1830 / 212 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 02 Aug 1830 18:00:01 GMT) scan diff

1622

sinnreich mit transparenten Gemälden geschmüctt war, die

rof. Schnorr und Prof. Heß komponirt und angeordnet

atten. Das. Hauptbild zeigte die Deutsche Malerkunst, welcher „zur rechten und linken Seite zwei Genien standen, wovon der eine auf einer Tafel die geistreichen Compositionen des Gôtter-Saales hielt und der andere die Jliade des Hel- den-Saales. Die Griechische und Ztaliänische gekrönte Kunst krônte die in der Mitte stehende Deutsche Kunst. Oberhalb dieser erhob sich glorreih die Germania, welcher zur Seite der erhabene âcenat Ludwig T. stand und rechts die Bavaria, über welcher die Fama \{chwebte, verkündend, daß Baierns Blüthe der Kunst durch die Glyptothek den höchsten Gipfel erreicht habe,' und über derselben s{chwang sich der Bogen des Hauptbildes, worin auch die verschiede- nen Wappen deutsher Staâten angebraht waren. - Zur Linken des Hauptbildes in architektonischen Zwischenräumen waren ebenfalls in Transparent -Gemälden Perifkles, Apelles und Zeuxis, auf ciner Tafel die Compositionen der Jliade bewuhdernd, und über der elben die Hellas grau in grau ge- malt. Zur Rechten des Hauptbildes saß Leo X., die Tafel der Compositionén des Göttersaales betrachtend , hinter dem- selben standen Michel Angelo Buonarotti und Rafael d’Ur- bino, ihre Bemerkangen machend; úber ihnen die Jtalia, wieder grau in grau. Der ganze Saal. war übrigens, im Einklang des Ganzen, auf das Herrlichste dekorirt. So wie der Gefeierte erschien, ertônten Trompeten und Pauken, und es wurde von allen Anwesenden eiù passendes Lied angestimmt.

Darmstadt, 27 "Zuli: Am 18ten d., . früh 9 Ubt, ritten mehrere junge Bursche von Lampertheim, ihre Pferde zu baden, in den nahe bei dem Orte vorbeifließenden Rhein ; unter diesen auch Johann Albrecht , ein starker Bursche von 19 Jahren. Sein Pferd s{chwamm nicht und versank. Al- brecht fprang herab, versank aber gleichfalls ; Niemand getraut sich, seine Rettung zu wagen, und erst, nachdem er schon ns vom Boden wieder zur Höhe getrieben war, fam

dam Bauer, ebenfalls aus Lampertheim, mit scinem Pferde am Ufer an, erblickét den Arm von Albxecht, der zum dritten- male auftaucht, und ohne Bedenken stürzt sich Bauer unent- kleidet ins Wasser, taucht unter, erhascht glücklich den schon Betäubten am Arm und bringt ihn zur Hdhe; da faßt end- lich diesér frampfhaft den Arm seines Retters und zieht ihn wieder zu Boden. Doch Bauer verlor die Besinnung nicht, arbeitet sich, die Gefahr des Augenblicks erkennend, mit der größten Anskrengung von Neuem empor, und es gelingt ihm, festgehalten an dem einen Arm, mit dem anderen sich durch- arbeitend, das Ufer zu erreichen. Auf solche edle Weise rettete Bauer das Leben seines Freundes, den Eltern ihre Stükße, ihren braven Sohn, der nah einigen Stunden wie- der Besinnung erhielt und jeßt ganz hergestellt ist. ___ Am 19ten d. M. Nachmittags erhob sich in der Gegend von Lich ein Gewitter, das mit reißender Schnelle daher zog und bald unter fürchterlichem Sturme sich in verwüsten- dem Hagel entlud. Außer Lich wurden noch 11 Ortschaften mehr oder weniger betroffen und bei Langsdorf sogar ein Mann von den umstürzenden Bäumen im Walde getödtet. Von Röthges an wüthete das Ungewitter mit solcher Hef- tigkeit, daß dort und in den nachher -durchzogenen Gemar- fungen die Aerndte fast gänzlich vernichtet is.

S ch w e iz.

