1830 / 190 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ielen, zu verdanken. Die ganze Armee giebt ihnen dieses eugniß. Der Lieutenant Delamarre, der zwei Achtpfün- der vor der Front der Brigade Clouet befehligte, har den Türken ‘einen ansehnlichen Verlust beigebracht; vier Schússe mit Kartätschen bestimmten dieselben“ zur Flucht. Großes Lob ertheilt General Loverdo dem Hauptmann Le Lièvre, der auf dem rechten Flügel die Batterie der Berghaubißzen befehligte. Die zur Bespannung dieser Batterie bestimm- ten Maulesel waren noh nicht da; aber der Eifer der Artilleristen half diesem Mangel ab; sie trugen selbst die Mu- nition herbei und zogen die Geschüße an den Strängen.‘/ Hier 5 in dem Berichte eine Reihe von Belobungen einzelner

fiziere und Gemeinen; dann heißt es weiter: „Jch glaube, |

Ew. ‘Excellenz auch die von der Armee- Verwaltung errunge- nen- glücflihen Resultate berichten zu müssen. Die eisernen Oefen wurden binnen 24 Stunden aufgebaut, und seit dem 16ten ist in ihnen Brodt gebacken worden. Der General- Intendant hatte für dienlich erachtet, in einem Lande, wo man nur wenige Wohnungen findet, Alles für die Errichtung beweglicher Lazarethe vorzubereiten. Schoppen, die mit wa/- serdichter Leinewand bedeckt sind, schützen die Kranken und Verwundeten gegen Unwetter und gestatten eine ungehinderte Circulation der Luft. Alle Verwundete haben mir ihre Zu- friedenheit mit der herrschenden Reinlichkeit und der ihnen gewidmeten sorgsamen Pflege bezeugt. Die neuen zweirädri- gen Wagen sind für das Terrain, welches unsere Transporte u befahren haben werden, ganz geeignet. Den Eifer der

ntendantur-Beamten und die unermüdete Thätigkeit ihres

hefs kann ih nicht genug loben. Jchÿ habe die Ehre, Erw. Excellenz den. Plan der Halbinsel und der dort errichteten Werke zu übersenden. Diese Arbeit ist unter der Leitung des Capitain Filhon durch die Jngenieurs - Geographen der Armee und einige r 9 adi des Generalstabes ausgeführt worden. Empfangen Sie u. s. w.

(gez.) Graf v. Bourmont.‘‘ ¡Jm Lager von Sidi-Khalef,-den 25. Juni.

| Mein Fürst! Jn meiner leßten Depesche hatre ih die Ehre, Jhnen die Beweggründe darzulegen, die mich abhielten, die Armee aus dem Lager von Sidi-Khalef vorrücken zu: lassen. Unsere Unthätigkeit belebte die Hoffnung des Feindes. Ge- fern mit Tagesanbruch zeigten sich die Túrken und Araber in einer schr ausgedehnten Linie und wieder mit derselben

Ordnung, wie am 19ten. Es waren alle Vorkehrungen ge-

troffen, um ihnén ' beim ersten Angriff zwei Lieues Terrain abzugewinnen. Diese Añordnungen wurden mit großer Pünkt- lichkeit ausgeführt. Die Division Berthezène und die erste Bri- gade der Division Loverdo marschirten mit einer Feld-Batterie vor- wärts. Sobald unsere in Kolonnen geordneten Bataillone in der sich vor deni Lager ausdehnenden Ebene erschienen, ergriff der Feind auf allen Punkten die Fluht. Unsere Truppen rückten mit großer Schnelligkeit durch die Ebene. Jn einer Entfernung von 6000 Mètres vom Lager erhált das Land ein anderes Ansehen ; die Anhöhen werden bedeutender, und man befindet sch auf der Hägelgruppe, an die sich Algier mit seinen Gärten lehnt. Eine Menge von Häusern

