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1130 und zugleich die Versicherung ertheilen , daß, indem Sie die / langt hütten, ohne dabei die Achtung aus den Augen zu ver- Hoffnung hegen , Se. Majestät wérde mit Hülfé der göttli- | Be 09 Birr P QUE, PEA Zugen Ju, ver ei

1- Vorsehung bald wieder hergestellt werden, Sie ohne

_ Zeitverluft die Mittel in Erwägung ziehen" wvollen, durch die Höchstdieselben ohne" Beñuachtheiligung des dfentlichen Dien-

stes der eigenhändigen Unterzeichnung dffenclichér Dokumente

eithoben werden. "Graf Gtey bemerkte L er hege

zwar "nichts weniger , als diè Absicht, sich der in Antrag ge-

brachten! Adresse auch nur im Geringsten zu widerseßen, denn

er theile mit dem Hause und allen Unterthanen-Klassen das

Ca Bédauërn über die Krankheit des Königs und die

herz ihsten Wünsche für dessen baldige Wiederherstellung, in-

Fischen müsse er,“ wiewohl die aöthigei Propositionen erst

morgen von dem Lord-Kanzler gemacht werden würden, doch jébt schon auf die Wichtigkeit des dem Hause aufgetragenen Geschäftes aufmerksam machen. „Die Frage,“? sagte er, „muß ivar von uns hit aller gebührenden Achtung für Se. Maj. behandelt werden, allein wir haben dabei auh die hohe Wichtigkeit, die sie für die JFuteréssen des Volkes hat, zu beachten. Es fommt in der That hier auf nichts Ge- ringeres an, als die Königliche Autorität gewissermaßen einem Andèrn atzuvertrauen. Fndem wir also, Mylords, be- müht sind, dem Könige mit aller Liebe und Verehrung, die wir utnibézweifelt für ihn hegen, eine Erleichterung und- Be- quemlichfeit zu verschaffen, müssen wir auch Sorge dafür tragen, daß fein Präcedent gegeben werde, welches den künf- tigen Jnteressen dieses Landes gefährlich seyn kann. Darum ordére' ich Ew. Herrlichkeiten auf, die Frage nur mit dem

höchsten Ernste zu erwägen. Jch weiß no nicht, welchen Weg die Minister in diéser Hinsicht- einzuschlagen gedenken, auch ist mir die Sache gewissermaßen so unerwartet gekom- men, daß ‘ih noch nicht Zeit gehäbt, frühere ähnliche Fälle zu Rathé zu ziehen; in jedem Falle scheint es mir jedoch wünschenswerth , alle Pkäcedénts einzusehen, und würde es vielleicht Recht seyn, wenn wir zunächst einen Ausschuß zu diesein Behufe ernennen möchten.“ Die von dem Herzoge

von Wellington in Antrag gebrachte Adresse wurde darauf |

ohne Abstimmung genehmigt, Der Graf v. Aberdeen erhob sich sodann, um dem Hause versprochenermaßen die auf Griechenland Bezug häbenden Papiere vorzu- legen. Ex ergrif} die Gelegenheit, dem “ai - seinen Dank für die Zurückhaltung und Nachsicht abzustatten, die es in dieser Angelegenheit bewiesen, indem es unämlich seine Meugierde unterdrückt und jede Erörterung vermieden

abe, um nicht dem Gange der Unterhandlungen Slirdcritt zu seyn. Die Regierung habe jedoch von dieser Nachsicht nicht blos keinen Mißbrauch gemacht, sondern sey auch bemüht gewesen , dein Hause die vollständigsten Auf- \{hlússe über diesen hö{chst wichtigen und interessanten Gegen- stand vorzulegen. Leicht würde es zwar seyn, behaupten zu wollen, die Papiere seyen unvollständig, und man habe nur zusam- méengesuchte Auszúge mitgetheilt ; dies habe jedoch in der Ab- sicht dér Regierung durchaus nicht gelegen ; vielmehr sey diese bereit, weitere Aufschlüsse, die noch für ‘nöthig befunden wer- den sollten, ebenfalls zu ertheilen. Der Graf ging fodann den Inhalt der vorgelegten Papiere durch und bemerkte: die erste Abtheilung enthalte die in Folge des Traktates vom 6. Juli abgefaßten Konferenz - Protokolle der Bevollmnächtig- ten ; mit dem Traktate selbst anfangend, s{lôs}en sie mit den Bei- stimrnungen der Pforte und der Griechischen Regierung zu den Beschlüssen der Verbündeten. Die zweite Abtheilung enthalte die Protokolle der seit dem Abschlusse des Traktats vom 6. Juli in Kon- stantinopel géhaltenen Conferenzen der drei Botschafter mit den Ministern der Pforte, und zwar bis zur Abreise der Botschafter aus Konstantinopel. Dies sey, sagte der Graf, ‘ein sehr wichtiger “Theil “der Verhandlungen , weil die Abreise der Gesandten, so nothwendig. sie auch zur ‘Zeit gewesen , den Verhältnissen einiger von den verbündeten Mächten zu der Pforté cinen andern Charafter verliehen und auf die fol- genden Unterhandlungen wesentlih influirt - habe. Beide

genaniten Abtheilungen seyen vollständig und ohne Auslassung.

