1830 / 158 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1190

27,822 33,199 27,719

Transport 34,441 leitung des gegenwärtí- gen Aufsabes abzuziehn die nothwendige Stérb- lihfeit Alters halber mit #5 der Lebenden, oder auf jede Million 14,286

wornach bleiben... . 20,155 Hiervon sind ferner ab- zuziehn, die ehelich ge- bornen Kinder, welche theils in der Geburt, theils bald nach dersel- ben vor vollendetem er- sten Lebensjahre star- ‘ben. Sie betrugen auf ‘eine Million Lebender 9,093

Nach derenAbzuge bleiben 11,062 Ferner sind abzuziehn

die. unehelichen Kinder,

welche theils in der Geburt, theils - bald

nach derselben vor voll- endetem ersten Lebens-

jahre starben. Sie be- trugen auf eine Mil-

lion Lebender 947

Nach derenAbzuge bleiben 10,115

14,286 18,913

14,286

13/536 13/433

10,545 6,647

8,368 6,786

7,227 6,309

1,264 432

1,060

5/249

B R A g NEN S A E N A TAPA E h N C E A E E E DAVNST E E? Dieser Ueberrest giebt nun au, wieviel Menschen auf

jede Million Einwohner jährlih im Durchschnitte unter Um- ev sterben, wo ihr- Tod weder als natürliche Folge des Alters, noch als Folge dessen, was der menschliche Körper bei der Geburt selbst erleidet, angesehn werden kann.

Es ist feinesweges zu verkennen, daß dieses Ergebniß noch bedeutenden Einwendungen ausgeseßt ist. Die siebenzig Jahre, welche man als mitleres natürliches Lebensziel ansieht, sind doch in -der That nichts anders, als eine herkömmliche Schäßung, die der Wahrheit nahe zu kommen scheint, ohne R auf ganz bestimmt nachgewiesnen Erfahrungen zu beru-

en. lichkeit Altershalber ein Siebzigtheil der Lebenden. betrage, gät nur für. den Beharrungszustand der Bevölkerung; woge- en die Erfahrungen, worauf hier Bezug genommen is, in Stirvérn gemacht wörden sind, worin die Bevölkerung offen- bar fortschreitet. Wollte man indessen statt dieses unsichern Siebzigtheils nur * diejenigen Gestorbnen in Abzug bringen, welche den Todteulisten. nach blos an Alrers\{hwäche gestorben sind: ¿so würde man jedenfalls ein noch sehr viel unrichtige- res Ergebniß erhalten. Es is zuleßt wohl nur ein reiner Zufall, daß nicht eine bèsonders benennbare Krankheit, son- dern blos allgemeine Schwäche das Leben endigt. Der hin- fällige Körper des Greises erliegt Gemüthsbewegungen, Ein- flüssen der Witterung, Ungemächlichkeiten im häuslichen Le- ben, welche den kräftigen Mann nur vorübergehend berúhren. Jn den meisten Fällen tritt hierdurch eine besondre Krank- itsform hervor, die sih entwevber gar nicht würde entwickelt aben, oder doch nicht tödtlich geworden wäre, wenn. das hohe ebensalter sie nicht begünstigt hätte. i

Offenbar ist auch die Annahme nicht unbedingt richtig, daß. diejenigen, welche vor vollendetem ersten Lebensjahre ster- ben, nur des körperlichen Zustandes wegen verloren gehen, welcher zunächst als Folge des Ueberganges aus dem Leibe der Mutter an das Tageslicht anzusehen ist, Wenn auch die Schwäche des neugebornen Kindes Einflüsse tödtlich macht, welche: stärkeren Körpern nicht einmal dauernd nachtheilig ge- worden wären: so“ sterben“ doch gewiß auch nicht wenig Kin- der, welche das erste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, an Zufällen, die gans unabhängig von ‘diesem Verhältnisse den Tod. bewürken. Dagegen ist es freilich auch unverkenn- bar, daß Schwächen, womit ein Kind von dem Augenblicke der Géburt an behaftet gewesen, in nicht seltnen Fällen weit

über das - erste Lebensjghr hinausdauern, und nach langer |

_Kränklichkeit später noch den Tod herbeiführen. Ob - diese beiden. entgegengeseßten- Ausnahmen -pon der hier gebrauchten

¿M eue si e Börsen-Nachrichten. Oesterr. 5proc. Metall. 100. 1proc. 26. Loose zu 100 Fl. 182. Brief. |

Zproc. Rente 79 Fr. 90‘Cent. 5proc. 104 Fr. 20 Cent. 5proc. Neap. ohne Coup. 86 Fr.

v Frankfurt a. M., 4, Juné. 126 DUA, va G02 e f

Paris, 1. Juni. 29 Cent. 5proc. Span. perp. 73 Fr.