zet sich hier dem Blicke. Die das Land bedeckenden_

Weinberge, Gehege und Obstbäume erinnern an die fruchtbarften und bebautesten Gegenden Europas. Man durfte annehmen, ‘die Türken würden sich hinter den zahl- reichen Verschanzungen, die ihnen das Terrain darbot,

vertheidigen. Geschlagen und entmuthigt hielten sie aber"

nirgends Stich. Jch benußte diesen Umstand, um schnell bis zu jenem Punkt vorzurücken, der Algier und seine näch- ften Umgebungen vom offnen Lande trennt. Hier faßten die Truppen Posto. Ein Graben lag zwischen ihnen und dem

Feinde, der endlich auf dem Kamme der uns gegenüber lie--

genden Anhdhen Halt gemacht hatte. Die Artillerié hatte mit ihrer gewöhnlichen Raschheit alle Schwierigkeiten des Terrains überwunden, sie formirte sich in eine Batterie, und einige geschickt geworfenen Haubißen zerstreuten die feindlichen Haufen, die sich noch zeigten. Vielleicht befürchteten die Tür- ken jett, in die Festung zurückgeworfen zu werden, von der wir nur“ durch einen Zwischenraum von 4—60090 Metres ge- trennt-waren. Am Abhange der Anhöhen, auf denen sie standen, befand sich ein Pulvermagazin, das sie unter furcht- barem Gekrache in die Luft sprengten. Dicke Rauchwolken, die sich über 100 Méètres zum Himmel erhoben, und in de- nen die Strahlen der Afrikanischen Sonne sich brachen, ge- währten unserm Heere ein herrliches Schauspiel. Diese Ex- plosion richtete fein Unglück an. Zwei Schwadronen Jäger waren der Jnfanterie gefolgt, aber die übereilte Flucht des Fein- des und die Natur des Terrains Legen sie nicht zum Schuß kom- ‘men, Der Féind hatte fein Geschüß ; vielleicht hatte er besorgt, daß es in unsere Hände fallen möchte. Die Zah! unserer

Verwundeten is nicht bedeutend. Nur cin Offizier if ge- fährlih blessirt worden, und zwar ist dies der dite GE den vier Söhnen, die mich nach Afrika begleitet Lébas Sch hoffe, er wird am Leben bleiben, um noch länger dem Kö- nige und dem Vaterlande zu dienen. Am Tage des Géfech- tes wurden über 400 Ochsen genommen, wodurch die Armee auf 8 bis 10 Tage mit Fleischvorräthen versehen ist. Wähß- rend das Heer im Gefecht war, legten si die Westwinde, die das am 18ten aus der Bucht von Palma ausgelaufene Transportgeschwader auf der hohen See festgehalten hatten, und diejes founte in der verwichenen Nacht, bei wehendem Ostwinde, den Ankerplab erreichen. - Die Ausschiffung hat heute begonnen und wird ungehindert fortgeseßt. Die Ver- bindung zwijchen der Land-Armee und der Flotte is seit dem l4ten nie unterbrochen gewesen; sogar nicht am Tage des heftigen Gewitters , über das ich Ewr. Excellenz Bericht er- stattet habe. Heute hat das Tirailliren fortgedauert. Die Türken erschienen in großer Anzahl; aber die Araber zeigten fich viel vereinzelter , als an den vorigen Tagen. Sie schei- nen nicht sowohl fämpfen, als einzelne Soldaten angreifen und das Gepäck plündern zu wollcn. Es sind Anstalten ge- trofsen worden, um den Feind morgen, mit Tagesanbruch, anzugreifen. Jch bin 2c. «

(gez.:) Graf v. Bourmont.‘ _ Nachstehendes ist” der Juhalt der drei Berichte des Ad-

mirals Duperré: _¿¡Am Bord des Linienschiffes „Provence‘/ in der | Bai von Síidi-Ferruch, 23. Juni.

