1830 / 208 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Se. Excellenz am 21sten mit seiner Familie nach Achen ge- veist, von wo derselbe in Z Wochen in hiesige Gegend zurück- zukehren gedenkt. Auch Münster soll sich alsdann der Ge- enwart des hochgeehrten Russischen Feldherrn zu erfreuen bäbén und Se. Excellenz die Absicht hegen, dem großen Herbst - Manöver des 7ten Armee-Corps in der Gegend von Lippstadt beizuwohnen. Jm Laufe Septembers wird der Herr Baron von Geismar die Rückreise nach Rußland an-

treten.

R E S L

Fortseßung des gestern abgebrochenen Artikels über das Preußishe Münz-Wesen.

Ein und zwanzig preußische Thalerstúcke wiegen zwei Mark und enthalten anderthalb Mark Silber und cine halbe Mark Kupfer; oder die Maße, woraus sie geprägt sind, be- steht aus drei Vierrheilen Silber und einem Viertheil Kupfer. Es verdient um so mehr eine Erörterung, aus welchen Grün- den eine Maße mit so starkem Kupferzusaße gewählt worden, als es im Allgemeinen gar nicht geleugnet werden fann, daß Müänzen aus reinerem Metalle wesentlihe Vorzüge haben. - Eine Silberersparniß fann dabei nicht beabsichtigt worden sein: denn vierzehn preußische Thalerstücke müssen immer eine Mark oder sechzehn Lothe reines Silber enthalten; und die Frage ist nur, wieviel Lothe Kupfer als Zugabe neben diesem Silber noch in den - vierzehn Thalerstücken befindlich sein sollen? Ein unabgenubres vollhaltiges preußisches Tha- lerstú enthält jedenfalls „+7 Mark oder Lyxas Loth reines Silber, und wúrde daher auch nur soviel wiegen, wenn es blos aus reinem Silber, ohne

allen Zusaß bestände.

wenn es, wie die englischen Silbermünzen, nur 7 seines Gewichts Zusaß hätte. Es wôöôge ferner wenn es, wie die ältern spanischen, französischen, portugiesischen und italienischen Silbermünzen, 7x seines Gewichts Zusaß enthielte. Es wöôge- mit x5 seines Gewichts Zusaß, wie das neue französische Frankengeld,

erner mit 77 seines Gewichts Zusaß, wie die S A Piaster seit 1772, Dann mit F seines Gewichts Zusaß, wie die al- ten deutschen Thaler, a6 Dann mit 7; seines Gewichts Zusaß, wie die A

1,216

Albertsthaler und Kronenthaler, Drt)

Endlich mit F seines Gewichts Zusa6ß, wie die Konventions - Speziesthaler, E ag ug Würklich wiegt es mit { seines Gewichts Zusab 1,,2,

Aus dieser Uebersicht ergiebt sih zugleich, daß die befann- testen großen Silbermünzen andrer Länder durchgängig aus reinerem Silber geprägt sind, als der preußische Thaler. Nur’ der rußische Rubel, welcher x Mark kölnisch reines Silber enthält , bestand von 1762 ab auch aus einer Maße von drei Viertheilen Silber und einem Viertheile Kupfer. Nach dem Tode der Kaiserin Katharina Il ward eine Veráän- derung hierin beabsichtigt: und nah dem Ukas vom U 1810 ist die Maße, woraus seitdem die Rubel geprägt wer- den sollen, eben dieselbe, aus welcher die Alberts- und Kro- nen - Thaler bestehen. Das Rubelstück ist um diese Vermin- derung des Kupferzusaßes leichter geworden , da der Silber- gehalt desselben unverändert geblieben ist, und es wiegt nun in vollhaltigem Zustande 1,,z/-s Loth.

Der Kupferzusaß macht das edle Metall härter, und es wird daher gewöhnlich angegeben, er sei nothwendig, um die S LNEN der Münzen zu vermindern. Aber alsdann wäre das Weissieden, welches doch in allen Münzstäten üblich ist,

