1830 / 211 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

dd A Ai A L R E O A E A Ae O D Lr A L E R Ai A ar i e Lie

gehören, hier ein. Diese 13 Millionen besichen in Gold- und Silber-Harren, so wie in Sol a Außer diejer Depesche liest man in dem gedachten Blatte auch noch folgenden Bericht des Grafen von Bourmont an den Präsidenten des Minister - Raths vom 10ten und 13ten dieses Monats : N ¡Auf der Ka lsaudah, den 10. Juli 1830. Mein Fürst! Der Dey hat sich hinsichtlich semes künf- tigen Aufenthaltsorts anders besonnen; er wünscht nah Nea- pel gebracht zu werden. Jch habe geglaubt, jeinem Verlan- gen nachgeben zu müssen. Wenn es in Neapel keine Qua- atidafie Mültalt giebt, so wird er seine Gesundheits - Probe zuvörderst in Mahon abhalten. *) Sein Gefolge bestehx aus 110 Personen, wovon mehrere zu seiner Familie gehören. Alle haben sich heute einge\hif. Der Dey scheint jehr zu- frieden mit diesem Ausgange einer Krije, von der es schien, daß sie ihm verderblich werden würde. Die Einschiffung der unverheiratheten Soldaten von der Türkischen Miliz hat heute begonnen ; 1300 befinden sich bereits am Bord; ein der von’ ihnen hat 5 Spanische Piaster erhalten, Diese

e But fommt dem zweimonatlichen Betrage ihres Soldes |

gleih; als sie dieselbe erhielten , gaben sie ihren lebhaf- ten Dank dasûr zu erkennen; se waren nur auf eine schlechte Behandlung gefaßt. Mehrere verheirathete Miliz- Soldaten wollen von der ihnen ertheilten Erlaubnig, én Algier zu bleiben , keinen Gebrauch machen; sie fühlen, daß der Haß der Mauren und Juden ihuen ihren Aufent- halt hier verleiden würde. Es ist eine städtische Kommission niedergeseßt worden ; unter den Männern, woraus diejelbe besteht, giebt es einige aufgeklärte Köpfe. Sie freuen sich des Antheils, den man ihnen an der Landes-Verwaltung ein- räumt. Das Vertrauen wächst mit jedem Tage; heute wa- ren die Märfte überfüllt, und schon sind die Preise bei wei- tem nicht so hoh mehr als früher. Mehrere Fahrzeuge mit Lebensmitteln laufen so eben in den Hafen ein; auf diesem Wege wird die Armee sih hinführo verproviantiren. Doch werden während der nächsten Tage noch einige Transporte von Sidi-Ferruh auf Algier dirigirt werden; sie könnten jeßt füglih den Weg hierher ohne Bedeckung machen, denn

es zeigt sich O nicht ein bewaffneter Araber mehr. Die | t

Ruhr grassirt Noch immer, doch is sie von keinen beunruhi- genden Symptomen begleitet. Die Ruhe, deren die Trup- pen jeßt genießen, muß eine Besserung herbeiführen. Auf den Antrag des Gesundheits-Rathes der Armee sind die Wein- und Reis-Portionen verdoppelt worden. ““ 0 ¿¿Auf der Kassaubah, 13. Juli. Mein Fürst! Seit der Einnahme von Algier ist in dem anzen Lande, das die Französischen Truppen beseßt halten, ein einziger Flintenschuß gefallen ; dieselben Araber , die bis- her bewaffnet umherschwärmten und unsre Kolonnen unauf- hörlih beunruhigten, haben ihre friedlichen Gewohnheiten wie- der angenommen. Täglich sieht man sie in Masse ihre Last- thiere, mit Lebensmitteln beladen, nach der Stadt oder in unsere Läger treiven. Oft lassen sie sogar bis zum folgenden Tage unter der Obhut unsrer Truppen dasjenige, was sie nicht haben verkaufen können. Obgleich der Preis der mei- sen Verbrauchs - Gegenstände minder hoch als in Frankreich

ist, so ist er doch noch höher als in gewöhnlichen Zeiten.

