1830 / 210 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gung davon in Billon betrug von 1764 - bis 1806 nur im alten Nennwerthe, oder im Reduftionswerthe von 1811. Diese Münzsorten waren bei ihrem fleinen Durchmesser, und der ‘geringen Aufmerk- samkeit, womit sie bei ihrem unbedeutenden Werthe im Um- laufe behandelt wurden, dem’ zufälligen Verlieren sehr aus- geselzt, und sind hauptsächlih durch dieses eben so nach und nach wieder verschwunden, wie sie jährlich nur in kleinen Summen geprägt wurden. ) Kupfergeld hatte der preußische Staat immer nur sehr wenig. Ausprägungen von einiger Bedeutung begannen erst seit der Besiknahme von Südpreußen im Jahre 1793, wo das Volk an Kupfermünze längst gewohnt war. Die ganze Ausprägung in Kupfer von 1764 bis 1806 betrug aber im Nennwerthe nur 265,898 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf. Hierzu famen vom 1. Fa: nuar 1809 bis 30. Sep- tember 1821 noch

so daß úberhaupt nur in 577 Jahren für den Nenn- i werth von 341,994 Thlr. 26 Sgr. 105 Pf.

in Kupfergelde ausgeprägt wurden. Diese Ausprägung muß

um so unbeträchtlicher erscheineti , als schon in den lebten

Jahren vor dem Kriege von 1806 die Prägung der sehr

fleinen Billonmünzen in allen Theilen des Staats gänzlich

aufgehört hatte, und das zweckmäßigere Kupfergeld an ihre

Stelle getreten war.

Durch -das Geseß vom 30: September 1821 is eine neue Scheidemünze, mit einerlei Gehalt , Gewicht und Ge- präge für den ganzen preußischen Staat eingeführt , dabei aber ausdrücklich verordnet worden, daß dieselbe nur allein zur Auseinanderjeßbung im fleinen Verkehr gebraucht werden, und Niemand verpflichtet sein soll, cinen Betrag, der sich noch in Sechstel - Thalerstücken geben läßt, in Scheidemünze anzunehmen.

Dieselben Gründe,

Zeiten her veranlaßt haben den

60 Minuten, den Fuß in 12 Zolle, den Kreis in 360 Grade

zu theilen und vielfältig nach Dußenden, Mandeln und Schok-

en zu zählen, bestimmten auch die preußische Regierung, in ihrem neuen Münzsysteme nicht die Zehntheilung. anzuneh- men, so wenig auch deren Vorzüge bei größern Rechnungen verkannt wurden. Die Theilung der größttn Münzeinheit in dreißig oder auh sechzig Theile war nicht allein der bei weitem größten Anzahl der Einwohner, namentlich in beiden

Preußen, Posen, Schlesien, dem súdlichen Westfalen und

der Rheinprovinz, schon längst geläufig; sondern sie ist auch

an sich selbst fúr die Kopfrehnung viel bequemer, als die in

SHrandenburg, Pommern, Sachsen und dem nôrdlichen West-

falen: übliche Theilung in vier und zwanzig Theile. Da-

her -entschied die Regierung für erstere, und theilte durch das vorerwähnte Münzgeseß den Thaler in dreißig Silbergroschen zu zwölf Pfennigen.

* Ganze und halbe Groschenstücfe werden , da sie sind, um in Silber dargestellt zu werden , aus cinem Billon geprägt , der wüúürklich zwei Neuntheile Silber und sieben

euntheile Kupfer enthält. Nach der geselzlichen Bestim- mung wiegen 480 :

42 Mark oder 27 Pfunde, und enthalten hiernach eben einé

Mark reines Silber. Da nun 30 mal 16, das ist 480 Gro-

schenstúcke zu sehzehn Thalern ausgegeben werden : so ist in

lechzehn- Thalern Scheidemünze nur. eben so viel Silber , als in- vierzehn Thalern Kurant. Dieser verhältnißmäßig gegen die frühere Münzverfaßung geringe Abzug macht es möglich, die ganzen und halben Groschen mit sehr viel größrer Sorg- falt auszuprägen , als sonst den Scheidemünzen ‘aus Billon gewidmet werden kann. Dieses chône- Gepräge, verbunden mit der großen Mäßigung im Ausgeben der Scheidemünze,

die stets nur in einzelnen Stücken zur Auseinandersebung im

fleinen Verkehr, nicht aber in versiegelten Beuteln als Zah-

luhgsmittel erscheint, sichert das Land gegen das Einschleichen falscher Scheidemünze. Vom 30. September 1821 bis 31. De- zember 1829 sind überhaupt nux an anzen und halben Gro-

901,348F Thaler 515,0565 -

76,096 - 20

Tag in 24 Stunden zu

welche die Menschen von uralten

zu fleín

ganze oder 960 halbe Groschenstücke

2,469,329 Thlr. 4 sgr. agtrnas Des art g fs

An Kupfergeld hat der preußische Staat Ein, Zwei Drei’ und Vier-Pfennigstücke, welche so C ILS wer- den, daß zwölf Pfennige fünf Quentchen wiegen. Hiernach wiegen 1536 Pfennige oder ein Nennwerth von 47 Thalern in Kupfergelde fúnf Pfund; das ist, der Zentner Kupfer von 110 Pfunden oder. 220 Mark wird zu 93i® Thalern ausgebraht. Es wird nur soviel Kupfermünze geprägt, als der Gewerbtreibende für seinen Bedarf in der Mänzstäte einzuwechseln oerlangt. Die ganze Kupferausprägung vom 30. September 1821 bis zum 31. Dezember 1829 beträgt im

Nennwerthe 403,115 Thaler 8 sgr. 6 pf. )

Es sind also úberhaupt erst für einen Nennwerth von

C 2/872,444 Thaler 12 sgr. 6 pf. Scheidemünze in Billon und Kupfer nah dem neuen Münze systeme des preußischen Staats in Umlauf gebracht , welches bei ciner Volkszahl von 125 Millionen, die am Ende des Jahres 1829 vorhanden war, nur 0,223 Thaler oder nahe 6 Silbergroschen 8# Pfennige auf den Kopf im Due, schnitte beträgt. G ;

_Die preußische Regierung duldet feine fremde Scheide- múnze im inuern Verkehr: sie beabsichtigt aber auch durch- aus ‘nicht „der ihrigen einen Umlauf außer dem Staate zu verschaffen. Judem sie bei der Ausprägung - derselben sich streng in den Gränzen des unzweifelhasten Bedarfs hält, widerfährt ihr nur Gerechtigkeit durch das Anerkenntniß, daß die Lehren der Zeit auh in Bezug auf die Münzpolizei keinesweges fruchtlos an ihr vorübergegangen sind.

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 31. Juli. Jm Schauspielhause: Zum ersten- male wiederholt: König Lear, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeare, übertragen und für die Bühne bearbeitér von Kaufmann. | Sonntag, 4. August. Jm Opernhause: Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Abtheilungen ; Musik von Rossini. (Herr Pezolt, vom Königl. Hoftheater zu Stutt- gart: Figaro, als Gastrolle. Fräulein v. Schäßel : Rosine.) Jn Lharlottenburg; Pagenstreiche, Posse in 5 Abthei- lungen, von Koßebue. \

Königstädtisches Theater. Sonnabend, 31. Juli. Der Alpenkônig und der Men- schenfeind, Zauberspiel in 2 Aften. (Herr Wegener wird vor seiner Urlaubs - Reise als Alpenfônig zum letenmalte

auftreten.) i Sontag, 1. August. Fra Diavolo, oder: Das Wirths- tusif von

haus zu Terracina, komische Oper in 3 Akten; Anber.

BVEL E Börse. Den 320. Juli 1830.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufss. Cour.)

TZj. | Grief.| Geld. ; [ZI, \Driej Geld. St. -Schuld-Sch.| 4 (1007 O stpr. Ptandbrt.| 4 1013 Pre. Engl. Anl.18/5 | Pomm. Pfandbrf.| 4 [1065 Pr. Engl. Anl. 22 5 | Kur-u.Neum. do.| 4/1063 Pr: Engl. Obl. 30| 4 | 985 Schlesische do. Kurm.Vb.m.1.C.| 4 [100 Dom. - Pfandbrf. 1025 Neum.Iut Sch.d.| 4 [100 Rkst. C.d K.-u.N. TA Berl. Stadt-Ob.| 4 102 Z.-Sch. d.K.- u.N. T4E

Königsbg. do. | 4 | 995 : Elbinger do. | 45 1025 Holl. vollw. Duk.|— | =— Danz. do. in Th.| | 382 Neue dito |— | 203 VVestpr. Pfdb. | 4 [1015 Friedrichsd’or . 1375 Grosshz.Pos. do.l 4 [1025 Disconto . . - 5 Auswärtige Börsen. Hamburg, 28. Juli,

Oestérr. 5proc. Metall 994. Aproc. 96. Part. - Obligat. 134. Bank- Actien 1346. Engl. Russ. Anl. 106. Silber- Rubel 102ä- Dán. Tix. Polo. pr. 31, Juli 1265. Eng] Neapol. 924. Falc. 86#-

1027 1022 98x

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juni. D mes wjo

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schenstücken nach diesem Münzfuße für einen Nennwerth von

Neueste Börsen-Nachrichten.

“París, 24. Juli. Zproc. Rente per compt. und fin cour. 79 Fr. 25 Cent. 5proc. per compt. und fin cour. 105

Fr. 25 Cent. Neap. 87 Fr. 40 Cent. Span. perp. 74. Frankfurt a. M., 27, Juli.

Loose zu 100 F!. 182. 2äproc. Metall. 595. Gedruckt bei A. W. Hayn. -

Oejterr. 5proc. Metall. 9 1proc. 257. Poln. Loose pr. ult. 634. Brief.

912. 4proc. 957. Bank-Actien 1636. Part.-Obl. 1344. Geld.

Redacteur Fohn. Mitxedacteur C ottel.