eine ganz verkehrte Verrichtung. Es wird nämlich dadurch,

mittelst verdünnter Schwefelsäure, welche das Silber nicht angreift, das Kupfer von der Oberfläche der Münzplatten vor dem Prägen weggebeißt : das ist, der härtende Zustand wird eben dadurch grade von demjenigen Theile der Münzen weggeschaäfft, welcher zunächst der Abnußung ties tas ist. Die Erfahrung lehrt aber auch niht, daß die Ab- nußung langsamer fortschreite, wenn der dúnne reinsil- berne Ueberzug, den das Weissieden erzeugt, abgegriffen ist, und die darunter verborgne Metallmaße zum Vörfweitie fommt. Dieses kann auch, ihrer größern Härte unge- achtet, nicht: befremden. Denn die atmosphärische Luft, welche das edle Metall nicht angreift, wúrkt allerdings, wenn auch langsam, zerstôrend auf das unedle: die glänzende Oberfläche uft an, das ist, verliert ißre Glätte und wird rauh; dieses aber. befördert unvermeidlih die Abnußung. Auch haben die Regierungen, welche das meiste Geld prägten, und die praf-

tischen Lehrer der Münzkunst für Europa wurden, niemals eine vorzügliche Neigung bezeigt , Gold und Silber mit star- fen Zusäßen auszuprägen.

Ueberhaupt sind bei den Goldmünzen die Zusäße gewöhn- |

lich sehr viel geringer, als bei den Silbermünzen. Der Du- faten hat nur 75, hôchstens 5 seines Gewichtes Zusaß; das portugiesische und englische Gold hat F seines Gewichtes Zu- sab. Spanien prägte früher aus derselben Maße, und wich nur später davon ab. Das Pistolengold scheint anfänglich nur eine mißbräuchliche Verschlehterung der früher sehr afl- gemein üblichen Mischung aus 22 Gold und Kupfer ge- wesen zu sein, die später geseßliche Bestätigung erhielt: das |chlechteste \heint indeß auch jest noch nicht mehr als „7 sei- nes Gewichts Zusaß zu haben. Frankreich hat seit der Re- volution, dem dekadishen Systeme folgend, in seinen Gold- münzen, 75 ihres Gewichtes Zusaß. Noch stärker verseßte Boldmünzen sind nur in den neuesten Zeiten im südlichften Europa, unter ungünstigen Zeitumständen und in außereuro- päischen Ländern vorgekommen, Die einzige auffallende Aus- nahme hiervon macht der deutsche Goldgulden , welcher aus ciner Maße geprägt worden ist, die in der Mark von 288 Gräânen, 222 Grâne Gold, 44 Grâne Sülber und 22 Gráne Kupfer enthält, aber selbst im deutschen Verkehre von den Dukaten und Pistolen größtentheils verdrängt wurde. Dagogen sind die Zusäße bei den Silbermünzen in der

Regel sehr viel stärker. Ein Zehntheil des Gewichts ist bei .

Goldgelde fa st der größte, bei Silbergelde fast der kleinste

übliche Zusaß. Diese Bemerkung findet indeß ihre sehr ein-

fache Erklärung in den Verhältnißen, welche ganz natürlich aus ‘der so sehr verschiednen Kostbarkeit der Metalle hervor- gehn. Um hiervon ein anschaulihes Bild zu entwerfen, würde man sih vergegenwärtigen müssen, daß nach den jeßt

üblichen Preisen ohngefähr fäuflih scin dürfte in preußischem

Silbergelde ein preußisches Pfund reines Gold für. . . . 438 Thlr. 6 Sgr. reines Silber für... 27 “4 Ms Kupfer . A: E E ] Die Kosten, womit diese Metalle, wenn sie etwan mit Zu-

säßen verunreinigt wären, davon geschieden und rein darge-

stellt werden fönnten, richten sich feinesweges nach ihrer Kost- barkeit , sondern nach dem Aufwande von Scheidungsmitteln und Arbeic, womit die Reinigung bewürkt werden muß. Diese

1-Scheidungsmittel und diese Arbeiten sind allerdings sehr ver-

schieden nah Verschiedenheit der Metalle und der Beimischun-

gen, wovon sie gereinigt werdén sollen. Angenommen indeßen,

die Beimischung sei eine solhe, daß ein geübter Chemifer

einen halben Thaler oder 15 sgr. verwenden müßte, um die vollständige Réinigung eines Pfundes Metall zu bewürken : so ist die Reinigung bei dem Golde in allen Fällen statthaft,