Gnädiger Herr! Seit meinem Schreiben -vom 19ten d. M., worin ich Jhnen ‘den von der Expeditions - Armee über

den Feind errungenen Sieg zu melden die Ehre hatte, halten

unsere Truppen die Positionen beseßt, deren sie sich zwei kleine Lieues von der Halbinsel, und etwa . auf halbem Wege zwischen Torre - Chica und Algier, bemächtigt haben. Sie warten, um vorwärts zu gehen, blos auf Pferde und Lebensmittel, die ihnen durch die beiden leßten Abtheilungen dér Transportschisffe zugehen werden: Diese sind am 18ten von Palma abgesegelt und besinden sih je6t in unserm An- gesicht; aber die |chon seit acht Tagen rwoehenden widrigen Westwindc und die hohe Fluth hindern sie, sich dem Ufer zu nähern. Die Division des Contre - Admirals von Rosamel bildet, gemeinschaftlich mit dem Geschwader, das den Hafen von Algier blokirt, einige Lieues tief ins Meer hinein, eine Linie von Kreuzern, welche die Trausportschisse beschúßt , sie an de: Küste liegen zu bleiben hindert und das Ankern der- selben erleihter. Die Kranken und Verroundeten der Ar- mee, 358 an der Zahl, lasse ich heute auf vier Korvetten nah dem Spitale in Mahon abgehen. Unter den Marinè-Trup- pen besinden sich dergleichen nicht. Gleichwohl haben unsere Seeleute einen sehr beshwerlichen Dienst, da sie das ge- sammte Kriegsgeräth ausladen und ans Land schaffen müs- sen; sie erfüllen ihn aber mit viccem Eifer. Selbst die Mann- schaft von den Schiffen der Flottille verdient däs beste Lob. Die Verzögerung in der Ankunfce unserer ‘leßten Transport- schisse kommt mir ungelegen; die Ausladung derselben soll aver mit um so größerer Thätigkeit erfolgen. Die Witterung ist in der Bai fortwährend ziemlih angenehm, aber das Meer geht sehr hohl. Auf der hohen See bläst der Wind starf aus Westen. Wir empfinden dies hier nicht. Glückli- cherweise entdeckéen wir am fernen Horizont das Dampfboot „der Sphinx‘/, das wir am l4ten mit unsern ‘ersten ‘Nach- richten nach Frankreich abgefertigt hatten. Empfangen Sie 2c. (gez.) Duperré.‘ „„Am Bord des Linienschiffes „„Provence‘‘, in der Bai von Sidi-Ferruch, 23. Juni,

Guädiger Herr! Jn meinem ersten Berichte vom A4ten

d. M., den ih am Tage der Landung selbs, nachdem die ersten Operationen erfolgt, in der Eil aufseßte, behielt ih mir vor, Ew. Excellenz späterhin von den Bewegungen der mir anvertrauten Flotte, seit deren Aufbruche aus -der Bai von Palma, ausführlich zu unterrichten und Jhüen dièjeni- gen Personen namhaft zu machen, die sich besonders auszu- zeichnen Gelegenheit gehabt hätten. Nachdem es mir also gelungen, die Fahrzeuge von der Reserve und die beiden Ab- theilungen der Transportschisse, wovon die eine am zweiten Tage nach meiner Abreise von Toulon durch einen heftigen Nordwest-Wind zerstreut worden war, in der Bai von Palma wieder zu sammeln, und nachdem ich vorzüglich den größeren Theil der Flottille, die den zehntägigen Mundvorrath der

Armee an Bord hatte und daher zur Landung unuragätglich -

nôthig war, an mich gezogen hatte, ordnete ich die ganze Flotte, welche nunmehr zu den außerhalb der Bai kreuzenden Transportschiffen mit den Truppen stieß, und segelte am 10ten dex Küste von Algier zu. Am lten gegen Abend blies der

e: “Um 9 Uhr

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Wind aus Ost und Ost-Südost. Das Meer war ziemlich ruhig ; ih glaubte E etwa 62 Meilen bis zur Afrikanischen Küste

_zu haben. Jch leitete und mäßigte den Lauf der Flotte der-

‘gestalt, daß sie am folgenden Morgen noch 12 Meilen vom Laude entfernt wäre. Jn der That befanden wir uns am 12ten mit Tagesanbruch nur noch in dieser Entfernung von der Küste. Kurz zuvor war der Befehlshaber des Blokade- Geschwaders auf der Fregattè „die Sirene‘/ zu mir gesto- ßen. Die Stärke- des Windes gestattete mir aber nicht, eine so e Flotte auf einen beengten und ziemlich unbefann- ten Ankerplaß zu führen und age Les Angrisfs Meister zu bleiben. Zum zweitenmale zurückgewiesen, mußte ih daher nochmals das hohe Meer suchen und wenigstens die Flotte und die Flottille (welche leßtere sehr“ litt). möglichst zusam- menhalten, um demnächst zum drittenmale zurückzukehren. Gegen Abend legte sih der Wind; das Meer wurde ruhig; Neserve, eee und Flottille hatten den Wind ge-

\ibends, wo ih etwa 40 Méilen vom Lande seyn mochte, es die Flotte daher dem Ufer wieder zu und manövrirte so, daß sie am 13ten bei Tagesanbruch noch 12 Meilen davon ‘entfernt war. Kaum hatte ih am folgenden Morgen die Küste von Algier entdeckt, als auf ein gegebenes Zeichen auch das Blokade-Geschwader-zu mir stieß, wovon ich die Fregatten „„Sirene/‘/ und „Bellona‘/, so wie die- Briggs „„Aktäon‘/ und ¿„„Badine‘/, bei mir behielt. Der Wind ging etwas stark, aber ‘das Meer war doch ziemlich O Der Augenblick schien mir daher günstig. Jch befahl der Flotte, - sich in Schlachtordnung aufzustellen, und seßte, die „„Sirene// und die „Bellona‘/ voran, langsam meinen

Weg nach dem Landungspunkte fort. Die Reserve, die Trans-

portschiffe' und die Flottille sollten, meinem Befehle gemäß, erst später als die Kriegsflotte selbst eintreffen, weshalb sie fh zurü hielten. Um. 10 Uhr defilirte die Flotte in einer Linie bei den Forts und Batterieen vorüber. Der CEontre-

“Admiral von Rosamel hatte sich mit dem „„Trident‘“/ uns an-

geschlossen, während das Linienschiff „Breslaw‘/ v or dem Ad- miralschifse hersegelte. Jch gab hierauf der Flotte das Zeichen, daß ih mich westlich von Torre-Chica nach der Bai von Sidi- Ferruh wenden würde, und daß sonach jeder Capitain sich mach den ihm für den Angriff und die Landung ertheilten Jn- Fructionen zu richten hätte. Die Brigg „„l'Alerte‘/- erhielt den Auftrag, die Bai öôstlih, die Briggs „le Dragon‘/ und ¿la Badine‘/ sie westlih zu untersuchen. Die Capitains die- \er drei Schiffe entledigten sih ihres Auftrags mit Mut ‘und Geschicklichkeit. Die Flotte näherte sich jeßt auf Kabel- Länge der Spike des kleinen Hafens und wandte sich. nach Torre - Chica. Jch erstaunte nicht wenig, hier keines von Den Vertheidigungsmitteln zu finden, die mir angekündigt worden waren. - Der „„Trident‘/ und „„die Guerrière‘/ er- Hielten den Befehl, der Flotte zu folgen, um den Angriff vom Meere her zu beginnen. Nachdem ich die hervorspringenden Felsen der Halbinsel umsegelt hatte , fuhren „die Sirene“/ Und „„die Bellona‘/ zuerst in die Bai ein. Um 115 Uhr

Faßte „der Breslaw‘/ Posto und legte auf halber Kanonen- {hußweite von einem mit 10 Schießscharten versehenen Fort ;

an. Unmittelbar hinter ihm stellte sich „„die Provence‘/ und Hinter dieser „„die Pallas‘/ auf. Jun gleicher Linie mit der Mus legten die Fregatten „Dido‘/ und „Jphigenia‘/ an. Zu unserer großen Verwunderung fanden wir das Fort von Geschüß entblößt und überhaupt die Halbinsel gänzlich verlassen. Der Feind hatte die Kanonen auf die benachbarten Hdhen, welche die Küste beherrschen , Ee lassen, in der doppelten “Absicht, diese E zu vertheidigen und sich der Landung zu widerseßen. Die Vorbereitungen zu einem Angriffe wurden fonah überflüssig, und ih beschränkte mich darauf, die Bai von dex ganzen Flotte einnehmen zu lassen, die bis 5 Uhr ‘Anker geworfen hatte. Der Feind richtete von seinen neuen ‘Batterieen aus einige Kanonenschússe auf die vorderstea Schiffe, warf auch T omben. Wir erwiederten das Feuer, das aber, bei der Höhe und der Entfernung der feindlichen Stel-

a ohne Wirkung -war. J zog es daher vor, sofort die

nôthigen Vorkehrungen zur Ausschiffung zu trefsen , fertigte Jedoch die beiden Dampfboote „le Nageur‘/ und „le Sphinx“ ab, um möglichst nahe. dem Ufer anzulegen und den Feind durch ihr Feuer zu beunruhigen. Dies gelang ihnen, denn die nächste feindliche Batterie, worin - sich ein Mörjer be- fand, wurde bald geräumt. Der Tag war inzwischen zu weit vorgerückt, um noch die Landung zu bewirken ; mit An- bruch des folgenden Morgens wurden jedoch 10,009 Mann nebst 8 Geschüßstücken, unter dem Feuer des Feindes, ausge- sist. Bald darauf folgten abermals 10,900 Mann und noch im Laufe desselben Morgens befand sich die gesammte Armee am Lande. Die Briggs „„Actäon‘/ und „„Badine‘/, fo wie die Korvette „Bayonnaise“/, faßten sofort Posto in der

migen Sie u. s. w.

Bucht und beschossen die feindlichèn Batterieen mit Vortheil im Rücken. Zwei Seeleute, Namens - Siou und Brunon, die zuerst ans Land gesprungen waren , stürzten muthig auf das Fort los und pflanzten auf demselben die Königl. Flagge auf. Der Feind gab der Armee feine fernere Gelegenheit, ähnliche beherzte Thaten zu verrichten; doch darf ih nicht unberührt lassen, was der König von den von allen Schiffs- Capitains getroffenen Anordnungen, so wie von den Offizie- ren und Soldaten, zu erwarten berechtigt war.‘ (Hierauf folgen mehrere Belobungen, die den Schluß dieses Schreibens des Herrn Duperré machen.) ,¡Ám Bord des Linienschiffes „Provence‘/, in j der Bai von Sidi-Fertuch, 26. Zuni. Gnâädiger Herr! Jm Laufe des vorgestrigen und gestri- gen Tages haben verschiedene Gefechte mit dem Feinde statt- gefunden. Die Armee ist vorgerückt. Jn meinem Schreiben vom 23sten meldete ih Jhnen, daß die beiden lezten Abthei- lungen der Transportschisfe durch den Westwind am Landen verhindert würden. Nachdem aber der Wind sich. vorgestern Abend nach Osten gewendet hat, sind beide Divisionen gestertr früh hier eingetroffen. Der größte Theil der Pferde, so wie verschiedenes Geräth des Jngenieur-Corys, sind noch im Laufe des Tages ans Land gesckt worden. Die Ankunft jener Schiffe, die den Beschluß aller Ausrústungen der Marine machen, erfolgte sehr zur gelegenen Zeit; denn schon gestern Abend um 7 Uhr schlug der wenn gleih etwas starke Ostwind plôß- lich und ganz unerroartet wieder nach Westen um. Drei Stunden lañg wehte er mit großer Gewalt, und das Meer ging wie gewöhnlich hoh. Heute Morgen haben wir \ch{ö- nes Wetter, aber der Wind steht fortwährend aus West und West-Nord-West, und das Meer ist sehr unruhig. Jch fürch- tete, daß die Transportschiffe , die sih kaum erst vor Anker gelègt hatten, Schäden leiden möchten: dies ist jedoch nicht der Fall gewesen, oder mindestens ist der Verlust höchst un- bedeutend. Die böse Witterung wird die Ausschiffung cin wenig verzögern, aber diese Verzögerung wird nur den Mund- Vorrath und die Fourage treffen, die immer noch, bevor man derselben bedürfen wird, ans Land geschafft werden fônnen. Die Offiziere und Soldaten der Marine zeigen

