1830 / 152 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Gerich tshofe erhielt die dritte Lesung, nahdem ein Amende- :

E sn E daß sie erst in 14 Tagen statt- nden möge, -verworsen worden war. |

f Am 97. Mai machte der Lord-Kanzler den An-

trag, daß die Billwegen des, die Königl. Handzeichnung vertre-

tenden , einzuführenden Stempels die zweite Lesung erhalte.

Det Graf von Win ilsea erhob sih und äußerte, er wäre

so sehr von det Wichtigkeir der Bill ‘ünd ‘von- den nachtheili- gen“ Folgen überzeugt, die aus derselben für die -theuersten Interessen entspringen könnten, daß er sich genöthigt sehe, die Aufmerksamkeit der edlen Lords für 2 oder 3 Bemerfkun- gen“ über diesen Gegenstand in Anspruh zu nehmen, Er theile auf das vollkommenste die fri Besorgniß, welche die Brust eines jeden der anwvefenden Lords und eines jeden treuen Unterthanen erfülle, nachdem er die am leßten Mon- tage gemachte Mittheilung vernommen, und hoffe er, daß _in Folge: der baldigen Wiederherstellung der Gejundheit Sr. Majestät die in Rede stehende Bill nur für kurze Zeit in Kraft seyn werde. (Hört, hôrt!) Seinem persönlichen Gefühl nach würde er die Aufmerksamkeit der edlen Lords gar nicht in ‘Anspruch genommen haben ; _ allein er müsse die Bill aus zwei ‘verschiedenen Gesichtspunkten betrachten erstlich als ein Mittel , Sr. Majestät Erleichterung zu verschaffen, und-dann, ‘um dem Hause für vie Zukunft in ähhlichen be-

- kflagenswerthcn Verhältnissen ein Muster hinzustellen. Aus

dem ersten Gesichtspunkte betrachtet, habe er nichts einzu- oed: der lte indessen hâtte in ihm manche Bedenklich- feiten erregt. Er vermisse nämlih mit Leidwesen eine genaue Angabe des Krankheits-Zustandes Sr. Majestät, aus-der man erséhen könne, -daß dieser der Art sey, keine Verminderung dei: Geistesfräfte Sr. Majestät befürchten zu dürfen. Es fôönnte den edlen Lords ein ähnlicher- Vorschlag unter ganz anderen Urnständen, als die dermaligen, gemacht werden, und er frage sie, ‘ob sie, wenn eine Macht, wie sie die Bill be- stimme, in die Hände eines Ministers gelange , der sie nicht nur zur Verleßung der Rechte des Monarchen selbst, sondern auch. gegen die höchsten“ Interessen des Landes mißbrauchen sollte,- es nicht sehr beklagen würden, das Muster zu einer solchén Bill’ gegében zu haben , ohne über den Charakter der Krankheit des Königs überzeugende Gewißheit gehabt zu ha- ben? Er glaube, die edlen Lords würden „in diese seine An- sicht eingehend, si{ch noch bedenken, bevor sie die Bill durch-

ehen ließen; er hoffe, daß diese Bill vor dem Schluß der Parlaments-Sibung noch einmal in Anregung gebracht wer:

den würdé, und. daß, wenn fe bis zu der nâchsten Session: |

in Wirkung bliebe, einige Auskunft über díe Krahikheït Sr. Majestät auf die Tafel gelegt wepden würde. Der Herzog von Wellington gab über die eben vernom- meien Einwürfe sein Erstaunen zu erkennen. Se. Majestät, sagte erx, seyen nun seit mehr als 6 Wochen krank, während wälher Zeit Höchstdieselben von den berühmtesten praftischen

“Aéráten bésucht werden, die auch, soweit es ihre Pflicht zugè- fassen ; über die Natur der Krankheit sih ausgesprochen hät-

ten, Und seh daraus auch nicht im Entferntesten ein Wink hervorgegangen, daß die Krankheit der Art sey , wie der edle

sie 'andeute, Se. Maj. hätten vielmehr unter dem ei- génei_ Kötiigl. Handzeichen® dem Hause die Botschaft mitge- theilt, daß. es Jhnen angenehm wäre, wenn das Pärlament die. Mittel in Erwägung zdge, cinen Ausweg dafür zu finden, däß Se. Mäj. nicht eigenhändig zu unterzeichnen brauchten.