wo der Vorthèil , es in reiner Gestalt anzubringen , 2 Pro- zent werth ist; indem die Reinigungskosten nicht mehr als 7s oder wenig über Z Prozent des Goldwerthes betragen. Sollte Silber mit einem gleichen Aufwande gereinigt wer- den: so betrügen die Scheidungskosten doch über 14 Prozent seines Werths; und es könnte allerdings in vielen Fällen schon zweifelhaft erscheinen, ob. der Vortheil , welcher durch die Scheidung erlangt wird, des Aufwandes darauf werth sei. Bei Kupfer wird die Reinigung mit solchem Aufwande insofern unaueführbar , als die Scheidungsfosten den ganzen Werth des Metalles weit übersteigen. Noch in weit höherm Maaße is dieses der Fall bei dem Bleie, dem Zink, dem Eisen, überhaupt allen wohlfeilen Metallen. Man verbraucht daher diese Metalle in der Regel in dem Zustande, wie sie aus den Hüttenwerken in den dite fommen ; das ist nicht frei von Beimischung, welche theils in. der Natur der Erze, woraus sie gewonnen werden , theils in dem Verfahren bei ihrer e C O begründet sind und nicht ganz ohne Ein- fluß auf ihre Anwendbarkeit zu Geräthschaften und ‘Werk- zeugen bleiben. Daher hält man das Kupfer - Zinn, Blei, Eijen gewißer Länder für beßer, als die gleichnamigen Me- talle andrer Gegenden: nicht weil beispielsweise chemisch rei- nes Kupfer nicht ebensowohl überall derselbe Körper wäre, als chemisch reines Gold; sondern weil der Preis des Kupfers nicht gestattet, es im höchst gereinigten Zustande in den Han- del zu bringen und die fäuflichen Kupfer nah Beschaffenheit der in ihnen enthaltenen Beimischungen allerdings einen ver- Fevhiggs Grad von Brauchbarkeit für gewerbliche Zwecte aben. |

Die Kosten, womit Gold in hdôcstgereinigtem Zustande dargestellt werden fann, sind im Verhältnisse seines Werths so unbedeutend, daß es im Handel in Barren und Münzen ohne. Anstand ganz rein gegeben werden könnte; wie es na- mentlich auch die Venetianer in ihren Zechinen würklich gaben.

sie es möglih machen soll, in günstigen Zeiten Silber so t i 7 a wohlfeil zu erhalten, daß sie grobes Silbergeld prägen kann, | bischen Thaler die Mischung von drei Viert

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‘Nur weil man an den üblichen Goldmünzen bereits ein all- kosten nehmen in der Regel nicht allein den ganzen Wertlp gemein bekanntes Gewicht gewohnt ist, muß man fortfahren, | des in der Maße enthaltnen Kupfers weg, welches daher in thnen auch den bisher gewohnten Zusaß zu geben. solcher Mischung nicht bezahlt wird; sondern sie verringern. Anders verhält es sich mit dem Silber. Es fommt selbst noch den Werth des Silbers. Müßte man beispiels- zwar auch in den Handel in Barren, welche fast ganz reines | weise in dem vorliegenden Falle 15 Silbergroschen Schei- Silber, nämlih nur F ihres Gewichts Zusaß enthalten, | dungskosten rechnen: so wäre die zwei pfüundige Maße statt indem man es gemeinhin der Kosten nicht werth achtet, die | 27 Thaler 29 Silbergroschen nur 27 Thaler 14 Silbergro- Reinigung im Großen noch weiter zu treiben. Allein ein | schèn werth. Man wird also das darin enthaltue Sülber sehr großer Theil des Erzeugnißes der amerikanischen Berg- | um sechs Silbergroschen wohlfeiler faufen fönnen, als unter werke ijt wenigstens bisher in der. Gestalt von Piastern } den vorstehenden Vorausseßungen im ganz reinen Zustande. nach Europa gekommen, welche seit 1772 aus {4 Sil- | Gestattete nun die Einrichrung des Münzwesens, eine Mi- ber und x Kupfer bestehen. Ganz bejonders aber ha- schung von halb Silber, halb Kupfer ohne Scheidung zu ben die Ausprägungen von Groschen und kleinern Scheide- verwenden: jo waren die Scheidekosten, um welche man bet münzen, welche seit mehr als drittehalb Jahrhunderten in | dem Ankaufe des vermischten Metalles wohlfeiler kauft, ein dem vorhin beschriebenen Uebermaaße statt fanden , eine un- Gewinn, wetcher wohl zu jlatten foimmen würde, um die gecheure Maße von Billon, das ist von einer Metallmischung Münzkosten zum Theil wenigstens zu erseßen. erzeugt, worin Silber und Kupfer in solchem Verhältniße _ Hâtte man beispielsweise ‘Piaster, die F ihres Gewichts ‘verbunden find, daß mehr als die Hälfte ihrer Schwere aus Zusab haben, und eine Metallmischung, die zur Hälfte aus Kupfer besteht. Es gehört nämlich zu den Erfordernißen | Silber und zur Hälfte aus Kupfer besteht, und sollte nun einer guten Münze, daß sie einen solchen Durchmesser habe, zehntausend Mark solchen Silbers daraus zusammenseßen, ‘bei welchem sie noch mit den Fingern bequem zu faßen bleibt, } woraus die preußischen Thaler geprägt werden, das ist,-worin und daß sie eine Dicke habe, wobei der Rand noch so be- | ein Viertheil Kupfer ist: so würde man 22 von 10,000 oder zeichnet werden kann, daß ein unmerkliches Beschneiden un- 6/3154 Mark Piastersiülber und 2; von 10,000 oder 3,684 möglich wird. Der jebige preußische Silbergroschen , welcher | der Mischung von halb Silber, halb Kupfer zusammenzu- F eines Quentchens oder 72s = 0,5593715 Mark wiegt, stellt | s{melzen haben, um ohne Rücksicht auf den Kupferabgang ohngefähr diese Größe dar; wobei doch keinesweges - be- | beim Schmelzen 10,000 Mark preußisches Thalersilber zu hauptet werden will, daß eine noch ctwas kleinere Müúnze ! erhalten. Waren dagegen aus demselben Material zehntau- nicht noch nothdürftig die zweckmäßige Größe haben könne. | send Mark olchen Silbers zusammenzuseßen, woraus die :Diée alten deutschen Thaler mit dem Zusaße von 2 ihres Ge- Konventionsspeziesthaler geprägt werden, das ist, welches ein wichts gehören keinesweges unter die Münzen, welche wegen Sechstheil Kupserzusab enthält: so würde nian is von 10,000 ihrer Feinheit sonderlich zu loben wären. Hätte man aber | oder 8,42175 Mark Péáastersilber und nur x5 von 10,000 oder auch nur aus solchem Silber vier und zwanzig Theile des 1,5784535 Mark der Mischung von halb Silber, halb Kupfer zusam- alten Thalers, das ist würklih vollhaltige Groschen prägen |} menschmelzen müssen, um ohne Rücksicht auf den Kupferabgang wollen; so hätten diese auch nur 2; von zwei Lothen, das | beim Schmelzen 10,000 Mark Konventionsthalersilber zu erhal- 4st F Quentchen oder x25 = 0,5 25553 Mark wiegen kön- | ten. Es ist zwar schon an sich klar, daß bei der Maße, woraus die nen: sie wären folglich, mit Rücksicht darauf, daß solches preußischen Thaler geprägt werden , bei weitem mehr stark Metall eine größere spezifische Schwere hat, als die Maße, | mit Kupfer verscßtes Silber oder Billon ungeschieden ver- woraus die preußischen ganzen und halben Silbergroschen | braucht werden kann, als bei der Maße, woraus -die Kon- bestehn, sehr wenig größer gewesen, als die jeßigen preußi- | ventionsspeziesthaler bestehn : indeßen sind Beispiele, wie das schen halben Silbergro|hen, welche für den gemeinen Ver- | vorstehende, vielleicht nicht Überflüßig, um den Gegenstand fehr offenbar schon viel zu klein sind. Man hätte folglich | anschaulicher zu machen. : ‘ein beträchtlich stärker verseßtes Silber nehmen müßen, um |* Wer möglichst dauerhafte, bequeme und schwer nachzu- eine bequeme Größe für solche Groschenstücfe zu erhalten. | ahmende Münze liefern will, wird möglichst reines Silber Noch sehr viel s{hlechter mußte die Maße werden , als das | vermünzen: das ist, doch nicht leicht reineres als im Groß- Groschenstúck auf einen viel geringern Nennwerth herabsank. | handêl vorkommt, um nicht noch Scheidekosten aufwenden zu Wollte man gegenwärtig Groschenstücke prägen, welche 525 | dürfen. Wer möglichst wohlfeil münzen will, um in seinem der Mark an reinem Silber enthielten, also grade vollhaltige | Mänzwesen möglichst wenig durch Rücksichten auf die Müúnj- Groschen im Konventionsmünzfuße wären: so würde wan, kosten beschränkt zu werden, wird möglichst viel stark verseb-. wenn diese nur. ohngefähr die Größe eines preußischen Sil- | tes Silber in seiner Münze ungeschieden anzubringen suchen : bergroschens haben, und namentlich ebenso 2+ Mark wiegen | indeßen wird ihn darin doch die Rücksicht beschränken , daß sollten , dazu eine Metallmaße nehmen müßen, worin nur | die Maße, deren er sich bedieut, auch nah vieljähriger Ab- ein Drittheil des Gewichts Silber und zwei Drittheile Kupfer | nußung noch das Anjehn von Silber behaiten , und von der wären. Es macht aber offenbar vielmehr Müänzkosten, 32 Lust nicht merklich angegriffen werden soll. Ïn den preußi-

