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träglich zur Rede zu stellen; ein Freund sagte er, habe sich eecdAnt nd gegen ihu geäußert, daß er (Lord D.) jene Be- hauptung so ruhig mit angehört habe, und darum halte er es für seine Pfliht Hier wurde er vom Sprecher zur Ordnung gerufen, weil es sich jeßt um einen ganz andern Gegenstand handle, und Lord Darlington stellte sich auch zufriedert, indem er sich mit der Erklärung begnügte, daß er für die Verwerfung des Antrages stimmen werde. Herr Huskisson erhob sich hierauf und leugnete, daß der Antrag unschiklih und unziemend sey, oder daß ihm Parteigeist zum Grunde liege. Das Parlament thue in der Er- wägung desselben nur seine Schuldigkeit, so wie sein ehren- werther und gelehrter Freund, (R. Grant) indem er ihn machte. „Jch gebe zu,‘“/ fuhr Herr Huskisson fort, „daß die Minister, als sie der Krone zur Auflösung des ‘Parla- mentes riethen , nichts weiter gethan haben, als frühere Mi-

‘nister, die sich, wie sie, in Verlegenheit befanden ; ich beklage Br î nâchsten Ansprüche habe, doch von November bis Februar

mich nicht darüber und eben so wenig über die Nichtbeendi- gung mancher Angelegenheit, zu denen auch die Civilliste ge- hört. “Nur fann ich es mir nicht versagen den ungeduldigen Wunsch der Minister, das Parlament, während eine so wichtige Frage, wie die gegenwärtige, unerledigt bleibt, los zu werden , mit dem Verfahren der Minister gegen Ende der vorigen Session zu vergleichen. Schon zeitig waren damals die Regierungsge|häfte beendigt, und dennoch blieb das Par- lament noch Wochenlang zusammen, um einen zwischen den Kohlen - Eigenthümern und der Stadt London entstandenen Streit zu schlichten. Eine Sache, wie dieje, ist doch nun

aber in Hinsicht ihrer Wichtigkeit mit der dermalen vorlie-

genden Angelegenheit in gar keinen Vergleich zu stellen. Mein ehrenwerther und gelehrter Freund (R. Grant) hat die Mi- nister darauf aufmerksam gemacht, daß es ihnen weniger als irgend Jemanden zieme, die Unsicherheit des mensch- lichen Lebens zu übersehen. Lord Liverpool war heute voll- fommen wohl und lag am fölgenden Tage auf der Bahre. Wer hätte gedacht, daß wenige Tage nah der Proro- gation des Parlamentes, in welchem Herr Canning als Nachfolger des genannten Lords aufgetreten war ,- auch dieser große Minister dem ausgezeichneten Todten zuge- sellt werden würde? Jch glaube nicht, daß einer von den hiér angeführten Ministern ge Aufiösung des Parlamentes würde gerathen haben, ohne Vorkehrungen für. mögliche crau- rige Ereignisse zu trefffen. Solche Vorkehrungen haite ih in gewisser Hinsicht nicht nur für Klugheit , sondern vielmehr für Pflicht, und begreife durchaus nicht, wie eine Lerhandlung über diesen Gegenstand ungeziemend oder unehrerbietig gegen cinen Fürsten aus dem Hauje Braunschweig seyn könne, der auf dem Meere tausendmahl dem Tode in’s Antliß gesehen hat. Die den Ministern hiugestellte Hauptfrage ist die, was der Geheime-Rath thun wiil, wenn die Krone erledigt werden sollte, und diese Frage ist nicht beantwortet worden, Wollte er etwa die überall hin zerstreutea Parlamentsglieder zusam- menberufen? Darüber würden Wochen hingehen, uud am Ende, wenn die Herren sih versammelt ‘hätten, könnte es sich ausweisen, daß ihre Konstiruenten sie nicht mehr. haben wollen. (Hört ‘und Gelächter). Das wäre also die Art von Parla- ment, die eine so zarte Frage, wie die vorliegende, zu behan- deln haben würde! Es e in der That keine unwichtige Sache, die Functionen der Souvetänität in Zeiten wie die jeßigen, unterbrochen zu sehen. Die besten Freunde der Monarchie sind diejenigeti, behaupte ich, deren Wunsches nicht i , die monar- chischen Theile unserer Verfassung Diskussionen der rt ausgeseßt zu sehen, die aus der Unterbrechung Königlicher Functionen entspringen müssen. Jch weiß, daß“ die Minorität des Hau- ses sich der Majorität unterwerfen muß ; ist leßtere aber ge- gen den Antrag meines ehrenwerthen und gelehrten Freun- des , 0 protestire ich gegen ihre Entscheidung und bin über- zeugt, daß dîè Minorität ‘in den Augen der Nation nicht der mindeste Tadel treffen werde. Man hat angeführt, der K habe mit seinen häuslichen Angelegenheiten zu thun; das ‘hat aber ein jeder Monarch bei seiner Thronbesteigung, und es wäre widersinnig, behaupten zu ‘wollen, daß die báus: lichen Geschäfte des “Königs wichtiger seyen , als die Angele- genheiten der Nation. Jch spreche von diesem Gegenstande, wie ich von einer Handlung der Minister \sprechêèn muß