gegeben worden. ie dritte Abtheilung bestehe aus Papie- ren, die über einen E E Schritt, nämlich die Räu- mung der Morea von -den Aegyptischèn Truppen, hähern Aufschluß ertheilten. Dem tapfern Admiral, dex“ die Unter- handlungen in“ Alexandrien geleitet, müsse er zum ge- rechten Lobe nachsagen, daß er es mit großer -Ge|chicklich- keit utnid mit dem besten Erfolge gethan. (Hört, hört !)

Dié vierte Abtheilung beziehe sch auf dié Russische Blo-

kade. der Dardanellen, eine Begebenheit , die zur Zeit in Eñgland großes ‘Aufsehen gemacht und zu erüûsten Folgen ätte fGreR föônnen. Aus den Papieren werde inzwischen ervorgehen , daß die Minister Alles gethan, was die Ehre des Landes und die Jnteréssen der” Königl. Unterthanen ver-

lieren, die sie einer befréundeten Macht schuldig gewesen. Dem Befehlshaber der Russischen Flotte sey er die Erklärun zu geben verpflichtet, daß wohl noch niemals eine Blokade T streng in thren Gränzen beobachtet und mit größerer Artig- keit und Nachsicht in Vollzug geseßt worden \ey besonders aber in A auf die Untérthanen Großbritaniens als Hihtavs A Rho ite beute AE Die leßte Abthei- ung der vorgelegten Papiere beziehe sich endlich auf die Auf- hebung gewisser Griechischer Blölüven als Grteberlard 4 ter den Schuß der Verbündeten gestellt worden und die Gesandten wieder nach_ Konstantinopel abgereist waren, um Unterhandlungen anzuknüpfen, deren erste Bedin- gung die Züstandebringung einés Waffenftillstands gewe- sen. Der Graf machte sodann auf den Unterschied in den Beschlüssen des Traktates vom 6. Juli und denen der leßten Uebereinkunft aufmerksam, wonach Griechenland, statt, wie früher beschlossen, abhängig von der Pforte zu bleiben, ein völlig unabhängiges Reich werden sollte. Dée Umstände, sagte er, hätten diese Aenderung begünstigt, der zufolge man es für nôthig befunden, einen Fârsten zur Beherrschung des Griechischen Volkes zu erwählen eine Sache von großer Schwiekigkeit , weil es nicht allein dazu der Weisheit und Discretíon bedúrfe, einen aus solchen Materialien gebildétén Staat völlig zu organisiren, sondern auch dazu, die Verhält- nisse mit der Pforte, die so lange feindselig gewesen . auf einen befreundeten Fuß herzustellen. „Die Verbündeten““, fuhr der Minister fort, „glaubten in der Person Sr. Kö- nigl. Hoheit des Prinzen Leopold den rechten Mann gefun- den zu haben. Die Wahl wax ehrettvoll für den Prinzen selbst ‘und, wie mir binzuzufügen gestattet sey, auch ehrenvoll {ur Großbritanien, denn da sie ganz von unseren Verbúünde- ten ausging, so lieferte sie den Beweis, daß sie das höchste Vertrauen in die aufrichtige und ehrenwerthe Politik dieses Landes seßten, die, wie man natürlich vorausseken mußte, auf das künftige Verfahren des neuen Fürsten von größerem oder geringerem Einflusse seyn mußte. Die Wahl mußte auch um ‘so glücklicher erscheinen, als es bekannt war, daß seit lan- ger Zeit schon der Prinz den Wunsch gehegt, eine solche Stellung zu erhalten, und besonders auch, weil \i{ die Grie- chen selbst für Se. Königl. Hoheit sehr gestimmt zeigten. Am 3. Februar wurde Sr. Königl. Hoheit der betreffende Antrag gemacht, und das, was man den Beitritt des Prin- zen zum Protokoll nennen fann, wiewohl schon vom 1lten datirt, ging doch erst am 20. Februar ein. Von diesem Tage ab bis vor ganz kurzer Zeit haben ‘die Unterhandlungen -mit Sr. Königl. Hoheit blos einen Punkt noch betroffen, und zwar hat es damit folgende Bewandniß: Durch das lekte Proto?oll’ hatten sich die Verbündeten, in Rücksicht auf den fläglichen Zustand Griechenlands und da Se. K. Hoh. es' als dringend nothwendig schilderte, verpflichtet, Griechenland mit Geld zu ‘unterstüßen, um damit Se. K. H. in den Stand

