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Auch ließen Ske zugleich Mêéhemed“ Ali bié Mitwirkung Jhé n Beamte gegoel bie Mecétti jft von'-Tripolis® anbietén. Der: König hät déèrnitäch den Vötschlag / dès Vicekökiigs -vóh Aegypten ‘géñéhräigt und* einén -Geheräl:-Konfül zu Alekäti: dtten- béfohlen, sth ‘mit Mèéherned Ali úbèr die Art dés“ Bél- standés;- deren diesér Fürst benöthigt seyn dürfté, zu verstäli digen. Der Koenig wollte es inzwischen uicht länger ver- schieben, seiné Vétbüüdétén von diesen-Umstätden zu benach- richtigen, damit Méhemeéd Ali iu dém ‘allgemeinen Wünsche, der“ sich“ in Eulopà zu seiièn Güristén erheben dürfte, einé Aufmunterung-zu weiterer Verfölgung einés Entwurfs finden möchte, dessen Vorcheite M ärndtèn allé Mächte berufen süd: Se. Majestät meinten überdies ; däß. es der“ freundschäftli- chen und vertrauten Béschaffettheit der Verhältnisse, die so gl licherweise-zwischetialleén chriftlichén Stäaten!béstehen, angêttés- sen seyn möchte; ihnen von dein Beweggkrunde der Rüstuß- en, die zu Toulon ‘vorgenommen werdén sollèn, und von der E péditión, die’ zu Aleyandríen vorbereitet wird, Nächrirht u geben. Dik Féetdrüng: der Sreräubkrei soll die Grund- agé der Uebereinkunft ausmachen, die zu Alexandrien unter- handélt wird. Der Vice-Könfg verpfklichtet- sich auch, auf im- mer in den Provinzen , die er regieren wird, die Skläveréet der Christen abzuschaffen, und garantirt ‘auf ‘die feierlichsté Art die Bewahrung der Rechte ‘und Privilegien, welche“ die Feriden Nationen an der Afrikanischen Küste genießen,“ wo- ei er zugleich im Einverständnisse mit Fränkréih das Prinzip aufstellte, daß, mit Vörbehalt der völlig erworbenen und. bestehen? den Rechte, allé Nationen daselbst auf dém Fuße dér voll- kommensten Gleichheic behandelt werden sollen. Jn Folge déx von ‘ihm’ zu ‘unternéhmenden Expeditioti sollte Eutopa auf immer von allen“ Téibutken, gézroungenen Geschènken, Geldverpflichtungen“ irgend ‘einer Art, dènen es noch gégen die Barbareskenstaaten unterworfen ist, befreit werdet. Der Vickekönig: hat auch: bestimmt“ erklärt, däß er die stärksten und vielfachsten Vorsichtsmäaßregeln treffèn würdè, um die Be- einträchtigungen , welche die Konsuly odér Ukterthanen der" christlichen Mächte aus“ Anlaß dieser Expedition erfäh- ren fêönncter, W ‘verhüten, utid daß er die Staatén“ und Städte von Tunis und Tripolis dafür verantwortlich ma- chen würde. Endlich hat er die Rechte der ‘Pforte gesichert und sih verpflichtét , diese Lätdex , diè ‘dem Sultan gegenwärtig nur einen völlig illusorischen Gehot- sam leistén, wieder untér dessen unmittelbäaré Svuveraltetät zurücfzubringen und ihm einen Tribut zu bezahlen, der mit dem- jenigen im Verhältnisse stehe, den er bereits für Aegypten ehnt- richtet. Dieser Tribut dürfte seinen eigenen Berechnungen zufolge beträchlich:genug seyn, um einen Theil der Kriegsföntribution zu deen, welche die Pforte an Rußlatid zu bézahlen hat. Diejem Prinzip geiräß hat der König eingewilligt, den Vorschlägen des Virekönigs von Aegypten Gehör zu geben. Der König wünscht 4 h Glü, berufen zu seyn, bei diesem Anlasse die Vertheidigung der Interessen aller civilisirten Völker in seine Hände zu nehmen. Es nacht ihm Freude, das Gefühl der ihm zugefügten Beleidi- gung mit dem Gedanken an die Wohlfahrt aller Nationen zu ver- Siber: Indem ich Ihnen, mein Herr, diese vertraute Mit- eilung mache, zweifle ih“ nicht an dem Beifall, den die ide von einem solchen Entwurfe bei allen Regierungen, bésonders aber bei der Jhtigen, findeu wird; denn wenn die göttliche Vorsehüng diefe Expedition begünstigt, so wekden auch die Seeräuberei “und die Sklavekei der Christétï von al-- leit “Küsten des mittelländischen ‘Meeres vetshwinden. Es dükfte daher unnüß ‘seyn, Jhnen - mein. Herr, zu benierkei, daß, wenn: die von dem Zwecke der Zerstörung des Seeräu- berei’ géleitéte Unternehmung für | die ganze E nr cbilhafe seyn wird, Ihre Regierung ganz besönders Nußen daraus ziehen“ dürfte.‘ 2 Großbritanien und: Jrland.