Getreide und Fleisch giebt es im Ueberflusse, und bald wer- den wir für die Subsistenz der Armee blos noch Wein aus Frankreich fommen- zu lassen brauhen. Eine Heerde von 1200 Ochsen ist uns von dem Bei von Titeri geschickt wor- den. Die Fahrzeuge auf denen der Dey und die Miliz-Sol- daten eingeschifft worden, sind bereits unter Segel gegangen. Dieser Umstand hat die Mauren vollends beruhigt. Der Bey von Konstantine war einige Tage Tagereisen von Algier, mit dem Ueberreste seiner Ar- mee stehen geblieben. Dem MWMusketenfeuer der Araber ausgeseßt, hat - er sich aber jeßt dem V ed seiner Provinz nähern müssen. Der Gesundheits-Zustand des Hee- res ist noch immer derselbe. Die Ruhr grassirt stark, doch ist sie nur selten von Fiebern begleitet. Auch noch nicht eine hißige Krankheit ist ausgebrochen. Es sind Vorsichtsmaaß- regeln gegen den Verkehr der Truppen mit den im Ver- dachte der Pest stehenden Ländern getroffen wordén. Jm Hafen von Algier hat man ein Gesundheits-Bureau errichtet, bei dem die anfommenden Kauffahrtei-Schiffe ihre Papiere einreichen müssen und das seinerseits dergl. für diejenigen Capitains ausfertigt, die nach Europa unter Segel gehen. Zwei Mitglieder der Gesundheits - Jntendantur von Mar-

*) Daß der Dey am 16. Yuli auf der Rhede von Mahon vor

Anker gegangen, if bereits in der Rachschrift zum vorgestrigen Blatte der taats-Zeitung gemeldet M O A

lang, fünf“

1612

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D E E E C TTTE S Er e Ee

seille stehen an der Spiße dieser Anstalt. Gestern und heute habe ich díe Truppen gemustert; sie sind noch ‘eben so schön, ats bei -der Eröffnung des Feldzuges. Ungeachtet der langez Ueberfahrt, so wie der Thätigkeit, womit die Artillerie gleich nach ihrer Ausschiffung benußt worden ist , sind ihre Pferde doch in gutem Stande; nur eine kleine Anzahl ist verloren gegangen. Die Artillerie-Offiziere beschäftigen sih mit den Details ihrer Wasse mit eben so großem Eifer, als sie auf és Schlachtfelde Tapferkeit bewiesen haben. Jch habe die are’ 1. : : Cgez.) Graf v. Bourmont.‘

Der Moniteur enthält auch noch im Auszuge einem Bericht des Admirals v. Duperré an den See-Minister aus der Bai von Algier vom 12ten d. M. (Wir behalten uns die Mittheilung desselben auf morgen vor).

És heißt, der Baron Berthezène, der älteste General- Lieutenant der Expeditions - Armee, werde das durch die Er- nennung des Grafen von Bourmont zum Marschall erledigte Kommando der zweiten Division der Garde erhalten. Das Journal du Commerce will wissen, daß Herr von“ Bour- mont bereits in Toulon angekommen sey. :

Drei Finanz- Beamten haben den Befehl erhalten, si unverzüglich nah Toulon zu begeben, um den daselbst zu er- wartenden Schaß des Dey's in Empfang zu nehmen. Von den aufaesundenen Goldmünzen gehören mehrere dem Zeit- alter Karls V. an. Einige davon sind sehr selten und wer- den in das Múnz-Kabinet Sr. Maj. niedergelegt werden.

¡Ein hiesiges Journal//, äußer: die Gazette in ihrem. heute Abend erschienenen Blatte, „„meldete gesiern, daß dic Cinberufungs-Schreiben an die Deputirten erst dann erlassen werden wärden, wenn sämmtlihe Wahlen bekannt wären ; wir fönnen dagegen versichern, daß raan mit der Verschickung dieser Schreiben schon heute den Anfang gemacht hat.‘/ *)

;¡Án der heutigen Börse‘, bemerkt der Messager, „„trug man sich mit Gerüchten von Z{ahlreicheu Absegungen: herum, die morgen durch den Moniteur bekannt gemacht. werden würden; die Fonds - Spekulanten schenkten denselben aber wenig Glauben, “/

Großbritanien und Frland.

London, 24. April. Der Graf von Mountcharles hat auf die Stelle eines Königl. Grand-Maitre de la Garderobe resignirt und den Sir Charles: Pole zum aB gee erhalten.

