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und Hader unter den verschiedenen Meinungen und Ansich- ten- erregt, als die beabsichtigten Zoll - Anordnungen des Kanz- lers der Schaßkammer in Betreff von Zucker, Rum und

Branntwein. Niedertaun de

Aus dem Haag, 23. Juni. Des Königs Majestät, Hôchstwelche am 19ten aus dem Lustschlosse Loo in hiesiger Residenz eingetroffen waren, sind gestern frúh wieder dahin zurückgekehrt. | : d

Die dritte Säkular - Feier der Uebergabe der Augsburgî- hen Confession wird Sonntag den 27sten d. M. früh in der hiesigen lutherischen Kirche mit großer Feierlichkeit begangen werden. Abends wird in derselben Kirche eine Vokal - und Jnstrumental - Musik - Aufführung, unter Leitung des Königl. Kapellmeisters Lubeck, stattfinden. - |

Der frühere Statthalter des Niederländischen Ostín- diens, Vicomte du Bus de Ghisignies, hat sich von hier nach dem Loo begeben.

Im August wird in Leuwaarde cin Pferderennen statt- finden, bei welchem eine goldene NReitpeitsche als Preis aus- gesekt ist. L y

Die vier Landesverwiesenen, Potter, Tielemans, Bar- tels und Neve, haben am 20sten d. M. von dem Niederlän- dischen Gränzorte Waals ihre Neise nach Lausanne, durch die Rheinlande, angetreten. : : i

Jn Baerlo hat ein Einwohner eine Urne mit Rdômi- schen Gold- und Silbermünzen, aus -den Zeiten der Kaijer Nero , Vespasian und Trajan, ausgegraben, deren allmà- liger Verkauf ihm bereits die Summe von 4600 Fl. einge- tragen hat.

Der von mehreren Französischen Blättern gegebenen Nachricht, daß die diesseitige Regierung aufs Neue zwei Schweizer Regimenter in ihre Dienste nehmen wolle, wird von dex Gazette des Pays-Bas widersprochen.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 18. Juni. Jhre Majestät die Königin und Jhre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprin- zessin sind gestern Abend im erwünschtesten Wohlseyn aus Upsala hiex wieder eingetrofsen. Eine ungewöhnlich große Menge hiesiger Einwohner hatte sich ebenfalls dahin begeben, um der Promotions-Feierlichfeit beizuwohnen. - Der Kronprinz trug, als Kanzler der Akademie, an dein Promotionstage die akademische Uniform, und auf dem von den Studirenden veranstalteten Ballé geruheten Jhre Königl. Hoheit die Kron- prinzessin mit dem Primus der neu promovirten Magister zu tanzen. Man will wissen, daß diese Promotion die, leßzte seyn, ‘und daß diese Ceremonie künstig gänzlich abgescha}t werden wird.

Das Gefolge des Kronprinzen auf der Reife nach Set.

etersburg wird aus dem Grafen Brahe, dem Kammerherrn Sen Meuck und dem Major Peyron bestehen.

Ueber den Zeitpunkt der Krönung Jhrer Majestät der Königin herrschen stets die verschiedenartigsten Angaben. Jeßt heißt es wieder, daß dieselbe zu Ende nächsten Monats statt- finden werde.

Während des vorigen Jahres wurden 519,064 Tonnen Getreide in Schweden eingeführt und 534,165 Tonnen aus- geführt.

Deut lan d,

Dresden, 23. Juni. Se. Königl. Majestät Haben heute in Begleitung der Prinzen Friedrih und Johann, Kd- nigl. Hoheiten ,; Uebungen der Militair - Akademie im Batkre- riebauen, so wie im Schießen und Werfen aus Geschüß, auf dem Artillerie - Exerzier - Plaße in Augenschein zu nehmen ge- ruhet und Höôchstdero besondere Zufriedenheit dabei zu er- fennen gegeben. Nachher verfügten Sich die beiden Königl.

