1830 / 150 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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angaerctgt werden föônne, Dies Leßtere sey in verschiedenen j Fäll

en so gehalten worden, unter Anderm unter Heinrich VIIL, _welGé Dokumente noch vorhanden wären; unter König Eduard und unter Wilhelm Ul. Für die leßtere Methode, mit vermehrten Sicherheits - Maaßregeln , erklärte er sich dann, trug auf die erste Lesung der desfallsigen Bill und auf Fest- seßung der zweiten. Lesung fúr morgen an. Graf v. El- don behielt sih seine Meinung darüber auf morgen vor. Auf des Grafen Grey Antrag ward indessen die zweite Le- sung auf Donnerstag verschoben. Die erste: fand jeßt statt, und dann ward auf Antrag des Grafen Grey der von ihm estern erwähnte Ausshuß zur Nachsuhung wegen früherer älle (Präcedents). ernannt. “Derselbe besteht aus den Lords Wellington, Bathurst, Melville, den Erzbischöfen von York und von Canterbury, den Lords Sidmouth, Manners, Hol- land, Grey u. A. m. bis zur Zahl von 24.

London, 25. Mai. Folgendes sind die 4 lekten über den Gesundheitszustand Sr. Majestät erschienenen Bülletins : i Schloß Windsor, den 22, Mai. Des Königs Krankheits -Symptome bleiben dieselben ; Se. Majestät brachten eine bessere Nacht zu. Henry Halford. Matthew J. Tierney. i Schloß Windsor, den 23. Mai. Se. Majestät hatten eine gute Nacht, litten aber bis- weilen durch erschwertes Athemholen. i (Unterzeichnet wie oben.) Schloß Windsor, den 24. Mai. Die Krankheits-Sympsome haben sih nicht verändert ; Se. Majestät brachten die Nacht schlaflos zu. (Unterzeichnet wie oben.) Schloß Windsor, den 25. Mai.

Se. Majestät befanden sih Gestern sehr unwohl, hatten

- aber eine gute Nacht und fühlen sich diesen Morgen besser. (Unterzeichnet wie oben.)

Gestern stattete der Herzog von Clarence dem Könige eiièn Besuch ab; kurz vor ihm waren die Prinzessin Augusta und dié Herzogin von Gloucester bei Sr.. Majestät gewesen. _Déêèr Herzog verweilte im Schlosse bis 4 Uhr Nachmittags “und kehrte dann nach London zurück. | e

Gestérn war“ der Gebursttag der 12jährigen Prinzessin Victoria. Wegen des Königs fortwährender Unpäßlichkeit fanden die üblichen Festlichkeiten in der Königl. Familie nicht statt; die Feier des Tages beschränkte sich nur auf die der Hekzogin von Kent und der Prinzessin Victoria dargebrachten Glückwünsche.

Six M. Tierney und Dr. Brodie verließen gestern früh das Schloß Windsor und wurden erst gegen Abend wieder zurück erwartet; Sir Henry Halford befand sich dagegen im “Laufe des ganzen Tages ununterbrochen bei Sr. Majestät.“

Eiriem Gerüchte nach, beruht die Reflgnation des ‘Prin- zen Leopold (Vergl. Parlaments-Verhandlungen) auf der qus Griechènland gekommenen Nachricht, daß der Senat sich wei- ‘gète, die Abtretung eines Theiles von Afkarnanien zu sane- tionirén: ' i / In Gibraltar ging am 3. Mai das Gerücht , daß die Kreuzer des Kaisers von Marocco sih fertig machten, in Sée B gehen.

ir ‘Robert Peel wurde vor einigen Tagen an die Stelle |

seines verstorbenen Vaters zum Ober - Aufseher des ‘Flekens Tärnworth: erwählt. i 15 :

= Wie es heißt, hat der verstorbene Sir R. Peel ein Vet- mögen vóñ 27 Millionen Pfd. hinteriassen; eine Million ist bereits bei Gericht eidlih angegeben. worden; von diesen wer- den ‘als geseßliche Se 15,000 Pfd. gezahlt. |

Aúf die Fonds haben die gestrigen Parlaménts-Verhan- dlüngéi in Betreff der Krankheit des Königs weniger Ein- fluß gehabt; als man glaubte. Judessen haben die in der lelz- ten Zeit gêmachten Erfahrungen gezeigt, daß allen gewöhnli-

chen Vekanlassungen,. um Mißtrauen bei den Besißern von- Stöcks zu: erregen, durch den Ueberfluß an unangelegten Ka

pitalien“ sogleih entgegengewirft wurde, indèm ein Jeder sich

beeilté, für sein Geld Stocks zu kaufen, sobald sie ausgeboteiz

würden. | bo N lebe El n: de. e Aus dem Haag, 26. Mai. Die zweite Kammer der

Generalstääten nahm in ihrer- vorgestrigen Sißung die bei--

den Geseß-Entwürfe in Betreff der Erhöhung der Abgabe auf Wein und Zucker, ersteren mit 85 gegen 5, den leßteren mit 79 gegen 11 Stimmen an. Jun der gestrigen Sißung

der zweiten Kammer wurde der vorgelegte Gêses Entwurf“ wegen Besteuerung der inländischer destillirten Wasser mit

einer Majorität von 29 Stimmen“ verworfen.

eine Stifiung sür zwodlf Individuen des alten Ritterstandes gemacht habe, vermöge welcher Jeder derselben,

Die erste Kammer der Generalstaaten versammelt sich

“täglich in ihren Sectionen, um. die von der zweiten Kämmer

in der leßten Zeit angenommenen Gese zu prúfett.

j Vorgestern wurde hier die úbliche Jahres -Sißbung -der Niederländischen Handels-Gesellschaft von dem Präsidenten derselben, Herrn Schimmelpennink, mit einem Berichte über die Geschäfte der Gesellschaft im abgelaufenen Jahre eröffnet. Es erhellt aus: diesem Berichte, daß die Geschäfte troß man- nigfaltiger ungünstiger Umstände ein- sehr vortheilhaftes Re- sultat gehabt haben, indem nicht nur die Zinsen der Actien gedeckt wurden, sondern sich auch ein reiner Ueberschuß von 27,616 Fl. ergab. Die Gesellschaft hat ferner im verflosse-

nen Jahre 3750 Actien «eingekauft und getilgt, wodurch die

Zahl der im Umlauf befindlichen Actien auf 24,000, jede zu 1000 Fl., vermindert worden ist. Der Theehandel mit China ist wegen seines fortdauernd ungünstigen Ergebnisses von der GBefellschaft für jeßt eingestellt worden.

Deutscch{land.

Stuttgart, 23. Mai. Heute Vormittag sind JFJ. HH. der Herzog Ferdinand von Würtemberg und Gemahlin von Wien hier angekommen und im Königl. Schlosse abge- stiegen. Höchstdieselben werden einige Zeit auf Besuch bei Fhren Königl. Majestäten verweilen.

Darmstadt, 24. Mai. Heute ertheilten Jhre Königl. Hoheit der Großherzog dem Königl. Preußischen Obersten im Generalstab, Herrn von Wedell, Audienz, welcher eigens abgesendet war, um Allerhöchstdenselben die Glückwünsche Sr. Maj. ‘des Königs , seines Herren, zu Jhrer Thronbesteigung zu überbringen. Derselbe erhielt hierauf eine Audienz von Ihrer Königl. Hoheit der Frau Großherzogin und hatte in einer andern die Ehre, Sr. Hoheit dem Herrn Erbgroßher-

zoge, im Auftrag Sr. Maj., die Jnsignien des Schwarzen

Adler-Ordens zu úberreichen.

QO'ecCe Ler el dq.

Wien, 26. Mai. Se. Majestät dey Kaiser und König haben zu beschließen geruhet, daß das vierhundertjährige Se- a tas des souveraiuen NRitter-Ordens vom goldenen Vließe, dessenStiftung von Philipp dem Guten, Herzoge von Bur-

“gund, ins Fahr 1430 fällt, feierlich begangen werden solle,

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und dem za Folge die Ordens-Ritter zu einem General - Ka- pitel, bexusen, welches am 22. May um halb 11 Uhr Vor- mittags - unter dem Vorsibe Sr. Majestät des- Kaisers, als Chef und Souvoerain dieses erlauchten -Ritter - Ordens, im Beiseyn sämmtlicher Ordens-Offiziere in der Kaiserlichen Burg gehalten wurde. Der Kanzler des Ordens, Freiherr Cajetan von Münch-Bellinghausen, eröffnete den anwesenden Rittern den Zweck ihrer Versammlung, seßte sie in Kenntniß, daß Se. Majestät der Kaiser zur- Verherrlichung dieses Festes, dem Beispiele des Gründers dieses Ritter-Ordens nacheifernd, Herren - oder