‘Dér_Müuistex,_ der diese Willensmeinung und diè Handzeich-

nüng Sr. Maj. entgegengenommen bleibe dem Hause und. dèm Lande. dafür verantwortlich, daß Se. Mas. zur Zeit

‘an der von dem edlen Grafen angédeutetèn Krankheit “durchaus iht“.

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gelitten. / habe. Unter diesen Umständen 4 n Grade auffallend , wie dekselbe der- ichen beuttuhigende Winke geben könne. „Wir, die iener Sb, Majestät‘, fuhr. der Herzog fort, „chlagen Ew.

| Wei rlichfeite_. eine. Maäßregel vor, die auf jede mögliche

eise sicher gestellt und ringsherum dutch Gewährleistungen vert eidige juied ,- die allen *erdenklichen Mißbräuch entfernt

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halten müssen, und nun fommt der edle Graf und sagt, sie

dunte. einmal zu andèten Zeiten und von andexen Ministern

“Weise gemißbraucht werden die, wena' sie möglich wohl als Minister der größtén Nichtachtung t: schuldig machen würde. Unter diesen Umständen, ich, wie Men mich Ew. Herrlichkeiten entschuldigen, wenn h, da A ér Gegenstand nahe angeht, auch- mit Eifer darüber. géspocheu habe.“ —* Der Graf von- Winchil sea

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prote ! hi des Héijes ‘Andeutungen geinacht zu habeti,

ihm der Héèkzog. in den Mund gelege; er häbe nie an Gei esfrá cie ‘des Königs gezweifelt, wiewohl er be- merken _müsse,. daß -_sih die Aerzte niemals gehörig über die “Natur der Krankheit ausgesprochèn hätten.

dort füx 90,000 Pfd. Sterl. Silber und

Nachdem auch: noch Marquis ‘von Lansdowne einige Bemerkungen _ gemacht wurde die Bill zum zweiten Male verlesen und ging auch sogléih dur den Ausschuß, ivo’ cinige Amendements dazu gemacht wurden, namentlich daß die Unterstempelung nicht bloß „auf Sr. Majestät Be- fehl“, welches eine Bewegung mit dem Kopfe oder mit der Hand seyn könnte, sondern auf den „mündlichen Befehl Sr. Majestät‘/ stattfinden solle. Auch wurde hinzugefügt, daß

_ bei Militair ¿Befehlen , statt der der Stempelung vorherge-

henden Unterschrift dreier Cabinets-Minister,- die Unterschrift des Ober - Befehlshabers hinreichend seyn solle. Auch wurde die: Zeit , während der die: Bill in Kraft: bleiben wird, vor- läufig bis zum Schlusse der Parlaments - Sesfion beschränkt, so daß auf eine Verlängerung angetragen werden muß, wenn sie vor diesem Schlusse für nöthig: befunden werden sollte. Nachdem die Bill mit diesen Aenderungen engrossirt. worden wär,- erhielt sie die dritte Lesung und wurde mit einer Bot- schaft dem Unterhause zugesandt. (Hier wurde die Bill- noch an A Tage sowoh! zum ersten als zum zweiten Male verlesen.

London, 28. Mai: Die dkei neuesten Bülletins über

den Gesundheits-Zustand des Königs lauten folgendermaßen :

: Schloß Windsor, den 26. Mai.

Der König hatte wieder eine gute Nacht; die Krank- heits-Symptome sind jedoch nicht besser geworden. Henry Halford.

Matthew J..Tierney

Schloß Windsor, den 27. Mai.

Se. Majestät haben die vorige Nacht gut geschlafen, :

und befinden sich heute etwas besser. : ¿ldi (Unterzeichnet wie -oben).- 4:4 Schloß Windsor, den 28. Mai. Der König hat eine unruhige Nacht. gehabt ; die Krank- heits-Symptome sind fortwährend dieselben. an / __ (Unterzeichnet wie oben).

_ Die -heutige Hofzeitung enthält den Befehl der Lords des Königl. Geheimen Raths. vom 26sten d. M. daß der Erzbischo\ von Canterbury ein Kirchengebet für die Genesung Sr. Majestät abfassen und aufs Schleunigste den: Kirchen mittheilen foll. ; :

Der Herzog von Clarence kam vorgestern auf erhaltne

Einladung des Königs zu-Sr. Majeztät nach Windsor. Auch

der Herzog v. Wellington hatte sih eingefunden. Gestern war der Herzog von Clarence ungefähr zwei Stunden bei Sr. Maj. | S Sud Lord Burghersh ist mit seiner Familie hier: angekommen. Heute legte Graf Aberdeen im Oberhause : alle Papiere

in Bezug auf die mit dem Prinzen Leopold hinsichtlich Grie- chenlands gepflogenen Unterhandlungen vor und erwiederte auf

eine Frage des Lord Durham, daß nur einige wenige mit privg- tim bezeichnete Briefe des Prinzen Leopold dabei fehlten. Die früheste der dabei vorgelegten Schriften war ein Schrei- ben des Grafen an den Prinzen vom 31. Januar und die späteste cine von diesem dem Grafen mitgetheilte Denkschrift des Griechishen Senats. Wf Unsere Büâtter theilen jeßt successiv die neuerdings dem Parlamente vorgelegten Aktenstücke in Betreff Griechenlands mit. (Wir behalten uns vor, von - einigen derselben, die nicht bereits auf anderem Wege bekannt geworden, weitere Mit- theilung. zu machen). fia f] Mach Briefen aus Malta vom 5ten d. war Admiral Malcolm“ am 2enmit den Linienschiffen „Britannia, ‘/ „Asia“

(die alsdatúin nach England. zurückkehrt ) und „„Melville‘/ nah

dem Aùkerplaß von S. Pietro in Sardinien abgesegelt, wo-

‘hin ihm am 5ten die „„Revenge“/ und, fobald das Paketboot

von Korfu da seyn würde, der „„Madagascar‘/ folgen sollte. Das lebte hier angefommenè Lissaboner Paketboot hat

: Segen bis zum 15. Mai mitgebracht; sie enthalten eine

fizze. des politischen Lebens. des verstorbenen Marquis von

Chavés;. die Ernennung eines. Gouverneurs fúr die Provinz Algaxrbietz; dás- Urtheil über einen des Kirchenraubes über-

führten. Verbrecher und mehrere andere Notizen von gerin-

jèrenk Jute 54 Wau : : New-Yorker Zeitutigen. bis zum 1. d. M. bringen -die

Nachricht, daß General Jackson im Laufe dieses Sommers

eine Reisein die östlichen Provinzen unternehmen werde.

Jm Kongreß waren Vorschläge gemacht worden, die

Zölle auf Wolle, Wollenfabrikate und- Eisen auf den Fuß zu réduziren , auf: dem sie vor 2. Jahren standen, jedoch glaubte ‘man-nicht, daßzin; der dermaligen Sibung irgend. eine Ver-

änderühg: im Tarif stättfinden werde. 7 . Das aus Mexiko angekommene lebte Pafketboot:hat von j Îa, richten- bis zu

“mans und Battels, welche sih darin ber die H

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Ende März mitgebracht. Das bisherige Verbot: der Einfuhr

gewisser Europäischer Fabrifk-Artifel war aufgehoben worden, und-man- erwartete bald eine allgemeine Reduction der Me- xifanischen Einfuhrzölle. In ‘politischen - Angelegenheiten war

es ruhig, indem General Guerrero ‘und andere zweideutige.

Individuen beim Volke keine Unterstüßung gefunden hatten. Yucátan war den Wünschen der anderen „Provinzen noch nicht beigetreten; es sollte aber’ eine Versammlung: gehalten werden, um die streitigen: Punkte in Erwägung zu ziehen: Die politischen Angelegenheiten in Chili litten: noh- unter dem Einfluß der úber eine: neue Regierung bestehenden Ungewiß- heit. Der lebte: bekannt gewordene Beschluß war, daß. die Generale Lastra und- Prieto7 - die gegen eine Veränderung sind, ihrer respektiven Oberbefehle- zu entsagen hätten, und daß ein allgemeiner Kongreß zusammenberufen werden sollte, um einen Präsidenten und einen Vice-Präsidenten zu erwählen:

Niederlande.

Aus dem Haag, 28. Mai. Jn der gestrigen Sißung der zweiten Kammer- der Generalstaaten nahm Herr Barthe- lemy scine bereits im vorigen Jahre der Kammer vorgelegte Proposition - in Betreff derr-Vepauswortlichkeit der hohen Staatsbeamten zurück. Hierauf wurde das-Salzsteuer-Gesebß mit einer Mehrheit von 34 Stimmen angenommen. Die Kammer vernahm sodann den Bericht der Bittschriften-Kom- mission ber diè Petition der Verurtheilten Potter, Tiele- erausgabe ihres Briefroechsels beschweren. Auf den Antrag der Kom- mission wurde diese Bittschrift nach einer lebhaften Debatte zwischen- den Deputirten der südlichen und nördlichen Pro- vinzen mit 51- gegen 35 Stimmen durch die Tagesorduüng beseitigt. Die erste Kammer zeigte an, daß sie das Geseß wegen Herabseßung des Zinsfußes von den Schuldscheinen des Tilgungs - Syndikats angenommen, und die Regierung beñtachrichtigte die Kammer, daß sie den Geseßentwurf über. den dffentlichen Unterricht: zurückgenommen habe. Die Kam- mer: vertagte ‘sich am Schlusse auf unbestimmte Zeit.

