1830 / 199 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Hauptstadt, von deren Reichthum und Umfang das Gemälde des Herrn Caillie einen ungefähren Begriff giebt, für sich al- lein zu erhalten. Der Gefangennehmung des Dey's in seinem Zelte mit acht Säulen soll die des Kö- nigs von Timbufktu in seinem Lehm - Pallaste folgen ; die Herrschaft des Französischen Monarchen, die man be- reits mit unterjochten Volks -Stämmen und zinsbaren Für- sten umgiebt, soll bis in das Herz von Afrika hinein rei- chen. Wahrlich, lahen muß man über dergleichen ungereimte Speculationen; für jeßt wenigstens verdienen sie nichts als belaht zu werden. Die Franzosen mögen vielleiht zur Jn- vasion von Algier noh_ andere Motive als diejenigen gehabt haben, welche sie uns anzugeben für nôthig erachteten, wir müssen ihnen jedoch zugestehen, daß sie bisher mit auscheinen- der Offenheit zu Werke gegangen sind, und wenn sle, neben den kundgegebenen Absichten, auchþ noch die Begren, ihren jungen Soldaten Erfahrungen und. ihren alten Beschäftigung zu verschaffen, und zwar nah dem Grundsábe, daß es besser sey, einer gähxenden Flüssigkeit dur das Spundloch einen Ausgang U veBa ffen; als das Gefäß dadurch sprengen zu lassen, so bot díe gegenwärtige Expedition die beste Gelegenheit dar, ei- nen solchen Zweck ohne Störung des Europäischen Friedens und mit großem Vortheile für die Sache der Menschheit zu erreichen. Eher sollten wir den Franzosen dafür danken, daß sie das vollbracht , was sie in Bezug auf Algier versprochen hatten, als daß wir, auf die Vorausseßung, daß sie noch etwas mehr thun wollen, als wozu sie sich anheischig gemacht, mit ihnen zanken ; geduldig wollen. wir den Ausgang abwarten, mit vol- iem Vertrauen darauf , daß unsere Alarmisten sich wieder ein- mal getäuscht finden dürften. Für Frankreich ist die Zeit des bloßen Militair - Ruhmes vorüber; mit einem Könige, der 73 Jahre alt ist, und einem Thron-Erben, der ebenfalls schon die Jahre passirt hat, in denen der kriegerische : Fhr- geiz vorzuherrschen pflegt, giebt es uns wenig Besorgnisse in dieser Hinsicht, und zum Vortheile Großbritaniens kann es nur gereichen, däß sih an der Spiße seiner Verwaltung ein einsichtsvoller Staats-Mann befindet , der nit die Ursachen zum Streit hervorsuht oder unnöthiger Weise in die Bewegungen anderer Mächte sich einmisht. Scchwer- lich werden viele verständige Leute der Meinung seyn, daß, wenn die Sicherheit und die Ehre unseres Landes. eine solche Einmischung erheischte, sie noch länger ausbleiben möchte, und noch eine geringere Anzahl von Verständigen braucht wohl daran erinnert zu werden, daß der General, der die Uebel und die Schrecken des Krieges aus langer Er- fahrung fennt, auch immer der Lebte seyn wird, den Krieg zu provoziren. Vergessen müßte jedoch in feinem Fall wer- den, daß eine fluge Politik diesem Lande, ohne es im Ge- ringsten an seiner Ehre zu -compromittiren, den Frieden stets erhalten hat, und daß, während andere Länder durch Krieges- Unkosten sich s{wächen, wir in Ruhe zugenommen haben und: fär die mögliche, jedoh hoffentlich entfernte, Zeit vorbe- reitet sind, in der wir gezwungen seyn könnten, ins Feld zu iehen, um entwedex einen Angriff zurückzuweisen oder unsere

echte zu behaupten. Ein Jrrthum ist es, wenn geglaubt wird, eine Nation werde mächtig, wenn sie ein ungerechtes und tyrannisches Diftatur- System annimmt. Der wahr- haft Starke sieht den Kämpfen Anderer leichgültig zu, denn er ist überzeugt, daß er Macht genug be iße, es abzuwenden, daß B das» Glück des einen Kämpfers zum Nachtheil gereiche. j : :