Bern, 23. Juli, Am 16ten d. sind verschiedene Ge- genden der Schweiz von sehr heftigen Gewittern betroffen worden. Jn mehreren Ortschaften der Kantone Solothurn und Basel erfolgte ein shrecklicher Wolkenbruh, welcher urchtbare Verheerungen anrihtete. Alle Bräcken, viele Obst- âume und Nebland wurden fortgerissen. Das Wasser \hwooll zur Haushöhe an. Jn Höllstein sollen vier Häuser wegge- shwemmt worden seyn, und am 18. Juli lagen daselbst in

einem Hause 11 Ertrunkéne. Die -stark béschädigte Straße |

über den obern Hauenstein kann zur Zeit von der Po noc nicht befahren lde L MOOE A Aus Genf wird gemeldet: „Eine dur schlechtes Wetr- ter bei der Landspike von Jvoire, auf der Küste von Savoyen, allgc haltene Barke von Vivis wurde plöblich ‘von Piemon- tesischen Mauthbeamten umgeben , - welche den Schiffsleuten erklärten , ihrè Absicht sey, das Schiff zu durchsuchen; diese wollten zuerst einigen Widerstand leisten, indem sle si auf ihr Recht beriefen, da sie weit genug vom Ufer entfernt seyen, Aber die bewaffneten Mauthbeamten bestanden auf ihrem Vorsaß; die Schiffsleute erklärten ihnen nun: bevor sie ihr Schiff durhsuchen ließen, wollten sie die Mauthbe- arten dürchsuhen, um sich zu überzeugen, vb sie feine

verbotene Waare bei sich hätten, die sie im Schiffe ablegen

fönnten, um dann einen Vorwand zu haben, dasselbe zu con-

fisciren. Die Mauthbeamten unterwarfen si dieser Forde- rung und machten nachher ihre Jnspection.“/ - : e

Spanien.

Madrid, 15. Juli. Der Königl. Hof is heute nach dem Esfurial abgegangen, den er schon ¡Z 17ten wieder Vir, lassen wird, um sih nach la Granja zu begeben, wo große Anstalten für die auf den 24sten fallende Feier des Namens- tages Ihrer Maj. der Königin getroffen werden. —- Unsere Hauptstadt leidet noch immer Mangel an Wasser, und Tau- sende von Männern und Frauen drängen si mit ihren Krü- gen an die Brunnen, um nach stundenlangem Warten cinige Maaß Wasser zu erhalten.

Portugal.

Die Pariser Blätter bringen Nachrichten aus Lis- sabon bis zum 10. Juli. Dom Miguel hatte am Sten in Queluz den Dank der Maltheser - Ritter des Portugiesischen Priorats empfangen. Die Komthureien dieses außerordent- lich reichen Priorats, welche unter Johann VL, der Groß- prior des Ordens war, der Krone gehörten, sind nämlich von Dom Miguel gegen eine bedeutende jährliche Abgabe dem Orden zurücfgegeben worden. An demselben Tage war eine Gabarre mit 150 zu den Galeeren und zur Verbannung Verurtheilten nah Angola unter Segel gegangen. Joachira Leocadio, der Kassireë des Grafen von Poyoa, ist zur Ab- schließung der Anleihe nah Paris abgegangen. Der Graf v. Poyoa, früher Kassirer eines Handelshauses, wurde später Armee -Lieferant und hat sich ein großes Vermögen erwroor- ben. Er hat Dom Miguel mehrere Vorschússe für den Feld- zug nach Porto im Jahr 1828 und fúr die Expedition gegen Terceira gemacht. Cine Gabarre ist zur Verstärkung des Blokade - Geschwaders nah Terceira abgegangen. Der von diesem Geschwader genommene Spanische Dreimaster u Rrle tao Palmeiro‘‘ if am 10ten in den Tajo eingelaufen. Einer der Studenten von Coimbra, welche im Jahre 1828 den be- fannten Mocd an drei Professoren begingen , Namens Cat: neiro, ist gefangen und am Iten d. hingerichtet worden, . Er hatte bisher als Flüchtling in Spanien gelebt.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerita.