Brúsßsel, 28. Mai. Der Cassationshof hat vorgestern

das Appellationsgesuch* der Verurtheilten Potter, Tielemans,

Bartels“ und Neve verworfen.

j In Audenarde ist am 25\ten d. M. die Aushöhlung des neuen Bettes der Schelde, welche eine Holländische Gefsell- {haft für 179,000 Fl. unternommen lat, begonnen worden.

L gn Cheratte bei: Lüttich sind neulich mehrere Elephantette _ Zähüe ausgegraben und? an das Museunt der dortigen Uni versität abgeliefert worden.

Vor Kurzem hat man in Mastricht ein von den Kunst- feninern schmerzlich- vermißtes Original-Gemälde van Dykt's wieder“ aufgefunden, wovon nur einige Kupferstiche: von Snyers, dem Zeitgenossen des berühmten Malers, übrig wa- xen. Das: sehr gut erhaltene Gemälde stellt den im Schooße pen s schlafenden Simson vor, über: welchen die Philister Herfallen. :

Desterreich. j _Wien , 27. Mai. Jhre- Majestäten der Kaiser und die Kaiserin sind: heute Morgens? nach Klagenfurt abgereist. TULV.kei. Die Allgemeine Zeitung: enthält Folgendes: „Von den Donau-Mündungen, 5. Mai: Die neue Verfas-

sung der Fürstenthümer, an welcher “eine - Kommission aus Moldauischeri und Wallachischen Bojaren seit neun Monaten

än Bucharest arbeitete, ist von “sämmtlichen Mitgliedern den

10. April unterzeichnet worden und soll nächstens zur höhe- ren Prüfung nah St. Petersburg übersendet werden, wohin der Präsident jèner Kommission, der Wirkliche Staatsrath vón Minciaky, der Aen Willara, der Vornif M. Sturdza und der Aga Asaky berufen sind. Diejenigen, welche Kennt- niß von dem Inhalte und dem Geiste jener Bexsassung ha- ben, lassen dieser {wierigen Arbeit. alle Gerechtigkeit wider- fahren, da sie einzig geeignet sey, das Glück dieser Provinzen zu sichern! . Der bevolltnächtigte Präsident , General -Lieute- nant Kisselef, ordnet Alles durch seine thätige und / zweckmä-

Hige Administration ; ein strenger Quarantaine-Cordon {ütt | die Fürstenthümer vor der Pesk, die im vorigen Winter dur | seine kräftigen Maaßregeln vertilgt ward. Öhne diese würde

das Land neuerdings kompromittirt, dadurch die Bulgarischen üaräntaine von eli ‘neue Pestfälle

S L der Q vorgekommen find, - die. man_ aber hoffentlich zu ersticken im Standé seyn wird. Man ‘schreitet \{chon. u Organisirung einer regulirter_ Gèhdarmerie, nach alter. Landestracht unifor- mirt, welche . einen“ sehr - militairischen Anblick gewährt. Män sieht vielé Truppen in das Jtiñere vön Rußland èu-

den neunjährigen Zeitraum vom 1ste! Il. LOZY 31sten.Déz. 1828; indem- dié frühern Zählungen minder zu-

rücffehren. - -General Rüdiger soll den -6. Mai Jassy-verlas- sen, Dieses Alles gibt dem Handel neues Leben“ und bing vieles Geld“ in Umlauf.‘/ : )

Brasil ien.