ven den Gefühlen und Wünschen des Souverains is hier | Niederlage erlitten. Nicht besser is es ihr in Westflarn-

nicht die Rede, und ih kann nicht umhin ¿mein Bedauern darüber auszusprechen , daß man sich so große Mühe giebt, uns glauben zu machen, die Minister würden bei dem Mo- narchen Mißfallen erregen," wenir sie ihm Maaßregeln an- empfehlen würden, die sowohl mit dem Interesse der Krone als der Nation auf das innigste und augenscheinlichjie verbunden sind.“ Der General-Anwalt (Sir J. Scarlett) ¿»der jebt seine ‘Meinung abgab, machte bemerflich, däß es ‘sich nicht

sówohl darum handele, ob und wie eine Regentschaft zu er- nennen sey, als darum, ob diese Regentschaft das Werk des gegenwärtigen oder des nächsten Parlamentes seyn solle? Mit Unrecht hätten daher verschiedene Redner die Regent- schafts-Frage selvst mit solcher Ausführlichkeit behandelt. Er wiederholte nun die Behauptung des General -Fisfals, daß das Haus schon durch die frúher an den König erlassene Adresse gebunden sey, die Erwägung des Gegenstandes zu verschieben. Nächstdem sey aber auch zu berechnen , daß die sehr complicirte Frage unter den gegenwärtigen Umständen so viele Zeit erfordern würde, daß man mit derselben bis zu dem vom Geseße vorgeschriebenen Schluß-Termine des Parla- mentes (binnen 6 Monaten nach dem Ableben des Königs Georg) nicht zu Ende gekommen seyn würde. Er machte, um dies zu be- weijen, bemerklich, daß im Jahre 1753 die parlamentarische Erwä- gung der Regentschafts - Frage , wiewohl Jedermann außer Zweifel darüber gewesen sey, daß der Prinz von Wales die

gewährt hätte. „Das Parlament‘, fúgte er hinzu, „betrachte ich in dieser Hinsicht wie einen Menschen. und #5 toe ritte furz vor einem Ende, wenn er dessen bewußt ist, niht mehr die gehörige Geistes - Thätigkeit besikt, um alle Geschäfte des Lebens in gewohnter Weise zu vollführen, so dúrfte auh das Parlament , das seiner Aufidsung nahe ist, eine so wichtige Frage s{werlich mit der durchaus nöthigen ruhigen Ueber - legung behandeln.‘/

London, 9. Juli. Bei der großen Cour, die vorgestern het Sr. Majestät dem Könige stattfand, wurde Hööbsiden- selben der Prinz Friedrich von Preußen durch den Freiherrn von Bülow und den Grafen von Aberdeen vorgestellt. Der Marquis von Graham stattete Sr. Majestät die Amts-Jn- signien seines Vaters zurück, der auf die Würde eines Ober- Kammerherrn resignirt hat. MAG der: Herzog von Wellington am vorigen Montage im Oberhause erschien, famen ihm von allen Seiten des Hauses die Lords entgegen, um ihm zu gratuliren, daß er dem von Spekulanten in der City so siunreich ausgedachten Zweikampfe mit dem Prénzen Leopold- und sogar der tôdtli- hen Wunde so glücklih entronuen sey. ‘Der Herzog danfte nach allen Seiten und lachte dabei recht herzlih über den spekulativen Einfall und die Leichtgläubigkeit unseres Bôörsen- Publikums. :

Die Times will erfahren haben , daß der Fürst von Polignac fest entschlossen sey, die Zusammenkunft der Kam- mern abzuwarten und sich Fenselben aufs Neue gegenüber zu:

| stellen. Sollte, meint das genanrite Blatt, Hr. v. Montbel | ausscheiden, so würde der Baron Capelle Finanz - Minister

werden und Graf Ferdinand von Berthier das Ministerium. der öffentlichen Bauten übernehmen. S :

