1830 / 157 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Fu der dentlichen Sikzung -der Königlichen “Afademie der Künste am 21. Mai, durch* ein glückliches Zusammen- treffen gerade am St. Prudentien Tage, dem Geburtstag Albrecht Dúrers (1471), wurden folgende von dem Senat der Afademie zuérkannte Prämien publicirt und den anwe- senden Prämiirten“ durch den- Director der Akademie der

Künste, ‘als Vorsißendèn, überreicht :- L i hohen Schule für

1]. Béi-der Akademie, als Künstler, erhiélten | a) Ermunterungs-Prämien erster Klasse : die Bildhauer Eduard Adolph Bräunlich und F u-

lius Troschel, | der Médailleux- und Schniker in Elfenbein 2c. Johann Catl. Fischer, der Maler Wilhelm Heinrich Elsasser. i b) Ermunterungs-Prämien zweiter Klafse er- hielten : / dét Bildhauer und Steinschneider Carl Reinhardt, dét Medailleur August Ludwig Held,

dié Bildhguer Carl Friedrich Theodor Petschke und

‘Friedrich Drake, die Máler und Zeichner Hermann Hanstein, Carl Christian Burggraf, Carl Friedrich Funke und August Theodor Albert Köhler. 6 A Ermunterungs-Prämien dritter Klasse er- ielten : : die Maler - Eleven und Zeichner Ludwig Most, Julius Carl Ludwig Eyl, Johann Friedrih Hoßfeldt, Rae: Heinrich Adolph Müßel, Johann ottlieb Ferdinand Frick, Johann Daniel Lebrecht Franz Wagner, Johann Christian Eduard Meyer; die Bildhauer -Eleven und Modéelleurs Carl Heinrich Möller, Heinrich Wilhelm Berges und Ferdi- hand August Fischer. Il, Bei der hiesigen Kunst und Gewerkschule erhielten : | : “a)-als außerordentlihe Anerkennung der Seidenwirket Wilhelm Kunkbe aus Berlin, der Klempner Carl Julius Ferdinand Zobel aus __ Bexlin, und der Glasschleifer Carl Friedrich Wilhelm Heinß aus _Zechlin, die von dem Hofrath Bußler herausgegebene Sammlung antiker Verzierungen ; b) die drei Aer Hefte desselben Werkes erhielten : der Steinmeß Adolph Riese aus Soldin, der Drechsler Johann Bonardel aus Berlin, der Tischler Carl T Stideta aus Berlin, der Former Adolph Wilhelm Lankow aus Berlin. c) Mit dffentlihem Lobe wurden erwähnt: der Weber Johann Gottfried Renk aus Berlin, wel- _ cher beidé Medaillen und das Bußlersche Werk bereits rüher erhalten hat, der Schreiblehrer Friedrich August Blaß in Berlin,

der Stübenmaler Johann Friedrih Schröpfer aus

Berlin, : der Holzbildhauer Rudolph Julius Trénn aus Berlin, der S August Carl Heinrich Mertens aus Berlin, | det Ciséleur Adolph Ludwig Menke aus Berlin. d) Dié große silberne Medaille erhielten zehn Schüler : Johann Friedrich Scheder aus Breslau, Steinmeß, Albert Eduärd Meßbenthin aus Berlin, Tischler, Kärl August FriedrichGeiseler aus Berlin, Mäuer- polier, Heinrih Wilhelm Unger aus Berlin, We- ber, Karl Friedrih Gustav Müller aus Berlin, Seidenwirker, Karl Friedrih Eduard Schröder, Kunstförmer bei der Königl. Eisengießerei, Karl Au- “gust Wilhelm Hoppe aus Berlin, Formstecher, Eduard imo nssohn aus Berlin, Goldarbeiter, Friedrich Ludwig Metius aus Eisenberg, Ciseleur, August Wilhelm Ungerer aus Berlín, Töpfer. - Die Al eine silberne Medaille erhielten funfzehn , e : Franz Faulhaber aus Wollmersdorf, Maurer, Gustav

