1830 / 208 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1588

gereut mi, daß ih dem Deval nicht habe den Kopf ab- schlagen lassen ; die Folgen wären dieselben gewesen, und ich hâtte mich doch gerächt.“/ : E /

Der Maler Garneray , der dem Angrifse der Flotte auf Algier beiwohnte, befindet sich in Nizza in Quarantäitie und

hat. dort eine Skizze dieser merkwürdigen Kanonade ents

worfen. Von den am 19ten begonnenen Wahlen der 20 proro-

airten aroßen Kollegien sind folgende bekannt geworden : G E d. Ex-Dep. Hr. Vassal, R T Of. * Hr. Alex. v. Laborde, - Ÿ Hr. Odier, Hr. F. Lefebvre, Marq. v. Bizemont, Hr. v. Fouvencel, Hr. Oberkampf, Baron v. Villequier, L Thil, Hr. Cabanon, Hr. Eugen Maille, Gr. Eugen v. Harcourt, MeHun » - - Baron Déspatys, Lt S Die Gesammtzahkt der Wähler in den 7 Sectionen des großen Pariser Wahl-Kollegiums belief sich auf 2158. Hier- von wurden den 4 Kandidaten der Opposition resp. 1736, 1720, 1705 und 1683 Stimmen zu Theil. Von den 4 mi- nisteriellen Kandidaten erhielt Herr Hennequin nur 402, A Leroy 406, Herr Sanlot - Baguenault 402, und Herr onnet 388 Stimmen. Um diesen leßteren Kandidaten den Sieg zuzuwenden, hatteo die ministeriellen Blätter am Wahl- tage selbst folgende Proclamation erlassen: „Wähler des großen Kollegiums! Die Bourbonen haben üns den Frieden und die Freiheit gegeben ; sie haben Frankreich zu cinem noch nie gekannten Wohlstande erhoben und ihm eben jeßt neuen Ruhm bereitet. Welchen Anblic bietet gleichwohl die innere Lage unsers Landes dar: das wesentlihste Vorrecht der Krone ist angefochten, Alles, was die grausamste Erfahrung uns ge- lehrt hat, wird vergessen und das A des Staates in einem gefährlichen Kampfe aufs Spiel geseßt. Wähler des großen Kollegiums! Das demokrati|che Prinzip, das sich in der Zu- sammenstellung der Kammer finden muß, zählt bereits der Vertheidiger genug; Eure Sache ist es, das Gleichgewicht wie- der herzustellen. Laßt Euch daher nicht von jener tyrannischen Meinung beherrschen, welche jede neue Kandidatur zurück- weist. E

S M

Paris, -

V A

Versailles,

E E 4 E

Rouen, ..

C A R A U U 4 M An A A A 4 A Fn F, C8

M A K X K

E Y R K M U

r

a =

L N A U

wir nicht, daß der König nicht nur versprochen hat, unsere Freiheiten aufrecht zu erhalten, sondern daß er sie auch ge- gen Jrrthümer vertheidigen will, deren Sieg die Vernichtung unsers Grundgeseßes scyn würde. Laßt uns niht unem- pfindlich für die Stimme eines Monarchen seyn, der die Freiheit, die wir ihm verdanken, so eben mir so großem Ruhme .geshmücckt hat. Wenn zerstôrende Grundsäße sich der Rednerbühne bemächtigen, so darf die gesellschaftliche Ordnung nicht ohne Organe, ohne Vertheidiger, ohne Stüße bleiben. Noch eine andere Betrachtung shwebe Eurem Geiste vor: die Kandidaten der Opposition gehören nur einer Klasse von Bürgern an: drei sind Banquiers, der vierte ist der Sohn eines Banquiers , und nur einer von ihnen ist ein geborner Pariser. Die royalistishen Kandidaten dage- gen sind in- den verschiedenen Reihen der Gesellschaft ge- wählt; alle gehören der Hauptstadt an. Vermögen, Ehre, Talent, Ergebenheit für den König, Anhänglichkeit an die Verfassung, eiue edle und loyale Unabhängigkeit, dies sind die Ansprüche, die den Stimmen der royalistischen Wähler empfehlen: den Advokaten Herrn N den ehèmaligen Deputirten Herrn Leroy, den Banguier Herrn Sanlot- Baguenault und den Rath am Cassationshofe, Hrn. Bonnet.‘ Ungeachtet dieser Proclamation erhielten die eben erwähnten Kandidaten nicht den vierten Theil der Stim- men, die denen der Opposition zu Theil wurden.

Das Journal des Débats bemerkt: „Ein ministe- riélles Blatt spricht sich über die Stellung des Ministeriums, der neuen Kammer gegenüber, in folgender Weise aus : „„„„Es bleibt.ein zweiter Krieg gegen Seeräuber zu führen, und auch diese werden besiegt werden.//// Deputirte Frankreichs , so behandeln Euch Diejenigen, welche das Vertrauen der Her- ren von Polignac und Peyronnet besißen, zwölf. Tage vor

Eurem Zusammentritt, zwölf Tage vor. dem Zeitpunkte, wo

Ihr ‘für so viel offenbare Angriffe auf die Repräsentativ- Verfassung eine strenge und unerbittliche Rechenschaft zu for- dern habt! Nur noch kurze Zeit, und Frankreich wird ruhig der - Weisheit seines Monarchen und. dem Muthe seiner Deputirten die Sorge úüberlassei? können, die traurigste Krisis, die uns bisher noch bedroht hat, von uns abzuwenden.“

in \{werer Eingriff in die Charte darf keinen aus- - schließlichen Anspruch auf Eute Stimmen haben. Vergesseæ 1 ] | | Als der Sprecher geendigt hatte, ertheilten Se. Majestät

Von Hrn. Cottu ist abermals eine Broschüre unter der Presse; sie führt den Titel: „Von den Pflichten des Königs gegen das Königthum// und wird heut oder morgen im Buchhandel erscheinen.

Dekr Universel berichtet heute nachträglich , . daß Mlle.

Delphine Gay aus den Fonds des Haus - Ministeriums eirè Jahrgeld von 800 Fr. beziehe. i

Dem Journal du Commerce zufolge, hat der Wein- sto in den verschiedenen Gegenden Frankreichs dergestalt gelitten, daß man im Allgemeinen eine nur ganz mittelmä- ßige Aerndte erwartet. „Schon jebt‘/, fügt das gedachte Blatt hinzu, „steigen die abgelagerten gewöhnlichen Weine bedeu- tend im Preise, und bis zum Monat Oktober, wo jede Täu- schung über die nächste Aerudte verschwunden seyn wird, darf man sich auf eine neue Preis - Erhöhung von mindestens 20 bis 25 pCt. gefaßt machen.“

Großbritanien und Alaun e

Parlaments - Verhandlungen. Nachdem Ober- und Unterhaus ihre Arbeiten am 21sten und 22sten Juli be-

endigt hatten , erfolgte am 23sten die Prorogation des

Parlamentes. Um 2Uhr Nachmittags erschienen Se. Maj. der König im Oberhause. Den fremden Botschaftern und Ge- sandten waren unmittelbar ' hinter der gewöhnlih von den Bischöfen eingenommenen Bank Pläße angewiesen worden. Als Se. Majestät auf dein Throne Plaß genommen hatten, wurde der Ceremonienmeister des Hauses (Usher of the Black Rod) nah dem Unterhause gesandt, um die Gemei- nen einzuladen. Wenige Minuten- darauf erschien-der Spr e- cher, begleitet von vielen Mitgliedern des Unterhauses , vor dem Throne und hielt eine Anrede an den König. Das Haus, sagte er, sey bemúht gewesen, große Einschränkungen in den öffentlichen Ausgaben, ohne jedoch dem wirksamen Dienste der Flotte und des Heeres zu nahe zu treten, so wie eine anschnliche Reductiou der Steuern, ohne jedoch dem Stäats- Kredite neue Anstrengungen aufzuerlegen, zu bewirken. Die Ar- beit der vorhergegangenen Session aufnehmend, habe das Aen, die Geseße in Bezug auf Fälschungen revidirt und verbessert, indem es ihre Strenge gemildert und dadurch ihre Wirksam- keit hoffentlih vermehrt hätte. Es sey ferner bemüht gewe- scn, große Verbesserungen in der allgemeinen Rechtspflege bei den. Gerichtshöfen von Westminster - Hall, Wales und Schottland einzuführen, und hege - das: Haus die Hoffnung, daß es sich dadurch den Beifall Sr. Majestät, so wie die Achtung und Dankbarkeit der ganzen Nation, erworben habe.

