1830 / 164 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 14 Jun 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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S ch weiz. f

In einer Denkschrift, worin vor Kurzem, der eidgenössische Zollrevisor, Herr Kaspar Zellweger in Trogef, die Vortheile der Handelsfreiheit und den Einfluß der Zôlle auf den Han del erörtert hat, wird (wie die Allgemeine pen meldet) nach einer vorausgehenden summarischen Uebersicht der Ge- schichte der Schweizerischen Fabrikation, von ihrer Entstehung an bis auf jeßt, als Resultat derselben nachgewiesen : daß die gänzliche Freiheit des Handels die Schweiz vor jeder Gefahr sicher stellte, weil unter den vielen Menschen, die sich in der- selben mit Handel und Fabrikation beschäftigen, es immer solche giebt, welche die Mittel auffinden, sich vor den Ge- fahren zu sichern; “und da diese leßtern immer allmälig ein- treten, so hat dann die Masse des Volkes Zeit, sich an die Maaßregeln der einsihtsvollern Kaufleute anzuschließen. Er seßt noch weiter hinzu: „Wenn also die bessere Benußung der Gold- und Silberminen in Amerika, die Auffindung einès unermeßlichen Schaßes von gediegenem Gold und Platina in Rußland, so wie die neu entdeckten reichhaltigen Silberminen in Schweden; wenn die Einrichtung von Spinnmaschinen, Schnellweben und mechanischer Webstühle in Ostindien ; went die zunehmende Civilisation Rußlands, das auffeimende Leben in Griechenland: und im ganzen Orient; wenn Aegyptens Industrie, die durch einen außerordentlichen Mann geweckt wird; wenn die erfannte Kraft des Dampfes uud des Was- sers, welche diejenige vieler Thiere und Menschenhände ent- behrlih macht; wenn die schnellere Kommunikation mit Ostin- dien durch das rothe Meer wieder hergestellt wird; wenn diese neuesten -Ereignisse alle uns die wichtigsten Folgen noch verschleiern, die sich aber in den nächsten funfzig Jahren ge- wiß zu Tage legen müssen; so darf die Schweiz je- doch furchtlos ihnen eutgegen sehen, so lange gänzliche Freiheit des Handels unser Erbtheil bleibe. Eine ge- fahrlos vers{wundene Vergangenheit lehrt es uns.“ Zu den fehlsrhaften Einrichtungen des Schweizerischen Zoll- wesens übergehend, weist die Denkschrift dea Stand der Dinge

kürzlich also nach: „Es giebt Kantone, deren ganzes Finanz-

System auf den Zöllen beruht; es giebt solche, wo die mei- sten Zôlle Privat-Eigenthum von Städten, Korporationen oder Partikularen sind, die fein Jota von ihrem Besike auf- opfern wollen, obgleich es auf Privilegien jener alten Zeiten beruht, aus denen fast alles Andere verschwunden ist, und ob- schon sie jeßt vielleicht zehumal mehr einnehmen, als zu der Zeit, da ihnen das Privilegium gegeben würde. Es giebt Kantone, wo das verderbliche System der Verpachtungen statt hat, welches zwar dem Staate fein Einkommen sichert, aber

lacéereien und ungerechte Forderungen gegen die Reisenden und Waaren einführt, auch aller Verbesserung Thür und Thor verschließt, weil die Zeit der Verpachtungen abgewartet wer- den muß, ehe etwas verändert werden fkann.// Hernach stellt die Denkschrift folgende Hauptbetrachtung an: „Es haben die Staaten, welche die Schweiz umgeben, in verschiedenem Maaße allesammt folgendes System im Zollwesen angenommen.“

¿Es soll der Transit-Handel möglichst begünstigt werden ; der -

Zwischenhandel soll durch Freihäfen und Freidepots begünstigt werden; auf die Bedürfnisse, die- das Land von Außen be- zieht, soll ein Consum-Zoll erhoben werden; von allen Wag- ren und Fabrifaten des Auslands, die- im Jnland auch er- eugt werden fönnen, soll ein Zoll erhoben werden, der einem

erbote gleich fommt.‘/ Nun fragt sich, was unter solchen Umständen die Schweiz thun soll. Soll sie ein ähnliches System einführen ? Soll sie sih-an einen der Nachbarstaaten für sein System anreihen, oder welches andere System foll sie befolgen? Der Verfasser beantwortet die beiden ersten

Fragen verneinend und will, daß die Schweiz ein eigenes für -

e passendes Zoll - System aufstelle, welches ihrer geographi- chen und politischen Lage angemessen sey. Es genüge ihr dabei, wenn sie für den Transit besondere Anordnungen treffe, für den Zwischenhandel, den Consum und für die ersten Stoffe der Fabrikate ein und dasselbe Prinzip annehme, das- jenige nämlich, daß ihre Zölle niedrig genug seyen, um feinen Einfluß auf den Preis der Waaren auszuüben.“

Spanien.

