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44,171 Rthlr. 1 Sgr. abgezählt, dagegen" aber in dem ge- dachten Zeitraum zur Bestreitung mehrerer dringenden Kom- munal-Bedürfnisse 14,260 Rthlr. 1 Sgr. 1 Pf. neue Schul- den fontrahirt worden, weshalb die Schulden-Masse sämmt- licher Städte des gedachten Bezirks am Schlusse des Jahres 1829 sich auf 410,514 Rthlr. 17 Sgr. 5 Pf. belief, welche jährlich mit 20,029 Rthlr. 18 Sgr. verzinset werden. Die Summe der Kapitalien für die abzuldsenden Gewerbe-Berech- tigungen in den Städten des Regierungs-Bezirks betrug am Schlusse des Jahres 1827 : 160,569 Rthlr. 5 Sgr. 5 Pf. und die davon jährlich zu bezahlenden Zinsen 6890 Rthlr. 6 Sgr. 8 Pf. Jn den Jahren 1828 und 1829 sind auf diese Ka- pitals-Suamme 9409 Rthlr.' 4 Sgr. 4 Pf. abgezahlt worden, es hat daßer das Jahr 1829 mit einer Kapitals-Summe von 150,160 Rthlr. 1 Sgr. 1 Pf. für Abldsung der städtischen Gewerbe - Berechtigung und einer jährlichen Zinsenzahlung von 6171 Rthlr. 16 Sgr. abgeschlossen. t
— Der Schweiniter Kreis zeichnet sih (wie aus Mer- seburg gemeldet wird) durch die Thätigkeit aus, mit welcher die Gemeinden die Landstraßen und Wege bepflanzen, und der Landrath befördert diesen Gegenstand auf lôbliche Weise. — Im Wittenberger Kreise hat die Kommune Schmiedeberg Gre Grundstücke separirt, jeder Hausbesißer befxommt ein Grundstück von 124 [JRuthen eigenthümlich. j
— Jn Halle hat ein früher in Wittenberg ansäßiger Kaufmann , Krüger, eine Zuckersiederei angelegt, deren Bau jeßt vollendet ist. Das Geschäft hat indeß schon im Laufe des Winters begonnen, und das Fabrikat findet so reichen Absab, daß den allseitigen Aufträgen nicht genügr werden
kann, obgleich die Anlage auf Fabrikation von 10,000 Cent-
nern berechnet ist.
— In Naumburg hat sih ein lebhafter Verkehr auf dem Abladungs-Pilakbe der Schiffer an der Saale, dem soge- hannten Halleschen Anger, gebildet. Ausgeladen werden da- selb vorzüglih Bau- und Müßhlsteine, Ziegel und Holz, da- gegen laden die Schiffer Getreide, welches zur weiteren Ver- schiffung nah der Elbe geführr wird.
— Jn den zum Kreise Worbis (Reg-Bez. Erfurt) ge-
ôrenden Gemeinden Kirch - und Kaltohmfeld, Wehnde, |
astungen und Winßingerode wurde seit einer langen Reihe von Jahren in der Soinmerzeit vom 1. Mai bis Michaelis gar feine Schule gehalten, und die Folge davon war, daß die Kinder dasjenige, was sie im Winter erlernt hatten, im Som- mer wieder vergaßen und dabei, wegen ermangeluder Schul- zucht, verwilderten. Theils auf Anregung des Kircheupatro- nats, theils ats selöst gefühltem Bedürfuiß von Seiten der Einwohner, und beziehungswoise auf Veranlassung der Orts- Vorgeseßten, ist nunmehr in den genannten Gemeinden“ die sogenannte Sommerschule in dem Maaße eingeführt worden, daß solche regelmäßig in jedem Orte 4 Tage in der Woche und täglih Z Stunden Vormittags gehalten wird:
— Nachrichten aus Köln zufolge, lauten die aus den verschiedenen Kreisen des. dasigen Regierungs-Bezirks einge- henden Meldungen über die zu erwartende Aerndte sehr ver- schieden, und es läßt sich im Allgemeinen daraus abnehmen, daß die Winterfrucht nur höchst mittelmäßig seyn werde. Dagegen hebt sich die Sommersaat an den meisten Orten und ist durch die fruchtbare Witterung im Monat Mai sehr be- günstigt worden. So sind auch die alten Weinstöcke fast alle erfroren und haben deshalb an der Erde abgeschnitten werden müssen, dagegen erholen sich die jungen und versprechen eini- gen Ertrag.
