1830 / 152 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ge legenheiten fremder Glaubensgenossen den Ukas zu erlassen, di ese Ewersshe Ausgabe der Lutherischen Schrift zu gedach- tem Zwecke in allen Protestantischen Schulen des Russischen Reichs einzuführen. | L Da es bekannt isk, daß die Kalmücken diejenigen ihrer Glaubensgenossen , ‘die zur Chrisklichen Religion - übergehen wollen, ihrer sämmtlichen Habe und sogar der nothdürftigsten Kleidungsstücke berauben, so ist auf Antrag des Ministers des Jnnern ein allerhôchst bestätigter Beschluß des Minister- Comité dahin erfolgt, daß jeder Kalmücken-Familie, die sich taufen läßt und sich -auf Kronländereien niederlassen will, 30 Dessätinen Landes mit zehnjähriger Abgaben- Freiheit ange- wiesen werden sollen; ferner soll zur ersten Einrichtung jeder Familien - Vater unter den Kalmücken, -der sich taufen läßt, 90 Rubel, jeder Unverheirathete 25 Rubel erhalten. __ Am 22sten d. M. ist der Türkische Gesandte Nedshib- Suleiman -Éfendi mit. seinem Gefolge von hier nach Odessa

abgereist, K pee T Ore M j

Paris, W. Mai. Jhre Sicilianische Majestäten- wer- den übermorgen aus Compiègne hier zurück erwartet. Im Palaís - royal werden Vorbereitungen zu einem | großen -Feste getroffen, das der Herzog von Orleans Jhren Sicilianischen Majestäten am 31. d. M. zu geben beabsich- tigt. Der Garten des Palais wird glänzend erleuchtet und von Mitternacht an für das größere Publikum geschlossen eyn. : | 7 Der Drapeau blanc und nah ihm.“ mehrere andere Blätter enthielten vor einigen Tagen ein Gedicht, das der Herzog .von Bordeaux dem- Könige von Neapel zu dessen Be- willfommnung hergesagt haben sollte. Der Moniteur ist _zu der Erklärung ermächtigt worden, daß der Herzog derglei-

chen Verse seinem erlauchten Großvater weder hergesagt, noch

Überreicht habe. : Folgendes sind die vier leßten telegraphischen Depeschen

des Admirals Duperré an den See- Minister (deren wesent- licher Jnhalt unsern hiesigen Lesern bereits in der Nachschrift zum gestrigen Blatte der Staats-Zeitung gemeldet worden ist): i ¡¡Toulon, 24. Mai 1830 Abends. Die Flotte wird fortwährend von einem frischen Ost- Sûd-Ost- Winde zurückgehalten, und die Witterung auf offx- nem Meere ist schlecht. ‘/

„Toulon, 25. Mai Nachmittags 23 Uht. | Der Wind hat umgeschlagen: er weht aus Westen, und die Flotte schiét sich an, die Anker lichten.“ E AIT

¿Toulon , 25. Maï 32 Uhr.

Ein Theil der Flottille befindet sich unter Segel, bei eir

augenehmen gelinden West-Winde.‘/ : L r por ig 95- Mai 5 Uhr Abends. Die Flotte ‘ist ‘unter Segel, mit Aussicht auf gutes Wetter. / E | In dem ganzen nördlichen Franfreih dauern leider die Feuersbrünste ununterbrochen fort. “Das in Courbevoie stehende vierte Garde - Jnfanterie - Regiment ist gestern nach aën aufgebrochen. - d j j 4 In A Blättern liest man folgenden Artikel: ¿Die Gesandten der großen Mächte in Paris haben dem Fürsten von Polignac eine Note überreicht worin sie Na- mens ihrer resp. Hôfe dem Prinzip der Expedition nach Al- gier beipflichten , ohne jedoch auf den Plan einer Niederlas- fans an der Afrifanischen Küste einzugehen. Selbst Ruß- land scheint einer solchen Absicht nicht mehr so günstig, als “man solches Anfangs glaubte; dergestalt daß selbst in diesem Augenblick noch durchaus feine Grundlage für den Fall fest- steht, daß die Expedition einen günstigen Ms Med sollte.‘ Die ‘Meldung einer hiesigen Zeitung , daß in Bezug auf die- en Gegenstand hier bereits Unterhandlungen zwischen den epräsentanten der ‘großen Mächte gepflogen würden, wird von der Gazette für voreilig erflärt. ; : Aus Toulon wird vom 20sten d. geschrieben: „Das

Blokade - Geschwader bewacht Algier fortwährend auf das

Sorgfältigste. Alle Gerüchte Über angebliche Sendungen von Pulver, Waffen und Raketen, welche von England ausge-

auf seine Streitkräfte und auf Allah's Beistand; aber die

Bevölkerung Algiers sieht mit Besorgniß der großen Kata-

strophe entgegen. Die Vernichtung der in Algier befindlichen.