Scharnow aus Berlin, Tischler, Julius Loh meier

1182

zu Breslau erhält die große si

aus Raßeburg, Mechanikus, Johann Gottgetreu Fischer aus Suhl, Tischler, Heinrich Rohde -aus Lübe, Tischler, August Griese aus: Berlin, Tischler, Ludwig Beilschmidt aus Berlin, Zimmermann, Fohann Gottfried Gustav Köhl aus Berlin, Da- menfleidermacher, Karl Heinrich Wendisch aus Ber- lin, Seidenwirker, Johann Julius Alexander O drich aus Berlin, Seidenwirker, Friedrich Geb- hard aus Berlin, Steinmeß, Friedrich Ke iser aus Berlin, Wappenstecher, Jakob: Mo ses aus Bialistock, Wappensteher, Christian Heinrich Ddöhler aus Gera, Geschirrdreher, Albert Ludwig Schimmel- mann aus Berlin, Ciseleur. ITII, Bei der Bau- und Na arte A lberne Medaille: Ferdinand Schmidt aus Strehlen, Maurer. Die kleine silberne Medaille erhalten : Christian Kannewischer aus Malapane, Zimmer- mann, Alexander Augustini aus Breslau, Stucfä- teur. IV. Bei der Kunstschule zu Königsberg in

‘Pr. erhalten die kleine silberne Medaille:

Goldarbeiter, Friedrich Wil- helm Kühnast aus Mühlenfeld , Müller, Johann Brandstätter aus Königsberg, Zimmermann, Karl August Reimann aus Königsberg, Zimmermann.

V, Bei der Kunst- und Bauschule zu Mag- deburg erhalten die große silberne Medaille: Andreas Reichmann aus Magdeburg, Maurer, Karl

Julius Liebmann,

Laval aus Holzminden, Zimmermann. Die kleine silberne Medaille erhalten: Ludwig Holste, Klempner, Friedrich Dietel,- Zim- E und Johann Gereke aus Magdeburg, ischler. Der Zimmergesell Er nst Wiederhold aus Erfurt, welcher beide Medaillen bereits hat, wurde mit Lob erwähnt. Berlin, den 1. Juni 1830. G. Schadow, Direktor.

Königliche Schauspiele.

Montag, 7. Juni. Jm Schauspiélhause, zum ersten- male wiederholc : Platonische Liebe, Lustspiel in 1 Aft, nach Scribe. Hierauf: Scherz und Ernst, Spiel in Versen in 1 Aufzug, nach Dieulafoi, gedichtet von Pr. Stoll. Und, zum erstenmale wiederholt: Der Entenhandel,- komisches Lie- derspiel- in 2 Abtheilungen.

__ Dienstag, 8. Juni. Jm Opernhause: Violin : Konzert, vorgetragen von dem Königl. Kammermusikus Hrn. Hauck ; dann; Kenzert für Violoncelle, vorgetragen von Hrn. Schappler, aus Danzig, Schüler des pensionirten Königl. Kammermu- sikus Hrn. Hansmann, Hierauf : Die neue Amazone, Feen- Ballet in 3 Abtheilungen, von Ph. Taglioni.

Jm Schaujpielhause : Französische Vorstellung.

Königstädtisches Theater; :

Montag, 7. Juni. Der Alpenkônig und der Men- schenfeind, großes romantisch - komisches Original - Zauberspiel in 2 Aften. ' j

Auswärtige Börsen.

j _ Amsterdam, 1. Juul ; Niederl. wirkl. Schuld 64i. Kanzbill. 304. Oesterr, 5proc. Metall. 962. Russ. Engl. Anl. 1024. Russ. Anl, Hamb Cert. 101.

Hamburg, 4- Juni. } idt aud Oesterr. 5proc. Metall. 100 Aproc. 96. Part. - Oblig. 133. Bank - Actien 1358. Russ. Eng Anl. 1083. Russ. An]. Hamb.

Cert. 1035. Poln. 1294. Dän. 722-

Loudon, 29. Mai.

3proc. Cons. 93. Russ. 109. Griech. 815. Spn. 185.

i Wien, 1. Juni. j 005. áproo: 88G: A Loose Zz1 100 FI. 1815.

5proc. Metall. 1 - Part Db: 1352. Bank-Actien 1336.

Neueste Börsen-Nachrichten.

1 rankfurt a. M., 3. Juni. 1355. Geld. 2¿proc. 61. 1proc. 26.

Gedrut bei A. W. Hay.

Oesterr. 5proc. Meta Loose zu 100 Fl. 1825-

s, 10027. «4proc. 967. Bânk-Actien 1620, Partial-Obligat. Brief. A

Redacteur Joh n. Mitredacteur Cottel.

Preußishe St

Allgemeine

aats-Zeitunsgs.

