1374
abens und des belebenden und beseligenden christlichen und Act Geistes, mit Liebe, Frömmigkeit und Duldung, besonders in den neuesten Zeiten, zugleich mit großartiger, wahrhaft Königlicher Beschübung der Wissenschaften gepaart habe, wie aus einem solhen Sinne und Geiste namentlich auch die segensreihhen Bemühungen unseres allverehrten Kö- niígs um die Kirchen - Regierung hervorgegangen; und {loß endlich mit dem Wunsche, daß die heutige Jubelfeier vollen- den möge, was vox 13 Jahren durch Königl. Wort vom Throne herab und durch das hohe eigene Beispiel des Mo- narchen so weise, als von Gott gesegnet, erfolgreich vorbercei- tet worden, daß nämlich auch im Jnnern der vereinten und neubelebten Kirche jeder unerfreuliche Hader , jeder Sefkten- und Verfolgungsgeist, vor dem Hinblick auf das, was Allen gleich heilig, ehrwürdig und wichtig ist, schweigen und s{win- den môge. An diese alle Gemüther tief ergreifende Rede chloß sih die Absingung eines vom Senior der theologischen Fakultät, dem Prof. Dr. Weber, gedichteten : Wir glauben alle an Einen Gott, worauf dieser würdige Jubelgreis, der jeßt als Professor primarius der Witteybergischen Universität auf Lu- thers Lehrstuhl steht, als Decan der theologischen Fakultät, zwei um die Geistlichen Angelegenheiten des Preußischen Staates hochverdiente Männer, den wirklichen Geh. Ober- Regierungs-Rath und Direktor Nicolovius und den Geh. Ober - Regierungs - Rath Dr. Schulze, zu Ehren - Doctoren der Theologie proclamirte und die Feierlichkeit mit einem Gebete beschloß. Von eben diesem ehrwürdigen Lehrer war auch das Einladungs - Programm , eine fritische Ausgabe der Augsburgzi]chen Confession mit Erläuterungen enthaltend, ab- gefaßt. Auch die philosophische. Fakultät hat 5 Gelehrte, un- ter ihnen zwei ausgezeichnete Geistliche unsrer Stadt, den Dom- Prediger Rienäcker und den Diakonus Hesekiel, zu Doctoren creirt.
Vermischte Nachrichten.
Werths - Angabe der Maschinen die nah Maaßgabe der dem Parlamente vorgelegten Nachweise, in nachstehenden Jahren aus England ausgeführt worden sind und zwar in dem mit dem 5. Jan. des folgenden sich endigendèn Jahres.
Aar Tae. abr
1825 - 1826 ...-1827 A. Nach Ländern in Europa Pfd.St. Pfd.St. Pfd.St. H And a 1800 2,100 1,902 — Oel N 173 766 212 e ogen 62 160 265 m E A o a % 117 192 100
in die Preußischen Staaten . 142 67 1,088
nah Deutschland 492 3,716 4,371
— dem Königr. d. Niederl. 9,521 18,432 46,156
“Brat. «¿c18/878 42,782 69,765
— Portugal, den Azoren u.
A, L RATT 1,034 647
— Spanien u. den Canagri-
Wen Sseln. ¿2,846 874 1/014
t A 593 4át 1,354
vis E a a de g 929 2,918 5,704
A A da n 223 70 186
— den Jonischen Inseln 42 45 144
— der Türkei und Levante 4,498 5,677 3,640
— den Jnseln Guernfey, Al-
dernay und Man . 866 1,549 75
42,739 80,836 136,622
B, Nach Asien nah Ostindien... . . 48,754 38,980 230,492 r Meuholland «¿Led 2,210 3,779
49,951 41,190 34,271 C. Na Aftifa 0 01/7 2,409 514442466. 2://4005 D, Nach Amerifa nach den Britischen Kolonieen j in Nordamerika . . 2,976 1,265 438 — den (Britisch) Westindi- fen Zis. 17/4027 229/623 27,674 — den Vereinigten Staaten Els von Nord-Amerika . 2,872 4,519 2,606 — Dae 6,986 9,597 12,329 — Mexiko und Guatimala 127. 29/176 4,635 — Columbien. 105 4,627 2,972 “E L 715 3,713 6,309 U e le, 150 2,185 238 — Buenos-Ayres und Mon- : R a 346 4,129 3/495 — den (nichr Brit.) Antillen 4,059 1,100 2,040
39,463 89,934 62,736 L I r N Ganze Summe 129,652 212,416 233,954
Königliche Schauspiele.
Donnerstag, 1. Juli. Jm Schau]pielhause: Der” drei- ßigste Geburtstag, Lustspiel in 1 Aufzug, nach dem Franzô- si)chen. Hierauf: - Der Zeitgeist, Possenspiel in 4 Abtheilun- gen, von E. Raupach.
Freitag, 2. Juli. Jm Schauspielhause: Fanchon, das Leyermädchen, Operette in 3 Abtheilungen, von Koßebue; Musik von Himmel. (Herr Blume, Abbé de Lattaignant.)
Königstädtisches Theater. Donnerstag, 1. Juli. Die falsche Catalani, Posse mit Gesang in 2 Aufzügen, von Adolph Bäuerle. Die Musik ist arrangirt vom Musik - Direktor Herrn Kugler. ‘(Herr Kirchner, vom K. K. priv. Theater an der Wien: den Schau}pieler Lustig, als lebte Gastrolle.) -
Auswärtige Börsen.
L Amsterdam, 25. Juni. Niederl. wirkl. Schuld 6425. Kanzbill. 31. Oesterc. 5Pproc. Metall. 97. Russ. Engl. Anl. 102.
Hamburg, 28. Juni.
Vesterr. 5proc. Metall. 997. 4proc. 96. Part.-OPblig. 1345. Bank-Actien 1340. Kuss. Engl. An]. 1065. Russ. Anl. Hamb. Uet. 1024. Dän T15; do. 4proc. 917. Poln. pr. 30. Juni 126, p”. Aug. 1275. Engl. Neap. 92. Fale. 855.
London, 25. Juni. j 3jroc. Cons. 923. 3Zproc. 99. - 4proc. 1043. Brasíl. 727. Dän. 73. Griech. 365. Mexic. 37x, Poti 612, Russ. 109%.
/ Spán. 18.
Wien, 25 Juni. 5proc. Metall. 1005. 4proc 96. Loose zu 100 Fl. 18182. Part.-Vblig. 1365. Bank - Actien 1347+,
N a ch
Paris, 24. Juni.
L D M M Q Der heutige Moniteur enthält zwei telegraphische Depeschen, deren erstere aus Toulon
vom 23. Juni, 9 Uhr Morgens, datirt ist und, wie folgt, lautet :
„Jn der Bai von Sidi-Ferruch, am 17. Juni.
Der Admiral Duperré an Se. Excellenz den See-Minister. — Die Armee hält fortdauernd ihre ersten Stellungen beseßt; man befestigt die Halbinsel, um daselbst einen Waffenplaß zu errichten. Mit einigen als Tirailleurs vorgeschobenen Abtheilungen Arabischer Reiterei habea verschiedene Gefechte stattgefunden. Von der Flotte werden unablässig Lebensmittel,
Munition u. st. w. ausgeschi}t.//
Die zweite Depesche ist vom See - Präfekten an den Marine-Minister gerichtet und aus Toulon vom 23. Juni,
halb neun Uhr , datirt; sie meldet ;
; ¿Der Fregatten - Capitain Feu ist als Passagier auf einem Transportschiffe von Sidi -Ferruch hier angekommen. Seiner Aussage nach hat er am f9ten um 4 Uhr Morgens eine starke Kanonade gehört, die bis um 10- Uhr dauerte.‘
„Durch eine Königl, Verordnung vom gestrigen Tage wird. die Ernennung des Grafen v. St. Cricq zum Staats- Minister zurückgenommen und durch eine zweite von demseiben Datum der General-Lieutenant Lamarque außer Aktivität gesebt.
— Heute schloß 3proc. Rente per compt. 77 Fr. 70 Cent, Jproc. fin cour 77 Fr. 75 Cent. 5proc. per compt.
103 Fr., 95 Cent. 5proc. fin cour. 104 Fr. Neap. 85 Fr. 90 Cent. Span. perp. 742.
Franffurt a. M., 27. Juni. Oesterr. 5proc. Mecall. 997. 4proc. 951. Bank-Actien 1610. Partial - Obligat.
1353. Geld. 2¿proc. Metall. 592. proc. 26. Loose 11 100 s 1793. Brief. Potn. Loose 63. Geld. i i i i i I toren —
Gedruckt hei A. W. Hayn.
Redacteur Fo hn. Mitredacteur Cottel.
A b L Am ei nee
Preußishe Staats-Zeitung.
Ne 181.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr. dajestàät des Königs) ist von. Torgau, uud Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht von Preu-
ßen aus dem Haag hier eingetroffen.
Die Königl. Afademie der Künste wird im September dieses Jahres wieder eine Kunst-Ausstellung eröffnen. Dem- gemäß werden die verehrlichen Mitglieder der Akademie, so wie ‘einheimische und auswärtige Künstler hierdurch eingela- den, diese Ausstellung mit ihren Kunstwerken zu bereichern. Der späteste Termin für die Ablieferung der Kunstwerke ist der 31. Aug. ; die schriftliche Angabe der einzusendenden Arbei- ten erbittet aber die Afademie, zur Anfertigung des Verzeich- nisses, schon vor dem 20: August, und zwar mindestens auf einem Quartblatt geschriében und mit den “vollständigen Vor- und Zunamen. der Künstler bezeichnet.
Wenn Fabrikanten und Handwerker, welche nicht afade- mische Künstler sind, ihre Arbeiten durch diese Ausstellung
zur Kenntniß des Publikums bringen wollen, so haben die-
selben solche zuvor - der Æademie vorzuzeigen, wo dann be- stimmt werden wird, ob. diese Arbeiten zur AufncHme in die Kunst- Ausstellung si{ch eignen.
Auswärtige Künstler, wenn sie nicht Professoren einer namhaften Kunst-Afkademie, oder Mitglieder der hiesigen, oder
besonders aufgefordert sind, haben die Kosten des Transports
selbst zu tragen. Berlin, den 30. Juni 1830. E ‘ Königl. Preuß. Akademie der Künste. G. Schadow, Direktor.
Durchgereist: Der Kaiserl: Russische Feldjäger Gre-
gorjew, als Courier von Warschau kommend, über Ham- burg nach London.
Zeitungs-Nachrichten. Au Su: De! D) 10; Ld: dle
— — Warschau, 29. Juni. Gestern haben Se. Ma- jestät der Kaiser und König den “ Reichstag“ mit folgender Thronrede geschlossen : : E i
„Repräsentanten des Königreichs Polen! Jundem Fch die Arbeiten Jhrer gegenwärtigen Session- zusammenfasse, muß Jch “Ihnen zuvörderst zu dèér ‘schönen CEinmüthigkeit Glück wünschen , mit der Sie, ‘einem früher vom Senate ausgesprochenen Wunsche ‘gemäß, ein déênkwürdiges Beispiel der National - Dankbarkeit gegen den Wiederhersteller Jhres Vaterlandes gegeben haben.“ | ;
¡Eine Vervollständigung der Geseßse über das: Hypothe- fenwesen war für nöthig ‘erachtet worden ;. Sie haben Jhre Züstimmunig dazu: gegeben.“ i
_-
„Durch das Geseß, welches das Hütungsrecht auf lee-
ren Trifften und das Holzungsrecht ‘regulirt, wird zahlreichen Streitigkeiten vorgebeugt und ‘der: friedliche Besiß des Eigen- |
thums gesichert werden‘ : j L N “¡Sie ‘haben die Landstreicherei unterdrückt „ wobei Sie
jedoch zugleich die persönliche Freiheit unter den Schuß der.
Geseke und“ ihrer shirmendèn: Formen gestellt haben.“
¿Dies ist das Gute, das aus Jhren Berathungen-hèrz
vötgegangen:“/ G. M Á p j _ ¿¡Der Senat, “dieser erste Staatsfkörper , hatte Mein ganzes Vertrauen gerechtfertigt, indem: er einstimmig cinen
Betti, Zrkitag den Zei Pull
Entwurf annahm, der einem Theile der. Uébelstäude des im Jahre 1825 gegebenen Geseßes über die NUMER Tor üUE in Chesachen und über die. Ehescheidung begegnete. —- Es is zu bedauern, daß die Kammer der Landboten diesen Eritwourf verwerfen und somit eine Bestimmung beibehalten zu müssen geglaubt hat, welche. den Frieden der Familien wesentlich ge- fährdet, die Gewissensruhe stört und deren Abänderung durch die gewichtigsten Rücksichten gebieterisch erheischt wird.“ ,¡Jhre verschiedenen Anträge werden reiflih geprüft werden, und Jch werde Sie von dem, was Jch darauf be- schließe, in Kenntniß seßen. Diese Beschlüsse werden sh auf Beweggründe der Gerechtigkeit und der öffentlichen Ordnung, so wie auf die stete Fürsorge gründen, mit der- Jh; obgleich
entfernt von Jhnen, unablässig über Jhr wahres Glück wa-
chen werde.‘
Warschau, 28. Juni. Se. Majestät der Kaiser ha- ben Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Karl von Preußen den Polnischen Weißen Adler - Orden zu vekleihen geruhet.
Am 23sten d. M. nahmen Se. Majestät die Scßul- Anstalt des Piaren-Konvikts zu Jolibord bei Warschau und demnächst das Findelhans „zum Kindlein Jesus‘? in Augen- schein. Se. Majestät gingen in die kleinsten Details der bei- den Anstalten ein und verließen dieselben mit Aeußerungen der Zufriedenheit und dem Versprechen Jhrer ferneren lan- desväterlichen Fürsorge.
An demselben Tage gab der Reichstags - Marschall im Gebäude des. Rathhauses einen glänzenden Ball, welcher durch die Gegenwart der Allerhöchsten Herrschaften, so wie Zhrer Kaiserl. Hoheit der Frau Großherzogin von Weimar, Fhredi Kaiserl. Hoheiten der beiden Großfürsten und .Sr.
#] Kökigl. Hoheit des Prinzen Karl von Preußen und Höchst-
dessen Gemahlin verherrlicht wurde. Se. Majestät der Käi- ser eröffneten: den Ball mit der Gräfin Mostowsfa und Zhre Majestät di&Kaiserin mit dem Reichstags - Marschall durch eine Polonoise.
“Die Kammer der Landboten hat den Geses-Entwurf we- gen der: Ehescheidnngen niht angenommen. Jn der Abstim- mung waren 22 Stimmen für und 93 gegen das Projekt, In der Senats - Kammer is dasselbe mit einigen Modifica- tionen am 223sen- d. M. einstimmig angenommen worden. — Vorgestern wurdè in der erstgedachten Kammer die Abfassung - der Adresse berathen. l,
Am 25steu d. M. war bei Hofe im Sommerschlosse zu Lazienki Abetid-Assemblée. Der Garten war bei dieser Gele: - genheit glänzend. erleuchtet. i : 94
Den sten d. M. fand in der eigens dazu errichteten Kapelle der hiesigen Kapuziner - Kirche die feierliche Beiselzung des Herzens des Königs Johann Ill von Polen, des Ueber- winders der Türken bei Wien, statt. an } i
- Der Graf Diebitsch - Sabalkanski / hat hier den 23 sten d. M. in Gemeinschaft mit der Gemahlin des Gouverüeurs von Gizycfi und dem- General d’Auvräy die Tochter seines Schwestersohnes, dés Rittmeisters Baron. v. Prittwiß, aus der Taufe gehoben. 4 K
Der Königl. Preußische Stagts- und Kabinets-Minister Graf von Haugwibß ist hier angekommen.
Das Konzert der Mlle. Sbntag vom 23sten d. M. wurde * von 930 und das vóm 25sten. d. von 1100 Personen besucht. Der Sängerin wurde in beiden Konzerten der rauschendste Beifall gespendet. - Am 26sten d. M. sang- die gefeierte Künst-
lerit im Konzerte dex Dlle. Belleville.
Zum gegenwärtigen hiesigen Wollmarkt sind 12,000 Ctr. Wolle - eiugebracht worden. Bis auf 450 Ctr. ist bereits. : Alles verkauft. Die Preise stellten sich in diesem Jahre
höher als im- vorigen Jahre, was. in der: besseren: Soxtirung-
der Wolle seinen Grund hat. Die niedrigsten Preise waren: 28 Rthlr der Ctr. und die höchsten 150 Rthlr. id