1830 / 152 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung)

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ten und lutherischen irgen Unseres Königreichs, hurfürstenthums,, erzogthümer, Fürstenthü- mer und übrigen Landen, durch Haltung gbson- derlih darauf gerichteter Predigten, Gebete und Absingung des Te Deum Laudamus feierli be- angen, auch des folgenden Tages auf allen Un- rn Universitäten und Gymnasiis dieses Jubi- (umi durch solenne Actus Oratorios ebenfalls célebriret werden soll. é

“Die Consistorién erlieÿen hierauf die näheren Bestim- mungen. *) : :

“ “Hundert Jahre sind scit dieser Zeit abermals verflossen. Ein hèuer Jubeltag bricht an. Das Vaterland erfreuet ih, nächst den Wohlthaten eines dauerhaften Friedens, noch aller Segnungen der Reformation; es erfreuct sich eines Herk- schers , der jenen errungen und befestigt, dieje bewahrt -und gepflegt hat, und der im ächt evangelischen Geiste Glaubens- und Gewissens - Freiheit überall, auch bei denen, beschüßt, welche sich nicht zur Reformation bekennen. Eine würdige Feier des bevorstehenden Jubelfestes ist daher unfehlbar. zu erwarten, und wir freuen uns, unsern Lesern die folgende Kdö- tiigliche Verfügung mittheilen zu können. -

„Dié 3te Sekularfeier des Tages, an welchem die Uebergabe der Augsburgischen Confession er- folgte, wird, bei dem hohen Werthe, den dieses Glaubensbefenntniß, das nächst der heiligen Schrift als die Hauptgrundlage der evangelischen Kirche anzusehen ist, behauptet, und wegen des be- deutsamen Einflusses dieser symbolischen Schrift auf die innere und áußere Befestigung derselben, für die evangelishen Glaubens-Genossen in die- sem Jahre eine willlommene Veranlassung her- beiführen, zur dankbären Freude über die ihnen

Lehre sich zu vereinigen und Gott dafür die Opfer ihrer Ehrfurcht und Anbetung darzubringen. Jch habe daher beschlossen, daß dieser Tag (der 25. Juni), so wie im Jahre 1730 (oder den nachfol- genden Sonntag), in allen evangelischen Kirchen des Lándes gottesdieustlih begangen werden soll. Mögte dies Erinnerungssest der Uebergabe, die- ses auf die heilige Schrist und die in ihr ÿc- offenbatten Heilswahrheiten gegründeten Zeugnisses von dem Glauben der évangelischen Christen, das sich nah drei Jahrhunderten noch eben so bewährt zeigt und zeigen wird, als da- máls, und zu dessen Geist auch Jh Mich von Her- zen bekenne, dazu beitragen, in der evangelischen Kirche die ächte Glaubenstreue immer mehr zu befestigen und zu beleben, unter ihren Gliedern dié Einigkeit im Geiste zu befördern und bei alten Meinen evangelischen Unterthanen neue Ent- s{liéßungen der wahren Gottesfurcht, der chris- lihen Liebe und Duldsamfkeit zu vermitteln und anzuregen. Was wegen dieser Säfkfularfeier im. Einzelnen noch anzuordnen sey, darúber will Jch Jhre gutachtlihen Vorschläge erwarten, bemerke aber, daß es Mit angemessen erscheint, an dieses erfreulihe Ereigniß: die weiteren Schritte zu fiüpfen, durch welche das heilsame Werk der Union, für das sich seit so lange die Stimmen so vieler Wohlgesinnten erhoben haben, und welches in der wichtigsten Beziehung hinreichend vorbe- reitet ist, im Geiste Meines Erlasses vom: 27sten September 1817 der Vollendung näher geführt werden kann. Jch sehe auch deshalb Jhrem Be- richte entgegen. i “ Berlin, den 4. April 1990 i

: gèz.) Friedrich Wilhelm. An den Staats-Minister Frhrn. v. E :

Mit Rúcksicht auf die von dem Staats - Minister Frei- herrn von Altenstein eingereichten Vorschläge ist darauf mit- telst Königlichen Befehls von 30. April angeordnet worden, daß dieses Jubelfesk an dem vorhergehenden Sonntage von

**) Die vor uns liegende, von dem Consistorio zu Königs- berg beslimmte, Ordnung seßt fes, daß am “Zubeltage in den Stadt-Kirchen 4 Predigten und 2 Catechesationen* gehalten und das heilige Abendmahl ausgetheilt werden solle. 00

den Kanzeln abgekündigt, am Vorabende feierlich. einge läutet und den 25. Juni in den evangelischen Kirchen des Landes durch Vor - und Nachmittags - Gottesdienst begangen , auch nach der Vormittags -Predigt das Danklied: „Herr Gott,