Me 157.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Königl. Franzssi- {hen Obersten Rousseau vom General- Stabe den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse, dem. Subdireftor der politischen Abtheilung ima Königl. Französischen Ministerium der aus- wärtigen Angelegenheiten, Defages, und dem Major und Bataillons -Chef Riollay den Rothen Adler - Orden dritter Klasse , dem Compagnie-Chef im Königl. Französischen Corps der Jugenieur-Geographen, Berlier, und dem Escadrons- Chef in demselben Corps, R ibet, den Rothen Adler Orden vierter Klasse zu verleihen geruhet. 2 Se. Königl. Majestät haben den bisherigen Landrath von Westphalen zum Regierungsrath bei der Regierung zu Erfurt zu ernennen und die darüber ausgefertigte Bestal-

lung Allerhöchstselbst zu vollziehen geruhet.

Zeitungs-Nachrichten. AUS 190d, R u 9 tand. :

St. Pecersbur g,29. Mai. Vor Kurzem ist eine der einfiuß- reichsten Wohlthaten unsers jelzt regierendenMonarchen zu Stan- de gekommen. Die zweite Abtheilung der eignen Kanzlei Sr, M. ck® des Kaisers hat eine vollständige Sammlung der Gesebe des Ras schen Reichs, vom Jahre 1649 an bis zum 24. Dezember

1825, ‘in 45 Bänden, gr. 4io, in Druck herausgegeben. ‘Die Wichtigkeit und der große Nußen dieser ganzen Ausgabe leuch- tet von selbst ein. Bis jeßt waren von der Regierung in ein- zelnen Sammilungen nur die Ufasen von 27 statt von 180 Aahren herausgegében worden, und auch diese nicht vollstän- dig. Die von Privdtpersonen unternommenen Sarnmlungen

waren mangelhaft, unzureichend und nicht fehlerfrei. Víele Ukasen existièten nur handschriftlich; in manche hatten O im Verlauf der Zeit Fehler eingeschlichen, die in den nachhèrigen Ausgaben wiederholt wurden. Jeßt besißen iv in einer vollstän- digen cchronologisch geordieten Zusammensiellung alles, was bis- her in Rußland in den verschiedenen Theilen der Gejsebgebung ge- schehen is. Der Grund zu einem Russischen Geseßbuche ist gelegt, und der Historiker Rußlands besißt nun alle“ Mäte- rialien , die zur Darstellung des bükgerlichen Seyns unjers Vaterlandes , von der Hälfte des 17ten Jahrhunderts. an, unumgäüglich nothwendig sind. Diese Sainmlung der Ge- sebe zerfällt in 4 Haupttheile: 1. Erste Sammlung (jeßt | herausgegeben ); von der Bekanntmachung des Gesezbuches Sobórnoje Uloshénie vom Jahre 1649 an bis zum ersten Manifest des Kaisers Nikolas 1. (31. Dezember 1825) in 40 Bänden. Im Verlauf diescr 176 Jähre sind 742 Ver- ordnungen, Statuten und Reglements, 238 Gnadenbriefe, 29,501 Ukasen“ und 369 Traktate, in Allem 30,920 Regié- rungsaften bekannt gemacht wotden. U. Zweite Sammlung, enthältend die während der Regierung des Kaisers Nifo- las T. erlassenen Geseke; (sie soll noch im Laufe dieses Jah- res herausgegeben und jährlich fortgeseßt werden). UL Ein Inhaltsan eiger mit einem chronologischen und einem alpha- betischen egister. Leßterer is gewissermaßen ein Russisches juristisches Wörterbuch. 1[Y. Eine Sammlung der Etats und Tarife von 1711 bis-1825; sie enthält deren 1351. Hierzu fommt noch V. Eiñe Sammluug von Plänen und Zeichnun- gen, welche auf die verschiedenen Verordnungen Bezug haben.

e L i E A E, / Paris, 30. Mai, Jn einem- Artikel, welcher mit dem

Berlin, Dienstag den 8a Juni

mehrere Departements heimgesucht werden.

eine fo wichtige Aussage gemacht hat ,

Spruche aus den Psalmen: „Dum superbit impius, incen- |

1830.

