1830 / 174 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ERTTEL

Die Allgemeine Zeitung giebt im neuesten Blatte folgende aus Konstantinopel vom 25. Mai datirte Privat- “Nachrichten: „Alles würde jeßt in Ordnung gebracht und “_ dex Sultan von den großen Sorgen, die ihn seit Jahren beunruhigen, befreit seyn, wenn nicht der Aufstand in Alba- nien eingetreten wäre und fürchten ließe, daß er eben so erns- haft und folgenreich als die Griechische änsurrection werden finne. Deshalb hat der Großherr eilig den Groß - Wesir - mit dem Befehle dahin abgeschickt, die Rückkehr zur Ordnung, wenn es noch Zeit ist, durch Proclamation eíner allgemeinen Amnestie im Wege der Güte, schlimmstenfalls aber mit Ge- walt, zu bewirken. Die gleichzeitige Absendung von 10,000 Mann Jufanterie und 30 Kanonen zeigt, daß die Regierung den festen Willen hat, bei fortgeseßter Wider feßlichkeit Ernst zu zeigen. Alle hier ansóssigen Albanesischen Familien sind in großer Bestürzung, viele suchen nach Rußland oder Grie- chenland auszuwandern. Man will behaupten, daß ‘die Re- präsentanten der großen Mächte den Sultati auf die schlim- men Folgen, welche die Bewegungen in Albanien nach sich ziehen können, aufmerksam gemacht haben, und -daß sie es eigentlich sind, welche die Absendung des Groß- Wesirs und das ihm übertragene Recht Amnestie, zu ertheilen, veranlaßt haben. Die vielen Konferenzen, die sie in der- lebten Zeit untér einander hatten, bestätigen die Vermuthung, daß darin auch dieser wichtige Gegenstand besprochen worden. Was die Französische Expedition. gegen Algier betrifft, so \{chmei- chelt man sich, daß der König von Frankreich gegen die Re- gentschaft von Algier“ eben so großmüthig, als der Kaiser von Rußland gegen die Pforte, handeln werde. Auch sind Viele der Meinuyg, daß England nicht gleichgültig zusehen werde, falls die Franzosen sich auf der Küste von Afrika festzuseßen Anstalt machen sollten. Einige wollen sogar wissen, daß der

Englische Botschafter Sir Robert Gordon dem Grafen Guil-

leminot deutlich die Absicht seiner Regierung zu erkennen ge- geben habe, sih jedem Versuche dieser Art zu jviderseben ; mit det Beifügen, die Englische Seemacht sey noch mächtig genug, um das bestehende Gleichgewicht Eurova’s aufrecht zu erhalten. Graf Guilleminot soll auf diese Erklärung sehr umsichtig erwiedert haben: die Französische und Englische Regierung wären zu sehr Freunde, um über einen so wenig erheblichen Gegenstand, wie der Krieg mit Algier, ‘in das eringste Mißverständniß zu gerathen. Nicht ohne Grund prach ih oben von dem großmüthigen Verfahren des Kaisers von Rußland gegen die von ihm besiegte Pforte, welche seit

einigen Tagen, wo die mit Halil - Pascha abgeschlossene Con- :

vention durch dessen Secretair hierher gebrächt wurde, einén abermaligen Beweis von den wohlmeinenden Gesinnungen des Russischen Kabinets erhalten hat. Der größte Theil der Kriegssteuer is, dem Vernehmen nach, der Pforte durch diese Convention nachgelassen, wogegen Rußland einige Vergröôße- rung des in dem Friedenstrakftate von Adrianopel abgetrete- nen Latudstrichs in Asien und eine Türkische Festung in Eu- ropá erhalten soll, die jedoch mit der der Pforte nachgelas- senen Summe keinesweges im Verhältnisse stehen. Die Rus- sischen Bevollmächtigten erfreuen ih daher des größten Ein- flusses, uñd Niemand genießt größeres Vertrauen bei dem Sultan, als ‘die HH. v. Orloff- und v. Ribeaupierre. Er un- ternimmt fast. nichts, ohne sie um Rath zu fragen, und die