Pariser Blätter melden aus Rio Saneiro vom 15. Mâr : ¿Der Herzog von Leuchtenberg B ai Maj. -der- Kaiserin, ist îm Begriff, nah Europa zurüc{zukeh- ren; er wird sich am 20skèn d. auf einer Brasilianischen Fre- gatte zunächst nach Bahîa einschiffen und von da aus seine Reise nah einem der Englischen- oder der Französischen Hâä- fen fortseßen.“

Jn 14. P:

Vergleichungen der frühern Sterblichkeitsverhältnisse mit den gegenwärtigen können nur selten unter solchen: Umsktän- den angestellt werden, daß sih wahrhaft lehrreiche Folgerun- gen aus ihnen ergeben. Allerdings hat man voñ einzeluen Ortschaften, selbst wöhl vón einzelnen Landestheilen, die Zahl der jährlichen Todesfälle mit Angabe des Geschlechts und Al- ters der Sestorbnen zuverläßig und vollständig seit vielen Jahren aufgezeichnet: gewöhnlich aber mangeln dië- Zählun- gen der gleichzeitig Lebenden, welche damit zu verbinden sind. Selbst wo schon lange und: mit Sorgfaltc- gezählt wurde, ver- sucht man ‘vergebens , die polizeilichen Zählungeu der Leben- den mit den kirchlichen Todtenlisten zu vereinigen, weil die Gränzen der Polizeibezirke selten mit den Gränzen der Kirch-

‘spiele übereinkommen. Js endlich auch diese Schwärigkeit

überwunden: so hat man vielleicht ‘ein unterhaltendes, aber shwerlich ein lehrreiches Ergebniß; denn - die Zufälligkeiten der natürlichen und politischen Eräugnisse, welche nicht als periodisch wiederkehrend angeséthen werden können , äußern einen so úberwiegenden Einfluß auf die Sterblichkeitsverhält- nisse ‘einzelner Städte, ‘und selbst nicht unansehnlicher Be- zirke von funfzig bis hundert und vielleicht noch- mehr Qua- dratmeilen , daß man es s{hwerlich wagen darf, aus solchen Zangen Negeln für die Schäßung der Zukunft her- zuleiten. N

Von großen Landstrichen hat man dagegen: gewöhnlich nur unvollständige Nachrichten aus frühern - Zeiten ; weil das Tabellenwoesen, wie weit es auch zum Theil getrieben wurde, B nur ein Nebengeschäft bereits mit zahlreichen laufenden

“Arbeiten überhäufter Behörden blieb,

þ:

Es war dem’ gegenwärtigen Zeitalter vorbehalten, ge- nauere-Nachrichten von- großen Staaten durch eigne statisti- sche Aemter einzusammmelu. Bis diese Anstalten lange genug bestanden haben, um zuverläßigen Stof zu Vergleichungen von Zeiträumen zu gewähren, die zwanzig bis dreißig Jahre von einander entfernt sind, wird man, sich mit- Vergleichun- gen des gleichzeitigen Zustandes in verschiedenen Ländern behelfen müssen: das ist, man wird statt -der Zustände, die der Zeit nach auf cinander folgen, solche vergleichèn, die dem Raume nach neben einander liegen.

Für nachstehende Vergleichungen is der preußische Staat in vier Theile zerlegt, deren jeder noch ansehnlich genug. bleibt,

| um den überwiegenden Einfluß blos örtlicher Verhältnisse aus-

zuschließen; nämlich die Provinzen : a) Ost- und Westpreußen mit Posen, zusammen L b) Brandenburg. und Pommern mit : De. STELIE Ooneterd ded F P e e) Schlesien und Sachsen ohne. den Kreis Hoyerswerda .. aa E d): Westfalen und Nheinland.... 8 2 s 4

Zusammen 5;037,2, geogr Q. M.

Der hier besonders erwähnte Kreis: Hoyerswerda von 15/35. geogr. Quadratmeilen ist *derjentge Theil der Ober- lausiß, welcher ‘bei der Landeseintheilung im Jahre 1816 L dem Régierungsbezirke Frankfurt: gezogen, zu Anfange des

ahres 1825 aber davon getrennt und zum Regierungsbezirke Liegniß gelegt wurde. Die Gründe, welche diè erste Einthei- lung und die nahmalige Abänderung veranlaßten, liegen ausser den Qn dieses Auffatzes : hier war _nür_ bemerken, daß für Vergleichungen der Flächen - und N erungs: Berhàä nisse dér Provinzen Branidenburg und E ien, weléhe sich zu- léih auf Zeiten vox und nah dem 1. Jan. 1825 erstrecken, der Umfarig beider Provinzen dergestalt “angenommen werden muß, als ob feine Veränderung ihrer Begränzungen im Jahre D E R leichu bez p g fert f e’ nachstehenden Vergleichüngen veziehn sich ferner au isten an. 1826 bis zum

1,707,x geogr. Q. M.