New-York, 19. Juni. Jm Courrier des Etats Unis liest man: „Der Schluß der lebten Kongreßsißutg. ist unter Anderm durch die entschiedene Weigerung der ausúben- den Gewalt, zwei auf innere Verbesserungen gerichtete und von beiden Häusern angenommene Bills zu ratificiren, merk- würdig geworden. Es handelt si{ch hierbei weniger um die dabei in Rede stehende Ausgabe, als um die Grundsäße, die den Präsidenten zu der förmlichen Opposition gègen das von

seinem Vorgänger beobachtete System veranlaßten. Diese

--

Grund{äße sind in der Botschafe umständlich auseinanderge- sest, welche die versagte Zustimmung der einen dieser Bills begleitete. Der Präsident sagt darin, daß die föderativè Re- gierung zwar allerdings die Macht habe, Geldsummen zu in- neren Verbesserungen für National-Zwecke zu bewilligen, daß ihr jedo eine solche Befugniß nicht in Bezug auf Aus- gaben zu Privat - oder lokalen Zwecken zustehe, weil im leßtern Falle eine Menge von. Mißbräuchen, Pflichrverlezungen von Seiten der ausübenden Gewalt und eine bis ins Unendliche ver- zögerte Tilgung der Nationalschuld das Resultat seyn würden. Seiner Ansicht nach, is es eine unerläßliche Bedingung, wenn nämlich die Nation wünscht, daß die General - Verwaltung die Anlegung von Kanälen und Landstraßen übernehme E T erst einen Zusaß zu der Verfassung zu machen, welcher der aus- úbenden Gewalt die nöthige Vollmacht dazu verleiht und die Grän- zen dieser Vollmacht genau genug bestimmt, um der Soüveraine- tät der einzelnen Staaten nicht zu nahe zu treten. Auf diese Gründe gestüßt, weigerte sich der Präsident, die erwähnten beiden Bills zu unterzeichnen, denen zufolge die Regierung gewisse Summen zur Erbauung von Landstraßen, Leuchtthürmen u. \. w. zahlen ollte. Es ist hier vielleicht der Ort, zu bemerken, daß nach Jnhalt der Verfassungs-Urkunde eine Bill, die der Präsident niht binnen 10 Tagen nach Etinpfang derselben (ohne Mitrechnung des Sonntags) dem Kongreß wieder zurücksen- det, zum Geseß wird, als ob sie jene Unterschrift erhalten hâtte; es wäre denn, daß der Kongreß in -der Zwischenzeit vertagt worden, in welchem Falle sie nicht als Geseb be- trachtet wird.“

1623

Der- Gemeinde - Rath der Stadt New-York geht damit um, eine in der - Nachbarschaft belegene Jnsel zu kaufen, um dort die dermalen in den Stadt -Armenhäusern lebenden Ar- men anzusiedeln und sich ihren Unterhalt durch Acerbau und Viehzucht verdienen zu lassen; realisirt sih dieser Plan, so wird der Stadt eine jährliche Ausgabe von 93,000 Dollars erspart. ga Nach dem, wie die Volkszählung in der Stadt Boston bereits vorgeschritten ist, wird es, wie man von dort schreibt, nicht unwahrscheinlich, daß diese Stadt seit 1820 einen Zu-

wachs von 18,000 Einwohnern erhalten hat; mie man glaubt,

dúrfte die gesammte Bevölkerung die Zahl 60,000 bedeutend Übersteigen,

In Boston fkômmt jebt ein neues Wochenblatt heraus, das von Gegenständen der Wissenschaften und Künste, der ‘Politik, Religion, Gesundheit und Staats -OÖekonomie handelt und jährlih anderthalb. Dollars kostet. Hier wird in Kurzem ein Verein der M Holiändischen Kirche eine religidse

eitschrift herausgeben. E ore Stadt York in Ober-Canada is ein Werk unter dem Titél erschienen: „¿Cinige Zúge aus dem Leben von

‘And. Jackson, siebentem Präsidenten der Vereinigten Staa-

ten von Amerika.‘ Der Verfasser sagt in der Vorrede, daß

er, bei dem in Cangda obwaltenden Verlangen, etwas Nähe-

res úber die Grundsäße der dermaligen Verwaltung in Wa- {hington und über die Politik derselben gegen fremde Natio-

men zu erfahren, einige Umstände aus der Lebensgeschichte

des Präsidenten herausgehoben habe, welche nicht nur die wahre Gesinnung des Kabinets, sondern auch der Masse der Nation darthun. Die hiesige Evenin'g-Po s (die befannt- lih im Sinne der Verwaltung schreibt) bemerkt, daß der Verfasser aus authentischen Quellen ge|chöpfr habe; sie lobt das Werk und billigt_unter Anderem die darin vorkommende Aeußerung, daß wenige öffentliche Beamte in dem Grade und in der Ausdehnung ges{chmäht und verleumdet worden seyen, als der Präsident Jackson.

Der Alabama - Herald. meldet in einer seiner leßten ‘Nummern, daß dort ein Jndividuum von der Creef- Nation mit einigen 30 Sklaven und 50 kleinen Pferden durchgereist fey, um sich nach dem westlich vom Missisippi belegenen Jn- dianischen Gebiete zu begeben; seiner Aussage nach werden binnen einigen Wochen eine Menge. seiner Mitbrüúder diesem Beispiele folgen. :

Einer New-Orleans-Zeitung zufolge, hat sich dort namentlich unter den in New-Orleans lebenden Spaniern eine Krankheit gezeigt, die sehr viel Aehnlichkeit mit der im Jahre 1828 herrschenden und unter dem Namen Dengue be- fannten Krankheit hat.

Aus Fredericksburg (Virginien) schreibt man, daß man beim Waschen von Goldjand, der dort reihlich gewon- nen wird, mehrere Goldflumpen von 30 Dollars an Werth und darüber gefnnden habe.

Nach Schiffser-Nachrichten aus Tampico, war man dort,

in Folge eines Gerüchtes, daß Spanische Truppen aus Cadix in Havana angefommen wären, eifrig. damit beschäftigt, alle Müüsßiggänger und Umhertreiber aufzufangen, um sie zu Sol- daten zu machen. Ein vor Kurzem von Quebek hier angekommener Rei- sender hatte diese 6009 Englische Meilen betragende Reise ánnerhalb 815 Stunden gemachr; wobei übrigens ‘noch zu bemerken ist, daß er sich 55 Stunden in Montreal und an einigen andern Orten 4 Stunden 17 Minuten aufgehalten Hat, wonach er zur eigentlichen Fahrt nur 71 Stunden 43 Minuten brauchte. |

A

In dem (wie bereits gemeldet) am 15. Mai. der Kam- mer der Abgeordneten von dem Finanz - Minister vorgelegten Bericht über die finanzielle Lage des Reichs gedenkt derjelbe zuvörderst der üblen Folgen, die es haben würde, wenn die

unheilbringenden Elemente der Unordnung und des Mißfre-.

dits nicht verschwinden, oder zum wenigsten in dieser Session durch die Weisheit, vor ällem aber, durch volllommene Einig- keit zwischen den Kammern und der Regierung sehr gemin- derr würden. Mit Vertrauen jedoch, fügt er hinzu, i\ï Alles

möglich und lassen alle Schwierigkeiten sich úberwinden ; ohne |.

Vertrauen kann fein Kredit zu Stande kommen, noch das constitutionnelle System Festigkeit erhalten. Er äußert hier- auf die Hofsnung, daß die Arbeiten der Kammer zu einem befriedigenden Ausgange führen werden, wozu er möglichst beitragen wolle. Nächstdem- geht der Minister zu einer aus- führlichen Darstellung des Standes der Einnahme, der dffent- lichen Schuld u. s. w. über, Die ordentliche und außeror-

dentliche Einnahme für das im Mai zu Ende gehende Jahr ist 24,069,794- Milreis gewesen, wovon die Provinz Rio Janeiro über die Hälfte, nämlich 9,030,225 Milreis ordent- lich und 5,248,348 außerordentli geliefert hat. Eine solche Einnahme würde zu allen Bedürfnissen des Staates mehr als ausreihen, wenn der erwähnte Belauf ordentlicher und reeller Ertrag derselben wäre; ‘allein dies ist nicht der Fall, da ein beträchtlicher Theil derselben von Anleihen, Schlag- schaß und der Verdoppelung der Steuern von fast allen Pro- vinzen herkômmt. Um zu zeigen, wie unsichér die Berech- nungen Brasilischer Financiers sind, und mithin wie gefähr- lich es- ist, irgend einen Verlaß auf. die der Kammer vorge- legten Anschläge zu stellen, erwähnt der Minister, daß die zu 6,409,989 Milreis geschäßte Einnahme der Provinz Rio Janeiro nicht weniger als 9,030,225 gebracht hat. Die Aus-

‘gabe für das abgelaufene Jahr war 22,818,245 Milreis z

allein auch hier beruht vieles auf Schäßungen. Die ausste- benden Schuld-Forderungen des Staats betragen 6,183,000 Milreis. Die Passiv-Schuld wird eingetheilt in die Schuld im Auslande und die an inländische Gläubiger und beträgt im Ganzen an 153 Millionen Crusaden (15 Millionen Pfd. Sterling), ein Belauf, der, obwohl -groß, doch nicht unver- hältnißmäßig zu den Hülfsquellen Brasiliens erachtet wird. Zam Adtrage derselben habe das Reich, außer einem zuneh- menden Einkommen, über zwei Millionen (]Miles des treff- lichsten Landes zum Verkaufe anzubieten, außerdem aber die gedachten ausstehenden Forderungen und verschiedene Arten National - Eigenthum von großem Werthe. Der größte Feind, mit welchem die Regierung kämpfen müsse, und nach dessen Ueberwindung alle andern vershwinden würden, sey das Pa- pier- und das herabgeseßte Kupfergeld.

A0 1.00.0

Berlin, 1. Aug. Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr. Majestät) und Ihre Königl. Hoheic die Prinzessin Wilhelm, Höôchstdessen Gemahlin, sind, Nach- richten aus Achen zufolge, am Lá4titen v. M. um halb 2 Uhr Nachmittags , nebs Gefolge, daselbst eingetroffen und haben im Hôtel du Dragon d’or, wo bereits die dasigen Civil- und Mis litairbehörden zu Höôchstderen Empfang versamrzelt waren, Jhr Absteigequartier genommen. Nach aufgehobener Mit- tagstafel begaben sich Jhre Königl. Hoheiten, und zwar, zur Freude der Bewohner, im offnen Wagen, zuerst nach der Müúnsterkirche und von da nach dem Elisen-Thermal-Trinfbrun- nen, welches Prachtgebäude Sie mit besonderm Wohlgefallen betrachteten, bei der Quelle längere Zeit verweilten, das Heil- wasser kosteten u. \. w. Das städtische Musifchor war hier aufgestellt, und" die ganze Gegend um und vor dem Elisen- brunnen, so wie die Fenster und Balfone der nächsten Häu- jer, waren mit Zuschauern angefüllt. Vom Elifenbrunuen begaben sie sich zuerst nah dem Theater, besichtigten dessen innere Einrichtung, bestiegen alsdann Jhre Wagen wieder, fuhren durch die Marschirstraße aus dem Thore dieses Na- mens den neuen Weg bis. zum Vereingarten hinab, von da dis zum Rosentade in Burtscheid, dann zurü und längs den reizenden Park- Anlagen der Stadt bis zum Louisberg, von da auf dem nämlichen Wege zurück und dürch die schöne neue Straße nah Jhrem Hotel. Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm sprachen sich mit: ganz besonderm Wohlgefal- len über die Schönheiten der Umgegend und die trefflichen, so wohl unterhaltenen Anlagen aus, welche dieser Stadt zur Zierde gereichen. Ju gleich huldvoller Weise drückte die er- lauchte Fúrstin ihre Zufriedenheit úber die verschiedenen Ge- genstände aus. Wenige Minuten vor 5 Uhr bestiegen die Hohen Herrschaften Jhre Reisewagen wieder, fuhren längs der Stadt nach dem Lütticher Thore und durch dieses auf dem alten Wege über Battcice nah Lüttich , woselbst sie die Nacht znbringen wollten, um am folgenden Tage ihre Reise - nah Brüssel fortzuseßen. (Daß Jhre KK. HH. am 25sten dort glücklich eingetroffen , ist bereits oben aus Brüssel selbst gemeldet worden.) E

Se. Königl. Hoheit der Prinz August war am 25sten v. M. an Bord des Dampfschiffes „„Friedrih Wilhelm“/ in Köln angekommen und im Gasthofe zum Kaiserlichen Hofe abgestiegen. Se. Königl, Hoheit wollten bis zum Z0sten d. M. dort verweilen. und täglih den Artillerie- Mandvern auf der Wahner Heide beiwohnen. i

Dem zu Düsseldorf gebildeten Kunst -Verein für die Rheinlande und Westphalen ist die nachgesuchte Allerhöchste Bestätigung unterm 28sten v. M. huldreichst ertheilt worden.-