1830 / 161 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Über Vertheilung der öffentlihen Arbeiten in den Gemein-

den, Bestimmung des Schicksals der Heimathlosen durch An- weisung bleibender Wohnsiße, Beibehaltung der bisherigen Staats-Verwaltung und Rechnung über den Kantonal-Haus- halt, mit befriedigenden Ergebnissen; Auftrag an den Staats- rath, den Plan zum Bau eines Kantonal-Rathhauses zu ent- B Antweisung einer Summe, um bei den Bädern von Leuk einen Spaziergang anzulegen. Das Hypothekenwesen wurde besprochen, aber noch nicht abgeschlossen, sondern soll bei der nächsten Sißung nohmals zur Sprache kommen. Die Arbeiten an der großen Heerstraße: werden mit großer Thätigkeit gefördert. Beinahe alle Brücken über die Rhone, Bäche und Waldstrôme sind neu erbaut, nah Rissen, welche der steten Fürsorge des Staatsraths Ehre machen. Die Er- richtung neuer Gallerkieen auf dem Simplon soll diese Straße gegen alle Lawinenstürze sichern und dem Reisenden -alle nur wünschbare Sicherheit, auch in der strengsten Jahres- zeit, gewähren.

Zür ch, 2. Juni. Nach Inhalt des am Z. Mai der naturforschenden Gesellschaft hierselbst durch ihren Actuar, den De. Locher-Balber, erstatteten Jahresberichts ihrer Ver- handlungen vom April 1829 bis dahin 1830, hat die Zahl der ordentlichen Mitglieder sih um eines vermehrt und sie beträgt 122, indem die fünf durch Tod und Austritt verlor- nen mittelst neueintretender erseßt wurden. Die Jahresaus- gabe der Gesellschaft, ihrer Einnahme ungefähr gleichkom- mend, betrug 3030 Fl./, von denen 750 auf den eigentlichen Haushalt, Miethe, Feuerung, Beleuchtung, Abwart u. s. w., alles úbrige auf die Vermehrung der wissenschaftlichen Sänm- lungen verwandt worden is, unter denen die Bibliothek, das zoologische Museum und die Sammlungen physikalischer Werkzenge bedeutenden Zuwachs erhielten. Ja 33 Sißun- gen wurden von 22 Mitgliedern Vorträge und Mitrheilun- gen aus fask allen Fächern der Naturidissenschaften gemacht.

Der Ober-Amtmann von Mülinen zu Nidau hat in der Ueberzeugung, daß in der Gegend von Jpsah Römische Al- terthümer gefunden werden müssen, Nachgrabungen veranstal- tet, die nicht erfolglos geblieben sind; denn es wurden ver- schiedene Münzen, Scherben von gebranntem Thon mit man- cherlei Figuren und andere Gegenstände gefunden... Das Merkwürdigste ist ein alter Schlö}el von besonderer Größe und beinahe ein Pfund \{wer. gelbem Metall und stellt einen schdnen Löwenkopf vor; sein etwas abgeriebenes Aussehen bewetst,: daß man ihn, nah dem leidigen Gebrauche fast allee derjenigen, welche dergleichen Al- terthümer finden, auf die Goldprobe geseßt habe. Der Schlüs- sel selbst ist von Eisen und vom Reste nur sehr wenig be- schädigt: seine Größe läßt allerdings vermuthen, dies sey der Hauptschlüssel zu irgend einem öffentlichen Gebäude oder Tempel, vielleicht gar zu einem Stadtthore gewesen, wobei dann der Umstand auffallen muß, daß gerade die Gegend von Jpsach, wo dieses Stúck gefunden worden, wirklich in der Stadt heißt.

Aus Saanen wird unterm 27. Mai gemeldet: „Am

24sten hatten wir eine drückende Hiße, und. das Thermometer stieg auf 24 Grad. "Heure fállt tiefer Schnee, und wir mús- sen einheizen.//

At als en.

Livorno, 26. Mai. Man hat hier zwar noch feine bestimmte Nachricht darüber, daß und wann etwa die Expedition gegen Algier von Toulon. unter Segel gegangen, freut sih indessen darüber, daß solches nit früher geschehen,

indem so dieselbe jedenfalls der Gefahr glücklich enrgangen ist, welcher sie bei dem Sturm, der in der Nacht vom iten auf den 15ten d. an der Küste von Algier gewüthet und dem Französischen Blokade - Geschwader zwei Briggs gekostet hat, ausgeseßt gewesen wäre. Ueber das Schicksal der Mannschaf- ten dieser leßteren weiß man bis jeßt noch nichts Bestimm- tes, zieht jedoh die Richtigkeit der darüber in Umlauf ge- C SUUn Egon Gerüchte um deswillen in Zweifel, weil man sih den Dey- von Algier nicht in dem Maaße ver- blendet-denfeù fann, daß er noch in dem gegenwärtigen Au- genblicke es wagen sollte, durch neue Unthaten den gerechten Unwillen der Französischen Regierung zu erhöhen. Wäh- rend so fer den allernächsten Moment alle Blicke gespannt gier-hin gerichtet sind, scheinen sich doch us für die

nach Al nächste ufuaft an einem anderen Punkte Afrika?s Ereignisse

von Erheblichkeit vorzubereiten. -Schon seit einiger Zeit näm- lich wurde aus Aegypten gemeldet, daß der Pascha mit gro- ßem Eifer die -Befestigung der ganzen egpptisdan Küste be-

Tee und seine regulairen Truppen vom Morgen bis Abend einüben lasse. Leßteres wurde als die natärlichen Vorberei-

Der Griff desselben ist von .

der Französischen Expedition gegen Algier angesel en; was es aber mit den Küsten-Befestigungen für vi Davaténs hábe, darüber vermochte man sich im Publikum bis jet feine Auf- flärung zu verschaffen. Briefen aus Alexandrien vom 30. April zu- folge, will man jedoch- nunmehr wissen , daß furzlih bei dem Pascha Befehle des Großherrn eingegangen sind, welche ihn auffordern, die Hauptfestungen des Landes, “als Damiette u. a., zu räumen und Türkischen Truppen , welhe man dorthin senden werde, zu Übergeben ; ja man behauptet ; daß diese Befehle von der Drohung begleitet seyen, im Weige- rungsfalle jene Truppen in Syrien landen und feindlich ge- g den Pascha agiren lassen zu wollen. Man ist daher in

lexandrien um so mehr geneigt, die obengedachten Maaß- regeln des Pascha’s als auf die Vertheidigung gegen den an- gedrohten Angriff“berechnet zu betrachten, da man gleichzeitig von den großen Zubereitungen in den Arsenälen Konstanti- nopels unterrichtet seyn will und - diesen das Projekt des Großherrn unterlegt, eine Expedition nach Aegypten zu be- werkstelligen. Darf man jenen Nachrichten an sich und den in Alexandrien damit verbundenen Combinationen Glauben beimessen, so möchte der Zeitpunkt in keinem Falle sehr ent- fernt seyn, wo der Pascha mit seinen Absichten, sich von der Pforte unabhängig zu machen, wenn er dergleichen wirklich hat, endlich an’s Licht treten muß.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 1. Mai. Jn Beziehung auf einen im Kongreß eingereihten Bericht des Staats - Secretairs des Krieges enthält der hiesige American folgende Notizen über die in den Vereinigten Staaten lebenden FJndianishen Stäm- me: „Die Chickasaws besißen, dem Berichte zufolge, viele Pferde und große Heerden von Rindvieh, Schweinen, Scha- fen, Ziegen und Federvieh; sie bauen Baumwolle, Roggen; Weizen, Hafer, Bohnen, Kartoffeln u, fw. Bus: Zahre 1829 führten sie 1000 Ballen Baumwolle und einen beträcht- lichen Vorrath von Rind- und Schweinesleisch aus. Jede Familie beschäftigt sih mehr oder weniger mit dem Ackerbau, der den Männern obliegt; die Weiber besorgen die innere Wirthschaft. Jhre Schulen sud im blühenden Zustande, und viele junge Leute bekennen sich zum Christenthum. Jm Allgemeinen sind -die Männer tapfer und ehrlich, die Weiber hübsch und tugendhaft. Seit den leßten 8 Jahren hat die Civilisation bei ihken sehr zugenommen. Sie haben geschrie- bene Geseße, wenig an der Zahl, aber deutli und ganz dar- auf berechnet, Friede und Ruhe unter ihnen aufrecht- zu er- halten. An Zimmérleuten, Schmieden und anderen Hand- iver?ern mangelt es eben so wenig, als an Beschäfrigung für dieselben. Die Choctaws licfern ein Beispiel von ra- {hem sittlichen Vorschreiten , wie es in der civilisirten Welc schwerlih zu finden seyn dürfte. Trunkenheit kennen sie fast gar nicht. Sie haben eine regelmäßige und wohlorganisirte Regierung und geschriebene gute Geseke für alle Kriminal: und Civil-Fälle, die sich bei einem Volke, wie das ihrige, er- eignen können. Jhre Bevölkerung bestand im _Sal)- re 1328 aus 5627 Individuen; fie besizen Rindvieh, Pferde uad Schafe im Ueberfluß, 5 Schulen mit 150 Schülern und Werkstätten für verschiedene Gewerbe. Alle abergläubischen Gebräuche sind bei ihnen abgeschaf}. Hinsichtlich der Cherofesen, die in der leßten Zeit das all- gemeine Interesse so sehr in Anspruch genommen haben , lie- fert der Eingangs erwähnte Bericht, und zwar, wie es scheint, absichtlih, nur sehr mangelhafte Notizen. Dieser Umstand aber, weit entfernt, ihzer Sache Eintrag zu thun oder Ziwei- fel an ihren Fortschritten in Künsten und Civilisation und an ihren gerechten Ansprüchen auf eine Selbst-Regierung zu erregen , bestärkt vielmehr in dem Giaguben, daß sie volltam-

„men fähig sind, ihre Angelegenheiten selbst zu besorgen und,

was moralische und geistige Eigenschaften betrifft, mit jenen Weißen , von denen sié ‘verläht und gedrückt werden, wenig- stens auf einer gleichen Stufe von Ausbildung stehen. Der

anerkannte Zustand ‘der Chickasaws ‘und Choctaws- berechtigt vollkommen zu dieser Voraussebung, indem diese, wie es gleichfalls bekannt. ist, in ihrer Civilisation den Cherofesen nachstehen. Es verdient bemerkt zu werden, daß alle in dem amtlichen Berichte enthaltenen. für die Jndianer günstigen Nachrichten von Agenten herstammen, die sich dermalen bei den Indianern befinden ,- und daß dagegen die von ungefähr einem halben Dußend Indianischer Ägenten, die jest in Washington- añwesend- sind, an das Kriegs -Departe- ment gerichteten Schreiben ‘größtentheils die ungünstigsten Angaben enthalten. Der Präsident und der Staats-Secre- tair des Krieges sind gegen“ die Judianer und würden sich

fungen zu der viel besprochenen Theilnahme des Pascha?s an i

duen. Zu fräh- geboren: wurden resp. 294,338 und 360

1219 : Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung Æ 161.

aher ihr eigenes Verdammunigs - Urtheil sprechen, wenn sie s diese Angelégenbeit hell ‘und offen darlegen wollten.

; en wenige oder gar keine Fortschritte in der Dis rets: 6) 5 dem Trunfe und- anderen Lastern

Civilisation gemacht, sind uni - Ander : usam. Die in Missur i lebenden ergeben, roh’ und graus ch in dem nämlichen Zustande, wie

i ind fast alle no j D O wh vorfand. Sie bauen etwas Korn und Bohnen und wissen nihts von S nd: Von den Miamies und Pottowatamies bauen einige wenige

i besizen Vieh; Handwerke sind ihnen aber un- N Haueal var H Alles , was Civilisation heißt ; der unmäßige Gebrauch geistiger Getränke rast viele hin und verringert ihre Zahl augenscheinlih. Fast dasselbe läßt sich von den im nordwestlihen Theil der Vereinigten Staaten lebenden Indianern sagen , bei denen Laster aller Art zu Hause sind und sich jährlih vermehren. Die im Staate von Newyorfk lebenden Jndianer sind in den meisten Zweigen der Civilisa- sation bedeutend vorgeschritten; ihre Kinder zeigen große Lerubegierde und ausgezeichnete Talente, dergestalt daß die neue Generation eine ganz andere Menschen -Gattung dar- bieten wird.‘‘ j

In einer der leßten Sißungen der gesebgebenden Ver- sammlungen des Staates New-York ging eine Bill durch, in Folge welcher die frühere Gefängnißstrafe für niht von der Regierung autorisirte ärztliche Praxis, aufgehoben und für jeden einzelnen Uebertretungsfall in eine Geldjirafe von 25 Dollars verwandelt wurde. Zu bemerken ist hierbei, daß von dieser Strafe solche nicht autorisirte Aerzte ausgenom- men sind, welche die von ihnen gereichten Arzeneien aus Wurzeln, Me und E verfertigen, die Erzeugnisse der Vereinigten Staaten sind. i ;

Es find, dermalen Bittschriften mehrerer in Philadelphia ansäßiger Handwerker, deren Gewerbe mit dem Schissbau in Verbindung stehen, im Umlauf, in welchen sich die Bitt- steller beim. Kongreß fehr kräftig Über den Druck beschweren, der fúr sie aus dem bestehenden Tarif entspringt und der, ihrer Angabe nach, zum großen Nachtheil des Schiffbaues in den Vereinigten Staaten gereicht. Sie führen unter An- derm an, daß ein im Lande gebautes Schiff, das 25,000 D. koste, für das dabei verwendete Eisen, Segel- und Tauwerk allein 2315 ‘Doll. an Zoll bezahlen müsse, während ein Schiff in Großbritanien von demselben Werth für die g Artikel nur 269 Doll. Abgaben zu zahlen hätte. Ferner be- merfen sie, daß der auf die Einfuhr-von Hanf gelegte Zoll die Frage nach Amerikanischem Hanf nicht, wie man es er- wartete, verstärkt, sondern die Einfuhr von Russischem Ta u- werk, das früher in den Vereinigten Staaten aus Russi- schem Hanf gemacht wurde , veranlaßt und diese einheimische Fabrikation gehemmt habe. Noch mehr, fügen sie hinzu, hät- ten die Anker- und Schiffsketten-Fabrifanten gelitten, die ge- nôthigt gewesen seyen, einen großen Theil ihrer Arbeiten ein- zustellen, weil sie bei den dermaligen hohen Zöllen, mit denen rohes Eisen und Segeltuch belegt sind, nicht im Stande wä- ren , die daraus verfertigten Fabrikate so wohlfeil zu liefern, als das Ausland. Die Bittschristen schließen mit dem drin-

enden Gesuch um einen den Zöllen auf die rohen Materia-

i gleichen Rückzoll bei der Ausfuhr von Tauwerk, zum Schiffsbau gehöriger Eisen- und Kupfer - Arbeiten, Segel, u. s. w :

Aus der Stadt Augusta (Georgien) meldet man, daß dort fortwährend beträchtliche Sendungen von- Gold aus ver- schiedenen Provinzen des ÎInnera, vorzüglich aber aus der Provinz Habersham, anlangen. Ein einziges dortiges Han- delshaus hatte in den lebten drei Wochen für mehr als 9000 Dollars von diesem edlen Metall gekauft; Vieles wurde an Juweliere , Goldschmiede und andere Personen abgeseßt.

Folgendes is, nah New-Yorker Blättern, eine auf amtlichen Angaben beruhende Uebersicht der in den Jahren 1827, 1828 und 1829 hier stattgehabten Todesfälle. Es starben ‘am Schlagfluß ‘in dem ersten jener drei Jahre 117, um zweiten 94 und im dritten: 98 Jndividuen; an der Aus- ¿hrung resp. 829, 906 und 880; an Krämpfen 328, 336 und 3423 an der Wassersucht 126, 118 und 138; an Was-

pf 235, 236-und 258; am Scharlachfieber 4, 11 und 188; an Brustentzündung 195, 201 und 261; an Fol- gen des Trunkes 73, 75 und 60; an Altersschwäche 202, 195 und 181; an naturlichen- Blattern 149, 93 und 16. Judivi-

Kinder.

Inland.

Berlln, 11. Juni Nachdem Se. Majestät der Kö- nig mittelst zweier an den Wirklichen Geheimen Staats - und Kriegs-Minister, General der Jufanterie, Herrn vou Hake Exc., gerichteten Kabinets-Ordres vom 3. und 17. April 1828 zu befehlen geruhet hatten, die Stadt Posen in cine Festung zu verwandeln, trat in Folge dieses Allerhöchsten Befehls im Juni desselben Jahres, unter Vorsiß des General-Lieutenants und Chefs des vereinigten Jngenieur- und Piónier- Corps, auch General-Jnspektors sämmtlicher Festungen, Herrn von Rauch Exc. , eine Kommission zusammen, um das Befesti- gungs-Projeft näher festzustellen. Schon am 23. Juni 1828 begannen die Arbeiten an dem Festungsbau, und nachdem dieselben von diesem Zeitpunkte ab unausgeseßt betrieben wor- den, wurde am 23sten v. M., in Gegenwart Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, Jhrer Königl. Hoheit- der Frau Prinzessin Luise von Preußen und Jhres Durchl. Gemahls, des Hrn. Statthalters des Großherzogthums Posen, Fürsten Radziwill, nebst Farnilie, so wie mehrerer Generale, Staabs- und Subaltern-Offiziere, der Grundstein zu der neuen Festung und namentlich zu der Kehlkaponiere des Kernwerks der Be- festigung auf der Hdhe von Winiary gelegt. Ueber die-Gruünd- steinlegung wurde sofort eine Urkunde aufgenommen und diese nach vorheriger Unterschrift der Höchsten und Hohen Anwe- senden, nebst der Rangliste sämmtlicher gegenwärtig. in der Königl. Preußischen Armee dienenden Offiziere und dem Ver- zeichnisse der beim Festungsbau béèschäftigt gewesenen Juge- nieur-Offiziere, ferner dem leßten Blatte der Posener Zeitung, einer Flasche in dortiger Provinz gewonnenen Weins und mehrerer unter der Regierung Sr. Maj. des Königs gepräg- ten Münzen, in den Grundstein eingeschlossen. ;

