1830 / 205 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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des Agepten and Arztes, mit Farbigen beseßt. ‘Der Gerichts: , zen D Sißung ;

ury’s” giebt es gleichfalls“ dort, deren Gerichtsbarkeit sich Die meisten Untersuchun--

am ersten Montag eines jeden Monates

úber die ganze Kolonie erstreckt. gen. bei den Gerichten betreffen Vieb|stähle, die größtentheils von den Eingeborenen begangen werden; nur einige Fälle von Kinderraub haben von ven. stattgefunden. Zur Ehre der Kolonisten sey es gesagt, daß seit dem Jahre 1827 nur fünf von ihnen wegen Diebstahls oder schlechter Aufführung von den Gerichten verurtheilt wurden. Zwei eingeborne Könige- haben sich und ihre Unterthanen Q Zahl man auf 10,000 angiebt) unter den Schuß der olonie gestellt und find nöthigenfalls bereit , bei etwanigen Ausbrüchen von Feindseligkeiten von Seiten. der Eingeborenen, gemeinschaftlihe Sache mit den Kolonisten zu machen, obgleich ein solcher Fall, bei dem freundschaftlichen Vernehmen, in welchem die Kolonie mit allen Landesbewohnern steht, schwer- fich Ce zeuleden ist. Ungefähr 7 Englische Meilen von Monrovia liegt am St. Paul-Strom das zum Stadtgebiete gehörende Dorf Caldwell mit 560 aerbauctreibenden Bewoh- nern. Der Boden is außerordentlih fruchtbar, die Lage freundlih und die Bevölkerung zufrieden und glücflih. 25 Meilen von der Hauptstadt liegt, gleihfalls am St- Paul- Strom, Millsburg, das hinlänglich Wasser hat, um 100 Müh- len treiben, und in der Nachbar)chaft Holz genug, um sie 90 Jahre lang, als Sägemühlen zu beschäftigen ; dieser Ort ählt 200 Einwohner. Die Jnsel Bushrod, die den Mon- erado vom St. Paul-Strom trennt, ist 7 Meilen lang, an der breitesten Stelle 3 Meilen breit, sehr fruchtbar, voz Monrovia ungefähr 5 Meilen entfernt, und von 30 aus den Carolina’s herstammenden Familien bewohnt. Alle vor- genannte Kolonisten , deren - Zahl. mindestens 1500 be- trägt, sind von den Vereinigten Staaten ausgewandert. In der Nähe der Bushrod - Jnsel hat man befreite schwarze Skfaven angesiedelt;- von diesen wurden 250 von der Regie- rung der Vereinigten Staaten dahin gesendet; 150 nahmen die Kolonisten von den Spanischen Faktoreien. Die Agenten der Lebteren hatten nämlih aus der Kolonie entführte Kin- der gekauft und sich geweigert, sie zurückzugeben, worauf die Kolonisten nicht nur die besagten Kinder , sondern auch alle Sflaven befreiten , die sie auf den Faktoreien vorfanden. Diese 400 Menschen bauen fleißig das Land und befinden sich sehr wohl. Die Vertheidigungsmittel, welche die Kolo- nie dermalen besißt, bestehen aus 20 Stück grobem Geschüß und Flinten u. st. w. für 1000 Mann; aus Privat - Vorrà- then fönnen indeß leiht mehr Menschen “bewaffnet werden. Am Vorgebirge Monserado befindet si ein wohl versehenes Fort, dessen Ober - Befehlshaber der Agent der Gesellschaft ist. Gastsreundschaft ist in Monrovia zu Hause; die Ein- wohner sind religiôós und. ihre Sitten gut; selten oder nie sieht man einen Betrunkenen und eben so selten hôrt man lästern und shwödren. Die beiden Bethäuser sind ein bapti- stisches und ein methodistisches. Die Baptisten haben 3 und die Methodisten 5 Prediger, alles einsichtsvolle farbige Leute, die Handel ‘kreiben und der Gemeinde nichts fosten. Fünf Deutsche Missionaire und- mehrere Prediger und Lehrer wohnen in der Stadt; einige von, ihnen predigen bisweilen inder Metchodisten - Kirche. Eine mit einem Kapital von 4000 Dollars begründete Handels - Gesellschaft ist übereinge- kommen, nicht cher eine Dividende an die Theilnehmer zu ahlen, als bis das Kapital auf 20,000 Dollars angewachsen st.. Die Actien dieser Gesellschaft sind im Laufe eines Jah- res von. 50 auf 75 Doll. gestiegen, Man hat gegen die Ko- lonie den Einwurf. gemacht, ihr Klima sey ungesund; hin- R, der Weißen hat man Recht, Unrecht aber, was die arbigen Leute betrifft. Die aus den mittleren und nôrdli- chen Staaten der Union kommenden Jndividuen werden ge- wöhnlih im ersten Monate ihres Aufenthaltes von einem Fie r befallen, das indessen, seitdem man zweckmäßige Vor- Tehrungen getroffen hat selten Sterbefälle nach sih zieht ; die aus Georgien, den Carolina's und aus Virginien fommen- den Kolonisten werden entweder gänzli vom Fieber ver- : (sie orer bekommen es sehr leiht. Nach den Berichten des Agenten ist die Sterblichkeit geringer, als in Baltimore, Philádelphia oder New-York. Der Verfasser_ dieser Noti-