8000 Tärkischen Jaùitschären wird eine unvermeidliche Folge

s Feanzelischen Expedition seyn. Eineni Schreiben aus a

on vom 14ten d. M. zufolge, is dort eine Nord-Ame- rifanische aus Algier kommende Fregatte eingelaufen, an de-

ren Bord sich ‘die Familie der Konsuln der Vereinigten Staa- ten, Spaniens und Dänemarks befanden. Die Konsuln selbst

hatten în Algier zurückbleiben müssen.“

Der Temps enthält unter der Ueberschrift: „Von den géfallénen und wiedererstandenen Ministern‘/ einen Auf- saß, worin es unter Anderm heißt: „Jn einer bürgerlichen Gesellschaft, die noch im Fortschreiten begriffen ist und jede rückgängige Bewegung, welche die Staatsgewalt in ihr her- vorbringen will, mit unüberwindlicher Kraft zurückweist, fön- nen sich abgetretene Minister nicht kleinlicher bezeigen , als. wenn - sie sich bemühen , dies oder- jenes Portefeuille wieder zu erhaschen. - Wie läßt sih-annehmen, daß sie während ih-

- rer Zurückgezogenheit von den Staatsgeschäften klüger ge- -

worden sind, da t nicht einmal die Ursache ihres Falls be- riffen hatten? Man höre sie Alle, von Nefer an; Alle

schreiben ihren Sturz den Hof- Jntriguen, der Parteiwuth,

der Eifersucht zu; sie tadeln das Benehmen ihrer Nachfol-

| ger und verfundigen laut, daß sie Alles thun würden, wenn sie

wieder ans Ruder kämen. Man leiht ihnen Gehör, weil es, wenn auch unter ihrer Verwaltung Alles schlecht gegan- gen nicht besser geworden ist , feitdem sie nicht mehr Mini- ster sind, und zuleßt giebt man ihnen. auf's Neue ein Porte- feuille. Man glaube aber ja nicht, daß sie in- der Zwischen- zeit darüber nachgedacht haben, wie sie die Hindernisse, die sie bei ihrer ersten Verwaltung erfuhren, beseitigen können ; eben wenig treten sie mit einem reiflih durhdachten Plane wieder ein. Ein Portefeuille war eine fixe Jdee bei ihnen, und erst

nachdem sie diese realisirt haben, bemerken sie, daß die Uebel-

stände dieselben geblieben sind. Wenn dies schon einem verdienstvolleni Manne, wie Necker, der das Wohl Frank- reichs aufrichtig wollte, begegnete, wie wird es dann vollends Herrn von Peyronnet ergehen? . Wer fönnte wohl fluge Vorschläge von einem Manne erwarten, der seine Mußezeit dazu angewandt hat, in einem Journale die mit den Be- dúrfnissen Frankreichs unverträglichsten Grundsäße zu - ent- wickeln? Jeden Tag wird ihn der Premier - Minister an die von ihm gemachten Versprechungen mahnen, und mit. jedem- Tage, an welchem- diese Versprechungen nicht in Erfüllung gehen, wird Herr von Peyronnet in der Meinung des Pre- mier - Ministers und der Fakftion, der er den Sieg zugesagt hatte, sinken. -Seine Coterie, mit der er durch seine neue’ Erhebung zerfallen ist, wird sih über die Hindernisse, auf die er stoßen wird, freuen und ihm selbst Verlegenheiten zu

bereiten suchen. Mit dem Verluste seiner Stüßen wird ihm

auch der Muth sinken, und so wird Fraufreich ihn, von den Seinigen mehr dex Furchtsamfeit als der Anmaßung ange- Flagt, fallen sehen. Es ist den unfähigèn Köpfen eigenthúm-

