1830 / 175 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 26 Jun 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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muthlih schon nah drei Tagen n Aalborg wieterum mit

Sr. Majestät zusammentreffen. : i Eine i vf V) nach der Abreise des Königs von Aarhuus

ind auch Se. Königl. Hoheit der Prinz Ferdinand von dort L und auf dem Dampfpostschiffe ¿¿Mercuríus‘/ nach Kallundborg abgegangen. Se. Königl. Hoheit sind bereits in hiesiger Residenz in erwünschtem Wohlseyn eingetroffen.

“Se. Königl. Hoheit dex Prinz Christian sind am 10ten d. M, von Odense abgereist, um sich über Nyborg nach Lan- eland und weiter nach Augustenburg zu begeben. Die Reise wird úber Arroe nach Alsen gehen, welche erstere Fn- sel bisher noch nicht von Sr. Königl. Hoheit besucht wor- den war.

Der Königl. Schwedische Geschäftsträger am Kaiserl.

Brasilischen Hofe, Hr. v. Ankarlov „_ ist aus Schweden hier angekommen. :

Am Montage sind zwei Russische Fregatten und eine Brigg auf der hiesigen Rhede angekoramen und vor Anfer gegangen , wo sie noch immer liegen. Diese Schiffe sind be- stimmt, mit den Russischen Marine-Kadetten einen Uebungs- zug bis unter Jsland hinauf zu machen. Gestern wurde den Offizieren und Kadetten von Seiten des hiengen See - Etats ein großes Fest auf der hiesigen Schießbahn gegeben.

Von Maridoe auf der Jnsel Falster s{hreibt man un- term 7ten d. M., daß damals leider. die Frúühlingsfaat noch nicht aller Orten gelegt gewesen ist, welches der nassen und reguichten Frühlingswitterung zuzuschreiben ift.

Deurs Pan d.

München, 16. Juni. Ein gestern erschienener Armee- Befehl enthäle verschiedene Ordens-Verleihungen, Ernennun- gen, Versetzungen, Beförderungen u. j. w. im Königl, Heere. Der Kriegs-Minister, General-Major von Weinrich, erhielt das Ritterkreuz des Civil - Verdienst-Ordens. Ernannt wurden unter Andern: Se. Hoheit der Herzog Maximilian in Baiert, bisheriger Oberst Jrihaber des Îten Linien - Jnfanterie - Regi- ments zum Oberst Junhaber des 3ten Chevauxlegers-Regim., und der Oberst - Lieutenant im General -Auartiermeisterstabe, Ed. Frhr. von Völderndors- Waradein, zum Mitglied der Hundes-Militair-Kommission in Franffürt. Besördert wur-

den :- Der General-Major und Brigadier Graf Seyßel d'Aix | ( C * den 18. September 1830 an und dauert mehrere Tage.

von der’ ersten Armee - Division zum General - Lieutenant und Kommandanten der zweiten Armee-Division (Augöburg); der Ober| Jnhaber des 2ten Linien - Jufantevie- Regim. Maxi- milian Kronprinz von Baiern Königl. Hoheit, zum General- Major; der Oberst Jnhaber und Kommandant des* 2ten Chevauxlegers - Regim., Karl Theodor Fürst von Thurn und Taxis, zum General-Major und Brigadier der vierten Armee- Hivision (Würzburg).

Dresden, 15. Juni. (Aus dem Korrespondenten von und für Deutschland.) Die neuen Reformen, welche bei den wichtigsten höheren Lehranstalten des Landes in Wirfksam- keit getreten find, scheinen sehr bald Erfreuliches zu erzeugen. Mit jenen hatte. man bei- der fortwährend bluúhenden Berg- Akademie zu Freiberg begonnen und bei der Universität Leiy- zig, deren Ruhm, nach so manchem empfindlichen Verluste, in dem Emporstreben mehrerer junger und tüchtiger Docenten sicher zu stehen scheint, geendet. Unter Anderm haben die erhöhten Ansprüche an. solche Júnglinge , welche sich für den Staatsdienst auszubilden gedenken, schon die gute Folge ge-

habt, daß das ungemessene Andrängen junger Leute zum.

