1507
Se. Hoheit dér Prinz Paul von Wärtemberg am sten rit “Unttid in Fort Clarf angekommen und Willens
ewesen sey, sih von dort nach dem Fort Union zu be- geben ; das nahe an der Múndung des Gelben Stecin-Flusses
iegt und der äußerste Handelsplaß am Missouri -Strom ist. Der Bericht fü t hinzu, der rin würde den nächsten Win- ter hôchst wa déinlid am Missouri zubringen. ;
In Quebek kamen in der leßten Zeit 7000 Europäische Auswanderer an, und namentlich 5000 in Zeit von 3 Tagen. … Im dffentlichen Gefängnisse des Staates Connecticut hat der benannte Staat durch die Arbeiten der Gefangenen im Laufe des leßten Jahres eine Einnahme von 5068 Doll. gehabt. Am 1sten April 1830 betrug die Zahl der Gefange- nen 167, worunter 13 Weiber und 39 farbige Personen.
et Offiziere des Amerikanischer Kriegsschiffes „„Vin- cennes‘/ hatten sih vom Grabe Napoleons einige Zrocige von Thränenweiden zu verschaffen gewußt und diese an Bord des Schiffes in Tôpfe verpflanzr , wo se Wurzel gefaßt haben und sehr gut fortkommen. :
ÎÏn der in der Kolonie Liberia erscheinenden Zeitung e,Herald// wird dem Publikum eine Elementarschule für Eng- lische Erziehung empfohlen; das vierteljährlihe Schulgeld be- trägt 5 Doll. und muß voraus bezahlt werden, entweder in Silber oder in Elfenbein.
Inland.
Berlin, 25. Juli. Des Königs Majestät haben dem Zar atv Dr. Fr. Förster, nach dem Empfange des dritten andes der von demselden herausgegebenen Briefe und Af- tenstücke, die Geschichte Wallensteins betreffend , mittelst Al- lerhöchsten Kabinets - Schreibens Jhren Dank zu bezeigen
„und zugleich, als huldreiches Geschenk, eine goldene Dose zu-
gehen zu lassen geruhet.
— Nachrichten aus Waldenburg (Schlesien) zufolge, hatte die Knappschaft des dasigen Reviers am 18ten d. M. die Ehre, nach erhaltener gnädigster Erlaubniß, Jhrer Königl. Hoheit der Kronprinzessin einen bergmännischen Fackel-Aufzug bringen zu dürfen. Gegen 9 Uhr Abends wurde die ge- nannte Knappschaft, an 1000 Mann stark, sämmtlich mit Gruben-Lampen versehen , mit ihren Beamten , Fahnen und Musik-Corps, von 150 Fackelträgern begleitet, von dèm Ober- Bergrath Herrn v. Miel ecki nach Fürstenstein geführt, dort auf dem Schloßplaß in ein Quarré aufgestellt und Jhrer Königl. Hoheit ein Glück auf! gebracht. Der Sohn jenes Beamten, B v. Mielecki, begleitet von den Knappschafts- Aeltesten, überreichte dabei eine kleine Mulde mit Stufen aus den. Reviéren und cin die Gesinnungen der tiefen Verehrung und Ergebenheit ausdrückendes Gedicht. Raketen und Leucht- Tugeln verkündigten das Herannahen des Zuges, während in dem Fürstengrunde sich Chdre von Hornmusik hören ließen. Blickfeuer, welche in dem Augenblicée aufgingen, als der Bergmannsgruß ertônte, erleuchteten das ganze \chône Thal. — Tausende von Menschen füllten die Gegend; das trefflichste Wetter begünstigte das seltene Fest, welches sich dur Ord- nung und Ruhe auszeichnece und nicht durch den mindejkten Unfall gestört ward. i :
— Aus Frankfurt a. O. vom 24sten d, wird gemeldet : Die fär den Großhandel nunmehr beendigte hiesige Marga- rethen - Messe ist im Allgemeinen recht sehr gut ausgefallen und. hat besonders die Verkäufer zufrieden gestellt, obgleich von in- und ausländischen Waaren beträchtliche Quantitäten mehr auf dem Plabe waren, als in H M einer der frühe- ren Messen; blos an inländishem Tuch- don ordinairer und mittlerer Qualität war Mangel, so daß, wie bereits früher gemeldet worden ist , die Käufer nicht vollständig befriedigt werden fonnten. Inländische und fremde Wollenzeug-Waaren haben ebenfalls guten Absab gefunden. Dasselbe kann von
‘den inländischen und fremden Seiden - Waaren , so wie von
den Baumwollen - und Leinen-Waaren, gemeldet werden. Mit inländischen und fremden Kurzen-Waaren, Porzellan -, Glas -, Holz- und Leder - Waaren war der Absaß uicht minder be- trächtlich. Die rohen Produkte fanden schnellen Absak. Häute und Felle waren wenig auf dem Plaße und wurden sämmkt-
falls Käufer. Otter - und Dachsfelle waren viel vorhanden und wurden sämmtlih abgeseßt. Bettfédern und Daunen, so wie Federposen und Pferdehaare. waren gleichfalls viel vorhanden und wurden gänzlich verkauft. Blos Schweine- borsten und Wachs, wovon ebenfalls viel hier . war, fanden
¡ wenig Käufer. Wolle war viel auf dem Plake, und es wur-
den die ordinairen und mittleren Sorten zu guten Preisen abgeseßt, die feinen Sorten dagegen waren etwas gedrüt, indessen fanden auch diese, bis auf eine geringe Quantität, Käufer. Der mit der Messe verbundene. Pferdemarkt war stark beseßt, die Pferde standen “hoh im Preise. Jnländi- [che Einkäufer , besonders aus dem östlihen Theil der Mo- narchie, hatten sich zahlreih eingefunden. Auch an auslän- dischen Einkäufern fehlte es nicht, besonders haben die Bro- dyer und Krakauer beträchtlihe Quantitäten eingekaufter Waaren von hier abgeführt und sind zum Theil noch damit beschäftigt. Unter den ausländischen Einkäufern bemerkte man diesmal auch zwei aus Bucharest,
— Nachrichten aus Münster zufolge (welche das dasige Amtsblatt mittheilt), haben sich im dortigen Regierungs-Bezirk im verwichenen Monate die Preise des Garns und der Lein- wand ein wenig gehoben, und es fand in einigen Gegenden etwas Absaß statt. Das weiße. Löwentlinnen ward etwas besser als im vorigen Jahre bezahlt. An grober Wolle wurde zu dem hohen Preise von 7 bis 74 Sgr. pro Pfd. viel ver- kauft. Der Handel im Getreide ward in den an Holland gränzenden Kreisen bei steigendèn Preisen lebhaft, eben so der Handel mit Eichenrinde, worin jedoch die Speculationen häufig fehl schlagen, weil große Quantitäten durch die bestän- dige Nässe verloren gehen.
_——— S E A. e R
Königliche Schauspiele.
Montag, 26, Juli. Im Schauspielhause: Torquato Tasso, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von Göthe.
Dienstag, 27. Juli. Jm Schauspielhause: Der Frei- {Úúß, Oper in Z Abtheilungen; Musik von C. M. v. Weber. (Dlle. Franciska Ganz: Agathe, als Gastrolle.)
Mittwoch, 28. Juli. Im Schauspielhause: Zum ersten- male wiederholt : König Lear, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von 'Shakespeare, Übertragen und für die Bühne bearbeitet von Kaafraann.
Die zu der, am 3. August, stattfindenden Vorstellung der- Oper: Fra Diavolo, eingegangenen Meldungen um Billets sind berücksichtigt worden, und können dieselben vom 31sten d. M. an, im Villet-Verkaufs-Büreau in Empfang genommen werden.
Königstädtisches Theater. Montag, 26. Juli, Zum erstenmale : Heinrich der V. oder: Falstaf} und jeine Spießgesellen, Melodrama in 3 Af- ten, nach einem Französischen Vaudeville des Romieu und
Alphons Royer.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 20. Juli. Nicderländische wirkl. Schuld 65. Kanzbill. 31. Oesterr. proc. Metall. 977. Loose zu 100 Fl. 221. Russ. Engl. Anl. 103E. Russ. Anl. Hamb. Cert. 1027.
Hamburg, 23. Juli. Oesterr. 5proc. Metall. 995. 4proc. pr. ult: 96. Bank-Actien desgl. 1342. Russ. Engl. Anl. 1064. Russ. Ant, Hamb. Cert. pr. ult. 1025. Pola. desgl. 1263. Dän. 715.
London, 17. Juli. 3proc. Cons. (ex Div.) 923. Griech. 39. Mexic. 335, Port. 61. Span. 185. Russ. 111.
St. Petersburg, 16. Juli. Hawburg 3 Mon. 95. Süber-Rubel 366 Kop.
Wien, 20. Juli. 5proc. Meta’'l. 1005. 4proc. 965. 2iproc. 595. Loose zu 109 Fl. 183. Part.-Oblig. 1343.
lich verkauft. Hasenfelle waren wenig hier und fanden eben-
( | Neueste Börsen-Nachrichten. : | Paris - 19. Juni. Zproc. Rente per compt. 79 Fr. 5 Cent. , 3proc. fin cour.”79 Fr. 10 Cent. Aproc. fia cour. 99 Fr. 60 Cent. 5proc. per compt, 105 Fr. 45 Cent. 5proc. sin cour. 105 Fr. 50 Cent. Neap. 87 Fr. 60 Cent. Span.
perp. T4.
- A. W. Gedrukt hei Hay #.
Franffurt a. M., 22. Zuli. Oesterr. 5proc. Metall. 100,35. 4proc. 954. Bank-Actien 1635. Part.-Obl. 134i. Loose “zu 100 Fl. 1813. Geld. 2zproc. Metall. 59x. 1proc. 255. Poln. Loose pr. ult. 63. Brief. O
Redacteux John. Mitredacteur Cottel.
_în den Grund was Unsre Waffen
Allge
Prcu ß isch e Staats - Zeitu n g.
meine
„N€# 206. Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Der Notariats-Kandidat ‘August Schorn ist zum No- tar im Friedensgerichts - Bezirke Düsseldorf, mit Auweisung
seines Wohnorts in Düsseldorf, bestellt worden. -
Das 1áte Stück der Gesebsammlung, welches héute--aus- gegeben wird, enthält: unter (28 L E774 Nr. 1255. das Geseß zur Aufhebung des in der Magde- burger Polizei-Ordnung enthaltenen Verbots des
bäuerlichen Hordenschlages. Vom 22sten- v. M.; F
Nr. 1256. die Allerhöchste Kabinets-Ordre ejusd. m. übet die Dauer der Amts-Functionen der kaufmänni- schen Mitglieder, welche bei Gerichten des Preu- bischen “Rechts angestellt sind, und
Nr. 1257. ‘die Verordnung, betreffend die Einführung einer
tigen Wagenspur in der Provinz Sachsen.
om t0ten d. M. Berkin, den 27. Juli 1830. Debits-Comtoir.
Angekommen: Der Fürst von Haßfeld, von
“Dresden.
er Minister - Resident verschiedener Höfe Deutschlands am hiesigen Hofe, General - Major von L'Estocq, von Havelberg.
h Zeitungs-Nachrichten. Ausland. Frankrei.
Parés, 19. Zuli. Gestern vor der Messe iesen sich
“Deputationen des Cassationshvfes, des Rechnungshofes und des Raths für den öffentlichen Unterricht im Schlosse zu
„ "St. Cloud bei Sr. Majestät dem Könige anmelden, um
dem Monarchen ihre ehrerbietigen Glückwünsche zu dem rühmlichen Erfolge der Expedition gegen Algier darzubringen.
In der Rede, welche der Erste B L de assations-
ielt, äußerte derselbe unter Anderm: „„So wird’ denn eine ‘Expedition, in der Absicht unternommen, die National -Ehre Wu rächen und unserer Schifffahrt den Frieden und die
icherheit zurückzugeben, zum Besten der Menschheit und ‘der natürlichen Freiheit, des Handels und derx iben N -ausshlagen: denn wenn Ew. Maj. in Zhrer h : ‘heit die Behauptung der durch ' unsere Waffen erworbenen ‘Rechte und unserer politishen und kommerziellen Juteres- Fen aufmerksam -wa ns so werden Jhre Erobe- rungen, Sire, vor Allem die Abschaffung “der Sfklave- rei und ‘die Vernichtung der Seeräuderei hektbeiführen. “Das befreite Griechenland und das wieder auflebendé ‘Afrika find zwei unvergängliche Denkmäler der Regierung Karls X.“/ “Der König erwiederte: „Mein Herr Präsident! Jch empfange
bie Graf Portalis , bei dieser Gelegenheit an Se. Maj.
r „mit dem lebhaftesten Vergnügen den Dlicdruct der Gésinnun-
: Se Sie r V | uen Mes. C Ca s Yoses zu erkennen geben. estehe, daß diesér Augenbli einer der wohlt uendsten M eln erz is. Franzose bis iner Seele, muß Jch stolz auf Alles seyn, w en Rühmliches, dauernd äbniliches, zunächst án dem Interesse Frankreichs, dann aber auch in dem des P via azu es e Vat, als 9 er Meri don Höchsten, der mehr dazu gethan hat, als Jch! Fch: zweifle nicht, - daß alle Nationen Theil Ls | en werden an diésem rei-
Berlin, Dienstag den 27m Fu li
1839.
