1830 / 195 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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des Friedens und eines mäßigen, aber beinahe überall verbrei- teten Wohlstandes, die heilsame Warnung vor den Verirrungen der Unzufriedenheit, der Vereinzelung- und der Eutsremdung bewahrend hervorgehen! Wir leben jedoch in einer vielbe- wegten Zeit, deren mannigfache Anzeichen zwar nicht lähmende Besorgnisse wecken, allein zu kluger und fester Beachtung der in der Geschichte. unsers Landes tief liegenden Lehren hinwei- sen sollen. Nicht * groß, nicht glänzend, nicht reich suchten diejenigen zu werden, deren Kraft und verständigem Willen es gelatig, die Eidgenossenschaft zu stiften und zu befestigen. Auf ‘dem Bewußtseyn heimathliher Freiheit , ungekränkten Besizes theuer gewordener Rechte, Verhältnisse und Gewohn- heiten wurzelte ächte Vaterlandsliebe, auf fester Treue in allen Verbindungen diè Achtung, auf einer von jeder An- maßung fernen Bescheidenheit , welche unsere Väter Demuth zu heißen sich ehrten, und welche das innere Gefühl wahrer Kraft so würdig ziert, die Zuneigung der Mitwelt. Diese Eigenschaften und diese Vortheile sind an keine Zeit, an feine äußern Umstände gebunden; friedlich und fest geordnet in unserm Jnnern, zuverlässig in allen Verhältnissen, freund- lih gegen unsere Nachbarn, entschlossen , in Gefahren die Stellung ehrenhaft zu behaupten, die uns zusteht, werden auch: wir dankbare Erben früher erworbener Güter die- selben bewahren, und gewissenhast überliefern , was uns an- vertraut worden. Das will unser Bund, das bezwecken un- sere in fortschreitender Vervollkommnung gerüsteten Wehr- mittel. Es hält freilih s{chwer, unershüttert zu beharren

im Sturm aufgeregter Leidenschaften , unter dem bdsen Ein-

flusse regellosen Treibens und pflichtloser Unruhe, wie sie aus den Weltereignissen hervorgegangen, die sich i Vf ‘i en Zeitraum eines Vierteljahrhunderts zusammendrängten, welches zu durchleben uns angewiesen worden. Doch uns soll dazu helfen unsers Landes Lage, seiner politischen Verhältnisse anerkannte und bestimmt ausgemittelte Gestaltung,der Charakter des Volks, ecnst, ruhig und bieder. Voratizugehen mit gutem Beispiele, ge- leitet durch Gewissenhaftigkeit und die einzige Furcht vor dem Richter , der jenseits Rechenschaft fordert, unbekümmert um der beweglichen Menge Gunst und des Lobes Eitelkeit oder der Schmähsucht Bitterkeit ; ungestört durch {wache Men- schenscheu, gehorsam dem Geseß, einfach, ohne Kunst, frei m Herzen, dies sey Derjenigen Beruf, welchen in unsern kleinen Haushaltungen das öôffentlihe Amt anvertraut wird. So will es die höhere Leitung, die im Gange und unerforsch- ten Be der Begebenheiten ihren Willen aus- spricht, dem ungestraft entgegen zu handeln niht möglich ist. Was mir also vorgeleuchtet in nahen Geschäfts- und Lebens- Verhältnissen, deren Werth ih mit immer steigender Hoch- achtung und Verehrung danfbar erkenne, das möge mih auch fortan leiten und mi der wohlwollenden Freundschaft hoch- verdienter, erprobter Männer empfehlen, die hier zu sehen ih mi freue! Jch erkläre die Tagsaßung für eröffnet und lade Sie ein, hohwohlgeborne, hochgeachtete Herren, A A E RIO Freunde und Brüder, unter An- - der dazu seinet Buntébeiviga E ebetzas zu seinen Segen geben wolle, den

i z Türkei.