its U: E SOIR

ditur pauper”, anhob, hatte die Gazette de n

stern die liberale. Partei geradezu beschaldiat, L Sna d 6, die gegenwärtig in der alten Normandie die Hütte des Ar- men in Brand stecke. Herr Benj. Constant hat hierauf das nachsehende Schreiben in den Courrier français einrücken lassen: „Die Gäzétte sagt in glatten Worten , daß der léí-

tende Auss{chuß Brandstifter. in die Provinzen schie, und

daß die Liberalen die Urhebêr der Drangsale seyen, wovon H ; hei hon lange hatte dâsselbe Blatt sich dieselbe Behauptung erlaubt, aber auf eine minder positive Weise, und ih hatte daher diese Behauptung blos in der Absicht näher beleuchtet, um zu zei- gen, wie abscheulich es sey, ohne Beweise irgend eine Pattei so entsetlicher- Frevelthaten zu bezüchtigen. Jeßt aber wird

“die Beschuldigung förmlich utid direft wiederholt. Der Zei-

tungsschreiber, der solches thüt, hat ohne Zweifel die Be- weise davon in Händen; es möchte sonst shwerlich in unse- rer Sprache einen Ausdru geben, der stark genug wäre, um den Grad von Ruchlosigkeit und Verworfenheit, worin. er versunken, zu bezeichnen. Hat er aber Beweise, so erheischt seine Pflicht, sie der Behörde ausführlich. und in möglichst kurzer Frist mitzutheilen. - Thut er es nicht, so macht er sich meralisch zum Mitschuldigen der Brandstifter. Aber auch die Regierung ist verpflichtet, den Zeitungsschreiber , der j erichtlich vernehme

zu lassen. Handelte es sich von einem b d oten chen, von einem Diebstahle, einem Todtschlage, und es äu-

Perte irgend ein Jndividuum Worte, tkvoraus sh ergäbe, daß

es einige- Keuntniß von dem Schuldigen habe, so. würde der Senel‘al-Profkurator gewiß nicht unterlassen, alle erforderlichen Maaßregeln zu ergreifen, um von diesem Judividuum die Aufschlüsse zu erlangen, die zu einer so wichtigen Entdeckung führen fönnten. Um fo viel mehr muß die Behörde solches thun, wenn, wie hier, von der öffentlichen Sicherheit, von dent Eigenthume, ja voa dem Leben einer großen Anzahl von Bürgern die Rede ist, Versäunite sie eine solche Pflicht, so würde sie sich einer so “unexrklärlichen Nachlässigkeit \huldig machen, daß mani diese wohl mit einem härtern Namen belegen könnte. Die Regierung. erklärt in ihren Blättern, daß ihre Bemü- hungen zur Entdeckung der Urheber des gehässigsten und be- unruhigendsten Verbrechens für die Gesellschaft seit zwet Monaten fruchtlos gewesen wären. Ein Schriftsteller ver- sichert, daß er diese Urheber kenne: wie sollte die Behörde ihn nicht vernehmen lassen ? Wird. der Redacteux der Gazette nicht aufgefordert, die Berocise zu liefern, die ißra seine Be- hauptung eingegeben haben, so weiß Frankreich wahrlich nicht, vas. es von seiner Regierung denken soll. Die Ehre und das Interesse. dieser Regierung erheischen gleichmnäßig, daß sie das schmerzliche Erstaunen, wozu ihre Unthätigkeit Anlaß ge- ben müßte, nicht errege, und das Land darf mit Recht er- warten, daß: der Journalist, der das Geheimniß der Brands stiftuugen iu Händen zu haben vorgiebt, vor Gericht geladen werde, Um ohne allen Rückhalt die Wahrheit zu sagen.“

Personen, die in diesen Tagen. aus dem Departement des Calvados hier angelangt sind, - versichern ubrigens , daß die-Feuersbrünste abnehmen und die Besorgnisse der -Ländz bewohner allmälig zu schwinden anfangen. : L

Ein hiesiges Oppositions - Blatt will wissen, daß gleich nach beendigtem Wahl-Geschäfte, wie dieses im Uebrigen auch ausfallen _môge, der Fürst von Polignac. abdanken werde, um dem“ Grafen von Peyronnet seinen Plaß einzuräumen. Herr- vön Polignac, fügt ein anderes Blatt hinzu, habe an Einfluß sehr verloren, und schon jeßt-nenne man das“ Mini- sterium nicht mehr nah ihm, sondern nah Herrn von Pey- ronnet. Auch Herr von Montbel soll geäußert haben, ¿da ihn nach den Wahlen keine menschliche Gewalt mehr im Mi- nisterium zurückhalten würde.“

Die Gazette. de France bezeichnet die 221 Depu-: