am 26. März/7. April Verkauf der Aktiven des Falliments
S. Horoviß.
__ Berlin, 23. März. Königlichen Polizei-Präsidiums. Doppel. Ztr. für: *Weizen 16,05 4; 15,30 M — 13,40 A — *Futtergerste 13,30 M; Sorte, 15,20 M; 14,70 (A — Mittel- — geringe Sorte 13,90 M; Heu —,— M; —.— M —
Marktpreise nah Ermittelungen des (Höchste und niedrigste Preise.) Per *Noggen 14,29 M; — Hafer, gute Sorte 14,60 M4; 14,00 A; Richtstroh —,— Á; **(Frbsen, gelbe, zum Kochen **Syeifebohnen, weiße 50,00 A; 25,00 A —
13,40 M. A —,— M — 40,00 M; 25,00 A6 — **Linsen 70,00 M; — Rindfleisch von der Keule 1 kg 1,60 Æ; 1 kg 1,20 M; 1,00 A — Schweinefleish 1 Kk — Kalbfleisch 1 kg 1,80 4; 1,00 Æ — Hammelfle 1,00 A — Butter 1 kg 2,60 ' 1,80 M. — Z : 1,00 A — 00 M; 1,40 A — B 0 Stüdck 12,00 M; 4,00 M * Ermittelt pro Tonne von
offeln 6,00 M; 1,20 — dito Bauchfleish 1,60 M; 1,20 M is 1 kg 1,6) Eier 60 Stü kg 2,20 M; 1,20 — Aale 1 kg ander 1 kg 2,60 M4; 1,00 A — Hechte 1 kg Barsche 1 kg 1,80 4; 0,60 A — Shleie leie 1 kg 1,40 A; 0,80 A — Krebse
der Zentralstelle der preußishen Land- wirthshaftsfkammern — Notierungéstelle — urd umgerehnet vom Polizei-Präsidium für den Doppelzentner.
** Fleinhandelspreise.
2,00 M —
l der Kölnischen Gesellschaft in Köln 2 Todes- ergehender Erwerbs- Anmeldung gebracht. Duisburg-Ruhrorter Fahr 1898 betrug das Geschäftsergebniß | nnvortrag von 1897 2150484 M, im also 1038 902,84 A Hiervon sollen vertheilt werden: Dividende mit 560 000 4, b. Abschreibung auf Düsseldorfer c. Abschreibung auf Düsseldo:fer Inventar ge Verluste 50 000 Æ, 0. Z M, f. Zuweisung zum Beamten- Rücklage für Konfortial-Konto 50 000 Æ, Abschreibung von 4 9/0 Dis- 178 073,20 Æ, im
— Im Monat Februar cr. wurden bei Unfall-Versicherungs-Aktien- fälle, 6 Invaliditätsfälle,
unfähigkeit, f N
536 Fálle mit vorüb owie au 84 Haftpflichtfälle zur ch dem Jahresbericht Bank in Duisburg für das 1 017 398 (G und der Gewi
Immobilien 39 500 M, 500 M4, d. zur Rüdlage für etwai weisung zum Delkrederefonds Persionsfonds 50 000 M, g. h. Tantième für den Aufsichtsrath (nach vidende und 39/6 für Rücklagen) und Vorstand Ganzen 978 073,20 4, sodaß ein Gewinnvortraz für neue von 60 829,64 A. verbleibt.
— Die nächste Börsenversammlung der Börse für die Stadt Essen findet am Montag, den 27. März 1899, Nachmittags von 4 bis 54 Uhr, im „Berliner Hof“ itatt.
— MBei der Pfälzischen Hypotheken - Aufsichtsraths in dem Geschäftsjahre 1898 der Nach § 26 des Statuts erhalten von o des cingezahlten Aktienkapitals als 13 000 090 46 für 1 Jahr 520 000 4 ) in Höhe von 1 111782 4 gehen 227915 M
Bank stellte sich nah dem Berichte des Gewinn auf 1631 783 M dem Gewinn die Aktionäre 4 °/ erste Dividende, und zwar von Bon dem Uebershuß (Reingewinn ab die statuten- und vertragsmäßigen Tantièmen mit Generalversammlung Gewinnvortrag Aujsihtsrath der Bank be- gbaren Ueberschuß eine weitere Dividende Aktienkapital und zwar auf 13 090 000 M ) M vertheilt und somit die Dividende pro Aktie festgesezt werde.