Die Allgemeine Zeitung enthält Folgendes:

„Von der Servischen Gränze, 1. Juli. (Aus einem Handelsshreiben.) Die Geschäfte gewinnen mehr Lebhaftigkeit, und viele Handelsleute sind seit sechs Wochen durch Semlin nah Konstantinopel gegangen , um theils ihre alten Verbindungen wieder atintntbfen , theils der Ottoma- nischen Regierung ‘ihre Dienste anzubieten; unter leßtere ge- hört ein Lütticher Fäbrikant, der in leichten Tüchern- arbei- ket und die Türkische“ Armee darnit versehen möchte: So billig aber “auch die Niederländer“ diesen Artikel stellen können, so ist do {wer zu glauben, daß sie den ‘Fabrikèn in Galli-

ien L N mittäglichen- Rußland, die freilih nur ehr ordínäiré Produkte erzeugen , von denen aber die Túr- en seit der Griechischen Jnsurrection ihten Bedarf beziehen, in der Billigkèit der De. Rekhfoininen ‘fônnen._ Auch ein : andelshaus aus Warschau, welches im Großen alle erdenk- lichen Artikel führt und Wechselgeschäfte macht, ist bemüht, in Konstantinopel bekannt zu werden und dort eine Komman- dite zu etabliren. Es hat früher bedeutende Geschäfte über England nah dem Orient emacht und sucht jeßt einen direftern Weg da n zu eröf\nèn. Dieses Bestreben scheint einen Beweis für das - trauen des sonst so voksichti- en Handelsstandes in de Türkische- Regierung und die

orausse6ung zu liefern, daß leßtere namhafte Geldmittel besißen muß; was aber noch mehr für den nicht so ganz er; schöpften Zustand des großherrlichen Schabes spricht , is die

hat der Commis des Hauses Rothschild wenig Gehör bei dem

Defterdar gefunden, und so viel er auch auf die Unterstüsung

der einflußreihsten Personen rechnen fann,-\o- fonnte -er-tei

andere Antwort erhalten, als: wir werden N ps D überlegen. Dies ist nun wohl bei einem Türkischen Staats- Diener ein bedeutendes Wort, denn ohne die vorläufige Ueberzeugung zu haben, daß der Sultan einer Sache im Grunde nicht aagenelat ist, wagt er feine Hoffnungen zu machen. Demnach dürfte es“ dem Rothschild"schen Kommis doch vielleicht gelingen, seinen Zweck zu erreichen und eine Anleihe abzuschließen, für welche (wie man glaubt ) die be- trächtlichen Kupfervorräthe von Jokat und eine mehrjährige Baumwollen-Aerndte dem Darleiher Sicherheit gewähren sollen. Als Hauptbeweggrund für bie Pforte-zu dieser Anleihé nimmt man den Wunsch an, Rußland schnell zu befriedigen und dadurch dic Räumung von Silistria zu befördern, da dieses, nah der leßten Petersburger Convention, welhe zwar die Räumung der Fürstenthümer zugesteht, bis zur vollflommenen Abtragung der Kricassteuer beseßt bleiben soll. Jn Servien herrsht Ruhe, und der Pascha von Belgrad hat alle in der Stadt und Umgegend gelegenen Truppen nach der Citadelle fait: aan) die Servischen Behörden sich gehörig installiren

Der Courrier deSmyrne theilt folgende Nachrichten aus Kanea vom 24. Mai mit: „Der politische Sand dee J sel Kandien bietet seit langer Zeit fein demerkenswerthes Ereig- niß dar. Die beiden Parteien sind des Zerstôrens müde und beschränken sich auf einen Raubkrieg; sie stehlen sich gegen- seiti einige Heerden, wobei dann und wann einige der An-

reisenden oder Vertheidigenden das Leben verlieren. Der

oftor Regnieri, ein früherer Bewohner unserer Stadt, ist seit einigen Monaten dem Gouverneur Hann im Vorsiße des in der Provinz Mislopotamos residirenden Conseils ge- folge. Die Autorität dieses Chefs erstrecfr sich nicht über