mehreren Bills, denen ste noch fehlte, die Königl. Zustim- mung, erhoben sih sodann vom Throne. und hielten fol- gende Rede: Fiipdat lat

„Mylords und Herren! L

Ich wünsche diese Gelegenheit, die erste, bei der Jch mit Ihnen zusammentrefse, dazu zu benußen, um Jhnen persönlich Meinen herzlichen Dank für jene Versicherungen aufrichtiger Theilnahme und inniger Anhänglichkeit zu wie- derholen, die Sie beim Ableben Meines verewigten Bruders und bei Meiner Gelangung auf den Thron Meiner Vorfah- ren Mir haben zu Theil werden lassen. /

Ich besteige diesen Thron mit einem tiefen Bewußtseyn der heiligen Pflichten, die Mir obliegen, mit festem Vertrauen auf die Liebe Meiner treuen Unterthanen und auf den Bei- stand, so wie auf die Mitwirfung, des Parlamentes und mit dem demüthigen und ernsten Flehen zu Gott dem Allmächti- gen, daß er Meine Wünsche und Anstrengungen, das Glück eines freien und loyalen Volkes zu befördern, begún- stigen möge.

Es gereicht mir zur größten Genugthuung, Jhnen zu der allgemein in Europa herrschenden Ruhe Glück wünschen zu fônnen. Diese Ruhe zu bewahren, wird der Gegenstand Meiner beständigen Bemühungen seyn, und auch die Ver- sicherungen, die Jch von Meinen Verbündeten, so wie von

alen auswärtigen Mächten, erhalte, sind von demselben Geiste

beseelt.

Jch habe das Vertrauen, daß das gute Vernehmen, wel- hes über Gegenstände von gemeinsamem Jnteresse vorherr- schend is, und der besondere Wunsch, den jeder Staat het gen muß, den Frieden. der Welt aufrecht erhalten zu sehen, eine befriedigende Ausgleichung derjenigen Angelegenheiten, deren endliche Feststellung noch zu erwarten ist, sicher herbei- führen werden. R n n vom Hause der Gemeinen!

Sch danke Jhnen für die von Jhnen bewilligten Gel- der und fúr die Vorkehrungen, die Sie, in Bezug auf ver- schiedene Zweige des öffentlichen Dienstes für die Zeit getrof- fen haben, die verfließen muß, bevor ein neues Parlament

1589

versammelt seyn fann, Jch wänshe Jhnen Glück zu der Verringerung, die in den Ausgaben des-Landes stattgefunden hat, zu der Reduction der Zinsenlast der Staatsschulden und zu der Erleichterung endlich, die Sie Meinem Volke durch die Abschaffung einiger von den Steuern, die bis dahin schwer auf demselben lasteten, gewährt haben.

Verlassen Sie sich auf Meine vorsichtige und sparsame Verwaltung der zu Meiner Verfügung gestellten Gelder, so wie auf Meine Bereitwilligkeit, jede Verringerung öffentlicher Ausgaben herbeiführen zu helfen, die, ohne daß dadurch der Würde der Kröne, der Aufrechthaltung der National - Ehre und den fortdauernden Jnteressen des Landes zu nahe getre- ten wird, bewirkt werden kann.

Mylords und Herren!

Ich kann diese Session nicht schließen und von dem ge- genwärtigen Parlamente nicht Abschied nehmen, ohne Mei- nen herzlichen Dank für den Eifer zu erkennen zu geben, den Sie bei so vielen Gelegenheiten für die Wohlfahrt Meines Volkes an den Tag gelegt haben.

Weislich haben Sie die glückliche Gelegenheit allgemei- nen Friedens und innerer Ruhe benußt, um- viele Gesebe und richterliche Institute des Landes einer ruhigen Revision zu unterwerfen, und vorsichtig haben Sie solche wohlüberlegte Reformen in Anwendung gebracht, die mit dem Geiste un- serer ehrwürdigen Jnstitutionen Übereinstimmen und geeignet sind, die Verwaltung der Gerechtigkeit sowohl zu erleichtern als zu beschleunigen. i

Sie haben die bürgerlichen Ausschließungen beseitigt, denen zahlreiche und wichtige Klassen Meines Volkes unter- worfen waren.