“Dich loben wir“, gesungen und das heilige Abendmahl ge-

halten. werden soll. Damit auch der-Jugend die Eriunerung an die denkwürdige Begebenheit wichtig gemacht werde, ist es den Geistlichen freigestellt, an dem auf das- Fest: zunächst folgenden Sonntag eine daxauf bezügliche Predigt zu halten. Den Universitäten und Gymnasien bleibt es eben fo, wie bei deim Reformations-Jubelfeste im Jahr 1817, überlassen, an- gemesen Feierlichkeiten zu veranstalten. Was, um die wün- chenswerthe Vereinigung beider evangelischen Konfessionen

ín unserm Vaterlande zu vollenden, bei des Königs Majestät

in Antrag gebracht worden ist , hat ebenfalls die Allerhdöchsie Genehmigung erhalten, und- die geistlichen Behörden sind da- her bereits mit der erforderlichen Justructfon versehen worden.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 2. Juni. “Im Schauspielhause, Der Erwar- tete, Drama in 1 Aufzug, nah Scribe, von L. W. Both. Hierauf: Die Schleichhändler , Possenspiel in 4 Abtheilun- gen, von E. Raupach.

Königstädtisches Theater. Mittwoch, 2. Juni. Das Strandrecht, Schauspiel in 1 Aft. Hierauf: Jrrthum auf allen Ecken, Lustspiel in 5 Akten. (Dlle. Marie Wolf: Nanette von Wenski, als drit- tes Debut.) | | E In nächster Woche zum erstenmale: Die diebische Elster,

__fomische Oper in 2 Aften; Musik von Rossini. bisher ethaltenen Segnungen der evangelischen |Þ

Berliner D0rBe. Den 1. Juni 1830.

Amil. Fonds- und Geld.Cours-Zettel. (Preufss. Cour.)

1013 | 992 1025 Z8L

1012

Becl. Stadt- Gb. Ostpr. do. do. — 1102 Rkst. C. d K u.N. T5E P — Z.-Sech.d.Kcu- N p 176] —

Königsbg. do. Elbinger do. - Danz. do. in TH. Westpr. Pfdb.A. dito dito B. Grosshz.Pos, do. Ostpr. Pfandbrf.

Wechsel-Conrs.

1

Holl. yollw. Due: A Leier 1014 Nene dito h pas 1925 IFriedrichsd’or . 35 | 13x 1915 | — JViscohto . E E : s Preuss.Cour. Brief.| Geld.

Aimsterdam ; f Kurz 141 A L 2, 250 Fl. [2 lt. 1405 Hamburg 390 Mk. (Kurz “ 150% M L e, O R Lonion 3 Mt- 6 257 Paris 2 Vit. 793 Wiens 204M: 7 «ci ui ‘e 150 Fl. 12 Mt. 10: — Augsburg 150 Fl. |2 Mt. 192. Breslau 100 Th]. ¡2 Mt. — Leipzig 100 Thl. |Uso s d TT Frankfurt a. M. WZ 450- Pl, (2: t, 1015 Petersburg BN. .. ,..+«. 100 Rbl. [8 Woch. 1-292, -— YY arschau 600 Fl. |Karz 190

——

A A | R O A

Auswärtige Börsen, Amsteriam, 27, Mai ; Niederl. wirkl. Schuld 645. Kauzhil]. 304 Oesterr. 5proc. Metall. 964. Bäank- Actien 1600. Russ. Engl. Anl. 1032. Russ.

Anl, Uamb. Cert, 102.

Hierbei Nr. 40 des Allgemeinen Anzeigets.

Unsern auswärtigen Abonnenten wird derselbe durch oie nächste Fahrpost zugesandt werden.

\ Neueste Börsen-Nachrichten. 25 proc. 587. _lproc. 252. i Paris, 26. Mai. sproc. Rente per comp!. 680 Fr.

59 Cent., fi cour. 104 Ft. 55 Cent. Spfoc. Neap. 90 Fr. 95

Gedruckt bei A. .W- Hay t.

Fraufkfurt a. j c (l : Bak Actien 1563. Looje zu 100 Fl. 1802. Brief. Partial - Obligat. 1533s eld. 2E 80 Cent., fin cour, 80 Fr. 85 Cent. 5proc. per compt. 104 Fr.

M. , 29. Mai. Oesterr. 5proc. Metall. 993 proc. - 95.

Cent. 5proc. Span. perp. 75F- —— Redacteur F oh n. Mitredacteue Cottel.