__ Französische Blätter enthalten folgende Privat- Nachrichten aus Madrid vom 27. Mai: en Geseße und Reglements für die Unterdrückung des Schleichhandels sich als unzureichend erwiesen haben, so sollen ‘sehr strenge Strafen gegen Zollvergehen eingeführt werden. Obgleich die Erfahrung gezeigt hat, daß die hohen Abgaben und die Prohibitiv - Maaßregeln den Schleichhandel begünstigen und' die Staatseinkfünfte vermindern, so’ beharrt

»

die Regierung denuoch bei-dem“altên Systeme. Am meisten

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/1 Da die bisher /

Schmuggelei wird in Andalüsien, ungeachtet der Aufmerk- samkeit der Küsten - Wachtschiffe des General Longa, der rei- tenden Zollwächter und der Beamten des Zollpächters , ge- trieben; der bedeutende dabei abfallende Gewinn reizt alle Klassen der Einwohner, und man kann ohne Uebertreibung sagen , daß der bedeutendste Handel Spaniens der Schleich- handel ist, und die Regierung scheint ihn durch ihre Maaßregeln zu begünstigen , statt ihn zu unterdrücken. So hatte z. B. die Provinz Leon, welche Ueberfluß an Getreide hat und dasselbe nah den benachbarten Provinzen nicht ausführen fonnte, um Erlaubniß zur Ausfuhr desselben nach Portugal gebeten; die Regierung verweigerte diese Er- laubniß, und das Getreide wird jest im Schleihhandel nach Portugal gebracht. Der Marquis von las Amarillas soll den Oberbefehl über das Beobachtungs-Corps an der Portu- giesischen. Gränze erhalten. Die Zwistigkeiten mit Navarra jollen bereits beigelegt seyn, und diese Provinz sich zu einer Zahlung von 20 Mill. Realen verstanden haben. Die militairi- schen Rüstungen sollen nur den Zweck gehabt haben, die schwebenden Unterhandlungen zu unterstüßen, keinesweges den, die Privilegien Navarra’s zu vernichten. Schon Karl der III. scheiterte mit diesem Unternehmen und seine Trup- pen wurden zurückgeworfen. Als die Cortes durch ein De- fret alle ‘Provinzen Spaniens auf gleichen Fuß stellten, gehorh- ten Biscaya und Navarra zwar ; von diesen Provinzen aber gin- gen später die Guerillas aus, die zum Sturze jener Regie- rung beitrugen. Auch die gegenwärtigen Umstände sind für ein solches Unternehmen nicht günstig. Die Apostolische Par- tei, durch das neue Successions-Geseß aufgereizt und nur an- scheinend ruhig, wartet im Stillen auf eine Gelegenheit, um hervorzutreten. Unruhen in einer der Provinzen würden ein günstiger Umstand für sie seyn, den zu benußen, sie nicht un- terlassen würde.‘

T Â:x fai

Die Allgemeine Zeitung enthält folgende Korrespon- denz-Mittcheilungen : :

¿¡Alexandria, 5. Mai. Fortwährend herrscht in Ae- gypten eine große militairische Thätigkeit. Fbrahim - Pascha ist am 39. April auf einem Dampfboote zur Untersuchung der Küße abgereist. Unter dem Volke zeigt sih eine gewisse Unruhe, die Folge von Vorkehrungen, deren Zweck nicht ein- gesehen wird, und die daher zu-den verschiedensten zum Theil beunruhigenden Muthmaßungen Spielraum geben. Mitt- lerweile erfordern so bedeutende und vervielfältigte Anstren- gungen einen Kosten-Aufwand, der alle Hülfsquellen des ‘Pa- scha’s etschôöpft hat. Er sieht sich also genöthigt, seine Zu- fluht zu Maaßregeln zu nehmen, durch-welche er, wenn auch