Nachrichten aus Stettin vom 9ten d. zufolge,- näs hert sich der Bau des National- Denkmals auf dem Gollen- berge bei Köslin, wozu am 3. August v. J. feierlich der Grundstein gelegt wurde, seiner Vollendung. Die auf einem 18 Fuß tiefen Fundament stehenden Granit - Mauern haben die bestimmte Höhe crreiht, und das darüber emporsteigende Kreuz von Gußeijen, welches, auf verankerten eisernen Pfei- lern ruhend, zugleih durch den Kern einer mächtigen Eiche gesichert wird, zeigt sich, nachdem das verhüllende Gerüst abgenommen ist, jet dem Blick. Es hat die von Sr. Ma- jestät dem Könige bestimmte Juschrift: „Gott war mit uns, Pun sey die Ehre.‘ Zur Vollendung des Baues, zu wel-

em die Kosten lediglih von den Eimvohnern Altpommerns aufgebracht worden, fehlen nur noch die Gesimse und mehrére metallene Verzierungen und die Bücher mit den auf Per- gament geschriebenen Namen der im Befreiungskriege ge- bliebenen Pommern. Es ist zu hoffen, daß die dazu noch erforder- liche Summe von circa 500 Rthlr. bald werde zusammengebracht werden. Am 25sten v. M. wüthete in mehreren Gegenden des Regierungs-Bezirks Köslin ein heftiger Orkan nebst Ge- witter. Jn Polzin stärzte der Regen gleich einem Wolken- bruche herab und richtete schreckliche Verheerungen an. Das Wasser lief bei der tiefen Lage des Orts in den besonders

ergießend. Mehrere Einwohner retteten sich auf die Haus- bôden, viele waren genöthigt, aus ihren Wohnungen zu. flüch- ten. Die Walk- und A haben bedeutend gelitten, am meisten aber die bei der Stadt belegene Mühle des Amt- mann Schlüter, da bei dem ungeheuren Andrange der Sturm- fluthen alle Werke fortgeschleudert , das- vorräthige Bauholz

hinausgedrängt worden sind. : theilweise nicht verschont, der Hagel fiel in u Größe; man fand Stücke von der Größe einer Aus Rummelsburg meldet man Aehnliches.

ewöhnlicher allnuß.

ertrúmmert, viele stark: beschädigt und aus ihrén Fugen un undamenten gerút ; Ziegel und Hohlpfannen- stürzten: von

gerissen und 20—30 Schritte weit in der: Luft fortg

diese Weise 15 Fenster mit. Rahmen zertrümmert, 5—6; an- dere eingebogen S Heran: Die auf den C traßen e‘ henden Wagen der Marftleute wurden von ihren Ste geschoben, in den Gärten die Ss NRRE: Stadtwalde erlitten- mehrere hundert Fichten - Ei Buchen dasselbe. Jn dem agegen sh

| ebl, wobei 140 Scháfe ersch ten 5 Hofgebäude ein, wo ch esser. Jn der

in mehreren andern Ortschaften ging es nicht

niedrigen Straßen stromweise, sich zuleßt in den Wupperbach_

weggerissen und selbst die Fundamente unter den Gebäuden Ee ee p Gárten und Kornfelder blieben

Acht Scheunen

wurden dort durch die Gewalt des Orkans umgeworfen und" ugen und

den Hausdächern herab, Fenster mit Ra inen meen HOE: dert. Jn der Kirche und dem Rathhause allein wurden: auf. tellen

und-im- chen und

en-wurden;

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