“Groschenstücke zu prägen, als ein Thalerstúck: und da man | schen Thalern scheint dieses Maaß getroffen zu sein. Man

‘diese nicht wird zuschießen wollen; so ist es gar nicht wahr- | sieht noch nicht jelten Thaler vom Jahre 1750, die des acht- scheinlich, daß ein Konventionsgroschenstück würklih +1 Mark zigjährigen Umlaufs ohngeachtet gut erhalten sind. Auch hält reines Silber enthält. Aus solchen Betrachtungen wird sehr | sich der täglihen Erfahrung nach das Silberzeug ganz gut, klar, in welchem Maaße sich das Billon in Deutschland ver- welches in Berlin der Regel nach aus demselben Silbex ver- mehren mußte, als so viele Mänzstäten beschäftigt waren, | fertigt wird, woraus die preußischen Thaler bestehn. Erheb- Thalerstúcke in Groschenstücke zu verwandeln. lich stärkere Beimishungen von Kupfer zeigen sich dagegen Wärend man Goldmünzen bei aller Sorgfalt, welche man | weit unvortheilhafter, wie die preußischen Drittel : Tha er, thnen vorzugsweise widmet, mit höchstens ein Drittheil rozent | worin ein Drittheil Kupferzusaß ist, zur Genüge erweisen: tnzfosten zu verfertigen vermag, reichen doch alle erbeße- | obwohl die ältesten der jeßt im Umlaufe befindlichen Drittel- rungen, welche das Maschinenwejen der Münzstäten in unsern | stücke nur vom Jahre 1764 sind, und grade diese Mischung Tagen erhalten hat, nur kaum hin, Thalerstücke mit § Prozent | besonders so hart ist, daß blos wegen der Schwürigkeit der

Kosten zu prägen, und das kleinere Kurantgeld, wie etwan | Arbeit nach dem Jahre 1811 keine Drittel - Thaler mehr ge-

die Sechstel Thalerstücke, wird man schwerlih unter 27 bis { prägt werden: so sind doch die ältern Stücke dieser Münz- 22 Prozent Kosten ausmünzen können. Eine Münzstäte muß. | jorte sehr vielmehr abgenußt und mißfarbig, als die Thaler- ihrem Gepräge schon große Achktuhig erworben haben, wenn | stücke von 1750. Es ist daher allerdings ein wichtiges Múnz- Intreße ganz folgerecht beachtet worden, als his die ere eilen Silber

ohne die Münzkosten zubüßen zu dürfen. Dazu hilft nun | und einem Viertheile Kupfer gewählt wurde. Sehr folgerecht

“vorzüglich, wenn die Einrichtung ihres Münzwesens ihr ge- | prägte man sowohl von 1750 bis 1755, als auch in den stattet, stark verseßtes Silber zu verarbeiten. Wäre nämlich, Jahren 1764 bis 1766 aus derselben Maße auch Halbe- und ‘nach den vorstehenden Annahmen, ein Pfund reines Silber Viertel - Thaler. Allerdings vermehren sih- die Münzkosten

27 Thaler, 20 Silbergroschen, ein Pfund reines Kupfer 9 | mit der Zahl der Stücke, und es war offenbar nur die Rücf- Silbergroschen werth: so besteht dieser Werth doch nur so | sicht darauf, welche Veranlaßung gab, das Prägen von lange, als beide Metalle unvermischt und von einander ab- Halben- und Viertel-Thalern aus Silber mit L Kupferzusaß gesondert sind. Hac man eine Maße von zwei Pfunden, | ganz einzustellen, und dagegen Drittel mit 2, Sechstel mit 22, wovon die Hälfte Silber und die Hälfte Kupfer ist : so ist | und Zwölftel mit { Kupferzusaß zu schlagen. Man hat viel diese Maße keinesweges 27 Thaler 29 Silbergroschen werth; | von diesen Münzsorten geprägt, weil man viel wohlfeilen denn das Silber und Kupfer in ihr muß erst geschieden wer- | Billon anbringen fonnte: es ist aber später wohl nicht über- den, um beide Metalle brauchen zu können. iese Scheide- -| schen worden, daß hierbei der Rücksicht auf Ersparniß ein