‘lich, daß ‘fie nicht wissen, was Unfähigkeit ist, Man lese

dfe Quotidienne. Auch Herr von Villèle hat in seiner länd- lichen Zurückgezogenheit nicht über die Gefahr nachge-

dacht, sich in einem Repräsentativ - Staate lediglich auf

die Verschlagenheit des eigenen Geistes zu verlassen;

eben so wenig erkennt er die von ihm begangenen Fehler, noch denkt ex darüber nah, wie er es besser machen könnte, - wenn er sein Portefeuille wieder erhielte. Sein Blatt lobt

ihn täglih wegen Maaßregeln, welche Frankreich. getadelt

hohe Bildsäule für das Genie des Herrn von Villèle noch ange nicht ho genug seyn. Durch wen ist er gefallen ? Nur durch die Defection. Wenn aber Hr. v. Villèle, der Pitt

nicht vorausgesehen hat? Jst man ein fluger Staatsmann, wenn man das einzige Hinderniß, an dem man scheitern fann, nicht. vorauszusehen oder uw beseitigen vermag? Durch Hof-Jntriguen, Parteiwuth und Defectionen fann sich. ein ge-

‘jeder gefallene Minister, der nicht einsiecht, daß \ein Fehler

darthun wird. Gegenwärtig ¿4B die. Kraft des - Herrn Peyronner mit der Kraft der Wähler

Minister wurde schon“ einmal von den Wählern zurückgewie- sen, s sie werden sich daher seiner Leitung nicht willig fü- gen. Dies ist ein Vortheil für die Wähler, den -sie unter

angen seyn sollten , sind ungegründet, Der Dey vertraut | Herrn von Montbel nicht hatten, und darin besteht auch der

‘l-einzige Unterschied zwischen dem Ministerium des 8. August

und dem des 19. Mai.‘ i

ünwiderruflih beschlossen habe, aus dem Minister-Rath aus- zuscheiden; doch spriht man niht mehr von Herrn: Dudon als seinem Nachfolger, sondern von Herrn von

Präfekten - Wechsels) warten , welche- die Gazette heute dariti - Gi finden hoffte, und die jest, nach der Abreise des Königs

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nach Compïègne, vor demn nächsten Montage nicht zu erwar- erren von Bertier und |[ Staats-Rath entscheidet nichts. verdient indeß bemerkt zu werden, daß dieser Leßtere der innige | errn von Villèle war; sollte er diesen ‘ver- rathen haben, oder ihm bloß den Weg ins Ministerium bah- nen wollen? Man möchte fask das Leßtere glauben, denn seit gestern Abend verfährt die Gazette etwas gelinder mit dem Ministerium des 19. Mai; sie macht ihm sogar einige Avan- cen und zeigt sich geneigt, auf die ihr etwa einzugehen. große Unterhandlung “im Werke. versichert man, daß die Minister des Jnnern und der öffent- lichen Bauten sih über die Theilung ihrer resp. Ministerien nicht einigen fönnen. Als H rium der öffentlichen Bauten einführte, wußte er wahrschein- lich nicht, daß die Kommunal - und Departemental - Verwal- : efugnissen des Ministers des Jnnern Wie nun also der Baron Capelle an diesen Verwal- and anlegen wollte, widerseßte sich Auch hinsichtlih des Brück Chaussee-Baus sollen noch einige Differenzien. obwalten. Ge- lingt es dem Minister des Junern noch, sich auch diesen Ver- waltungs-Zweig zu sichern, so bleibt dem Baron C als die Straßen - Verschönerungen und das wenn anders ihm Herr Mangin nicht die tig macht.‘ : x Aus der gestrigen Erklärung der Quotidienne, auf Herrn von Villèle, zieht die Gazette Schluß, daß jenes Blatt ¿Die Quotidienne‘/, äußert warum sie früher gegen treten ist, weil hämlich dieser Staa mit Recht oder Unrecht ein vo des System ausdrückt. von Villèle nie ein anderes war, ie, das den- Gedanken de wortlichkeit in sich {ließt, so muß e absoluten Monarchie seyn, de dienne Herrn von Villèle von ten ausschließt. man diesem Minister vorwirft, unserer jeßigen Regierungsfor Gewalt oder An den T Ven i P A ___Zur den Tages-Gerüchten gehört xonnet die Präfektur des Seine D Schwiegersohn, den Marquis von D die Polizei- Präfektur dem Baron diesem aber verschmäht worden sey. g von Mortemart,

n dürften. Der Eintritt der H

ainneville in den

Vertraute des H

öffnenden Vorschläge

Mittlerweile

err v. Polignac das Ministe-

geseßlich zu den

ihin der

tungs-Zweig H en - und

Graf von Peyronnet.