Parlaments¿Verhandlungèn. Jm Unterhause übérteichcee am 25. Mai Herr Hobhouse die Bittschrifc' von 7000 ‘bis 8000 Bäcker - Gesellen aus London, die datum nachsuten,“ daß das Patlament sie durch ein Gese dès-

ivänges entbinde, auch E gee géwöhülichèn Ar- beiten verrichten zu müssen. Sir T. Baring yntetstükte diese, so wie die Bittschréft von 700 bis 800 Londoner Bäcker- Meistern, welche denselben Zweck hätte. Auf die Bethexkuüng es Alderman Thompson, dáß das E einen Auss{huß ernennen sollte; ‘um ‘dîe Sache, so wie überhaupt“ die viel ode | rten Klagen - wegen Entheiligung des Sönntags“ in Etwä- gung zu ziehen - erwiederte -Hert Hume, däß ér nainentlicch „dem vorliegenden Falle nicht einsehe, was die Le slatur % darum zu künitnern habe, ‘dá es ja jedem Bâckex-Meister ehe, seinen Ladén am nritage zu schliéßén; wenà_ et - “Tag recht heiligen wolle. - Die“ Bittschriften wurden“

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sódän auf ‘dié Tafel'‘gelegt; ohe ‘daß érivas éitétés dit: auf etfólgte. Als n jede die Añgels érihèit dés Str J. Bärkinigton zur! Spt tant, Gagete fd. éer "Corr nell in ‘mînistéttelléèn Sine, inden: er ‘däs “Vérfáähiér di Lotds F. L. Göwer gégen dié Andriffe des-Hêrrn-H ärvey in Schus naht. Auf ‘die Féäge ‘des Lébteren; ob bié an den R e atte Are un Absecling - dés "genttinten J ländischen ‘Richtérs“ vot Köhtgé selbsstt/ odér“ von “dén ‘Mün: nrt wörde ‘in Ekwägüng“ gezogen ‘werden’, * die in Folge“ der Königl. Bötschaft mit der Vertretung dés Könfglicher Haid?

eithèns beauftragt werden solls, antwörteté Sir Robert

eel: „Das ehrériwerthe Mitglied \chetnt den ‘eigentlichen Zwèck der Köhigl. Botschäft nicht“ recht zu verstéhen. Sè. Majestät * befinden Sich“ vollkömmèn im Stande, selbst zu überlegen und zu be O und“ nur fkdkperliche Bestchwvér- den sind es, die’ es Hörhstdénfelben shimerzhäft machen, eigèti- händig zu untérzeihnèn. Kein“ Minkstet“ würdè “es ‘sich añ- mäáßèn,- das Könftgl. Zeichen leinetn Dokumente beizufügen, ohne vorher die Meïmittg Sr. Majestät eitigeholt ju habën; um wie“ viel weniger dürfte dies alfs béi einèy Ausfertigung geschehen, welche die Absebung ‘eines Richtéts“ betrifft? Sr. Maje{kät Meïnung wird hierüber, wie úübétk jeden anderen Fáll, eingéholt_ werden; und“ gereicht es mir zum Vergnügen, dem Hause versichern zu können, daß Se. Majeftät in die? sem Augenblicke ebén so sehr, als “je in Ihrem Lébéri; dié Fä? higfkeit een Bee ‘Arbeiten zu verrichtet.“ (Beifäll) Seiner früheren i andiaung emäß erhob sih Hr. Len- nard, um eine Bill wegen thei