Prinzen in den Exerzier-Saal des adelichen Kadetten - Corps, *

woselbst in Höchstdero Gegenwart Prämien an diejenigen Zöglinge des gedachten Corps vertheilt wurden, welche sich dazu gegenwärtig vorzüglich würdig gemacht haben. , Leipzig, 19. Juni. (Aus dem Korrespondenten “von und für Deutschland.) Auffallend ist der große Waaren- zug an Baumwolle, der täglich von Hamburg hierher und weiter nach Chemniß und ins Voigtland geht. Dies beweist am besten, wie thätig die Sächsischen Fabriken noch jelzt bei aller versperrten Einfuhr in die Nachbarländèr arbeiten. Unsre Getkreidesaaten stehen treflih. Nur den Oelsaaten, die im Winter gelitten hatten, droht der Glanzkäfer die Blú- then abzufressen. Die "Händler hahen daher viel Hanföl aus Rußland fommen lassen, denn unsre Hanfmühlen ha- ben- niemals viel Vorrath. Leipzig erhält im nächsten

Jahre, aus großen Auweisungen auf die gesammelten Gelder zu einem Monument für den König -Friedrih August von Sachsen, ein- prachtvelles Universitätsgebäude mit großen und kleinen Hörsälen, einem Lokal für die bisher fast un- sichtbare Bibliothek und andere fostbaren Sammlungen.

München, 22. Juni. Jhre Königl. Hoheit die Prin- zessin Mathilde ist heute Morgens um 7 Uhr mit JJ. KK. Hoheiten dem Prinzen Luitpold und den Prinzessinnen Adel- gunde, Hildegarde und Alexandra von hier nach Brückenau abgereist. Se. Königl. Hoh. der Prinz Otto werden die- ser Tage nah Genua abgehen, um die dortigen Seebäder zu gebrauchen. j

Dem Vernehmen nach, werden Se. Majestät der König auf der Reise nah Brückenau auch den Baunach- und Saal- grund (an der Sächsischen Gränze) besuchen und dort die Burgen altritterlicher Vorzeit befichtigen. j

Die Königl. Akademie der Wissenschaften hat in ihrer allgemeinen Sißung am 29. Mai d. J. den Königl. geistl. Rath und ordentlichen Professor der Orientalischen Sprachen und Literatur an der hiesigen Universität, Herrn Dr. Allioli, dann den ordentlichen Professor der Aesthetif und schönen Literatur an derselben, Herrn Dr. Schorn, und den als Ken- ner altdeutscher Kunst vorzüglich berühmten Dr. Sulpice Bois- sérée, zu außerordentlichen Mitgliedern der philosophisch-phi- lologischen Klasse gewählt, und Se. Majestät der König ha- ben diese Wahlen unter dem 16. Juni allergnädigst“ zu ge- nehmigen geruht. h:

Gleich der Königl. Akademie der Wissenschaften, welche alljährlich ihren Stiftungstag besonders feiert, wird nun auch die Ludwigs - Maximilians Universität, welche am Tage Jo- hann und Paul (26. Juni) 1472 von Ludwig dem Reichen gestiftet wurde, die jährliche Wiederkehr dieses Tages auf feierliche Weise begehen und damit am künftigen Sonnabend den Anfang machen. i E

Allerhöchster Entschließung zufolge, werden sih in den sieben äitern ‘Kreisen des Königreichs , wie im Rheinfreise, die Landräthe am 28. Juni versammeln.

_ Mehr als jemals herrscht hier jeßt die Baulust. Man faun annehmen, daß im Durchschnitte jährlich 200 Häujer, und jedes auf wenigstens 4 Familiea oder 29 Scelen, gebaut werden. Die Volksmenge steigt daher jährlich um wenigstens 4000 Einwohner

Aschaffenburg, 20.- Juni, Die hiesige Zeitung sagt: „König Ludwigs fester Sinn hob, wie mit einem Zau-