apelle nichts Unter - Wegeamt, se Branchen strei-

in Bezug de France den sich zum Absolutismus hinneige. sie, „„erflärt uns endlich das Ge- Herrn von: Villèle aufge- tsmann gleichviel ‘ob n dem ihrigen abweichen- as System des Hrn. als das der constitutionnel- r ministeriellen Verant- s wohl ein Gedanke der der in den Augen der Quoti- den öffentlichen Angelegenhei- 1 Unrecht seltsamer Art, das daß er uur außerhalb der Sphäre m von Träumern der absolutenx Volksherrschaft angegriffen wer-

daß der Graf von Pey- epartements. für seinen alon, verlange, und - daß Dudon angetragen , von

heimniß,

Da nun aber d

len Monarchie,

hängern der

er} ) diesseitiger Botschafter am „Kaiserl. Russischen Hofe, ist gestern Abend aus St. Peters- bürg hier eingetroffen :

Der Graf Matus ‘Audienz beitn Ks London ab,

Ein gestriges Normandie verhee dortigen Landleute, erbittert darübe ewesene Brandstifter aus freien Fuß geseßt worden gen Jndividuen vergriffen hätten gegen sie abgefertigt geha änden zu befreie en, um sich selb ¿Alle diese „sind falsch, Kein Brandstifter idüum, dem Neue feskgenom iefert worden. Truppen

Herr Mi e

uvörderst na O andung der varin, um de fung în Kenntniß egenheit benuben, uy er begiebt sich sodañ wo aus er die-Reise n

zewicz hatte vorgestern cine Privat-

hat. Diesem Blatte zufolge würde eine sechs Ellen i er reist morgen oder übermorgen nach

Ee ERR

Abendblatt hatte

in Bezug auf die die renden Feuersbrúût t f

iste geäußert, daß die r, daß mehrere bereits unbekannten Gründen wären, sih selbst an ; und daß die Trup- bt hâtte, um die Ver- n, sich ihrer Waffen vor der Wuth Behauptungen,‘ sagt wenn nicht in böslicher is freigegeben worden. es gelungen war, zu entwi- men und den Händen der Die án Ort und Stelle haben durchaus feinen Anlaß gehabt, hrer eigenen Vertheidigung zu bedienen.// welcher bekanntlich eine Reise nach .dem ist am 25. auf der Brigg „le Loiret r unter Segel gegangen. Nach der pen begiebt sich dieses l Rigny von der erfolgten Ausschtf-

err Michaud wird diese Ge- ische Uferland zu besichtigen ; stantinopel, von

E E t wp M L Z-T r S A E S

e E C E E E

Franfreihs, wenn man seinem Blatte glauben will, nur- durch die Defection fallen konnte, wie kommt es, daß er es

verhaftet wieder au vêrdächti ie man fteten aus téen bedienen Landleute

fallenes Ministerium niemals rechtfertigen, und heutzutage ist

| zu schüßen. Heute der Mön tete; Absicht verbreitet.

Ein einziges Indiv

‘darin bestand, daß er die Bedürfnisse und den Geist- der Ge-- sellschaft verkannte, ein Träumer, der bei seinem zweiten“ Ein-- tritte ins Ministerium seine Unfähigkeit nur noch glänzender '

Frankreihs. Dieser * L M igfei r befindlichen ‘Totppi

Im Constitutionnel liest man Folgendes: „Man ce

hlt 5 noch Hs fúr ausgemacht, daß Herr von Montbel : chiff nach u seßen.

m das Griech

Smyrna nah Kon

usalem antritt.

gelaufeie Schiff ¡l'Heureuse Union‘

Vitrolles.?

Der Moniteur läßt noch auf die Verordnungen (wegen eines ok Se

zufolge die von den beiden Kommissarien. der Fran ischetr Regierung, Bäron Pichon und Mollien z erle lsckan handlungen mit dieser Republik durch die Unterzeichnung des (ang. ersehnten Handels - Vertrages gekrönt worden waren: Gleichzeitig ist auch der Zahlungs-Modus dex, Franfreich an- noch schuldigen Entschädigungs-Summe regulirt worden.