Während Jch nun bei dieser feierlichen Gelegenheit er-

| flâre, daß es Meine bestimmte Absicht ist, die protéstantisch-

reformirte durch das Geseß bestehende Religion aufrecht zu erhâlten, sey es Mir auch vergönnt , Meine ernstliche Hoff- nung zu erkennen zu geben ck daß die wegen religidser Unter- scheidungen früher stattgefundenen Anfeindungen alle verges- sen werden und daß, nachdem die darauf Bezug habende Entscheidung des ‘Parlaments unwiderruflich ausgesprochen worden, Meine getreuen Unterthanen sich mit Mir vereini- gen werden, um den von. der Legislatur beabsichtigten großen Zweck, so wie den Geist innerer Eintracht und des Friedens zu fórdern, der die sicherste Grundlage unserer National-Krafc und Glúcfseäigkeit ausmacht.“

“Nachdem Se. Majestät Sich wieder auf den Thron nie-

dergelassen hatten, erklärte der Lord-Kanzler, im Namen des Königs, das Parlament als prorogirt. Die Gemeineñ durf- ten sich zurückziehen, und bald darauf verließen auch Se. Maje- stät wieder das Haus, dessen Umgebungen , so wie die ganze Parlaments -Straße, von zahllosen Menschen bedeckc waren, die den Kdnig, bei der Ankunft wie bei der Abfahrt, jubelnd begrüßten. Um 25 Uhr war der Sprecher nah dem Unterhause zurückgekehrt und (verkündete den versammelten Mitgliedern, daß er im Oberhause so eben eine Rede Sr. Majestät des Königs vernommen, von welcher er ‘eine Abschrift erhalten, deren Jnhalt er dem Hause mittheilen wolle. Er verlas sodann die Rede, verneigte sich gegen die Mitglieder und zog sich“ stillschweigend "zurück. Die übrigen. Anwesenden folg- ten ihm.

London 23. Juli. Gestern war Cour bei Sr. Maje- stät, wobei Höchstdieselben die Deputationen des Ober- und Unterhauses empfingen, welche die Adresse um Abseßung des Jrländischen Richters Sir J. Barrington zu überreichen die Ehre hatten. Se. Majestät haben geruhet, dem Gesuche des. Parlaments Jhre Zustimmung zu ertheilen. Jn der. Sibung des Geheimen-Rathes, die darauf standfand, wurde die bei der Prorogation des Parlaments zu haltende Thron-Rede *) in Erwägung gezogen und in ihrer Fassung genehmigt.

Ihre Majestät die Königin geruheten an demselben Tage mehrere von auswärtigen Botschaftern und Gesandten über- reichte Kondolenz- und Glückwünschungs-Schreiben ihrer Sou- veraine entgegen zu nehmen. |

Vorgestern und gestern hielten Se. Majestät Heerschau úber das 2te Regiment Leibgarde im Regents-Park und über verschie- dene andere Truppen bei den Kasernen der Garde zu Pferde, wobei Jhre Majestät . die Königin mit der Herzogin von Gloucester und mehreren andern Damen in offenen Wagen, so wie die Herzöge von Sussex, Cumberland, Gloucester, Prinz Georg von Cumberland, Prinz Leopold und die ganze Steneralität, zugegen waren. Bei der ersten Heerschau wur- den Se. Majestät von Lord Hill und bei der zweiten vom

*) Vergl. Parlaments - Verhandlungen.

Herzoge von Welliugton, als Regiments - Befehlshaber, em- pfangen. Die gestrige Heerschau erregte um so mehr In- teresse, da sie gerade am Jahrestage der Schlacht von Sa- lamanca stattfand. Der Herzog von Wellington trug einen Lorbeerzweig auf seiner Kopfbedecfung, die Sehe seines Re- gimentes (der Garde-Grenadiere) waren mit Lorbeerzweigen geshmüct , die auch von vielen Offizieren und Soldaten ge- tragen wurden. Die Truppen erschienen an beiden Tagen in ihrer Staats -Uniform; die vom Herzoge von Welling- ton dem Könige vorgestellten Offiziere hatten die Ehre, zum Handkuß zugelassen zu werden. Der Zulauf von Menschen war an beiden Tagen sehr stark, und jedesmal wurden Se. Majestät mit lautem Freudengeschrei von der versammelten Menge empfangen.