Verfügung 883 867 M 1039535 A Die Direktion und der antragen, daß aus dem verfü von 40/9 auf das eingezah für ein Jahr mit 520 00 1898 auf 89/5 oder 80 6 pro bleibenden 519535 4 sollen zugewiesen werden: dem und den Beamten für Gratififationen 60000 #4, dem Konto 20711 Æ und der Rest von 438 824 4 auf neue
Württembergischen hr 1898 betrug der erzielte 4 im Jahre 1897, wovon
Bon den ver- Bauunter- \stützungsfonds Bankgebäude- Rechnung vorgetragen werden.
dem Geschäftsbericht Vereins bank in Stuttgart für das Ja Reingewinn 1853 199 Æ gegen 1 748 733 die Aktionäre 1 200 000 (A als Dividende von 7 9/6 erhalten.
(W. T. B.)
SgHYluß-Kurse. Diskontobank 121 50,
Stettin, 23. März. Spiriius loko
39,30 Gd. Breslau, 23. März. 34 9/9 L.-Pfdbr. Breslauer Wechslerb Breslauer Spritfabri 217,75, Ober Oberschles. Ko 186,50, Giesel Zem. 188,50, L.-Ir 239,00, S@gles. Zinkh.-A. —,—, 84 00, Koks-Obligat. 101,00, Nieders gefellihaft 119,40, Cellulose Feldmühle Produktenmarkt. Verbrauchsabgaben pr. März 57,30 Br., abgaben pr. März 37,80 bez. Magdeburg, 23, März. Rendement 10,85—11,05, 8,90. Stetig. Brotraffinade I 24—24,12#. Brot- Gem. Raffinade mit Faß 23,87#—24,39. Robzucker 1. Produkt März 9,95 Gd., 9,974 Br., pr. April i 10,128 Br., 10,30 Gd., 10,324 Br., pr. Oktober-Dezember 9,90 Gd.,
Schluß-Kurse. Wiener do. 169,12,
(W. T. B.)
Litt, A. 98,80, Breslauer an? 110,30, Schlesisher Bankverein ? 176,00 Donnersmark 191,25, Kattowi egensheidt Akt. 156, 3, 182,75, Opp. Zement id. Kramsta 155,75, Schles. Zement Laurabütte 229,85, Bresl. Oelfabr. . eleftr. und Kleinbahn-
100 1 100% exkl. 50 M do. 70 4 Verbrauchs-
\{les. Eis. 116,75, Caro ks 166,75, Oberschles. P,-3Z.
Spiritus pr.
(W. T. B.) Zutkerberiht, Korn- zuer exkl. 88 9/9 Nachprodukte exkl. 75 9%/o Nendement 8,70— raffinade 11 23,75. Melis I mit Faß 23,37 Transit f. a. B. Hamburg pr. 10,00 Gd., pr. August
Frankfurt a. M., 23. März. Lond. Wechjel 20,415 3 9/6 Reichs-A. 92,20, port. Anlethe 27,10, Ld 4 9/0 Nuff. 23,10, Unif. Egypter 10 5H 0/6 Mexikaner 98,70, R Diskonto-Komm. 200, 117,00, Oest.-ung. B Fahrrad 250,10, Allg. arbwerke 419,00, Bo urahütte 230,00, Gotthardbahn 14 Privatdiskont 43. 5 °/ amort. innere
Effekten-Sozietät. Franz. 154,70, Lomb. —,—, 142,80, Deutsche Bank 214,00, —,—, Berl. Handelsges. 160,00, Bochu munder Union —,—, Gelsenkirchen 193,00 192,65, Laurahütte 229,70, 109,00, Schweizer Zentralb Union 77,50, Italien. 87,70, 69/0 Mexikaner —,—, 1,50, Northern 79, ast T lios
10,05 Br., 10,10 Gd.,
(W. T. B.) Pariser do. 80,933, 39/6 Hefsen v. 96 89,20, Italiener 94,90, 3 9/6 5 9/6 amort. Rum. 101,10, 49/9 russishe Kons. 1894 100,C0, 49%/o Spanier 57,70, Konv. Türl. Mexifaner 100,60, eth8bank 160,50, Darmstädter 154,30, 30, Dresdner Bank 160,00, Mitteld. ank 153,09, Oeft. Kreditakt. 230,50, Adler Elektrizit. 296,30, Schuckert 250,50, Höcster chumer Gußstahl 250,00, Westeregeln 217,00, 2,30, Mittelmeerbahn 109,40, Mexikaner 3. Serte 40,35. Oesterr. Kredit-Aktien 230,30, oldrente —,-—, Gotthardbahn isf.-Komm. 200,40, Dresdner Bank mer Gußft. 249,50, Dort- . Harpener —,—, Hibernia 0, Italien, Mittelmeerb. ordostbahn 99,80, do. Schweizer Simplon 80, 39/0 Rei
—,—, Nation
ortugiesen 27,1 ahn 141,50, do. Msridtonaux —,—-,
Ftaliener 94, ,—, Schuckert 25 Ttrizitätsgesells{