bei diesem beschroerlihen Geschäfte den lobenswerthesten

Eifer, Jch habe der Armee . 60,000 Kilogramme Zwieback verabfolgen lassen, die der Ober - Befehlshaber von mir verlangt hatte. Es wird uns bald an Lebensmit- teln fehlen. Die Expeditions-Armee is einen ganzen Mo- nat lang am Bord der Schiffe gewesen. Durch die große Zahl der Passagiere ist der Verbrauch mehr als verdoppelt worden. Jch habe den Präfekten von Toulon ersucht, für

! einen zweimonatlichen Mund-Vorrath Sorge zu tragen und

mir denselben allmälig durch die verschiedenen Schiffe, die ich nah Toulon schicke, zukommen zu lassen. Vor Allem geht der Vorrath. an Zwieback zu Ende. Man sollte uns daher blos Zwieback und kein Mehl schien. Jch bitte Sie, hierzu den Befehl zu ertheilen. Es fehlt uns hier dur ch- aus an Mitteln, unser Wasser zu erseßen. Jch habe gleichfalls darum geschrieben. Einige Transportschisfe könn- ten uns damit versehen. J schicke sie nah ihrer Ausla- dung sämmtli nah Toulon zurück. Das | gegenwärtige Schreiben «geht mit der Brigg „„la Capricieuse‘/ ab. Geneh-

(gez.) Duperré. Die Gazette de France rôumt jet selbst ein , daß in der nächsten Kammer die rehte Seite und das rechte Cen- trum nur 200, die linfe Seite und das linfe Centrum aber 230 Mitglieder zählen würden. - Jn einem andern Artikel giebt das gedachte Blatt zu verstehen, daß. das Ministe- rium bis zur Eröffnung der Kammern nothwendig vérändekt werden müsse, da dasselbe nicht im Stande sey , der Opposi- tion die Spibe zu bieten. „Im Uebrigen// fügt die Gazette hinzu „sind wir weit entfernt, uns für unfehlbar zu halten,

und wenn wir uns irren, indem wir seit dein 19. Mai be-

haupten: non istis bominibus salvari polest Israel, so ge- schieht es wenigstens aus der innigsten Ueberzeugung.“

___ Dem Univer sel zufoige, soil bei der nächsten Kammér eine mit einer großen Anzahl von Unterschriften versehene Petition eingezeiht werden, „„um/‘/, wie jenes Blatt sich äu- ßert, „die \{mählichen Kunstariffe und Verführungsmittel aufzudecken, deren die liberale Partei sich bediene, um die

Wahler zu hintergehen und die Wahlen zu verfälschen.“/

Eben dieses Blatc erklärt es für durchaus ungegrün- det, was der Courrier français gestern meldete, daß nämlich der Baron von Montbel im Begriff stehe, aus dem Miniî- sterium auszutreten. ¿f

Der Maire von Montauban hat eine Proclamation an die Einwohner ' dieser Stadt erlassen, worin er. ihnen seine