Vorgestern nach der Heershau kehrte der König in den Pallast von St. James zurück und hielt dort ein großes Lever. Um 3. Uhr empfingen Se. Majestät, in Admirals- Uniform gekleidet, die Mitglieder der Königlichen Familie, den Prinzen Friedrih von Preußen, die fremden Gesandten und alle hoffähigen Personen. Nach erfolgter Vorstellung der Mitglieder der verschiedenen auswärtigen Gesandtschaften, wurden dem Könige 3 Ordenszeichen verstorbener Ritter des Großkreuzes des Bath - Ordens überreiht. Nach beendigtem Lever stiegen Se. Majestät vom Throne und empfingen eine Deputation der Londoner Geistlichkeit mit dem Bischof von London an der Spißbe, der eine Adresse ablas, die von Sr. Majestät auf das huldvollste beantwortet wurde; darauf er- schien eine Deputation der Stadt London, geführt vom Lord Mayor, der gleichfalls eine Adresse ablas und ebenmáßig eine huldvolle Antwort erhielt. Später speiste eine auserle- sene Gesellschaft. bei Sr. Majestät zu Mittage ; T R der Tafel spielten Prager Musici ihre Volkslieder und National- gesänge. Das Namensverzeichniß aller dem Könige bei dem

ever vorgestellten Perfonen nimmt im Courier über vier Kolumnen cin.

Mit Veranügen,“/ heißt es im Courier, „zeigen wir an, daß der König die Gnade gehabt hat, zu befehlen, daß Sir Robert Wilson unverzüglich in seinen früheren Rang wieder eingesezt werde. Diese huldvolle Maaßregel gegen einen Offizier, der als Militair dem Staate so ausgezeichnete Dienste geleistet , wie General - Lieutenant Wilson, kann nur die allgemeinste Zufriedenheit erregen.“

‘Ein allgemein verbreitetes Gerücht, daß der König gestern - bei--dem Herzoge von Wellington ein Dejeuner ein- nehmen würde, hatte eine unzählige Menge Menschen nach der Wohnung des Leßteren gezogen, um Se. Majestät ankommen zu schen; man fand sich aber. getäuscht. Zwar erschienen die Königl. Wagen und wurden mit lautem Hurrah empfangen, Se. Majestät hielten aber nicht bei des Herzogs Wohnung an, wie es früher die Absicht gewesen seyn soll, sondern fuh- ren gerade nach Kensington; als Grund hiervon wird an-

egeben, daß die Heerschau der Truppen länger gedauert ditt als es in Beziehung auf das Déjeuner erwartet wors- den war. ;

Ein Morgenblatt sagt: „Wir halten die Behauptung mehrerer unserer Kollegen, der König wolle die Privat-Kapelle Sr. verewigten Maj. ganz verabschieden, für ungegründet. Wahr ist es, ‘daß sie dem hochseligen Königè über 8900 Pfd. jährli fostete; ‘sie zählt aber unter ihren Mitgliedern so aus- gezeichnete Talente, daß man die einzelnen Gehalte nicht über- trieben nennen fann. Wohlunterrichtete Personen sind der Meinutig ,* daß Se. Majestät nur die Absicht habe, unge- fähr den dritten Theil der Kapelle zu verabschieden/ -

Die Morning - Chronicle widmet der Frage: „„We r- den die Franzosen Algier behalten?“/ einen langen Artikel und sagt darin: „Schwer in der That läßt es sich entscheiden, wie über eine solche Eroberung verfügt werden soll. Selbst in den dicht bevölkerten Gegenden Btndiens decken doch schon seit vielen Jahren unsere Eroberungen nie- mals die, Kosten ihrer Verwaltung. J dies mit der fried- fertigen Bevölkerung Hindostans der Fall, was wird erst die

wilde Einwohnerschaft des von den Franzosen eroberten Ge-

biets für ein Resultat ergeben? Will die Regierung auf den Besiß Algiers verzichten, so werden die Liberalen fie taz - deln, die nichts desto weniger auch unzufrièden seyn würden, wenn sie sich der Last, es als Kolonie zu erhalten, unterwer- fen müßten. Wir wünschen den Französishen Ministern, daß sie aus dieser Schwierigkeit . gut herauskommen mö- gen, und hoffen nur, daß unser eigenes Ministerium durch seine Einmischung die Franzosen niht hindern werde, eine shwere Ausgabe zum Besten der Menschheit zu übernehmen. “Keine Nation besißt so sehr, wie die Franzósi-

sche, die Macht, Ordnung unter Barbaren zy bringen, und