2 Met. 95 11493

“Appun, anzig: bei Róô oll, Graudèênz bei-Cronbach, Á

Allgemei e

Staats-Zeitung:

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Amtliche Nachrichten. Kronik“ des Tages.

Se. Majestät dex König“ haben dem Adolph“ von Rouûugemo a ‘die Kattimerherrn-Wäürde' zu ertheilen geruhet. Des Köhigs Majestät haben den Privät-Gelehrten Pg eúdorf hierselbst zum“-Professor zu erriennen und das ür” ihn ausgefertigte Patetit AllethôchsSelbsk zu vollziehen geruhet. Se. Königliche Mäjestät haben den bisherigen" Assessor"

Masch bei der Genéral-Koöratnifsion zu Breslau zut zwet

“xen Ober: Kömniissarius bei? dieser Behördé“ zu ernennen ge-

xuhtt:

Ba _ Birslit}-den°2. Juri. L

hre Königl. Hoheit die Frau Krönprinzessin ist gestern nach Schlesieti- abgegängen. | | dds

Ihre Königl. Hoheit die Fra nErbgroß herzogin von MeFlenburg-Schwerin, Höchstivelche gestern von Lub- wigslust hiér eingetrof und im Königl. Schlosse in die für Höchstdieselbe -in Bereitschaft geseßten ‘Zimmer abgestiegen war, is heuté nah S{hlesien ieder abgereist.

Ihre Durchlaucht diè Fräu Fürstin von Liegniß ist Heute ebenfalls näch Schlesien abgegangen.

_“Befanntmachung.

Se. Majestät der König haben die Folge -Ordnüng und die Dauer der Wollmärkté, nach der in der Beilage zu dein 419ten Stücke der vorjährigen Staats : Zeitung, unter de* Rubrik ¿„Juland‘*“ éntbattetien Notiz , dergestalt festzuseßen

geruhet, daß der Wollmarkt zu Magdeburg in ‘den Tagen |"

des 25. bis 27. Zuni stattfindet. Dieser Termin erleidèt je- doch für das laufende Jahr eine Abänderung, indem derselbe mit den Feierlichkeiten collidiren würde, welche Allerhöchstdie- Felben wegen der dritten Säfulärfeier der Uebergabe der

ugsburgischen Konfession , ivelche auf den Freitag, den 25.

Zuni d. J., fällt, befohlen haben. O | G Aue Viele ‘Rüfsicht wird der diesjährige hiesige

Wollmarkt, statt nach der obigen Allerhöthsten Festseßung am 95, bis 27. Juni d. J., in den ‘drei Tagen des 28. bis 30. Zuni d:-J. abgehälten werden, wäs ich’ hierdür{h zur Kerint- niß des Publifums bring d Magdeburg, den 27. Mai 1830. Der Geheime Staats - Ministek. v. Kléwißk. ;

Bei dèr am {sten d. M. fortgeseßten “und am. 2ten d. beendeten ng | n Klasse blster § i Lotterie fiel ein Haupt - Gewin von 40/000 Rthlx, auf Nr. 7A in Berlin bei Seeger; 1-Gewitin von 5000 Rthlk.- auf Nr. 23,128 nah Mäágdeburg bei Noack; 5 Gewfnne zu 9000 Réhir. fielen auf Nr. 15,179. 23,841. 35,887. 38,826 und 47,060 in Berlin béi Burg, nach Breslau bei Schtéi- Her, Côln bei Reimbold, Dahzig- bei Robholl und näch Mag- deburg bei Büchting; 9 Gewinne zu 1500 Rthly, auf Nr.“ 17,725. 21,173. 26/514. 27,338. 30/139. 43/246. 54/915. 76,3814 und 82,920 in Berlin bei Alevin, bei Baller und bei Seeaee, nach Breslau bei Leubüscher , Elberfeld bei Bétoit, Slogau bei Fränkel, Königsberg iù Pr. bei Burchardt und. bei: Heygster ‘und nah. Stargard. bei Hamméerfeld; 18-Ge- winne zu 1000 Rthlr. äuf Nr. 683. 0921, 14,12 917. 29,666: - 31,362. 47,219: 56,161, 56,278. 57/289. 67,189. 68,378. 71,546. 75,111. 78,368. 79,363. 80,496 und 81,981. n Berlin: mal bei Alevin, bei Maßdorff Und bei Securius, nach.-Breslau bei Löwenstein und“ bei Schreiber, Bungas her

e siadt bai Alexander Köuigobérg in Pr. bet Heygster, Liegnib“ bei Leitgebel, Naumbürg “a. S Znal bé ise eise