Gedruckt hei A. W. Hay.

14,286

- Musik ist arcangirt vom Musik-Direktor H Dis Folgerung daraus; daß also die jährliche Sterb- -

Vöraussebung einander gtaädehin aufheben, läßt sich jedoch

nicht nachweisen. i }

Indessen hat es denno geschienen, daß es besser wäre, in einer überhaupt noch sehr shwürigen Forshung Grund- säße aufzustellen, die erheblihen Ausnahmen unterworfen sind,

als ganz ohne solchen Anhalt“ über Verhältnisse zu urthéilên,

worin unverkennbar sehr verschiedne und von einander völlig unabhängige Ursathen gleichzeitig zur Erscheinung der verschiednen Sterblichkeit in den ver- schiednen Landestheilen würksam werden.

Es möge daher einstweilen noch vergönnt bleiben, von den hier entwickelten Ansichten qus den Gégenstand vorste- Lene Betrachtungen ferner in diesen - Blättern zu ver- olgen. É

| Königliche Schauspiele. __ Dienstag, 8. Juni. Jm Opernhause: Konzert für Vio- L Ton Maurer, und Variation nach Paganini, fúr die 7s atte,

Violoncelle, vorgetragen von Hrn. Schappler, aus Danzig, Schüler des pensionirten Königl. Kammermusifus Fperas Hansmann. Hierauf: Die-neue Amazone, Feen - Ballet in 3 Abtheilungen, von Ph. Taglioni.

Im Schauspielhause: 1) La Reiñe de seize ans, vanu- deville en 2 actes. 2) La+ Chátte metámorphosée - en sfemme. vandeville en 1 acte. (Dans la première pièce Mad. Jenny Vertpré remplira le rôle de Christine, cet dans la seconde celui de Minette.) i

Mittwoch, 9. Juni. Jm Schauspielhause, zum erstenmale wiederholt : König Ottokar's Giück und Ende, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Grillparzer.

rena mea

__ Königstädtisches Theater.

Dienstag, 8. Juni. Zum erstenmale wiederholt : Char- lotte Corday, oder: Marats Tod, geschichtlihes Melodrama in 5 Aften, nach dem. Französischen, von Ludwig Meyer ; die errn Kugler.

___ Mitt»0och, 9. Juni, Zum erstenmale: Die diebische El- ster, komische Oper in 2 Akten; Musik von Rossini,

Berliner B 0s e; : ‘Den 7. Juni 1830.

ÁAmil. Fonds - und Geld-Cours-Zettel. (Preufss. Cour.)

[2 Bricf [Gel 1 [27] [Brief Geld. St.-Schuld-Sch.| 4 (1005 (1004 Pomm. Pfandbr. 1055 | Pr. Engl. Anl 18f 5 [1035 11035 [Kur-'u. Neum. do.| 4 |1082 | Pr Engl. An]. 22| 5 [1034 [103% JSchlesische do. 1067 Kurm Ob.m.IC.| 4 | [100 |Pomm. Dom. do. 1027 1027 Neuom.Ini.Schd| 4 | [100 Märk. do. do. 1022 11027 Berl. Stadt-Ob| 4 [1013 Ostpr. do. do. 1025 [1025 Königsbg. do. | 4 | 994 ikst. C. d K. u.N. T5Ï | Elbinger do. | 42/1025 Z.-Sch. d. K. u. N. T76È 1 Danz. do, in TH.| | 383 Westpr. Pfdb.A.} 4 1012 Hall. yollw. Due.

Neue dito 20

dito dito B.| 4 1045 i Grosshz.Pos. do.| 4 1023 Friedrichsdoë . 133 | 13x Disconto . L 5n | 03

Osipr. Pfandbrf.| 4 |1012

| oaarnanse

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Auswärtige Börsen.

Hamburg, 5. Juni. i Oesterr. 5proc. Metall. 100}; 4proc. 96. Bank-Actien 1350. Russ. Engl. Anl. 1073. Russ. Anl. Hamb. Cert. 1033. Dän. 725. Poln. pr. 30 Juni 1273. Engl. Neap. 937. Falc. 87.

London, 1. Juni.

3proc. Cohns. 925. Brasil. 723. Griech. 357. Mexic. 365.

Span. 19x.

Wien, 3! du _ Sproc. Metall. 1004. 4proc. 96. Loose zu 100 FI. 181. Part.-Ublig. 1355. Bank-Actien 1331#.