Herr James Brougham, Bruder des berühmtern Henry Brougham, soll für das nächste Parlament als Vertreter von Cocfermouth, einem Burgflecken, der dem Grafen von Lons- dale gehört, erwählt werden. :

Die heutige Morning - Chronicle beantwortet den. (in Nr. 208 der Staats-Zeitung mitgetheilten) Artikel des Courier in Bezug auf die Französische Beseßthaltung Algiers. „Unserm Kollegen“/ sagt das erstgenannte Blatt, „beliebt es, sich ber die Verdienste der Franzosen, als Beförderer der Civilisation, etwas scherzhaft zu äußern. Wir dachten gewiß nicht im Entférntesten daran, daß fein anderes Volk bessere Tanzmeister , Haarkräusler und Stußer nach Afrika senden fônne, als das Französische, sondern meinten das, was wir sagten, in vollem Ernste. “Namentlich was Stuber oder Dandies betrifft, glauben wir vielmehr, könne es England mir der ganzen übrigen Welt aufnehmen. Was die Franzo- sen in früheren Zeiten gewesen seyn mögen, das wissen wir nicht; in unseren Tagen jedoch erscheinen ihre jungen Män-

ner in jeder Hinsicht ernster und überlegter, als unsere

Jugend. Die Franzosen hatten Úbrigens niemals ein Land im Besiß, ohne vortheilhaft darauf einzuwirken. Wir beru- fen uns auf Mills „Geschichte des Britischen Judiens“/, worin es ausdrücflih heißt, daß wir den Franzosen erst das System ablernten, durch welches wir uns Ostindien in Un- terwürfigkeit erhalten. Die Engländer haben unbezweifelt eben sowohl ihre guten Eigenschaften als die Franzosen; eine Eigen- schaft besiben sie jedoch, die ihrer Fähigkeit andere Nationen zw civilisiren, sehr imWege ist : nämlich eine abgeschmacfte Zurückhal- tung, die oft für Stolz angesehen wird und es nicht zuläßt, daß sie mit deù Ausländern sich so vermischen, um dadurch zu ler- nen, wie sie eigentlich zu leiten seyen. Die Franzosen den-

fen und fühlen in dieser Hinsicht ganz anders; mittheilender

als wir, gewöhnlich sogar übersprudelnd, gläubt auch der

Niedrigste unter ihnen, die Ehre eines gemeinschaftlichen Un-

ternehmens hänge wesentlih von seinen eigerien individuel- len Anstrengungen ab. Daher kommt es, daß, wiewohl oft ihre Herrschaft strenger ist, als die unsrige, sie sich doch in jedem Lande populairer machen fônnen, als wir. Jn den Französischen Kolonieen sind die Sklaven immer unterrichte-

*) Vergl. den Artike] Berlin,

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rer und gescheuter gewesen, als in den unsrigen, und zwar blos, weil ihre Sklaven - Besißer geselliger und mittheilender sind, als die unsrigen. So lange die Franzosen Kanada be- saßen, waren auch alle Indianer in ihrem Jnteresse, und zwar fostete ihnen diese Anhänglichkeit nicht mehr als ein wenig Höflichkeit, die das Englische Volk jedoch schwer und ungern ‘bewilligt. Die guten Eigenschaften , die wir besißen, sind uns selbst besser bekannt, als dem Ausländer, der selten Lust hat, uns diejenigen zuzugestehen, die wir uns beizulegen berechtigt sind. Die Franzosen würden unbezweifelt der Welt eine große Wohlthat erzeigen, wenn sie Algier behiel- ten, und uns, die wir in den leßten 30 Jahren Eroberung auf Eroberung nur gehäuft, weil es uns unmöglih war, Barbaren in Unterwürfigkeit zu halten, ohne ihnen ihre Häuptlinge zu nehmen, uns kommt es gewiß niht zu, mit den Franzosen zu hadern, wenn sie in Algier bleiben. Ganz Europa wúrde uns mit unfreundlichen Augen ansehen, wenn wir uns hier einmischten und der Welt die Freude raubten, die Schifffahrt auf dem“ Mittelländischen Meere ge- sichert zu sehen. Wir fürchten nur, daß das Französische Mi- nisterium das Werk unvollendet lassen werde, und jollte dies in Folge einer Einmischung des Englischen Kabinettes gesche- hen, so würde sih dieses dadurch den Fluch aller Aeltern, die ihrer Kinder beraubt wurden, und den Fluch aller Frauen aufladen, deren Männer in den Fesseln der Seeräuber schmach- teten. Wir denken jedoch in dieser Hinsicht zu gut von un- sern Ministern, als daß wir sie für fähig erachten sollten, der Ausführung eines so guten Werkes, wie die Beseßhaltung von Algier durch die Franzosen, besonders wenn diese sie nicht auffordern, die Ausgabe die es verursachen dúrfte, mit ihnen zu theilen, sich zu widerseßen.“

Die Times enthält folgende Betrachtungen über die inneren Angelegenheiten Frankreichs : „Die Gazette de France, diese große Vertheidigerin ultraroyalistisher Grundsäße in Frankreich, enthält einen merkwürdigen Artikel úber die in der gegenwärtigen Krisis nothwendige Politik. dieses Blatt, und zwar gemeinschaftlich mit dem Kabinette selbst und allen seinen Organen, daß die Adresse der aufge- lôsten Deputirten-Kammer, die dem Könige einen Mangel an Vertrauen zu seinen Ministern zu erkennen gab, ein An- griff auf die Prärogative der Krone gewesen sey, - deren Recht, sich ihre Diener allein zu erwählen, durch die Charte festgestellt worden. Aus diesem ersten Jrrthume einer con-

stitutionnellen Doctrin entspringen jedoch andere Jrrthúmer,

die noch weit gefährlicher sind , weil fie aus einem Bruche zrvischen der Krone und der National-Vertretung einen Bruch zwischen der Krone und der Nation selbst machen. Die Gazette sucht nämlih jeßt darzuthun, daß, weil das Volk seine früheren Repräsentanten von Neuem erwählt habe, die Krone dadurch auch ihrer Prärogative, die Kam-

mer auflôsen zu können, beraubt worden sey, und sucht dar-

aus den Schluß zu ziehen, daß die Krone nur durch einen Staatsstreich die -Repräsentativ - Regierung zu ret- ten vermöge. Durch solches Raisonnement will man die Krone bewegen, mittelst eines beunruhigenden Exrxpe- riments diejenigen National - Jnstitutionen, an welche man

nicht längst erst so vertrauensvoll appellirt hatte, abzuän-

dern; durch dergleichen auf falschen Vordersäßen beruhende Sophismen will man die Minister deshalb rechtfertigen, daß sie, wenn auch mit dem Wagniß einer Landes - Erschütte- rung, auf ihren Posten bleiben , und durch solche Auskunfts- mittel sucht eine Partei, von der-es sih eben erwiesen hat, daß sie in einer entschiedenen Minorität sich befinde, die Na- tion der ihr durch die Charte verliehenen Rochte zu berauben und eine gefährliche Krisis herbeizuführen. Blicken wir auf die neueste Geschichte Frankreichs - und zugleich auf die des benachbarten Königreichs der Niederlande, so drängt sich uns ein wunderbarer Kontrast in den Resultaten auf, welche durch die seit wenigen Monaten in den beiden Ländérn be- folgten verschiedenen Maaßregeln herbeigeführt worden sind.

Noch vor ungefähr 6 bis 7 Monaten befand sih ganz Bel- -

gien in einem Zustande der Aufregung und des Mißbehagens, der nicht sowohl daraus entsprungen war, dgß das Volk von der Verwaltung in seinen Rechten gekränkt worden, als aus einer Eifersucht gegen dénjenigen Theil dér Nation,

von dem man P es sey ihm der Monarch, ver- |

möge gemeinschaftlicher Abstammung und Religion, allzu- sehr zugethan. Jede Regierungs-Magßregel fand daher Wider-

stand und der Factionsgeist begann schon, sich: auf offene Wider-

seblichkeit vorzubereiten; mehr' als 300,000 Bittsteller wandten sich an die Legislatur und gaben die von ihnen gehegten Be- jorgnisse für ihre National-Rechte und Religionsfreiheiten zu erkennen, und in der Kammer der Abgeordneten wurde das Budget durch eine Belgische Majorität verworfen. Die Re-

Es behauptet ;

gierung erfanute die Gefahr und, statt der dentlichen Meinung troben oder die Grundgeseße des Königreichs Über den Hau- fen werfen zu wollen, suchte sie vielmehr die Opposition durch zeitgemäße Zugeständnisse zu beschwichtigen. Das Budget wurde zurückgenommen und nah dem Sinne der Majorität abgeändert ; den Gesetzes-Vorschlag in Bezug auf den öffent- lichen Unterricht nahm man ebenfalls zurück, um ihn zu mo- difiziren; dem Preßgeseße wurde ein großer Theil seiner Strenge genommen, und die Session, die mit Stürmen be- gann , endigte bei einem heitern politishen Himmel. Der Erfolg dieser verständigen Concessionen zeigte sich bald, indem jede feindselige Stimmung gegen die Regierung beseitigt wurde und der König selbst, neben der loyalen Anhänglichkeit seines Volkes, sich auch dessen Dankbarkeit erwarb. Alle Provinzen, die in den leßten Wochen zur Versammlung der Generalstaaten ihre Abgeord- neten erwählt, bezeigten bei dieser Gelegenheit ihr Vertrauen in die väterlichen Absichten des Königs. Lauter dem Mo- narchen ergebene Deputirte sind von ihnen erwählt wordet:, und die Regierung der Niederlande hat demnach durch die lekten Wahlen an Kraft eher gewonnen als verloren. Wie ganz anders ist es dagegen in Frankreich, wie sehr haben dort, wo man die ôffentliche Meinung mit solcher Verach- tung behandelte, Mißvergnügen und Unzufriedenheit sich ver- mehrt, und wie drohend sammelt sich das Unwetter, das in den Niederlanden durch die klugen Zugeständnisse des Hofes so glücklich beseitigt wurde! Die an das Volk geschehene Ap- pellation hat eine dem Ministerium noch feindseligere Kam mer hervorgerufen , und selbst ein glänzender fkriegerischer Succeß, der in jeder andern Zeit die Herzen eines tapfern und ehrgeizigen Volkes gewonnen haben würde, hat der der- maligen Verwaltung niht mehr Glanz verschafft, als etwa ein Schein-Sieg bei einer militairischen Revüe.““

Dan emar t,

Kopenhagen, 24. Juli. Das Russische Compagnie- {i} is am 17ten d. M. aus der Rinne südwärts nach der Östjee abgegangen; dagegen ging am verwichenen Sonntag, von Kronstadt fommend, die Kaiserl. Russische Fregatte

_¿¡¿Dwina‘‘, Capitain Polteraßfi, von 36 Kanonen mit 200

Mann Besaßung, in der Rinne vor Anker; sie ‘ist nach Archangel als Wachtschiff bestimmt. Am Bord derselben be- findet sih auh ein Dänischer See-Offizier , Capitain Tuxen, jebt in Russischem Dienst; er soll Urlaub haben „, sich einige Zeit ‘im Vaterlande aufzuhalten. 0k

Der Kaiserl. Russi]he Kollegien-Rath Lomonossow, wel- cher in Abwesenheit des Gesandten Barons von Nifolay (der gegen Ende September zurü erwartet wird) als Geschäfts- träger an dem Königl. Hofe hierselbst beglaubigt worden , ist hier angekommen. i D

Deux chGchlilantü.

München, 24. Juli. Gestern Abends ist Se. Excel- lenz der Staats - Minister des Aeußern und der Finanzen, Graf von Armansperg, wieder hier angekommen. Heute reist der Direktor Ritter von Cornelius,- nah Vollendung sei- ner Arbeiten in der Glyptothek, nah Jtalien ab. Gestérn ward ihm von den Künstlern und Kunstfreunden. der Stadt: ein großes Diner gegeben. : ;

__ Dresden, 29. Juli. Bei Baußen sind auf dem dem Schlosse Ortenburg gegenüberliegenden Protschenberge eine bedeutende Anzahl Alterthümer (als Urnen, Stufe von bron- a Gn fupfernen Geräthen, Münzen u. #. w.) aufgefun-

en worden. E

S chweiz.

Bern, 23. Juli. Wenn (heißt es in der Neuen Schweizer Zeitung) irgend ein Verein den Charakter eie nes National-Festes darbot, so war es gewiß der in der leb- ten Woche hier stattgefundene Eidgenössische Schüßen-Verein. Von allen Seiten sah man die buntén Fahnen der verschie- denen Schüßen - Gesellschaften, begleitet“ von einer Menge Schüßen, nach der shônen Enge-Promenade ziehen, wo. die Ankunft einer jeden durch Kanonenschüsse angekündigt wurde. Sowohl im Jnnern der Stadt als auf dem Spaziergang, der zur Enge fuhrt, waren die Straßen mit hin Und her? fahrenden Wagen und einér unzähligen Menge von Fußgän- gern, die das Fest besuchten, angel. So wie eine Ab- ordnung von. Schüßen. mit ihrer Fahne auf dem Sammel- Plak anfam, wurde sie mit den gewohnten Ehrenbezeugun- en empfangen. Der Vorstand der Abordnung hielt eine ede, welche die Freude und die brüderlichen Gesinnungen ausdrückte, mit denen sich die Ankonmmenden dem eidgenössi- schen Feste anschlossen. Alle diese Reden vereinigten sib im | Ausdrucke der Vaterlandsliebe und des warmen Gefühls, daß