__— Ein von der Allgemeinen Zeitung mitgetheiltes Schreiben aus Paris vom 16. Mai enthälr U Baug auf die Expedition gegen Algier ,. und insbesondere auf die (ver- schiedentlich in den öffentlihea Blättern besprochenen) zwichen / Franfreih und dem Pascha von Aegypten, wegen einer Mit- wirkung des Leßteren bei jener Expedition, angeblich statt gefundenen Unterhandlungen, folgendes officielle Schreiben, welches von dem Französischen Gesandten zu Madrid an den dortigen-Minister gerichtet worden seyn soll : „Mein Herr, ih bin voû der Reglerung des Königs ermächtigt, Jhuen folgende vertraulihe Mittheilung zu machen: Seit Frankreich seine Verbindungen mit Algier anfnúpfte, hat es von S:icen die- ser Regentschafc eine Reihe von ungeeigneten Schritten, Verleßungen der Traktate und Beleidigungen erfahren, die endlich zu einem offenen Bruche führten. Die Regierung des Königs hoffte, der Dey würde unverzüglich eine ange- messene Genugthuung geben; sie. trieb ihre Langm:th fo weit, als es nur immer ihre Würde erlaubte, und beshräufte mehr als zwei Jahre lang die Feindseligkeiten auf eine bloße - Blokade der Algierishen Seehäfen. Diese Schonung diente aber nur dazu, den Stolz des Deys noch mehr zu steigern. Er betrachtete unsre Nachgiebigfeit als Schwäche, blieb ge- gen alle Ermahnunzen taub, und nachdem er uns dén Wunsch ausgedrückt hatte, mit dem Kommandanten unsrer Esfadre in Unterhandlung zu treten, ließ er auf unser Parlamenraitr- {hi} feuern, als Hr. v. Labretonniere, der sich auf demsel- ben befand, sich, nachdem er die Unmöglichkeit eingesehen, mit einer folhèn Regierung zu einer friedlichen Ausgleichung zu fommen, aus dem Hafen entfernen wollte. Es blieb demyach Skt. Majestät kein anderer Ausweg übrig, als von ‘der Macht Gebrauch zu machen, welche die Vorsehung in Dhre Hände gelegt hat, um die Würde JÎhrer Krone und die Znteressen Jhres Volfs ¿u sichern. Bei Erwägung der Gründe aber, welche die Barbaresken - Staaten den christli- hen Mächten an die Hand geben, haben Se. Majestät eiu- gesehea„ daß. man. deren Uesprung- nicht etwa in ¿ufálligen und orúbergehendeu Umständen, souderu in einer forcdauern- den Ursache; die beständig nach Erneuerung dexselben Wir- fungen strebt, inder Beschaffenzeit dieser Regierungen seibst, in- den Grundsäßen und Ueberlicferungen suchen muß, die sich innig mit ihrer Organisation verbunden haben, glelchsam das Wésen derselben ausmachen und, wie es scheint, nicht mehr da- vou getrennt werden fönnen. Diese Betrachtungen haben Se.

Majestät auf den Gedanken geführt, daß eine Züchtigung,

wie sie Algier zu verschiedenenmalen "von den“ christlichen Mächte, vermöge elner bloßen See-Expedition Lied Vi nur, wle man so häufig gesehen, eine trügerische Genugthu- ung herbeiführen föunte, der furz darauf wieder die Ver- leßung der eingegangenen Verpflichtungen uud neue Aus- shweifungen von Seiten des Deys folgen möchten. Der König gab daher den Gedauken auf, sih hur auf einé Pri- vatrache durch eine vorübergehende und augenbiüicéliche Be- strafung zu beschränken ; er nahm sich vor, in Algier defiuitiv. den Hauptschlupfwinkel der Seeräuberéi zu zerstören und durch diese Maaßregel -dazu beizutragen , Europa von dem Ungemach zu befreien, dem es- duk den zügellosen Bestand von Staaten unterworfen ist, die den übrigen Völkern keine Garantie darbieten , als er von Seiten des Vicekdüigs vön Aegypten einen Vorschlag. erhielc , den er mit seinen Ansich- ten zu sehr im Einklange fand, als daß er ihn hâtte ábwei- sen fönnen. - Mehemed Ali ließ nämlich Sr: Majestät an- bieten, die Zerstörung der Barbaresken-Regierungen zu bewerk- stelligen, daselbst eine regelmäßige den gegenwärtigen Staats- verhältnissen „ahgemessene“ Organisation einzuführen, die Ver- waltung derselben unter der Souverainétät der Pforte dann selbst zu übernehmen und in diese sonst fo reihen und. -

, blúhenden Put aber so elenden und unwirthbaren Län-

der Kultur , Civilisation - und freien Völkerverkehr zurücck- zuführen, Der König war uni so geneigter, diesem-Gedanken des BVicefônigs von Aegypten beizustimmen, als der Déèy. von Tripolis ebenfalls durch eine unerhörte Reiße von isen A - und ungeeigneten Schritten den Franzd- sishen Konsul gezwungen hatte, seinen Posten zu véer-

messener- seyn, - die Bestrafung von Algier sich \elbs vorzube- ;

lassen. Se, Maiestät meinten aber, es würde su e anges e

hat Briefe aus Haiti b

is zum 8. - April mitgebracht , denen

halten und -dêr Aegyptischen Macht nur die leihtern und egypten zugleich näher gelegenen Eroberungen zu überlassen.