— Aus Trier wird gemeldet: Die in diesem Frühjahr erfolgte Bestellung vieler Aecker mit Winter-Roggen war mit nicht geringer Mühe verbunden, indem die Felder zuvor sehr stark umgepflúgt und geegget werden mußten, um dieselben von dem Unkraut zu reinigen; wo dies geschehen ist, steht die Saat vorzüglich s{chöôn und verspricht eînen reichen Ertrag, foerten die nachlässiger bestellten Saaten ein schlechtes An- ehn erstickt werden. Der Kleebau nimmt aller Orten mehr zu und wird die Einführung der Stallfütterung begünstigen , -_ und diese wiederum die- Verbesserung der Rindvieh-Race und cine sorgfältigere Bearbeitung der Aeer veranlassen.
Neuest
aben urid vou dem überhand nehmenden Unkraute ganz .
Könéigliche Schausptele. :
Freitag, 18. Juni. Jm Opernhause: Heinrich 1TV., Erster Theil, Schauspiel in 5 Abtheilungen von Shakespeare.
Im Schauspielhause: 1) La cheréheuse d'esprit, vau- deville comique en 1 acte. 2) La jeune Marraine, vau- deville en 1 acte. 3) La première représentation de : Trilby, ou: Le lutin du foyer, vauderville en 1 acte. Dans la première pièce, Mad. Jenny Vertpré remplira le rôle de Nicelte, dans la seconde, celui de Mad. de Néris, et dans la troisième, célui de Trilby. «f : i __ Sonnabend, 19. Juni. Im Schauspielhause: Die feind- lihen Brüder, Possenjpiel in 3 Abtheilungen, von E. Rau- pach. Hierauf: Die Glocke, Gedicht von Schiller, vorge- tragen von Mad. Schröder, K. K. Schauspielerin vom Hostheater zu ‘Wien. Dann: Konzert für Clarinette,
von Crusel, (Erster Sa6,) geblasen von dem Königl.
Kammermusikus Herrn Nehrlih. Und, zum Beschluß: Gemüthsbewegungen, ausdrückend : Liebe, Eifersucht, Haß, Verachtung, Freude, Schreck, Furcht, Angst, Zorn, Wuth, Verzweiflung und Ráäserei, eine mimische Darstellung mit Mustfbegleitung vom Ritter Jgnaz v. Seyfried, erfunden
| und dargestellt von Mad. Schröder.
Königstädtisches Theater. N Freitag, 18. Juni. Das Mädchen aus der Feenwelt, oder: Der Bauer als Millionair. :
Berli net. Bü ree. Den 17. Juni 1830. ÁAmil. Fonds - und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.)
|Zf. rief. Geld. j |Zf | Brief. | Geld. St.-Schuld-Sch.| [1007 (100 {Pom Ptandbr. TOBL 6 Pr. Engl. Anl. 18/ 5 1035 | — f{Kar- u. Neùm. do. 1065 Pr Engl. Anl. 22 5 10373 Schlesiseche do. 107 Kurm 0b, m.1.C. 100 Pomm. Lom, do. 102 Newun.int.Seh.d. 100 Märk. do. do. 1023 Berl. Sladt- Ob. 102 Üstpr. do. da. 1023 Königsbg.-do. | 4 | 997 ikst. C. dK u. — | 75 Elbinger - do. | 45 1021 Z.-Sch. d.K. u. N. 76 Danz. do. in TIHL| —= 383 Westpr. Pfdb.A.} 4 101 Holl. vollw. Due. e _dilo dite B.| 4 [101 Neue “dito 201 Grofshz.Þos. do.| 4 192 Friedrichsd’or - 1-437 Ostpr. Piandbri.| 4 Visconto | 42 |
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Auswärtige Börsen. Amsterdam, 12. Juni, Niederl. wirkl. Schuld 645. Kanzbill. 397. Oesterr. 5proc. Metall. 968, :
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Bl I E44
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Aambarg, -15. Juni. : Oesterr. 5proc. Metall. 1004 Brief. 4proc. pr. ult. 96 Geld. Part.-Vblig. 1355 Brief. - Bank-Actien 13338. Kuss. Engl. Anl. 1064. Russ. Aul. Hamb. Cert. 103:. Poln. 1263. Dän. 71.
“Si. Petersburg, 8. Juni. Hamburg 3 Mon. 94. Silber-Kubel 366 Kop.
Wien, 12. Juni. 5proc. Metall. 1007s. 4proc. 964. 2¿proc. 583. Loose zn
100 V. 1811.
/ 1A e Börsen-Nachrichten, ___Franffurt a. M., 14. Juni. Oesterr. 5proc. Metall. 997. 4proc. 95x.
1345. Geld. 2zproc. Metall. 593. 1proc. 255. Loose zu 100 Fl. 1805. Poln. Loose 623. Brief. -
Paris, 11. Juni.