wenn er, aus dem Oesterreichischen Kaiserstaate gebürtig, durch

- Unfälle des Krieges oder: andere Art unverschuldet in Dürf-

tigkeit gerathen ‘ist, mit einem jährlichen Geldbetrage unter- stüßt wird, und theilte ihnen dann auch mit, daß Aller- hôchstdieselben dem Orden: wieder eine eigene Kapelle ein- zuräumen und in derselben die Aufstellung der Wappenschil- der, sowohl der gegenwärtig befindlichen, als der fernerhin in denselben aufzunehmenden Ritter, zu gestatten beschlossen ha- ben. Jn diesem General-Kapitel wurde auh der XXI[, Zu- saß - Artikel der Statuten ausgehoben und der dem Orden in dem Zeitraume von mehreren Jahren durch den Tod zuge- fügte Verlust dürch nachfolgende neue Ritter zum größeren Theile ersezt. Es wurden ernannt : Se. Kaiserl. Hoheit der Herv Erzherzog Albert, Sohn: Sr. Kaiserl. Hoheit des: Hrn. *rzherzogs Karl; Se. Kaiserl. Hoheit. der Herr Erzherzog Stephan, Sohn Sr. Kaiserl. Hoheit des Herrn Erzherzogs Joseph ; Se. Durchlaucht «der regierende- Herr Herzog Frie- drich Ferdinand von: Anhalt - Köthen; Se. Durchlaucht derx Fürst Karl von Löwenstein-Wertheim-Nosenberg; Se. Excel- lenz der Graf Franz von Kolowrat-Liebsteinsky, Staats- und Konferenz-Minitster; Se. Durchlaucht der Fürst Rudolph von Colloredo -Mannsfeld , Oberst- Hof - Marschall; Se. Excellenz der Graf Peter Goëß, Oberst-Hofmeister Sr. Kaiserl. Ho-

heit des Herrn Er usetzogs Franz Karl und - Nieder - Oester-

reichischer Land - Marschall; Se. Fürstl. Gnaden, der Fürst Alphons - Porcia, Gouverneur von Triest; Se. Excellenz der Graf: Jgnaz Giulay , Banus von Croatien und kommandi- render General - in Nieder -Oesterréich; Se, Fürstl. Gnaden der Fürst Paul Esterhazy, Kaiserl. Oesterreichischer: Botschafter ani Königl. Großbritanischen Hofe; Se. Fürstl. Gnaden der Fürst Aloys Liechtenstein, K. K.Feldmars: chall-Lieucenant und fommandi-

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an den Grafen Figueira nach Madrid abgefertigt.

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render General im Königreiche Böhmen; Se. Excellenz der Graf Aloys Contarini, Oberst-Stallmeister des Lombardisch-Venetia- nischen Königreiches; und Se: Durchlaucht dér Fürst Alfred Win- dischgräß, K. K. General. Feldwachtmeister. Nachdem die- jenigen dieser neu ernannten Ritter, welche in Wien anwe- send waren, das Statutenbuch aus den Händen Sr. Maj.

des Kaisers erhalten hatten, begaben Sich Se. Majestät,

unter Vortretung Jhres gesammten in Gala versammelten Hofstaates, in Begleitung des Ordens in feierlichem Zuge in den Ceremonien-Saal, in welchem Sich mittlerweile Jhre Majestät die Kaiserin sammt den Frauen Erzherzoginuen, K. K. Hoheiten, andern. hôchsten Herrschaften und Jhrem Hofstaate auf einer eigenen Tribune, das Corps diplomatique und der hohe Adel aber auf eigens. hierzu bereiteten Gallerieen ‘sammelten hatten. S Eintritte des Ordens in den Saal ertönte Trom- peten- und Paukenschall , bis Sich Se. Majestät auf dem Throne niedergelassen hatten. Nach einer kurzen Anrede des Ordens- Kanzlers wurden von den neu erwählten Rittern zuerst die Herren Erzherzoge, und nah Jhnen die übrigen neu ernannten--Ritter, welche sih mittlerweile in einem an- dern Appartement aufgehalten hatten, durch die beiden ältesten anwesenden Glieder des Ordens und den Wappen-König vor den Thron berufen. Die Herren Erzherzoge Albert und Stephan und der Fürst Porcia wurden, da sie noch keiuen Ritterschlag erhalten hatten, vorerst zu Rittern- geshlageu, sodann’ aber alle Ordens - Kandidaten, nach vorher von dem Ordens-Kanzler- vorgelesener Eidesformel, von diesem statuten- mäßig in Eid und Pflicht genommen, worauf Se. Majestät der Kaiser den neu aufgenommeuen Rittern die Allerhöchst- denselben von dem Geheimen Kabinets-Direktor Martin, als

Ffungirendem Schäßmeister des goldnen Vließ-Ordens, darge-

reichten Ordens-Kolanen,. mit Beihülfe der beiden ckältesten an- wesenden Ordens - Rirter, auf die vorgeschriebene Weije um- zuhängen geruhten.

Dora at

Pariser Blätter melden aus Lissabon vom 8 Mai: „„Dom Miguel ist gestern aus. Zamora und Salvaterra nach Queluz: zurückgekehrt. Die Kosten. für diese Reise, welche 200,000 Fr. betrugen, sind ihm von der Tabacksverwaltung vorgeschossen worden, die zur Decfung dirser Summe eine ‘Verbrauchsséeuer von 8 Sous auf jedes Pfund Taback gelegt Hat, Die Finanzen sind noch immer in dem traurigsten Zustande. Die Landtruppen haben vor Kurzem. den Sold für den Monat Oktober des vorigen Jahres ausgezahlt er- Halten. Die Marine- Truppen haben schon seit dem Juni feinen Sold mehr bezogen. Auch gegen die Verwaltungs- Behörden ist der Staatsschhaß noch mit dem zweiten Se- mester des vorigen Jahres im Rückstande. Heute wurde Minister-Rath in Queluz gehalten und später ein Tan

äh: æxend - der Abwesenheit Dom Miguels hat der Vicomte von Santarem häufige Unterredungen mit den Consuln von Eng- land, Frankreih und Spanien gehabt. Der Spanische Ge- Fandte, Graf von Montealegre, befindet sich noch immer in Cintra und hat seine Verbindungen mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten- ganz abgebrochen. Die Geschäfte

gehen durch die Hand des Spanischen Konsuls. Graf von Bastos

hat das Portefeuille des Junern wieder übernommen; der Herzog von Cadaval behält einstweilen noch das der Marine.

Am 5. d: wurde ein als Priester verkleideter Portugiesischer Offi-

Zier von Terceira, der aus England mit dem Pafketboore hier anfam, verhaftet. Auch: in Porto sollen vier ausgewanderte “Portugiesen angekommen seyn. Die beiden wegen ihrer Xonstitutionnellen Gesinnungen Verbannten, Moraes ‘Passanha

und Carneiro, will man vor Kurzem Abends an. einem der

Thore von Porto gesehen haben. Gestern lief die Engli- \he Brigg „„Mariane‘/, welche von dem Blokade - Geschwa- Der vor Terceira weggenommen worden ist, in den Tajo æin; der Kapitain, der Steuermann und “einige Mátrosen wurden n den Limoeiro gebracht. Auch dex „Orest“/ ist, von Angola kommend, im Hafen vor Anker gegangen.‘/ *

Griechen.lán-d.

Der Oesterreichischer Beobachter enthält Folgen des: ¿Die Gerüchte von dem Widerstreben der Bewohner. der in den leßten Londoner Protokollen: als souveraines: Für- \stenthum erklärten und von. der Pforte als solches aner- Xannten Griechischen Länder: gegen die: Wahl des Prinzen Leopold von Sachsen - Koburg sind ungegrüudet. Im Ge-- gentheile-lauten .die neuesten-Nachrichten - aus diesen Gegenden Dahin, daß das Volk dem von den alliirten Máchten ihm ge-

gebnen Fürsten mit Verlangen entgegen sicht, *) Der Eng- lische Resident Herr Dawfkins hatte hon am- 30. März die offizielle Mittheilung des-entscheidenden Protokolls vou seine Hose erhalten ; Tags darauf überbrachte Herr von Alopäus, am 28sten zu Patras angelangt, dem Rusfischen Residenten Grafen. Panin, am 3. April Hr. Alleye de Cyprey, als Französischer Courier, de Residenten dieser leßteren Macht,

errn von Rouen, dasselbe für das endliche Schicksal dexr

jriéchischen Länder so wichtige Protofoll. Am 8. April gaben die Residenten der drei Mächte, dem Grafen Capodistrias hie- von die offizielle Verständigung. —- Am Oster -Sonntage, nach vollbrachten kirchlichen Ceremonien, übergab der Präsi- dent, fraft der ihm vom Congresse zu Argos ertheilten Voll- macht und mit Zustimmung des Senats, den drei Reprä- sentanten der alliirten Mächte die schriftliche Erklärung des Dankes der Nation für die in den Londoner Protokollen enthaltene Entscheidung ihres Schicksals und der formellen Anerkennung .und Annahme desselben. Schon am 3. April soll der Präsident dem Senate ein Schreiben des künftigen Souverains. von Griechenland vorgelegt haben, worin dieser ihn auffordert, die Geschäfte, wie bisher, fortzuführen, und den Wunsch ausdrückt, daß er ihm auch in der Zukunft be- hülflich seyn möge, die Last der Regierung zu tragen, welcher ihn die hohen Mächte würdig erachtet haben.“