diese ‘Provinz hinaus, und die Sfakioten, welche die benah-

barten Bezirke von Retimo und Apöfkorona unterdrúcken und bedrücken, wollen seinen Befehlen nicht gehorhen. Herr Regnieri hat im Namen des Präsidenten auf der_ ganzen nsel ‘Proflamationen verbreitet, in denen er die Griechen auffordert, nicht. den Muth zu verlieren, indem er ihnen die Gewißheit giedt: „daß Kreta unter dem mächtigen Schuße des Grafen Capodistrias stehe und daher unfehlbar ‘in die Gränzen des neuen Griechischen Landes werde eingeschlossea werderni.// Daß dies Unwahrheiten sind, wird den Griechen erst flar werden, wenn in Karabusa keine Griechische Be- sabung mehr“ seyn und die Griechische Regierung ihre gehei- men und öffentlichen Agenten abberufen haben wird. Nach den direkten Mittheilungen, welche vor Kurzem zwischen dem Seraskier Mustapha - Pascha und den Jnsurgenten stattfan- den, zu schließen, ist dies wahrscheinlih. Dieser Pascha war beinahe seit zwei Monaten mit seinen Truppen im Dorfe Kirtomadhi gelagert, das in einem Thale liegt und wo seine Pferde reichliches Futter finden. Von hier aus näherte er sich den von den Griechen beseßten Ortschaften. Diese, über seine Absichten besorgt , schiten eine Deputation mit der Frage an ihn: ob sie sich aus seiner Nähe zurückziehen soll- ten. Mustapha - Pascha nahm die Abgeordneten, an deren Spibe sich ein Griechischer Priester befand, freundlich auf und erwiederte: „„Jhr fönnt bleiben, wo Zhr seyd, meine Truppen werden Euch nicht beunruhigen, ich erlaube Euch, in mein Lager fommen und hier EureWaaren zu verkaufen, die Eu púnktlich be- zahlt werden sollen. Jch will Euch nicht ‘in die Flucht jagen, noch Eure Dörfer in Braud stecken; das würde- nublos seyn. Andere, als ih, sind berufen, über Eure Zukunft zu entscheiden. Benehmt Jhr Euch jedoch feindlich egen einen der Meinigen/ so wird meine Rache nicht ausbleiben.“ Die Griechen , diesen Worten vertrauend , bringen täglich Milch und Vieh nach dem Lager. Einige ihrer Häuptlinge haben sogar Erlaubniß erhalten, nah ‘Kanea zu fonmmen,. um hier- Gerste und Weizen zu kaufen. Suleiman Pascha, der

) efel: ben gemäßigten Gesinnungen hegt, ermangelte bist Vér Mit,

tel, dieselben zu verwirklichen. Die Pforte scheint indessen je6t ihre hiesigen Behörden mehr als bisher unterstüßen zu Ae. Sin Be: i inn ‘dieses Monats famen drei Schiffe von Könstantinopel n Kandien ‘an, die dem Suleiman Pascha 20,000. Kilo’s Getreide, 300 Fässer Pulver, 5 Feldgeschüte, 500 Fliuten mit Bajonetten und verschiedene andereKriegsmunition brachten. Der Kaimakan benachríchtigte zugleich den Seraskier , dag diese Borräthe- für die Festungen bestimmt seyen, daß Retimo und Kanea bald ihre Kontingente erhalten würden , und daß aus Aegypten Truppen, mit allen Bedürfnissen versehen, fommen

wärden, um die Ruhe auf der Jnsel herzustellen. Mehe-

beständige Zurückweisung “aller Anleihe:Vorschläge, Bis jeßt | met Pascha, der seit einigen Jahren in Retimo fommandirte,

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ist zum. Pascha von Kauea- ernannt und hielt am 14. d. hier seinen Einzug. Der hiesige Musselim Osman - Efendi geht nah Retimo, das er im Namen Suleiman. Pascha's ver- walten wird.‘/

Griechenland.

Der Courrier de Smyrne berichtet aus Syta vom 25. Mai: „„Die Untersuchung gegen die bei den Un- ruhen vom 24. April verhafteten 13 hiesigen Einwohner, wird an Bord der Griechischen Korvette „Hydra‘/ fortge- sezt. Das mit diesem Prozesse beauftragte Gericht besteht aus folgenden Personen: Focca aus Cephalonia ist Prási- dent; die Richter sind die Herren Cambani und Valetta, beide aus Myfkoni, der Slavonier Cusovich, ein seit längerer Zeit in Tino ansässiger Oesterreichischer Unterthan , und Jg- naz Ruggieri aus Tino; Gerichts - Secretair ist der -Korfiote Beaki. Nach beendigtem Verhöre der Verhafreten , kehrten die Richter nach Myfoni zurück. Der bisherige außerordent- liche Kommissarius der Jnsel Syra, Herr Caen , hat die- sen Posten verlassen; an seine Stelle ist Herr mbrossiadi aus Morea getreten, der am 2Wsten d. sein Amt als Gou- verneur von Syra und Myfoni angetreten hat. Briese aus Morea sind mit Nachrichten von dort vorfallenden Dieb- stählen und Bekaubungen angefüllt; so ist der Chef der to- pographischen Brigade, Major Barthélemy , auf dem Wege von Kalamata nach Nissi ermordet worden; die Leute Kolo- kotroni’'s werden als Urheber dieses Verbrechens beschuldigt. Der Präsident hat bei seiner Anwesenheit hierselbst ein eigenhändiges: Schreiben an die Behörden von Tino gerich- tet, worin er ihnen anzeigt, daß der bisher bestehende Zwang für alle Schiffe, ihre Quarantaine in Syra abzuhalten, auf-

gehoben sey.‘ Columbien. Der Englische Courier theilt Folgendes als die An- rede mit, welhè unser Gesandter, Herr Turner, am 18.