Zproc. Rente per compt. 76 F
r. 95 Cent., 3proc. lin cour. 77 Fr. 5 Cent. 5proc, per
compi. 103 Fr. 25 Cent., 5proc. fia cour 103 Fr. 35 Cent. Neap. 85 Fr. 25 Cent. Span. perp. 723 Fr.
_ Gedruckt bei A. W. Hayn.
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Redacteur F oh n. Mitredacteur Cottel.
Bank-Actien 1599. -Partial-Obligat.
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Ae 168.
Amtliche Nahr G ten, : Kronik des Tages.
Der Kamwergerichts-Assessfor Schneider is zum Justiz- Kommissarius bci dem Ober-Ländesgericht zu Breslau bestelit rvorden.
Bierläunmt:ma Gun g diè zum 1. Oft. dieses Jahres zurückzuzahlenden Obligationen der Preußisch- Englischen Anleihe vom Jahre 1818 betreffend.
Jin Verfolg unserer Befkanntmachung® vom 20, März d. J. benachrichtigen wîr das Publifum, daß in der am-heu- tigen Tage stattgehabten Verloosung der am 1. Oft. d. J. zu tilgenden Rate von der im Jähre 1818 bei dem Haud- Tungshause N. M. v. Rothschild in London geschlo}:nen Hprocentigen Preußischén Anleihe die in der Anlage näher
bezeichneten Obligationen uber einen Gesammtbetrag von |
809,500 Pfd. Sterl. gezogen worden, deren baare Auszah-
“ling zum vollen Nennwerthe am 1. Oft. e. bei dem genann- * ten Handlungshause in London erfolgen wird.
Die Inhaber dieser Obligationen haben daher: diese leß-
teren mit sämmtlichen vom 1. Oft. c. ab laufenden Zins-Cou- |
pons bei derm gedachten Handlungshause v. Rothfchild einzu- reichen und die Kapital -Valuta sowohl, als die bis“ duhin- Fällig gewordenen Zinsen, bei demselben in Empfang zu! neßtten.
Da nach §. 13. des Anleihe - Kontrakts vom 31. März 1818 die weitere Verzinsung der: gezogenen Obligationen, vom 1. Oft. d, J. ab, zum Besken- des Tilgungs-Fonds aufhört,
._ so wird für jeden bei der - Realisirung einer dieser Obliga-
tionen mit derselben nicht eingelieferten dazu gehörigen Cou- pon, ber einen exst nach dem 1. Oft. d. J. ab laufenden Zins - Términ , sein Geldbétrag von der Kapital -Valuta der Obligation inne behalten werden. Berlin, den 2. Füni 1830. i Haupt - Verwaltung dèr Séaats - Schulden. Rother. v. Schüße. Beeliß. Deeßs. v. Rochow.
“Zeitungs-Nachrichten. A s lam d. ht t
Franfkreidqc.
Paris, 11. Juni. Zhre Majestät | die ‘Königin von Meapel beehrte gestern, in Bègleitung der Herzogin voi Berry Und des Prinzen von Salértis, ‘das Odéon mit Jhrer Ge- genwart, Morgen ist Schäuspiél auf demn Hof - Theäter zu Shküiínt-Cloud. | [nd ut :
Dér Stadt-Rath \oöll die Absicht , Fhren Sicilianischen AAEi bide zu Ehren ein großes Fest zu veranstalten, aufge- gebéên haden. ; | - Diíe Korvette, welche ‘die lebten von derFlotte eingegan- gjeitén und mittelst des Tekégraphen hierher ‘gemeldeten Nach- richfen nach Toulon gebracht hat, war nicht die „„Diligente“/, Fondern die „„Capriciense.// : :
__ Meéheere hiesige Blätter wollen behaupten, daß die:Kriegs- fötte schon einmal im Angesihte von Algier gewesen sey, ith áber widkiger Winde halber getnrörhigt . gésehen habe, nach
tisorfa zürückzufkehren. Der Constitutionnel matt Abérdiés die ‘Bemerkung, daß“ die ‘legten ‘Nachvichten aus Palma vom 2en schon ‘etwas alt feyen; ‘die Etitfernung von doët bis Toulon betrage nur ‘etiva 100 Lieues, wozu die „„Ca-
Poitieuse// 144 Setundén gebracht habe, was um so fonder- VParer' sey, da, wenn die ‘Rriegsflo i : ‘n Pana zuürlickgehalten worden, jene Corvette -wthwendig
kke widriger Wide halber
Berlin, Sonnabend den 19ket Yuni
it
Preußishe Staats-Zeitung.
L B,
einen günstigen Wind gehabt haben müsse, um von Palma nach Toulon zu kommen.
Aus Bayonne meidet man unterm 8. d, M. : daß,-cinem Briefe aus Alicante zufolge , fast alle Offiziere, Seesoldaten und Matrosen von der Besaßung des „„Silène“/ und bér ¡¡¿Aventure“/, nachdem ‘sie ausgeplúndert worden, nach Algier abgeführt worden seyen. (Diese Nachricht würde mit der gestern von-dem Messager gegebenen ühßereinstimmen.)
Dem National zufolge, wären die Berathungen úber die -Königliche Proflamation und die Präsidenten - Liste im leßten Minister - Rathe geschlossen worden, und man hâtte entschieden, daß die Proklamation oÿ ne Kontrasignatur. er- scheinen solle; jeder Präsident eines Wahl-Kollegiums werde ein Exemplar davon erhalten und dasselbe kurz vor der Ab- stimmung vorlesen. — Die Gazette de France glaubt, daß der National im Irrthume sey.
Herr von Villèle soll zum Präsidenten des großen Wahl- Kollegiums in Toulouse, Herx von Corbière zum Präsiden- ten des Bezirks - Kollegiums in Rennes, Herr von la Bourdonnaye zum Präsidenten des großen Wahl-Kollegiums in Angers und Herr NRavez zum Präsidenten - des großen Wahl-Kollegiums ini Bordeaux ernannt worden- seyn. Alle vier- sind jebkt Pairs, waren aber früher Deputirte derselben Departements, in welchen sle jest einem Wahl-Kollegium präsi- diren sollen. Der Graf von Chabrol wird das große Wahl- Kollegium zu Clermont präsidiren, das ihn bei den leßten Waßhien zum Deputirten gewählt hatte. Während seiner Ab- tvejenheit von Paris versieht der älteste Präfekturrath, Herr U seine Geschäfte als Präfekt des Seine - Depart- ements.
Die hiesigen Oppositions-Blätter geben heute nach dein Journal de Maine et Loire einen ausführlichen Bericht über die am 6ten d. M. in Angers bei der dortigen Ankunft der Herren Guilhem und d’Andigné stattgehabten Unruhen. Es erhellt daraus, daß die Truppen auf das Volk nicht ge- feuert haben, sondern sich damit begnügten, die Gewehre im Angesichte der Menge zu laden. Ohne die Bernühungen des ersten Adjunkten. des Maire, Grafen v. Contades , welchêèr sein Möglichstes that, um die Volksmenge zu beschwichtigen, wäre indeß wahrscheinlich Blut geflossen. Die beiden Ex- Deputirten haben übrigens eine Klage bei dem General- Profurator eingereiht. Jedem von ihnen wuktde noch am Tage ihxer Ankunft eine Abend-Musik gebracht, und zwischen jedem Stúü@e erscholl der tausendfältige Ruf: „„Es lebe der Köntg! Es lebe die Charte! Es leben ‘die 221!
‘Das Journal des Débats stellt über-die in Angers vorgefallenen Scenen folgende Betrachtungen an: ¡Festig- keit , fluge Vorsicht und Ehrfurcht vor dem Gesebe, — dies ist der Wahlspruch der constitutionnellen Royálisten. Die Einroohner von Angers haben so ébén ein nahahwmungswer- thes Beispiel davon gegeben. *\ Män kann nicht genug -den Mütly und die Mäßigung der städtischen Behörden und der beidenéßemäligèn Deputirten bewundern, deren Ankuaft sonst leiht den unerhörtesten Gewaltthätigkeiten ‘zum Vorwande hâtte dienen können. So war es recht; das Geséß sey ut- fere ‘einzige Zuflucht, und ninimer wöllen wir uns in unsetêr
eigenen Sache Recht verschaffen. Gerade diese Ehrfurcht vor
dem Geseße ist es, die unsere Feinde zur Verzweiflung bringt; durch Herausforderungen aller Art möchten sie uns gar zu gern zu Exzossen '"verleitèn; gar zu gern möchten sie einen Anfaß haben, zu sagen : 7,,,Da: seht Fhr's ; die Dikta- tur ist nothwendig; die Geseßze sind unzuveichend; -die'Sicher- heit des Staats erheischt starke Maaßregeln !‘/‘/ Laßt uns
‘dées zur Warnung dienen; laßt uns unsere Rechte muthi vertheidigen , at aber den: eingefeßten Behbrdén zewis-
s senhäft gehorchen. Man verschreit uns als -Nöbolutibti- naïrs, und doch verlangen wir nichts, als den Kdkhig: und
‘die Charte, die Legitimität und die Freiheit. Man be: