1830 / 187 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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der abwarf. Glüäcklicher Weise schlug der Wind von Nord- west nach Osten um, and alsbald wurde das Meèr auch ru- higer. Der ganze Schaden beläuft sih auf ein ausgehängtes Scteuerruder der Gabarre „la Cigogne‘/, das ich mitten un- ter den Windstößen den Wellen entriz; drei Transportschiffe erlitten denselben Verlust. Heute bin ih damit beschäftigt, die Bai von der großen Menge von Fahrzeugen, wovon eines das andere drängt, zu leeren. Der Verlust des einen würden den seines Nachbars und allmälig aller nah si zie- hen. Diejenigen Transportschisffe, welche Mannschaft an ord genommen hatten , sind nah Toulon unter Segel ge- gangen, eben so einige Schiffe mit bereits geräumten Stäl- len. Alle Transportschisfe sollen, sobald- fie ihre Ladung ge- löscht haben, diesem Beispiele folgen. Die entleerten Kriegs- schiffe werden unter den Befehlen des Contre- Admirals von ‘Rojamel auf der Höhe der Bai freuzen. Nur die als Flü- ten ausgerüsteten Schisse, welche Artillerie-Material am Bord haben, dessen Ausladung jedoch bereits ziemlih vorgerückt ist, will ich vorläufig bei mir behalten, Wir werden sämmtlich außerhalb der Bai vor Anker gehen. Der Grund ist überall derselbe. Die Gabarren und sonstigen Fahrzeuge, die vor der Hand hier überflüssig, ja mir zur Last sind, fertige ih nach Toulon ab. Sie sollen mir von dort Lebensmittel und Wasser , das hier knapp zu werden anfängt, überbringen. Das Wetter ist abermals stürmisch geworden, und der Wind hat sih nach Westen gedreht; sofort ging auch das Meer wieder sehr hoh. Jebt, gegen Abend, fällt dasselbe aber. Um endlih etwas Ruhe zu haben, muß es Sommer werden, und ein gelinder Wind muß unverändert aus Ost oder Of- Nord-Ost wehen. Die böôse Witterung ist Schuld daran, daß ich die Abfertigung. eines Schiffes nah Frankreich bis jeßt habe verschieben müssen, und daß ich Jhuen am 15ten oder 16ren ‘nicht habe s{hreiben können. Einen großen Theil des gestrigen Tagés sind wir ganz ohne Nachricht von dem Haupt- Quartiere gewesen. Ew. Excellenz können si versichert hal- ten, daß’ ich mich in meiner Korrespondenz der größtmöglich- sten Pünktlichkeit befleißigen werde, so wie Sie denn auch auf meinen fortdauernden Eifer und meine Ergebenheit zur Besiegung der mir entgegenstehenden Hindernisse rechnen fön-

nen. Empfangen Sie ü. sw.

i (gez.) Duperré.‘

Der Messager des Chambres enthält nach Privat- Briefen aus Afrifa voin 19ten folgende Nachrichten von der Armee: „Die Befestigungen auf dex Halbinsel Sidi-Ferruch gewinnen immer mehr Ausdehuung; sie bestehen in einer frummen von Sägewerken flankfirten Linie und “in einem inneren Winñfkelwerke, das den Thurm, das Fort und dás Grab eiñes muhamedanischen Priesters umschließt, und fdôn- nen 10,000 Mann fassen. Dieser befestigte Waffenplaß ge- währt einen höchst belebten Anblick. Land- und See-Trüp- ‘pen, Matrosen, Schanz- Arbeitér und Makketendèr drängen ih hier bunt durch einander und geben den Befestigungen das

nsehen einer volfreichen Stadt. Die Pferde, das Belage- rungs-Geschüß, die Kugel-Haufen und anderes Heer-Getäth werden mit großer Ordnung nach den dazu bestimmten Pläben ge- bracht. Cine Menge bretterner Hütten it errichtet worden, worin theils die Lebensmittel der Armee gegen das Wetter geshüßt wer- den, theils die Marketender ihre Wohnung aufschlagen , indem sie Schilder mit den Worten : „„Kaffee-Haus und Restauration“/, aushängen. Trob des heißen Klimas nöthigte der Ge- avitterregen am 16. unsere Truppen, ‘in den Bivouaks Feuer anzuzünden, um sih zu erwärmen. Jm Lager von Staödneli, wo die zweite Division stand, während die beiden anderen die Verfolgung des Feindes fortseßten, herrscht Ueberfluß an al- len Bédürfnissen. Unsere Soldaten, die in den ersten Tagen die gefangenen Araber gut behandelten, wollen ihnen jeßt kei- nen Pardon mehr geben, weil allen Franzosen, welche in die Hände des Feindes fallen, der Kopf und -der“ Daumen abge- schnitten werden. Der Dey hatte im Divan den Vorschlag gam daß jeder Türke und Araber die von ihm gemachten

efanigenen behalten sollte. Ein alter Buluk-Baschi soll ihm abèr’ erwiedert haben, daß diès Jusubordinartion im Heere hervorbringen würde, indem dann Viele die Schlacht verlassen würden, um ihre Gefangenen in Sicherheit zu bringen und f im- Junern des Landes am Gute des Atlas und in Bal-

dul-Ferid zu verkaufen.- Auf dieje Vorstellung hat der Dey, wie früher, einen Preis auf jeden Kopf und einen . noch grô-. ßeren auf jeden Gefangenen ausgeseßt. Das dem Feinde abgenommene verschanzte-Lager ist von mehreren im Algieri- schen Dienste befindlichen Europäischen Offizieren angelegt. Einige derselben u Renegaten geworden , andere Christen geblieben. Vier Franzosen sind bereits. wieder in ihr Vater- land zurückgekehrt ; unter den noch in Algier befindlichen wurden zwei vor cinigen Jahren ‘in Frankreich zum Tode verurtheilt.

Die übrigen in Algier dienenden Europäer find ein Gemisch verschiedener Nationen ; sogar cinige Sriechen befinden sich darunter. Der Plan des Dey scheint zu seyn, nur seine besten Truppen in die Stadt aufzunehmen, die Belagerung _„durch Vervollkommnung der Befestigungen und häufige Aug-

60,000 Mann Beduinen die Französische Armee unaufhFrlich beunruhigen sollen. Die Offiziere unserer Armee glaubten, daz man die Stadt werde angreifen können, ohne vorher das Kaiserschloß einzunehmen.“

Andere Blätter geben nachstehende, jedoch aller Authenticität entbehreude - Privat - Nachrichten aus Torre- Chica und Staoneli vom 19ten : „Ein Türkischer Ober-Offt zier, der cin geborner Franzose ist, und drei aus Algier ent- ¡ohene Französische Marine -Soldaten sind am 17ten zu un- serer Armee übergegangen ; auch ein Priester des Landes hat fich im Lager eingefunden, wo man ihn mit Speise und Trank erquicft und sodann wieder zurückgeschicét har. An deinselben Tage sandte der General Bourmont mehrere “Ge- sangene mit einer Menge von Exemplaren einer Proclamation

Vorposten Exemplare davon abholten. Am 18ten kamen vier Söhne von Scheifhs zum Oberbefehlshaber und fragten ihn, ob die Proclamation autheutisch sey, und ob er für die Voll- ziehung des Jhnhalts derselben Bürgschaft leiste. Auf seine bejahende Antwort sollen sie dem General Bourmont erklärt haben, daß die Araber sehnlichst das. Joch der Türken abzu- schütteln wünschten und bereit wären, ihnen allen Beistand gegen die Franzosen zu verweigern. Sie versprachen, an dem auf den nächsien Tag anstehenden Kampfe nicht Theil zu nehmen und bald zur Französischen Armee zu stoßen. Unter der im Lager der Algierer gemachten Beute befindet sich auch eine Kriegs- fasse von 30—40,000 Fr. Jedeë berittene Araber hat im Gefecht, nach Art der alten Numidier , einen Infanteristen. hinter sh, den er im Gebüsche niederseßt und beim Rück- zug? wieder auf sein Pferd nimmt. Daß Französische oder wenigstens Europäische Offiziere in den Diensten der Algierer stehen, geht daraus hervor, daß man in einer feindlichen

ein Handbuch für den Artilleristen, Bruchstücke cines Franzôsi- schen Romans und einen in Paris verfertigten Quadranten gefumen hat./“ -— Dem Journal du Commerce zufolge, hat ein Rath des hiesigen Königl. Gerichtshofes einen Brief einpfangen, worin der Verlust der “Armee auf 837 Todte und 880 Verwundete angegeben wird. . Das genannte Blatt meint jedoch, diese Angabe beziehe sich wahrscheinlich nicht

allein auf das Gefecht vom 19ten, sondern fasse die Anzahl

sämmtlicher Todten und Verwundeten, vom Tage der Lan- dung an, zusammen. i

In einem Privat-Schreiben aus Toulon vom 25sten d. M. heißt es: „Die Armee_ marschirt mit einer großen- Masse von Geschüß in drei Kolonnen auf. Algier. Die Ver-

theilt worden; den einen hat ein Sohn .des General Bouë-.

“mont erhalten, der beim Sturm auf eine feindliche Schanze:

unter den ersien war, die in dieselbe eindrangen. Die beis-. den anderen Orden erhielten zwei Gemeine, die sich durch besondere Tapferkeit ausgezeichnet hatten.“

__ Die Ce Akademie hielt gestern eine .dffentliche Sibung ‘zur Ausnahme ihrer beiden neuen Mitglieder, des Grafen Philipp von Segur- und des Herrn von Pongerville.

“Die Antritts-Reden der beiden neu Aufgenommenen wurden

von den Herren Arnault ‘und von Jouy beantwortet, welche: sich in heftigen Ausfällen gegen die Regellosigkeit der romau- tischen Schule ergingen. Ó. j E L

Der junge Fürst Meschtschersfky hält gegenwärtig an dem Athenáum zu Marseille Vorlesungen über Russische Literatur. ; aue P f ¿ria ___ Seit der Wiederherstellung des Denkmals Ludwigs XI. in Clery hatten mehrere Frèunde der Kunst den Präfekcen: des Departements des Loiret darauf aufmerksam gemacht, daß in Saint-Bénoît noch ein durch sein hohes Alter (ès ist im Jahre 1108 gebaut) wichtiges Grant Philipp's 1. vor- handen sey , dessen Wiederherstellung im Interesse der Ge- schichte und Alterthumsfkunde liege. Diese Arbeit ist nun-

mehr dein Bildhauer Romagnesi übertragen , der si bereits

an dem genannten Mausoleum Ludwig's X[. als einen tüch- tigen Wiederhersteller von Dénfmälern. bekundet hat.

Am 25sten d. M. hat man in Bordeaux bei Legung eines Fundaments eine Es bronzene Bildsäule , einen Rd: E Athleten vorstellend, bei einer alten Wasserleitung gefunden. ,

fälle so lange wie möglich T LTOE , während die 50 bis

an die Koluglis ab, worauf die Beduinen sich selbst bei den -

Schanze einen Band einer Uebersezung der Horazischen Oden,

theidigung des verschanzten Lagers ist 3500 Seesoldaten an-. : vertraut. Es sind drei Orden auf dem Schlachtfelde ausge-

Am Abend des 23sten d. M. ,/ wo bekanntlich die Wah:

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ler begonnen haben, sind aúf deni Plaße des Schauspiel- hauses in Bordeaux 32 Personen verhaftet worden, welche, dem Verbote des Maire zuwider, Feuerwerke abbrennen

wollten.

Großbritanien und Jrland:

Parlaments-Verhandlungen. Die Königliche Botschaft, welche am vorhergehenden Tage angekündigt worden war, wurde dem Parlamente am 30. Funi mitge- theilt. Das Oberhaus war gedrängt voll, sowohl von Pairs, als von Mitgliedern des Unterhauses , die sich um den Thron- gestellt hatten. Um 5 Uhr nahm. der Lord- Kanzler seinen Präsidial -Plaß ein und verlas darauf fol- gende vom Herzog von Wellington ihm übergebene Bot- Ae isa R. Der König hält sich überzeugt, daß das Haus det Verlust, welchen Se. Majestät und das Land dur den Tod des hochseligen Königs, Bruders Sr. Majestät , erlitten haben , sehr wohl zu würdigen weiß und die Gefühle tiefer Betrübniß, in welche Se. Ma- jestät durch dieses traurige Ereigniß verseßt wurde, voll- fommen theilt. Der König, der den vorgerückten Zeit- punkt der Session und den gegenwärtigen Stand der Landes - Angelegenheiten in Erwägung gezogen hat, ist niche Willens, die Einführung irgend eines neuen Gegenstandes zu empfehlen, da die spätere Verschiebung desselben dem Staats -Dienste nur nachtheilig werden föônnte. Jn Rücksicht ferner auf die durch das Gese gegebene Vorschrift, daß eine Auflösung des Parlaments innerhalb furzer Zeit nach dem Ableben eines Monar-

chen erfolgen soll, so. wie der Meinung, daß es deu all-

gemeinen Wohl und den öffentlichen Juteressen des Lan-

des förderlich seyn werde, so bald als möglich ein neues

Parlament einzuberufen, empfehlen es Se. Majestät dem

Hause, diejenigen temporairen Maaßregeln zu treffen,

die einstweilen für den Staatsdienst in der Zwischenzeit,

die vom Schlusse der gegenwärtigen Sessiou-bis zur Zu-

sammenkunft eines: neuen Parlamentes verfließen möchte,

erforderlich seyn dürften.“ /

Der Herzog v. Wellington nahm das Wort: „Jh bin úberzeugt‘/, jagte er, „daß Ew. Herrlichkeiten geru die früheste Gelegenheit ergreifen wollen, Sr. Majestät Ihr Be- dauern über den großen Verlust, welchen Höchstdieselben, jo wie Ew. Herrlichfeiten und das ganze Land, durch das Able- ben des Hochseligen Monarchen ertitten haben, zu erkennen zu geben und zugleih Jhren Glückwunsch zu Hôöchstihrer glücklichen Thronbesteigung abzustatten. Jch wünschte daher die Erwägung des lelzten Theils der Königl, Botschaft auf einen anderen Tag ver|choben und will mich ‘blos auf dic “Adresse beschränken, welche ih Ew. Herrlichkeiten zu den oben ausgedrückten Zwecken vorschlage.// Der Herzog ging nun zunächst zu einigen Betrachtungen über das Leben des abge- schiedenen Monarchen über. „Der verehrte Fürst‘, jagte er, ¿dem die beste Erziehung zu Theil wurde, genoß den Vor- theil, den größeren Theil seiner Jugend unter unmitteiba- rer Aufsicht feines würdigen Vaters und den größeren Theil \einer männlichen Jahre in der Gesellschaft der ausgezeichnet- en Männer diejes Landes und der achtungswürdigsten Ausländer , die es besuchten, zu verbringen. Eine Folge da- von war daß seine Sitten eine Politur, zuzleih aber sein Geist eine Ausbildung erhielten, wie man es selten in dem

. Maaße bei einem- Menschen vereinégt/ finder. Das Land em-

pfand auch das Wohlthätige einer so frühzeitigen Ausbildung, denn Se. Majestät brachte zuerst als Regent und sodann als Monarch alle diejenigen Vortheile mit auf den Thron, welche ein früher Unterricht in öffentlichen Angelegenheiten und eine gereifte Kenntniß derselben gewähren; Vortheile, die sich auch überall und bis zur Zeit seines Todes bewährt haben. Während seiner ganzen Lebenszeit näherte sich dem Könige Niemand , der sich nicht erhoben fühlte durch seine huldvolle Es und seine. stets wohlwollende verständige Rede. Und nicht -auf bloße Formen oder äußerliches Thun beschränkte sch dies; ich berufe mich vielmehr auf alle diejenigen von Ihnen, die jemals Gelegenheit hatten, Staatsgeschäfte mit Sr. Majestät zu verhandeln, und frage Sie, ob der König nicht überall die tiefste Kenntniß öffentlicher Angelegenheiten, und zwar bis in ¿hre kleinsten Details, an den Tag legte? Nächstdem hat Se. Majestät sih auch immer als der erhabeuste Beschüßer der {chdnen Künste in Europa und der ganzen Welt gezeigt; der König hat eine der größten und schönsten Sammlungen von Werfen der Kunst, sowohl einheimischer als ausländischer, hinterlassen, eine Sammlung, wie wenige Monarchen sich ihrer rühmen fônnen, und wie fein Privatiann denn als Privatmann sammelte er sie ihr eine ähnliche an die

Seite zu stellen vermag. Möge es mir nun auch vergönnt seyn, Ew. ‘Herrlichkeiten zu einem Vergleiche des Europäi- schen und des darim begrissenen Zustandes von England, zur Zeit als Se. Majestät die Regentschaft antrat, mit dem Zu- stande, in welchem er Europa und England bei seinem Tode hin- terläßt, aufzufordern. Wir brauchen nur an die wichtigen Ereig- nisse zu denken, welche in Europa während der lesten Re- gieruna stattfanden, um zu der Ueberzeugung zu gelangen; daß wir auf einen Monarchen, wie er, stolz seyn können. Daher hoffe ih, Ew. Herrlichkeiten werden sich .mit mir zu der Adresse vercinigen, in der wir einen solchen Verlust tief beklagen, Nächstdem haben wir aber anch Sr. jest regie- rendén Majestät Glück zu deren Thronbesteigung zu wün- schen. Der König hat in der seinem Volke abgegebenen Er- flârung gesagt, *) daß er den größern Theil seines Lebens im Dienste des Vaterlandes zugebracht habe, und daß er bei der Regierung dieses -Köuigsreiches den Beispielen seines verehr- ten Vaters und seines geliebten Bruders folgen wolle; er fordert jeßt das Parlament auf, ihm Hálfe und Beistand zur- Aufrechthaltung der Religion und der Geseße*“ des Lanz des der Grundlagen “feiner Rechte und Freiheiten zu verleiven. Jch bin davon úberzeugt, daß Ew. Herrlichkeiten mit Vergnügen Jhre Zustimmung zu einer Adresse gehén werden, in der das Versprechen der von Sr. Majestät huld- reichst begehrten Unterstüßung geleistet wird.“ Der Her- zog trug schließlich auf eine, die von ihm erwähnten Punfte berúyhrende Adresse an, die er dem Hause sogleich“ vorlas. Als sie in Frage gestelle wurde, erhob sih Graf Grey -und erklärte, daz er mit den in der Adresse ausgedrückten Gesin- nungen vollkommen einverstanden sey und deur Hause alle bei jolchen Gelegenheiten gebräuchlichen Gemeinpläße erfspa- ren wolle. „„¿„Die Ertlärung,‘/- fuhr der Graf fort, „welche Se. jet. regierende Majestät abgegeben, habe ih vernommen und mit großem Vergnügen wieder gelesen. Jch hatte von Sr. Majestät die Aeußerung solcher Gesinnungen unmaaß- geblich erwartet und theile die frohe Hoffnung, daß das- jenige, was diese Erklärung verspricht, durch - die neue Regierung in Erfüllung gebracht werden wird.“ Schließlich

f machte der Revner bemerklich, daß in der Königl. Botschaft

sowohi Einiges enthalten , als Einiges noch ausgelassen sey, was die ernstlichste Erwägung verdiene, und daß es daher wünschenswerth sey, den Tag zu fennen an welchem man zur Deliberation des Gegenstandes übergehen wolle , damit die edlen Lords Zeit hätten, sich gehörig darauf vorzuberei- ten, Nachdem noch der Herzog von Buckingham und Viscount Goderich dem Andenken des verstorbenen Königs ihren Tribut durch einige Worte dargebracht hatten , wurde die Adresse einstimmig vom Hause genehmigt, mit der Be- stimmung, Sr. Majestät durch folche Lords, die den weißen Stab führen, *) überreicht zu wérden. Dex Herzog von Wellington zeigte an, daß bereits am nächsten Tage der. andere Theil der Königl. Botschaft in Erwägung gezo- gen werden würde. Eine Bittschrist, die Viscount Lor- ton überreichte, gab diesem Gelegenheit, sich über die (gestern erwähnten) Vorgänge in- Limerick -zu äußern, so wie, dem Marqnís v. Clanricarde zur Wiederholung seiner frühern Frage, ob der Herzog von- Wellington von der jest nament- lich in Jrland herrschenden Noth unterrichtet jey ? - Der Herzog sagte, daß bei den Aufständen in Limerick einige Menjchen leider ihr Leben verloren hätten. Jnzwischen sey es gar nich¿s Neues in Jrland, daß Unruhen entständen, sobald.es au Kartosseln fehle. MWMehr- wisse er nicht, sollte - jedoch der edle Marquis, der sich ausdrücklih erhebe, um eine solche Frage vorzulegen, besser unterrichtet jeynz wie man fast schließen müsse, so möge er die Gefällig-

‘feit haben, selber einige Mittheilungen zu machen, Der

Marquis von Clanricarde wunderte sich darüber, wie der edle Herzog von einer periodisch immer wiederkehrenden Noth in Irland sprechen fönne. Jn diesem Falle würde die Bevöl- ferung dort schwerlich so dicht seyn, als man sie fände. Auch sey -es zum Erstaunen, daß der edle Herzog, der an- der Spibe der Verwaltung stche, noch am vorigen Freitage be-- hauptet habe, es herrsche fein Mangel an Lebensmitteln in Irland, während doch an demselben Tage die Aufstände in Limerick ausgebrochen seyen Aufstände, an denen Männer, Weiber und Kinder Theil genommen hätten, und die eine batdige Untersuchung der Noth als höchst dringend darstell- ten. Graf von Limerick ertheilte einige nähere Auskunst úber dié erwähnten Vorfälle in Jrland und meinte, daß es nicht sowohl der Hunger, als der Durst nach Whisky gewesen sey,

» I Verst bie s gestrigen Blatte mitgetheilte Erélärung des Königs im Geheimen Rathe vom 26. Funî. Fus ) Pairs, die cine Charge des Kdnigl. Hauses bekleiden.