uleßt eingetretenen- Verändérungen in der Militair - Organi- Étion sollen von -dem Grafen Orloff angerathen worden seyn. Dieser wird übrigens“ bald ‘von hier nach Odessa abreisen. . Die Russische Armee ist im Rúckmarsche begriffen und wird bald das Túrkische Gebiet diesseits der Donau geräumt haben. Graf Diebitsch soll nach den Militair-Kolonieen im südlichen Rußland gereist seyn, um daselbst den Kaiser Nikolaus zu erwarten. Aus Bucharest und Jassy sind Deputirte hier eingetroffen, wahrscheinlich um -die Ernennung der Hospodare ju betreiben. Auch der katholische Bischof von Nifkopolis ist hier angefommen, um in Sachen der katholischen Gemeinden und Kirchen-Angelegenheiten mit dem Divan zu unterhandeln. Unfern Sun sollen Unruhen ausgebrochen seyn, die der Graf Paskewitsch zu unterdrücken bemüht ist.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 9, Mai. Bei dem Mittagsmahle, das (wie gemeldet ) Herrn Poinsett , dem leßten Gesandten der Vereinigten Staaten in Mexiko, vor Kurzem von seinen Freunden in Philadelphia gegeben wurde, hielt der Gefeierte eine Rede, die mit großem Beifall aufgenommen wurde, ¿Man hat gesagt‘/ sprach er unter Anderem, „ic hätte mich auf eine eben so áusgedehnte als unverantwortliche Weise

in die inneren Angelegenheiten Mexiko's gemisht ünd mei- l

nen Einfluß benußt, das Land in Verwirrung zu rGEn, 1. er

um sein Glück und seine Wohlfahrt zu untergraber

mich kennt, wird sih überzeugt alten, daß ih nicht im Stande bin, mir ein so niedriges Verfahren und eine solche Unkenntniß des wahren Juteresse meines Vaterlandes zu Schulden fommen zu lassen. Man hat einem geheimen im Finstern schleihenden Einflusse zugeschrieben, was ganz ein- fach die natúrliche Folge einer Repräsentativ - Regierung bei einem noch unerzogenen Volke war. Mir, ‘als Repräsentan- ten einer Republik, und meiner Anhänglichkeit an republifa- nische Grundsäße wegen bekannt, fam die liberale Partei in Mexiko entgegen und sprach zuträulih und offen von ihrer der unsrigen sehr ähnlichen Verfassung und von ihrer inne- ren Politik, wobei indessen niemals die Rede von Partei- Angelegenheiten, sondern von allgemeinen großen Maaßregeln war, um díe Ruhe und die Wohlfahrt des Landes zu sichern. Bei solchen Gelegenheiten suchte i sie in ihrem po- litischen Glauben zu befestigen und rieth ihr, ihre republika- nischen Einrichtungen , als ihrer Freiheit und ihrem Glúck am angemessensten , beizubehalten. Hätte der Großsultan in Mexiko regiert, so würde ih micch in die Regierungsform nicht gemischt haben; ich betrachtete es aber als die erflärte Politik unserer Regierung, allen zur ‘Unterdrückung der in Amerifa bereits bestehenden republifanifchen Einrichtungen gemachten Versuchen entgegen zu arbeiten, und unwürdig meiner Stellung wäre, ich gewesen, hätte ich mich von Er- füllung dieser hohen Pflicht zurücfschrecken lassen, weil Schwierigkeiten und Gefahr damit verknüpft waren. Viekte Personen , deren Ansichten ih hochachte , sind der Meinung, daß die Mexikaner sich zu keiner- freien Verfassung cignen, und daß es besser für sie wäre, von einem starken Arme ges zügelt zu- werden. Jch denke nicht so. “Keine Regierungs- form, wenn sie schlecht verwaltet wird, fann einem Lande Frieden und Sicherheit gewähren.“ Der Versuch, Mexiko mi- litairisch regieren zu wollen, war {hon einmal gemacht wor- den und nicht ‘gelungen. " Was am meisten nöthig ist, ist eine allgemeine Verbreitung von Kenntnissen und von Erziec hung unter dem Volke cin Vortheil, dessen es sich jebt zu erfreuen beginnt. Jch wage es in dieser Hinsicht zu be- haupten, daß die Mexikaner mitten in ihren bürgerlichen Kämpfen rascher einer Selbst-Regierung entgegen gereift sind, als és der Fall unter einer ruhigen ‘despotischen Regierung gewesen seyn würde. Jhr Freiheiten sind ihnen sicher, wenn denselben auch noch manchè Veränderungen bevorstehen, und. meiner Meinung nah werden sie feine Central - Regierung annehmen, weil sie fürchten, daß eine solche unvermeidlih zur Tyrannei führen müsse. Uneinigkeit is die einzige Ge- fahr, der fie dermalen ausgeseßt sind, und- lôs si{ch die Con- föderation auf, so wird Mexiko einst das Jtalien Amerifa’s ein Theater innerer Factionen, bürgerlicher Kriege und aus- wärtiger Intriguen. Personen, die so hoch stehen , daß sie vorsichtiger Weise ihre Ansichten auf . Thatsachen, und niht auf Angaben von Parteigängern hâtten begründen sollen, glaubten, ich hätte meinen Einfluß in Mexiko zum Nachtheil dee Jnteressen Großbritaniens und Frankreichs be- nußt. Da&ist nicht der Fall. Jch habe nicht geglaubt, ge- gen die wahren Jnteressen beider Staaten zu handeln, wenn ih die Nation ermahnte, fest án ihren republifanischen Ein- richtungen zu halten; fremden Einfluß auf ihre inneren An- gelegenheiten nicht zu dulden; und wenn ih mich bestrebte, ihr für thre Verfassung, für ihre religidsen Justitutionen, für ihren Handel und für ihre Verhältnisse mit allen Na- tionen die liberalsten Grundsäße einzuprägen. Mein persdn- liches Gefühl war Allem dem entgegen, was man mir vor- warf. Jch that Alles, was in meiner Macht stand, um Fraänk- reich ín seinen Verhältnissen zu Mexiko nüßlich zu werden und ibm auf diese Weise gewissermaßen einen Theil des Dankes abzutragen, den wir ihm Alle s{uldig sind. Was Großbri- tanien anbetrifft, so hegte ih gegen selbiges feine feindliche Gesinnung. Zu lange lebte ih în denjenigen Theilen Ame- rifa’s, die von Kolonisten anderer Europäischen Nationen be- wohnt sind, um nicht einzusehen, wie sehr wir unserem Mut- terlande fúr seine verhältnißmäßig milde und weise Kolonial- Verwaltung verbunden sind. Ihm verdanken wir die Fähig- keit, uns selbst zu regieren, und die praktische Kenntniß un- serer republikanischen Einrichtungen, denen wir unser Glück und alle die moralischen N schuldig sind, die uns in Handel, Fabriken und Seemacht zu dem mächtigsten Ne- benbuhler machten, den es jemals hatte. Der hieraus ent- sprungeite Wetteifer ist ehrenvoll für beide Theile und sollte friedlih und redlih unterhalten werden. Jch versichere, daß ih, mit Ausnahme der Zeit während des Krieges zwischen beiden Ländèrn, mir weder eines * Gedankens noch einer