zu seben, Truppen zu seiner Sicherheit auszuheben und zu

unterhalten. Es sollte diese Unterstüßung: in der Form einer

Garantie der von der Griechischen Regierung zu erhebenden

Anleihe stattfinden. Jndem die Britische Regierung sich hierzu anheischig machte, war sie unstreitig det Meinung, daß die Forderungen Sr. K. H. unbillig seyen; sie hielt es darum auch für ihre Pslicht, sich denselben zu widerseßen, um“ so mehr, als sie sich nicht für ermächtigt ansah, neue Ver- pflihtungen einzugehen , die durch die Bedürfnisse des Staa- tes nicht gerechtfertigt seyen. (Hört, hört!) Sie hielt es fur ihre Pflicht, das Land ‘im gegenwärtigen Augenblicke auch nicht der Möglichkeit auszuseßen, sih_ irgend eine Last aúf- zuladen, die nicht unumgänglich nöthig sey, um den Zweek des Traktates zu erfüllen. Der Prinz bestand jedoch auf seinen Forderungen so hartnäckig und gab in der That der Regierung so deutlih zu verstehen, daß er gesonnen sey, die Stellung, die er bereits angenommen hatte, wieder -auf- zugeben, wenn ihm seine Forderungen nicht bis auf den leßz-

ten Heller bewilligt würden , daß die Regierung, da sie sah,

O6 die Verbündeten sih" willig zeigten, jene Forderungen zu befriedigen, und, um nicht der gehässigen Verantwortlichkeit sich auszuseßen, daß ‘sie allein die Vernichtung cines zu Gun- sten „eines Britischen Prinzen getroffenen Uebereinkommens he- wirkt habe, sh ebenfalls, wiewohl widerstrebend , entschloß, in das Begehren Sr. Königl. oheit einzuwilligen. So standen dié Sachen, als ich vor einiger Zeit einer von einem edlén- Marquis (v. Londonderry) gemachten Frage antwortete. Jch sagte damals, tf blos geringfügige Punkte noch. - uner- ledigt séyen, denn diese Punkte betrafen ae sówohl den Be- trag der Anleihe, als die Art, wie sie. gemacht: und wieder zu-

z Beilage

S éi R E Er Reit d E r’

1131 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 150. E E

Solche E un (otte

ringfügig nennen, und so stand es, ais Se. Königl. Hoheit méi e Sccungs- Srüinde zum Vorschein brachte. Am leb- ten Freitage spät des Abends empfing nämlich die Re- gierung eine Mittheilung des Prinzen , worin er ihr seinen Entschluß kund gab, auf die von ihm angenommene Stellung zu verzichten und von dem Herrscherstuhle, der bisher das Ziel seines Ehrgeizes geweien, abzudanken. Jch will fär jest nicht in die Gründe dieses Entschlusses eingehen ; Ew. Herr- lichkeiten werden so bald als möglich eine Mittheilung alles dessen, was in dieser Hinsicht zwischen dem Prinzen und der Regierung verhandelt worden, vorgelegt erhalten. Jch glaub- te, daß die vorgelegten Papiere hinreichend seyn würden, um über die ganze Griechische Angelegenheit Aufschluß zu erthei- len, doch leider ist ein Supplement nothwendig geworden. ch würde mich einer großen Verstellung schuldig machen, wenn ich es leugnete, daß ich die aus dem Entschlusse Sr. K. H. entspringende Unannehmlichfeit und Verzögerung sehr bedauere; inzwischen habe ich die Genugthuung, Ew. Herr- lichfeiten versichern zu fônnen, daß die größte Eintracht zwi- schen den drei Mächten, die bei dieser Angelegenheit bethei- ligt sind, herrsche. Alle haben dieselben Ansichten gehabt, die zu dem erwähnten Ausgange geführt - haben, und hoffe ich vertrauensvoll, daß die Regierung durch fortgesebte voll- fommene Uebereinstimmung mit ihren Verbündeten sehr bald án den Stand geseßt seyn werde, die Angelegenheit zu einem befriedigenden Ausgange zu bringen. /‘/ (Hört, hört!) Lord Durham erhob sich, um, wie er sagte, auf das- Ernst- lichste gegen das unredliche Verfahren des edlen Grafen zu protestiren. Hinsichtlih der geschichtlichen Herzählung des Inhalts der von demselben vorgelegten Papiere gab der Lord seine Zufriedenheit zu erkennen, meinte aber, der edle Graf wäre weiter gegangen und hätte sih in eine Schilderung ein- gelassen, die nichts mehr und nichts weniger als eine gegen den Prinzen Leopold gerichtete Anklage sey, die sich auf Pa- piere stúßte, welche sich nur noch in den Händen des Gra- fen befänden. (Hört, hört!) Der Lord wünschte zu wissen,

rúébezahlt werden sollte.

ob sich die vom Prinzen angegebenen Verzögerungs - Gründe.

nicht auf aus Griechenland eingegangene Nachrichten gründe- ten. Jn diesem Falle wolle er nicht weiter ins Einzelne ge- hen, jedoch das Haus ‘und das Publifum auffordern, ein ut günstiges Urtheil gegen Se. Königl. Hoheit noch zurückzuhal- ten. (Hört, hört!) Er zweifle nicht, es werde sich nah Vorlegung der Papiere erweisen, daß Se. Königl. Hoheit dem seiner hohen und ausgezeichneten Stellung angemessenen Charakter treu geblieben sey und Grundsäße befolgt habe, die ihn dem Lande, das ihn adoptirte, theuer und werth machen würden. Graf Darnley war der Meinung, die noch Fehlenden Papiere -müßten, damit dem Prinzen Leopold. Recht geschähe, sobald als möglich vorgelegt werden; er wünschte, der edle Graf mêöchte den Tag nennen, wo er sle bereit zu Haben glaubte. Der Marquis von Londonderry äu- berte sih dahin, daß der Minister eine erhabene Person nicht so behandelt habe, wie er es sollte. Er wünschte zu wissen, was diese erhabene Person gethan habe,

4veil es fúr den Augenblick unmöglich sey, davon unterrichtet

zu seyn, welche Verhandlungen zwischen der Negierung und dem Prinzen stattgefunden; ferner, ob der edle Graf beab- \sichtige, die Aktenstücke auf die Tafel des Hauses niederzu- Tegen, die vor dem Tage gewechselt wurden, an welchem Se.

Königl. Hoheit die ihm zugedachte Ehre abgelehnt. Bekannt

wäre es, daß Se. Königl. Hoheit geneigt E das An- erbieten anzunehmen , jedo befände man sich in vollfkomme- ner Unwissenheit über die Art und Weise, nah welcher die Institutionen Griechenlands bestimmt worden. Bekannt wäre es, daß Prinz Leopold bedingungsweise einwilligte, nicht aber, ob die eingegangenen Bedingungen gehalten worden. Auch wüßte das Haus nicht , ob bei der neuen Einrichtung Grie- «henlands eine große Macht rait im Spiele wäre, und ange- nehm würde es ihm seyn, zu erfahren, ob Oesterreich. der getroffenen Uebereinkunft beigetreten sey. Er forderte den Grafen v. A, auf, zu sagen, ob er beabsichtige, die Verhand- lungen mit dem Prinzen Leopold bis auf den heutigen Tag, und zwar ganz vollständig, mitzutheilen. Er sey von e des Glaubens gewesen, daß Prinz Leopold Unrecht gehabt, seine Blicke auf die Souverainetät eines seiner so wenig wär- digen Volkes zu richten und auf ein Land, das eine Beute ‘Rußlands und eine Quelle kúnftiger Kriege werden müsse. Schon jest sähe er Keime zu künftigen Kriegen von furcht- barer Ausdehnung vor sich.. Rußland habe die Einwilligung der Türkei zu seinem eigenen Vortheil bewirkt, und er stelle

Brougham sagte, diese fomme ihm nicht unerwartet, ees :

die Frage auf, ob der edle Graf es in Abrede stellen wolle, daß Rußland der Türkei cine Million Dukaten geschenkt habe, damit sie dem Arrangement mit Griechenland beitrete? Die Türkei sey jeßt nur eine Russische Provinz, wäre aber England zugethan gewesen, wenn lebteres sie gehdrig unterstüßt hätte. Graf von Aberdeen erwiederte, der edle Marquis habe so vielerlei Fragen auf einmal vorgelegt, daßer sie unmöglich sogleich beantworten föônne. Er wiederholte dem Hause die Versiche- rung, daß die auf die Entsagung des Prinzen Leopold Be- zug habenden Papiere so. bald als möglich vorgelegt werden