Die Gallerie des Unterhauses faßt ungefähr 120 Perso- nen; fünf Mal ist. das Haus gewöhnlich in jeder Woche ver-

| jammelt; in einer ganzen Session, die ungefähr fünf Mo- nate dauert, kêônnen daher 13,200 Personen als Fremde auf

der Gallerie Plaß genommen und den Debatten zugehört haben. Wollte nun einmal die ganze männliche Bevölkerung von Groß- britanien und Jrland den Parlaments - Verhandiungen nah einander beiwohuen, so würde, angenommen, daß Jeder einen ganzen Abend im Hause bliebe, dies nur binnen achthun- dert Jahren. geschehen können.

Der ausgezeichnere Portrait-Maler Sir William Beecheey ist von Sr. Majestät zum Hofmaler des Königs und der Königin ernannt worden.

Die Nachricht, daß die Krönung Jhrer Majestäten im Monat Oftober stattfinden werde, ist ,- wie der Courier meint, ungegründet. |

Niederl an d e,

Aus dem Haag, 10. Juli. ‘Die Provinzialstände vot Gent haben, an die Stelle der ausscheidenden Herren Della- faille d’Huysse und van Hulthèm und des verstorbenen Herrn Surmont de Volsberghe, den Kaufmann Smet - Bossaert, den JInstructions Richter Wolfcarius und . den Baron - de Nieulant d’Exaerde’zu Mitgliedern der zweiten Kammer, ge-

“wählt und Herrn Boëyé als Deputirten bestätigt. Durch

diese Wahlen" hat die Oppositions - Partei eine volléommene

dern gegangen, wo sie alle Mittel in Béêwegung seßte,

“um die “(gestern gemeldete) Wiedererwählung des Herrn

Reyphins zu hintertréiben; zu diesem“ Ende veranstal- tete sie eine vorbereitende Zusammenkunft der Wähler in einem

| Privathause, um sich über die zu tressende Wahl zu verstän-

Beilage

ten ernannt.

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung X 195,

S RTET R E E E Ä E E

digen. Dies Alles war aber fruchtlos, und der wegen seiner gemäßigten Gesinnungen allgèmein geachtete Herr Reyphins wurde mit großer Mehrheit wieder gewählt. i

Die Provinzialstände von Süd-Brabant haben ihre drei bisherigen Deputirten , nämlich den Grafen von Celles und die Herren Barthelemy und Huysman d'Annecroix) aufs Neue zu Mitgliedern der zweiten Kammer der Generalstaa-

: Deutschland.

Karlsruhe, 8. Juli. Gestern Abends 9 Uhr 40 Mi- nuten sah man einen Mondregenbogen , der sich auf einer {hwarzen Gewitterwolke projizirte, von welcher der westliche Horizont sast bis ins Zenith bedeckt war. Da der Mond im O. g. D. noch nicht jehr hoch siand und erst den Tag zu- vor voll gewesen, so war der Bogen sehr groß und lichtstarf; der innere Raum schien, wie dies gewöhnlich der Fall ist, viel dunkler , als die Wolke außerhalb. Die {ne ziemlich seltene Erschcinung war wohl eine Viertelstunde lang sichtbar, doch. zeigten sich die Farben nur furze Zeit, und dann auch nur die rothe vollfommen ausgejprochen. N

Hamburg, 13. Juli. Das Fonds-Geschäft war in den leßten 8 Tagen etwas lebhafter, als in der vorherge- henden Woche, und Preise fluctuirten ziemlich bedeutend; 4próc. Metall. wurden, besonders iu kurzen Terminen, mit 967 bezahit, während sie in längern Sichteu ohne Käufer blieben; “Actien pr. ult. bezahlte man am Iten mit 1370 Fl, am 10ten war nicht über 1367 Fl. zu bedingen, und heute wurden sie “a 1355 Fl. verkauft, wozu Geld blieb; Zproc. Dän. stiegen bis auf 72 pCt. und waren heute nicht über 71# zu. lassen; Russ. Engl. Anl. wurde im Laufe der. Woche