berschlage, alle Bedenklichkeiten wegen der Kunststraße durch-

den Spessart. Er sprach, nicht achtend kleíne Neben-Rück- sichten, durch ein Allerhöchstes Reskript vom 27. Mai l. J. aus, daß der Straßenzug von Aschaffenburg Über Lohr nach Mellrichstadt zur Landstraße erhoben, und, vom Etats- Fahre 1322 an, aus dem Staats -Baufonds übernommen werden solle. Großes fann nur durch großen Geist geschehen, denn durch dieses Band knüpft König Ludwig Sachsen und Preußen an Aschaffenbúrgs Freihafen, und so vereinigt Er den Hanvel des Hochlandes mit jenem der Niederlande im vollen freien Verkehr. Recht bald kann diese Jdee' auch ins Leben treten ; dein von Aschaffenburg bis Hessenthal besteht ja schon eine gute Kunststraße. Von Rechtenbachs Gränze wird sich die Umwandlung des Weges in eine Kunsistraße untet der Händ ihres gèéschickten Jngenieurs bald erheben, weil sie nur eine kleine Strecke beträgt und jene Straße von Rechtenbach bis Lohr nur eine Ausbesserung anspricht, indem sie ihre gehörige Breite und zweckgemäße Anlage hat. Alle andern Wege von Lohr aufroârts sind durch die ihnen geschenkte Aufmerksamkeit der Königl. Landgerichte im. besten Zustande und für Güterfuhrwerke gegenwärtig zu benußen.

Darmstadt, 22. Juni. Jn der am 17sten d. M. ge- haltenen 67sten Sikbung der zweiten Kammer der Landstände wurden unter Anderm. die Beschlüsse der ersten Kammer über den Entwurf des neuen Rekrutirungs - Geseßes und úber den Geseb -Entwurf, die Eintreibung der Ausstände von Armen- Fonds u. \. w. betreffend, vorgelegt. “Da nunmehr beide Kammern in ihren Beschlüssen übereinstimmen, so werden

"die fraglichen Geseß-Entwürfe durch gemeinschaftliche Adressen

Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge“ vorgelegt werden, Ferner wurden mehrere Anträge des Abgeordneten Hofsmann ‘vorgelegt und die Ausschüsse verwiesen; sie betreffen na- mentlich 1) die Ausarbeitung eines Haus -Geseßes sür das Großherzogl. Haus; 2) die Erläuterung des Art. 54 der Verfassungs-Urkunde in Bezug auf den Eintritt der Prinzen des Großherzogl. Hauses in die erste Kammer; 3) die Auf-

hebung des Côlibats. Die Kammer berathschlagte sodann

über die von der Staats - Regierung vorgeschlägene Proroga- « Brilage

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tion des für die Jahre 1827 1829 erlassenen Finanz -Ge- seßes auf das ganze Jahr 1830 und nahm diesen Vorschlag ciustimmig an. :

Fn der gestrigen Sißzung wurden zwei Anträge des Ab- geordneten Hossmann vorgelegt , von welchen der eine das Offiziers - Avancement bei dem Großherzogl. Truppen - Corps und die Prúfungen zum Behuf der Beseßung der Kadetten- stellen, dex andere die Verkündigung der im Art. 106 der Verfassungs - Urkunde zuzusichernden Festhaltung der Verfaj- sung betrifft. f ;

In der heutigen (69ster) Sißung wurde ein Antrag des Abgeordneten Strunk, den Eid bei der Ansässigmachung und Huldigung der Staatsbürger betreffend, und eine Borstellung mehrerer Großherzogl. Militairs, die ihnen als Mitglieder der Französischen Chrenlegion gebührende Pension betressend, vorgelegt und an den dritten Ausschuß verwiesen. Der erste Ausschuß berichtete über den Haupt - Voranschlag der Staats - Ausgaben für 1830 1832 Causschließlih des Mili- tair-Etats, der Staatsschuld, der Unterhaltung des Großher- zogl. Hauses und Hoffstaates u. \. w., des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten , des Landgestüts und des Civii- Bauwesens), und der dritte Ausschuß über den Antrag des Abgeorzneten Mohr auf Herabseßung der Gebühren des Hy- pothefen -Bewahrers in Rhein- Hessen. Sodann seßte die Kammer die Berathung über die Anträge mehrerer Mit- glieder , Abänderungen und Zusäße zur. Gemeinde -Ordnutg betreffend, fort.

Hamburg, 25. Juni. Ueber Berlin erhielten wir heute sehr früh diz später auch über Amsterdam einge- troffene Nachricht von der Landung der Französischen Expe- ditions - Armee an der Afrikanischen Küste. Die Steigerung der Fonds in Berlin úm 2.23 pCt. erzeugte auch hier eine sehr lebhafte Frage zu erhöhten Coursen, welche jedoch nach der Holländischen Post wieder zurückgingen. An der Am- sterdamer Börse sind nämlich, auf die Nachricht von der Lan-

trmen amn

dung, die Fonds um circa F gewichen, und bei der großen |

Wichtigkeit des dasigen Geldmarktes mußte daher dieses Wei- chen nachtheilig auf unseren Markt wirken. Die hiesigen Course würden auch gewiz um 2 pCt. schlechter gewejen seyn, wenn nicht die Berlineu Ordres zum Kaufen die Preije ge- halten hätten. Der fernere Gang der Effekten vtchtet sich jest hauptsächlich wieder nah der 3proc. Rente in Paris,

deren Notirung wir oft sehr zeitig von Antwerpen erhalten.

Dieser Tage sind an 200 braune kleine Holsteiner Pferde a 12 Louisd’or von hier nach Jamaica, Barbadoes und San Miguel verschisst worden.

De REVT Ci

Die Frankfurter Zeitung theilt aus einem Han- dels-Schreiben aus Triest vom láten d. Nachsiehendes mit : ¡„Handels-Briefe von Ragusa, welche wir eben empfangen, äupern große Besorgnisse wegen der täglich mehr um sich greifenden Unruhen in dem benachbarten Albanien. Diejel- ben haben bercits einen so ernsthaften Charafter angenom- men, daß sich die Räubereien der Jnsurgenten bis an die Gränzen des Oesterreichischen Zllyriens ausdehnen. Unjere Regierung, welche stets über das Wohl ihrer Unterthanen- zu wachen pslegt, sagt man, wird in Kurzem ein Truppen-Corps längs des dortigen Littorales aufstellen, um jedweder, Aus- shweifung der unruhigen und wilden Albaneser vorzubeugen. Sultan Mahmuds Geduld, heißt es in gedachten Briesen, wird jelzt neuerdings auf die ‘Probe gestellt. Die aufgeweck- ten und sireitfähigen Albaneser sind niche so leicht zu bezwin- gen, als manche denfen, und “es wird dem neugeschasfenen Türkischen Militair theuer zu stehen fommen, {eine Kriegs- funst an diesen Oie Vöôlfern zu üben.“ Jnzwi- schen hat Jllyriens Handel durch jene Unruhen einen em- pfindlichen Stoß erlitten, indem sich unter diesen Verhält- nissen Niemand in Handels-Verbindungen, selbst mit den so- lidesten Mea von Sfucari und Janina, einlassen kann, obschon solche meistens Griechen und Raißen sind. Unsere Handels-Verbindungen nah der Afrikanischen Küste sind lei-

dev. durch die Blokade von Algier auch unterbrochen; ohue

Aussicht auf eine baldige Wiederherstellung, und man ist hier E eiden Cu ad Livorno, über die [IDER, VO

EEG nbelszäausern - gepflogeti 3 fre i ai: ger Erwartung“ ) gepflogenen Geschäfte in ban

| S ch wee iz. __ Zürch, 19. Juni. Der Kaiserl. Oesterreichische Ge- sandte in der Schweiz, Herr Freiherr Binder E

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- zweimonatlicher

stein, welcher seit dem Monat März auf einer Reise in Frankreich begrifsen gewesen; ist vor Kurzem auf seinen Ge- sandtschasts-Posten zurückgekehrt. Die R Lr A La sagt: „Dem in Folge ouferenzen mit dem Französischen Minister - durch “die eidgenössischen Kommissarien umgearbeiteten Ent- wurf der Strafgejebe für die kapitulirten Regimenter in Frankreich sind solche abweichende Grundsäße untergelegt (aus welchen eine schr große Zahl veränderter Bestimmungen her- vorgehen mußten), die bisher von der Schweiz nicht nur nicht anerfannt, sondern als falsch, zum Theil noch von der leßtjährigen Tagsaßung, ausdrücklich erklärt wurden. Der erste dieser neuen Grundsäße, welcher das ganze Poenal-Sy- stem umändert, geht dahin, daß die Strafen des Schweizeri- schen Gesetzes dem Französischen Gesebe angepaßt werden sül- len, und daß fein von Schweizer - Militair verübtes Verbre- chen' milder bestraft werden dürfe, als die- Französischen Ge- seve solches an Franzosen bestrafen. Hierdurch fommt eine bedeutende Verschärfung in ten Schweizer-Codexr. Darüber liest man unter Anderm im Tagsaßungs-Bericht des vorigen Jahres: 7, ,„Es ist die Behauptung falsch und von der“ho- hen Tagsaßung und den Ständen“ verworfen, daß einige Ge- sebe den Französischen gleich seyn müssen. Wenn sie es auch wären, so ist hingegen höchst selten der Grad der individuel- len Schuldbarkeit zweier Verbrechen, die obieftiv unter die námliche Strafdrohung fallen, vollfkommen gleich, und eben so selten die Ansicht, das Urtheil zweier Richter. Es wür- den also immer verschiedene Bestrafungen von anscheinend gleichen Fällen vorkommen.‘ // Der zweite geltend gemachte

Grundsaß i das dem König ausschließlich vorzubehaltende

und zu sichernde Begnadizungs-Recht; der -dritte geht dahin, daß alle streitigen Civil-Verhältnisse der Schweizer-Militairs zu Ciaivohnern Frankreichs, und hitwwieder alle Fälle, bei de- nen Französische Angehörige implicirt sind, der Französischen Gerichtsbarkeit angehören jollen. Das Rechtsverfahren felbst hat nicht minder wesentliche Umänderungen erlitten. Dem in den Jahren 1828 und 1829 von der Tagfaßung sanction-

nirten Strafgesesbuch, einer mehrjährigen und vielgeprüften

Arbeit, wirft man nunmehr Flüchtizkeit und mannigfache Feh- ler vor. Wie wäre cs möglich, daß man jeßt hundertmak flächtiger, in blindem Vertrauen auf die Konferenzen beim Französischen Minister, ein umgearbeitetes Geseßbuch urplôz- lich fanctionniren könnte, das etliche Wochen vor Sröffnung der Tagsa6uug zur Kenntniß der Stände gebracht ward? Wer könnte zweifeln, daß bie. Mehrheit der Jnstruetionen auf eine ernste weitere Prüfung der Sache und mithin auf Verschiebung jedes Abschlusses gerichtet seyn werde ?‘/

S panien.

Jn cinem von der Allgemeinen Zeitung mitgetheil- ten Schreiben aus Madrid vom 7. Juni heißt es: -

¿Herx von Lima, Botschafter Dom Pedro’s als Königs von Portugal, blieb, auch als scine Functionen beim Spa-_ nischen Hofe aufgehört hatten, fortwährend in Madrid. Vor einigen Tagen verlangte von ihm der neue Gesandte Dom Miguels die Ablieferung der Siegel und Archive, erhielt aber eine abschlágige Antwort, da Herrn von Lima fein Befehk Dom Pedro'’s dazu ermächtige. Unser Minister der auswär- tigen Ängelegenheiten suchte wiewohi fruchtlos, zu Gunsten des Gesandten zu vermitteln. Herr Montemajor, Excon- stitutionueller, und Herr Pelegrin, Exdeputirter und Minister zur Zeit- der Cortes, der sehr thätig bei dem nun vollendeten Prozeß-Gescßbuche war, wurdoa zu Mitglirdern des Conseils ernaunt, und Herr Castello, Sohu, gleichfalls ein vormaliger Constitutionneller, zum Leibarzte. Gar manche Verbanute dürfen den Boden des Vaterlandes wieder s{hauen. - Erst fürzlih erhielt ein Exdeputirter der Cortes, Herr Zamalaca- reguy , Erlaubuiß, nah Spanien, 05 an den Hof, zurückzu- fehren, wo sich Se. Majestät sehr häufig mit ihm unterhält. Herr Burgos, unser berühmter Financier ,- wird unver-

| züglich nah Paris abgehen. Man erwartet nächstens manche

Ernennungen in „den höchsten Zweigen der Verwaltung, und Alles zeigt au, daß der König entschlossen ist, viele der erster"

Staatsstellen berühmten Namen in die Hände zu geben.“

Po Vit Sar a |

Die Allgemeine Zeitung meldec in einem Schreiben

aus Lissabon vom 2. Juni: „Der Prevotalhof von Oporto zot im Ganzen 8531- wegen politischer Meinungen Ange- lagte vor Gericht gestelle. Jn den Proviuzen, fallen noch

l- | täglich Verhaftungen vor, und hier befindet sich zu diesem