Käminerherrn gestellk ist, die Auffühtriig eines" neuen Schauspiels“ oder überhaupt jedes Bühnenstückès zu“ verbie-

‘ten. Herr Letinärd erinnerte“ an die Unisständé, * welche den zu jener unruhigen Zeit“ auf. allen Thêatexti so chr" angegrifferen Mitiister Walpole bewogen hättén, die erwähnte

Afté ins Parlament zu bringen. Lord Chester fteld habe sich ihr auf das Heftigste opponirt, indem er sehr ‘richtig be- merkt hätte, sie verleihe eine ‘arbitraire Macht, wie sie selbs das Königthum in England nicht befiße, ‘sie se) “ene unmit- telbare Verleßung der reßfreideit und könne ‘der ‘Literatur cinen empfindlichen Schade zifügen. Dr. Johßhnsón habe mit der Geißel der Satyré einé Akte verfölgt,- die durch Künst- griffe und wit absichtlicher Hast dem- Paklatiente entloct worden sey und seitdem allen Launen und Capricer des je- desmaligen Lord-Kammerherrn zum“ Vorwande "gedient häbe, um den Geschmack des Publikums tyrannisch zu beherrschen. Diese Willkühr sey noch unerträglicher, seitdem der Lord- Kamtnerherr “fein Censör?Aint geroöhtilih einem*Stellvèrtre- ter überlasse. Hérr Colman (welches der gegenwärtige soge- nannte Deputy*- licenzer“ für Theaterftüke und öffentliche Vorlesungen is) gehe so weit, M er selbst astronomische Voklesurigen' nicht gestatte, ohne sein Fiat mit der Bemerkung abgegeben zua habèn’, däß ‘es ihin ‘scheine „als hätten selbige , feine unmoralische Tendenz.“ (Gelächter.) Kein Liedchen dürfe in ‘ein Theaterstuck eingelegt“ worden , ohne daß ee” erst dem

enannten Heren vorgelegt rootden. Inzwischen seyt die

‘ontraventionsfäfe so häufig und unvermeidlich, daß dié ge- scblichè Strafe fast niethals ‘in Vollzug gebracht werden könne. Der Redner brachté darauf mehrere Beispiele, wo der Censor Stellen wie: „„Das Müdchen' ist ein göttlicher Engel“ u. st. w. gestrichen“ häbe, und bemerkte schlièßlich, daß die Moralität im Allgemeinen jest mehr verbreitet sey, als zuy Zeit des Mini- sters Walpole,“ und män daher die Bühne jeßt nicht-mehr so

zu beschränkèén* brauche, wie damäls, da ohnehin schon der

Geschmack dés Publtkúms es nicht gestatten würde, daß un-

nmöralische Dilige“ auf ‘das Thèéater gebracht werden, Dieser

Meinung war" jedoch Six Robert Peel de von dem - ¡guten Geschtiäcke/“ des Publikums, sägte “er, könn

sonderlich viel halten , besondérs wenn er - sich erinnere, daß ‘ett fürzlih ‘alle Abscheulichkeiten des berüchtigten Bürte auf

die Bühne gebracht wordtn seyen. Keitesweges sey Lord Chesterfielkds Proph zeiung, daß die Akte déx Literatur Scha-

den zufügen und“allen. dramatischèn Wiß vernichten würde, eingetro en ; er sehe daher auch die Nothivendigkeit nicht ein, - sle abzuänderi. Herrin Lenn'ards Anträg wurde datauf ohrie“Abstimmung verwotfen.

Sn der Sißüng dés Oberhauses vom 2. Mat

‘eëhdb sh’ Lord Durhäm, um den Minister“ der ausidätti- gen ‘Akgelegënheiten Ju frage, wani" ev den“ vérspköchétén ebértést_ der ‘auf Gk

ift. „Auch muß i, fuhr et fort, „einen Jetthim

zu P e uy Seri ggen, der. wie“ ih Höfe uünabsi

L

fen (vön Aberdeen in Bezug auf einige D

weiser Aufhebung einer Akte - Georgs Ik. einzubringen, wonach es in dfe “Macht ‘des Lord?

e er uicht

chenland Bezug habèndeh Pápiekte vot-

O denn" große ‘Aufi C im chtlich deni edlén Grä- P Piel

3 h ent-

Beilage

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Beilage zur Allgemeinen“ Preußischen Staats-Zeitung Æ 152.

lúpft ist. Derselbe sagte nämlih, daß erst am Freitage iee G Minister in Besiß eines Aktenstückes gelangt wä- ren, aus dem sie hätten ersehen. fônnen, daß die von ihnen betriebenen Untethandlungen in Bezug auf Griechenland einen andern als den von ihnen erwarteten Ausgang haben würden. Am Dienstage d. 18ten d. hat der edle Graf, wie ih mich sehr wohl ‘erinnere , auf die Frage eines edlen Mar- quis (v. Londonderry) geantwortet , daß er die Papiere sehr bald, und zwar nicht in Folge jener Frage, sondern deshalb vorlegen werde, weil die Unterhandlungen jeßt bis zu diesem Punkte gediehen seyen. Aber am 16ten schhon—.also 2 Tage bevor diese Erklärung abgegeben worden befanden sich die Minister im Besike einer vom 15ten datirten Mittheilung des Prinzen Leopold, der ihnen anzeigte, daß sie seine Resignation zu erwarten hätten. Der Prinz hatte darin ‘den Empfang einer sehr wichtigen Depesche aus Griechenland berichtet, einer Depesche, welche die Erklärung des Senates und des Volkes von Grie- «chenland enthielt, daß sie niemals in die Anordnungen der Verbün- deten einwilligen würden. Jst es darum nicht überaus merkwür- dig, daß der edle Graf am Montage hier erscheint. und uns er- zählt, daß die Minister bis Freitag Abends auch noch nicht einmal eine Ahnung davon gehabt hätten, daß der Prinz die Absicht habe zu resigniren? Zeit ist es, daß jeder Geheim- thuerei über diesen Gegenstand ein Ende gemacht werde. Das Land sollte êrfahren, daß es feine pecuniäre Rücksichten gewesen «seyen, welche den Verhandlungen auf dieje Weise ein Ende gemacht haben. Jn der That is| es auch ein gro- ßer Jrrthum, wenn geglaubt wird, der Prinz selbst * habe mit dem pecuniären Theile der Verhandlungen etwas zu

_ schaffen gehabt; dieser bezog sich lediglich auf den Betrag ei-

ner Anleihe, welche die Verbündeten: für den Griechischen Staat garantiren sollten. Was die „Hartnäckigkeit“ be- trisst, mit. der Se. Königl. Hoheit auf den Betrag be-

Fanden haben foll, so darf nicht vergessen werden, daß ge-

rade dieselbe Summe, auf der er bestand, lange vorher schon ehe der Prinz Leopold zum Souverain von Griechenland er- wählt wurde, von dem Grafen Capodistrias gefordert worden ist, Schließlich bitte ih nochmals das Haus sowohl, als das Land, ihr Urtheil über den Prinzen zurückzuhalten, bis ih- nen die Papiere vorliegen werden, da diese, wie ih mit Sicherheit darauf rechne, zu Gunsten des Prinzen lauten werden." -— Graf vön Aberdeen erwiederte, unmöglich fônne Jemand eifriger als er selbst wünschen, daß Alles, was auf die besprochene Angelegenheit sich beziehe, baldmöglichst auf der Tafel des Hauses liege. „„Eine Abrheilung der dem Hause bereits vorliegenden Papiere,‘/ fuhr der Minister fort, ¡begreift die Konferenz- Protokolle der Bevollmächtigten bis zum 14. Mai in sich, an welchem Tage dieselben die Zustim- mung der Pforte und der Griechischen Regierung erhalten Dia Diese Aktenstücke sind- auch bereits am láten dem rinzen Leopold übersandt worden, und am 15ten fandte Se. Königl. Hoheit den Bevollmächtigten drei Briefe des Grafen Capodistrias, von denen zwei vom 6ten und der dritte vom 22sten April datirt waren. Die vom 6ten beschrie- ben in der That einen Stand der Dinge in Griechenland, der wirklich große Besorgnisse und Unruhe über das Gelingen unseres Werkes verbreiten mußte. Graf Capodistrias machte dem Prinzen eine keinesweges sehr aufmunternde Schilderung von dem Zustande des Landes, inzwischen kündigte das Schreiben vom 22sten die Zustimmung der Griechischen Regierung an. Jch antwortete Sr. Königl, Hoheit, daß ih glaube, diese Zustimmung zu dem Protokolle der Verbündeten werde oder múßte jede Unruhe, welche die früheren Briefe des Präsidenten in dem Prinzen erweckt haben föônnten, wieder zerstreut haben; und zwar geschah dies. arn 15. Mai. Keinesweges habe ‘ih hier gesagt, daß ih bis Freitag Abends keine Ursache gehabt hätte, in der Geneigtheit Sr. K. H. eine Veränderung zu erwarten. Freitag Nachts um 12 Uhr so habe ich gesagt empfing ich den Entschluß Sr. K. H. abzudanken ; ich fâgte jedoch iris daß bis wenige Tage vor- er die ganze Unterhandlung nut noch den Punkt der Anleihe Ke habe. Das lebte Schréiben Sr. Königlichen S E das, wie” der edle Lord. meint, schon hier QEN C Ass hätte gelegt werden sollen, kann allein und ohne Es ELEL zusammenhängenden Papiere nicht gegeben werden. C oarf auch nicht vergessen werden , daß ih bei diesen Un- terhand R der Repräsentant ciner der drei roßen Mächte Nas n Und daß ih daher; ehe ih jenes Schreiben vor- egte, erst mit meinen Collegen von Frankreich und Rußland darüber consultiren mußte , ob es nicht etwa nôthig sey, das Schreiben einem Conferenz-Protokolle anzuhängey. Jch allein

Ursprung verdanke. „Freilich ‘/, entgegnete darauf

habe niht darüber nach Gefallen zu verfügen; stände mir aber auch diese Verfügung zu, so ist es doch zu viel verlangt, daß ih ein Schreiben auf die Tafel legen soll, welches eine durchaus falsche und irrige Ansicht von der ganzen Verhand- lung giebt. Einen gatiz andern Eindruck wird es jedoch machen, wenn es dem Hause mit allen übrigen Papieren zugleich vorgelegt wird. Jn Bezug auf den Gegensiand der Anleihe will ih mich jebt hier in feine Erörterungen * ein- lassen. Wiewohl ich nun übrigens mit dem edeln Lord nicht immer übereinstimmen dürfte, so soll sich derselbe doch ín feinem Falle über meinen Mangel an Willfährigkeit bei Vor-