Handlung ‘bewußt bin, die dem Interesse Großbritaniens zu-

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wider gewesen wären. Auch stelle ich bei dieser Gelegen- heit alle mir gegen Spanien vorgeworfenen feindlichen Absich- ten in Abrede. Jch glaube, diese Nation handelt sehr unpolitisch, die Unabhängigkeit ihrer früheren Kolonieen nicht anzuerkennen. Wie verschieden auch die Kolonieen über Regierungsformen denken wie sehr fie sich auch deswegen unter einander um- )erstreiten nidgen, so sind sie doch Alle darin fest entshchlos- E unabhängig zu bleiben , und besißen Kraft genug, ihre Freiheit zu behaupten. Meiner Meinung nach werden alle Versuche des Mutterlandes, sie zu unterjochen, fehlschlagen und nur das Elend beider Theile vergrößern. Was die Spa- nier betrisst, so achte ih sie als Mitglieder einer hochsinnigen und ritterlihen Nation und bin so weit von dem Gedanken entfernt, etwas zu ihrem Nachtheile beitragen zu wollen, daß während meines Aufenthaltes in Mexiko fein Spanier, der mih um Hülfe und Schuß bat, unbefriedigt meine Schchwelle verlassen hat.‘/

An Tan

Berlin, 24. Juni. Der morgende Festtag wird frúß mit einer erhebenden Feierlichkeit beginnen , indem, auf ‘Ver- anlassung unserer Kommunal-Behörden, die herrlichen Lieder : 1) Lobet den Herren, den mächtigen König der Ehren ; 2) Eine feste Burg isk unser Gott; . und 3) Herr Gott Dich loben wir, von den Zinnen aller Stadt - Kirchen mit Posaunen- Stimmen erschallen werden.