“nicht das ganze Defizit zu decken, doch wenigstens das Be-

gonnene im- Gange zu erhalten hofft. Zu diesem Ende wurde die kommende Leinsaamen- und Saflor- Aerndte im voraus verkauft, erstere zu 75 Piastern, gegen einen Vorschuß von 150,000 Spanischen Thalern, leßtere zu 19 Spanischen Tha-

lern, sogleïh bei Ablieferung zahlbar. kauf der ganzen diesjährigen Mafkfobaum-Wollärndte für mo-

natlihe Vorschüsse von 100,000 Spanischen Thalern im Werke. Es heißt auch, es habe sich für diesen leßten Ge- getistand eine Gesellschaft gebildet, die zu noch niedrigeren Preisen monatliche Vorschüsse von 300,000 Spanischen Tha- lern biete. Auf diese Weise kommen die ersten Erzeugnisse unseres Landes in die Hände einiger Wenigen, die freilich dadurch sehr gewinnen werden; unser Handel im Allgemeiz- nen aber leidet dadurch einen Todesstoß./ | Triest, 1. Juni. - Durch Berichte, die von verschie- denen Punften einlaufen, bestätigt sich das Gerücht, daß im Archipel neuerdings einige Seeräuber - Mistiks ‘ihr Unwesen treiben. Schon mehrere Schiffe verschiedener Nationen sind angehalten und ausgeplündert worden. Zufolge dessen sind die Assekuranz-Prámien nach der Levante gestiegen.‘ ;

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 9. Mai. Zu Ende des vorigen Monats fand im Staate Rhode-Jsland die Wahl eines Gouverneurs und neuer Senats-Mitglieder statt; für den Ersteren sowohl

als für Leßtere fiel sie auf Anhänger der dermaligen Ver-

waltung. i “Der Tonmnengehalt der in den Jahren: 1826— 1828 im

auswärtigen und im Küsten - Handel“ beschäftigt gewesenen Schiffe der Vereinigten Staaten war nah amtlichen Berich- ten im Jahre 1826: 1,710,591, im Jahre 1827 : 1,774,041, und im Jahre 1828: 1,706,239 Tonnen. Dagegen betrug der Gehalt der fremden mit den Vereinigten Staaten Han- del treibenden Schiffe inì Jahre 1826: 120,658, im Adre 1827 : 136,734, und im Jahre 1828: 109/435 Tonnen. Die

Eben so ist der Ver-

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einheimischen Schiffe zahlten im -Jahre 1828 an Abgaben gegen 103,000 und die fremden gegen 23,000- Doll.

Der Einfuhr-Zoll auf Kaffee in den Vereinigten Staa- ten ist (wie bereits gemeldet) nah dem 31. Dezember d. F. auf 2 Cents das Pfund und für ein Jahr später auf 1 C. das Pfund herabgeseßt worden. Was den gleichfalls herab- geseßten Zoll auf Thee betrifft, so wird er für allen aus China oder aus irgend einem öôstlih vom Kap der guten Hoffnung belegenen Plage auf Schiffen der Vereinigten Staaten nach dem 31. Dezember 1831 eingeführten Thee 25 bis 4 Cents dás Pfund seyn, je nachdem die Qualität ist. Von allem aus anderen Pläßen oder in fremden Schiffen anlangenden Thee sind. von demselben Zeitpunkt an 37 bis 6 Cents für das Pfund zu entrichten. ;

In Virginien geht man mit dem Plan um, zum Besten der Erben Fulton's, dem die Dampfschifffahrt so viel verdankt , eine Geldsammlung zu veranstalten. Zu diesem Behuf ist vorgeschlagen worden, . daß ein jedes in den Ver- einigten Staaten fahrende Dampfboot eine Büchse mit sich führen und jeder Passagier eingeladen ‘werden solle, einen Cent hineinzuthun ; man hofft, auf diese Weise cin nicht un- beträchtliches Kapital zusammen zu befommen. |

Zur Unterstüßung verarmter Ausländer zahlt die Stadt New-York jährlih mehr als 50,000 Dollars.

Miß Francis Wright, die sich vor einiger Zeit mit 30 freigefauften farbigen Sklaven nah Haiti begeben hatte, um sie dort zu folonisiren, fehrte in diesen Tagen, mit ihrer Un- ternehmung vollkommen zufrieden, nach Philadelphia zurúücf. Die erwähnten Kolonisten hatten vom Gouverneur von Port- au-Prince Land, Häuser, Werkzeug und Geld und Abgaben- Freiheit auf 5, 6 und 7 Jahre erhalten. Miß Wright war von der Obrigkeit sowohl als von dem Volke auf ‘das freund- schaftlichste empfangen worden.

Merifko.

_In einem der lebten New - Yorker Blätter heißt es in Beziehung auf Mexiko: „Aus den uns aus Mexiko zugegangenen Berichten geht hervor , daß alle Provinzen die- ser Republik mehr oder weniger in Gährung sind. Die Re- gierung Buskamente's ist weit davon entfernt, sich das Ver- trauen der Nation erworben zu haben, und es scheint ‘sogar, daß sie es in feiner Hinsicht verdient. Busftamente’s Pläne, die nah und nah im offiziellen Tagesblatte El Sol an den Tag gelegt wurden, sind augenscheinlich von sehr beunruhi- gender Natur. Es ist klar , daß die Regierung die öffentliche Meinung in Betreff der Einführung einer Central - Verwal- tung, deren Form sich der monarchischen am tneisten nähert, erproben will. Es scheint, daß die aristofratisch - monarchische Partei sich verstärkt , und wahrscheinlih wird man bald wich- tige Resultate sehen. Der Correo de la Federacion, der sons ein Lobredner föôderalistischer Grundsäbe ist, enthält eine Ueberseßung der im Dezember 1829 bekannt gemachten Uebersicht des Betragens von Herrn Poinsett und giebt ausführlichere Nachrichten úber die dermalige politische Lage Mexifo’s, denen er eincn theilweise billigenden, theilweise berichtigenden Kommentar folgen läßt. Die Thatsachen , die er mittheilt, werfen ein großes Licht auf die Mexikanischen Verhältnisse. Das ganze Land ist- noch fortwährend mit einem Bürgerkriege bedroht und befindet sich in' einem wahr- haft beflagenswerthen Zustande. Alle Provinzen sind entwe- der in Aufregung oder in offener Rebellion. Die Truppen sind unzufrieden und zur Revolte bereit. Nicht ein einziger Mann ist vorhanden , der das Zutrauen der Nation besißt. Daß fremder Einfluß diesen Zustand der Dinge hervorge- bracht hat , unterliegt beinahe keinem Zweifel. bald in den Fall fommen , es zu beweisen.‘ v

Columbien.

In der New - Yorker Abendpost vom 29. April heißt es: ¿¿Wir haben Briefe aus Bogota erhalten, laut: d aus einer Quelle, die in jeder Hinsicht das höchste Vertrauen verdient. Diese Briefe stellen Paez, -den Anstifter des Auf- standes in Niete lo; als einen eigennúübigen, charafterlosen und unter dem Einfluß shlechter Menschen stehénden Mann dar. - Die anfänglichen bloßen Hindeutungen und späteren unumwundenen Behauptungen, daß Bolivar nach der Krone strebe, follen in Caraccas fabrizirt wörden seyn, ‘um diejeni- gen zu unterstüßen , die, nicht im Stande, die- ganze Repu- blif zu regieren, den Beschluß faßten , in ihrer Provinz eine unabhängige Regierung zu bilden. Hinsichtlih Bolivars wird versichert, daß er jedenfalls der geschickteste, liberalste und un- eigennüßigste Mann von allen Mitgliedern der Colnmbischen Regierung- sey, und daß, wenn er die öffentlichen Angelegen - heiten nicht mehr leiten sollte, das Land sih unter 4 oder 5

Despoten vertheilt sehen würde; nur seine Popularität, heißt _es ferner, halte eine Bande Elender, cs (0e als Ausländer , die auf einer unendlich niedrigeren Kultur- Stufe stehen, ‘als man es si vorstellen könne, im Zaum. Berichte, die wir von Personen haben, die Pacz- în seinem Vaterlande kennen lernten’, stimmen mit den obigen überein. Venezuela bereitet sich ein unglücfliches Schicksal vor , wenn es seine Absicht ist, unter der Regierung eines Oberhauptes zu leben, das persönliche Rechte so wenig berücksichtigt, so ge- bieterisch in seinen Maaßregeln und so eigensinnig und hef- tig in seinen Beschlüssen is. Es is der nämliche Paez, der zu Anfange der Súd - Amerikanishen Revolution ein armer Schäfer, seine auf den Ebenen von Varinas wei- denden Heerden verließ, um einigen fühnen vom Raube le- benden Menschen zu folgen, mit denen vereint er nicht ein- mal seiner eigenen Landsleute schonte, indem er sié sowohl als die Freunde von Alt-Spanien bei jeder Gelegenheit plún- derte, um sih Geld zur Bezahlung seiner Leute oder zur Be- friedigung seiner Spielsucht zu verschaffen. Es ist derselbe: Paez, der die Barracken seiner Soldaten in Brand steckte, um jeine Freude über das Aufhören eines Waffenstillstandes und die Erneuerung der Feindseligkeiten an den Tag zu legen derselbe Paez, der in die Häuser der Bewohner von Ango- stura drang, ihre Weinkeller plúnderte und die Bürger hôthigte , sih einer Prozession von trunfenen Menschen an- zuschließen, mit welcher er die Bestattung eines seiner Trink- Gesellen feierte. Nur ein schneller Ueberblicé und ein furcht-