Studiren \ehr nachgelassen hat. Endlich ist es zu manchen

oft besprochenen öffentlichen Bauten gekommen. Die Stadt

Dresden erhält eine shène Hauptwache, wenn schon -an einem nicht ganz E Plaße, und die Weiserißbrücke, welche die Altstadt mit der Friedrichsstadt verbindet, wird zwemäßig erweitert. Der allerdings eben so kostspielige als

wichtige Wuvzener Brückenbau hat nun begonnen. Er muß-

für die fürzeste Verbindung zwischen Dresden und Leipzig von- außerordentlichem Vortheil scyn. Zum 1. Juli, wie es heißt, haben wir den erften Besuch von dem jeßt in Leip- zig erbaut werdenden Dampfwagen zu erwarten. Er soll die- sen 11 Meilen langen Weg, der vom Eilwagen "oft in 19 Stunden zurückgelegt wird, Anfangs in 6 Stunden, später- hin vielleicht gar in 5 oder 4 Stunden, durchrennen. Mag _ das Projekt gelingen oder nicht, jedenfalls verdient der Un- ternehmungsgeist der dabet interessirten Leipziger dankbare Anerkennung und Unterstüßung. So könnte Leipzig auf dem ganzen Kontinente das erste Beispiel einer Dampfwagenfahrt gebèn, die durch eine neue Vorrichtung, welche den Austritt des Rauchs fast unbemerklih macht, das Scheuwerden be- gegnender Pferde verhindert. i

Kasssel, 22. Juni. Se. Königl. Hoheit der Kurfärst haben / dem Königl. Baierschen Staats-Minister des Königl.

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t Vis. E ega

ee und des Aeußern, auch der Finanzen, Grafen von rmansperg, das Großkreuz des Haus-Ordens vom goldenen Löwen verliehen.

Gotha, 21. Juni. Die Sißungen der Deputirten der hiesigen Landstände, welche am 7ten d. M. begonnen haben, sind heute geschlossen worden.

Zum Ändenken an die Uebergabe des Glaubensbekennt- nisses der evangelischen Reichsstände vor dreihundert Jahren, ist fúr das hiesige Herzogthum, wie in allen Ländern evan? gelischer Confession, ein yoher Festtag mit Vor- und Nach- mictags-Gottesdienst auf den 25sten d. M. angeordnet. |

Hamburg, 23. Juni. Die Börsenhalle enthält im heutigen Blatte folgende Anzeige von Seiten der für die im kommenden Herbste hier zu haltende Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte resp. zum ersten Geschäfts- führer und zum Secretair ernannten Herren Doëctoren Bar- tels und Fricfe: : i 7

„Die Unterzeichneten haben den Hauptzweck der Gesell- schaft der Deutschen Naturforscher und Aerzte, „„sich persôn- lich fennen zu lernen,“ dadurch möglichst zu besôrdern ge- sucht , daß sie Einladungen zu der bevorstehenden Versamm- lung diejer Gesellschaft in Hamburg im September d. Fp an die ihnen befanncen Naturforscher und Aerzte gesandt haben. Da sie aber besorgen müssen, daß mancher berühmte Mann , dessen Anwesenheit dieser Versammlung zur Zierde und zum Nußen gere:chen würde, von ihnen übergangen worden sey und sie doch so gern mit Göthe's Tasso sagen möchten : „es: saßen hier gedrängt die ersten Männer unjrer Zeit ;‘/ so hat es ihnen zweckmäßig geschienen , sih über ihre Bergessenheit und Unkunde “öffentlich zu entschuldigen und die nicht persönlich eingeladenen Naturforscher und Aerzte in der Ferne und in der Nähe zu ersuchen, diese Unterlassung lediglich ihrer Unfkunde zuzuschreiben und dessenungeachtet die Versammlung mit ihrer Gegenwart zu beehren. Es genügt, zu bemerken , daß, nah den Statuten der Gesellschaft der Naturforscher und Aerzte, zwar nur jeder Schriftsteller im naturwissenschaftlichen und ärztlichen Fache als Mitglied der Gesellschaft betrachtet wird; daß aber Allen, die sich wissen- schaftlich) mit der Medizin oder der Naturkunde beschäftigen, der Zutritt zu den Ver)ammlungen gestattet ist, welche bei offenen Thüren gehalten werben. Die Versammlung fängt

Jedem, der sich nicht selbst ein Logis wählen und befor- gen wtil, wird bei seiner Ankunft eine Liste mehrerer Logis, mit den dabci bemerkten Preisen, im Stadthause vorgelegt werden. Für jeden, der sich an die Unterzeichneten schriftlich N wird, werden sie gern die Besorgung des Logis über- nehmen.

( Man ersucht die Herren Redacteure der öffentlichen Blät- ter im Jn - und Auslande, dieje Anzeige aufzunehmen und möglichst zu verbreiten. Hamburg, im Juni 1530.

Joh. Heinr. Bartels, De, ;

i Foh. Carl Georg Fricke, M. et Ch. Dr,

Hamburg, 22. Juni. Die Fonds-Preise haben bei uns, so wie an den übrigen Märkten, fortwährend ge- schwankt, und seit Wochen ist es zum erstenmale, daß sie zwei Tage hinter einander steigend waren. Solches war ge- stern und Heute der Fall, und zwar in Folge der bessern Renten-Courfe, die wir aus Paris vom 16ten bekommen ha- ben, und auch in Folge der Festigkeit, die von Wien aus zeither berichtet wird. Heute waren besonders Actien begehrt, welche pr. ult. dieses mit 1340 Fl. bezahlt werden; pr. Juli war 1345 Fl. und pr. August 1350 Fl. zu bedingen; in 58 und 42 Metalliq. war nur beschränkter Umsaß. Lebtere .a 952 zu lassen. 32,Dän. pr. ult. 707 zu haben, 704. Geld. Fúr Russ. Engl. Anleihe pr. ult. zahlte man 1064, wozu man am Schluß ‘der Börse kaufen konnte. Russ. Anleiße Hamburger Certifikate a 1024 gut zu lassen: Poln. Partial pr. ult. d. a 1252 gut zu lassen. Neap. Rente bei Falconet u. Comp. pr. Cassa a 842, pr. ult. 84# bezahlt; pr. Juli war 85 wil- lig zu bedingen. Engl. Neap. 914 zu lassen. Disconto 45 a 52. Ohne diefen erhöheten Disconto wären wir heute mit den Cassa-Coursen für“ Fonds gewiß noch mehr gestiegen, da sich im Gaúzen viel Kauflust für Fonds zeigte. Jn Wechseln war auf allen Pläßen mehr Brief als Geld, besonders Lon-

don Z Mon. a 13 Mk. 11 Schill. zu haben. Louisd’or zu

haben. Gold in Barren zu lassen. Die Herren Sillem Benecke u. Comp. haben befannt machen lassen, daß sie die Coupons (ersten Semesters 1830) von 55 Russ. Silb. Jnser. in Hamb. Cert. a 27 Mk./54 Schill. Banco für den Coupon

‘von 122 Silber-Rubel vom 15. Juli ab einlôsen werden.

Beilage

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Beilage. zur Allgemeinen Preußischen

| dúrfte. General O'Leary hatte mit einer Abtheilung der Co-

S ch weiz.

Schaffhausen, 18. Juni. Der neue Päpstliche Nun- tius: ist am 13ten, d. in Bern eingetrossen und hat am fol- genden Tage, dem Hrern Amtsschultheiß Fischer , als Prä- sidenten der Tagsaßung, in Gegenwart der voröôrtlichen Be- hôrde, sein Beglaubigungs-Schreiben unter den üblichen Förm- lichkeiten und Ehrenbezeugungen überreicht. /

Am 9Yten d., Morgens um 9 Uhr, sah man in Neufchatel über dem See, eine Stunde entfernt, dem Dorfe Portallan gegenüber, cine schwarze und diée, 60 Fuß erhabene Wolke, aus welcher sich eine durchsichtige Säule bis auf die Ober- fläche des Sees herabsenfte und mit Ungestüm aus demsel- ben das Wasser in die Höhe zog. Mit Erstaunen und nicht ohne - Furcht über ben Ausgang, sah man das Wasser wie eineti Bach aufwärts strômen. Aus der Ferne ließ sih ein dumpfes Getdse hôren. Dieses Pháhñomen dauerte ungefähr 8 bis 9 Minuten, bis nun der Ostwind die Wassersäule zer- sprengte, und kurz darauf. barst auch die Wolke. Das Ganze endigte sih glücklicher Weise mit einem starken Plabregen. Einige Personen wollen schon am Abend zuvor eine gleiche Wassersáule gesehen haben. E L

Lausanne, 15. Juni. Mittelst Beschlusses vom 26. Mai hat der große Rath des Kantäns Waadt in dem bishe-

rigen Wahlsystem und' in der Verfassung einige Veränderun- | gen getroffen. Um einer größeren Anzahl von Bürgern die |

Theilnahme an der Wahl der Kantönal - Behörden zu ver- schaffen, werden alle, welche entweder ein unbewegliches BDe- si6thum von 200_Fr. oder 600 Fr. in Hypotheken nachwei- sen kônnen, zur Ausäbung der Wahlrechte zugelassen. Die Dauer der Functionen der Koiamunal-Räthe ist von 18 Fah- ren auf 12 Jahre, und die der Functionen det Mitglieder des großen Raths von 12 Jahren auf 6 Jahre herabgeseßt worden. Von den Mitgliedern des großen Raths sollen fúnftig 99 durch das Loos unter den Kandidaten gewählt werden, und der Rath selbst, der bisher 63 seiner Mitglieder selbst wählte, deren nur 18 wählen föônnen. Um aber fünf- tige übereilte und dem Interesse des Kantons zuwider lau- fende Veränderungen der Verfassung unmöglich zu machen, ist dersclben ein neuer Artikel hinzugefügt rwoorden, in wecl- hem es heißt, daß in Zukunft feine Veränderung mit der Grundverfassung vdrgenommen werden darf, wenn sie nicht in den dur) das Geseß angeordneten und jeder Uebereilung vorbeugenden Formen und unter Vorbehalt der Genehmigung der Wahlversammlungen geschieht. Die Verfassung vom 4. August 1814 soll in der durch obiges Dekret veränderten Gestalt nohmals gedruckt und befannt gemacht werden.

Die Offiziere des in Neapolitanischen Diensten stehenden und in Nola garnisonirenden vierten Schweizer - Regiments haben in der Umgegend dieser Stadt auf eigene Kosten Nach- grabungen anstellen lassen, deren Resultate höchst günstig waren. Sie wollten eben einen Transport herrlicher Grié- ischer Vasen, die ausgegraben worden, dem Berner Mu- seum übersenden als die Direction des Museums von Nea: pel sein Vorzugsrecht auf einige kosibare Stúcke der Samm- lung geltend machte, und die Ausfuhr derselben nit zugeben wollte. Diese Angelegenheit wird der Neapolitanischen Re- gierung zux Entscheidung vorgelegt werden.

Spanien.

Pariser Blätter bringen Nachrichten aus Madrid bis zum 7. Juni. Herr Ugärte, der vom Jahre 1823 an, bis zum Eintritt des Herrn Cea ins Ministerium, das beson- dere Vertrauen des Königs genoß, seitdem aber nah Güada- lajara verbannt wurde, war in Madrid angekommen und nach Aranjuez zu einer Audienz beim Könige abgegangen. Herr Pelegrin, Minister der überseeischen Besißungen unter der Cortes - Regierung und seitdem aus dem Staatsdienste eritlassen, ist wieder in den Rath von Castilien eingetreten, dessen ältestes Mitglied er ist. Aus Sevilla wird un- term 2. Juni gemeldet, daß der General-Capitain der Pro- vinz, Queseda , Befehl erhalten habe, die Miliz - Regimenter von Corduba und Xerez in Eilmärschen nach Almeria und Ronda zu senden; auch in- Santogna werden Truppen zu- sammengezogen.

Co tum bi! eîn:

5&1 England eingegangene Briefe aus Cucuta bis Mitte Máâärz meldeten , daß diese Stadt. mit ihrem Bezirk, welche die Gränzlinie zwischen ben streitenden Parteien bildet, wahr- scheinlich bald der Schauplaß des ersten Kampfes werden

Staats-Zeitung Æ 175.

lumbischen Armee Cucuta besekt. Jn Guayaca, das sich au der Linie von Bogota befindet; standen Bolivar's E

- während die Venezuelaner im Besiß der nördlich belegenen

Dörfer waren, Unter den Bewohnern dieser Gegenden herrschte, der bevorstehenden Feindseligkeiten wegen, große Un- ruhe; Lebensmittel wurden! immer seltener ; Maulthiere zum Handel waren fast zu feinem Preise zu haben. Die Vene- zuelaner crließen fortwährend die heftigsten Proclamarionen gegen Bolivar und hatten die Post -Verbindungen mit den súdlichen Provinzen Columbiens unterbrochen. :

ch1 LAM O

Berlin, 25. Juni. Nachrichten aus Fischbach zu- folge (welche die Breslauer Zeitung mittheilt), gedachte Se. Königl. Hoheit der Kronprinz- am t9ten d. von da über Lüben nach Krossen abzugehen, von da aber am folgenden Tage Sich überFranfkfurt und Küstrin nach Landsberg a. d. Warthe zu begeben.

IÎn den Gesammt -Sißbungen der Königl. Akademie der Wissenschaften sind im Monat Juni folgende Abhandlun- gen gelesen worden :

1) Ueber den Einfluß der Pronomina auf die Wortbil- dung im Sansfrit und in den mit ihm verwandten Spra- chen, von Herrn Bopp.

2) Ueber des Eudoxus Verdienste um die Astronomie, Fortsetzung einer früher gelesenen Abhandlung, von Herrn Jdeler. è

3) Ueber den Begriff des höchsten Gutes, zweite Ab- handlung von Heren Schleiermacher.

us Königsberg, vom 18ten d. M., schreibt man : Ein seltenes Fest wurde gestern, zwar nur im stillen Fami- lienfreise, gefeiert, das aber, wegen seiner Seltenheit und der allgemeinen Theilnahme, würdige Veranlassung giebt, es dfentiich zu erwähnen. Unser hochverehrter und von Jedem, der das Glück hat, sich der persönlichen Bekanntschaft zu er- freuen, wahrhaft geliebter hochwürdigste Erzbischof, Herr Dr, Borowski , erlebte gestern seinen 90sten Geburtstag und trat mit seltener Geistesstärke und Heiterkeit in das 91e Jahr seines ruhmwürdigen Lebens ein. Seine zahlreichen Verehrer aus allen Ständen, denn wahres Verdienst findet überall ge- rechte Anerkennung, bezeigten demselben ihre freudige und herzliche Theilnahme darüber, daß auch der Segen des Him- mels so wohlthätig, belohnend und erhebend auf dem hoch- verdienten Greis ruße. Sie, wie eine zahlreiche Deputa- tion der hiesigen Geistlichkeit, überbrachten ihm die herzliche sten und aufrichtigsten Wünsche für die lange Fortdauer des förperlihen Wohls und der seltenen Geistesfraft, womit Se. Hochwärden Jhre wichrigen und schwierigen Aemter so musterhaft und woßlthuend verwalten. Möge noch eine lange Reihe von Jahren in ungetrübter Heiterkeit den Hoch- gefeierten für die Verdienste lohnen, die er sih seit 68 Jah- ren seiner mannigfaltigen, aber in jedem Verhältniß höchst rúhmlichen und segnenden. Amts - Verwaltung erworben hat.

Aus Arnsberg wird gemeldet: Durch unsers hoch- verehrten Hrn. Ober-Präsidenten rastlos wirkende Sorge für Verbreitung- alles Guten bestéht nun auch in Soest eine er- freulih aufblühende Sonntagsschule für Handwerker. Der zur Einreichung ernannte Kommissarius, Hx. Professor Wal- deé in Mänster, welcher auch die ähnlichen Schulen zu Mün- ster und Paderborn eingerichtet hat, begann sein. Geschäft am 6ten v. M. und fand, bei der an Ueberzeugung von der Gemeinnüßigkeit der neuen Stiftuug in technischer und moralischer Hinsicht, solche Unterstüßung, daß schon am 15ten durch das Wochenblatt und dur öffentlichen Anschlag, und am {16ten von den Kanzeln das Jnstitut verkündigt wurde, wobei alle Prediger die Theilnahme daran mit Wärme empfahlen. Am nächsten Sonntag geschah die feierliche Er- dffuung mit 95 eingezeihneten Schülern, unter welchen selbst mehrere Meister. - Nur in drei Fächern wird Unterricht ertheile, im Zeichnen, Schreiben und Rechnen und das nur insoweit, als es Handwerkern in ihren Gewerben dienlich ist. Hierüber hinaus zu schreiten ist, als unthunlich , zweEwidrig und verderblich zuglei, durch die Statuten streng unter- sagt. Der Unterricht ist, so. wie es sih thun ließ, erfahre- nern Handwerkern übertragen, und die unmittelbare Leitung desselben hat der Hr. Bau-Jnspektor Buchholz übernommen.

Aus Posen berichtet man: Ju. der Stadt Grabow brach in der Nacht vom 4ten zum -5ten d. M. eine Feuers- brunst ‘aus, welche bei der großen, Dürre 82 Wohnhäuser,