-—— Der Courrier de la Grèce vom 27. März enthält nachstehendes Schreiben des Präsidenten von - Griechenland an den Baron von Rouen, Französischen Residenten bei der provisorischen Regierung in Griechenlaud : „Nauplia, 12. März 1830. Herr Baron! Die Regierung war stets der Meinung, daß es unter ihrer Würde sey, auf die Diatriben zu antwor- ten, welche der Courrier de Smyrne gegen die Griechen und ihre gegenwärtige Regierung ohne Unterlaß erneuert. Die Zeit, welche früher: oder später den wahren Werth der Men- schen und Dinge enthüllt, sollte allein dem schändlihen Sy- stem des Truges , wodurch gedachtes Journal die öffentliche Meinung irre zu führen unablässig bestrebt gewesen ist, ein Ziel seßen, Man fann sih jeßt überzeugen, daß der Smyr- naer Zeitungsschreiber, von blinder Leidenschaft angetrieben oder als willenloses Werkzeug der Bosheit, alle Mittel, wo- durch er seinen Zweck, nämlich die Anschwärzung der Grie: chischen Nation und deren Regierung erreichen zu können, glaybt, für rechtmäßig hält. Nicht zufrieden, falsche Meinun-

„gen, faische Nachrichten zu verbreiten, hater in den Nummern 104 Und 105 seines Blattes zwei angebliche Dekrete, wövon das: einé

vom 26. Nov- 1829 und das zweite vom 22. Januar 1830 datirt ist, mitgetheilt, kraft deren die Regierung. ein geheimes Ausfsichts-Tribunal oder mit andern Worten ein Jnquisitions- Gericht niedergeseßt habe. Sie. theilen, Herr Resident, ohne Zweifel unsere Meinung, daß die Regierung in- diesem Falle, ohne alle ihre Pflichten zu verleben, nicht! schweigen darf. Sie erklärt, daß nicht nur der Jnhalt der beiden oben erwähnten Aktenstücke, deren: Datum, der Ort ihrer Pro- mulgation, mit Einem. Worte alles vom Anfang bis zu Ende erdichtet ist, sondern auch, daß sie nie zu ähnlichen Maaßregeln, wie. die in diesen Aktenstücken erwähnten, ihre Zuflucht genom- men hat. Der Herausgeber des Courrier de Smyrne hgt sich daher der Diffamation und Verläumdung schuldig gemacht, er mäg nun. Aktenstücke, welche nie- mals vorhanden gewesen, und die er dem Publikum als amtlich "mittheilt , selbst geschmiedet oder die Einrük- kung derselben in sein Journal - gestattet haden, ohne sich vorher von deren Authenticität zu überzeugen. Die Grie- chische--Regierung hält es daher für ihre Pflicht, Sie, Herr Baron, zu ersuchen, alles, was in Jhren Kräften- steht, auf- zubieten , um den. Herausgeber des gedachten Journals vor der competenten Behörde belangen. und: so schnell. als -môg- lich durch dieses selbe Journal die Falschheit der: besagten Af- tenstücke-anzeigen zu lassen **). Sie werden es ohne Zweifel für angemessen halten, unsere Reclamation zur: Kenntniß-des Hrn. Grafen v. Guilleminot zu bringen, und dieselbe mit-ihvem Zeugnisse. und - dur ihre gütige Verwendung: unterstüßen. Wir ersuchen: zu gleicher Zeit Jhre Herrn Kollegen, JI. EE; dem Großbritanischen Botschafter und dem Russischen Ge- sandten. zu’ Konstantinopel ihre Bemerkungen über diesen Ge- genstand mittheilen zu. wollen. Empfangen Sie, Hu. Ba-

\ ron, die Versicherung unserer ausgezeichnetsten Hochachtung.

Der. Prásident: J. A. Capodistrias. Der Secretair

fürdie auewärtigen Angelegenheiten und die Handels-Marine :

Nizo.

“S. übrigens Art: Großbritanien Pavl. Verh. | d Vergl. Nr, 138 der St.-3. wo ‘dev Widerruf des Cgotrr.

de Smyrne mitgetheilt ist.