Durch die in den Tagen des 22sten und 23sten d. noch stattgehabten Zufuhren hat das gesammte Quantum der hier zu Markt gekommenen Wolle sich auf 28,000 Centner erhöht, und sind sonach, da das gesammte Quantum beim vorjährigen Wollmarkt in runder-Süumme 30,000 (und einige Hundert) Centner betrug, im Ganzen diesmal nur etwa 2000 Centner weniger zu Markt gekommen. An extrafeinen und feinen Wellen waren etwa 9000 Centner, an feinen und Mittel- wollen etwa 15,000 und einige Hundert, und an guten ordi- nairen unò ordinairen Wollen etwa 4000 Centner am Markt. n den beiden leßten Tagen ging der Verkauf sehr ras{ch-von statten ; es sind daher nicht mehr, als höchstens an Z000 Cer. Wolle, meift feiner Soëïte, unverkauft geblieben, und an ver- schiedenen Orten hierselbst gelagert. —— Die meisten Käufe in superfeiner Wolle, so wie auch manche Käufe in Wolle von 50 bis 65 Rthlr., geschahen ‘von Engländern. Die Niederlän- der kauften hauptsächlih Wollen von 45 bis 60 Rthlr., die inländischen Fabrifanten im Allgemeinen blos ordinaire und Mittel -Soktten bis zum Preise von etwa 70 Rthir. Am wenigsten begehrt waren Wollen im Preise von úber 60 bis 75 Rthlr., hinsichtlich deren es auch besonders nachtheilig wirfte, daß von diesen Wollen. in England noch am meisten Vorrath seyn soll. Vorzüglich starke Nachfrage war nach Schäferei- locken, welche von den Unterhändlern aufgekauft und sogar um 10 pCt. theurer -als im vorigen Jahre bezahlt wurden, indem sowohl Engländer als Niederländer die vorhandenen Quantitäten rasch wegkauften. Nachstehendes ist eine ver- gleichende Uebersicht der vorjährigen und diesjährigen Preise :

_Im vorigen Jahre wurde bezahlt In diesem Jahre U V ö - wurde bezahlt für den Centner 1) für extrafeineWollen110 130 Rthlr. 100 ——120 Rthlr. 2) - feine / 79 85; 725 80 ; 3) - mittel 60 70 62 675 -; 4) - gute mittel - 525— 60 ; S7 - G5 5) - ordinaire - 40 55 ‘- 45 60 : 024 gónz ordin; «30 —- 324 - s. 4 2x GIE is Nach der übereinstimmenden Ansicht der Niederländischen und Englischen Wollhändler, so wie auch der Fabrikanten, steht zum Spätherbst ein Steigen der Preise sämmtlicher Woll- gattungen zu erwarten, da die Vorräthe an alten Wollen ver- hältnißmäßig gegen das vorige Jahr sehr geringe, die Fabri- fen aber stark beschäftigt sind, wozu noch fommt, daß fast

sämmtliche Produzenten aus den {hon bekannten Gründen,

in diesem Jahre weniger Wolle gewonnen haben, als es nach gewöhnlicher Bertéliziuiia zu erwarten gewesen wäre.

M 15ten d. M. fand in Stettin die sehste Ge- nerai - Hoheit des Ktonprinzen stehenden Gesellschaft für Pommer- sche Geschichts - und Midarostunt statt. Den versammel- ten einheimischen Mitgliedern hatten sich auch mehrere von aus- wärts angeschlossen , um an den“ Berathungen der Versamm-

lung, welche von Sr. Excellenz, dem Herrn Oberpräsidenten |

Dr.'Sa, als Präsidenten , exôffnet wurde, Theil zu neh- men, Der von dem Stettiner Auss{chuß der. rein Aug: {uß besteht in Greifswald vorgelegte Jahresbericht gab

ausführliche Nachricht von dem jeßigen Stande der Ge ell-

Haffs bei Horst gefunden worden.

Versammlung der unter dem Protektorat Sr. Königl.

schaft im Allgemeinen und von den im Verlauf des leßten Jahres eingegangenen Alterthümern und angestellten histori- shen und antiquarischen Forschungen insbesondere. Unter den neu erworbenen alterthümlichen Gegenständen befanden si , außer andern interessanten Stücken , zwei vorzüglich er- haltene Arabische Silbermünzen , auf den Lebbiner Bergen am Haff gefunden; ferner andere Arabische und einige br alte bis jeßt unerklärte Silbermünzen, die am Ufer des Beide Stellen haben, nach Ausweis der früheren in den Pommerschen Provinzial- blättern und besonders abgedruckten Jahresberichten , vielfach die Aufmerksamkeit der Gesellschaft în Anspruch genommen. Außerdem wurden einige 80 alte silberne Münzen vorgelegt, die man bei Aufgraben eines Fundaments zu Battingsthal, Sandowschen Kreises, aufgefunden hat. Ein besonderes In- teresse erregte eine sorgfältig gearbeitete, aber von Grünspan sehr zerfressene, metallene Schale, welche auf der in antiquarischer Rücksicht sehr merkwürdigen Plumenwerdershen Feldmark, Dramburgschen Kreises, in einem sogenannten Hünengrabe, mit Asche gefüllt, gefunden worden ist. Jn keiner Gegend der Provinz Pommern ist bis jeßt eine so große Zahl heidnischer Grabstätten bei einander entdeckt worden. In den mehrsten derselben finden sich Urnen, von denen sogar eine“ metallene schon früher ter Gesellschaft überwiesen ist; in andern sind wiederholt eiserne Messer neben vielen zerschlagenen Gebei- nen und stark verlebten Schädeln gefunden worden , welche auf ein gewaltsames Ende der Bestatteten hinzudeuten schei- nen. Die Gesellschaft beabsichtigt (Nachrichten aus Stet- tin zufolge) die Herausgabe einer jährlich erscheinenden Denk- schrift, in welcher, außer ihren Jahresberichten, historische und antiquarische Untersuchungen, Aufsäße úber. Kultur -, Rechts- und Verfassungs - Geschichte Pommerns , Auszúge , Uebersich- ten und Charakteristik noch ungedruckétet Pommerschér Chro- niken, Ueberseßbungen und Auszúge aus altnordischeñ Sagen, die- Provinz Pommern betreffend, aufgenommen, und Urkun- den, Landtags-Abschiede und andere Dokumente, die ein histo- risches Juteresse haben, bekannt gemacht werden sollen. Ganz besonders aber sollen in dieser Denkschrift auch die historiscch- antiquarischen Forschungen des Nordens, zunächst des Sfati- dinavischen , allmälig auch des Slavischen, berücksichtigt wer- den. Je mehr in neuerer Zeit durch die umfassenden und grändlihen Studien der Geschichtsforscher im Norden , un- ter welchen die Dänischen der Pommerschen Gesellschaft längst befreundet gewesen sind, geleistet ist, ein desto vielsei- tigeres Interesse wird die Denkschrift der Gesellschaft ge- winnen können.

Nachrichten aus Frankfurt a. M. zufolge, is der Königl. General-Musif-Direftor Ritter Spontini am 18ten d. dort angelangt, nahdem er sih auf der Reise von Berlín nur zu Halle und Weimar kurze Zeit aufgehalten hatte. Am 21sten gedachte derselbe die Reise nach“ Paris fortzuseßen.

Verein für Pferdezucht und Pferde - Dressur.

Den 23. Juni 1830. j Rennen auf der freien Bahn. (Doppelter Sieg.) i

Hr. v. Ecfard stein, Schimmel -Stucte Molly vom Nesgy und der Merope. Reiter blau und gelb gestreift.

Hr. Ober -Amtmaun Schrader, Fuchs - Wallach Dagobert vom Doolin und der Arsene. Reiter braun mit weißen Aerméln. (Sieger.)

Hr 6, Nickish-Rosenegk, Fuchs -Stute Molla vom Amber und der Beatrice. Reiter roth, weiße Aermel, und schwarze Kappe. |

Hr. v. Rieben, Fuchs-Stute Esther vom Herodot und der Miß-Harrisson. Reiter dunkelroth, silbergraue Aermel und schwarze- Kappe.

Hr. Amtsrath U êbel, Fuchs -Stute Fenela, Brandenburger ' Landgestüt. Reiter roth mit weißen Aermeln. Hr. Graf v. Seydewiß, brauner Wallach Guido vom A und der Fiera. Reitér schwarz, Kappe und Aer-

mel gelb.

Se. Durchl. Prinz Alexander zu Solms-Braunfels, braune Stute Niobe vom Amber und der Aido. Reiter

blau, Kappe und Aermel gelb.

Sechs andere Pferde, nämlich Bozzaris, dem Hrn. Amts-

rath Uebel, Palafox und Gemse, dem Hrn. Ober Amtmann Meyer , Vinca, dem Hrn. Amtsrath Heller, Fanny , dem Hrn. v. Bredow, und Hamlet, dem Hrn. v. Kröcher zuge- hôrig, waren zurückgezogen worden , und" ein siebentes , Ru- bens, befand sich, als ieger in dem gestrigen Rennen , be- reits im Besike des Vereins. :

Erstes Rennen. Das Abreiten war regelmäßig; Niobe