- Die Times eonbat sich einstweilen , folgende Bemer- fungen über denselben Gegenstand zu machen: „„Der Stolz reines friegerischen Volkes ist durch den erneuerten Besuch, den der Sieg scinen Fahnen abgestattet, geschmeichelt, die -Natio- nal- Ehre dur die Bestrafung eines barbarischen Despoten, der ‘sie beleidigte, gehoben- worden; die Menschheit endlich wird dúürch díe Sal rang cines Nestes räuberischer Géier gerächt und die Treue der Armee gegen die Bourbonen hat dadurch neue Kraft erhaltèn, daß unter ihren Herrscher-Auspi- cien der Lorbeer wieder um die Schläfe des Kriegers gewun- den worden ist. Sämmtliche Französische Blätter , liberale sowohl als royalistische, vereinigen ih zu denselben Sieges- Chorus und, wenn wir ihren Érklärunigsn trauen dürfen, so ist die Französishe Dankbarkeit noch niemals so einmüthig in der Belohnung Französischer Tapferkeit _ gewesen. Die

reude der. Minister wird von der ‘andern. Seite noch

berstimmt, denn während sie den über den Dey von Algier ge- wonnenen Triumph als einen Sieg über die Liberalen in der Kammer ansehen, wirft auch diese Partei voll Jubel ihre Müben in die Luft, um damit anzuzeigen, daß das sieg- reiche Heer ihr Verbündeter sey, und sie niemals gestatten werde, daß ein apostolisches Kabinet den Ruhm desselben zum eigenen Besten einstreiche. Noch sind wir ddie Details über

ide annehmen. Auch Jnländischer Hafer. ist 1 2S )

die leßten Tage des Krieges und über die Ursa en der so schleunigen Uebergabe der Hauptstadt: Es I C daß das Französische Geschwader in der Bucht die Armee unterstüßte und der Dey aus dem doppelten Grunde uäch- gab, weil seine Befestigungen eine regelmäßige Belagerung

¡ nicht aushalten fonnten und weil Meuterei und Desertion

in seinem Heere eingerissen waren, Der Gewinn , den die Armee an Prisen-Geldern haben wird, muß sehr ansechulich seyn. So viele Beute Kriegs - Flotte, Vorräthe in den Zeughäusern , ‘und die Artillerie auf den Wällen , ohne die Schâbe des Deys mitzurechnen die in die Hände der Sieger fällt, muß die Veteranen der Armee an die ehemali- gen Tage des Ruhmes und der Plünderung untcr Napolecù erinnern i

O, Fißclarence ist in Portsmouth angekommen , um A N ihm befehligten Fregatte „Pallas“ nach Halifax n,

Lord Beresford ist nah dem festen Lande abgereist.

L Der Bischof von Bangor, Dr. Majendie, ist im 76steû Jahre seines Alters verstorben.

Der bekannte Nordpol - Schiffer , Capitain Six Edw. Parry, ist, den leßten Zeitungen aus Sydney zufolge, mit seiner Gemahlin daselb{t angekommen, : i

, Während des Jahres 1829 sind in Großbritanien 21,673,513 Pfd. und in Irland 895,456 Pfd. rohe und fabrizirte Ta- bacfe aus den Britischen Besißungen in Asien, Afrika und Amerika eingesührt worden. Für Stempel auf Kalenderu und Almanachen für das Jahr 1830 find in England 30,789 Pfd. 1 Shill. 3 Þ., in Schottland 59 Pfd. 7 Shill. 6 Þ: und in Irlanò 1062 Pfd. 7 Shill. 1 P. eingekommen.

__ Mit Briefen aus Lissabon vom 26. Juni erhalten wir

eine lange Dittschrift der aus politischen Ursachen Gefange- nen im Fort St. Jualiao, an D. Miguel, ín Betreff ihrer ganz abscheulihen Behandlung.

Zeitungen aus Jamaica vom 1. Zuni berichten , es sey daselbs die Nachricht eingegangen, daß sih General Bo- livar am Bord der Fregatte „Shannon““ eingeschifft habe, um sih nach der genannten Britischen Besi6ung zu begeben. Die hiesige Columbische Gesandtschaft hat inzwischen da- von noch feine direkte Nachricht erhalten, und der Courter meint, daß es. deshalb noch eben so zu bezweifeln sey, wie die fruhere Nachricht , - daß -Bolivar zum lebensläuglichen Präsidenten von Columbien ernannt worden,

_In Buenos-Ayres erschien am 24. April ein Dekret, wodurch die Ausfuhr von Pferdehäuten nah vier Monaten verboten fst. i

Ja Folge einer beschränkten Zufuhr von Englifchem Weizen, und da dieses Korn Ende voriger Woche auf den benachbarten Märkten gestiegeri war, überdem auch die schlechte Witterung noch anhält, war Weizen unter Schloß heute zu vôllig 5 Shill. höhern Preisen, als die der vorigen Woche, sehr gesucht. Jn Weizen außer Verschluß ward wenig ge- macht ; denn die Speculation auf solchen unter Schloß be- gründet si auf die Vorausseßung, daß die Gefälle in den nächsten Wo-hen rasch und bedeutend fallen werden. Gerste 1 Shill. höher. Für Hafer unter Schloß war ebenfalls viele Frage, und man fann dessen Preise reihlich 2 S

ill. dher zu notiren, indem die Zufuhr davon sehr Cy

[men hat. Bohnen begehrt und reihlich 3 Shill. theuerer.