nen heiligen Ruhme unserer Waffen, einem Ruhme, der für immer auf die Tapfern zurücéstrahlen wird, die nur Meinen Befehlen gehorcht ünd mit einem faum zu fássetiden Mathe und Nachörucke zu stiegen, zugleich aber auch si{ die Neigung eines Theils der von ihnen befämvften Bevölkerung U erwerben gewußè haben. Empfangen Sie, Mein Herx Präsident, den Ausdruck Meinér Gefühle; Jch theile vell- crommen diejenigen, die Sie Mir so eben zu erkennen geben. „Sagen Sie ja Jhrem Gerichtshofe, wie glücklih es Mich macht , fié einzufióßen.// — Auf die Anrede des Marquis v.
t Mir fo theuern Ruhm bis an
Weis-
_Barbé-Marbois, Ersten Präsidenten des Rechnungshofés, ant- _orteten Se. Majestät : „Mein Herr Präsident! Ihré -Glück- iinsche dringen gerade zu -Meinem Herzen. “Wie gll&licl) “muß ein König von Frankreich sich nicht säßen , wié rühm- D ist es nicht für ihn, wenn er sih sagen fann : Europa, die “gesammte Christenheit, die Menschheit, werden den tapfern Fran- “zosen, welche die Seeräuberei und die Sklaverei für immer ver- «nichtet haben; ewig dañfbat- Lr QGM seyu. Jch werde diesen
i f ceiit Lebensende empfinden. Es freut Mich, die Gesinnungen zu vernehmen, die Sie Mir im Na- met Meines Rechnungshofes ausdrücken. Jch kenne dessen Eifer, Treue und Anhänglichkeit. Jch hoffe, mein Quer Präsident, Sie ‘noch viele Jahre lang, stets von denselben Gefühlen beseelt, an dessen Spike zu jehen.‘/ — Im Namen des Ra- thes für den dentlichen Unterricht führte der Großmeister det ‘Universität, Graf Guernou de Ranuville, das Wort. Folgendes ist die. Anawort des Königs: „Mit großem Ver- zügen empfange Jch den Ausdrück der Gesinnungen des Königl. Rathes für den öffentlichen Unterricht.
Ja, m. H.,
7} Sie werden unsre Enkel lehren , daß Frankreich sich gläcklich
| geshäßt-hat, Europa von einem grausamen Joche zu befreien, welches zu vernichten tros aller ustrengungen bisher nicht ge- lungen war. Die Fuma stellt sich Mir in einem freundlichen Lichte: dar, und Jch gefalle Mir in dem Gedanken, daß sie den Tayfern gebührt, die Meine Befehle \o trefflich vollzogen und den Tifer aller Franzosen dur die That unterstüßt haben. Bewahren Sie das Andenken dieses Tades. Möge dasselbe in den Herzen aller jungen Franzosen fortleben , um sie füß- ien zu lassen, wie süß es it, sh ganz dem Glücke dés Va- terlandes und mithin — da eines von dem audern unzertrenn- lich is — dem Glücke seines Königs zu weihen.“ _Nach der Messe führten Se. Majestät gestern den Vor- sß im Minister-Rathe. i _În dem Departement des Gard sind folgende dreë De- putirte ernannt worden : j 2 Nismes, d. Ex-Dep. Bar. v. Daunant, Kand. d, O ppofs. * Alais,. .- - -Hr.' v. Laseouts, # : Zl M U zëEb, 80) erz. v. Crussol, mín if. Kand. Diese drei Wahlen machen den Beschluß der dritten Serie. Von den bis jest atn 385 Deputirten gehören i 241 der Opposition, und : 127. *) dem Miínisterium an. - ai 417 Deputirte. sind zweifelhafc. era Die Gazette de France tritt neuerdings mit dem Vorschlage hervor, gleich - nah Ers g der Session zwet neue Geset-Entwürfe über die Wahlen ünd über die Presse, omon der Pairs - Kammer und, nach- der Annahme dersel: n von Seiten: dieser Kammer, der Deputirten-Kammer dus pee falls diese aber die gedachten Geseße verwerfen ss ste, e nichts desto weniger zu promulgiren.- Das Journal du Commeree bemerkt in, Betreff dieses Planes: „Schon der’ Zeit, wo die Gazette noch Herrn von Peyronnet mi, ren- Mitarbeitern zählte, suchte sie zu beweisen ; daß, wenn von den - drei Staatsgewalten zwei unter si{ch einig wären, dies eite zur Ausübung der geseßzgebenden: Macht hinlängliche
_®) Die Gäzette de Fratce berechttet die Zahl ber mitit- fierieisen Depütivten guf 140, weil síe die itvcifelhaften hinzuzählt.