‘legung der Papiere beklagen können. Jh wünsche vielmehr,

daß der Gegenstand von Anfang bis zu Ende recht genau untersucht und erklärt werde. Allenfalls würde ich mein Verfahren der Beurtheilung einer Jury von 12 Mänuern dieses Hauses , oder jeder andern Klasse von Unterthanen, zur Entscheidung überlassen. (Hört, hört ! )// Schließlich ver- sprach der Lord, die Papiere wo möglich schon am Freitage (den 28, Mai) vorlegen zu lassen. Graf Grey nahm nichtsdéstoweniger Anlaß, ferner zu behaupten , daß die Pa- piere, wie sie vorgelegt worden, unvollständig seyen und ohne die den Beitritt des Griechischen Senats begleitende Denk- schrift, so wie eine Vorstellung des Grafen Capodistrias, nicht hätten vorgelegt werden sollen. Lord Ellenborough mein- te, man fônne die vorgelegten Papiere unmöglich durchlesen, ohne zu dem Résultate zu gelangen, daß die Griechische Re- gierung, als solche, d. h. als eine Regierung, die mit einer andern unterhgndle, ohne an die allgemeine Zustimmung des Volkes zu appelliren, durch welche sie geschaffen worden, und nur bloß auf eigene Verantwortlichkeit handelnd, den Vor- schlägen der Verbündeten auf das Unzweideutigste beigetreten sey. Dies und zunächst auch der Beitritt des Prinzen Leo- pold gehe aus den vorgelegten Papieren hervor; nichts weni- ger aber als persönlich gegen den Prinzen selbst sey die Frage, die einige edle Lords gern dazu machen möchten. Graf Grey erwiederte darauf, daß die Freunde des Prinzen für ihn auftreten müßten, sobald er von der ministeriellen Seite an- gegriffen werde. Daß dies geschehen sey, bestritt jedo der Herzog von Wellington; überhaupt tadelte er die ganze Discussion, die nur einem erst seit Kurzem eingeführten Ge- brauche , das Ministerium mit Fragen zu überhäufen , ren

ord Holland, „mag dieser ebrauch den edlen Lords im Mi- nisterium nicht ganz recht seya, inzwischen ist er doch schon sehr alt, und alle ihre Vorgänger ‘im Amte haben sich ihm unterwerfen müssen. Im Segentheile ist während der Vér- waltung des edlen Herzogs weniger gefragt worden , als zu itgénd einer früheren, wie auch der edle Graf (v. Aberdeen) es selbst bezeugt hat, indem er sich kürzlich für die Nachsicht bedanfkte, mit der Ew. Herrlichkeiten eben bei der Griechi- schén Frage zu Werke gegangen sind. Worüber ih mich be- schwere, das ist der Umstand, daß man gèrade die Papiere auf die Tafel gelegt hat, die ein schlechtes Licht auf den Prinzen Leopold eren können, nicht aber auch ‘die, die ihn rechtfertigen würden. Man nimmt Anstand, theilweise Mittheilungen des Prinzen Leopold vorzulegen, und bringt doch selbst nichts , als eben theilweise! Eih großer“ Jrrthum ist es von dem „edlen Präsidenten des Kontroll-Büreaus (Lord Ellenborough), wenn er glaubt, daß die edeln Lords der pr position bloße Persönlichkeiten gegen den Prinzen Leopold

und nicht das Verfahren der Regierung erörtern wollen,

über welches der edle Lord (Ellenborough) -ein Schild ge- hängt hat, das .er für mafellos hält. Der «¿dle Lord irrt sih sehr, wenn er glaubt, daß das Verfahren des Ministe-

riums so ungerügt durchgehen: werde. Niemals hat es eine

Verwaltung wie die jeßige gegeben, die sih bei der Welt so lächerlich gemacht und dem Lande so schädlih erwiesen hat, und zwar nicht bloß in diesem, sondern auch in jedem an- dern Momente ihrer auswärtigen Politik, Jh weiß von dem edlen Lord (Ellenborough), daß er ein Freund vot Dis- cussionen ist; nun, es. soll idm vor dem Ende dieser Session

noch oft genug Gelegenheit gegeben werden , seinen Scharf-

sinn zur eigenen und zu seiner Kollegen Vertheidigung. in dieser Hinsicht zu üben.“ Lord Ellenborough entgegnete:

ertheilenden Papiere noch nicht durchgelesen habe, und

ua edle Baron gesteht selbst, daß er die vorliegenden Auf- doch

‘do verdammt er das Verfahren det Regierung; dies allein ‘wird hinreichend. seyn, ju zeigen mit welche

r Aufrichtigkeit er die

rage auffassen und Ie Meinung abgeben wird, nathden die

apiere von ihm gelesen seyn werden. (Hört !)// Die Bill

zur Vereinfachung des richterlichen Verfahrens beim Kanzlci-