Niederlañde.

Aus dem Haag, 14. Juli. Se. Majestät der König haben dem diesseitigen Botschafter am Großbritanischen Hofe, Baron Falf, das Großkreuz des Belgischen Löwen -Ordens

„zu verleihen geruhet.

__ Se. Königl. Hoheit der Prinz von Oranien is gestern zu einer Jnspectionsreise über die Bürgergarden von hier nach Rotterdam abgegangen, um von dort auf dem Königl. Dampfboote Middelburg, Vließingen und andere Seestädte zu besuchen und sich dann úbèr Bergen-op-Zoom und Breda nah Herzogenbusch zu begeben. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich ist von einer nach Vließingen unternomnienen Inspectionsreise hierher zurückgekehrt.

Im Generalstabe der Armee haben mehrere Beförde- rungen stattgefunden. d :

Gestern ist in Maasluis der zweite Holländische He- RgSiager mit 40 Tonnen eingelaufen.

e ie Stände der Provinz Ost-Flandern haben statt des ausscheidenden Herrn Fabri- Longrée Herrn Raikens zum Mitgliede der zweiten Kammer erwählt und Herrn v. Stokhem Méan in derselben Eigenschaft bestätige. Jn der

Beilage

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 199, A P R I E E Tes M N Ii E S E P R E Es S E A B C: S I HOR E R R Ó E S DRE O M R R R A E R I I AE T G : B ’O E R TO R MR CCRT ZA S E CA O N R S T M E T O S I

Provinz Geldern sind die Herren Dycfmeestec und Weerts aufs Neue zu Deputirten ernaunk. z

Die Fortsetzung des gestern abgebrochenen Privat-Schrei- bens m per {f Le O 3. Juli müssen wix uns aus Man- gel- an Raum auf morgen vorbehalten. an

Schweden und Norwegen.

ockholm, 12. Juli. Die hiesige Staats - Zei- aeg arti folgenden offiziellen Bericht über die Reise Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen nach St. Petersburg : „Se. Königliche Hoheit der Kronprinz sind am 4ten d. M. Abends 8 Uhr in St. Petersburg eingetroffen *). Se. Kö- nigl. Hoheit hatten sich Montag den : 28sten d. M. in Da- larôn auf der Fregatte „„Eurydice‘// eingeschisst; nachdem Nachmittags 5 Uhr die Fregatte Landsort passirt hatte, wurde der Wind contrair und nöthigte dieselbe, am 29sten den gan- zen Tag über auf der Höhe von Wisby zu laviren. Gegen

"Abend wurde der Wind günstig; den 30¡ten Mittags hatte

die Fregatte den Finnischen Meerbusen erreicht, Ein plößli- cher Nebel , welcher die ganze Nacht anhielt , verhinderte in- dessen die Fortsehung der Reije, bis am 1. Juli gegen Mit- tag sich das Wetter aufflärte und die Fregatte nun mit güu- stigem Winde weiter steuern fonnte. Da aber von Neuem am 2ten Abends nebligtes Wetter eintrat, so befahlen Se.

Königl. Hohcit, daß die Fregatte in der Entfernung von 2 |

Meilen von Kronstadt, Anker werfen sollte. Am Zten um 2 Uhr Morgens erschien eine Kaijerl. Russisch. Kriegsbrigg, und nachdem solche \alutirt hatte, begaben sich zwei Offiziere der Kaiserl. Marine an Bord des Königl. Fahrzeuges. Zwi- schen 5 und 6 Uhr lichtete die Fregatte die Unker und er- reichte sehr bald die äußere Rhede von Kronstadt, wo 18 Li- nienschisse und 6 Fregatten in zwei Treffen aufgestellt waren. Se. Königl. Hoheit wurden mit 21 Kanonenschüssen von je-

dem Schisse und dem Hurrah - Rufen der Schifssmannschaft -

bewillfklommt. Sämmtliche Kriegsschisse hatten die Königl. Schwedische Flagge auf den Fockma|sè aufgezogen. Ja cini- ger Entfernung - vom Hafen fam der Vice- Admiral Hamil-

ton, Commandeur diejer Escadre, an Bord. der Fregatte

und überreichte den Napport über die unter seinen Befehlen stehende Seemacht; zu gleicher Zeit fanden sich auf derselben cin der General - Lieutenant General - Adjutant Sr. Majestät des Kaisers, Chrapowibky; der Linienschisss-Capitain 1. Klasse und Adjutant des Kaisers, Lazaress, der Gouverneur von Kronstadt, Admiräl Raschnief, und der Königl. Schwedische Gesandte am Kaiserl. Russ. Hofe, General - Major Freiherr von Palmstjerna. Die Fregatte warf Anfer am Eingang des Hatigea Se. Königl. Hoheit stiegen darauf an Bord einer

aiserl. Russ. Schaluppe, geführt von dem Capitain Lazaref und 16 Macrosen déêr Kaiserl. Marine-Garde. So wie Se. Königl. Hoheit ans Land gestiegen waren, wurden Höchst- dieselben von dem Admiral Wasiliesf empfangen ; eine Kaiserl. Equipage erwartete den Prinzen am Strande, allein Se. Königl. Hoheit zogen es vor, zu Fuß nach dem Hause des Kaisers s{ zu begeben, welches zu Höchstderen Aufnahme bestimmt und- vor welchem eine Ehrenwache aufgestellt war. Hier wurde der Prinz von dem Hofmarschall, Grafen Potocki, empfangen, und gleich darauf erschien der Fürst Menkikoff, Chef des Kaijerl. Marinestabes, um Se. Königl. Podeit, im Namen Sr. Majestät des Kaisers, wegen der glücklichen An- funft zu befomplimentiren. Nachdem der Prinz den sämmct- lichen Autoritäten und mehreren Generalen, welche von St. Petersburg eingetroffen waren, Audienz ertheilt hatte, besah Höôchstderselve alle zur Marine gehörigen Ccablissements, nâm- lich die Genie, Marine- und Ae aciea lde: die Hospitäler, Kasernen und Festungswerke u. s. w. Am áten Morgens, dem Geburtstag des Kronprinzen, begaben sih Se. Köuigl. Hoheit aus die Parade, wo- alle Truppen vor Höchstdemselben vorbei defilirten, und als der Ober- Kommandant den Priu- zen um die Parole bat, gab Hôchstderselbe die Namen Nifs- laus und Kronstadt. Nach der Parade begaben Sich Se.

Königl. Hoheit nah der- Deutschen lutherischen Kirche, um | K

daselbst dem Gottesdienst beizuwohnen, wo, nah dem ge- bräuchlichen Kirchengebete für Se. Majestät den Kaiser und die gauze Kaiserl. Familie, ein bei diejem Anlaß, mit Hin-

sicht auf die Feier des Tages, verfaßtes Kirchengebet fr Se.

Königl. Hoheit, Höchstderen Herrn Vater, Se. Majestät den König, das Königl. Schwedische Haus und für die. Fort- dauer der bestehenden freundschaftlichen und glücklichen Ver-

S. den Art, St. Petersburg in Nr. 195 der- St. Zeit.

hier angefommen.

hôltuisse der beiden Regierungen abgelesen wurde. Se. Königl. Hoheit begab. sich darauf nach der Escadre, um sol- he in Augenschein zu nehmen; Hochstdieselben bestiegen das Admiralschiff „„Kaiser Alexander‘/, von 120 Kanonen, die Linienschisse „Kaiserin Alexandra‘“, „„Azof// und „„Kulm““, und später die Korvette „Navarin“, welche im Türkischen Kriege erobert wurde. Jedes der Schiffe salutirte mit 21 Kanoneuschüsse und die Mannschaft durch Hurrah - Rufen. Die ganze Escadre flaggte. Um 6 Uhr Abends reisten Se. Königl, Hoheit von Kronstadt ab und begaben sich an Bord des Kaiserl. Dampfschiffes „„Jshora//, woselbst der Prinz das Mittagsejjen cinnahm. Die Fahrt bis St. Petersburg dauerte 2 Stunden. Vor der J\aaksbrücke angelangt, be- siieg der Krönprinz cine Kaiserl. Schaluppe. Eine unzähl- bare Volks-Menge war auf den beiden Ufern der Newa ver- sammelt. Beim BVorbcifahren bei der Festung salutirte sel- bige mit 21 Kanouenschüssen. Vor dem Taurischen Pallast, welcher zur Aufnahme Sr. Königl. Hoheit bestimmt war, stiegen Höchstdieselben ans Land und wurden beim Ausstei- gen aus dem Fahrzeuge von dem Civil-Gouverneur von St. Petersburg empfangen ; worauf der Krouprinz in einem Kais- bel Gata-Wagen, mit 6 Pferden bespannt und umgeben von den Kaiserl. Hofbedienten , sich nach dem zur Aufnahme be- stimmten vorhin” genanntrn Palais begab; hier wurden

öchstdieselben von dem Ober-Kammerherrn Narischfin, den

ber - Marschall Dournow, zwei Kammerherrn und zwei Kammnerjunkern, uebst dem Ober-Polizeimeister Chrapowibky, empfangen. Se. Königl. Hoheit waren kaum in Jhr Zim- mer abgetreten , um dem Kriegs - Minister , General Grafen Tichernitsche}, und dem General-Gouverneur von St. Peters- burg, General von Essen , Audienz zu? ertheilen ¿ als Höchst- diejelben durch einen Besuch Sr. Kaiserl. Hoheit des Groß- fúrsten Michael, Höchstwelchèr voi dem Lager bei Crasnoizelo zur Stadt gekommen war, auf das angenehmste überrascht wurden. Der Kronprinz stattete daxauf später einen Gegen- besuch bei Sr. Kaiserl. Hoheit ab, allein Höchstderselbe war schon nah dem Lager wieder zurückgekehrt, welches unter seinen Befehlen steht. Am Zten Nachmittags statteten Se.: Königl. Hoheit einen Besuch bei Jhrer Kaiserl. eei der Großfürstin Helene ab. Se. Majestät der Kaiser wurde am 6ten in St. Petersburg erwartet. Se. Königl. Hoheit der Krouprinz erfreuen sich fortwährend der besten Gesundheit. -

Deutsch ktan®d,

Hannover, 16. Juli. Gestern, als am Tage der Bei- sezung der Leiche Sr. Höôchstseligen denE Georgs IV. in Windsor, wurden hier, in der Mittags -Stunde, während des Geläutes aller Glocken, die Kanonen gelöst; eine auf dem Parade-Plate aufgestellte Batterie von 4 Geshüßen- gab eine Stunde lang von Minute zu Minute einen Schuß.

Inhalts einer Bekanntmachung des Königl. Kabinets- Ministerii vom heutigen Tage ist unter Allerhöchster Königl. Genehmigung beliebt, das wegen des Hintritts Sr. Majestät Georgs 1V. angeordnete Trauer - Geläute jeßt aufhdren zu lassen, die Kirchen-Musiken wiedér zu gestatten und das Ver- bot aller öffentlichen Lustbarkeiten wieder aufzuheben, i

Dresden, 17. Jali. Se. Königl. Hoheit der Prinz B i Lee Abend von Pilluniß nach Fürstenstein in

lesien abgereist. E a A túnchen, 12. Juli. Gestern Nachmittags trafen Ihre. Königl. Hoheit die Frau Herzogin - von Leuchtenberg

7 mit Sr. Durchlaucht dem Herzog August im erwün éhtesten

Wohlseyn wieder hier ein. 1 Anh Se. Sónigl, Hoheit der Prinz Gustav Wasa is mit seinen Durchl. Schwestern vor einigen Tagen von Wien à II. KK. HH. besuchten în Gesellschaft . K. H. der Prinzessin Max das Theater und haben ge- Fee Ihre Reise nah Karlsruhe fortgeseßt. (JJ. KK. HH.

sind am 12ten Abends dort eingetroffen.)

Darmstadt, 13. Juli. Jn der Sibung dèr zweiten Kammer der Landstände vom 28iten v. M. hielt der Präsi- dent des Finanz-Ministeriums, Freiherr von Hoffmann, zwei Vorfräge über die Civil-Liste und die Kosten des Hofbauwe- sens. Jm Vortrage üder die Civil-Liste sagte derselbe unter Anderm: „„Auf Allerhöchsten Befehl Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs soll ih Jhnen , - meine. hochgeehrtesten Herren, - in Bezichung auf die Bedürfnisse des Großherzoglichen Haus ses und Hofstgates, nachfolgende Provosttiorien vorlegen und, im Vertrauen auf Ihre rege Theilnahme an der Aller- hôchsten Person unsers geliebten Souverains, Ihre verfass-