Bérlin, Domnerstag den Zkn Juni

iehung der Z5ten Klasse 61ster Köhigl. N h L

tr. 683. 6521, 14,128. 26/917. ch

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1 beé Schü, Sagäh bei Wiesenthal und nah Stettin hei Rolin; 21 Gewinne zu 500 Rbl auf Mage # ; tettin,

20,296, 23,861. 24,204. 27,073" 34,110- 38,236, 47/530. 49,236. 59,084. 68,630. 68,677. ‘75,220. 75,740. 46 j? 80,279. 80,550. 84,285. 85,191 und 87,661, in Berlin bei Börchardt und bei Seegek, nah Brändenburg bei Ludolf, Breslau bei Schreiber, Köln bei Huißgen und bei Reimbold;

anzig bei Reinhardt , Freystadt bei Müller, Graudenz bet aae: R bei Lehmant , Königsberg i. Pr. bei Sor- hardt, Liegriiß bei Leitgebel, Magdeburg bei Brauns und bei. Búchting, Naumburg - 3mal bei Kayser , Quedlinburg, bei Dammann, Sagan bei Wiesenthal, Salzwédel bei Pflughaupt und nah Stettin bei Rolin; 45 Gewinne zu 200 Rthle. auf Nr. 1765. 4149. 6245. 9678. 11,430. 12,636. 14,345. 14,849. 15,235. 22,756. 28/643. 29,547. 31,910. 32,276. 33,270. 35,653. 36,173. 39,235. 43,564. 44,678. 45,332. 46,569. 46,718. 47,153. 48,125. 49,927. 54,555. 56,243. 56,472. 57,868. 59,170. 61,743. 66,020. 67,806. - 68,395. 68,705. 74,496. 76,303. 79,662. 81,591. 85,969. 88,472. 89,451. 89,849 und 89,909.

Berlin, 2. Jaht 1830.

“Königl. Preuß. Generál-Lotterie- Direction.

__ Abgereist: Der Geueral - Major und General. - Adju- tant Sr. Majésiät des Königs, voi. Wikbleben, und dexr General-Stabs-Arzt der Armee, Chef des Militäir-Medizinal- Mesens und Leibarzt Sr, Majestät dés Königs, Dr. von

Wiebel, nah Schlesien,

Durchgereist: Der Kaiserl. Ruf Fe Ca E cretair bei der Gesandschafe am Königl. Spanischen Hofe, Fürst Demetrius Dolgoruky, als Courier von Ham- burg fomtnend, nach-Wärschau,

Zeitungs-Nachrichten. | NAUL1U and.

_Petersbürg, 24. Mäi. Se. Mäj. hábén den Wirkli" hen Geheimen Räthen Tutoölmin und “Küschhiífkow. die dia n U N des Alexandér.-Néwöki-Okëdens zu ‘erthei en E A n i

“Der Militäir-General-Göuvèrnéur von Sf. Petersburg,

- Gen, von der Jnfaänterié, Essen, ist zum Mitglied des Reichs-

Raths exnannt worden. R L R, Der’ Wirkliche Etätsrath Stürdza„ vom Kollegium der auswärtizen Angélegenheiten, ist ‘auf sein Ansüchen mit dem Rähge einés Géheimen Rathes und einer lebenslänglichen Mos ‘von: 5000 Rubel des Dienstes in Gnaden entlassen 1 f O L : aura Wut aa … Der außerordentliche Gesandte ‘nid’ bevollmächti te Mi- nistér ‘bei der Ottomañischen. Pforte, Geheime Rath Ribeau-- pierre, ist für die Unisicht, mit welcher a der glücklichen Beendigung dek Unterhandlungen mit dém cürfischen Mini- steriuti_ wegen der Unabhängigkeit Griéchetlands beigettäget, zuin Wirklichen Geheinten, Rath ernautit won. esbura: Auf Allerhöchsten Befehl war das zu. St- Petersburg bestéhende „„Comiré zur Abfassing enes araemenen, R enördiiung ; für die Protestanten in - Rußland. beauftrage wordén, ein Lehrbuch in Vörschlag zu bringen, „welches hin- fort dem ffentlichen Religions - Unterrichte derselben zum: Grundè gélegt wérden fônne. Af Coniité entschied {h für „Marthin Luther's kleinèn Katéchiösmus mit Erläuterungen . und biblischen Beweisstellen . .… herausgegeben von Johanti.

Philipp Gustav Ewérs. (Mitau, 1828), und Se, Mäjestät haben geruhet , durch dét Oberverwvälter der kirchlichen An-"

1830 / 152 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff