1830 / 187 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1428

ten, die das Parlament versarnmelt gewesen, feine [von den | herzog von Baden abgesandt, um Sr. Majestät dem Könige

Maaßregeln, welche im Anfauge vom Throne verheißen wor- den, habe zu Stande bringen können und nun nach vie'em unschlüssigen Wanken froh jey, eine Gelegenheit gefunden zu haben, um mehrere Maaßregeln los zu -werden, -von denen es wohl wüßte, daß es dieselben nicht durchführen föunte. Man sagte ihm, daß es sih fürchte, die wichtigen Fragen Über die Civil - Liste und die Regentschaft von einem Unter- hause entscheiden zu lassen, dessen Mitglieder auf dem Punkte der Auflôsung der Volksgunst bedürftig, nicht so leicht zu len- fen seyn würden, als die eines neuen Parlaments. Man. be- stand befonders darauf, daß es höchst wichtig sey, eine Re- gentschaft zu bestimmen, weil, im Fall der König in der Zwi- schomzeit sterben sollte, die Prinzessin die dann zu bestimmende Regentschafts-Akte zu unterschreiben und somit in ihrem zar- ten Alter sich und. dem Staate selbst ihren Vormund zu jez- zen haben würde, oder der Herzog von Cumberland ftöônne, der Lehre des Herrn Pitr gemäß, beinahe-gesemäßig auf die Regentschaft Anspruch machen, was Hr. Brougham z. B. besonders deswegen für ein großes Uebel betrachtete, weil die-

ser- Prinz alsdann Kdnig von Hannover seyn würde und \o- | e

näch möglicher Weise die Vortheile des provisorisch verwal- teten Landes denen seines eigenen Staates nachjezen könnte. Der Graf Grey und Herr Brougham sprachen besonders “stark über diese Punkte; die alten Tory’'s waren vorzüglich im-ckOberhause thätig, und- die Minister hatten schr hefrige Anfälle von dem Herzoge: von Richmond, den Grafen Win- chilsea, Eldon, Mansfield u. s. w. auszuhalten. Die Frage für den Augenblick war indessen nur um die von der OÖppo- sition gewünschte Vertagung von 24 Stunden ; aber die Mi- nister wollten diese nicht bewilligen und wollten mit ihrer Entscheidung stehen oder fallen. Es stimmten also im Oberhause 100 Mitglieder für und 56 gegen sie, und im Unterhause 193 für und 146 gegen sie eine zwar nicht sehr große Mehrheît, aber doch hinlänglich, um den König in seiner Wahl festzuhalten. Jm Oberhause wurde gestern Abend die vom Unterhause- eingeführte Klau- sel, welche die Todesstrafe in den meisten Fälschungs- Verbre- chen abschasste, wieder verworfen, und zwar von einex \ol- chen Mehrheit, daß gar nicht einzusehen ist, wie sich beide Häuser in dieser Session (die in vierzehn Ta- gen geendet werden soll) werden verständigen können. Der König ist, nach Allem, was Se. Majestät bisher gethan, möglichsst darauf bedacht, Ersparungen eintreten zu lassen ; so wurden schon am Sonnabend ‘die sämmtlichen bei dem kostspieligen Baue in St. James beschäfcigten Personen ver- abschiedet. Den Yeomen- der Garde, welche die Leiche des S Königs zu bewachén haben, ist im Palaste vön Windsor sélbst - Wohnung angewiesen worden; auch haben Se. Mäajestät erklärt, daß Sie die übermäßige Pracht urid die häufigen Veränderungen in den Uniformen, bejonders der Leibgarden-Offiziere, nicht haben wollen; in Betracht der“ vie- len Personen, welche von den Schauspielhäusern leben , fol- len diese nur 4 Abende’ geschlossen werden. Bei der-am 23. v. M. stattgehäbten Versammlung des Geheimen Rathes leistete der Herzog von Norfolk, der erste Katholik seit vie- lèn Jahren, als Mitglied den Eid. Der König hat in sei- nem Haushalt schon einige neue Ernennungen gemacht ; aber “nicht im Kabinet; obgleich mati nicht weiselt, daß der Her- zog, welcher auf jeden Fall ‘an -der- piße desselben bleiben

‘joll, mehrere der Hauptstellen durch- anderè Männer werde

beseßen mússen.

Uniter diesen nennt: man den Marquis von Lansdown , Lotds Goderich- und: Palmerstone,

Hrn. Huskis-

son, Gränt u. s. w., an der Setelle- der Lords Aberdeen,

Sidmouth,-Melvillé, Ellenborough und des. Hrn. Goulburn. Indessen weiß“ man noch ‘nichts mit Zuverlässigkeit.

Niederlande, l

Aus dem Haag, 2. Juli. Der Königliche Hof hat gestern- die Trauer auf vier: Wochen ‘für eth raa fe den E IV. von England anzelegt. -

“Dem Vernehmen nah, wird auf den Antrag Sr. Königl. oheit des Prinzen von Oranien, als’ Vice:Präsidenten des taatsrathes, nächstens ein Königl. Beschluß erscheinen, dem-

zufolge den Mitgliedern des Staatsrathes eine bestimmte jährliche Ferienzeit bewilligt werden soll...

““Brâûssel, 2. Juli. Se. Majestät der König von Wär-

temberg ‘sind gestern ‘früh nach Boulogne und Se. Königl. L der Prinz von -Oranien gestern Abend nach dem aag von hier abgereist. 6 e E 10

Schweden und Norwegen.

sStockholm, 29. Zuni. Der General von Freystedt, von Sr. Königl. Hoheit dem regierenden Groß-

* sind, eine ziemli ‘den Stößen bestehende Erderschütterung verspúrt, welche in der Richtung von Südosten ‘gegen Nordwesten fam und eine.

beschlossen.

den Serafinen - Orden, womit. der fürzlih verstorbene Groß- Herzog Ludwig beêleidet gewesen, end hat die Ehre gehabt , sih dieses Auftrages in einer von Sr. Maje- stät ihm bewilligten Privat-Audienz zu entledigen. Der König hat beschlossen, dem Großherzog Leopold jenen Orden zurückzuschicken, und deshalb den Kammerßherrn Freiherrn ven Lagerheim beauftrage, sich nach Karlsruhe zu begeben, um Sk. Königl. Hoheit ‘die Jusignien zu überbringen. Der Frhr. von Lagerheim wird seine: Reise in der Mitte Juli antreten. Der König hat auch dem General vor Freystedt, bei Ge- legenheit seiner Abschied - Audienz, die Decoration des Com- mandeur-Großfreuzes des Schwerdt-Ordens errheilt und ihm r E, mit scinem Bildniß, in Diamanten gefaßt , zuiel: ¡ien lassen.

De u tisch la nd

Würzburg, 2. Juli. Se. Durchl. der Herzog von Leuchtenberg ist gestern Nachmittag 4 Uhr mit Gefolge- hier angekommen und hat nah gewech!elten Postpferden die Reise nah Kissingen fortgesekt.

__ Darmstadt,”30. Juni. Jn der heutigen Sibung der 2ten Kammer der Landstände wurde über den Antrag des Abg. Hossmann, die Ausarbeitung eines Hausgeseßes für das Großherzogl. Haus betreffend, Berathung. gepflogen und der- selbe von der Kammer angcnommen. -

_ Karlsruhe, 2. Juli. - Der Königl. Preußische Ge- sandte am Großherzoglichen Hofe und bei der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Herr Freiherr von Octerstedt, ist gestern nach Bern abgereist.

Aus Bretten wird gemeldet: Der 25. Juni, dieser ewig denkwürdige Tag der Uebergabe des Augsbürger Glau- bensbefenntnisses, wurde hier , in der Gebartsstadt Melanch- thons, des frommen Mannes, des großen Geiehrten, des geist- vollen Verfassers der Confess. Augsb., auf eine wahrhaft er- hebende, seines Andenkens würdige Weise gefeiert. Eine große Anzahl Geistlicher, viele weltliche Beamte und eine Menge Volkes aus. der Umgegend hatten sich zu dieser Gedächtniß- feier brüderiich in unserer Stadt vereinigt. Unter Anführung der HH. Dekane von Dietelsheim und Knittlingen , und be- gleitet von dem hiesigen Kirchengemeinderath, begab sich der

geschmüctre ‘Stätte, wo Melanchthon geboren wurde und die Tage seiner Kindheit zugebracht hatte. Von da bewegte er lich in die geschmackooll gezierte Stiftsfkirche, in welcher der große Reformator einst die Weihe des Christenthums empfan- gen hatte, und wo von beiden Herrn Defkanen zweckmäßige bie besondere Bedeutung des Festes für die Bewohner Bret- tens hervorhebende Reden gehalten wurden. Ein fröhliches Mahl und die Beleuchtung des Melanchthonschen Hauses be- {loß die {dne Feier. Um auch den Enkeln noch Melanchz- thons “Gebortsstätte kenntlich zu machen, wird dieses Haus nun eine einfache in Eisen gegossene" Jnschrift -tragen.

O e st e.r rei ch.

Wien, 2. Juli. Am 26. Juni Morgens 3 Minuten vor. 6 Uhr wurde in mehreren' Gegenden der Steyermark, vou welchen bis df die Städte Gräß und Bruck bekannt

ch hefrige in zwet furz nach einander folgen-

wellenförmige Bewegung, die ‘etwa eine Sekunde dauerte,

- verursachte, wodurch die Fenster, dann die in Schränken be-

findlichen Gläser erflirrten, die Wände zitterten und hier und

da -fleine Mauertheile von den Zimmerdecken und Schorn-

steinen rigen sonst aber feine Beschädigung an Gebäu- den wahrgenommen wurde.

“Der Barometerstand- bot nah den-bis jest eingegangenen Nachrichten ‘eben so wenig, als die Atmosphäre, eine beson- dere Wahrnehmung dar.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Kongreß Verhandlungen. Am 6. wurde im Se-

‘nat eine Bill eingereicht, die sih auf-Vertheilung des Ueber- ‘schusses ‘der Staats-Einkünfte, (sobald nämlich die ‘National- Schuld abgetragen ist) unter die verschiedenen Staaten der

Union bezieht; -sie wurde verlesen und die zweite Verlesung Am 7. ging im: Senat eine Bill durch, der zufolge der Preis dffentlicher Ländereien erhöht worden ist. Das Haus der Repräsentanten beschäftigte sich zuvör-

-derst mit einer Bill, wegen Abmachung der Rechnung ver-

schiedener diplomatischer Agenten, und verwandelte sih sodann in einen Auss{uß, in welchem lange über mehrere im Tarif

¿uy treffende Veränderungen debattirt wurde. Am 8. ging

Zug an die mit grünen Festons und Blumenkränzen sinnig -

1429

i enat eine Bill durch, die gewissen in Virginien leben- G Lr e und “Soldaten aus dem Revolutions- Kriege eine jährliche Unterstüßkung zusichert. Darauf entspann sich eine lange Debatte über die Abschaffung der PONeN EILrDe! rung am Sonntage, die damit endigte, daß die diese Ange- legenheit betreffende Bill auf die Tafel gelegt wurde. Jm Hause der Repräsentänten wurden die Verhandlungen über den Tarif fortgeseßt. Am 10. wurde im Senat ein Beschluß des Repräsentanten - Hauses, die Kongreß- Si6ung am 17. ai zu vertagen, vorgelesen und darauf vorgeschlagen, den Termin bis zum 31. Mai auszudeh- nen. Jm Hause der Repräsentanten wurde die Bill eines Mitgliedes, in welcher vorgeschlagen wird, die Privile- gien der Bank der Vereinigten Staaten nicht wieder zu erneuern , auf die Tafel gelegt. Am 11ten beichäftigce das genannte Haus sich wieder mit der Tarif-Bill und beschloß, den Einfuhr-Zoil auf Eisen zu Eisenbahnen zu erhöhen und Rúcfzoll zu zahlen, wenn das benannte Cijen wirklich zu ei- ner Bahn benußt würde. Am 13ten wurde im Senat die Vertagung des Kongresses auf den 31. Mai festgeseßt. Jm Hause der Repräsentanten ging eine Bill, welche meh- rere Veränderungen in Erhebung der Einfuhrzölle enthält, nebst ihren auf drtliche Gegenstände sich beziehenden Klauseln, nach einer lebhaften, aber kurzen Verhandlung, mit einer Mehrheit von 127 gegen 24 Stimmen durch. Am lten willigte das genannte Haus hinsichtlich der Vertagung des Kongresses in den Beschluß des Senates; mithin hören dée diesjährigen Sißungen des Kongresses mit dem 31. Mai auf. Am 15ten wurde im Senat eine Bill wégen Reorganisirung der Marine der Vereinigten Staaten zum drittenmal ver- lesen und, nachdèm sie durchgegangen, dem Hause der Reprä- sentanten zugesendet. Am 2tsten ging im Senat eine Bill durch, wegen Bildung des neuen Amtes eines Schaß-Anwaltes der Vereinigten Staaten. Jm Hause der Repräsentanten brachte Herr M’Duffie einé Bill ein, in der vorgeschlagen wird, den Einfuhr-Zoll ‘auf Syrup nah dem 30. Sept. 1830 auf 5 Cents für die Gallone *) herabzuseßen und einen Rück- oll auf aus fremdem Syrup verfertigten und wieder ausge- f iben Branneivéin von 4 Cents für die Gallone zu bewil- ligen ; die Bill wurde zweimal verlesen und die dritte Verle- sung derselben beschlossen. Am 24sten beschäftigte sich das Haus der Repräsentanten mit der Jndianischen Bill; nach lebhaften Debatten wurde ‘die dritte Lesung derselben be- s{lossen. Am 27sten brachte im Hause der Repräsentan- ten Herr Camberleng, im Namen des E Ne, eine Hill ein, die Vorschläge zu Verbesserungen in den die Händels-Verbindüngen zwischen den Vereinigten Staaten und gewissen Großbritanischen Kolonieen betreffenden Anordtn- gen enthielt. Dieje Bill wurde zweimal verlesen und. dann an einen Ausschuß des ganzen Hauses überwiesen. Sodann wurde, auf den Antrag des Herrn Camberleng , einmüthig beschlossen, den Präsidenten um Auskunft über die Verhand- lungen ‘mit Großbritanien hinsichtlich des Kolonial-Handels, zu bitten, insofern sie sih zur öffentlichen Bekanntmachung eignen. Eine Bill zur Herabseßung des Einfuhrzolles auf Salz ging, nach dritter Verlesung, durch und wurde dem Senat zugefertigt; ein Gleiches geschah mit der obenerwähn- ten Bill wegen Herabsebung des Einfuhr - Zolles auf Syrup und des Rückzolles auf Branntwein aus fremdem Syrup. “Jm Laufe der gedachten Sißung empfing das Haus eine Bot- schaft von dem Präsidenten und zugleich eine zurückgesendete Bill, die sich auf eine Subscription zur Erbauung einer neuen Chaussee bezog und der der Präsident seine Unterschrift versagt hatte. Die Erwägung dieser Botschaft, welche die Gründe ausein- anderseßte, weshalb der Präsident die Unterschrift verwei- gerte, wurde auf den nächsten Tag verschoben. Dann trat der Sprecher des Hauses auf uad erklärte, er habe noch ein confidentielles Schreiben des Präsidenten "erhalten. Es er- folgte hierauf, nachdem die Zuhdrer entfernt worden waren, eine geheime Sibung, die über 3 Stunden dauerte. Nach Wiedereröffnung der Thüren wurde bekannt gemacht, daß man “die: heute von Herru- Camberleng eingereichte Bill in Bezug auf die Verbesserung! der auf die Haudelsverhältnisse

e den- Vereinigten Staaten und Großbritanien sich

eziehenden“ Verordnungen in Erwägung gezogen und die dritte Verlesung - derselben beschlossen habe; diese fand auch

statt, und die Bill ging mit einer N von 105 gegen

28èStirnmen durch, worauf - sie dem Senate zugefertiget

ward: Ain 28sten beschloß der Senat, von der ihm vom

Hause der Repräsentanten übersandten Botschaft des Prási- denten, nitt ‘welcher die Bill: wegen Erbauung -einer neuen Chaussee zurüc- erfolgte, 5000 Exemplare drucken zu lassen.

*) Eine Gallone hâlt 4 Berliner ‘Quart.

j

é

Wegen angehäufter Geschäfte hatte der Senat Abends eine zweite Sißung. Jm Hause der Repräsentanten wurde in Folge des gestrigen Beschlusses die Bill, welcher der Prä- sident seine Unterschrift verweigert hatte, in Erwägung gezo: gen und nah sehr lebhaften Debatten , die über 3 Stunden

j dauerten, endlich im Sínne des Präsidenten verworfen, Auch

dieses Haus kam Abends wieder zusammen.

T0404 nd;

__z Berlin, 7. Juli. Am 25sten v. M. ward- zu Düs- seldorf der dritte Rheinische Provinzial-Landtag, nah fünf- wöchentlicher Dauer, geschlossen. j

Nach Ausweis des im Druck erschienenen Verzeich- nisses des Personals der Studirenden beträgt die Zahl der in diesem Sommersemester 1930 auf der htesigen Friedr, Wilh. Universität gegenwärtigen Studirenden 1787, worun- ter 611 zur theologischen, 633 zur juristischen, 302 zu meédi- zinischen und 241 zur philosophischen Fakuttät gehören. Da- von sind Ausländer 486. Außer diesen immatrikulirten: Studirenden besuchen die hiesige Universität, als zum Hören von Vorlefungen berechtigt, niht immatrikulirte Chirurgen, Pharmaceuten, Eleven des Friedrich-Wilhelms Jystituts, der medizinisch-chirurgischen Militair-Afademie u. \. f., deren Ge- sammrzahl 456 beträgt. '

Gestern feierte einer unserer ahtbarsten Mitbürger, der Maurer-Meister Herr Christian Friedrich Berger, sein 50jähriges Meister-Jubiläum. Zu dem Ende hatten sch in dem Hause des Raths Maurer-Meister Hrn. Siegel sámmt- liche in Berlin wohnende Mitmeister und eine Deputation des Magistrats und der Stadtverordneten versammelt, um

dem Jubilar ihre Glückwünsthe darzubringen. Derselbe wurde

durch zwei Meister, von denen der eine sein Lehrling gewe- sen war, nach dem Festlokale geleitet, wo ihn zuerst der Hr. Stadtrath Drake mit einer herzlichen Anrede empfing, nach welcher alle Mitglieder des Gewerks ihm ihre Glü úunsche darbrahten. Zu diesen gesellten sch noch zwei Schreiben: der Bürgerschaft und des Mazistrats, welchem leßteren sich der Jubelgreis besonders nüßlich erwiesen, als er nach dem Brande der hiesigen Petri-Kirche mit Umsicht und Sachfennt- niß das Gemäuer abtragen ließ. Ein heiteres Festmahk machte den Beschluß der Feier. i

Aus Minden wird gemeldet: Für die Verbesserung- des Elementar-Unterrichts zeigt sich viel Theilnahme; die Gee meinden Bühne und Großeneder ‘haben durch Bewilli ung einer bedeutenden Zulage zur Gewinnung eines Unterlehrers-

thren Sinn fux das Gute bewährt.

Gestern Abend, nah 7 Uhr, brach hieselbst in ‘der

| Actien - Brauerei , im Hause des Branntweinbrenners Roth-

reich, große Hamburger Straße Nr. 30, ein heftiges Feuer aus , - durch welches das ganze Dach und die obern Etagen des Front- und Seitengebäudes eingeäschert wurden. ie. Veranlassung dieses Brandes ist noch nicht genau bekannter.

Biograph ische Notizen aus dem Leben Georg's IV. H (Nach dem Englischen Courier.) (Fortfeßung.) A O Wir müssen jeßt etwas zurückgehen, um einiger Umstände zu erwähnen, die*sih in einer früheren Periode des Krieges zutrugen. “Den wiederholten Bitten des Prinzen von Wales, der nur Oberster eines Regimentes war, das mah dâs seinige

nannte, ihm einen höhérn Rang zu ertheilen, hatte “sch_ Georg 111 beständig widersekt. Als die Feindseligkeiten gegen Franfkreich im Jahre 1803 wieder ausbrachen und von einer Invasion die Rede war, drüte der Prinz sein inniges Verlangen nach einer seinem Range angemessenen Anstellung bei der Armee aus, in Folge dessen ein ziemlich langer spâ- ter dffentlich bekannt gemachter Briefwechsel“ zwischen ner Königl. Hoheit und dem Könige, dem Herzoge von York, als damaligem Oberbefehlshaber, und dem derzeitigen Premier- Minister Herrn Addington stattfand, Die Gesinnungen, die der Prinz damals äußerte, gereichten ihm zur höchsten Ehre. In einem Schreiben an-den König, den er seinen „natürlichen ürsprecher‘/ wannte, entwickelte er die größte Beredsamkeit „und die wärmste" Vaterlandsliebe. Gesinnungen, wie diese,ge- ziemten dem präsumtiven Erben des Britischen Thrones, dem künftigen Souverain des Britischen- Reiches. Man. fand es indessen nichc für gut, demselben die dffeutliche Verantwort- lichkeit einer Befehlshaberstelle aufzuerlegen, .und Se. Königl. Hoheit war genöthigt, sih-in dieser Hinsicht-der Entscheidung der Regierung -seines Vaters zu unterwerfen. N Bekanntlich zählte man zu jener Zeit den Prinzen zur

Opposition gegen das Ministerium, ‘und das Verhältniß zwi-