sollten , und bat darum, jede Diskussion darúber bis dahin

zu verme.den. Keinesweges habe er dem Prinzen Leopold mit seinen Bemerkungen zu nahe treten wollen; nur sich se!bst zu rechtfertigen, sey seine Absicht gewesen. Auf die Frage des Marquis v. Lansdowne, ob es andere als pecuníiaire Rücksichten seyen , die den Prinzen zur Entsagung bewogen hätten, und ob nicht, seitdem er seinen Beitritt zu den Pro- tofollen erflärt, Umstände eingetreten, die seinen jeßigen Ent- chluß zu rechtfertigen schienen, antwortete der Graf von Aberdeen, daß, wie-gesagt, seit dem 20. Febr. bis zum Anfange der leßten Woche keine andere als pecuniaire Ge- genstände zwischen den Ministern“ und dem Prinzen ver- handelt worden; die von Sr. Königlichen Hoheit am lezten Freitage eingesandte Resignation beziehe sich jedoch auf

j andere als pecuniaire Grúnde. Auf die Fragen anderer Lords

antwortete der Graf noch, daß die vorzulegenden Papiere nicht blos die Korrespondenz mit dem Prinzen Leopold seit dem 20. Febr. , sondern auch schon die von früheren Daten enthalten werde, und daß er feinen Antrag darauf zu begrün- den gedenke. Das Haus vertagte sih um 9 Uhr.

Im Unterhause wurde die Königl. Botschaft in Bezug auf die Krankheit. Sr. Maj. von Sir Rob. Peel mitgetheilt. Herr Brougham unterstüßte den Antrag auf die Antwort-Adresse, empfahl jedoch, eben so wie Lord Grey im Oberhause, die größte Vorsicht bei Ausführung - der von der Botschaft erapfohlenen Maaßregel. Sir Rob. Peel legte auch die. Papiere in Bezug auf Griechenland vor und theilce die Resignation des Prinzen Leopold mit. Herr

er sich auch nicht daruber wundere. Hr. Hu me und Lord Russel legren dem Minister einige Fragen vor, die dieser in dersel- ben Weise, wie Graf von Aberdeen im Oberhause, beantwor- teie, doch fügte er hinzu, daß es wohl neuere Nachrichten aus Griechenland gewesen seyen, welche d Prinzen bestimmt hâtten, scine Resignation einzureichen. Lord Milton überreichte die Bittschrift von Bewohnern des Vorgebirges der guten Hoffnung, die um Ertheilung einer Repräjentativ- Verfassung nachsuchten. Sir G. Murray erklärte die Bitte für unstatthaft, weil der Zustand der Kolonie, die bei einem Flächen-Jnhalte von 600 Miles Länge und 300 Breite nicht mehr als 119,966 Einwohner zähle, die zum Theil aus Hol- ländern und zum Theil aus Briten bestehen, überdies aber die Sklaverei noch in hohem Maaße pflege, und es bekannt sey, daß úberall, wo cine Kolonial - Legislatur existire, die Sétflaverei {wer abzu-chaffen sey. —. Eine von Herrn Brougham eingereichte Bittschrift von 735 Banquiers aus 214 verschiedenen Städten, die um völlige Abschaffung der Todesstrafe auf Fälschungen nachsuchten , gab zu einer Debatte über diesen Gegenstand Veranlassung , - die noch {eb- hafter wourde, als demnächst die von Sir R. Peel kürzlich eingebrachte Bill zur Abänderung des Geseßes wegen Fäl- schungen durch den Ausschuß“ ging. Es wurde das Amende- ment gemacht, daß auch diejenigen Fälschungen „die in der Bill noch als Kapital-Verbrechen bezeichner worden, nur mit Transportatión oder Gefängniß bestraft werden sollen. Sir G. Mackintosh und Hr. Brougham sprachen sehr leb- haft fúr das Amendement, Sir R. Peel dagegen, worauf

“es durch 128 gegen 113 Stimmen (also durch die geringe „Majorität von 15 Stimmen) verworfen wurde,

l 6 die Spanisch -Südamerikanischen Angelegenheitèn waren in der heutigen Sißung wieder von Sir R. Wilson zur Sprache

| gebracht worden. Das Haus vertagte sich um 3 Uhr.

Am 25. Mai trug im Oberhause der Lord-Kanz- ler auf Erwägung der Königl. Botschaft an. Er billigte die gestrigen Bemerkungen des Grafen Grey, erwähnte dann, daß entweder mehrere Personen ermächtigt werden fônnten, im Namen Sr. Majestät -zu unterzeichnen, oder daß ein ge-

stempeltes Dokument mit den Namen gewisser Personen, um

als Kommissarien zu handeln und darauf zu unterzeichnen,