bis 1073 bezahlt und blieb heute a 1072 angeboten und 107

2 zu lassen; Russ. Engl. Ani. Hamb. Cert. hingegen, worin in se rend, auch heute zu 103 bis 1033, gut zu lassen; Poln. Part. ohne großes Geschäft; pr. ult. wäre a 127 zu machen ge- wesen; Falconets waren am 8ten und 9ten sehr begehrt a 87 pCt., heute war a 86x Brief und 86x Geld; Engl. Neap. 92ck zu lassen. London 3 M. a 13 Mrk. 95 Sch. gemacht und blieb nicht begehrt. Amsterdam zum C. mehr Brief als Geld. Paris, Breslau gut zu lassen. Augsburg und Wien in lan- gen Sichten Brief, kurze Sicht Geld. Frankfurt zu lassen. Petersburg z. C. Nehmer. Disconto 42 pCt. Ld’or und Gold in Barren zu haben. Eer ei d: Y Wien, 10. Juli. Dem in Steiermark am 8. Juni d. I. in Kindberg und Mürzzuschlag verspürten Erdbeben folgte in Leoben am 26. Juni neuerdings ein Erdstoß. Eïin- egangenen Nachrichten zufolge, dehnte sich derselbe nah al- fn Richtungen des BhuEet-Kreises aus und ging von Süd- Ost nah Nordwest. So füßlbar er allenthalben war, so ver- ursachte er doch, außer einigen Rissen an Gebäuden, feinen Schadèn, und noch weniger verunglückten hierbei - Menschen, da er îm Durchschnitte nur 3 Sekunden dauerte und sich nicht wiederholte. Der Barometer war in diesem Augeublicke 26‘/ 10/// 10— 11", Thermometer 12—14°. Die Luft war ruhig, aber dumpf, und der Gesichtskreis mit Nebel bedecc.

a: Schweiz

Bern, 6. Juli. Folgendes ist die Rede, mit welcher (wie gestern gemeldet) die Tagsaßung von dem Präsidenten, dem Herrn Amts-Schultheißen Fischer, gestern erdsfnet wurde :

¿¡Hochwohlgeborne, hochgeachtete Herren, getreue, liebe

__ Bund- und Eidgenossen, Freunde und Brüder!

Der heutige Tag ruft abermals die Boten der zwei und zwanzig Kantone zusammen, die eidgenössishen Angelegenhei- ten zu berathen und das Band “der Freundschaft unter den Gliedern unseres pfang mit Wohlwollen und geneigtem Sinne den Gruß, der dem nämlichen Munde, aber mit gleicher Vaterlandsliebe und Aufrichtigkeit geboten wird, wie früher von dieser Stelle !‘/

¡Seit dem lebten Zusammentritte der obersten Bundes- Behörde is ein für unser Vaterland überhaupt ruhiges Jahr verslossen; manche Besorgnisse sind vorübergegangen. Der Krieg im“ Morgenlande blieb in den ihm eröffneten ferncn Schranken. Bis in ihre Grundlagen erschüttert, verdankte die Ottomanische Pforte ihre Retrung nicht dem vergeblich

aufgerufenen Fanatismus, nicht der - Anwendung regelmäßiger

hr langer Zeit gar nichts umgesebt wurde, war fortwäh- -

| Bundes zu erneuern. Seyd denn will- kommen in meiner Vaterstadt, theure genasen, und. em-

uch îm Namen meiner Obrigkeit, leider niht mehr aus

Ordnung bei ihren friegerishen Horden, soudern dem glü- lichen Zutrauen in eine großmüthige Vermittelung und der Menschlichkeit und dem Edelsinne des Siegers, der nach glor- reichen Wasfenthaten unter den Mauern des Serails Frie- den gebot und das Schwerdt in die Scheide steckte, um die Hauptstadt des gebeugten Feindes vor der Wuth seiner cigeuen Unterthanen zu schüßen. Beruhigend bewährte sich bei solch wichtigem Ereiguisse das Einverständniß unter den chrisilihen Fürsten Europa's. Es sehte dem verzweifelten

| Kampfe ein Ende, in welchem die Bewohner Griechenlands

um die Befreiung ihres mit einigen Trümmern früherer Glorie bestreuten, mit Blut getränften Bodens stritten. Druck erzeugte den Muth. So möge dort auch dem Gedanfen an ein wiedererrungeues Vaterland, an eine unabhängige Heimath. die Tugend entsteigen, welche in den Grabstätten der alten Heroen des Landes [ch{chlummert! Ohne sie kann iveder Hingebung noch Geschicklichtcit eines Einzeinen , noch der Glanz ciner Kroue dasselbe wieder erheben. Wie der Osien noch leidet, so seufzt in gese6loser Willkühr der äußerste Westen Europa's, gleihjam geächtet, unter dem Fluche des von mancherlei traurigen Vergehen begleiteten Bruderzwistes. Mit erwünschtem Erfolge begann leßthin gegen den mäch- tigsten der Afrikanischen Raubstaaten ein ruhmwäürdiges Un- ternehmen, das. deu Mittelmeere Sicherheit verheißt, die für chrijiliche Gefangene gerüsteten Séflavenketten brechen und dem Frieden und der Civilisation jene altberühmte Küste wieder zugänglich machen soll, die, nah längst vershwunde- nen. Jahrhunderten hohen Glanzes, ein Tummelpiabß der Verwilderung geworden. Jenjeits des Oceans ringt die Hälfte der neuen Welt mit Parteiwouth und Bürgetkrieg. BVergeblich bietet dort ein úppiger Boden seine föôstlichsten Früchte, bieten die Cingeweide der Gebirge unerschöpfte Schäße. Zerrissene Völkerschaften borgen von Europa ihr Gold zurü, und. mir Jusolvenz beginnen sie ißx Staaten- leben. Sie entzogen sich dem Kolonial - Verband; allein sie fanden die Freiheit uicht Diese ist, wo Ordnung und Recht.

“Wie sehr auch die aus solchen Ereignissen entstehenden Ver-

wickelungen alte Eifersucht, Mißtrauen und National-Vorur- theile zu wecken geeignet waren und es an Anfachung nicht mangelte, jo gelang es doch den Regenten der mächtigsten Staaten, durch treue Sorge und festen Willen Frieden und Ruhe zu- bewahren, Dankfbar- mögen die unter dem Schube

der Gejeze lebenden „die Wehen des Krieges vergessenden

Vdífer diese Segnungen erkennen! Auch unser Vaterland genießt in ungesidctem freien Besise scin bescheidenes Glück. Es ersreut sich. fortwährend guter Verhältnisse mit dem Aus- lande, Sie erzeigen sich heute: in der Gegenwart der -hochän- sehnlihen Gesandten wohlgencigter Fürsten, welche an unse- rer vaterländischen Feier „verbindlich Theil nehmen , weniger vollzählig wegen des betrauerten Hincritts- eines Königs, der in verdängnipvoller Zeit die Regierung übernahm, . einen für die hôchsten Jnteressen mit beijpielloser Anstrengung geführ- ten Kampf rühmlich beendigt say und in hohem Maaße die Liebe eines großen Volfes besaß, welches, mit angestammter Anhänglichkeit an bürgerliche Freiheit , die größte Treue ge- gen Kdnig und Thron bewahrt. Sr end: blüht in unserex Eidgenossenschaft manche gute Pflanze. Es geschieht Vieles für Schulen und, Bildungs - Anstalten. Brüderliche Ver- bindungen, auf der Grundlage gegenseitiger Hülfslei- stung , ohne Absicht auf Gewinn „- sichern das Ver- mögen des fleißigen Bürgers und Landmanns, „oder „ge- L E in h (losen Alter „in Kraufheit, und für hinter- lassene Witwen und. Waisen Trost und. Rettung. Der Ar- beiter wird ermuntert, sparsam mit. seinem täglichen Lohne umzugehen. Mit dem Erwerbe eines: Eigenthums und mit dessen Sicherung wird die Auhänglichkeit f: De S Bpicitutg- en, welche. selbige gewähren, und an das Vaterland, das ste chúßt, gepflegt. Bei färglich zugemessenen Hälfsmitteln- be- wirken haushälterische Orduung und gewissenhafte Verwaltung die Möglichkeit fostbarer Arbeiten zu. allgemeinem Nuben oder zu Schirmung vor kfänstiger Gefahr. Wohlthätigkeit mildert größere Uebel: in jeder Gestalt. - Jn friedlicher Nachbarschaft suchen beide Kirchen die. Vorschristen des geoffenbarten Wor- tes zu lehren, welches die ewige Wahrheit. in sich ließt und die einzig feste Grundlage. alles guten Wirkens darbie-

tet. Ruhe und Sicherheit und alle -Bedinge PeN „Pusrtghau-

heit gedeihen unter der Hut verbesjerter Geseße und Einrich- tungen. Es vernarben mehr und mehr die Wunden jener Tage, in denen kaum die. Hossuung auf bessere gele E blieb... . Möge gus der Erinnerung an dieselben, neb

lebendiger Dankbarkeit für die Rückkehr der Unabhängigkeit,