loser Unternehmungsgeist, verbunden mic einer Verachtung persönlicher Rechte und der öffentlichen Meinung, machen ihn dazu fähig, über die Venezuelaner eine immer unerträglichere und schwerer abzuschüttelnde Tyrannei auszuüben.-/

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Berlin, 14. Juni. Der Lehrer an der zweiten Kla e dert Tôchterschule zu Treptow'an der Rega; Brandrupp, BEEE schon früher Gelegenheit hatte, 2 Kinder aus dem Wasser zuziehen, reftete am 12ten v. M. den 6jährigen Sohn eines chuh- machers aus der Tiefe des reißenden Regastroms. Das Ver- dienstliche dieser Handlung wurde dadurch besonders erhöht, daß er, bei der größten Lebensgefahr und tro6 der drin enden Abmahnung und Warnung der auf der Brücke stehendén

Wir werden

enschen, mit den Kleidern ins Wasser ging und, als die

bei dem ersten Rettungs-Versuch über séfttem opf tai schiug , an einer zweiten Stelle in die tiefe Rega eilte -und so das Kind, welches schon untergegangen ivar, rettete. Leß: feres wurde erst nah zwei Stunden wieder ins Leben zurücf- gebracht. Der Lehrer Brandrupp, obwohl selb unbemittelt t erg hat BIE, auf die gewöhnliche für eine

ensreftung bestimmte Geldprämie für sei ¿ zicht geleistet. P für seine edle That Ver-

us Küstrin vom 10ten d. {reibt man: Gester Nachinittag gegen 5 Uhr zog ein Gewitter in Osten auf und nahm seine Richtung nah Süden. Gleichzeitig bildete sich im Abend ein Gewitter und ging dem ersteren entgegen. Beide trafen Über hiesiger Stadt zusammen und blieben ier länger als eive Stunde stehen. Sie enutladeten ch mit einem furchtbaren Hagelregen in Stücken von der Größe einer’ Wallnuúß, so daß an den Häusern, die nach der Wet- terseite hin - gerichtet sind oder frei stehen, fast sämmtliche Fensterscheiben eingeschlagen worden sind. Der Oder- bruh ist nicht vom Hagel betroffen worden, wohl aber Bic ran ae g Ry hin und in dieser

g weiter, wohin beide Gewi

tim E ; woh itter vereint sich wandten,

Nachrichten aus Königsberg zufolge, sind bei dem Chaussee-Bau nach Tilsit dermalen 4,000 Arbeite mit Fer- tigung der Erdarbeit beschäftigt. Von dem Planum bis zum Parwe - Fluß an der Litthauischen Gränze, sind schon über 6 Meilen fertig, und mehr als 3,000 Schachtruthen Feldsteine angeschafft, womit seit dem Ende der Saatzeit, auf die erlas-

der Steine mit der Anfuhr Schritt halten föônnen.

senen amtlichen Aufforderungen zur mehreren Beschleunigun des Werks durch eine billige Anfuhr der Goc E züglich von den Bauerdörfern und kleinen Besißungen mit gutem Willen fräftig fortgefahren wird. Da die Anzahl der Arbeiter si täglich mehrt, so wird bald das Zerschlagen | t ha Das Roden der Waldstrecken, auf welche die sehr abgekürzte We- gelinie trifft, und der Bau der Brücken und Dämmen wird ebenfalls aufs Thätigste betrieben. «Der Straßenbau : nach Bartenstein wird -gleichfalls fortgeséßt, wobei sih an

“.

230 Mann in Atbeit befinden.

I E R RETERS D T DR P