4proc. 96. Bank-Actien 1620. Partial-Obligat.

Nedacteur Joh m Mitredäétenr Eo ttel.

Herbringung einer

Q komponirt von Mazas, vorgetragen von dem - Königl. Kammermusikus Hrn. Hauck; dänn: Konzert für

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angenommen werden, auf zwei Rthlr. P

* Landesgerichts-Rath Thiem zu __ Rath an das Kammergericht zu verseßen geruhet.

“_ schen Lübeck und St. Pet __ ner andern Bestimmung nach England zurückgegangen.

__Aten Mai d. |

. Dampfschiff stattfinden sollte, ist hierdurch unmöglich gemacht,

_ und die unmittelbare Ta, zwischen der Preu- i

gestellt worden. "_ Kenntniß gebracht.

Allgeme tte

Preußische Staats-Zeitung.

Me 158.

S n A

Berlin, Mittwoch den 9tn Funi

1830.

i

q. Ruge. : Vom 1. Juli d. J.- dem Beginn eines neuen Quartals/ ab, is der Preis dieses Blattes, auf welches hicr am Orte beë der alcdatitn (Möhreníîtra e Nr. 34) Seaeni Vorausbezahlung, in den Provinzen dagegen bet den Königl. Postämtern, Gegen [4

dhen.

reuß. E Chi: Betti für dex genden amens de e L fesigesebt. es N _Reichhaltigkeit, mit welcher das Blatt seit den beiden leßten Jahren ausgestattet worden ist, und in Folge deren der ganze Fahr= i R le mehr denn O eng bedruckten Bogett besteht, wird die eintretende Erhöhung von funfzehn Silb Ñ rlids

ewiß nur als ein sehr mäßiges Acquivalent für den ichigen höheren Kosten- Aufwand für daction \chmeichelt sich daher auch nichtsdestoweniger mit der Fortdauer der zeitheri

des Publikums, indem fie ihrerseits nicht nur ihre bisherigen Befirebungen, demse inter j : : en schnell ‘als abrt Mittheilung zu machen, fortseßen, sondern auch jede andere Gelegenheit eifrig benußen wird , die

; ergroschen vierteli

apier und Druck erscheinen. Die Re= id wohlwollenden Theilnabme und Anerkennung ben jederzeit von den interessanten Zeitereignissen

eichhaltigkeit des Blattés wo möglich noch zu erh | T L L A : i : L ; Süv die auswärtigen Abonnenten dUrfte es vielleicht nicht überflüssig seyn, bei dieser Veranlassung von Neuem darauf auf- merksam zu machen, daß die Staats-Zeitung schon am Vorabende des Tages, von welchem sie datirt ist, erscheint und noch an dem-

selben Abende mit den abgehenden Reit - und Schnellposten in die Provinzen, so wie auch nach dem Auslande, versendet wird, und daß auf

i diese Weise die neuesten politischen Nachrichten dem Publikum in der Regel um 24 Stunden, und durch das jeßt auch. am Sonnabend

ch I Pt, OeL A Ca : bend erschcinende Blatt theilweise um 48 Stunden früher zugängig gemacht werden, als solches bis zum Fahre 1828, wo diese Zeitung N Morgens esten, mda lich war. Der seit Anfang des vorigen Jahres mit der Staats - Zeitung verbundene All ge=.

meine Anzeiger für-die Preußischen Staaten, welcher die nachstehend bezeichneten Gegenstände, als: Konkurse, Liquidationes

rozessce, Subhastationen, Aufgebote verlorener Staats-Papiere, Ediktal - Citationen u. \. w. im Auszuge zur Kenntniß des Publi= ins Teings auch zur Aafnahnte der von Seiten der öffentlichen Behörden des Jn - und Auslandes ergehenden Bekanntmachungen, wie zu literarischen Anzeigen bestimmt is, wird auch künftig den Abonnenten der Staats-Zeitung unentgeltlich geliefert werden.

U h { ; * Für diejenigen, welche diese Zeitung nicht halten, ist der Preis des gedachten Anzeigers 14 Rthlr. Preuß. Cour. jährlich, oder 10 Ehr diefen verl Schließlich bittet die Redaction ganz ergebenst, dic auf das bevorstehende Quartal sich beziehenden

j Bestellungen gefälligst so einzurichten, daß solche bis zum 30ften d. M. spätestens zu ihrer Kenntni

ß gelangen, indem spätere Bestel=

( von dem jedesmaligen hres hiesigen Eingangs ab ausgeführt werden können. : e t den S Jani Ta oe res Y d idi ie Redaction der Allgemeinen Preußischen

Berlin, den 5. Juni 1830.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem bei dem Finanz- Ministerium stehenden Kassen - Rendanten Quierling den

. Rothen Adler - Orden vierter Klasse zu verleihen geruhet.

Des Königs Majestät haben geruhet, den Geh. Obér-

Tribunals -Rath von Jariges zum Vice-Präsidenten des _ Oberlandesgerichts in Ratibor zu ernennen.

_Seéine Königliche Majestät haben den bisherigen Ober- ranffurt an der Oder. als

Des Königs Majestät haben den bisherigen Landgerichts- Assessor von_Kurnatowsfki zum Landgerichts-Rath bei

_ dem Landgerichte in Gnesen zu ernennen geruhet. i )

Se. Königl. Majestät haben den Pr. med. und Leh-

“rer der Anatomie bei der Afademie der Künste, J. S. E. d’Alton, zum Professor bei derselben zu ernennen und das

_ Patent Allerhôöchstselbst zu vollziehen geruhet.

Se. Königl. Majestät haben den Geschichtsmaler, Karl Kolbe, zum Professor bei der Akadeniie der Künste zu er-

Mde und das Patent Allerhöchstselbs zu vollziehen ge- __ xuhet. : | REN

G Befanntmach una | Das Dampfschiff „George 1V.// hat seine Fahrten zwi- etersburg eingestellt und -ist zu ei-

Der Anschluß, welcher nah der Bekanntmachung vom J. von Greifswald aus in Ystadt an dieses

ßischen Küste und St. Petersburg also bis auf Weiteres ein- Dieses wird hierdurch zur allgemeinen

unt 1890 l eneral’; Post - Amt.

t, Befkanntmächung Die Verwendung der von nahe und fern eingegangenen

Berlin den 6.

milden Beiträge, für die bei den- großen Uebershwemmun-

Staats=Zeitung.

_——

{ gen in West- und Ostpreußen im Frühjahr 1829 verunglücf- „fên zahtreichen Niederungs-Bewohnerxr, erfolgte, von einzelnen

Vereinen ehrenwerther Männer, näch ‘Allerhöchster Anord- nung unter Aufsicht und Koncrolle des unterzeichneten Ober- Präsidenten , welcher darüber Rechenschaft zu geben hat und diese Obliegenheit nunmehr erfüllt, indem er nachstehende auf den Grund der Bücher und Rechnungen der Unterstüßungs- Vereine gefertigte Uebersicht von der Einnahme an mil- den Beiträgen, und wie solche zu den einzelnen Zwecen E vorden sind, hierdurch zur öffentlichen Kenntniß ringt. * :

Dies früher zu thun, war deshalb nicht wohl mögli, da die vôllige Verwendung der milden Beiträge, wegen der noch jeßt fortdauernden Ueberschwemmung einiger Niederungs- Flächen, deren Bewohner während des verflossenen langen und strengen “Winters noch gee R sêhr bedurften, und wegen der leicht möglichen neuen Gefahr bei dem dies- jährigen Eisgange , die indeß glücklich vorüber ging, bis jebt aufgeschoben werden mußte.

Die Bekanntmachung der eingegangenen milden Beiträge

‘ist im Speziellen bereits dur die in den verunglückten Ge-

enden bestandenen Unterstüßungs - Vereine in öffentlichen

lättern erfolgt, und es dürfte deren Betrag hier daher nur summarisch, nach gewissen Abschnitten, aufgeführt werden. Der beschränkte Raum dieser Blätter würde auch die große Anzahl der Namen' von Wohlthätern ‘aus dem Jn - und Aus- : lande nicht wohl fassen kdnnen , die bemüht waren, das un- gewöhnlich große Unglück der Preußischen Niederungs -Be- wohner, deren augenbliliher Verlust sich auf mehr als 3 Millionen Rthlr. belief, zu mildern. Jn allen Theilen des Vaterlandes, selbst in den entferntesten, äußerte. sich dies edle Streben mit gleicher Wärme, das Ausland zeigte Theil- nahme und war das Unglück zu mildern bemüht, aber vor Allem das erhabene Beispiel Sr. Majestäc unseres. Königs und Herrn, der, ungeachtet alle Anträge von Seiten dex Behörden zu Unterstüßung der Bet eem landesherrlih Allergnädigst bewilligt wurden (von welchen Bewilligungen hier nicht die Nede ist), noch als Eigene Gabe den Verunglück- ter eine Königliche Beihülfe gewährte. Dies ist stärkend

*) Siehe die außerordentliche Beilage zum heutigen Blatte dieser Zeitung. |