Seiten befreiter {chwarzer Sfla-

|

-

en zieht am Ende seines Schreibens den Schluß, daß Libé By E I Da u erden verspräche Ds Fs Ae ih) einst die Mittel darbieten werdè, eine en Thei Afrifa’s zu civilisiren./ / großen Theil

Ranges

Auber.

Alphons

Sonntag, 25. Juli.

von Portici, große Oper in 5 Abtheil ! Must von Auber. heilungen, mit Ballets ;

Preise der Pläße: “Ein Plab in den Logen des ersten

Sonntag, 25. Juli. haus zu- Terracina, fomische Oper in 3 Akten; Musik von

A 2 m mis til m

Königliche Schauspiele. IÏm Opernhause: Die Stumme

1 Rthlr. 10 Sgr. 1c.

Jn Charlottenburg: Zum erstenmale: Die junge Pat Se A 1 Ll p Ven Französischen, von L B Be h : Der beste Ton, Lustspiel i j G Vr. C. Tópfer, , Lustspiel in 4 Abtheilungen, vom _ Montag, 26. Juli, Tasso, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von Göthe.

Im Schauspielhause: Torquato

Königstädtisches Theater. Fra Diavolo, oder : Das Wirths-

Die bereits verkauften, mit Freitag bezeichneten Billet bleiben zu dieser Vorstellung gültig. MAA nats Montag, 26. Juli. oder: Falstaff und jeine Spießgesellen, Melodrama in 3 Afë- ten, nach einem Französischen Vaudeville des Romieu und

Zum erstenmale: Heinrich der Y.

Royer.

Berl aer Grie Den 24. Juli 1830.

ÁAmll. Fonds- und Geld-Cours-Zeltel. (Preufss. Cour.)

WVestpr.

dilo Hamburg dito London Paris Wien in Augsburg Breslan Lei pzig Frankfurt

St. -Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Aul. 22) : Pr. Engl. Obl 30 i 98 Kurm.Vb.m.:.C. 995 Neum. Iut Sch.d. ä 1 992 Ee O Ob.

önigsbe. do. ; Elbinger L Danz. do.

Grosshz.Pos. do. 4 |1025 |

Ams!erdun

M a A 150 FI.

Petersburg B 7 au n 100 Rbl.

Warschau

OVesterr. 5proec. Metall 190. 4proc. 96. Bank-Actien 1 31. Juli 1253.

| Zj. [firtef.| Geld] * od! 2E Brie G oel.

[10075/1005 Vstpr. Ptandbrt.| 4 1015 (1025 JPomm. Pfandbrf. 1965 | 1023 fKor-u.Neun. do. 1063 {106 Schlesische do. (41067 Dom.-Pfandbrf. 1025 1102 Rkst. C.4.K.-u.N. 74 Z.-Sch. d.K.- u N. T4E |

oll. vollwv. Duk Bes O aub

Neue dito 208-| Friedrichsd’or . 135 1 13 Disconto... P 5 6

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do. 2E | in Th.|— | 355 | Ptdb. } 4 [1013 1101

Preuss.Cour. Brief | Geld,

Kurz * 11492 {140 2 Met. 1395 11397 Kurz 1595 11503 2 Nt. 1495 11493 3 Mlt. 6 2557/6 247 A: M, 80Z 2 Mt. 1025 | 150 Fi. 2 t, 1102f3 100; Thl, 12 Mt. 99 190 Thl. |Uso 102: | 150 FL 2 D. i O2 3 Woch. 30 ZIEE Kurz 1100

Wechsel- Cours.

3090- Mk. 300 Mk. „i LUSTL 300 Fr.

a. M WZ

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 19 Juli,

Niederl. wirkl. Schuld 6577. Kanz-Bill. 3142. Oesterr. 5proc. - Metall. 975. Russ Engl. Anl. 1033. Russ. Anl. Hamb. Cert. 1028.

Hamburg, 22 Juli. : Part. - Oblizat. 135. 6. Engl. Russ. Anl. 1074. Dän 712. Poln. Pr- Enzl. Neapol. 927. Fale. 865.

Hierbei Nr. 52 des Allgemeinen Anzeigers.

Neueste Börsen-Nachrichten.

_Franffurt a. M., 21. Juli; Oesterr. 5proc. Metall. 100.

zu 100 Fl. 182. Geld. 2xproc. M Gedruckt bei A. W. Hayn.

etall. 59x.

4proc. 957. iproc. 252. Poln. Loose pr. ult. 632. Brief.

Bank-Actien 1637. Part.-Obl. 1345. Loose

Redacteur Fohn. Mitredacteur Cottel.

Allgemeine

PVreußishe Staats-Zeitung.

Me 205.

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages. :

| i i Beneral-

Se. Majestät der König haben Allerhöchstihrem General:

Konsui für fas Königreich Polen, Julius Schmidt, det

Charafter als Geheimer Legations -Rath Ailergnädigst beizu-

legen und das darüber ausgefertigte Patent Allerhdôchsteigen- händig zu vollziehen -geruhet.

a zufolge Allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät des Sbnias lie Dien und Antiken-Gallerie im Königlichen Museum am 3. August für das Publikum zum erstenmale geöffnet werden soll, - so können diejenigen Personen, welche an diesem Tage, ss wie .am darauf folgenden 4. August, den Eintritt in dasselbe wünschen, Einlaß - Karten dazu bei dem Kastellan im Museum-Gebäude selbst erhaiten. Auch künftig werden diese Einlaß-Billets stets-durch den Kastel- lan ausgegeben werden, an welchen man sich daher zu wen-

n- Yat. - T Lis jedoch den Raum nicht allzusehr zu beengen, wer- den nur eine bestimmte Zahl von Einlaß-Karten für je- dén Tag, jedoch Cn tos chied an die zuerst Kom- enden ausgeacden werden. , A Die féstarseadeii Stunden für den Eintritt sind: am 3. Augu, Vormittags von 9 bis. Mittags 2 Uhr, und Nach- mittags von 4 bis 6 Uhr. Jt eben denselben Stunden wird auch der Eintritt am 4. August gestattet. Zu jedem der- bei- den Tage werden Einlaß-Karten von verschiedener Farbe ausgegeben. Es können aber mit einem und demselben Billet beide Gallerien, die der Gemälde, wie die

der Antiken, besucht werden.

Berlin, Montag den ien Juli

om 1. August, Vormittags 10 Uhr ab, können in der tt-tenge “ar ems im Museum, die Einlaß-Karten für den

Z. und 4. August abgefordert werden. Mehr als Z Billets

zugleich werden an feine cinzelne Person verabfolgt. Spä-

terhin tritt die Ordnung ein, daß erwähnte beide Gallerien dem Publifum jeden Sonnabend und Montag geöffnet 1d Iivar :

N eil ben 6 Sommermonathen am Sonnabend von fräh 9 Uhr bis 2 Uhr und Nachmittags von 4 bis 6 Uhr, am Montage aber nur Vormittags von 9 bis 2 Uhr;

in den 6 Wintermonathen dagegen sind beide Gal- lerien án den genannten 2 Tagen von 10 bis 3 Uhr ge- ôffnet; und. zwar durchaus unentgeltlich. Die Gallerie- Diener sind deshalb ernstlih angewiesen, jede Art von Ge-

chen abzulehnen. i j Lie L cinem dieser beiden Tage eine erhaltene Einlaß-

Karte nicht benußen kann, wird ersucht, sie bei dem Kastellan

wieder abgeben zu lassen. | , An mat ubrigen Tagen der Woche sind die. Galle-

rien vorzüglich dem Studio der Künstler und Kunst- freunde gewidmet, nur gegen die auf die Pérson des Vorzeigers ausgestellte Einlaß - Karte zu besuchen, und dem größeren Publifum daher verschlossen. Kindern un- ter 12 Jahren is der Eintritt nicht gestattet.

Der Katalog der Bilder - Gallerie wird vom Tage der Eröffnung an beim Kastellan und bei den Gallerie Dienern für 20 Sgr. zu, haben seyn. Von heute an muß das Mu- seum, bis zum 3. August, für jeden Besuchenden ver- schlossen bleibe.

Berlin, den 22. Juli 1830.

General: Fntendant der Königlic( en Museen, Graf Brühl. |

A

1830.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland. |

A And.

St. Petersburg, 17. Juli. Am 9ten d. ‘verfügten Se. Majestät der Kaiser sich aus FJelagin ins Lustlager nah Krasnoje Selo und trafen von dort am folgenden Tage mit dem Prinzen Karl von ‘Preußen in Peterhof ein. Jhre Majestät die Kaiserin verließen an diesem Tage. um 10 Uhr Morgens Jelagin, besuchten das Fräuleinstift in Smolna und das Armenhaus auf Wassili - Ostrow, speisten im eigenen Pallaste Sr. Majestät und langten Nachmittags glüctlih in dem Schlosse zu Alexandria, bei Peterhof, an. Um 75 Uhr traf der Kronprinz von Schweden aus Krasnoje Selo da- selbst ein. Se Majestät der Kaiser geruheten Se. Königl. Hoheit zu empfangen und zu Jhrer Majestät der Kaiserin zu geleiten, ‘woselbst die hohen Herrschaften in Gesellschaft Sr. Kaiserl. Hoheit des Thronfolgers und Jhrer Kaiserl. Hoheit der - Großfürstin Helena Pawlowna Thee tranken. Danach fuhren Se. Majestät und- der Prinz Osfar im Garten spazieren, und Lebterer verfügte sich hierauf in die für ihn eingerichteten Apparteniens. Jhre Majestät die Kaiserin machten mit dem Thronfolger, der roß- furstin Helena Pawlowna und dem Prinzen Karl eine Spazierfahrt im Garten. Am llten geruheten Se. Ma- jestät der Kaiser, die Kadetten - Corps und Militairschulen,

- auf ihrem Marsche aus der Residenz, vor dem Schlagbaume

von Peterhof zu empfangen und sie bis an den für se be- stimmten Lagerplaß.. zwischen Ober- und Unter - Peterhof zu geleiten. Am 12ten verfügten sich Se. Majestät, in Beglei- tung Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Karl von Preußen und einiger andern ‘Personen ‘von der Suite Sr. Majestät, auf dem Dampfschiffe „„Jshora‘/, nach Kronstadt, nahmen das Geschwader auf der dortigen Rhede în Augenschein und kehrten darauf nah Peterhof zurü. Das Mittagsmahl ward in Monplaisir eingenommen , das durch seine Lage am Meere einen der reizendsten Punkte des Peterhofschen Gar- tens abgiebt. Abends war Hofball und Souper. Aus der Residenz langten bereits Viele, zur See und zu Lande, zum morgenden Freudentage an; Spaziergänger durchstrihen den Garten und sammelten sich vor dem Schlosse, um die Musik zu hôren uad der hohen Anwesenden ann zu - werden. Die Fontainen spielten, und überall sah man Anstalten zum, Feste. Haufen von Brettern, die am anderen Mor- gen schon als einladende Restaurationen dastehen _ sollten, unzählige Vorräthe von Lebensmitteln und Erfrischun- gen aller Art, bunt durch einander geschichtet, selbst Eis- blôée, die aus den Kellern der Refidenz herbeigeschafft wurden, um Gefrorenes darauf zu bereiten, wurden herbei efahren. Die Nacht hindurch und den ganzen folgenden ag währte das NRasseln der anfommenden Equipagen, die einen ununterbrochenen Zug der mannigfaltigsten Kontraste bildeten; das Meer war mit Dampfschisfsen und Böôten aller Art bedet. Sämmtliche Wohnungen in Peterhof (das eine Bevölkerung von etwa 1700 Einwohnern zählt) waren mit "Menschen überfüllt, die theils die Gastfreundschaft ihrer Be- fannten in Anspruch nahmen, theils feine Ausgaben \scheuten, um ein nothdürftiges Unterkommen zu finden. _ Mehrere cam- pirten unter Zelten, andere hatten sich in “ihren Equipagen, viele unter freiem Himmel einguartirt. “Nach den Polizei- Berichten. soll am 3. August 1825, wo das Fest von Peter- hof das leßte Mal stattfand, die Zahl der E sich auf 4889 und die der herbeigestrômten Menge ' auf etwas mehr als 150,000 Menschen , dieses Mal aber jene auf 8363, n M Tan der Personen beinahe bis auf 350,000 ‘be- laufen haben ! ; | Der 13. Juli brah mit {chöônem warmen Sonnenschein