April in Bogota. im Pallaste au Geueral Bolivar gehalten habe: „Mein: Herr! Jch habe die Ehre, vor Ew. Excellenz

zu erscheinen, um Jhnen dieses Schreiben des Königs, meick |

nes Herrn, zu überreichen, durch welches ih als Sr. Maj. außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister bei der Republik Columbien beglaubigt bin. Niemand fühlc mehr, als der erhabene Monarch, der dieses Schreiben unter- zeichnet- hat, ein aufrichtiges Verlangen für die Ruhe und Wohlfahrt Columbiens, und der geringe Agent der Gesinnun- gen Sr. Maj., der vor Jhnen steht, wird sein Aeußerstes sets thun, um dasselbe zur Erfüllung zu bringen. So er- freut ih auch über diese Veranlassung bin, zu einem Helden Zu sprechen, déssen Ruhm sih bis an die Enden Europas und der Welt verbreitet hat, ist es doch nicht das militai- rische” Talent, welches meine Mittheilungen an das Haupt der Republik anzusprechen haben. Es ist der vaterländische Geist, der Ew. Excellenz anregte, so willig den Ruhm des Krieges gegen die Segnungen des - Friedens zu verwechseln; es ist die treue Befolgung der Traktaten und das beständige Verlangen, das Wohl beider Länder zu befördern, lästige Einschränkungen, wenn jolche be- (tehen, aufzuheben und jedes-Mittel aufzusuchen, um Quel- Ten wechselseitigen Nußens zu eröffnen und zu erweitern. Ich bin hier angestellt, um die Vorschriften meiner Regie- rung zu vollziehen, die Rechte meiner Landsleute zu schüßen und - die Vorrechte und Befreiungen ‘für sie in Anspruch zu nehmen, welche in den feierlich eingegangenen Verpflichtungen zwischen England und Columbien bestimmt worden. Nie werde ich mehr fordern nie weniger erwarten, und- sehe vertrguensvoll auf die Hülfe Ew. Exc. und der Minister ih- rer Regierung für mich hin, zur Lösung ‘der dankbaren Auf- gabe, die Bande de Ram ast zwischen zwei Ländern zu verstärken, die unbegrät

ohne einen jolchen Punkt des Zusammenstoßens sind, daß vernünftiger Weise aus demselben National -Rivalität oder politische Eifersucht entstehen könnten.“ i General Bolivar antwortete: „Mein Herr! Die Sen- dung, mit welcher: der- König von Großbritanien uns beehrt

Haben , indem- Se. Majestät Sie mit dem hohen Charakter

eines Bevollmächtigten der mächtigsten Nation, der ersten, die in Eurdpa unsere Unabbäna! feit anerkannt hat, befleide- Ten, ist ein Zeichen der Freun hafte und Achtung gegen die Columbische Regierung, von Seiten des großen Monarchen, der die Gesinnungen des Britischen Volkes leitet. Jch ver- sichere Ew. Exzellenz , daß es die Absicht der Columbischen

1zté- Mittel besiben, einander Handels- Vortheile zuzuwenden, aber im natürlichen Laufe der Diuge

fördern, die Jhre Regierung mit diesem Lande géftiftet hat, und was auch. der Republik begegnen mag, S d den die Unterthanen Sr. Großbritanishen Majestät stets allen gebührenden und wirksamen Schub bei der Re- gierung finden. Der Gewerbfleiß der Engländer hat

fih nüßlich für das Wohlseyn dieses Landes gezeigt, da-

her verdient er Schuß und Freiheit von aller Beeinträch- tigung. Dieses mögen Sie JZhrer Regierung und den Britischen Unterthanen, die sich in Columbien aufhalten, versichern. Die schméichelhaften Ausdrücke, mit welchen Sie mich beehrt haben, sind mir ungemein erfreulih gewesen, in- dem sie mich als fähig vorausseßen, die hohe Meinung zu verdienen, die Sie sich von meinen Diensten für die Republik, im Kriege“ so wie im Frieden, gebildet haben. Jch hoffe, daß Ew. Excellenz Aufenthalt in Columbien die vertrauten Beziehungen sehr erweitern wird, die zwischen beiden Ländern zu ihrem wechselseitigen Nußen bestehen müssen. Oberst Campbell, als E Sr. Großbritanischen Majestät, hat stets" aufrichtig diesen löblichen Zweck gefördert, und die Columbische Regierung wird sich durch jedes in ihrer Macht stehende Mittel bestreben, die genaueste Freundschaft mit Sr. Sroßbritanischen Majestät zu erhalten.“ |

dd 40: D

Berlin, 15. Juli. Am 11ten d, M. starb zu Bres- lau der Königl. General-Major und Jnipecteur der 2ten Artillerie - Inspection, Ritter des Rothen Adler - Ordens er- ster Klasse mit Eichealaub , des Ordens pour le mérite, des eisernen Kreuzes erster und zweiter Klasse und mehrerer fremden Orden, Herr von Röhl, in einem Alter von 69 Jahren , nachdem er den Tag zuvor aus Salzbrunn zurücf- gekchrt war, von dessen Heilquelle er vergeblich seine Herstel- lung von einem Uebel hoffte, dessen Grund ein organischer Se in der Brust war. Er hatte 53 Jahre lang dem

taate. mit Auszeichnung gedient, und sein Verlust mird auf das lebhafteste bedauert. j :

__ Nach dem Vorbilde des hiesigen Vereins für die Besserung der Strafgefangenen hat sih auch für Schlesien, unter dem Proteïtorat Sr. Königl. Hoheit des Prinzeu Wilhelm, Brudér Stk. Maj. des Königs, in Breslau ein jol- cher Verein gebildet. :

-Gartenbau-Verein.

In der am 1lten d. M. abgehaltenen 87sten Monats- Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbgus in den Königl. Preußischen Staaten éröffnete der Direktor. den Vortrag durch Mittheilung der von den Lofkal-Gesellschaf- ten zu Berge (Altmark), Heringen und Perleberg ein- gegangenen Berichte, über den erfreulichen Fortgang ihrer noch jungen Junstitutionen und die zunehmende Theilnahme an der Verfolgung -des gemeinschaftlichen Zieles. er Ver- ein zu Berge ist zunächst für die Wische Und die derselben benachbaäxr- te Gegend: der Altmark im Motiat April v. J, zusammengetre- ten und zählt bisjeßt chou 50: Mitglieder, die, unter andern lobenswerthen Zwecken, es sich zur besondern Pflicht gemächt haben, dahin zu wirfen, daß mehr Bey vor ôffentlichen Anpflanzungeon erweckt werde , Zu welchem Ende zunächst po- pulaire Schriften in die -Hände der Jugend gelegt und die Landschulen “mit Wandtafeln , zur Anleitung der Obstbaum- zucht, versehen werden sollen; auch ist der Verein. damit be- \chäftigt, die Materialien zu einer Beschreibung, der Wische, hinsichtlich ihrer Kultur , zu sammeln. Die Gartenbau - Ge- jelljchaft zu- Moa (Neglerugss Bezirk- Merseburg) hielt ihre erste Versammlung am 3. Mat d. J. und’ zählt jeßt'54 Mitglieder ; außer der Vetfolgung aller zum Gartenbau über? L gehdrigen Gegenstände wird dieselbe insbefondere ihre

ufmerksamteit dahin richten, die von der Natur reih und schôn ausgestattete Umgegend durch zweckmäßige Bepflanzung der ‘Communications-Wége und leexen Flächen noch mehr zu verschônern und nußkbarer-zu machen, um so. durch Anwenu- dung der Kunst den Sim für die Schönheiten der Natur immer mehr zu wecken und zu nähren, woraus höhere sitt- - liche Bildung und. öffentlicher Wohlstand von selbst folgen; - ‘sie wird sich bemühen, die Anlegung lebendiger Hecken herzu- stellen und beabsichtigt auch, auf die Beförderung des Sei- denbaues Rücksicht zu nohmen, Der -Garten-Verein in Per- leberg, jest 62 Mitglieder stark und größtentheils aus Prafk: tifern E l hat sich im Februar 1828 gebildet; derselbe N im Laufe seiner bisherigen Wirksamkeit ein besonderes

Regierung ist, immer mehr die wichtigen Beziehungen zu be-

sugenmerk auf die Verbesserung der Obstbaumzucht in dorti: